Pflanzanordnung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Pflanzanordnung und insbesondere auf eine Pflanzanordnung für Begrünungszwecke.
Städte, besonders Großstädte, wirken häufig infolge der vielen kahlen grauen Hauswände häßlich und trostlos. Da Grünflächen und Bäume der Bebauung weichen mußten, ist das Stadtklima, vor allem in Großstädten, ungesund.
Ältere Häuser sind vielfach mit Efeu oder anderen Kletterpflanzen bewachsen. Dies hat, abgesehen von der Verschönerungsmöglichkeit von nicht ganz ansprechenden Fassaden, eine Reihe weiterer Vorteile. Die Blätter der Kletterpflanzen filtern nämlich Abgase und Staub aus der Luft, halten die Hitze ab und speichern die Luftfeuchtigkeit. Das Klima in einem solch begrünten Haus ist wesentlich gesünder, und die Luft ist auch im Inneren reiner. Außerdem wird durch die Begrünung Energie eingespart. Zu diesem Zweck kann eine gezielte Bepflanzung erfolgen, indem an Südfassaden laubabwerfende
Pflanzen verwendet werden, damit die Sonne im Winter das Mauerwerk erwärmen kann. An den übrigen
Fassaden hingegen werden immergrüne Pflanzen verwendet, die durch ihre dicke Blätterschicht Wind und Regen abhalten.
Eine Studie hat nachgewiesen, daß ein gesundes, lebenswertes Stadtklima bereits erreicht werden könnte, wenn nur 5% aller Wände und Dächer einer Stadt begrünt würden. Die Beflanzung von Fassaden und Wänden in Städten ist jedoch relativ selten. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen ist es nicht immer möglich, am Fuß der Hauswände Pflanzen in die Erde zu setzen, die dann am Mauerwerk nach oben wachsen. Zum anderen ist die Anordnung von Pflanzkübeln an einer Wand nicht unproblematisch, da die Kübel gut verankert werden müssen. Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, daß es bei einem einmal erfolgten Bewuchs meistens recht schwierig oder umständlich ist, zur Renovierung einer Fassade den Bewuchs wieder zu entfernen. I n v ie l en F äl len werden die Pflanzen dabei ziemlich beschädigt. Außerdem richten die Pflanzen häufig an dem Mauerwerk, an dem sie sich festhalten, Schäden an. Eine weitere Schwierigkeit bei der Begrünung von Fassaden und Hauswänden besteht darin, daß im Falle einer Anbringung von Gefäßen nicht am Erdboden eine künstliche Bewässerung erfolgen müßte, und bei einzeln aufgehängten Behältern wirken die Bewässerungsleitungen gelegentlich recht unschön.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Pflanzanordnung bzw. ein Pflanzsystem zu schaffen, mit dem auf schnelle und einfache Weise eine Begrünung insbesondere von Hausfassaden durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer Pflanzanordnung gelöst, die eine Trag- und Stützanordnung, ein oder mehrere an der Trag- und Stützanαrdnung befestigte Pflanzgefäße und ein an der Trag- und Stützanordnung befestigtes Gitter für Pflanzenranken aufweist, das die Pflanzgefäße unterstützt. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Pflanzanordnung enthält sozusagen als Gerüst eine Trag- und Stützanordnung. Diese ist an einer Fassade, Mauer, Balkonwandung oder Brückenpfeiler etc. befestigt. Sie trägt Pflanzgefäße und ein Gitter, das als Kletter- oder Rankhilfe für die Pflanzenranken dient. Das Gitter ist dabei so geformt und befestigt, daß die Pflanzen an ihm in der gewünschten Richtung und Form wachsen können. Je nach Art des Bewuchses kann es sehr dicht sein, z.B. als Matte ausgebildet sein. Zusätzlich zur Stützfunktion für den Bewuchs schützt es diesen auch gegen Wind und Schnee. Außerdem dient es als zusätzliche Stütze für die Pflanzoefäße.
