EP3739555B1

EP3739555B1 - Wertscheinkassette

Info

Publication number: EP3739555B1
Application number: EP19173983.8A
Authority: EP
Inventors: Elmar Berendes
Original assignee: Wincor Nixdorf International GmbH
Current assignee: Diebold Nixdorf Systems GmbH
Priority date: 2019-05-13
Filing date: 2019-05-13
Publication date: 2022-07-13
Anticipated expiration: 2039-05-13
Also published as: CN112017353A; EP3739555A1; US20200364965A1; US11521453B2; US20230230436A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Wertscheinkassette mit einem ersten Aufnahmefach zur Aufnahme von Wertscheinen und mindestens einem zweiten Aufnahmefach zur Aufnahme von Wertscheinen, die eine Weicheneinheit zum wahlweisen Zuführen von Wertscheinen in das erste oder in das zweite Aufnahmefach umfasst.
Die Erfindung wird insbesondere in Verbindung mit Geldautomaten eingesetzt, in die Wertscheine, vorzugsweise Banknoten, ein- und/oder aus denen Wertscheine ausgezahlt werden. Geldautomaten umfassen üblicherweise eine erste Wertscheinkassette, in der Wertscheine abgelegt werden, die zur Auszahlung an einen Bediener in einem Ausgabefach bereitgestellt wurden aber vom Bediener nicht entnommen wurden. Ferner haben bekannte Geldautomaten eine zweite Wertscheinkassette zur Aufnahme von fälschungsverdächtigen Wertscheinen und eine dritte Wertscheinkassette zur Aufnahme von ausgemusterten Wertscheinen. Ferner sind aus dem Dokument DE 10 2009 017220 A1 Wertscheinkassetten mit drei getrennten Aufnahmefächern bekannt.
Eine alternative Möglichkeit zur Ablage von ausgemusterten, fälschungsverdächtigen und nicht entnommenen Wertscheinen ist es, sowohl ausgemusterte als auch die fälschungsverdächtige und die nicht entnommenen Wertscheine in einer Wertscheinkassette mit nur einem Aufnahmefach abzulegen. Nachteilig hieran ist, dass bei einer Entleerung dieser Kassette durch ein Werttransportunternehmen die Wertscheine durch das Werttransportunternehmen in ausgemusterte, fälschungsverdächtige und nicht entnommene Wertscheine sortiert werden müssen. Dies ist mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. Ferner ist die Sortierung der Wertscheine u. U. nicht oder nur sehr schwer möglich.
Aus dem Dokument DE 20 2007 018 498 U1 ist ein Geldautomat zur Ausgabe von Banknoten mit mindestens einem Banknotenspeicher, eine Abzugs- und Vereinzelungsvorrichtung, einem Ausgabefach und einer in Form eines Rollenspeichers ausgebildeten Einrichtung zur Aufnahme nicht entnommener Banknoten bekannt.
Dokument DE 40 08 973 C1 offenbart einen Behälter zur Aufnahme von Wertscheinen, der einen Fächerspeicher mit einer Mehrzahl von Fächern umfasst, die wahlweise mit einem Einzugsspalt verbindbar sind. Die Fächer dienen zur Aufnahme von Wertscheinen und werden von Fachwänden begrenzt. Der Fächerspeicher ist mit Hilfe einer Antriebseinheit verschwenkbar, so dass Wertscheine wahlweise in den verschiedenen Fächern oder in einem Sammelfach abgelegt werden.
Dokument WO 2004/061787 A2 offenbart eine Wertscheinkassette mit einer Weicheneinheit bekann, mit deren Hilfe Wertscheine wahlweise einem ersten Aufnahmefach oder einem zweiten Aufnahmefach zuführbar sind. Die Weicheinheit umfasst ein Weichenelement, das das erste Aufnahmefach begrenzt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Wertscheinkassette anzugeben, die einen kompakten Aufbau hat und in der Wertscheine getrennt voneinander stapelbar sind.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
Dadurch, dass die Wertscheinkassette zwei Aufnahmefächer umfasst, wird erreicht, dass unterschiedliche Wertscheine, insbesondere Wertscheine, die verschiedenen Wertscheinklassen zugeordnet sind, räumlich getrennt voneinander abgelegt werden können. Durch die Weicheneinheit ist ein einfaches wahlweises Zuführen von Wertscheinen in das erste oder das zweite Aufnahmefach möglich. Dadurch, dass eine Seite zumindest des ersten Aufnahmefachs durch einen Abschnitt des Weichenelements begrenzt wird, ist ein kompakter platzsparender Aufbau der Wertscheinkassette möglich. Die Wertscheinkassette ist insbesondere in eine Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen einsetzbar und aus dieser entnehmbar. Die Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen ist insbesondere ein Geldautomat, ein automatisches Kassensystem oder eine automatische Tressorkasse. Die in der Wertscheinkassette im ersten Aufnahmefach aufzunehmenden Wertscheine sind insbesondere aus einem Ausgabefach der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen nicht entnommene Wertscheine, d.h. Wertscheine einer ersten Wertscheinklasse. Die in der Wertscheinkassette im zweiten Aufnahmefach aufzunehmenden Wertscheine sind insbesondere fälschungsverdächtige und gefälschte Wertscheine, d.h. Wertscheine einer zweiten Wertscheinklasse.
