EP4360495A1

EP4360495A1 - Verschlussteil

Info

Publication number: EP4360495A1
Application number: EP23204134.3A
Authority: EP
Inventors: Konstantinos Poulakis
Original assignee: Gottlieb Binder GmbH and Co KG
Current assignee: Gottlieb Binder GmbH and Co KG
Priority date: 2022-10-24
Filing date: 2023-10-17
Publication date: 2024-05-01
Also published as: US20240225207A9; DE102022127854A1; US20240130481A1

Abstract

Verschlussteil zum Einvulkanisieren in Produkte, die zumindest teilweise durch Vulkanisieren hergestellt sind, zumindest bestehend auseiner Rückseite (10), die stoffschlüssig mit einem Kautschukmaterial verbindbar ist,einer Funktionsseite (14), die vom Kautschukmaterial freigehalten, einzelne Klettelemente (16) aufweist, die mit korrespondierenden Klettelementen in Eingriff gebracht einen wieder lösbaren Klettverschluss ergeben, undeiner zwischen Rück (10)- und Funktionsseite (14) liegenden Sperrschicht (20), die verhindert, dass beim Vulkanisieren flüssiges Kautschukmaterial und/oder fließfähige Vulkanisationsprodukte von der Rückseite (10) auf die Funktionsseite (14) gelangen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verschlussteil zum Einvulkanisieren in Produkte, die zumindest teilweise durch Vulkanisieren hergestellt sind.
Verschlussteile respektive Haftverschlussteile haben sich auf vielen Gebieten als eine lösbare und funktionssichere Verbindungs- und Verschlusstechnik bewährt. Bei Einsätzen für Flug- oder Fahrzeugsitze dienen sie unter anderem dazu, Sitzbezüge an Schaumkörperteilen, bestehend aus einem Formschaum, zu befestigen, wobei die jeweils einen Haftverschlussteile in das Polsterschaummaterial beim Herstellen des jeweiligen Sitzes mit eingeschäumt werden und das jeweilige andere Haftverschlussteil mit den korrespondierenden Verhakungselementen am Polsterbezugmaterial festgelegt, insbesondere festgenäht wird. Bei der Herstellung der Schaumkörperteile werden die Haftverschlussteile in sogenannte Aufnahmepfeifen einer Einschäumform eingelegt, und durch Einbringen von Schaummaterial in die freien Querschnitte der Einschäumform, vorzugsweise durch Einbringen von Polyurethan-Schaum, werden die Haftverschlussteile beim Einschäumvorgang an den Schaumkörperteilen befestigt.
Für die Funktionsfähigkeit der Haftverschlussteile ist es unabdingbar, dass die Verhakungselemente beim Einschäumvorgang gegen das Eindringen von Schaummaterial geschützt sind. Hierfür schlägt DE 10 2017 011 245 A1 ein Verschlussteil respektive Haftverschlussteil vor, mit einem ersten Trägerband mit auf diesem auf einer Seite angeordneten Verhakungsele-menten und mit einem zweiten Trägerband, das auf seiner den Verhakungselementen abgewandten Seite ein Verbindungsmittel zum Anhaften eines Formschaums aufweist, wobei die Verhakungselemente zumindest zeitweise von einer Abdeckfolie abgedeckt sind, die in ablösbarer Weise mit Komponenten des Haftverschlussteiles verbunden ist. Dadurch, dass bei der bekannten Lösung ein separates Dichtelement in Folienform vorgesehen ist, das beim Schäumvorgang die Verhalkungselemente abdeckt, ist sichergestellt, dass die Verhakungselemente beim Schäumvorgang sicher vom Formschaum freigehalten sind, so dass die Verhakungselemente nach Beendigung des Schäumvorganges und dem Ablösen der Abdeckfolie voll funktionsfähig sind. Obwohl sich die bekannte Lösung in der Praxis im Rahmen von Einschäumvorgängen ausgesprochen gut bewährt hat, erweist sich diese als untauglich, sofern man Verschlussteile der angesprochenen Gattung im Rahmen der Herstellung von Vulkanisationsprodukten mit einvulkanisieren möchte. Insbesondere die beim Einvulkanisieren auftretenden hohen Drücke und hohen Temperaturen lassen die bekannte Folienabdecklösung als wenig geeignet erscheinen.
Demgegenüber ist durch DE 10 2013 009 091 A1 ein Verfahren zum Herstellen eines Verbindungsteils unter Einsatz eines Spritzgießverfahrens bekannt, wobei in einem ersten Schritt ein eine Komponente eines Haftverschlusses bildendes Verschlussteil mit Haft- oder Verhakungselementen hergestellt und als Einlegeteil in eine Spritzgießform eingebracht wird, in der in einem zweiten Schritt mittels eines Hinterspritzvorganges das Verbindungsteil in Form eines Bauteiles gebildet wird, das das Verschlussteil als einstückigen Bestandteil enthält. Dergestalt erhält man bevorzugt ein tellerförmiges Verschlussteil-Produkt, das sich mit einem bodenseitigen Verrastungshaken an Bodengruppen im Innenraum von Fahrzeugen festlegen lässt. Für die Lagesicherung einer zugehörigen Bodenmatte, die auch regelmäßig aus einer Gummimatte bestehen kann, die man durch Vulkanisieren erhält, weist diese aufgeklebte, kreisförmige Klettelemente auf, die mit den korrespondierenden Klettelementen des Tellers in Eingriff gebracht, das wiederlösbare Anbringen der Bodenmatte respektive der Gummimatte am Fahrzeugboden ermöglicht. Im rauen Alltagsbetrieb ist jedoch nicht völlig auszuschließen, dass die auf der Bodenmatte aufgeklebten Klettelemente sich lösen können, was zum Unbrauchbarwerden der Mattenbefestigung führt und insbesondere haben sich dahingehende Klebelösungen als ungeeignet erwiesen, sofern man großflächig durch Vulkanisieren hergestellte Produkte mit solchen Klettelementen als Teil eines Kletten^®-Haftverschlusses ausstatten möchte.
Demgemäß stellt sich die Erfindung die Aufgabe eine Verschlussteil-Lösung zu schaffen, die sich zwanglos mit Produkten dauerhaft verbinden lässt, die im Rahmen von Vulkanisierverfahren erhalten sind. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Verschlussteil mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit.
Dadurch, dass das erfindungsgemäße Verschlussteil zumindest aufgebaut ist aus