Die Trag- und Stützanordnung kann dabei mehrere Tragstäbe aufweisen, deren Abstände sich aus der Größe des jeweiligen Elementes sowie aus den Pflanzgefäßformaten ergibt. Die Trag- und Stützanordnung kann dabei sogar ausschließlich durch derartige Tragstäbe gebildet sein, die bevorzugt ein Rahmenwerk bilden. Bei einem vorteilhaften Ausführungs
beispiel besteht ein solches Rahmenwerk aus vier vertikalen und zwei horizontalen Tragstäben. Das Gitter ist an einem eben ausgeführten Rahmenwerk bevorzugt dieses überdeckend ausgebildet. Für die Pflanzgefäße sind zweckmäßig von den Tragstäben fortweisende Auswölbungen im Gittter vorgesehen, in denen die Pflanzgefäße angeordnet werden können. Sie werden dann zum einen von der Trag- und Stützanordnung gehaltert, zum anderen von der Auswölbung. Dies kann durch formschlüssige Ausbildung von Pflanzgefäß und Auswölbung, zumindest durch ähnliche Formgebung erzielt werden oder durch extra vorgesehene Befestigungselemente.
Die Verwendung solcher Grundeinheiten ist einfach. Sie können im Werk vorgefertigt werden, wobei das Gitter bzw. die vorgeformte Matte im Punktschweißverfahren aufgebracht werden kann. Die Trag- und Stützanordnung und das Gitter werden im Werk zusammengebaut und mit den Pflanzgefäßen bestückt. Die Pflanzanordnungen können dann im Werk begrünt werden. Zu diesem Zweck werden sie an Gerüste gehängt und bepflanzt.
Die Pflanzanordnungen können in verschiedenen Abmessungen hergestellt werden. Dabei können die Abmessungen der Stützund Traganordnung, des Gitters und auch die Abmessungen der Pflanzgefäße variiert werden. Bei der ebenen Ausführung wird eine Pflanzanordnung als Grundeinheit in den Abmessungen von etwa 2 x 5 m bevorzugt. In diesen Abmessungen ist die Grundpflanzeinheit für den LKW-Transport besonders gut geeignet. Es können etwa fünf bis sechs solcher Grundeinheiten gestapelt werden. Bei der untersten Lage liegt die Pflanzschale oben, bei der nächsten unten, d.h. die Grundeinheiten werden jeweils umgekehrt aufeinander gelegt, so daß sich eine raumsparende Anordnung ergibt. Für den Transport werden die Pflanzgefäße in
Kunststoffolien zur Vermeidung von Beschädigungen verpackt. Hierdurch wird auch ein Herausfallen der Pflanzerde beim Transport verhindert.
Für die Montage an den Hauswar. den, Fassaden und dgl. vorteilhaft weist die Frag- und Stützanordnung/Befestigungseinrich- tungen zur lösbaren Befestigung auf. Diese sind bevorzugt als T-Stücke ausgeführt, deren Längsschenkel auf oder in in der zu begrünenden Wand angebrachten Bolzen steckbar und in der gesteckten Position verriegelbar sind. Auf diese Weise ist die Montage der Pflanzanordnungen an den zu begrünenden Flächen relativ einfach. Die Pflanzanordnungen brauchen lediglich an die Wand gehoben zu werden, was per Kran vom Auto oder von benachbarten Flachdächern aus geschehen kann. Die Befestigung kann dann beispielsweise von einer Gondel vom Dach oder auch von Gadelwagen her erfolgen, wie zur Reinigung von Laternen verwendet werden. Durch die Erfindung ist es somit möglich, eine Begrünung innerhalb eines Tages durchzuführen.
Die erfindungsgemäße Pflanzanordnung eignet sich sowohl zum Einsatz in Einzelanordnung als auch in Kombination. Dabei können mehrere Pflanzanordnungen zu größeren Flächen zusammengesetzt werden, die wiederum miteinander kombiniert werden können, und es können auch Muster zusammengestellt werden. Eine weitere Variationsmöglichkeit zu der Bildung von Flächenmustern ergibt sich daraus, daß mittels gitterartiger Formelemente eine dreidimensionale Grüngestaltung von Flächen möglich ist. Zwar ist auch eine Formung des Gitters denkbar, jedoch ist eine großflächigere Gestaltung erst mit separaten größeren Formelementen möglich. Diese können in den Einheiten, aber auch benachbart zu diesen, oben, unten oder daneben vorgesehen sein. Sie können zur Ausgestaltung einer Flächenanordnuny dienen, jedoch ebenfalls als Verbindungselemente zwischen mehreren Flächen vorgesehen sein. Ästhetisch reizvoll ist beispielsweise die Ausbildung solcher Form
elemente zu Baumkronen. Aufgrund der besonderen Größe derartiger Formelemente weisen diese selbst wieder eine Trag- und Stutzanordnung bevorzugt in Stangenform und ggf. Pflanzgefäße auf. Andere Formelemente besitzen die Form eines ausgeschnittenen Kugelelementes, eines Ellipsoidelementes und dgl. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, in der Form einer Grünbep flanzung Bäume an Hauswänden anzuordnen. Weitere Möglichkeiten ergeben sich daraus, daß die Pflanzanordnungselemente selber allein oder in ihrer Zusammenstellung eine gewünschte Flächen formgebung erhalten. Reizvoll ist es auch, zur Bepflanzung verschiedene Immergrünsorten zu verwenden.
