GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft einen Schlüssel, insbesondere einen Schaltschrankschlüssel, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Der Schlüssel umfasst mehrere Schlüsselelemente zum Öffnen/Schließen an sich bekannter Verschlussvorrichtungen und/oder zum Betätigen von an sich bekannten Befestigungsmitteln. Der Schlüssel umfasst zumindest einen Schlüssel-Körper und einen ersten, an dem Schlüssel-Körper angeordneten Schlüsselarm sowie zumindest einen zweiten, an dem Schlüssel-Körper angeordneten Schlüsselarm. Der erste und der zweite Schlüsselarm sind in einer Schlüsselarm-Ebene angeordnet. Zwischen erstem und zweitem Schlüsselarm ist ein Schlüsselarm-Winkel gebildet. Jeder Schlüsselarm weist endseitig ein Schlüsselelement zum Betätigen einer Verschlussvorrichtung oder eines Befestigungsmittels auf.
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Die Erfindung betrifft ferner einen mehrteiligen Schlüsselverbund nach dem Oberbegriff des Anspruchs 16. Der Schlüsselverbund umfasst einen ersten Schlüssel und zumindest einen zweiten Schlüssel.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines hierin beschriebenen Schlüssels nach Anspruch 21 sowie eine Verwendung eines Schlüssels nach Anspruch 23.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
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Multifunktionswerkzeuge sind inzwischen weit verbreitet. Je mehr Funktionen das Werkzeug abdecken soll, desto größer, mithin unhandlicher, wird es. Hier setzt die Erfindung ein.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabbarkeit multifunktioneller Werkzeuge mit vielen Werkzeugfunktionen zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch einen Schlüssel nach Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Bei dem Schlüssel ist demnach vorgesehen, dass das Schlüsselelement des ersten und/oder des zweiten Schlüsselarms in einem abgewinkelten Bereich des jeweiligen Schlüsselarms angeordnet ist, und/oder dass das Schlüsselelement des ersten und/oder des zweiten Schlüsselarms zumindest einen abgewinkelten Bereich umfasst oder aus zumindest einem abgewinkelten Bereich gebildet ist. Sofern der Schlüssel zwei Arme umfasst, kann der Schlüsselarm-Winkel in einem Winkelbereich von ca. 90° bis ca. 270° sein, insbesondere kann der Schlüsselarm-Winkel ca. 90° betragen oder ca. 120° oder ca. 180° oder ein anderes Winkelmaß aufweisen.
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Es kann vorgesehen sein, dass der abgewinkelte Bereich um zumindest eine senkrecht oder nahezu senkrecht zur Längsrichtung des Schlüsselarms, an dem der abgewinkelte Bereich angeordnet ist, verlaufende Achse gewinkelt ist, und/oder dass der abgewinkelte Bereich um zumindest eine parallel oder nahezu parallel zur Längsrichtung des Schlüsselarms, an dem der abgewinkelte Bereich angeordnet ist, verlaufende Achse gewinkelt ist. Es kann auch eine Mehrfach-Abwinklung vorgesehen sein, beispielsweise so, dass ein erster Abwinklungsbereich um eine erste Achse und einen ersten Winkel mit einer ersten Abwinklung gebildet ist und zumindest ein weiterer Abwinklungsbereich um eine weitere Achse und einen weiteren Winkel mit einer weiteren Abwinklung.
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Das Schlüsselelement des zweiten Schlüsselarmes kann in einem abgewinkelten Bereich des zweiten Schlüsselarms angeordnet sein. Das Schlüsselelement des ersten Schlüsselarms kann ohne abgewinkelten Bereich als endseitig angeordnetes U-förmiges Element mit stabilen, insbesondere flach gebildeten, Schenkeln gebildet sein, wobei das U-förmige Schlüsselelement des ersten Schlüsselarms dazu geeignet ist, eine an sich bekannte Doppelbart-Verschlussvorrichtungen zu betätigen. Insofern ist das endseitig und ohne Abwinklung angeordnete Schlüsselelement des ersten Schlüsselarms als "U" respektive als Gabel mit zwei Zinken gebildet. Die Geometrie des Schlüsselelementes des ersten Schlüsselarms kann wahlweise auch der eine (flachen, stark vereinfachten) Krone angenähert sein. Die "U"-, Gabel- oder Kronen-Form gewährleistet zum einen eine hohe Stabilität des Schlüsselelementes beim Betätigen der an sich bekannten Doppelbart-Schließung. Zum anderen ist das Schlüsselelement verglichen mit dem herkömmlichen Doppelbart sehr kompakt, da es im Wesentlichen flach gebildet ist. Außerdem lässt es sich vergleichsweise einfach fertigen, da es aus einem Blech gestanzt oder geschnitten wird und nicht im Druckgussverfahren hergestellt werden muss, so wie es beim herkömmlichen Doppelbart üblicherweise der Fall wäre.
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Der Schlüssel wird dann besonders handlich und gut handhabbar, wenn jeder Schlüsselarm zumindest abschnittsweise flach gebildet ist. Bevorzugt hat jeder Schlüsselarm einen rechteckigen oder nahezu rechteckigen Arm-Querschnitt, wobei die Schmalseiten der Arm-Querschnittsfläche deutlich kürzer sind ist als die Längsseiten der Arm-Querschnittsfläche.
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Für eine effektive Handhabung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der abgewinkelte Bereich um einen Winkel von 90° oder nahezu 90° gegenüber dem Schlüsselarm abgewinkelt ist, wobei der abgewinkelte Bereich vorzugsweise durch endseitiges Umbiegen des Schlüsselarms gefertigt ist. Der abgewinkelte Bereich ragt aus der Schlüsselarm-Ebene heraus. Im Hinblick auf einen möglichst geringen Fertigungsaufwand des Schlüssels ist es zweckmäßig, wenn zumindest ein Schlüsselarm aus einem Blechbiegeteil gefertigt ist. In oder an dem abgewinkelten Bereich kann eine, insbesondere schlitz-förmige, Öffnung im Schlüsselarm angeordnet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein erster, an einer Seite, insbesondere Schmalseite, des Schlüsselarms angeordneter abgewinkelter Bereich um einen Winkel von +120° oder nahezu +120° abgewinkelt ist, und dass ein zweiter, an der gegenüberliegenden Seite, insbesondere Schmalseite, des Schlüsselarms angeordneter abgewinkelter Bereich um einen Winkel von -120° oder nahezu -120° abgewinkelt ist, wodurch, insbesondere, ein Schlüsselelement mit einem hohlen Querschnittsprofil mit einer Geometrie eines gleichschenkligen Dreieckes gebildet wird, mit dem eine Schließung mit korrespondierender dreieckiger Geometrie betätigbar ist, und in dem, bevorzugt, ein Bit, insbesondere Doppelbit, herausnehmbar anordbar sein kann.
