BESCHREIBUNG
ELEKTROSTATISCHES FILTER FÜR DIE KONTINUIERLICHE ABSCHEIDUNG VON IN EINEM GASSTROM SUSPENDIERTEN FESTEN ODER FLÜSSIGEN PARTIKELN
TECHNISCHES GEBIET Elektrostatische Filter zur Abscheidung von festen und flüssi¬ gen Partikeln finden in der metallurgischen und chemischen Industrie sowie in Kraftwerksanlagen zahlreiche Verwendung. Die Staubabscheidung und Gasreinigung hat insbesondere im Zusammenhang mit den Umweltschutz-Besti mungen an Bedeutung zugenommen .
Die Erfindung bezieht sich auf die Weiterentwicklung, Verbesse¬ rung und Vereinfachung der elektrostatischen Staubabscheidung sowie auf die Verringerung des damit zusammenhängenden apparati¬ ven Au wandes .
Insbesondere betrifft sie ein elektrostatisches Filter für die kontinuierliche Abscheidung von in einem Gasstrom suspen¬ d erten festen oder flüssigen Partikeln, wobei in einem den Gasstrom führenden Kanal rechteckförmi gen Querschnitts quer
zur Strömungsrichtung mindestens eine als Ionenquelle wirkende, den Koronaeffekt ausnutzende Sprühelektrode in Form mehrerer in Strömungsrichtung gestellter Spitzen und mindestens eine quer gestellte, als endloses durchbrochenes Förderband oder Wandergitter ausgebildete, bewegliche ebene Abschei dee lekt rode angeordnet ist, dergestalt, dass die Sprühelektrode und die Abscheideelektrode vom mit Partikeln beladenen Gasstrom im wesentlichen senkrecht durchsetzt werden und die die geladenen Partikel beschleunigenden elektrischen Felder im wesentlichen in Strömungsrichtung Liegen.
STAND DER TECHNIK Es wird allgemein versucht, die für die Staubabscheidung in E lekt rofi Ltern herrschenden Bedingungen zu verbessern, um zu wirksamerer Abscheidung und zu kleinerem apparativen Aufwand zu kommen. Dies gilt vor allem für die Abscheidung von Feinstaub und Flugasche. Mit Hilfe einer als IonenquelLe dienenden Korona-* entladung werden geladene Teilchen erzeugt, die im elektrischen Feld an den meist geerdeten Elektroden abgeschieden werden. In der Regel werden mehrere Abscheidestufen eingesetzt. Bereits in der ersten Stufe werden die meisten, vor allem die grösseren Schmutzpartikel erfasst. Die hinteren Filterstufen dienen der Abscheidung der feinen Staubteilchen, sowie dem Wiederein- fangen des beim Reinigen der vorderen Elektroden durch Klopfen oder Rütteln fre gesetzten Staubes.
Die Staubabscheidung w rd durch bewegte Abscheideelektroden mit kontinuierlicher Reinigung verbessert. Bei diesen Verfahren werden elektrisch leitende Metallbänder oder an Ketten befestig¬ te Metallplatten, die in vielen Fällen auch als seitliche Begrenzung des Strömungskanals dienen, in der Regel im "Kreuz¬ strom" senkrecht zur St rö ungsri chtung bewegt. Die Reinigung dieser beweglichen Abscheideelektroden erfolgt meistens mit Hilfe von rotierenden Bürsten. Vergleiche beispielsweise US 3,650,092; US 3,701,236; US 3,912,467; US 4,321,066; ferner H. Asano, M. Ootsuka, T. Yano, "Recent Results of Applications
of the Moving Electrode E lect rostat i c Precipitator for Coal Fired Utility Boilers", Dust Control System Div. Hitachi Plant Engineering + Construction Co., Ltd. 1-13-2, Kita-Ootika, Toshima-ku, Tokyo, Japan 170. Andere Vorrichtungen verwenden quer zur St römungs ri chtung liegende durchbrochende Bänder als Abscheideelektrode. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, feststehende, unter verschiedenen Potentialen stehende Gitter zur Staubabscheidung zu verwenden (vgl. US-A-3,740,927) . Mehr- fach-Abschei der in Form parallel gestellter Gitter und Loch¬ bleche abwechselnder Polarität, welche vom Gasstrom senkrecht durchsetzt werden, sind in zahlreichen Schriften bekannt (vgl. u.a. James M. Vincent, "The grid-type electrostatic preci ita¬ tor", Journal of the air pollution control association, March 1972, p. 200-201).