Zweckmäßig ist eine Bewässerungsleitung vorgesehen, insbesondere wenn die Wände von Hochhäusern begrünt werden sollen, da in diesem Fall ein manuelles Gießen nicht in Frage kommt. Die Bewässerungsleitungen sind zweckmäßig schon vom Werk her in den Pflanzanordnungen eingebaut. Sie können dabei entweder an der Stützund Halteanordnung oder am Gitter befestigt sein. Es ist auch möglich, die Leitungen an den Pflanzgefäßen zu befestigen, vorzugsweise an einer erhöhten Stelle der Rückwand, so daß eine Berieselung von oben gut möglich ist. Die Bewässerungsleitungen sind vorzugsweise als Schlauchleitungen oder Kupferleitungen ausgeführt.
Zur Verbindung zwischen einzelnen Pflanzanordnungsbzw, für den Anschluß an die Versorgungsleitungen elementen/werden vorzugsweise Kupplungen aus flexiblem
Material, z.B. aus Kunststoffschlauchen eingesetzt.
Bei der Anbringung an den Fassaden brauchen dann lediglich die Bewässerungsleitungen der einzelnen
Elemente an die jeweilige Zu- bzw. Ableitung angeschlossen zu werden. Die Bewässerung solcher Anordnungen kann dann zentral von einer Stelle her erfolgen. Es ist auch möglich, die Pflanzen über eine derartige Bewässerungsanlage zu düngen. Selbstverständlich ist es bei dieser
Bewässerungsanlage im Winter, d.h. bei Frostgefahr, erforderlich, das Wasser abzulassen, um Beschädigungen des Leitungssystems zu vermeiden. Bei bestimmten Anordnungen ist es jedoch auch möglich, ohne ein Bewässerungssystem auszukommen. In einem solchen Fall können auch preiswertere Pflanzgefäße verwendet werden, da z.B. eine Halterung der Leitungen an den Gefäßen entfällt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer bevorzugter Aus führungsbeispiele und der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 ein an zwei Tragstäben befestigtes Pflanzgefäß mit Bepflanzung und einer Bewässerungsleitung,
Figur 2 eine Pflanzanordnung,
Figur 3a und 3b eine als T-Stück ausgeführte Befestigungseinrichtung und den Halterungsbolzen für die Wand,
Figur 4 eine Flächenanordnung mehrerer Pflanzanordnungen, Figur 5 eine Pflanzanordnung für eine Wand mit einem eingehängten Formelement,
Figuren 6a bis 6c Beispiele solcher Formelemente,
Figur 7a die Veranschaulichung einer zu einem Baum zusammengestellten Kombination aus Flächenelementen und einem großen Formelement,
Figur 7b die Veranschaulichung der Abstützung des in Figur 7a verwendeten großen Formelements,
Figur 8 die Gestaltung einer Hauswand mit der Kombination einer Reihe von erfindungsgemäßen Pflanzanordnungen,
Figur 9a schematisch einen Schnitt einer Pflanzanordnung für eine Balkonbrüstung,
Figur 9b eine Vorderansicht von zwei nebeneinander gehängten Pflanzanordnungen nach Figur 9a,
Figur 10 eine Trag- und Stützannrdnung mit einer alternativen Befestigungseinrichtung,
Figuren 11a bis 11c Einzelheiten der Trag- und Stützanordnung nach Fig. 10 in vergrößerten Darstellungen der mit XI bezeichneten Bereiche, und
Figur 12 eine weitere Ausführungsfnrm eines Pflanzgefäßes.
