Vorrichtung zum lösbaren Verbinden eines Werkzeugs rn-it einer Maschinenspindel
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum lösbaren Verbinden eines Werkzeugs mit einer Spindel einer Werkzeugmaschine mit einer zur Spindelachse konzentri¬ schen Paßbohrung, einem in die Paßbohrung eingreifenden Paßzapfen, mindestens einem im Paßzapfen in radialer Richtung verschiebbar gelagerten Klemmbolzen, einem mittels eines spindelseitig angeordneten Verstell echa- πismus axial verschiebbaren Spannorgan und zwei am Spannorgan einerseits und am Klemmbolzen andererseits angeordneten, gegenüber der Spindelachse schräg ange¬ stellten, paarweise gegeneinander anliegenden Keil¬ flächen zum radialen Verstellen des Klemmbolzens zwi¬ schen einer in den Paß'zapfen zurückgezogenen Freigabe¬ stellung und einer radial nach außen verschobenen Spannstellung.
Verbindungsvorrichtungen dieser Art sind vor allem für Werkzeugmaschinen mit automatischem Werkzeugwechsel insbesondere für Bearbeitungszentren, mit zentralem Werkzeugeinzug bestimmt. Dieser primär für die Werk¬ zeugaufnahme mit Steilkegel vorgesehene Werkzeugeinzug wirkt bei den meisten Bearbeitungszentren über ein Tellerfederpaket mit hydraulischer Entspannung, wobei ein am Steilkegel angeordneter Kopfbolzen über einen Zangengreifer unter Einspannung des Steilkegels in die Spindel eingezogen wird. Der' im Falle der Steilkegel¬ kupplung erforderliche Spannweg beträgt je nach Spin¬ delgröße etwa 6 bis 10 mm. Um bei gegebener Spindel-
große eine gegenüber der Steilkegelverbindung erhöhte Steifigkeit zu erzielen, wurde bereits vorgeschlagen, die Steilkegelaufnahme durch eine zylindrische Aufnahme mit stirnseitiger Planflächenabstützung des Werkzeugs zu ersetzen (Zeitschrift "Werkstatt und Betrieb" 119 (1986) , Seiten 797 bis 801) und zugleich den in vielen Werkzeugmaschinen bereits vorhandenen zentralen Werk¬ zeugeinzug als Spannmechanismus zu verwenden.
Bei einem bekannten Werkzeug der eingangs angegebenen Art sind daher zwei im Paßzapfen radial verschiebbar gelagerte Klemmbolzen vorgesehen, die über ein als Ziehkeil ausgebildetes, über den spindelseitig angeord¬ neten Spannmechanismus axial verschiebbares Spannor¬ gan diametral nach außen bewegt werden können. In ihrer nach außen verschobenen Spannstellung greifen die Klemmbolzen mit einer kegelstumpfförmigen Spitze in eine konische Vertiefung im Bereich der Bohruπgswand der Aufnahme ein, um eine am Paßzapfen angrenzende ringförmige Planfläche gegen eine an die Paßbohrung angrenzende Planfläche zu ziehen und mit dieser zu ver¬ spannen. In der Freigabestellung werden die Klemmbolzen so weit in den Paßzapfen zurückgezogen, daß der Pa߬ zapfen beim Werkzeugwechsel aus der Paßbohrung heraus¬ gezogen werden kann. Die bei gegebener Einzugskraft des zentralen Spaπnmechanismus auf die Werkzeugkupplung übertragbare Spannkraft ist umso größer, je kleiner der Keilwinkel des durch die Keilflächen des Spannor¬ gans und des Klemmbolzens gebildeten Keilgetriebes ist. Andererseits kann der Keilwinkel der bekannten Werkzeug-
kupplung nicht beliebig verkleinert werden, da damit gleichzeitig auch der radiale Hub der Klemmbolzen bei gegebenem axialem Verstellweg des Spannmechanismus kleiner wird. Dieser Nachteil wirkt sich vor allem bei größeren Werkzeugen aus, die neben einer erhöhten Spannkraft auch einen größeren Verstellhub der Klemm¬ bolzen erfordern. Die bekannten Spannmechanismen mit Tellerfederpaketen können daher vor allem bei größeren Werkzeugen mit Planflächenverspannung nicht ohne wei¬ teres eingesetzt werden. Statt dessen wurden zwar schon hydraulische Werkzeugspanner eingesetzt, die einen grö¬ ßeren Verstellweg ermöglichen. Die hierfür erforderli¬ che aufwendige Umrüstung von Werkzeugmaschinen und Be¬ arbeitungszentren beschränkt jedoch den Einsatzbereich der Werkzeuge mit Planflächenverspannung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verbinduπgsvorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die auch bei großen Werkzeugen eine zuver¬ lässige Planflächenverspannung mit hoher Spannkraft ge¬ währleistet und trotzdem mit einem relativ kleinen axialen Spannweg des spindelseitigen zentralen Einzug- und Spannmechanismus auskommt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgedankens ergeben sich aus den abhängigen An¬ sprüchen.