'D i e . bestehenden elektrostatis hen Vorrichtungen zur Entstaubung sind bezüglich Bauvolumen immer noch zu aufwendig. Sie genügen oft nicht den Anforderungen an den Abscheidegrad. Eine Ver- vollkommung ist daher dringendes Bedürfnis.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur kontinuierlichen elektrostatischen Abscheidung von in einem Gasstrom suspendierten Partikeln anzugeben, die eine höchstmögliche Ausnutzung der aktiven Teile, insbesondere der Abscheideelektrode gestattet, einen hohen Abscheidegrad erzielt, raumsparend ist und möglichst keine Probleme aufwirft, die mit der Verschmutzung der aktiven Teile und ihrer Reinigung verknüpft sind. Die Vorrichtung soll in ihrem Aufbau einfach und kostengünstig sein und sich durch geringen Energieverbrauch und niedrige Wartungsanforderungen auszeichnen. Sie soll ins¬ besondere zur Abscheidung feiner und feinster Staubpartikel geeignet und unabhängig vom Trägergas sein.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass im eingangs erwähnten elektrostatischen Filter in St römungs ri chtung gesehen nach der Abscheideelektrode, im Zwischenraum zwischen der Ebene
ihrer Zuführungsseite und der Ebene ihrer Rückführungsseite und/oder im Raum nach der Ebene ihrer Rückführungsseite minde¬ stens eine auf gleichnamigen Potential wie die Sprühelekt rode befindliche Steuere Lekt rode in Form von in einer zur Abscheide¬ elektrode parallelen Ebene liegenden Stäben, oder in Form eines Rasters oder Gitters angeordnet ist.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden, durch Figuren näher erläuterten Ausführungsbeispiele beschrieben.
Dabei zeigt :
Fig. 1 schematisch den prinzipiellen Aufbau der Grundausfüh¬ rung eines E Lektrofi Iters mit nur einer Reihe von Steuere Lekt roden im Zwischenraum zwischen zwei Ab¬ scheideelektroden,
Fig. 2 schematisch den prinzipiellen Aufbau einer Ausführung eines ELektrofilters mit nur einer Reihe von Steuer¬ elektroden im Raum nach der zweiten Abscheideelektrode,
Fig. 3 schematisch den prinzipiellen Aufbau einer Ausführung eines ELektrofilters mit einer Reihe von Steuerelektro¬ den im Zwischenraum zwischen zwei Abseheidee Lekt roden und einer Reihe von SteuereLektroden im Raum nach der zweiten Absehe dee Lekt rode,
Fig. 4 schematisch den Aufbau einer Ausführung eines ELektro¬ filters mit mehreren Sprühe Lekt roden, mehreren Reihen von SteuereLektroden und umlaufender, im Zickzack geführter, mehrfach wirkender bandförmiger Abscheide- e Lektrode.
Fig. 5 schematisch den Aufbau einer Ausführung eines ELektro¬ filters mit mehreren Sprühelektroden, mehreren Reihen
von Steuerelektroden und mehreren umlaufenden, parallel geführten bandförmigen Abscheideelektroden,
Fig. 6 den prinzipiellen Aufbau (Längsschnitt) einer Ausführung eines ELektrofilters mit umlaufender Abscheideelektrode und nur einer Reihe von Steuerelektroden,
Fig. 7 den prinzipiellen Aufbau (Längsschnitt)- einer Ausfüh¬ rungsform eines ELektrofilters mit umlaufender Abscheide¬ elektrode und drei Reihen von Steuerelektroden.