Erfindungsgemäß dient der Abschnitt des Weichenelements als Trennelement zwischen dem ersten Aufnahmefach und dem zweiten Aufnahmefach. Insbesondere kann der Abschnitt des Weichenelements als Begrenzungswand des ersten Aufnahmefachs und gleichzeitig als Begrenzungswand des zweiten Aufnahmefachs dienen. Hierdurch wird ein einfacher und kompakter Aufbau der Wertscheinkassette erreicht.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Weichenelement in einer ersten Weichenstellung zum Zuführen von der Wertscheinkassette zugeführten Wertscheinen in das erste Aufnahmefach in einer ersten Position angeordnet ist und wenn das Weichenelement in einer zweiten Weichenstellung zum Zuführen von der Wertscheinkassette zugeführten Wertscheinen in das zweite Aufnahmefach in einer zweiten Position angeordnet ist. Hierdurch können die Wertscheine insbesondere über einen einzigen Zuführschlitz der Wertscheinkassette zugeführt werden und dann mit Hilfe des Weichenelements dem festgelegten Aufnahmefach durch eine entsprechende Ansteuerung des Weichenelements über eine vorzugsweise außerhalb der Wertscheinkassette angeordnete Antriebseinheit zugeführt werden.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn das erste Aufnahmefach in der zweiten Position des Weichenelements kleiner ist als in der ersten Position des Weichenelements. Hierdurch kann insbesondere ein freier Zuführbereich zum Zuführen eines weiteren Wertscheins in das zweite Aufnahmefach erzeugt werden. Ferner ist dadurch eine Komprimierung des im ersten Aufnahmefachs aufgenommenen Wertscheinstapels möglich, so dass bei einer nachfolgenden Zurückstellung des Weichenelements in die erste Position auch beim Vorhandensein eines Wertscheinstapels im ersten Aufnahmefach ein Zuführbereich im ersten Aufnahmefach geschaffen werden kann, in den ein weiterer Wertschein hineintransportiert werden kann. Hierdurch werden Wertscheinstaus verhindert. Ferner kann die Aufnahmekapazität des ersten Aufnahmefachs auch dann ausgenutzt werden, wenn bereits benutzte, insbesondere geknickte oder wellige, Wertscheine im ersten Aufnahmefach abgelegt sind.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn Wertscheine bei bestimmungsgemäßer Positionierung der Wertscheinkassette in einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen zumindest im ersten Aufnahmefach liegend aufgenommen sind. Hierbei kann ein erster, dem ersten Aufnahmefach zugeführter Wertschein mit seiner Vorderseite oder Rückseite auf dem Weichenelement aufliegen. Insbesondere liegt der Wertschein mit seiner Vorderseite oder seiner Rückseite auf dem Abschnitt des Weichenelements, der als Trennelement zwischen dem ersten Aufnahmefach und dem zweiten Aufnahmefach dient.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Weichenanordnung derart ausgebildet und angeordnet ist, dass ein im ersten Aufnahmefach angeordneter Wertscheinstapel bei einer Bewegung des Weichenelements von der zweiten in die erste Position zumindest in einem Zuführbereich zum Zuführen eines weiteren Wertscheins zum Wertscheinstapel bzw. zum Zuführen eines Wertscheins in das erste Aufnahmefach zusammendrückbar, d.h. komprimierbar, ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass tatsächlich die Anzahl an Wertscheinen im ersten Aufnahmefach aufgenommen werden kann, für die das erste Aufnahmefach ausgelegt worden ist. Insbesondere können geknickte, gewellte oder anderweitig verformte Wertscheine zusammengedrückt werden, so dass die Höhe des Wertscheinstapels reduziert und zumindest ein Zuführspalt zum Zuführen eines weiteren Wertscheins erzeugt werden kann.