In Figur 1 sind zwei Tragstäbe 2, 4 der Trag- und Stützanordnung einer Pflanzanordnung gemäß der Erfindung gezeigt. An diesen Tragstäben ist ein Pflanzgefäß 20 befestigt. Das Pflanzgefäß 20 weist eine im wesentlichen ebene Rückwand 22 auf, die am oberen Ende etwas verbreitert und nach vorne gewölbt ist und auf der Vorderseite dieses verbreiterten Bereichs 24 eine Ausnehmung 26 besitzt,
in der ein Abschnitt 40 einer Bewässerungsleitung angeordnet ist. Das Pflanzgefäß weist eine nach vorn gewölbte Vorderwand 28 auf, die nach unten spitz zur Rückwand 22 hin zuläuft, sowie zwei Seitenwände 30, 32. Die Seitenwände 30, 32 und die Vorderwand 28 sind nicht so hoch wie die Rückwand ausgebildet. Das Innere des Pflanzgefäßes ist mit Erde usw. aufgefüllt, und ein Bewuchs 70 ist angedeutet. Unten am Pflanzgefäß befinden sich Entwässerungsöffnungen 34.
In Figur 2 ist schematisch eine Schnittansicht einer Pflanzanordnung für die Fassadenbegrünung gezeigt.
Die Teile, die den in Figur 1 gezeigten Teilen gleichen, sind mit denselben Bezugszeichen versehen und sie werden hier nur insoweit erneut beschrieben, als es zum Verständnis dieses Aus führungsbeispiels erforderlich ist. Das Pflanzgefäß 20 ist im wesentlichen ähnlich wie das in Figur 1 gezeigte Pflanzgefäß geformt, es ist lediglich bauchiger, d.h. mehr vorne ausgewölbt. Diese Schnittansicht veranschaulicht den Aufbau der Befüllung und die Anordnung eines derartigen Pflanzgefäßes. Unten im stark verjüngten Bereich ist Filterkies 36 einige Zentimeter hoch angeordnet. Darauf befindet sich Pflanzerde 38, in der die Pflanzen wurzeln. Das Pflanzgefäß ist mit einer Glasvliesmatte 39. ausgekleidet. Sie ist angeordnet zwischen Filterkies und Erde, um zu verhindern, daß die beiden Materialien sich vermischen. Bevorzugt besteht das Pflanzgefäß aus Kunststoff. Dies ermöglicht eine gewünschte Formgebung und reduziert das Gewicht gegenüber anderen Materialien wesentlich.
Am Tragstab 2 sowie an weiteren nicht gezeigten Tragstäben befestigt ist ein Gitter 80 angeordnet. Das Gitter erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Fläche der Trag- und Stützanordnung und ist mittels Schrauben 82, Stiften oder dgl. an der Trag- und Stützanαrdnung befestigt. Das Pflanzgefäß 20 ist ebenfalls an der Trag- und Stützanordnung gehaltert, des weiteren aber auch formschlüssig in dem Gitter gehaltert und zusätzlich durch weitere Befestigungselemente 82 an diesem befestigt. Der Bewuchs bei der gezeigten Anordnung erfolgt aus der Erde des Behälters nach oben durch das Gitter und längs des Gitters, das als Kietterhilfe dient. Außerdem erfolgt ein Bewuchs durch Pflanzen 70' von unten, die sich im Laufe der Zeit mit den höher angepflanzten Pflanzen zu einer Pfianzenschicht verbinden.
Das Pflanzgefäß im gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich nicht weit nach außen, nämlich etwa 25 bis 35 cm. Ein zu starkes Austrocknen der Erde wird durch das Bewässerungssystem mittels des in das Gefäß eingebauten Schlauchs 40 verhindert. Für den Abfluß sorgen die vorzugsweise alle 25 cm angeordneten Auslaßöffnungen 34. Für den Bewuchs eignen sich besonders immergrüne Kletterpflanzen, die bis zu 3 m hoch werden, z. B. Radicanus, Vegatus, Coloratus, Gracilis, Emerald'm Gold.
