Informations-Unterhaltungs-System für einen Kraftwagen und Verfahren zum Betreiben eines solchen
Die Erfindung betrifft ein Informations-Unterhaltungs-System für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Sie betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Informations-Unterhaltungs-Systems.
Bei der Integration von Informations-Unterhaltungs-Systemen oder Infotainment- Systemen von Drittherstellern, sogenannten Third-Party-Infotainment-Systemen, bestehen im Kraftwagen parallel zueinander zwei Infotainment Systeme beziehungsweise zwei Infotainment-Software-Systeme. Solche Systeme sind beispielsweise CarPlay von Apple, Android Auto von Google und das unabhängige MirrowLink. Diese stellen jeweils ein sogenanntes Remote User Interface (entfernt bereitgestellte Bedienschnittstelle) oder Remote Ul bereit, welches als Telematiksoftwaresystem von einem externen Gerät, wie einem Smartphone, für eine Head Unit oder Steuereinheit eines Informations- Unterhaltungs-Systems Inhalte und Funktionen bereitstellt. Diese Systeme stellen unter anderem ähnliche Funktionen oder Funktionalitäten bereit, wie die üblicherweise bereits in Kraftwagen eingebauten Telematiksoftwaresysteme, beispielsweise
Medienwiedergabe, Navigation, Telefonie, Zugang zum World Wide Web und ähnliches.
Die DE 10 2014 100 183 A1 offenbart ein Verfahren zum Steuern einer Übertragung von einem Medieninhalt zwischen einem tragbaren Gerät und einer Hauptsteuerungseinheit in einem Kraftwagen. Hier wird eine erste Kopplung aufgebaut, um Steuerungssignale zwischen einem Steuerungsklienten und einem Steuerungsserver zu übertragen. Es wird eine zweite Kopplung aufgebaut, um den Medieninhalt zwischen einem Datenserver und einem Datenklienten zu übertragen. Der Medieninhalt wird über ein Medienausgabegerät im Kraftwagen an einen Benutzer ausgegeben.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Integration eines Informations- Unterhaltungs-Systems eines Drittherstellers in einen Kraftwagen zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der beiden unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
Ein erfindungsgemäßes Informations-Unterhaltungs-System oder Infotainment-System für einen Kraftwagen umfasst eine Anzeigeeinheit zum Anzeigen von zumindest einer durch eine Bedienperson aktivierbaren oder aktivierten Funktion und/oder Inhalt, beispielsweise einem Medieninhalt, des Informations-Unterhaltungs-Systems an einen Insassen des Kraftwagens. Es umfasst ferner eine Steuereinheit zum Steuern der Anzeigeeinheit und der durch die Bedienperson aktivierbaren oder aktivierten Funktionen sowie eine Schnittstelle zum informationstechnischen Koppeln eines tragbaren weiteren Geräts mit der Steuereinheit. Unter einem informationstechnischen Koppeln ist hier insbesondere ein drahtgebundenes oder drahtloses elektrisches oder elektronisches Koppeln zum Übertragen von Information in Form von Datensignalen zu verstehen. Das Koppeln kann insbesondere mittels einer drahtlosen lokalen Netzwerkverbindung (WLAN), einer Bluetooth-Verbindung oder einer Universal-Serial-Bus-Verbindung erfolgen. Um die Integration eines Informations-Unterhaltungs-Systems eines
Drittherstellers zu vereinfachen, ist die Steuereinheit ausgelegt, nach einem erfolgten Koppeln des weiteren Geräts die auf der Anzeigeeinheit angezeigten Funktionen um eine Umschalt-Funktion zu ergänzen und auf ein Aktivieren der Umschalt-Funktion hin zumindest eine durch die Bedienperson aktivierbare oder aktivierte Funktion des weiteren Geräts mittels der Anzeigeeinheit anzuzeigen. Dabei ist zumindest die Umschalt-Funktion als übergeordnete Funktion darstellbar, welche andere auf der Anzeigeeinheit angezeigten Inhalte unabhängig von deren Natur überdeckt.