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Ein erster, an einer Seite, insbesondere Schmalseite, des Schlüsselarms angeordneter abgewinkelter Bereich kann - alternativ oder kumulativ - um zumindest einen Winkel von +90° oder nahezu +90° abgewinkelt sein. Ein zweiter, an der gegenüberliegenden Seite, insbesondere Schmalseite, des Schlüsselarms angeordneter abgewinkelter Bereich kann um zumindest einen Winkel von -90° oder nahezu -90° abgewinkelt sein, wobei der erste und/oder der zweite abgewinkelte Bereich zumindest eine Mehrfach-Abwinklung umfasst, und wobei die freien Enden der abgewinkelten Bereiche aneinander angrenzen, wodurch, insbesondere, ein Schlüsselelement mit einem hohlen Querschnittsprofil mit einer Geometrie eines Quadrats gebildet wird, mit dem eine Schließung mit korrespondierender quadratischer Geometrie betätigbar ist.
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An zueinander benachbarten freien Enden der abgewinkelten Bereiche kann ein Stabilisierungsmittel vorgesehen sein, damit die abgewinkelten Bereiche beim (kräftigen) Betätigen einer Schließung nicht verbogen respektive auseinandergebogen werden. Das Stabilisierungsmittel kann eine stoffschlüssige Verbindung umfassen, etwa eine Schweißnaht oder einen Schweißpunkt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann ein dritter Schlüsselarm vorgesehen sein, insbesondere ein dritter und weitere Schlüsselarme. Der dritte Schlüsselarm, insbesondere der dritte und weitere Schlüsselarme, sind in der Schlüsselarm-Ebene angeordnet. Zwischen den zueinander benachbarten Schlüsselarmen wird jeweils der Schlüsselarm-Winkel gebildet. Sofern drei Schlüsselarme vorgesehen sind, beträgt der Winkel ca. 120°, bei vier Armen ca. 90°, bei fünf Armen ca. 72°, bei 6 Armen ca. 60° und bei n Armen 360°/n, wobei n eine natürliche Zahl größer als 6 ist.
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Es kann zweckmäßig sein, wenn der dritte Schlüsselarm, insbesondere der dritte und weitere Schlüsselarme, in der Schlüsselarm-Ebene angeordnet sind, wobei zwischen zumindest zwei benachbarten Schlüsselarmen ein erster Schlüsselarm-Winkel gebildet wird und zwischen einem anderen Schlüsselarm und dem dazu benachbarten Schlüsselarm ein zweiter, sich vom ersten Schlüsselarm-Winkel unterscheidender Schlüsselarm-Winkel. Sofern der Schlüssel fünf Schlüsselarme umfasst, kann der erste Schlüsselarm-Winkel beispielsweise ca. 100° betragen und der zweite Schlüsselarm-Winkel kann jeweils ca. 65° betragen. Es sind beliebig viele Alternativen und Winkel-Kombinationen möglich.
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Bevorzugt sind alle abgewinkelten Bereiche auf einer Seite der Schlüsselarm-Ebene angeordnet. Es kann auch zweckmäßig sein, wenn zumindest ein abgewinkelter Bereich auf der gegenüberliegenden Seite der Schlüsselarm-Ebene angeordnet ist.
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Zum Betätigen von Schließvorrichtungen, wie sie beispielsweise bei Schaltschränken vorgesehen sind, umfasst zumindest ein Schlüsselelement zumindest eine Aussparung, deren Geometrie der der Schließvorrichtung entspricht. Es gibt Schließvorrichtungen mit einer Dreikant-Geometrie, einer Vierkant-Geometrie oder anderen Geometrien. Insofern ist es zweckmäßig, wenn die Geometrie der Aussparung im Schlüsselelement dreieckig, viereckig oder mehreckig gebildet ist, so dass mit dem Schlüsselelement eine Verschlussvorrichtung mit Dreikant oder Vierkant oder ähnlichem betätigbar ist.
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Besonders effektiv im Hinblick auf Herstellungsaufwand und Handhabbarkeit wird der Schlüssel dann, wenn die Geometrie einer der Aussparungen durch ein erstes Quadrat gebildet ist und ein zu dem ersten Viereck um einen Winkel von 45° gedreht und über dem ersten Quadrat angeordnetes zweites Quadrat, welches größer oder kleiner ist als das erste Quadrat. So können pro Schlüsselelement beispielsweise eine erste Vierkant-Schließung betätigbar sein und eine zweite (größere oder kleinere) Vierkant-Schließung. Alternativ kann die Geometrie einer der Aussparungen durch ein erstes Quadrat gebildet sein und ein über dem ersten Quadrat angeordnetes, insbesondere gleichseitiges, Dreieck. Es kann auch eine Halbmond-Geometrie der Aussparung vorgesehen sein. So können pro Schlüsselelement mehrere Schließungen betätigbar sein, beispielsweise kann mit einem der Schlüsselelemente sowohl eine Vierkant-Schließung als auch eine Dreikant-Schließung betätigbar sein. Alternativ kann die Geometrie einer der Aussparungen durch ein erstes, insbesondere gleichseitiges, Dreieck gebildet sein und ein zu dem ersten Dreieck um einen Winkel von 60° gedrehtes zweites Dreieck, wobei das zweite Dreieck größer oder kleiner ist als das erste Dreieck. So können pro Schlüsselelement beispielsweise eine erste Dreikant-Schließung betätigbar sein und eine zweite (größere oder kleinere) Dreikant-Schließung.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist zumindest ein Zusatz-Schlüsselelement und/oder eine Bit-Aufnahme vorgesehen. Bit-Aufnahme und/oder Zusatzschlüsselelement können in oder an dem Schlüssel-Körper angeordnet sein. Das Zusatz-Schlüsselelement kann beispielsweise als Flaschenöffner gebildet sein.