Die Erfindung geht vor allem von dem Gedanken aus, daß der überwiegende Teil des Hubwegs zur nahezu kräfte¬ freien Verschiebung des Klemmbolzens aus seiner in den Paßzapfen zurückgezogenen Freigabestellung in seine Spannstellung notwendig ist und daß der eigentliche Spannvorgang nur einen sehr kleinen Hubweg erfordert. Um andererseits eine momentenfreie Kraftübertragung zu gewährleisten, muß sichergestellt werden, daß die Keil¬ flächen beim eigentlichen Spannvorgang mit großer Ba¬ sisfläche gegeneinander anliegen. Um dies zu erreichen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß das Spann¬ organ und der Klemmbolzen im Bereich ihrer einander zu¬ gewandten Keilflächen eine durch Querflanken begrenzte Quernut aufweisen, durch die die Keilflächen in jeweils zwei im Abstand voneinander angeordnete, durch eine der Querflanken einerseits und eine äußere Querkaπte an¬ dererseits begrenzte Teilflächen geteilt sind, daß in der Freigabestellung jeweils eine der Teilflächen nach Art einer Verzahnung in die gegenüberliegende Quernut eingreift, daß beim Spannvorgang mindestens eine der paarweise gegeneinander anschlagenden Querflanken und/ oder Querkanten eine gegenüber der Keilschräge relativ zur Spindelachse steilere Auflaufschräge aufweist, und daß in der Spannstellung beide Teilflächen paarweise gegeneinander anliegen.
Eine optimale Anpassung an einen gegebenen Spannmecha¬ nismus kann auch bei großen Werkzeugen dadurch erreicht werden, daß die Keilschräge in einem Bereich von 8° bis
20° und die Auflaufschräge in einem Bereich von 40° bis 70° eingestellt wird.
Die Quernuten im Klemmbolzen und im Spannorgan weisen im fertigen Zustand einen im wesentlichen trapezförmi¬ gen Querschnitt mit nach außen divergierenden Flanken auf. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin¬ dung weist die Auflaufschräge eine gegenüber der Spin¬ delachse variable Steigung auf. Sie kann beispielsweise konvex gekrümmt sein und gegebenenfalls stetig und glatt in die Keilschräge übergehen.
Um das beim Spannvorgang über das Spannorgan auf den Klemmbolzen übertragene Kippmoment so klein wie möglich zu halten, ist die beim- Spannvorgang zuerst gegen das Spannorgan anschlagende Querflanke des an seiner Außen¬ fläche rotatioπssymmetrischen Klemmbolzens in Achsnähe des Klemmbolzens angeordnet. Die beim Spannvorgang ge¬ gen die Querflanke des Spannorgans anschlagende Quer¬ kante des Klemmbolzens ist zweckmäßig mindestens ein¬ fach, vorzugsweise zweifach angefast oder konvex ge¬ krümmt.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsge¬ mäßen Vorrichtung, bei welcher der Klemmbolzen zwei die Keilflächen seitlich begrenzende Führungswangen für das Spannorgan aufweist, ist die Quernut des Klemmbolzens zumindest an ihrem einen Ende durch eine der Führungs¬ wangen begrenzt.