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das erste Aufnahmefach oberhalb des zweiten Aufnahmefachs angeordnet ist, wenn die Wertscheinkassette zum bestimmungsgemäßen Gebrauch in einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen angeordnet ist. Hierdurch kann ein geordneter Wertscheinstapel auf der Oberseite des Weichenelements bzw. auf der Oberseite des Trennelements angeordnet werden.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn über die Weicheneinheit dem zweiten Aufnahmefach zugeführte Wertscheine ungeordnet in das zweite Aufnahmefach fallen. Hierdurch ist es nicht erforderlich, weitere Elemente zum Erzeugen eines Wertscheinstapels in der Wertscheinkassette vorzusehen, so dass ein kompakter und kostengünstiger Aufbau der Wertscheinkassette möglich ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Weicheneinheit einen Weichenhebel hat, der mindestens ein durch ein Gehäuse der Wertscheinkassette nach außen ragendes oder von außen betätigbares Eingriffselement umfasst. Hierdurch ist es nicht erforderlich, dass in der Wertscheinkassette selbst eine Antriebseinheit zum Betätigen der Weicheneinheit vorgesehen werden muss. Hierdurch können zum einen Kosten zum Herstellen der Wertscheinkassette eingespart und zum anderen das Gewicht der Wertscheinkassette gegenüber Kassetten mit integrierter Antriebseinheit zum Antrieb der Weicheneinheit verringert werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Weicheneinheit ein elastisch verformbares Element umfasst, das eine Kraft derart auf das Weichenelement ausübt, dass es in die zweite Position bewegt wird oder in der zweiten Position verbleibt. Ein solches elastisch verformbares Element kann insbesondere eine Zugfeder, eine Druckfeder oder ein Elastomerblock sein. Hierdurch wird sichergestellt, dass bei der Entnahme der Wertscheinkassette aus einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen das Weichenelement sicher in der zweiten Position angeordnet ist, so dass insbesondere Wertscheine über den Zuführschlitz der Wertscheinkassette in das zweite Aufnahmefach zugeführt werden können, wenn die Wertscheinkassette aus der Vorrichtung zur Aufbewahrung von Wertscheinen entnommen worden ist.
Gemäß der Erfindung ist das Weichenelement um eine Drehachse schwenkbar angeordnet. Die Drehachse verläuft im mittleren Drittel des Trennelements. Hierdurch ist ein Verschwenken des Trennelements bzw. des gesamten Weichenelements einfach möglich.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Wertscheinkassette mindestens ein um eine Drehachse drehbares Flügelrad mit mindestens einem elastisch verformbaren Flügel zum Transport von der Wertscheinkassette zugeführten Wertscheinen in das erste und/oder zweite Aufnahmefach umfasst. Hierdurch können die Wertscheine einfach innerhalb der Wertscheinkassette bewegt werden. Die Flügel können insbesondere eine Kante des Wertscheins kontaktieren und diesen dann in das jeweilige Aufnahmefach schieben.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Wertscheinkassette mindestens eine um eine Drehachse drehbare von außen antreibbare Antriebsrolle und vorzugsweise eine der Antriebsrolle gegenüberliegende Andruckrolle hat. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Antriebsrolle und das Flügelrad auf einer von außen antreibbaren Welle drehfest angeordnet ist. Hierdurch ist ein einfacher und kompakter Aufbau sowie ein einfacher Antrieb des Flügelrads und der Antriebsrolle möglich. Die Wertscheine können hierdurch einfach und sicher in das jeweilige Aufnahmefach bei einer entsprechenden Weichenstellung des Weichenelements transportiert werden.
Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Anordnung mit einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen und mit einer Wertscheinkassette nach Anspruch 1 oder nach einer der zuvor angegebenen Weiterbildungen, wobei die Vorrichtung eine Antriebseinheit zum Antrieb der Weichenanordnung und/oder eine Sensoreinheit zur Detektion der Position des Weichenhebels und/oder eine Antriebseinheit zum Antrieb eines Flügelrads und/oder einer Antriebsrolle zum Transport von Wertscheinen innerhalb der Kassette umfasst. Hierdurch ist ein einfacher und sicherer Betrieb der Vorrichtung mit einer Wertscheinkassette möglich.
Weitere Merkmale und Vorteile der ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie in Verbindung mit den beigefügten Figuren.
Es zeigen:

Fig. 1: eine schematische perspektivische Vorderansicht einer liegenden Wertscheinkassette;
Fig. 2: eine schematische perspektivische Ansicht der liegenden Wertscheinkassette nach Fig. 1 von hinten;
Fig. 3: eine schematische perspektivische Ansicht der Wertscheinkassette nach Fig. 1 und 2 in einer stehenden Position;
Fig. 4: eine schematische Darstellung eines Längsschnitts durch die Wertscheinkassette nach den Fig. 1 bis 3, wobei ein Weichenelement in einer ersten Position angeordnet ist;
Fig. 5: eine schematische Darstellung des Längsschnitts durch die Wertscheinkassette nach den Fig. 1 bis 4, wobei das Weichenelement in einer zweiten Position angeordnet ist; und
Fig. 6: eine schematische Darstellung eines weiteren Längsschnitts durch die Wertscheinkassette.

Fig.1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer liegenden Wertscheinkassette 10 von vorne. Die Wertscheinkassette 10 kann in dieser liegenden Position insbesondere transportiert werden. In eine Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen, wie einem Geldautomaten, wird die Wertscheinkassette 10 stehend eingesetzt, wie dies nachfolgend in Verbindung mit Fig.3 näher erläutert wird.
Die Wertscheinkassette 10 hat insgesamt sechs Seitenwände 12 bis 22, wobei die Seitenwand 20 als verschwenkbarer Deckel ausgebildet ist, der in der dargestellten geschlossenen Position mit Hilfe eines mechanischen Schlosses 24 verschließbar ist, so dass Unbefugte keinen Zugriff auf im Inneren der Kassette 10 vorhandene Aufnahmefächer haben. Zum Tragen der Wertscheinkassette 10 durch eine Person ist ein aus einer Aussparung in der Seite 12 herausklappbarer Griff 26 vorgesehen, mit dessen Hilfe die Wertscheinkassette 10 einfach getragen und einfach in einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen eingesetzt bzw. aus dieser entnommen werden kann. Die Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen kann insbesondere ein Geldautomat sein, der als reiner Auszahlungsautomat oder als Recyclingautomat, in den Geldscheine eingezahlt und wieder ausgezahlt werden können, ausgeführt sein. Zusätzlich kann es sich bei der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen auch um eine automatische Tresorkasse oder ein automatisches Kassensystem handeln.
Fig.2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht der liegenden Wertscheinkassette nach Fig.1 von hinten. In der Seitenwand 18 der Wertscheinkassette 10 ist eine Aussparung 32 vorgesehen, in der zwei Öffnungen 34, 36 vorhanden sind, durch die Eingriffselemente 28, 30 eines nicht dargestellten Weichenhebels durch die Wandung der Seitenwand 18 hindurchragen, so dass die Eingriffselemente 28, 30 beim Einsetzen der Wertscheinkassette 10 in die Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen in ihrer Lage verändert werden können, um eine Änderung der Weichenstellung einer im Inneren der Wertscheinkassette 10 angeordneten Weiche zu bewirken, wie dies nachfolgend in Verbindung mit den Fig.4 bis 6 noch näher erläutert wird.
Fig.3 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht der Wertscheinkassette nach den Fig.1 und 2 in einer stehenden Position. In dieser stehenden Position wird die Wertscheinkassette 10 in die Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen eingesetzt. Im oberen Drittel der Seitenwand 22 ist ein Zuführschlitz 38 zum Zuführen von Wertscheinen in die Wertscheinkassette 10 vorgesehen. Im Inneren der Kassette 10 sind Antriebselemente zum Transport von durch den Schlitz 38 in die Wertscheinkassette 10 hineintransportierten