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Das Zusatz-Schlüsselelement und/oder die Bit-Aufnahme durch zumindest einen gebogenen Bereich des flachen Blechs des Schlüsselarms gebildet sein. Der umgebogene Bereich kann eine Umbiegung mit einen Biegewinkel von etwa 180° umfassen. Es kann in dem umgebogenen Abschnitt des Zusatzschlüsselelementes eine (quadratische oder rechteckige) Aussparung vorgesehen sein, die in ein (quadratisches) Gegenstück einsetzbar ist oder auf ein Gegenstück aufsetzbar ist. So wird ein Schlüssel gebildet, etwa für ein (Heizkörper-)Ventil.
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Der Schlüssel-Körper und/oder die Schlüsselarme können Metall oder eine Metalllegierung und/oder Kunststoff umfassen oder aus Metall oder einer Metalllegierung und/oder aus Kunststoff gebildet sein. Bevorzugt sind der Schlüssel-Körper und die Schlüsselarme aus Metall oder einer Metalllegierung gebildet, und es ist ein Kunststoff-Einsatz oder ein Kunststoff-Gehäuse vorgesehen, welcher/welches in oder an dem Schlüssel-Körper angeordnet ist. Der Einsatz respektive das Gehäuse können farblich oder durch Beschriftung oder Kennzeichnung oder in sonstiger Weise, etwa mittels Bild oder Logo, gestaltbar sein.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass an dem Schlüssel, etwa an einer Öse oder einer Bohrung, ein Haltemittel mit Aufrollvorrichtung angeordnet ist. Das Haltemittel kann an einem Kleidungsstück des Anwenders oder an einer Tasche oder einem Koffer des Anwenders befestigt werden und zum Betätigen des Schlüssels wird ein Seil oder ein Band der Aufrollvorrichtung abgewickelt respektive herausgezogen, wobei der Schlüssel am Ende des Seils/Bandes befestigt ist. Nach dem Betätigen des Schlüssels zieht die Aufrollvorrichtung mittels Federwirkung das Seil respektive das Band wieder ein und der Schlüssel hängt unmittelbar an dem Haltemittel.
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Eine Verbesserung der Handhabbarkeit multifunktioneller Werkzeuge mit vielen Werkzeugfunktionen gelingt auch mit einem mehrteiligen Schlüsselverbund nach Anspruch 16. Der Schlüsselverbund umfasst einen ersten Schlüssel und zumindest einen zweiten Schlüssel. Der erste Schlüssel und/oder der zweite Schlüssel ist/sind aus einem hierin beschriebenen Schlüssel gebildet, wobei sich die Schlüsselelemente des ersten Schlüssels von denen des zweiten Schlüssels unterscheiden. Der Schlüsselverbund bildet einen kompakten Schlüssel, wobei erster und zweiter Schlüssel voneinander trennbar sein können, so dass erster Schlüssel und zweiter Schlüssel separat betätigbar sind. Erster und zweiter Schlüssel können auch relativ zueinander bewegbar, etwa verdrehbar, sein, wodurch die Handhabbarkeit des Schlüsselverbunds verbessert wird
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Bevorzugt umfasst der Schlüsselverbund ein Gelenk zum Verdrehen des ersten Schlüssels relativ zum zweiten Schlüssel. Durch das Verdrehen der Schlüssel relativ zueinander können die Positionen der Schlüsselelemente relativ zueinander verändert werden. So kann beispielsweise ein Schlüsselelement an einem kurzen Arm des einen Schlüssels durch Drehen des Schlüssels so positioniert werden, dass ein benachbartes Schlüsselelement am anderen Schlüssel das Betätigen des Schlüsselelementes am kurzen Schlüsselarm nicht beeinträchtigt oder stört. Das Verdrehen des ersten (zweiten) Schlüssels relativ zum zweiten (ersten) Schlüssel kann um 360° oder mehr als 360° erfolgen. Es kann aber auch ein Begrenzungsmittel vorgesehen sein, sodass ein Verdrehen um einen Winkel kleiner als 360° vorgesehen ist. An zumindest einem der Schlüssel kann zumindest ein Rastmittel vorgesehen sein, sodass die Schlüssel beim Verdrehen der beiden Schlüssel zumindest eine, vorzugsweise mehrere, Rastpositionen einnehmen können.
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Die Gelenkanordnung kann so beschaffen sein, dass erster und zweiter Schlüssel fest und nicht-lösbar miteinander verbunden sind. Die feste Dreh-Verbindung kann eine verpresste (Verbindungs-)Hülse umfassen. Alternativ kann eine Anordnung vorgesehen sein, bei der erster und zweiter Schlüssel trennbar und anschließend wieder miteinander verbindbar sind. Hierzu kann es zweckmäßig sein, wenn der Schlüsselverbund ein Verbindungsmittel umfasst zum lösbaren Verbinden des ersten Schlüssels mit dem zweiten Schlüssel. Der Anwender kann den ersten Schlüssel vom zweiten Schlüssel bei Bedarf trennen und nach Gebrauch können die Schlüssel wieder miteinander verbunden werden. Das Verbinden kann mit einer Steck- oder Klipp-Verbindung erfolgen oder mit einer Dreh-/Steck-Verbindung (Bajonett-artig).
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Das Verbindungsmittel umfasst bevorzugt einen am ersten oder zweiten Schlüssel angeordneten Zapfen, insbesondere mit einem Kragen, und eine am zweiten oder ersten Schlüssel angeordnete Zapfenaufnahme, insbesondere mit einer Ausnehmung für den Zapfen und/oder Kragen. Das Verbindungsmittel, insbesondere Kragen und Zapfen können so beschaffen sein, dass das Trennen/Zusammenfügen von erstem und zweitem Schlüssel nur in einer bestimmten Winkelposition gelingt. Damit wird die Wahrscheinlichkeit für ein unbeabsichtigtes Trennen der Schlüssel reduziert.
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Zwischen dem ersten Schlüssel und dem zweiten Schlüssel des Schlüsselverbunds kann ein Versatz, insbesondere ein Winkel-Versatz, gebildet sein oder erzeugbar sein, etwa mit einem Gelenk. Durch den (Winkel-)Versatz wird erreicht, dass die Schlüsselelemente des ersten (zweiten) Schlüssels in Zwischenräumen zwischen den Schlüsselelementen des zweiten (ersten) Schlüssels anordbar oder angeordnet sind. Der Schlüsselverbund wird dadurch vielseitiger betätigbar, was die Handhabung weiter verbessert.