einer Rückseite, die stoffschlüssig mit einem Kautschukmaterial verbindbar ist,
einer Funktionsseite, die vom Kautschukmaterial freigehalten, einzelne Klettelemente aufweist, die mit korrespondierenden Klettelementen in Eingriff gebracht einen wieder lösbaren Klettverschluss ergeben, und
einer zwischen Rück- und Funktionsseite liegenden Sperrschicht, die verhindert, dass beim Vulkanisieren flüssiges Kautschukmaterial und/oder fließfähige Vulkanisationsprodukte von der Rückseite auf die Funktionsseite gelangen,

Die Rückseite und/oder die Funktionsseite kann/können jeweils aus einem Klettelement gebildet sein. Das jeweilige Klettelement kann Hakenstrukturen, Schlaufen und/oder Pilzstrukturen aufweisen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlussteils ist vorgesehen, dass die Rückseite und die Funktionsseite jeweils aus einem Velours gebildet sind. Mit anderen Worten sind die Klettelemente jeweils in Form eines Velours gebildet. Vorzugsweise ist der für die Rückseite und die Funktionsseite jeweils eingesetzte Velours aus einem Gewirke mit einer Faserdecke aus geschlossen ausgeführten Polschlingen gebildet. Dergestalt ist ein Verschlussteil geschaffen, mit einem Velours "Back-to-Back" und die geschlossenen Polschlingen sind derart robust ausgebildet und unterliegen derart einer hohen Eigenspannung, die es erlaubt, dass nach Wegfall des Herstelldruckes bei der Vulkanisation und mithin nach Fertigstellung des Produktes, sich die Polschlingen auch wieder in ihre ursprüngliche Lage aufrichten können und damit voll funktionsfähig bleiben, um als Teil eines Klettverschlusses zu dienen bzw. als Verankerungsmaterial für eine stoffschlüssige Verbindung mit dem zunächst plastischen Kautschukmaterial, das nach dem Aushärten im Rahmen der Vulkanisation elastisch wird.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass der Velours der Rückseite, gegenüber dem Velours der Funktionsseite, betreffend einen vorgebbaren Überstand gegenüber einem Trägerteil, dünner ausgebildet ist und vorzugsweise besteht der jeweilige Velours für Rück- und Funktionsseite aus einem Polyamid-Werkstoff.
Bevorzugt wird das Verschlussteil in Schichten aufgebaut, wobei zur Anbindung an das Kautschukmaterial, das beispielhaft später eine Gummimatte ergibt, ein dünner Velours aus Polyamid verwendet wird, der entlang seines Trägerteils mit einem reaktiven Polyurethan-Klebstoff als Rückseite mit einer temperaturbeständigen Folie mit einem Schmelzpunkt größer 180°Celsius, vorzugsweise in Form einer Polyethylenterephthalat-Folie, als Sperrschicht mit hoher Oberflächenenergie verklebt wird. Für eine Erhöhung der Oberflächenenergie ist die Folie respektive Sperrschicht, vorzugsweise beidseitig, mittels Gasphasenfluorierung behandelt. Das dahingehend gebildete System wird dann wiederum mit einem reaktiven Polyurethan-Klebstoff mit dem Trägerteil eines dickeren Velours verklebt und aufgrund seiner Dicke bleibt dieser Velours als Funktionsseite auch nach der Einvulkanisation klettfähig.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verschlusssystem mit einem hier beschriebenen Verschlussteil und einem korrespondierenden Klettelement. Das Verschlussteil ist über seine Klettelemente der Funktionsseite mit dem korrespondierenden Klettelement, insbesondere zerstörungsfrei lösbar, verbunden. Das korrespondierende Klettelement kann Verschlusshaken und/oder pilzkopfartige Verschlusselemente aufweisen.
Ausgehend hiervon sieht ein Verfahren zum Herstellen eines Vulkanisationsproduktes, wie einer Gummimatte, zumindest die folgenden Verfahrensschritte vor:

Einlegen des Verschlussteils mit seiner Rückseite in die noch weiche, plastische Kautschukmaterialmasse,
Durchführen eines Vulkanisationsprozesses unter Aufbringen von Druck und Temperatur auf die Verbindung von Verschlussteil mit Kautschukmaterial, und
Entfernen des fertigen Vulkanisationsproduktes nach dem Ausvulkanisieren, bei dem die Klettelemente der Funktionsseite über das elastische Kautschukmaterial vorstehen.

Dabei kann das angesprochene Verfahren insbesondere im Rahmen einer kontinuierlichen Fertigung für großflächige Produkte durchgeführt werden, wie dem fortlaufenden Herstellen von Gummimatten beliebiger Länge; ist aber auch für den Erhalt von Kleingrößen im sogenannten Batch-Betrieb geeignet. Dergestalt lassen sich beispielsweise Gummimatten vorgebbarer Größe, wie man sie im Fußraum von Kraftfahrzeigen benötigt, bei entsprechender Konfektionierung in sehr großen Stückzahlen kostengünstig herstellen.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen ein dahingehendes Vulkanisationsprodukt in Form einer Gummimatte mit entsprechend klettfähigen Verschlussteilen großflächig auf eine Kippbrücke eines Kipperfahrzeuges, wie eines Muldenkippers, zu legen und mit dort bereits vorhandenen, korrespondierenden Klettelementen unter Bildung eines Kletten^®- Haftverschlusses lösbar zu befestigen. Aufgrund der Gummimatte kann die Kippbrücke auch mit schwerem Stückgut, wie Gesteinsmaterial aus einem Steinbruch, be- und entladen werden, wobei über die Gummimatte eine lärmmindernde Dämpfung erfolgt, mit der Folge, dass mit solchen Kipperfahrzeugen auch dann noch vor Ort gearbeitet werden kann, wenn an und für sich aus Lärmschutzgründen heraus Ruhezeiten einzuhalten sind.
Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verschlussteil anhand eines Ausführungsbeispiels nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die

Figur 1: in der Art einer Seitenansicht einen Ausschnitt auf das Verschlussteil;
Figur 2: in schematisch stark vereinfachter Weise eine Gummimatte, die mit zwei Verschlussteilen versehen ist, deren Schlaufenmaterial mit korrespondierenden Klettelementen, wie Hakenelementen oder pilzkopfartigen Verschlusselementen, in wieder lösbarer Weise verhakbar sind.

