Trocknungs- und Sortiereinrichtung für körniges Schüttgut
Die Erfindung betrifft eine Trocknungs- und Sortier¬ einrichtung für körniges Schüttgut mit einer im we¬ sentlichen horizontal gelagerten, drehbaren Innen¬ trommel, welche mittels einer Brenneranordnung be- treibbar und von einem Ende her mittels einer Ein¬ gabevorrichtung mit dem Schüttgut beaufschlagbar ist, welches während der Trommeldrehung in der In¬ nentrommel in Axialrichtung zum anderen Trommelende hin zu mindestens einer AustragsÖffnung wandert, ferner mit einer die Innentrommel umgebenden und mit ihr fest verbundenen äußeren Siebtrommel, welche als Trommelmantel in Axialrichtung aneinander an¬ schließende Siebmantelabschnitte mit von dem die mindestens eine AustragsÖffnung aufweisenden Trom- elende zu dem der Eingabevorrichtung benachbarten Trommelende schrittweise zunehmender Maschenweite aufweist und mit einem im Ringraum zwischen der Innentrommel und der äußeren Siebtrommel koaxial befestigten und mit umlaufenden.
trommeiförmigen, perforierten Aufgabedeck, welches sich von dem die mindestens eine AustragsÖffnung auf¬ weisenden Trommelende in Axialrichtung mindestens über die Axiallänge des die geringste Maschenweite aufweisenden Siebmantelabschnittes in Richtung auf das Eintragsende der Trommel erstreckt.
Einrichtungen dieser Art, jedoch ohne das vorer¬ wähnte trommeiförmige Aufgabedeck im Ringraum zwi- sehen der Innentrommel und der äußeren Siebtrommel, sind aus der deutschen Patentschrift 1 217 992 bekannt. Entsprechende Einrichtungen, jedoch mit dem er¬ wähnten trommeiförmigen perforierten Aufgabedeck, sind bereits gebaut worden. Dεε Aufgabedeck zwischen Innentrommel und Siebtrommel erfüllt die Aufgabe, die Siebmantelabschnitte der Siebtrommel mit der kleinsten Maschenweite von der Beaufschlagung durch das Gesamtvolumen des die Innentrommel über die Austragsöffnungen verlassen- den Schüttgutes zu entlasten. Bisher hat man jedoch die Perforation des Aufgabedeckes nicht wesentlich unterschiedlich von derjenigen der Siebmantelab¬ schnitte mit der geringsten Maschenweite ihres Siebes gewählt. Es ergab sich dadurch ein unbefrie- digendes Soertierergebnis, bei welchem auch Schütt¬ gut mit der geringsten Korngröße zu beträchtlichem Anteil in den den Siebmantelabschnitten mit größerer Maschenweite nachgeschalteten Entnahmeschächten zu finden war.
ERSATZBLATT
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Trocknungs- und Sortiereinrichtung der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß eine sehr genaue Sortierung nach Korngrößen des Schüttgutes erreicht wird, ohne daß der prin¬ zipielle Aufbau der hier betrachteten Sortier¬ einrichtung geändert, kompliziert und verteuert werden muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge¬ löst, daß die Perforation des Aufgabedecks mehr¬ fach größer als die Maschenweite des Siebmantelab- schnittes der kleinsten Maschenweite gewählt und mindestens so groß ist, daß ein Anteil von mehr als 50 % des Schüttgutes durch die Perforation des Auf- gabedecks auf den mindestens einen Siebmantelab¬ schnitt mit der kleinsten Maschenweite fällt.
Das Aufgabedeck wird also mit dem gesamten Volumen des getrockneten, die Innentrommel fassenden Schütt¬ gutes beaufschlagt und durch die Perforation des Aufgabedeckes fällt im Bereich des die geringste Maschenweite aufweisenden SiebmantelabSchnittes jedenfalls die Fraktion des Schüttgutes mit der geringsten Korngröße und jedenfalls auch Anteile der Fraktion mit größeren Korngrößen entsprechend der Perforation des Aufgabedeckes. Gleichzeitig ist aber aufgrund des Vorhandenseins des Aufgabedeckes sichergestellt.
ERSATZBLATT
daß der Siebmantelabschnitt mit der kleinsten Maschenweite nicht mit dem gesamten Volumen des zu sortierenden Schüttgutes beaufschlagt wird und daher eine erhöhte Standzeit hat und. gleich- zeitig das Sortierergebnis gerade an diesem Sieb¬ mantelabschnitt optimal bleibt.