In Figur 3 ist ein Ausführungsbeispiel einer Befestigungseinrichtung näher veranschaulicht. Wie Figur 3a zeigt, ist sie als T-Stück 102 ausgeführt, das in die Tragstäbe 2, 4 usw. eingefügt ist. Das T-Stück 102 ist mittels Schellen 104 an den Tragstäben befestigt. Der mittlere, lange Schenkel 106 des
T-Stücks ist innen zumindest teilweise hohl und im angebrachten Zustand auf einen Bolzen 108 aufgesteckt, der in der Wand verankert ist und vorzugsweise ein Gewinde aufweist. Zum äußeren Endbereich hin ist eine Vertiefung 110 im Bolzen vorgesehen, in die nach dem Aufstecken des jeweiligen T-Stücks ein
Befestigungselement 112, beispielsweise eine Schraube eingreift.
Figur 3b zeigt den Bolzen 108 vergrößert. Das Gewinde 114 ist lediglich angedeutet. Am äußeren Ende weist der Bolzen 108 einen Schlitz 116 auf, mittels dessen er leicht im Mauerwerk verschraubt werden kann. Günstig ist die zum vorderen Ende hin verjüngte Ausbildung des Bolzens.
Zweckmäßig weist eine erfindungsgemäße Pflanzanordnung, wie die in Figur 1 und 2 gezeigte Anordung, sechs Befestigungsstellen auf, und sie kann sehr schnell an- und abmontiert werden. Für die Montage brauchen lediglich die T-Stücke auf die entsprechenden Bolzen gesteckt zu werden und dann das Befestigungselement 112 zur Fixierung in der Vertiefung 110 des Bolzens fixiert zu werden. Zur Demontage der Pflanzanordnung werden diese Schritte umgekehrt ausgeführt. Die Abnahme der Bepflanzung von Fassaden etc. ist somit einfach, und es können ohne größeren Aufwand auch begrünte Wandflächen angestrichen oder auf sonstige Weise modifiziert werden.
Figur 4 zeigt die flächenmäßige Zusammenstellung mehrer Pflanzanordnungen. Diese sind so neben- und übereinander angeordnet, daß die Pflanzgefäße 20 jeweils eine horizontale Reihe bilden, und insbesondere ist die Größe der Pflanzanordnungen jeweils gleich. Die Pflanzgefäße 20 können dabei je Element einstückig oder auch mehrstückig sein. Mit einer solchen Anordnung können größere Flächen im Zusammenhang begrünt werden, und es ergibt sich eine gewisse ansprechende Wirkung durch die Auswölbungen der Pflanzgefäße 20.
Um räumliche Effekte bei der Flächenbep flanzung zu erzielen, sind bevorzugt spezielle Formelemente 120 vorgesehen, die stark nach vorne vorgewölbt sind. Sie können einfach an einer bestehenden Pflanzanordnung eingehängt und dann zusätzlich gerodelt werden. Weitere Befestigungsmöglich
keiten sind z. B. Schweißung oder Verschraubung. Das kugelförmige Formelement 120 der Figur 5 ist lediglich eingehängt. Derartige Formelemente dienen abgesehen von der ästhetischen Wirkung aufgrund der räumlichen Gestaltung einer Wandbegrünung als Nisträume für Vögel und somit zur Belebung der Umwelt.
In Figur 6a, b und c sind Ausführungsbeispiele solcher Formelemente 120 gezeigt. Alle Formelemente weisen ihrer Aufgabe wegen Gitterstruktur auf, so daß Pflanzen an ihnen entlang wachsen können, und sie dienen ihnen als Kletterhilfe. Das Formelement der Figur 6a ist kugelförmig bzw. rund. In Figur 6b ist eine erkerartige Ausführung gezeigt. Das Formelement der Figur 6c hingegen ist ein Ellipsoidausschnitt. Selbstverständlich sind viele andere Formelementgestaltungen möglich. Abmessungen der Formelemente liegen beispielsweise bei etwa 1/2 bis 2 m Längs- oder Quererstreckung und etwa 0,2 bis 1 m Tiefe.