Figur 1 zeigt in stark vereinfachter und schematischer Darstellung ein Verschlussteil zum Einvulkanisieren in Produkte, die zumindest teilweise durch Vulkanisieren hergestellt sind. Das Verschlussteil besteht aus einer Rückseite 10, die stoffschlüssig mit einem Kautschukmaterial verbunden wird, das gemäß der Darstellung nach der
Figur 2 entsprechend ausgehärtet im elastischen Zustand Teil einer Gummimatte 12 ist. Des Weiteren weist das Verschlussteil eine Funktionsseite 14 auf, die vom Kautschukmaterial freigehalten einzelne Klettelemente 16 aufweist, die mit korrespondierenden Klettelementen 18 gemäß der schematischen Darstellung nach der Figur 2 in Eingriff gebracht einen wiederlösbaren Klettverschluss ergeben, der unter dem Markenbegriff Klettenü- Haftverschluss bekannt geworden ist.
Ferner ist eine zwischen der Rückseite 10 und der Funktionsseite 14 liegende Sperrschicht 20 vorhanden, die verhindert, dass beim Vulkanisieren flüssiges Kautschukmaterial und/oder fließfähige Vulkanisationsprodukte von der Rückseite 10 auf die Funktionsseite 14 gelangen können, was ansonsten zum Unbrauchbarwerden des klettfähigen Materials auf der Funktionsseite 14 führen könnte, wenn diese vom Kautschukmaterial oder seiner Nebenprodukte, die im Rahmen der Vulkanisation auftreten können, verklebt oder sonstige wie verschmutzt würden.
Sowohl die Rückseite 10 als auch die Funktionsseite 14 sind jeweils aus einem Velours gebildet und der eingesetzte Velours besteht aus einem Gewirke 22 mit einer Faserdecke aus geschlossen ausgeführten Polschlingen 24. Dabei erstrecken sich die jeweiligen Polschlingen 24 des Gewirkes 22 von einem Trägerteil 26 aus. Alternativ könnte auch ein Gewebe mit Polschlingen 24 auf einem Trägerteil 26 eingesetzt werden, wie beispielhaft in DE 10 2007 003 287 A1 , DE 102 40 986 B3 und DE 10 2013 022 112 A1 aufgezeigt.
Jedenfalls ist der Velours der Rückseite 10 für die Einbindung in das Kautschukmaterial respektive in den später ausvulkanisierten Gummi mit einem geringeren Überstand gegenüber ihrem Trägerteil 26 ausgebildet als der jeweilige Velours für die Funktionsseite 14. Dies ergibt sich auch unmittelbar aus der Darstellung nach der Figur 1. Ferner soll der jeweilige Velours für die Rückseite 10 und die Funktionsseite 14 aus einem Polyamid-Kunststoffmaterial bestehen.
Die bereits angesprochene Sperrschicht 20 besteht bevorzugt aus einer Polyethylenterephthalat-Folie (PET), die vorzugsweise beidseitig fluoriert ist, sodass sich auf beiden Seiten der Sperrschicht 20, also in der gezeigten Darstellung nach der Figur 1 oben und unten, diese sich mit einer Klebstoffschicht 28 versehen lässt, die aus Polyurethan gebildet ist, vorzugsweise aus einem reaktiven Polyurethan-Klebstoff besteht. Dieser Klebstoff weist bevorzugt ein Flächengewicht von ca. 35 g/m2 auf. Der Velours für die Rückseite 10 ist unter der Bestellnummer 88293-99 (Fb. 0999) und der Velours für die Funktionsseite 14 unter der Bestellnummer 88295-00 (Fb. 1002) zu erhalten. Die PET-Folie als Schutzschicht 20 weist bevorzugt eine Dicke von etwa 36 µm auf.