In Fig. 1 ist schematisch der prinzipielle Aufbau der Grundaus¬ führung eines ELektrofilters mit nur einer Reihe von Steuer¬ elektroden im Zwischenraum zwischen zwei Abscheideelektroden dargestellt. 1 ist der mit Partikeln beladene Gasstrom, der die quer zur Strömungsrichtung in parallelen Ebenen angeordneten .Elektroden senkrecht durchsetzt. 3 ist eine meist negativ aufgeladene (Vorzeichen-)Sprühelektrode, deren den Koronaeffekt ausnutzende Spitzen 4 als Ionenquellen dienen. 5 sind die grundsätzlich als gelochte Bleche, Netze oder Gitter ausgeführ¬ ten, normalerweise auf Potential Null (Vorzeichen 0) gehaltenen Abscheideelektroden. Im vorliegenden Fall ist mechanisch eine einzige, umlaufende endlose, als durchbrochenes Band gestaltete Abscheideelektrode vorhanden. 6 ist die als Rundstäbe ausge¬ bildete Steuerelektrode, die sich auf gleichnamigem Potential wie die Sprühelektrode 3 befindet. Im vorliegenden Fall ist sie negativ aufgeladen (Vorzeichen -). Diese Elektrodenanord¬ nung bedingt ein in St römungsri chtung liegendes beschleunigendes elektrisches Feld 7 zwischen Sprühelektrode 3 und äusserer Zuführungsseite (mit Linksgerichtetem Pfeil angedeutet) der Abscheideelektrode 5. Zwischen der Steuere Lekt rode 6 und der inneren Zuführungsseite der Abschei dee Lekt rode 5 herrscht das gegen die Strömungsri chtung gerichtete beschleunigende elektrische Feld 8. Das beschleunigende elektrische Feld zwi¬ schen der Steuerelektrode 6 und der inneren Rückführungsseite (mit rechtsgerichtetem Pfeil angedeutet) der Abscheideelektrode 5 Liegt wieder in Strömungsri chtung. Durch diese Gesamtanord-
nung der Elektroden wird eine mehrfache Abscheidung erzielt und somit der Abscheidegrad merklich erhöht. Es wird den ge¬ ladenen Partikeln, im vorliegenden Fall mit negativer Ladung behaftet (Vorzeichen -) mehrfach Gelegenheit gegeben, sich auf der einen und/oder anderen Seite der Abscheideelektrode 5 abzulagern. Dies ist durch die Trajektorien 10 der geladenen Partikel dargestellt. Demnach wird beispielsweise ein PartikeL durch das elektrische Feld 8 auf die innere Zuführungsseite der Abschei dee Lektrode 5 gegen die Strömungsr chtung zurückge- stossen .
Fig. 2 stellt schematisch den prinzipiellen Aufbau einer Aus¬ führung eines ELektrofilters mit nur einer Reihe von Steuer¬ elektroden im Raum nach der zweiten Abscheidelektrode dar. 1 ist der Gasstro.m, 3 die mit Spitzen 4 versehene Sprühelektro¬ de, 5 die als umlaufendes durchbrochenes Band ausgebildete Abschei dee Lekt rode und 6 die Steuerelektrode in Form paralleler Stäbe. Die Fe Ldverh-ä Ltm" sse im Raum zwischen der Sprühelektrode 4 und der äusseren Zuführungsseite der Abschei dee Lekt rode 5 sind die gleichen wie in Fig. 1 (besc leunigendes elektriches Feld 7). Zwischen der Züführungssei te und der Rückfü rungssei te der Abscheidelektrode herrscht das elektr sche Feld NuLL (Vor¬ zeichen 0). Im Raum zwischen der aussen L i egenden Steuerelektro¬ de 6 (negatives Potential: Vorzeichen -) und der äusseren Rückführungsseite der Abscheide Lektrode 5 (Potential Null: Vorzeichen 0) wird das gegen die Strömungsri chtung gerichtete besc leunigende elektrische Feld 15 aufgespannt. Die Trajektorien 10 geben die Wanderung der geladenen Partikel (Vorzeichen -) auf die Abscheide Lektrode 5 zu wieder. Es wird beispielsweise ein PartikeL unter dem Einfluss des elektrischen Feldes 15 umgelenkt und gegen die Strömungsrichtung auf die äussere Rückführungsseite der Abscheidee lektrode 5 zurückgestossen .