Um besonders ausgeprägte plastische Wirkungen zu erzielen, werden besonders große Formelemente verwendet, die zum Teil mehrstückig sind. Dies geschieht z.B., wenn mit mehreren erfindungsgemäßen Pflanzanordnungen Bäume oder andere Flächenelemente mit Kuppelausbildungen abgebildet bzw. dargestellt werden sollen. Dies veranschaulicht Figur 7a, in der mehrere Elemente zu einer Baumform zusammengestellt sind. Zwei in vertikaler Richtung längsgerichtete, rechteckförmige Pflanzanordnungselemente 130, 132 stellen den Stamm bzw. die Basis der Krone dar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Formelemente als komplette Zusatzelemente mit Pflanzbehältern 20 ausgebildet, und es sind mehrere solcher Zusatzelemente verwendet. Figur 7b veranschaulicht die Tragstab
anordnung dieser Zusatzelemente. Ein oder mehrere in der Horizontalen, d.h. Wandebene ebene Tragstäbe 6 stützen das Zusatzelement an der Wand ab. Die nach vorne gerichtete Wölbung wird durch mehrere gebogene Tragstäbe 8, 10 und 12 erreicht. Weitere Tragstäbe sind in dieser schematischen Ansicht nicht eingezeichnet. Die Befestigung der Anordnung erfolgt wie bei den anderen Pflanzanordnungen, und die Befestigungselemente sitzen so nah wie möglich am Rand.
Figur 8 veranschaulicht die Gestaltung einer Wand unter Verwendung solcher in Figur 7 gezeigter Formelemente. Es können auch zusätzlich speziell geformte Flächenelemente für die Pflanzanordnung verwendet werden. Reizvoll ist eine Bepflanzung mit unterschiedlichen Arten von Immergrün.
Figur 9a zeigt schematisch eine Schnittansicht einer Pflanzanordnung für eine Balkonbrüstung 119 (Maßstab etwa 1:20). Das Gitter 80 und die Tragstäbe der Stützanordnung sind zusammen ausgebildet. Der obere Endbereich der Trag- und Stützanordnung ist nach hinten gebogen, so daß die Pflanzanordnung einfach auf der Brüstung eingehängt werden kann. Am anderen Ende ist die Trag- und Stützanordnung nach vorne und dann wieder nach oben, d.h. U-förmig umgebogen und trägt ein Pflanzgefäß 20, das beispielsweise ein üblicher Balkonkasten sein kann. In die Trag- und Stützanordnung bzw. das Gitter 80 sind in dem ebenen, der Balkonbrüstung benachbarten Bereich Abs tandhalter 19 eingearbeitet, die eine vertikale Ausrichtung des Bereichs sowie bei Wind ein Anschlagen der Pflanzanordnung am Mauerwerk vermeiden. Zwecks einer vollständigen Begrünung sind nach
oben wachsende Pflanzen 70 und nach unten wachsende, d.h. hängende Pflanzen 70" eingepflanzt.
Figur 9b veranschaulicht die Kombination zweier solcher Pflanzanordnungen zur vollständigen Begrünung einer
Balkonbrüstung. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Pflanzanordnungen einfach dicht nebeneinander gehängt worden. Es ist daher z.B. möglich, die Pflanzanordnungen in bestimmten gängigen Abmessungen auf Lager zu halten und sie dann in der gewünschten
Breite zusammenzustellen, wodurch die Kosten erheblich reduziert werden können. Mit den einhängbaren Pflanzanordnungen können selbstverständlich dicht nur Balkonbrüstungen, sondern auch anderes Mauerwerk begrünt werden. Z.B. sind sie zweckmäßig bei Mauern einsetzbar, die kleine Grundstücke begrenzen und vor denen niedrig wachsende Pflanzen oder Büsche gesetzt worden sind.
In Fig. 10 ist eine Trag- und Stützanordnung dargestellt, die aus ein Rahmenwerk 200 bildenden senkrechten Tragstäben 202 und waagerechten Tragstäben 204 besteht. Zweckmäßigerweise sind die Tragstäbe 202, 204 miteinander verschweißte Vierkantrohre. Erfindungsgemäß weist das Rahmenwerk 200 in den von den Tragstäben 202, 204 gebildeten Eckbereichen rohrförmige Abstandshnhlpro file 206 auf, die in senkrechter Anordnung zur Ebene des Rahmenw.erks 200 mit diesen verbunden, insbesondere verschweißt sind. Vorteilhafterweise sind die Abstandshohlprofile 206 Vierkantrnhrstücke, deren der Wand 118 abgekehrte Stirnseiten offen ausgebildet sind.