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Bei einer kompakten und gut handhabbaren Ausgestaltung des Schlüsselverbunds kann vorgesehen sein, dass die Schlüsselarme des ersten Schlüssels in einer ersten Schlüsselarm-Ebene angeordnet sind und die Schlüsselarme des zweiten Schlüssels in einer zu der ersten Schlüsselarm-Ebene parallel verlaufenden und zu der ersten Schlüsselarm-Ebene vorzugsweise beabstandeten zweiten Schlüsselarm-Ebene. Insofern kann der Verbund aus einem oberen und einem unteren Schlüssel gebildet sein, oder aus einem rechten und einem linken Schlüssel.
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Die abgewinkelten Bereiche können auf einer Seite der Schlüsselarm-Ebene des ersten oder zweiten Schlüssels abgeordnet sein. Zumindest ein abgewinkelter Bereich kann auf der gegenüberliegenden Seite der Schlüsselarm-Ebene des ersten oder zweiten Schlüssels angeordnet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist zumindest eine an einer Schmalseite eines Schlüssel-Körpers eines Schlüssels und zwischen zwei angrenzenden benachbarten Schlüsselarmen angeordnete Schrägfläche vorgesehen, welche zusammen mit, insbesondere abgewinkelten, Schüsselelementen dieser beiden benachbarten Schlüsselarme einen Kapselheber zum Heben/Öffnen von Kapseln und/oder Kronkorken bilden. Der Bereich des Kapselhebers zwischen den Schlüsselelementen ist schmaler als ein angrenzender Bereich zwischen den Schlüsselarmen, wodurch die Kapsel respektive der Kronkorken von den Schlüsselelementen abschnittsweise umschlossen werden kann. Die Schrägfläche wird unter der Kapsel-Kante respektive unter der Kronkorken-Kante angesetzt und bildet die Öffnungskante des Kapselhebers. Die Schlüsselarme bilden Hebel, sodass durch eine Bewegung nach "oben", d. h. weg vom Flaschenboden, Kronkorken respektive Kapsel von der Flasche entfernt werden können.
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Eine Verbesserung der Handhabbarkeit multifunktioneller Werkzeuge mit vielen Werkzeugfunktionen gelingt auch mit einem Verfahren nach Anspruch 21. Das Verfahren dient demnach zum Herstellen eines hierin beschriebenen Schlüssels. Die Schlüsselarme werden aus einem Blech ausgeschnitten und/oder ausgestanzt und/oder ausgesägt und/oder ausgefräst. Öffnungen respektive Aussparungen werden ausgeschnitten oder ausgestanzt. Der abgewinkelte Bereich zumindest eines Schlüsselarms, insbesondere mehrerer oder sämtlicher Schlüsselarme, wird durch endseitiges und/oder randseitiges Umbiegen des Schlüsselarms gebildet.
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Vor dem Umbiegen des Schlüsselarms kann in oder an oder unmittelbar neben dem abgewinkelten Bereich eine, insbesondere schlitzförmige, Öffnung in dem Schlüsselarm angeordnet werden. Damit kann erreicht werden, dass der Anteil des umzubiegenden Materials des Schlüsselarms effektiv reduziert wird. Die (schlitzförmige) Öffnung kann in die Aussparung des Schlüsselelementes hineinragen, oder die Aussparung des Schlüsselelementes kann in die (schlitzförmige) Öffnung hineinragen.
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Aussparung und (schlitzförmige) Öffnung können so miteinander verbunden sein, dass die Aussparung die (schlitzförmige) Öffnung umfasst. Dadurch kann das Schlüsselelement kompakter gebildet werden, da das Gegenstück der Schließung respektive das Werkzeug in die betreffende Aussparung des Schlüsselelements besser und griffiger eindringen kann. Ein das Kombinieren von Schlüssel und Schließungs-Gegenstück behinderndes "Anstoßen" des Schließungs-Gegenstücks mit der Stirnseite des Schlüsselarms wird außerdem vermieden.
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Eine Verbesserung der Handhabbarkeit multifunktioneller Werkzeuge mit vielen Werkzeugfunktionen gelingt auch mit einer Verwendung eines Schlüssels nach Anspruch 23, wobei ein hierin beschriebener Schlüssel oder ein hierin beschriebener Schlüsselverbund als Schaltschrankschlüssel verwendet werden.
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Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung, in der - beispielhaft - ein Ausführungsbeispiel eines Schlüssels und eines Schlüsselverbunds dargestellt sind. Auch einzelne Merkmale der Ansprüche oder der Ausführungsformen können mit anderen Merkmalen anderer Ansprüche und Ausführungsformen kombiniert werden.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1A-D
- einen Schlüssel in verschiedenen Ansichten,
- Fig. 2A - E
- einen Schlüsselverbund in verschiedenen Ansichten,
- Fig. 3A - D
- Varianten eines Schlüssels in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 4A - G
- Varianten eines Schlüsselverbunds umfassend einen ersten und zweiten Schlüssel in verschiedenen Ansichten,
- Fig. 5A-B
- eine weitere Variante eines Schlüsselverbunds in verschiedenen Ansichten und
- Fig. 6A-F
- eine weitere Variante eines Schlüsselverbunds in verschiedenen Ansichten.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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Ein Schlüssel 100, insbesondere Schaltschrankschlüssel, kann der perspektivischen Ansicht gemäß Fig. 1A entnommen werden. Der Schlüssel 100 umfasst einen Schlüssel-Körper 50, an welchem fünf Schlüsselarme 1, 2, 3, 4, 5 angeordnet sind. Jeder der fünf Schlüsselarme 1, 2, 3, 4, 5 ist in der Schlüsselarm-Ebene angeordnet. Gemäß der in Fig. 1B gezeigten Aufsicht des Schlüssels 100 wird die Schlüsselarm-Ebene durch die Zeichenebene gebildet. Die Schlüsselarme 1, 2, 3, 4, 5 sind gleichmäßig in der Schlüsselarm-Ebene verteilt angeordnet, d. h. zwischen zwei benachbarten Schlüsselarmen (1, 2, 3, 4, 5) wird ein Schlüsselarm-Winkel α gebildet von etwa 72°. Die Schlüsselarme 1, 2, 3, 4, 5 sind flach gebildet, sie haben einen rechteckigen oder nahezu rechteckigen Querschnitt und ihre Ausdehnung (Schmalseite 12) senkrecht zur Schlüsselarm-Ebene ist kleiner als ihre in der Schlüsselarm-Ebene liegenden Längen und Breiten.