Wenn die Quernut im Funkenerosionsverfahren herge¬ stellt wird, stehen die stirnseitigen Begrenzungs¬ flächen der Quernut stufenförmig über die Führungsflä¬ chen der Führungswangen über, während das Spannorgan an seinen seitlichen Führungsflächen im Bereich der in die Quernut eingreifenden Teile einen entsprechenden Mate¬ rialabtrag aufweist.
Wenn andererseits die Quernut als Fräsnut ausgebildet ist, so kann diese durch ein vorgefertigtes Langloch in der einen Führungswange hindurch eingebracht werden, während auf der dem Langloch gegenüberliegenden Seite in Verlängerung der Quernut in die betreffende Füh¬ rungswange von innen her ein Sackloch mit der Kontur der Querkante eingeformt werden kann. In diesem Falle ist ein Materialabtrag am Spannorgan nicht notwendig.
Um eine ausreichende Schmierung im Bereich der Keil¬ flächen zu gewährleisten, weist der Klemmbolzen einen von seiner vorzugsweise zylindrischen Mantelfläche zur Keilfläche führenden Schmierkanal auf, wobei das keil- flächenseitige Ende des Schmierkanals in die Quernut mündet.
Die Schmierung erfolgt vorzugsweise durch Querbohrun¬ gen, die durch die Führungswangen hindurch in die Quer¬ nut münden. Vorteilhafterweise ist in jeder Führungs¬ wange eine in die Quernut mündende Querbohrung angeord¬ net, wobei die Querbohrungen bevorzugt im Bereich je einer der Querkanten in die Quernut eingreifen und in
der jeweils gegenüberliegenden Führungswange eine mit der Querbohrung fluchtende, zur Quernut hin offene Sackbohrung angeordnet sein kann. Dabei kann mindestens eine der Querflanken durch einen sich in den Bereich der Keilschräge erstreckenden Teil der Querbohrungs- fläche gebildet werden. Letzteres ist dann der Fall, wenn die Querbohrungen zugleich als Hilfsbohrungen bei der Fertigung der Quernut im Fräsverfahren verwendet werden. Der Quernutengrund kann dann im wesentlichen senkrecht zur Querbohruπgsachse ausgerichtet werden. In den Quernutengrund kann eine zur Klemmbolzenachse ko¬ axiale, die Auflaufschräge gegebenenfalls anschneidende Zentrierbohrung als Fertigungshilfe eingebracht werden.
Beim Werkzeugwechsel wird der Klemmbolzen bei gelöstem Spaπnmechanismus duch Auflaufen seiner konischen Spitze selbsttätig in seine Freigabestellung innerhalb des Paßzapfens verschoben. Da beim Abziehen das Werkzeug vom Werkzeugwechsler allmählich beschleunigt wird, sind die hierbei auf den Klemmbolzen einwirkenden Kraft- spitzen relativ klein, so daß eine Zwangsführung des Klemmbolzeπs über den Spannmechanismus nicht notwendig ist. Diese Überlegung gilt nicht ohne weiteres beim Be¬ stückungsvorgang, da dort der Paßzapfen mit relativ hoher Geschwindigkeit in die Paßbohrung eingeschoben und dementsprechend ein überstehender Klemmbolzen mit hoher Spitzenkraft beaufschlagt wird. Gemäß einer be¬ vorzugten Weiterbildung der Erfindung wird daher vor¬ geschlagen, daß der Klemmbolzen in seiner in den Pa߬ zapfen zurückgezogenen Freigabestellung lösbar einrast-
bar ist. Bei einer Vorrichtung mit einer in den Paßzap¬ fen eingedrehten und mit ihrer Spitze in eine an ihren Enden geschlossene Nut des Klemmbolzens eingreifenden Anschlagschraube kann dies dadurch bewerkstelligt werden, daß die Schraubenspitze eine entgegen der Kraft einer Feder verschiebbare Rastkugel trägt, die in der zurückgezogenen Freigabestellung des Klemmbolzens in eine im Bereich des Nutengrundes angeordnete Rastver¬ tiefung eingerastet wird. Die auf diese Weise im Zuge des Werkzeugwechsels hergestellte Rastverbindung zwi¬ schen dem Klemmbolzen und dem Paßzapfen wird beim Spannvorgang über den Spannmechanismus ohne großen Kraftaufwand wieder gelöst.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausfüh¬ rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. la einen Schnitt durch eine Verbindungsvorrich¬ tung zwischen einer Maschinenspindel und einem Werkzeug in Spannstellung;
Fig. lb einen Schnitt durch die Verbindungsvorrich¬ tung in Freigabestellung;
Fig. 1c eine Detailvergrößerung der Fig. la;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Rastvorrichtung für den Klemmbolzen;
Fig. 3 einen Klemmbolzen mit gefräster Quernut in schaubildlicher Darstellung;
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Klemm¬ bolzens mit gefräster Quernut in schaubild-
licher Darstellung;
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Klemmbolzen nach
Fig. 4 in teilweise geschnittener Darstellung;
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Schnittlinie 6-6 der Fig. 5;
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Klemm¬ bolzens mit gefräster Quernut und erodierter Auflaufschräge in schaubildlicher Darstellung;
Fig. 8 eine Draufsicht auf den Klemmbolzen nach Fig. 7;
Fig. 9 einen Schnitt entlang der Schnittline 9-9 der Fig. 8.