Wie insbesondere aus Fig. 11 ersichtlich ist, sind erfindungsgemäß an dem oberen der waagerechten Tragstäbe 204 des Rahmenwerks 200 mindestens zwei Abstandshohl
profile 206 angeordnet, die durch eine waagerechte, die der Wand 118 zugekehrten Stirnseiten der Abstandshnhlprofile 206 verschließende Aufhängeschiene 208 miteinander verbunden sind. Die übrigen Abstandshohlprofile 206 sind vorteilhafterweise auf ihren der Wand zugekehrten Stirnseiten mittels einzelner Platten 210 verschlossen. Die Aufhängeschiene 208 sowie die Platten 210 weisen Bohrungen 212 auf, deren Mittelpunkte auf den Mittelachsen der Abstandshohlprofile 206 angeordnet sind.
Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung vereinfacht sich die Montage der Trag- und Stützanordnung an der Wand 118 dahingehend, daß zur Vormontage zunächst lediglich zwei Haken in der Wand 118 angebracht werden, an denen das Rahmenwerk 200 mittels der Aufhängeschiene 208 aufgehängt und in der Position ausgerichtet werden kann. Nachfolgend können durch die vorteilhaften Abstandshohlprofile 206 hindurch die eigentlichen Befestigungslöcher in die Wand 118 gebohrt werden, wobei die Bohrungen 212 der Aufhängeschiene 208 und der Platten 210 als Bohrschablone dienen. Schließlich erfolgt die Befestigung mittels entsprechender Dübel und mittels die Bohrungen 212 durchgreifender Schrauben (nicht dargestellt), die mittels bekannter Steckschlüssel gut durch die
Abstandshohlprofile 206 hindurch angezogen werden können.
Fig. 12 zeigt eine alternative Ausführungsfnrm eines Pflanzgefäßes 220, mit einer Rückwand 222 und einer Vorderwand 228. In diesem Pflanzgefäß 220 ist erfindungsgemäß unten zunächst eine Schicht aus Blähtonsteinchen 230, wie sie in der Hydrokultur Verwendung finden, und darauf eine die Blähtonsteinchen 230 abdeckende
Glasvliesmatte 239 angeordnet. Die Glasvliesmatte 239 verhindert die Vermischung der Blähtonsteinchen 230 mit Pflanzerde. In der Rückwand 222 des Pflanzgefäßes 220 sind erfindungsgemäß unmittelbar oberhalb der Glasvliesmatte 239 Entwässerungsöffnungen 240 angeordnet. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung bildet der untere, mit den Blähtonsteinchen 230 gefüllte Bereich des Pflanzgefäßes 220 einen Wasser-Überlaufspeicher. Das in dem Speicher vorhandene Wasser steigt durch Kapillarwirkung nach oben durch die Glasfliesmatte 239 hindurch in die Pflanzerde, wodurch die Pflanzen stets mit Wasser versorgt werden. Eine Überwässerung kann durch die Entwässerungsöffnungen 240 nicht auftreten, da diese einen Überlauf darstellen. Es ist zweckmäßig, wenn die Höhe h der Schicht aus Blähtonsteinchen 230 etwa 10 cm, der Abstand a der Entwässerungsöffnungen 240 voneinander etwa 25 cm und der Durchmesser der Entwässerungsöffnungen 240 etwa 5 mm betragen. Hierdurch kann soviel Wasser gespeichert werden, daß Trockenzeiten von etwa 2 Wochen überbrückt werden können, so daß sich in den meisten Fällen ein Bewässerungssystem erübrigt . Zur Düngung der Pflanzen könnte in diesem Fall die Pflanzerde mit Mikroorganismen geimpft werden, die Dünger, insbesondere Stickstoff, selbsttätig erzeugen.
Die Pflanzgefäße 20,220 bestehen vorteilhafterweise aus Edelstahl, glasfaserverstärktem Kunststoff, PVC, Beton oder Leichtbeton.
Es sind selbstverständlich viele andere Ausführungsfnrmen der erfindungsgemäßen Pflanzanordnung mit
verschieden gestalteten Trag- und Stützanordnungen und ganz unterschiedlichen Verbindungselementen mit Gitterkonstruktion möglich. Die erfindungsgemäße Pflanzanordnung kann daher zu jeder gewünschten Begrünung, sei es zwei- oder dreidimensional, in nahezu beliebiger Formgebung eingesetzt werden.