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Die Schlüsselelemente 9 des Schlüssels 100 sind endseitig an jedem Schlüsselarm 1, 2, 3, 4, 5 angeordnet. Die Schlüsselarme 2, 3, 4, und 5 weisen endseitig einen abgewinkelten Bereich 8 auf, in oder an welchem die Schlüsselelemente 9 angeordnet sind. Die abgewinkelten Bereiche 8 der Schlüsselarme 2, 3, 4 und 5 sind jeweils um etwa 90° abgewinkelt, so dass die abgewinkelten Bereiche 8 gemäß Fig. 1A in eine gemeinsame Richtung aus der Schlüsselarm-Ebene einseitig herausragen. Den seitlichen Ansichten gemäß der Figuren 1C und 1D kann entnommen werden, dass die abgewinkelten Bereiche 8 jeweils nach oben aus der Schlüsselarm-Ebene herausragen und auf der Schlüsselarm-Ebene senkrecht stehen.
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Der erste Schlüsselarm 1 des Schlüssels 100 umfasst keinen abgewinkelten Bereich. Das Schlüsselelement 9 des ersten Schlüsselarms 1 ist U-förmig respektive als Krone 16 gebildet, so dass damit eine an sich bekannte Doppelbart-Schließung betätigbar ist.
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Schlüssel-Körper 50 und Schlüsselarme 1, 2, 3, 4, 5 sowie die Schlüsselelemente 9 sind aus einem Blech gebildet. Die Schlüsselelemente 9 umfassen einen oder mehrere Ausnehmungen, Aussparungen 10 oder Öffnungen, welche durch Schneiden oder Stanzen des Blechs gebildet sind. Durch Umbiegen der endseitigen Abschnitte der Schlüsselarme 2, 3, 4, und 5 entsteht der abgewinkelte Bereich 8 jedes der Schlüsselarme 2, 3, 4 und 5. Damit sich die Schlüsselelemente 9, insbesondere deren Aussparungen 10, beim Umbiegen des Blechs nicht (geometrisch) verändern, umfasst jeder Schlüsselarm 2, 3, 4 und 5 in oder an oder neben dem abgewinkelten Bereich 8 jeweils eine schlitzförmige Öffnung 26.
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In dem Schlüssel-Körper 50 ist ein Zusatz-Schlüsselelement 20 angeordnet, welches gemäß der Figuren 1A und 1B als Flaschenöffner, d. h. als Werkzeug zum Entfernen von Kronkorken von (Getränke-)Flaschen, gebildet ist. Der Schlüssel-Körper 50 und die Schlüsselarme 1, 2, 3, 4, 5 sind aus einem Metall gebildet. Der Schlüssel-Körper 50 umfasst eine (mehrteilige) Kunststoff-Hülle 51 respektive einen (mehrteiligen) Kunststoff-Einsatz 51, welche/welcher farblich eingefärbt sein kann, oder welche/welcher farblich und geometrisch gestaltet sein kann. Die Kunststoff-Hülle 51 respektive das Kunststoff-Gehäuse 51 verbessert die Griffigkeit des Schlüssels 100.
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Den Figuren 2A bis 2E können verschiedenen Ansichten eines mehrteiligen Schlüsselverbunds 200 entnommen werden. Der Schlüsselverbund 200 umfasst einen ersten Schlüssel 100 und einen zweiten Schlüssel 100'. Jeder Schlüssel 100, 100' umfasst mehrere (hier: jeweils fünf) Schlüsselarme 1, 1', 2, 2', 3, 3', 4, 4', 5, 5'. An jedem Schlüsselarm 1, 1', 2, 2', 3, 3', 4, 4', 5, 5' ist endseitig ein Schlüsselelement 9 angeordnet. Jedes Schlüsselelement 9 eines Schlüsselarms 1, 1', 2, 2', 3, 3', 4, 4', 5, 5' unterscheidet sich von den anderen Schlüsselelementen 9. Die Schlüsselelemente der Schlüsselarme 1', 2, 2', 3, 3', 4, 4', 5, 5' sind jeweils in einem abgewinkelten Bereich 8 angeordnet. Das Schlüsselelement 9 des ersten Schlüsselarms 1 des ersten Schlüssels 100 ist U-förmig gebildet (Krone 16) und es ist keine Abwinklung des endseitigen Bereichs des ersten Schlüsselarms 1 vorgesehen. Die Abwinklung der Schlüsselarme 1', 2, 2', 3, 3', 4, 4' und 5 ist nach oben orientiert, d. h. sie steht auf der Zeichenebene gemäß der in Fig. 2C gezeigten Aufsicht senkrecht. Der abgewinkelte Bereich des Schlüsselarms 5' des zweiten Schlüssels 100' ist auf der anderen Seite der Schlüsselarm-Ebene angeordnet, d. h. er taucht in die Zeichenebene gemäß Fig. 2C hinein.
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Bei der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 2B haben erster und zweiter Schlüssel 100, 100' einen Winkel-Versatz. Der zweite Schlüssel 100' wurde gegenüber dem ersten Schlüsse 100 um das Gelenk 52 um den Winkel a/2, d. h. um etwa 36°, um die gemeinsame Symmetrieachse der Schlüssel-Körper 50, 50' gedreht. Sofern ein lösbares Verbinden/Trennen des Verbunds 200 respektive der Schlüssel 100, 100' voneinander vorgesehen ist, kann dies in der gemäß Fig. 2B dargestellten Schlüsselanordnung erfolgen. Bei der Anordnung gemäß Fig. 2A sind die Schlüssel 100, 100' miteinander unverlierbar verbunden. Bei der Anordnung des Verbunds 200 gemäß Fig. 2B, wo die Schlüssel 100, 100' zueinander verdreht sind, können erster und zweiter Schlüssel 100, 100' voneinander getrennt werden, so dass der Anwender wahlweise den ersten oder den zweiten Schlüssel 100, 100' betätigen kann. Eine seitliche Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 2B kann der Fig. 2E entnommen werden.
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Bei der Ausgestaltung gemäß der Figuren 2A bis 2E ist im Zentrum der Schlüssel-Körper 50, 50' ein Zusatz-Schlüsselelement 20 vorgesehen, welches eine Bit-Aufnahme 23 umfasst. In oder an dem Zusatz-Schlüsselelement 20 kann ein Verbindungsmittel zum Verbinden/Trennen der Schlüssel 100, 100' vorgesehen sein.
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Wie in Fig. 2A zu erkennen, umfasst der Schlüssel-Körper 50 des ersten Schlüssels 100 ein Haltemittel 22, womit an dem Schlüsselverbund 200 eine Kette oder eine Drahtschlaufe oder ein anderes Mittel zum Halten eines Werkzeugs (Bit) anordbar ist, oder womit das Halten respektive Aufhängen oder Verbinden des Schlüsselverbunds 200 mit einem anderen Gegenstand gelingt.