Zur Anbindung an das Kautschukmaterial, beispielsweise einer Gummimatte12 wird also der dünne Velours 88296-99 aus Polyamid verwendet, der mit dem reaktiven Polyurethan-Klebstoff unter Bildung einer Klebstoffschicht 28 mit der PET-Folie 20 mit hoher Oberflächenenergie verklebt wird. Die PET-Folie dient als Sperrschicht 20 und verhindert das Durchdringen flüssiger Phasen bei der Einvulkanisation von der Rückseite 10 in Richtung der Funktionsseite 14. Der genannte Verbund wird dann wiederum mit einem reaktiven Polyurethan-Klebstoff als weitere Klebstoffschicht 28 mit dem dickeren Velours 88295-00 verklebt. Aufgrund seiner vorgegebenen Dicke bleibt dieser Velours auch nach der Einvulkanisation klettfähig und der dünnere Velours auf der Rückseite 10 ergibt eine gute Einbindung in das Kautschukmaterial bei der Gummiherstellung.
Der klettfähige Velours für die Funktionsseite 14 weist bevorzugt eine Dicke größer 1,5 mm auf. Das in der Figur 1 gezeigte Gesamtsystem eines Verschlussteils ist ausgesprochen temperaturbeständig und erträgt durchaus Herstelltemperaturen bis zu 150°C bei bis zu 60 Minuten Herstelldauer. Die PET-Folie als Sperrschicht 20 hat eine sehr hohe Oberflächenenergie, was sich in Anbindung mit den Klebstoffschichten 28 aus Polyurethan als vorteilhaft erweist. Versuche haben ergeben, dass nach der Einvulkanisation der klettfähige Velours der Funktionsseite 14 mit einem Standard-Pilzverschluss der Schutzrechtsinhaberin, der unter der Markenbezeichnung Pressotex^® vertrieben wird mit der Bestellnummer 75161-00, eine durchschnittliche Mindestschälfestigkeit von 15 N/cm und eine durchschnittliche Mindestscherfestigkeit von 50 N/cm2 aufweist.
Als Vulkanisation bezeichnet man Verfahren, bei denen thermoplastische Naturkautschuke oder Synthesekautschuke in elastomere Kunststoffe (Gummis) überführt werden. Neben der klassischen Schwefelvulkanisation erfolgt die Vernetzung von Kautschuken häufig mittels Peroxyden, Metalloxyden oder energiereicher Strahlung. Grundsätzlich werden bei der Vulkanisation zwischen den Makromolekülen der Kautschuke kovalente Vernetzungen gebildet, so dass sich die Moleküle nicht mehr frei gegeneinander bewegen können, was ausgehend von einem plastischen Materialverhalten zu einem elastischen Verhalten des ausvulkanisierten Produktes führt.
Wie sich insbesondere aus der Figur 2 ergibt, weist das Verfahren zum Herstellen eines Vulkanisationsproduktes, wie einer Gummimatte 12, die folgenden Verfahrensschritte auf:

Einlegen des Verschlussteils nach der Figur 1 mit seiner Rückseite 10 in die noch weiche, plastische Kautschukmaterialmasse,
Durchführen eines Vulkanisationsprozesses wie vorstehend angegeben unter Aufbringen von Druck und Temperatur auf die Verbindung von Verschlussteilen mit dem Kautschukmaterial, und
Entfernen des fertigen Vulkanisationsproduktes nach dem Ausvulkanisieren, bei dem die Klettelemente der Funktionsseite 14 in Form der Polschlingen 24 über das dann erhaltene, elastische Kautschukmaterial, beispielsweise in Form der Gummimatte 12, vorstehen.

Wie sich aus der Figur 2 beispielhaft ergibt, lässt sich die Gummimatte 12 kontinuierlich fertigen; es besteht aber auch die Möglichkeit einer Stückfertigung im sogenannten Batch-Betrieb. Die in Figur 2 dargestellte Gummimatte 12 mit dem jeweiligen Verschlussteil nach der Figur 1 lässt sich dann in eine Kippbrücke eines Kipperfahrzeuges (nicht dargestellt) einbringen und dort mittels eines jeweiligen, korrespondierenden Verschlussteiles 18 unter Bildung von wieder lösbaren Klettverschlüssen an der Kippbrücke festlegen.
Die korrespondierenden Klettelemente 18 können nach der schematischen Darstellung nach der Figur 2 aus Verschlusshaken 30 gebildet sein oder aus pilzkopfartigen Verschlusselementen 32.
Es versteht sich, dass die Verwendung des beschriebenen Verschlussteiles nicht auf die vorstehende Verwendung eingeschränkt ist; sondern vielmehr immer dort Anwendung finden kann, wo das beschriebene Verschlussteil in ein Vulkanisationsprodukt einzuvulkanisieren ist, mit verbleibenden klettfähigen Elementen auf der Funktionsseite 14 zum Interagieren mit korrespondierenden Verschlusselementen, unter Bildung eines immer wieder lösbaren und schließbaren Kletten^®- Haftverschlusses. Dies hat so keine Entsprechung im Stand der Technik.