Wertscheinen in das für den konkreten Wertschein vorgesehene Aufnahmefach vorgesehen. Die Antriebselemente umfassen insbesondere Antriebsrollen und Andruckrollen sowie Flügelräder mit elastisch verformbaren Flügeln. Die Antriebsrollen und die Flügelräder sind auf einer in Fig.3 nicht dargestellten Welle drehfest angeordnet, die über ein über eine Öffnung 40 in der Seitenwand 22 kontaktierbares Zahnrad 42 antreibbar ist. Somit ist es möglich, die Welle über das Zahnrad 42 mit Hilfe einer außerhalb der Wertscheinkassette 10 angeordneten Antriebseinheit anzutreiben. In gleicher Weise kann eine Antriebseinheit zum Verschwenken des Weichenhebels über die Eingriffselemente 30, 28 außerhalb der Wertscheinkassette 10 in der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen angeordnet sein.
Fig.4 zeigt eine schematische Darstellung eines Längsschnitts eines Abschnitts der Wertscheinkassette 10. Die Wertscheinkassette 10 umfasst ein erstes Aufnahmefach 44 und ein zweites Aufnahmefach 46. Die Wertscheinkassette 10 umfasst eine Weicheneinheit 48 mit einem Weichenelement 50 das einen als Trennelement 52 dienenden Abschnitt und Weichenfinger 54 zum wahlweisen Zuführen von durch den Zuführschlitz 38 der Wertscheinkassette 10 zugeführten Wertscheinen in das erste Aufnahmefach 44 oder in das zweite Aufnahmefach 46 umfasst. Zwischen den Weichenfingern 54 werden die Flügel 56, 58, 60 von Flügelrädern 62 hindurchgeleitet, wenn das drehfest auf einer Welle 66 angeordnete Flügelrad 62 gedreht wird. Die Wertscheinkassette 10 umfasst mehrere nebeneinander in einem Abstand zueinander auf der Welle 66 angeordnete Flügelräder 62 sowie mehrere Antriebsrollen 64, die jeweils drehfest auf der Welle 66 neben den Flügelrädern 62 angeordnet sind. Den Antriebsrollen 64 gegenüber angeordnet sind federgelagerte frei drehbare Andruckrollen 65 vorgesehen, zwischen denen ein durch den Zuführschlitz 38 zugeführter Wertschein je nach Stellung des Weichenelements 50 in das erste Aufnahmefach 44 oder das zweite Aufnahmefach 46 transportiert wird. In Fig.4 ist das Weichenelement 50 in einer zweiten Weichenposition dargestellt, in der zugeführte Wertscheine in das zweite Aufnahmefach 46 transportiert werden.
Die Flügel 56 bis 60 des Flügelrades 62 sind elastisch verformbar und kontaktieren zusätzlich zu der Antriebsrolle 64 und der Andruckrolle 65 den Wertschein, um diesen sicher in das jeweilige Aufnahmefach 44, 46 zu transportieren. Im Aufnahmefach 44 werden die Wertscheine auf ihrer Vorder- oder Rückseite liegend auf dem Abschnitt 52 gestapelt. Es ist ein Leit- und Andruckelement 68 vorgesehen, das um eine Drehachse 70 schwenkbar gelagert ist und aufgrund des Eigengewichts eine Andruckkraft auf den im ersten Aufnahmefach 44 angeordneten Wertscheinstapel ausübt. Durch die geschwungene Form des Andruckelements 68 wird im Zuführbereich unmittelbar nach Passieren der Weichenfinger 54 ein Zuführspalt erzeugt, in den weitere zuzuführende Wertscheine transportiert und unter das Andruckelement 68 geschoben werden können. Mit Hilfe der Flügel 56 bis 60 des Flügelrades 62 werden die Wertscheine dann bis zu einer Begrenzungswand 72 in das erste Aufnahmefach 44 hineingeschoben.
Bei der in Fig.4 gezeigten zweiten Weichenstellung der Weicheneinheit 48 werden die durch den Zuführschlitz 38 zugeführten Wertscheine in das zweite Aufnahmefach 46 geleitet, wobei die Wertscheine ungeordnet in das Aufnahmefach 46 fallen.