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Die Figuren 3A bis 3D zeigen perspektivische Ansichten von Schlüsselvarianten 100, die jeweils aus Blechbiegeteilen gebildet sind oder zumindest ein Blechbiegeteil umfassen. Gemäß Fig. 3A ist der Schlüssel-Körper 50 flach gebildet und umfasst ein außermittig angeordnetes Haltemittel 22. Gemäß Fig. 3B umfasst der Schlüssel-Körper 50 einen Kunststoff-Einsatz 51, welcher beschriftbar oder gestaltbar ist, etwa mit Bild, Logo, etc.. Bei der Variante gemäß Fig. 3C ist zumindest einer der Schlüsselarme (hier: Arm 3) in Schlüsselarm-Längsrichtung x länger ausgebildet als die anderen Arme (1, 2, 4, 5). Es kann vorgesehen sein, dass die Schlüsselarme 1, 2, 3, 4 und/oder 5 unterschiedliche Längen aufweisen. Bei der Variante gemäß Fig. 3D sind sechs Schlüsselarme vorgesehen (1, 2, 3, 4, 5, 6), wobei zwischen zwei benachbarten Schlüsselarmen (1, 2, 3, 4, 5, 6) jeweils ein Schlüsselarm-Winkel α von etwa 60° vorgesehen ist.
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Eine Variante eines Schlüsselverbunds 200 ist in den Figuren 4A bis 4G in verschiedenen (perspektivischen respektive Detail-)Ansichten gezeigt. Eine seitliche perspektivische Ansicht des Schlüsselverbunds 200 ist in Fig 4A dargestellt. Der Schlüsselverbund 200 umfasst einen ersten und einen zweiten Schlüssel 100, 100'. Der zweite Schlüssel 100' ist in der Ansicht gemäß Fig. 4A unter dem ersten Schlüssel 100 angeordnet.
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Die beiden Schlüssel 100, 100' sind durch das Verbindungsmittel 63 miteinander so verbunden, dass sie in der dargestellten Anordnung unverlierbar und voneinander lösbar miteinander verbunden sind. Durch Verdrehen des ersten Schlüssels 100 relativ zum zweiten Schlüssel 100' kann der erste Schlüssel 100 vom zweiten Schlüssel 100' getrennt werden. Die Schlüsselelemente 9, 9' des ersten Schlüssels 100 und die des zweiten Schlüssels 100' können auf diese Weise separat voneinander betätigt werden. Nach der Trennung der Schlüssel 100, 100' und der Betätigung der jeweiligen Schlüsselelemente 9, 9' können die Schlüssel 100 und 100' wieder zusammengefügt werden und mit dem Verbindungsmittel 63 untereinander verbunden werden. Das Verbindungsmittel 63 umfasst einen am zweiten Schlüssel 100' angeordneten Zapfen 65. Der Zapfen 65 greift in eine Zapfenaufnahme 67, welche im ersten Schlüssel 100 angeordnet ist. Der Zapfen ist im Wesentlichen rechteckig gebildet und umfasst an den beiden gegenüberliegenden, längeren Schmalseiten, jeweils einen Kragen 66. Die Ausnehmung 68 der Zapfenaufnahme 67 ist geometrisch an die Gestalt respektive Projektion des Zapfens 65 angepasst. Durch Drehung des Zapfens 65, d. h. durch (Links-)Drehung des zweiten Schlüssels 100' relativ zum ersten Schlüssel 100, liegt der Zapfen 65 abschnittsweise an dem Schlüssel-Körper 50 des ersten Schlüssels 100, insbesondere klemmend, an und eine ungewollte Trennung der beiden Schlüssel 100, 100' unterbleibt. Hierzu kann vorgesehen sein, dass die Zapfenaufnahme 67 eine Schräge umfasst, die eine Klemmkraft auf oder gegen den Zapfen 65 bewirkt. Durch die beiden Krägen 66 gelingt das Zusammenfügen der beiden Schlüssel 100, 100' nur in einer definiert vorgegebenen Orientierung respektive Ausrichtung/Positionierung der beiden Schlüssel 100, 100'. So wird verhindert, dass die beiden Schlüssel 100, 100' in einer Weise zusammengesetzt werden, bei der die abgewinkelten Schlüsselelemente (9) aneinanderstoßen oder untereinander verkanten.
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Eine Ansicht von unten auf die Anordnung gemäß Fig. 4A kann der Fig. 4B entnommen werden und die Fig 4C zeigt eine Aufsicht. Gemäß Fig. 4C ist sehr gut zu erkennen, dass die Zapfenaufnahme 67 aus einer runden Bohrung mit exzentrischen und geometrisch voneinander abweichenden Ausnehmungen besteht, in welche die überstehenden Zapfenbereiche des Zapfens 65 bei passender Stellung der Schlüssel 100, 100' zueinander eingreifen können.
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Die Darstellungen gemäß der Figuren 4A bis 4E offenbaren die Struktur des besonderen Schlüsselelementes 9', welches an einem der Schlüsselarme (2, 3, 4, 5) angeordnet ist. Die abgewinkelten Bereiche 8' sind um eine parallel oder nahezu parallel zur Längsrichtung des Schlüsselarms (2, 3, 4, 5), an dem die abgewinkelten Bereiche 8' angeordnet sind, verlaufende Achse p abgewinkelt. Ein erster, an einer Schmalseite des Schlüsselarms (2, 3, 4, 5) angeordneter abgewinkelter Bereich 8' ist um einen Winkel von +120° oder nahezu +120° abgewinkelt, und ein zweiter, an der gegenüberliegenden Schmalseite 12 des Schlüsselarms (2, 3, 4, 5) angeordneter abgewinkelter Bereich 8' ist um einen Winkel von -120° oder nahezu -120° abgewinkelt. Dadurch wird das Schlüsselelement 9' mit einem hohlen Querschnittsprofil mit einer Geometrie eines gleichschenkligen Dreieckes gebildet, mit dem eine Schließung mit korrespondierender dreieckiger Geometrie betätigbar ist. Dies gelingt insbesondere dadurch, dass die Schlüsselarme (2, 3, 4, 5) und die Schlüssel-(Körper-) Rohlinge (50, 50') aus eine biegbaren Blechmaterial gefertigt sind. Somit lassen sich Blech-Bereiche mit wenig apparativem Aufwand (um-)biegen, so dann die Schlüssel-Geometrien und -Funktionen, ggf. unter Berücksichtigung von erforderlichen Ausnehmungen oder Aussparungen, auf apparativ einfache Weise schnell und mit wenig Fertigungs-Werkzeug-Aufwand umsetzbar werden. Ein besonderer zusätzlicher Vorteil liegt darin, dass - vornehmlich durch die erfindungsgemäße Umbiegung und die damit realisierbare Schlüsselelement-Geometrie - ein gängiges Bit 62, insbesondere ein gängiges Doppelbit, herausnehmbar anordbar ist. Damit ergeben sich für das Schlüsselelement 9' zwei Funktionen, nämlich zum einen die Schließung gemäß dreieckiger Schließungs-Geometrie und zum anderen die (Doppel-)Bit-Aufnahme. Seitliche Ansichten der Schlüsselverbund-Anordnung gemäß der Figuren 4A bis 4C können den Figuren 4D und 4F entnommen werden. Insbesondere der Fig. 4F kann die Geometrie des Schlüsselelementes 9' entnommen werden, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass zwei seitliche, zueinander gerichtete Umbiegungen im Bereich der Schlüsselarm-Seiten ein dreieckiges Schlüsselelement 9' bilden, in dessen Hohlraum mittig besagte Bit-Aufnahme (23) angeordnet ist. In der Bit-Aufnahme (23) sitzt ein (Doppel-)Bit 62, wie anhand der seitlichen Ansicht gemäß Fig. 4E ersichtlich.