Das Aufgabedeck kann in Weiterbildung auch die Gestalt mehrerer zueinander koaxialer trommel- förmiger Siebdecks haben, für deren Gestaltung bezüglich Maschenweite oder Perforation sowie auch bezüglich axialer Erstreckung ähnliche Über¬ legungen gelten, wie zu dem hier erwähnten und nachfolgend im einzelnen beschriebenen einschich- tigen Aufgabedeck.
ERSÄTZBLATT
r
Das Aufgabedeck kann sich von der Austragsöff- nung oder. den AustragsÖffnungen der Innentrommel aus in Axialrichtung zur Eintragsseite der Trom¬ mel hin auch noch über weitere Siebmantelabschnit- te mit entsprechend größerer Maschenweite erstrek- ken, wobei entsprechende Überlegungen gelten, wie dies zuvor im Zusammenhang mit der Diskussion des Sortierergebnisses im Siebmantelabschnitt mit der geringsten Maschenweite seines Siebes diskutiert wurde .
In einer Trocknungs- und Sortiereinrichtung der hier betrachteten Art kann der Transport des zu trocknenden bzw. zu sortierenden Schüttgutes in- nerhalb der Innentrommel durch Schneckengänge, durch eine Beschaufelung oder durch Schrägstellung der Rotationsachse der Trommel in der dem Fachmann geläufigen Weise von der Eintragsseite zur Aus- tragsseite der Innentrommel erfolgen. Einer Schrägstellung der Rotationsachse entspricht auch eine konische Ausbildung der Innentrommel.
ERSAT
Im Ringraum zwischen der Innentrommel und der umgebenden Siebtrommel bzw. im Ringraum zwischen der Innentrommel und dem trommeiförmigen, perfo¬ rierten Aufgabedeck erfolgt der Transport des Schüttgutes, ebenfalls in der dem Fachmann an sich bekannten Weise durch in diesen Ringräumen vorgesehene Schneckengänge oder "durch konische Aus¬ bildung der betreffenden Axialabschnitte der Sieb¬ trommel bzw. des Aufgabedecks.
Im übrigen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Trocknungs- und Sortierein¬ richtung der vorliegend angegebenen Art in den dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüchen gekennzeichnet.
Nachfolgend wird eine Ausführungsform unter Bezug¬ nahme auf die Zeichnung näher beschrieben, in der eine Trocknungs- und Sortiereinrichtung der vor- liegend angegebenen Konstruktion im Axialschnitt gezeigt ist.
Mit 1 ist eine um eine horizontale Achse drehbare, über Spurkränze 1 und 2 an gestellfesten Rollen 3 abgestützte Innentrommel 4 gezeigt, welche in der unteren Hälfte der Zeichnungsfigur aufgeschnitten dargestellt ist.
Auf der Eintragsseite der Innentrommel 4 ist eine schematisch bei 5 angegebene Eingabevorrichtung vor- gesehen.
^SATZ LATT
über die das zu trocknende und zu sortierende Schüttgut in das Innere der Innentrommel 4 ge¬ fördert wird und von der Eintragsseite her in Axialrichtung zu dem gegenüberliegenden Trommel- ende wandert, an dem eine Brennanordnung 6 vor¬ gesehen ist , welche durch das verschlossene stirnseitige Ende der Trommel hindurch reicht und ihre Flamme in der schematisch angedeuteten Weise in Richtung auf das Eintragsende der Innen- trommel 4 richtet.
Eine zur Vereinfachung der Darstellung nicht ein¬ gezeichnete Beschaufelung der Innenwand der Innen¬ trommel 4 bewirkt während der Rotation der Innen- trommel die Förderung des körnigen Schüttgutes von dem Eintragsende zum Austragsende der Innentrommel.
An dem der Brenneranordnung 6 benachbarten Aus¬ tragsende der Innentrommel 4 sind an deren Umfang mehrere Austragsoffnungen 7 vorgesehen, über welche das getrocknete körnige Schüttgut die Innentrommel 4 verläßt, um in eine an der Innentrommel befestigte und si umgebende Sammelkammer 8 zu fallen, welche über eine Umfangsperforation 9 entsprechend der maximalen Körngröße des behandelten Schüttgutes Verbindung mit einem Ableitungsschacht 10 hat, welcher Bestandteil des stillstehenden Gehäuses 11 der Einrichtung ist.
ERSATΣBLATT
Der Ableitungsschacht 10 stellt die untere Ausmündung einer die umlaufende Sammelkammer 8 der Trommel timgebenden Gehäusekammer 12 dar.
Die Innentrommel 4 ist über Radialstützen fest mit einer die Innentrommel umgebenden, koaxialen Siebtrommel 13 verbunden, welche sich aus einer Reihe aneinander anschließender Siebmantelab¬ schnitte 14,15,16,17 und 18 mit vom Austragsende zum Eintragsende der Innentrommel 4 schrittweise zunehmender .Maschenweite ihrer Siebe zusammensetzt.