Wie aus Fig. la und b zu ersehen ist, ist an eine dreh¬ bar gelagerte Spindel 10 einer im übrigen nicht darge¬ stellten Werkzeugmaschine, beispielsweise eines Bear¬ beitungszentrums, ein Werkzeug 12, beispielsweise eine im übrigen nicht dargestellte Bohrstange, mittels einer Verbindungsvorrichtung 14 auswechselbar anschließbar. Die Spindel 10 weist zu diesem Zweck eine zur Spindel¬ achse konzentrische Paßbohruπg 16 auf, in die ein am Werkzeug angeordneter zylindrischer Paßzapfen 18 axial einführbar ist. Im gespannten Zustand der Verbindungs¬ vorrichtung werden die die Paßbohrung 16 stirπseitig begrenzende ringfömige Planfläche 20 und die den Pa߬ zapfen an seiner Wurzel ringförmig umgebende Planfläche 22 axial gegeneinander gepreßt. Diese Planflächenver¬ spannung wird durch den nachstehend beschriebenen Kupp¬ lungsmechanismus bewirkt:
In einer radialen Bohrung 24 des Paßzapfens 18 sind
zwei diametral einander gegenüberliegende Klemmbolzen 26 radial verschiebbar gelagert. Die Klemmbolzen 26 weisen eine im wesentlichen zylindrische Mantelfläche 27, eine radial nach außen weisende kegelstumpfförmige Spitze 28 sowie eine nach innen weisende Keilfläche 30 auf. Zwischen den einander zugewandten Keilflächeπ 30 der beiden Klemmbolzen 26 befindet sich ein als Doppel¬ keil ausgebildetes Spannorgan 32, das mit einer axial über das freie Ende des Paßzapfens 18 überstehenden, relativ zum Paßzapfen axial verschiebbaren Zugstange 34 starr verbunden ist. Die Zugstange 34 trägt ein Kupp- lungselemeπt 36, das durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten spindelseitigen Spannmechanismus zangen¬ artig umfaßt werden kann. Im Werkzeugkörper 12 ist ein Hohlraum 38 zur Aufnahme des Spannorgans 32 in der Freigabestellung angeordnet. In die Spindel 10 sind im Bereich der Paßbohrung 16 in zwei diametral einander gegenüberliegende Innengewinde 40 Schrauben 42 einge¬ dreht, die radial nach innen weisende konische Vertie¬ fungen 44 zur Aufnahme der kegelstu pfförmigen Spitze 28 des jeweils benachbarten Klemmbolzeπs 26 aufweisen. Wird die Zugstange 34 über den nicht dargestellten Spannmechanismus in Richtung des Pfeils 46 axial ver¬ schoben, so wird diese Verschiebebewegung über das keilförmige Spannorgan 32 in einen radialen Hub der Klemmbolzen 26 umgesetzt. Dabei dringen die kegel¬ stumpfförmigen Spitzen 28 in die konischen Vertiefungen 44 der Schrauben 42 ein, bis es zu einer Verspannung der gegeneinander anliegenden Kegel- und Konusflächen sowie - als Folge des Achsversatzes der genannten
Flächen - zu einer Verspannung der Plaπflächen 20, 22 kommt.