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Die Figuren 4F und 4G zeigen jeweils die Schlüssel 100 (Fig. 4F) und 100' (Fig. 4G). Insofern offenbart eine Zusammenschau der Figuren 4F und 4G die Schlüsselverbund-Anordnung gemäß der Figuren 4A bis 4E, wobei die den Schlüsselverbund 200 bildenden Schlüssel 100 und 100' in den Figuren 4F und 4G jeweils getrennt sind. Die Herstellung der Variante des Zusatz-Schlüsselelementes 20 gemäß der Figuren 4A bis 4G kann anhand der Darstellung gemäß Fig. 4F nachvollzogen werden: Ein Abschnitt des flachen Schlüsselarms (2, 3, 4, 5) mit einer Ausnehmung (10) zwischen den seitlichen Schmalseiten 12 wird um etwa 180° in Richtung Schlüssel-Körper 50 umgebogen, wodurch das Zusatz-Schlüsselelement 20 zumindest abschnittsweise aus einem Doppel-Blech gebildet ist. Die Umbiegung des das Zusatz-Schlüsselelement 20 bildenden Schlüsselarm-Abschnitts erfolgt so, dass sämtliche Schlüsselelemente 9 des Schlüssels 100 gemäß Fig 4F auf einer gemeinsamen (gemäß Fig. 4F oberen) Seite der Schlüsselarm-Ebene angeordnet sind.
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Der Schlüssel 100' der Schlüsselverbund-Anordnung gemäß der Figuren 4A bis 4E kann der Fig. 4G entnommen werden. Anhand der Fig. 4G kann sowohle die Geometrie des Schlüsselelementes 9' nachvollzogen werden, als auch die des Verbindungsmittels 63. Bei dem Schlüssel gemäß Fig. 4G sind einige Schlüsselelemente 9 so umgebogen, dass sie auf der oberen Seite der Schlüsselarmebene angeordnet sind, und zumindest ein Schlüsselelement 9 ist so umgebogen, dass es auf der unteren Seite der Schlüsselarmebene angeordnet ist. Ein Schlüsselelement (16) ist so angeordnet, dass es in der Schlüsselarmebene liegt.
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Die Darstellung gemäß Fig. 5A zeigt eine weitere Variante eines Schlüsselverbunds 200. Bei dieser Variante ist ein Stufenschlüssel 73 als weiteres Schlüsselelement 9 vorgesehen. Die Darstellung gemäß Fig. 5A zeigt ferner die Neigung der Schrägfläche 60 der Kapselheber-Anordnung 61 des Schlüssels (200). Das Ende der Schrägfläche 60 bildet eine Kante, welche die Kapsel respektive den Kronkorken mittels Hebelwirkung anhebt, wobei die Hebelwirkung dadurch entsteht, dass die Kapsel respektive der Kronkorken beim Betätigen des Kapselhebers von den benachbarten Schlüsselarmen (2, 3, 4, 5) bzw. den daran angeordneten Schlüsselelementen 9 zumindest abschnittsweise umschlossen wird.
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Die Fig. 5B bis 5C zeigt eine Variante eines Schlüsselverbunds 200, die dadurch gekennzeichnet ist, dass an einem der Schlüsselarme (2, 3, 4, 5) im Bereich der endseitigen Umbiegung eine Öffnung respektive Öse 69 vorgesehen ist, in der ein Seil/Draht 70 eines Haltemittels 64 mit Aufrollvorrichtung unverlierbar angeordnet ist. Die Aufrollvorrichtung ist dazu geeignet, ein Seil oder einen Draht 70 oder Vergleichbares bedarfsweise auf- oder abzuwickeln. Idealerweise ist das Haltemittel mit einem Clip 71 oder Vergleichbarem an einem Kleidungsstück oder an einem Gepäckstück des Anwenders fixiert. Soll der Schlüsselverbund 200 respektive einer der Schlüssel 100, 100' des Verbunds 200 betätigt werden, wird das Seil respektive der Draht 70 der Aufrollvorrichtung abgerollt und aus der Vorrichtung 64 herausgezogen. Nach der Betätigung des Schlüssels 100, 100' wird dieser Vorgang umgekehrt, so dass der Draht 70 respektive das Seil wieder in der Aufrollvorrichtung aufgewickelt wird. Dies erfolgt mit Unterstützung einer Federkraft-Wirkung der Aufrollvorrichtung. So wird erreicht, dass der Anwender die Schlüsselanordnung 200 nicht verlieren kann, oder dass die Anordnung 200 beim Betätigen nicht herunterfällt, was jeweils die Handhabung, insbesondere die Sicherheit, der Schlüsselverbund-Anordnung 200 verbessert.