In Fig. 3 ist schematisch der prinzipielle Aufbau einer Ausfüh¬ rung eines ELektrofilters mit einer Reihe von Steuerelektroden im Zwischenraum zwischen zwei Abscheideelektroden und einer
Reihe von Steuerelektroden im Raum nach der zweiten Abscheide¬ elektrode dargestellt. Im wesentlichen handelt es sich um eine Superposition der Elektrodenanordnungen der Figuren 1 und 2. Die beschleunigenden elektrischen Felder 7 und 9 sind in Strömungsrichtung, die Felder 8 und 15 gegen die Strömungs¬ richtung gerichtet. Dementsprechend sind 4 verschiedene Möglich¬ keiten der Wanderung der hier negativ geladenen Partikel (Vor¬ zeichen -) auf die Abscheideelektroden 5 hin vorhanden. Alle Bezugszeichen entsprechen denjenigen der Figuren 1 und 2.
In Fig. 4 ist schematisch der Aufbau einer Ausführung eines ELektrofilters mit mehreren Sprühelektroden, mehreren Reihen von Steuerelektroden und umlaufender, im Zickzack geführter, mehrfach wirkender bandörmiger Abscheidelektrode dargestellt. Der Gasstrom 1 durchsetzt mehrere, in parallelen Ebenen ange¬ ordnete Elektrodengruppen senkrecht. Die Abschei deelektrode 5 ist als endloses durchbrochenes Band ausgeführt, das-sich mehr .als zwischen eine Sprühelektrode 3 mit Spitzen 4 und eine Reihe von Steuerelektroden 6 resp-. zwischen zwei Reihen von Steuerelektroden 6 schiebt. Das Band wird über als Umlenk¬ rollen wirkende Trommeln 11 geführt. Sämtliche Sprühelektroden 4 und sämtliche Steuerelektroden 6 befinden sich auf negativem Potential (Vorzeichen -), während die mehrfach wirkende Abschei¬ deelektrode 5 auf dem Potential Null, an Erde liegt (Vorzeichen 0). Die Sprühelektroden 4 Liegen am negativen Pol einer Gleich- Hochspannungsque L le 16 (Spannung U1 ) während die Steuerelektro¬ den 6 am negativen Pol einer zweiten Gleich-Hochspannungs- quelle 17 (Spannung U?) Liegen. Die positiven Pole beider Hochspannungsque l Len sind mit der Abscheideelektrode 5 verbun¬ den und gemeinsam geerdet (Vorzeichen 0). Der Uebersi cht L i ch- keit halber sind die Potent i a Lverbi ndungen zwischen den Hoch¬ spannungsque L len und den Elektroden nur im oberen Teil der Figur eingezeichnet. Durch eine derartige Kaskadenschaltung mehrerer in St römungsri chtung hintereinander liegenden Elek¬ trodengruppen wird der Abscheidegrad insbesondere bei Feinst- staub verbessert .
F g. 5 stellt schematisch den Aufbau einer Ausführung eines ELektrofilters mit mehreren Sprühelektroden, mehreren Reihen von Steuerelektroden und mehreren umlaufenden, parallel gefühi— ten bandförmigen Abscheidelektroden dar. Der Aufbau ist ähnlich demjenigen der Fig. 4, mit dem Unterschied, dass hier 3 separa¬ te, i wesentlichen auf gleiche Art geführte durchbrochene Bänder als Abscheideelektroden 5 verwendet werden. Die Anordnung der Sprühelektroden 3 und der Steuerelektroden 6 ist derjenigen der Fig. 4 ähnLich. Die Potentialverhältnisse sind grundsätzlich die gleichen. Auf eine Darstellung der SpannungsankoppLung ist verzichtet worden. Im übrigen sind die Bezugszeichen die gleichen wie in Fig. 4.