Das Spannorgan 32 und die Klemmbolzen 26 weisen im Be¬ reich ihrer einander zugewandten Keilflächen 48 bzw. 30 je eine durch querverlaufende Flanken 50', 50' ' bzw. 52', 52' ' begrenzte Quernut 50, 52 auf, durch die die Keilflächen 30 bzw. 48 in jeweils zwei im Abstand von¬ einander angeordnete, durch eine der Querflanken einer¬ seits und eine äußere Querkante 26', 26'' bzw. 32', 32' ' andererseits begrenzte Teilflächen 30", 30' ' bzw. 48', 48'' aufgeteilt werden. In der Freigabestellung (Fig. 1b) greift jeweils eine der Teilflächen 30' bzw. 48' ' in die gegenüberliegende Quernut 52 bzw. 50 ein, während in der Spannstellung (Fig. la,c) beide Teilflä¬ chen 30*, 48' bzw. 30'', 48* ' paarweise gegeneinander anliegen. Die beim Spannvorgang paarweise gegeneinander anschlagenden Querflanken 52' der Quernut 52 und stan- genseitigen Querkanten 32' des Spannorgans 32 bilden eine gegenüber der Keilschräge 30 bzw. 48 relativ zur Spindelachse steilere Auflaufschräge, so daß im Über¬ gangsbereich der axiale Verschiebeweg der Zugstange 34 in einen relativ großen Hub der Klemmbolzen 26 umge¬ setzt wird. Dies ist deshalb möglich, weil in diesem Bereich die Hubumsetzung nahezu kräftefrei erfolgt. Der eigentliche Spannvorgang setzt erst ein, wenn die Keil¬ flächen 30' bzw. 48' einerseits und 30' ' bzw. 48' * an¬ dererseits mit ihrem kleinen Keilwinkel gegeneinander verschoben werden und dabei eine entsprechend große Kraftübersetzung gewährleisten. Durch die Quernuten 50
und 52 wird die Basisfläche des Keilgetriebes im Spann¬ zustand nicht geändert. Die durch die Quernuten ent¬ stehende Lücke in der Keilfläche ist beim Spannvorgang sogar von Vorteil, wenn man die Bearbeitungsungeπauig- keiten bei der Planflächenherstellung berücksichtigt.
Um ein versehentliches Herausfallen der Klemmbolzen 26 aus dem Paßzapfen 18 zu vermeiden, wird der Hub der Klemmbolzen 26 in beiden Richtungen durch eine an ihren Enden geschlossene Längsnut 60 begrenzt, in die eine in den Paßzapfen 18 eingedrehte Anschlagschraube 62 mit ihrer Spitze 64 eingreift (Fig. 2). Die Anschlagschrau¬ be 62 weist in ihrem Schaft eine zur Spitze hin offene zylindrische Bohrung 66 auf, in der eine Druckfeder 68 und eine Rastkugel 70 angeordnet sind. Die Rastkugel 70 rastet in der in seiner Freigabestellung in das Innere des Paßzapfens 18 zurückgezogenen Stellung des Klemm¬ bolzens 26 in eine im Nutengrund angeordnete Rastver¬ tiefung 72 ein, so daß der Klemmbolzen bei der Handha¬ bung des Werkzeugs 12 außerhalb der Maschinenspindel 10 nicht in seine nach außen verschobene Stellung gelangen kann. Die Rastverbindung wird erst gelöst, wenn bei auf die Spindel 10 aufgestecktem Werkzeug der Spannvorgang ausgelöst wird.