Claims

Verschlussteil zum Einvulkanisieren in Produkte, die zumindest teilweise durch Vulkanisieren hergestellt sind, zumindest bestehend aus einer Rückseite (10), die stoffschlüssig mit einem Kautschukmaterial verbindbar ist,
einer Funktionsseite (14), die vom Kautschukmaterial freigehalten, einzelne Klettelemente (16) aufweist, die mit korrespondierenden Klettelementen (18) in Eingriff gebracht einen wieder lösbaren Klettverschluss ergeben, und

einer zwischen Rück (10)- und Funktionsseite (14) liegenden Sperrschicht (20), die verhindert, dass beim Vulkanisieren flüssiges Kautschukmaterial und/oder fließfähige Vulkanisationsprodukte von der Rückseite (10) auf die Funktionsseite (14) gelangen.
Verschlussteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite (10) und/oder die Funktionsseite (14) jeweils aus einem Klettelement (16) gebildet ist/sind.
Verschlussteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite (10) und/oder die Funktionsseite (14) jeweils aus einem Velours gebildet ist/sind.
Verschlussteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der für die Rückseite (10) und/oder die Funktionsseite (14) eingesetzte Velours aus einem Gewirke (22) mit einer Faserdecke aus geschlossen ausgeführten Polschlingen (24) besteht.
Verschlussteil nach einem der vorstehenden Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Velours der Rückseite (10) gegenüber dem Velours der Funktionsseite (14), betreffend einen vorgebbaren Überstand gegenüber einem Trägerteil (26), dünner ausgebildet ist und der jeweilige Velours für Rück (10)- und Funktionsseite (14) aus einem Polyamid besteht.
Verschlussteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrschicht (20) aus einer temperaturbeständigen Folie mit einem Schmelzpunkt größer 180°C, vorzugsweise aus einer Polyethylenterephthalat-Folie besteht, die vorzugsweise beidseitig fluoriert ist.
Verschlussteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die folienartige Sperrschicht (26) zur Erhöhung der Oberflächenenergie, vorzugsweise beidseitig, mittels einer Gasphasenfluorierung behandelt ist.
Verschlussteil nach einem der vorstehenden Ansprüche in Verbindung mit Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrschicht (20) mit den beiden gegenüberliegenden Velours mittels einer Klebstoffschicht (28) verbunden ist.
Verschlussteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Klebstoffschicht (28) aus einem Polyurethan gebildet ist, vorzugsweise aus einem reaktiven Polyurethan-Klebstoff.
Verschlusssystem mit einem Verschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einem korrespondierenden Klettelement (18), wobei das Verschlussteil über die Klettelemente (16) der Funktionsseite (14) mit dem korrespondierenden Klettelement (18) verbunden ist.
Verfahren zum Herstellen eines Vulkanisationsproduktes, wie einer Gummimatte (12), mit zumindest folgenden Verfahrensschritten:
- Einlegen des Verschlussteils mit seiner Rückseite (10) in die noch weiche, plastische Kautschukmaterialmasse,

- Durchführen eines Vulkanisationsprozesses unter Aufbringen von Druck und Temperatur auf die Verbindung von Verschlussteil mit Kautschukmaterial, und

- Entfernen des fertigen Vulkanisationsproduktes nach dem Ausvulkanisieren, bei dem Klettelemente der Funktionsseite (14) über das elastische Kautschukmaterial vorstehen.
Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass, insbesondere im Rahmen einer kontinuierlichen Fertigung oder im Batch-Betrieb, mindestens eine Gummimatte (12) mit mindestens einem Verschlussteil nach einem der Patentansprüche 1 bis 9 hergestellt wird.
Verwendung eines Vulkanisationsproduktes in Form einer Gummimatte (12), mit mindestens einem Verschlussteil nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gummimatte (12) in eine Kippbrücke eines Kipperfahrzeuges, wie eines Muldenkippers, eingelegt und mittels eines jeweiligen Verschlussteiles unter Bildung von Klettverschlüssen an der Kippbrücke festgelegt wird.