In Fig. 6 ist der prinzipielle Aufbau (Längsschritt) einer Ausführung eines ELektrofilters mit umlaufender Abscheide- el'ektrode un'd nur einer Reihe von Steuerelektroden dargestellt. 1 ist der mit Partikeln geladene, senkrecht nach unten in einem Kanal 2 geführte Gasstrom. Er durchsetzt die Ebene der Sprühelektrode 3 senkrecht. Dessen Spitzen 4 sind auf einem (beispielsweise quadratischen, rechteckigen oder hexagonalen) Raster angeordnet und weisen in Strömungsri chtung . 5 ist die umlaufende endlose Abscheideelektrode (beispielsweise als durchbrochenes Band ausgeführt). Die auf ihr abgelagerten Staubpartikel sind als Punkte angedeutet. ALs Umlenkrollen für die Abscheideelektrode 5 sind ausserhalb der Kanalwand 2 die in seitlichen Kammern untergebrachten Trommeln 11 vorhanden. Die Bewegungsrichtung ist durch Pfeile angedeutet. Der auf der Abscheidee Lekt rode 5 niedergeschlagene Staub wird durch beidseitig wirkende Abstreifer (Schaber) 12 und durch ebenfalls beidseitig wirkende rotierende Re nigungsbüchsen 13 entfernt. Mit 14 ist de r Saubaustrag angedeutet, der jedoch in der Regel in der Praxis senkrecht zur Zeichnungsebene erfolgt. Zwischen der Zuführungss-e-fte und der Rückführungsseite der Abscheide¬ elektrode 5 befindet sich die in Form von parallelen Stäben ausgeführte Steuerelektrode. 6. Zwischen den im vorliegenden Fall negativ gel-adenen Spitzen 4, welche als Ionenquelle (Ko-
ronaeffekt) dienen, und der äusseren Zuführungsseite der sich auf Potential Null befindlichen Abscheideelektrode 5 wird das beschleunigende elektrische Feld 7 aufgebaut. Es ist in Strömungsrichtung gerichtet. Ein gegen die Strömungsrichtung gerichtetes beschleunigendes elektrisches Feld 8 wird zwischen der negati geladenen Steuerelektrode 6 und der inneren Zufüh¬ rungsseite der Abscheideelektrode 5 aufgespannt. Zwischen der Steuerelektrode 6 und der inneren Rückführungsseite der Abschei deelektrode 5 besteht das in Strömungsrichtung gerich¬ tete beschleunigende elektrische Feld 9. Die Trajektorien 10 deuten die Wanderungswege der geladenen PartikeL an. Die aktiven Bauteile 2, 3, 4, 5, 6, 11, 12 und 13 sind in der Regel aus nichtrostendem bzw. korrosionsbeständigem Cr- oder Cr/Ni -Stahl gefertigt.
Fig. 7 zeigt den prinzipiellen Aufbau (Längsschnitt) einer Ausführung eines ELektrofilters mit umlaufender Absehei dee Lek- trode und drei Reihen von Steuerelektroden. Die grundsätzliche Konzeption ist ähnlich derjenigen von Fig. 6, wobei sich die Bezugszeichen genau entsprechen. Im Zwischenraum zwischen der innneren Zuführungsseite und der inneren Rückführungsseite der Abscheideelektrode 5 sind jedoch zwei Reihen von Steuer¬ elektroden 6 vorhanden. Ausserdem existiert noch eine weitere Reihe von Steuerelektroden 6 im Raum ausserhalb der äusseren Rückführungsseite der Abscheideelektrode 5.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL:
Si ehe Figur 7 !
Zur Entstaubung eines Gasstromes wurde in einem stark erweiter¬ ten Kanal ein elektrostatisches Filter eingebaut. Der mit Partikeln beladene Gasstrom 1 wurde senkrecht von oben nach unten geführt. Der bereits erweiterte Kanal 2 bestand aus einem Blech aus korrosionsbeständigem 18 Cr/8 Ni-Stahl und
2 hatte einen lichten Querschnitt von 2,55 m . Die ebenfalls aus Cr/Ni -Stahl gefertigte Sprühelektrode 3 wies auf einem quadratischen Raster angeordnete Spitzen 4 von 20 mm Länge