Fig.5 zeigt eine weitere schematische Darstellung des Längsschnitts durch die Wertscheinkassette 10 nach Fig.4, wobei das Weichenelement 50 der Weicheneinheit 48 in einer zweiten Weichenposition dargestellt ist, in der die Weichenfinger 54 derart angeordnet sind, dass die der Wertscheinkassette 10 über den Zuführschlitz 38 zugeführten Wertscheine in das erste Aufnahmefach 44 gelangen. Das gesamte Weichenelement 50 wird über einen nicht dargestellten Weichenhebel um eine Drehachse 74 von der ersten Position nach Fig.4 in die zweite Position nach Fig.5 verschwenkt.
Es ist ein elastisch verformbares Element, insbesondere eine Feder, vorgesehen, um ohne die Krafteinwirkung einer außerhalb der Kassette 10 in einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen angeordneten Antriebseinheit auf die Eingriffselemente 28, 30 in der Fig.4 dargestellten ersten Position des Weichenelements 50 belässt oder in die erste Weichenposition bewegt. Die Antriebsrollen 64 und/oder die Andruckrollen 68 sind aus elektrisch leitfähigem Kunststoff hergestellt und werden vorzugsweise von elektrisch leitfähigen Bürsten zur Ableitung elektrischer Ladung kontaktiert. Dadurch wird ein elektrostatisches Aufladen der Rollen 64, 68 verhindert, so dass ein sicherer Transport der durch den Zuführschlitz 38 zugeführten Wertscheine in das erste Aufnahmefach 44 bzw. in das zweite Aufnahmefach 46 sicher möglich ist.
Fig.6 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Längsschnitts durch die Wertscheinkassette 10. Dieser Längsschnitt verläuft im Bereich der Aussparung 32, so dass sowohl die seitlichen Begrenzungswände der Aussparung 32 als auch die Eingriffselemente 30, 28 geschnitten dargestellt sind. In Fig.6 ist ein mit dem Weichenelement 50 über Schrauben 80, 82 verbundener Weichenhebel 84 zu sehen, der um die Schwenkachse 74 schwenkbar ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Weichenhebel über eine Zugfeder 86 mit dem Gehäuse der Wertscheinkassette 10 verbunden, so dass der Weichenhebel 84 aus der in Fig.6 dargestellten ersten Position des Weichenhebels 84, in der sich das Weichenelement 50 in der ersten Position befindet, in eine zweite Position bewegt, in der sich das Weichenelement 50 in der zweiten Weichenposition befindet.
Die Wertscheinkassette 10 wird in der in Fig.3 dargestellten Position in ein Aufnahmefach bzw. in ein Gestell einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen aufgenommen. Hierzu wird die Wertscheinkassette 10 von oben in ein Aufnahmefach eingeführt, so dass ein mit Hilfe eines Schrittmotors antreibbarer Exzenter zwischen die Eingriffselemente 28, 30 des Weichenhebels 84 eingeführt wird. Die Position des Exzenters wird über zwei Lichtschrankenanordnungen exakt bestimmt, so dass eine Steuereinheit der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen die exakte Position des Exzenters und somit die exakte Position des Weichenelements 50 detektieren kann. Die Eingriffselemente 28, 30 sind als Kufen ausgebildet, zwischen die der Exzenter beim Einbringen der Wertscheinkassette 10 in die Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen eingeführt wird.
Wie insbesondere aus den Fig.4 und 5 hervorgeht, dient der Abschnitt 52 des Weichenelements 50 als Ablagefläche für dem ersten Aufnahmefach 44 zugeführte Wertscheine. Die zugeführten Wertscheine werden somit auf dem Abschnitt 52 des Weichenelements 50 abgelegt und gestapelt. Durch die Ablage der Wertscheine auf dem Weichenelement 50 und die Nutzung des Weichenelements 50 als Trennwand zwischen dem ersten Aufnahmefach 44 und dem zweiten Aufnahmefach 46 wird ein sehr kompakter Aufbau der Wertscheinkassette 10 erreicht.