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Bei der Variante gemäß der Fig. 5B sind in zumindest einem, vorzugsweise in beiden Schlüsselkörpern 50, 50', (jeweils) mehrere Bohrungen 72 vorgesehen, welche dazu geeignet sind, durch Material-Reduzierung das Schlüsselgewicht zu verbessern, ohne die Schlüssel-Stabilität und die Schlüssel-Handhabung zu beeinträchtigen. In die Bohrungen 72 können ein oder mehrere Nocken 75 des angrenzenden Schlüssels 100' eingreifen, wodurch eine Rastfunktion beim Drehen des ersten (zweiten) Schlüssels 100 (100') relativ zum zweiten (ersten) Schlüssel 100' (100) entsteht.
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Die Figuren 6A bis 6F zeigen eine Variante eines Schlüsselverbunds 200. Der erste Schlüssel 100 umfasst ein erstes Dreikant-Schlüsselelement 76 mit zwei jeweils einfach abgewinkelten Bereichen 8', so dass ein kleines Dreikant-Schlüsselelement 76 gebildet wird, sowie ein zweites Dreikant-Schlüsselelement 76 mit ebenfalls zwei jeweils einfach abgewinkelten Bereichen 8', sodass ein großes Dreikant-Schlüsselelement 76 gebildet wird. Der erste Schlüssel 100 umfasst ferner zwei unterschiedlich große Vierkant-Schlüsselelemente 77, die jeweils dadurch gebildet sind, dass ein erster jeweils einfach abgewinkelter Bereich 8' und ein zweiter jeweils mehrfach (nämlich zweifach) abgewinkelter Bereich 8' eine Schlüsselelementgeometrie mit quadratischem Querschnitt bilden. Die Mehrfach-Abwinklung 74 ist bei beiden Vierkant-Schlüsselelementen 77 jeweils in einem abgewinkelten Bereich 8' angeordnet. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass jeder der beiden abgewinkelten Bereiche 8' eines Vierkant-Schlüsselelementes 77 eine Mehrfach-Abwinklung (74) aufweist, was in den Figuren jedoch nicht dargestellt ist.
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Erster und zweiter Schlüssel 100, 100' gemäß der in den Figuren 6A bis 6F gezeigten Variante sind relativ zueinander um das im Bereich der Schlüssel-Körper-Mitte angeordnete Gelenk 52 verdrehbar. Der erste Schlüssel 100 umfasst in seinem Schlüssel-Körper mehrere Bohrungen 72 oder Aussparungen, in die ein oder mehrere Nocken 75 des zweiten Schlüssels 100' eingreifen zwecks Verrastung beim Verdrehen der Schlüssel 100, 100' relativ zueinander.
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Das Gelenk 52 umfasst ein Verbindungsmittel 63, womit erster und zweiter Schlüssel 100, 100' lösbar miteinander verbunden sind. Das Verbindungmittel 63 umfasst einen am zweiten Schlüssel 100' angeordneten (asymmetrischen) Zapfen 65 und eine im ersten Schlüssel 100 angeordnete Zapfenaufnahme 67 mit einer zur Geometrie des Zapfens 65 passenden Öffnung. In einer speziellen Winkelposition von erstem und zweitem Schlüssel 100, 100' sind die beiden Schlüssel 100, 100' voneinander trennbar, was in der Explosionsdarstellung gemäß Fig. 6F dargestellt ist. In dieser Stellung können die getrennten Schlüssel 100, 100' auch wieder zusammengefügt werden und durch Verdrehen der zusammengefügten Schlüssel 100, 100' können diese in dem Schlüsselverbund 200 arretiert werden.
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Schlüsselelemente 9, 9' wie beispielsweise das U-förmige Element 16 zum Betätigen einer Doppelbart-Schließung benötigen in der Schließung eine gewisse Eindringtiefe. Damit dabei andere Schlüsselelemente 9, 9' nicht stören oder das Eindringen in die Schließung beeinträchtigen, können die Schlüssel 100, 100' entweder voneinander getrennt werden (Fig. 6F), oder die Schlüssel 100, 100' können relativ zueinander so verdreht werden, dass das betreffende Schlüsselelement 16 in seiner Umgebung von keinem weiteren Element 9, 9' beeinträchtigt wird.
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Eine Aufsicht auf den Schlüsselverbund 200 gemäß Fig. 6A/B ist in Fig. 6D dargestellt. Fig. 6C zeigt eine Ansicht von unten. Eine seitliche Ansicht ist in Fig. 6E zu sehen. Der Explosionsdarstellung gemäß Fig. 6F kann die Geometrie des Verbindungsmittels 63, insbesondere des Zapfens 65 und der Zapfenaufnahme 67 entnommen werden. Zapfen 65 und Zapfenaufnahme 67 haben an einer Seite zumindest eine Verjüngung oderzumindest eine Aussparung, so dass Zapfen 65 und Aufnahme 67 nur in einer korrespondierenden Position in- oder aneinander angeordnet werden können. Nach dem Verbinden der beiden Schlüssel 100, 100' lassen sich diese um die Zapfenachse relativ zueinander verdrehen, womit zugleich eine Arretierung der beiden Schlüssel 100, 100' bewirkt wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
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- 1, 1'
- erster Schlüsselarm
- 2, 2'
- zweiter Schlüsselarm
- 3, 3'
- dritter Schlüsselarm
- 4, 4'
- vierter Schlüsselarm
- 5, 5'
- fünfter Schlüsselarm
- 6
- sechster Schlüsselarm
- 8, 8'
- abgewinkelter Bereich
- 9, 9'
- Schlüsselelement
- 10
- Aussparung
- 12
- Schmalseite
- 16
- Krone
- 20
- Zusatz-Schlüsselelement
- 22
- Haltemittel
- 23
- Bitaufnahme
- 26
- Öffnung, Schlitz
- 50, 50'
- Schlüssel-Körper
- 51
- Einsatz, Gehäuse
- 52
- Gelenk
- 60
- Schrägfläche
- 61
- Kapselheber
- 62
- Bit
- 63
- Verbindungsmittel
- 64
- Haltemittel / Aufrollvorrichtung
- 65
- Zapfen
- 66
- Kragen
- 67
- Zapfenaufnahme
- 68
- Ausnehmung
- 69
- Öse
- 70
- Draht /Seil
- 71
- Clip
- 72
- Bohrung
- 73
- Stufenschlüssel
- 74
- Mehrfach-Abwinklung
- 75
- Nocken
- 76
- Dreikant-Schlüsselelement
- 77
- Vierkant-Schlüsselelement
- 100, 100'
- Schlüssel
- 200
- Schlüsselverbund
- x
- Schlüsselarm-Längsrichtung
- p
- (Umbiege-)Achse
- s
- (Umbiege-)Achse
- α, α1, α2
- Schlüsselarm-Winkel