(in Strömungsrichtung) und 0,8 mm Abrundungsradius auf. Die Spitzen 4 bestanden ebenfalls aus korrosionsbeständigem Cr/Ni- Stahl und hatten einen gegenseitigen Abstand in beiden Haupt- π'chtungen von je 100 mm. Die umlaufende endlose Abscheide¬ elektrode 5 war in Form von 3, senkrecht zur Zeichnungsebene betrachtet, nebeneinander (hintereinander) angeordneten, pa¬ rallel und synchron geführten durchbrochenen Stahlbändern ausgeführt. Die Bänder hatten eine Dicke von 0,5 mm und bestan¬ den aus einem korrosionsbeständigen mit speziellen Zusätzen legierten Cr/Ni-Stahl des Typs 18/8, jedoch mit hoher Steck¬ grenze, im kaltgewalzten, annähernd federharten Zustand. Jedes Band wies in der Bewegungsri chtung angeordnete Schlitze in Form von an den Schmalseiten abgerundeten Langlöchern von 5 mm Breite und 56 mm Länge auf. Der Mittenabstand (Teilung) der Langlöcher in Längsrichtung (Bewegungsrichtung) betrug 119 mm, derjenige in Querπ'chtung 10 mm. Benachbarte Langloch¬ reihen waren um je eine halbe Teilung in Längsrichtung gegen¬ einander versetzt. Die Bänder liefen über Trommeln 11 aus Cr/Ni-Stahl, welche einen Durchmesser von 250 mm hatten. Eine der Trommeln 11 war durch einen Elektromotor über ein Getriebe -angetrieben. Die Fördergeschwindigkeit war zwischen ca. 1,5 mm/s und 85 mm/s einstellbar, was 1 Umlauf/h bzw. 60 Umläufe/h entsprach. Der Abstand der Bandoberfläche von den Spitzen 4 betrug 70 mm. Die Steuerelektroden 6 waren Stäbe aus Cr/Ni-Stahl mit 10 mm Durchmesser und 100 mm horizontalem Mittenabstand (Teilung) voneinander. Der vertikale Abstand der Mitten der Stäbe von der benachbarten Bandoberfläche betrug je 75 mm, der vertikale Abstand der Mitten der Stäbe unter sich 100 mm. Die Abstreifer (Schaber) 12 sowie die rotierenden Reinigungs¬ bürsten 13 bestanden ebenfalls aus korrosionsbeständigem Cr/Ni- Stahl.
Die Anlage wurde mit einem mit Quarzstaub beladenen Gasstrom 1 betrieben. An die Sprühelektrode 3 wurde der negative Pol einer GLei ch-Hochspannungsquel le gelegt. Der positive Pol wurde an die Abscheideelektrode 5 gelegt und gleichzeitig geerdet (Potential 0). An die Steuerelektroden 6 wurde der
negative Pol einer weiteren Glei ch-Hochspannungsque l le gelegt, während deren positiver Pol an Erde lag.
Die Betriebsdaten stellten sich wie folgt:
Volumenstrom des Gases:
Einseitige Absehei def Lache (virtuell) Länge =
Brei te = Fläche =
Umlaufgeschwindigkeit der Abscheideelektrode:
Verhältnis des Langlochquerschnitts zur gesamten virtuellen Abscheidefläche:
Totale effektive Abscheidefläche (4 Seiten) :
Mittlere Strömungsgeschwindigkeit im freien Raum (virtuell)
Effektive Strömungsgeschwindigkeit im
Lang lochquerschni tt :
Druckverlust bei virtueller Geschwindigkeit von 0,65 m/s:
Elektrisches Potential der Sprühelektrode:
Elektrisches Potential der Abscheideelektrode: ittlere elektrische Feldstärke im Raum
Sprühe lekt rode/Abschei dee lekt rode
Elektrisches Potential der Steuerelektrode
Mittlere elektrische Feldstärke im Raum
Steuerelektrode/Abscheideelektrode:
Staubgehalt des Reingases:
Pa rt i ke Igrösse 0,5
Staubgehalt des Reingases:
Abscheidegrad für Partikel von 0,5 um:
Abscheidegrad für Partikel von 4 um:
Abscheidegrad für Partikel von > 5 um:
Totaler Abscheidegrad für das gesamte Gemenge:
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt Die Abscheideelektrode 5 ist als durchbrochenes Förderband oder Wandergitter ausgebildet, die Steuerelektrode 6 in Form von Stäben, Rastern oder Gittern. Die Mehrfach-Abscheideelek- trode 5 ist als in Strömungsrichtung hintereinander liegende gleich- oder gegenläufig bewegte Förderbänder ausgebildet. Das Potential der Steuerelektroden 6 ist im allgemeinen dem¬ jenigen der Sprühelektrode angepasst. Vorzugsweise wird sein absoluter Wert höher eingestellt als derjenige der Sprühelek¬ trode 3. Im übrigen wird auf die Ausfü rungsvar anten der Figuren 1 bis 6 ver iesen.