Die Keilfläche 30 eines jeden Klemmbolzens ist seitlich durch Führungswangen 74 begrenzt, zwischen denen das Spaπnorgan 32 seitlich geführt ist. Eine Zylinderkalot¬ te 76 sorgt dafür, daß die Zugstange 34 in der Freiga¬ bestellung zwischen den in den Paßzapfen zurückgezoge-
nen Klemmbolzen hindurchgreifen kann.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Klemmbolzen ist die Quernut 52 im Fräsverfahren hergestellt. Zu diesem Zweck wird eine der Seitenwangen 74 zunächst mit einem Langloch 80 versehen, durch das hindurch das Fräswerkzeug in den Bereich der Keilfläche 30 von der Seite her eingeführt werden kann. Beim Fräsvorgang erhält das Langloch 80 die trapezförmige Kontur der Quernut 52. Im Zuge des Fräsvorgangs wird außerdem auf der dem Langloch 80 ge¬ genüberliegenden Seite eine sacklochartige Vertiefung 82 mit der Kontur der Quernut 52 eingefräst, die ge¬ währleistet, daß an den seitlichen Führungswangen des Spannorgans 32 kein Materialabtrag notwendig ist.
Weiter sind im Klemmbolzen 26 von der Mantelfläche 27 zur Keilfläche führende Schmiermittelbohrungen 84, 86 vorgesehen, deren keilflächenseitiges Ende 88 innerhalb der Quernut 52 endet.
In den Fig. 4 bis 6 ist ein weiteres gegenüber Fig. 3 abgewandeltes Ausführungsbeispiel eines Klemmbolzens 26 gezeigt, dessen Quernut im Fräsverfahren hergestellt ist. Zu diesem Zweck werden in den stangenförmigen Roh¬ ling zunächst zwei im Abstand voneinander angeordnete, nicht ganz durchgehende Querbohrungen 90, 92 von einan¬ der entgegengesetzten Seiten eingebracht. Wenn im An¬ schluß daran die Keilschräge 30 zwischen den beiden Seitenwangen 74 in den Rohling eingefräst wird, bricht die Bohrung 90 zur Schrägfläche hin auf. Sodann kann
von der aufgebrochenen Bohrung 90 aus die Quernut 52 mit einem stirnseitig in den Zwischenraum zwischen den Führungswangen 74 eingeführten Fräser unter Aufbrechen der Querbohrung 92 ausgeräumt werden, wobei der stehen¬ bleibende Wandteil 90' die Querflanke 52'" der Quernut 52 bildet. Die Querflanke 52' erhält beim Fräsvorgang einen vertikalen Abschnitt 93, der unter Bildung der Auflaufschräge zur Keilfläche 30 hin angefast ist. In den zur Bolzenachse senkrechten Grund 94 der Quernut 52 ist eine koaxiale Zentrierbohrung 96 als Fertigungshil¬ fe eingeformt, die mit ihrem Randbereich die Querflanke 52' anschneidet. Die beim Fräsvorgaπg im Bereich der Auflaufschräge 52' verbleibenden Randstufen 98 müssen durch einen entsprechenden Materialabtrag am Keilkörper 32 berücksichtigt werden, damit sich die beiden Teile im Bereich ihrer Quernuten verzahnen können. Die in den Seitenwangen 74 verbleibenden durchgehenden Bohrungsab¬ schnitte 90, 92 bilden im fertigen Klemmbolzen eine von der Mantelfläche 27 zur Keilfläche 30 führende Schmier¬ mittelbohrung. Die des weiteren verbleibenden Sackboh¬ rungen 90' ', 92' ' haben nur eine geringe Tiefe von etwa 0,1 mm und sollen gewährleisten, daß an dieser Stelle beim Bearbeitungsvorgang kein Materialüberstand nach dem Inneren der Führungswangen 74 verbleibt.
Bei dem in Fig. 7 bis 9 gezeigten Ausführungsbeispiel eines Klemmbolzens 26 ist der tiefe Teil der Quernut 52 zwischen den Seitenwangen 74 im Fräsverfahren herge¬ stellt, nachdem zuvor die Keilschräge 30 eingefäst wor¬ den ist. Die Querflanke 52' erhält beim Fräsvorgang ei-
nen vertikalen Abschnitt 93, der unter Bildung der Auf¬ laufschräge zur Keilfläche 30 anschließend im Erodier¬ verfahren angefast wird. Die Auflaufschräge reicht in allen Bereichen bis zu den Seitenwangen 74, so daß die beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 bis 6 auftretenden Eckenradien mit den Randstufen 98 entfallen. Weiter kommt man bei dieser Herstellungsweise ohne die Quer¬ bohrungen 90, 92 bzw. Durchbrüche 80 in den Seitenwan¬ gen aus.