Bezugszeichenliste

10: Wertscheinkassette
12 bis 22: Seitenwände des Gehäuses der Wertscheinkassette
24: Schloss
26: Griff
28, 30: Eingriffselemente
32: Aussparung
34, 36: Öffnung
38: Zuführschlitz
40: Öffnung
42: Zahnrad
44: erstes Aufnahmefach
46: zweites Aufnahmefach
48: Weicheneinheit
50: Weichenelement
52: Abschnitt des Weichenelements
54: Finger des Weichenelements
56, 58, 60: verformbarer Flügel
62: Flügelrad
64: Antriebsrolle
65: Andruckrolle
66: Welle
68: Andruckhebel
70: Schwenkachse
72: Seitenwand
74: Drehachse
80, 82: Schrauben
84: Weichenhebel
86: Zugfeder

Claims

Wertscheinkassette,
mit einem ersten Aufnahmefach (44) zur Aufnahme von Wertscheinen,

mit mindestens einem zweiten Aufnahmefach (46) zur Aufnahme von Wertscheinen, und

mit einer Weicheneinheit (48) zum wahlweisen Zuführen von Wertscheinen in das erste Aufnahmefach (44) oder in das zweite Aufnahmefach (46),

wobei die Weicheneinheit (48) ein Weichenelement (50) umfasst, und

wobei ein Abschnitt (52) des Weichenelements (50) eine Seite zumindest des ersten Aufnahmefachs (44) begrenzt, wobei

der Abschnitt (52) des Weichenelements (50) als Trennelement (52) zwischen dem ersten Aufnahmefach (44) und dem zweiten Aufnahmefach (46) dient,

das Weichenelement (50) um eine Drehachse (74) schwenkbar angeordnet ist, und

die Drehachse (74) im mittleren Drittel des Trennelements (52) verläuft.
Wertscheinkassette nach Anspruch 1, wobei der Abschnitt (52) des Weichenelements (50) eine Begrenzungswand des ersten Aufnahmefachs (44) und eine Begrenzungswand des zweiten Aufnahmefachs (46) bildet.
Wertscheinkassette nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Weichenelement (50) in einer ersten Weichenstellung zum Zuführen von den der Wertscheinkassette (10) zugeführten Wertscheinen in das erste Aufnahmefach (44) in einer ersten Position angeordnet ist, und
wobei das Weichenelement (50) in einer zweiten Weichenstellung zum Zuführen von den der Wertscheinkassette (10) zugeführten Wertscheinen in das zweite Aufnahmefach (46) in einer zweiten Position angeordnet ist.
Wertscheinkassette nach Anspruch 3, wobei das erste Aufnahmefach (44) in der zweiten Position des Weichenelements (50) kleiner ist als in der ersten Position des Weichenelements (50).
Wertscheinkassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Wertscheine bei bestimmungsgemäßer Positionierung der Wertscheinkassette (10) in einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen zumindest im ersten Aufnahmefach (44) liegend aufgenommen sind, wobei ein erster dem ersten Aufnahmefach (44) zugeführter Wertschein mit seiner Vorderseite oder Rückseite auf dem Weichenelement (50) aufliegt.
Wertscheinkassette nach Anspruch 5, wobei die Weichenanordnung (10) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass ein im ersten Aufnahmefach (44) angeordneter Wertscheinstapel bei einer Bewegung des Weichenelements (50) von der zweiten in die erste Position zumindest in einem Zuführbereich zum Zuführen eines weiteren Wertscheins zum Wertscheinstapel zusammendrückbar ist.
Wertscheinkassette nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Aufnahmefach (44) oberhalb des zweiten Aufnahmefachs (46) angeordnet ist.
Wertscheinkassette nach Anspruch 7, wobei die durch die Weicheneinheit (48) dem zweiten Aufnahmefach (46) zugeführten Wertscheine ungeordnet in das zweite Aufnahmefach (46) fallen.
Wertscheinkassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Weicheneinheit (10) einen Weichenhebel (84) hat, der mindestens ein durch ein Gehäuse (12 bis 22) der Wertscheinkassette (10) nach außen ragendes oder von außen betätigbares Eingriffselement (28, 30) umfasst.
Wertscheinkassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Weicheneinheit (48) ein elastisch verformbares Element (86) umfasst, das eine Kraft derart auf das Weichenelement (50) ausübt, dass es in die zweite Position bewegt wird oder in der zweiten Position verbleit.
Wertscheinkassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wertscheinkassette (10) mindestens ein um eine Drehachse (66) drehbares Flügelrad (62) mit mindestens einem elastisch verformbaren Flügel (56 bis 60) zum Transport von der Weitscheinkassette (10) zugeführten Wertscheinen in das erste und/oder zweite Aufnahmefach (44, 46) umfasst.
Wertscheinkassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wertscheinkassette (10) mindestens eine um eine Drehachse (66) drehbare von außen antreibbare Antriebsrolle (64) und vorzugsweise eine der Antriebsrolle (64) gegenüberliegende Andruckrolle (68) hat.
Wertscheinkassette nach Anspruch 11 und 12, wobei die Antriebsrolle (64) und das Flügelrad (62) auf einer von außen antreibbaren Welle (66) drehfest angeordnet sind.
Anordnung mit einer Vorrichtung zur Handhabung von wertscheinen und mit einer Wertscheinkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung eine Antriebseinheit zum Antrieb der Weichenanordnung und/oder eine Sensoreinheit zur Detektion der Position des Weichenhebels (84) umfasst.