Die mit der Innentrommel umlaufende Sammelkammer 8 hat mit dem Ringraum zwischen der Innentrommel 4 und der Siebtrommel 13 über einen Ringspalt 19 Verbindung, welcher auf ein die Innentrommel um¬ gebendes trommeiförmiges, perforiertes Aufgabe¬ deck 20 mündet, das koaxial in dem Ringraum zwischen der Innentrommel 4 und der Siebtrommel 13 befestigt ist und mit der gesamten Trommelanordnung umläuft. DasAufgabedeck 20 erstreckt sich von dem Ringspalt 19 aus in Richtung zum Eintragsende der Innen¬ trommel 4 hin über die Axiallänge der Siebmantel¬ abschnitte 14 und 15. Das Aufgabedeck kann gemäß einer Abwandlung in Koaxialrichtung auch weitere
Siebmantelabschnitte überdecken und sich in Sonder¬ fällen über die gesamte Länge der Siebtrommel er¬ strecken.
ERSÄTΣBLÄTT
Die Perforation des trommeiförmigen Aufgabe¬ decks 20 ist mehrfach größer als die Maschen¬ weite des Siebmantelabschnittes 14 gewählt. Bevorzugtermaßen ist die Perforation des Auf- gabedecks 20 so groß, daß mehr als 50 % des die Innentrommel 4 verlassenden Schüttgutes von dem Aufgabedeck auf die Siebmantelab¬ schnitte 14 und 15 fällt, wenn sich die Trommel¬ anordnung dreht und wenn die gesamte Einrich- tung so eingestellt ist, daß sämtliches von der Innentrommel 4 in die Sammelkammer 8 abgegebenes Schüttgut von der Sammelkammer über den Ring¬ spalt 19 den Raum zwischen der Innentrommel 4 und dem Aufgabedeck 20 erreicht.
Die Förderung des Schüttgutes in dem Ringraum zwischen der Innentrommel 4 und dem Aufgabe¬ deck 20 in Axialrichtung entsprechend den in der Zeichnung eingezeichneten Pfeilen .21 ge- schieht durch in dem erwähnten Ringraum einge¬ baute Schneckengänge 22, an die sich in Axial¬ richtung in dem Ringraum zwischen der Innentrom¬ mel 4 und den Siebmantelabschnitten 16,17 und 18 zur Weiterförderung des Schüttgutes Schnecken- gänge 23 anschließen.
Unterhalb der Siebmantelabschnitte 14 bis 18 sind in dem Gehäuse 11 den einzelnen Korngrößen entsprechend der Maschenweite der Siebmantelab- schnitte zugeordnete Entnahmeschächte 24 bis 28 gebildet.
ERSATZBLATT
die zu -am unteren Schachtende vorgesehenen Entnahmeöff ungen führen.
Ein erstes Umstellorgan 29 in dem Ableitungs- schacht 10 bewirkt in der in der Zeichnung wieder¬ gegebenen Stellung, daß sämtliches die Innen¬ trommel 4 verlassendes Schüttgut in der umlau¬ fenden Sammelkammer 8 verbleibt und diese nur über den Ringspalt 19 zu dem Ringraum zwischen der Innentrommel 4 und dem Aufgabedeck 20 wandert, um von dort in der vorstehend angegebenen Weise aufgeteilt die Siebmantelabschnitte zu beauf¬ schlagen. Wird das Umstellorgan 29 hochgeklappt, so entleert sich die umlaufende Sammelkammer 8 in den Ableitungsschacht 10 und kann je nach Stellung eines zweiten Umstellorganes 30 ent¬ weder über den Entnahmekanal 31 oder den Neben¬ schlußkanal 32 geleitet werden.
Ein drittes Umstellorgan 33 befindet sich in einem auf der Austragsseite der Siebtrommel 13 gebildeten Überkorn-Entnahmeschacht 34, wobei die Schüttgut raktion mit Überkorngröße bei der einen Stellung des Umstellorganes 33 der Schüttgutfraktion des Entnahmeschachtes 28 ent¬ sprechend der Maschenweite des Siebmantelab¬ schnittes 18 beigemengt wird oder aber in der an¬ deren Stellung des Umstellorganes 33 über einen Ableitungsschacht 35 geführt wird, dem auch ein Anteil der Schüttgutfraktion aus dem Entnahme¬ schacht 28 als Überlauf über den Kanal 36 zuge¬ führt werden kann.
ERSATZBLATT