Die Umschalt-Funktion für das externe weitere Gerät kann also in einem Menü erscheinen, welches von allen Bereichen der Telematiksoftware des Informations- Unterhaltungs-Systems über eine vorgegebene Zahl von Bedienhandlungen der
Bedienperson, insbesondere eine Bedienhandlung, erreichbar ist. Bei der
Bedienhandlung kann es sich um ein Betätigen eines vorbestimmten Bedienelementes handeln, beispielsweise eines sogenannten„Home-Button". Das Menü kann als sogenanntes Overlay-Menü ausgeführt sein, welches sich über alle Inhalte, welche auf der Anzeigeeinheit angezeigt sind, legen lassen kann. Aus dem Overlay-Menü heraus ist durch die Bedienperson die Telematiksoftware und damit das Remote User Interface des externen weiteren Gerätes über ein Betätigen oder Aktivieren der Umschalt-Funktion in
dem entsprechenden Menüpunkt aktivierbar. Insbesondere ist also erst durch das Aktivieren der Umschalt-Funktion das Remote User Interface initialisiert und nicht etwa durch das bloße Koppeln des weiteren Geräts mit dem Informations-Unterhaltungs- System. Somit kann beispielsweise das weitere Gerät nach einem elektrischen Koppeln mit dem Informations-Unterhaltungs-System elektrisch geladen werden, auch ohne dass dessen Remote User Interface aktiviert wird. Es ist somit eine Trennung zwischen einer Ladefunktion und einem Initialisieren oder Starten der Telematiksoftware des
Informations-Unterhaltungs-Systems des Drittherstellers gegeben. Die Steuereinheit kann ausgelegt sein, auf ein Deaktivieren der Umschalt-Funktion hin das Remote User Interface nach dessen Aktivierung zu deaktivieren.
Das hat den Vorteil, dass so zwei Infotainment-Systeme im Fahrzeug parallel benutzt werden können. Über die Umschalt-Funktion und deren Darstellung als übergeordnete Funktion, beispielsweise in einem Overlay-Menü, kann schnell und einfach eine Funktion des weiteren Geräts, also entsprechend das Remote User Interface, aktiviert werden. Auch bei einem nicht erfolgenden Aktivieren der Umschalt-Funktion kann eine automatische Ladefunktion für das tragbare weitere Gerät aktiviert werden. Weiterhin kann zwischen dem Informations-Unterhaltungs-System des Drittherstellers und dem kraftwageneigenen Informations-Unterhaltungs-System auf einfache und intuitive Weise hin und her gewechselt werden, und zwar aus allen Bereichen des Informations- Unterhaltungs-Systems beziehungsweise dessen Repräsentation auf der Anzeigeeinheit. Auch kann das Remote User Interface des Drittherstellers aus allen Menübereichen heraus schnell beendet werden. Die Bedienperson kann also ein von einem weiteren Gerät bereitgestelltes Remote User Interface beziehungsweise ein zweites Infotainment- System schnell und einfach im Kraftwagen Zu- und Abschalten.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zumindest eine Funktion des Informations-Unterhaltungs-Systems und die Umschalt-Funktion als übergeordnete Funktionen, also beispielsweise als das oben genannte Overlay-Menü, darstellbar sind, welche andere auf der Anzeigeeinheit angezeigte Inhalte und/oder Funktionen unabhängig von deren Natur überdecken. Das hat den Vorteil, dass die Bedienperson stets aus jedem Menübereich heraus unabhängig von dem gerade genutzten
Informations-Unterhaltungs-System beziehungsweise unabhängig von der von dem spezifischen Dritthersteller vorgenommenen Ausgestaltung des Remote User Interfaces
einen Überblick über die in dem Informations-Unterhaltungs-System aktivierbaren Funktionen hat.
In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuereinheit ausgelegt ist, bei aktivierter Umschalt-Funktion eine der angezeigten Funktion des weiteren Geräts entsprechende Funktion des Informations-Unterhaltungs-Systems nicht mehr mittels der Anzeigeeinheit anzuzeigen und insbesondere zu deaktivieren, falls sie vor dem Aktivieren der Umschalt-Funktion aktiviert ist. Das hat den Vorteil, dass die auf der Anzeigeeinheit angezeigten Funktionen übersichtlicher sind und insbesondere nicht mehrere
unterschiedliche Instanzen einer ähnlichen oder funktionsgleichen Funktionalität oder Funktion gleichzeitig aktiv sein können. Dies kann ansonsten zu Konflikten im
Informations-Unterhaltungs-System und zu einer Verwirrung einer Bedienperson und einer möglichen Gefährdung im Straßenverkehr führen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist weiterhin vorgesehen, dass die Steuereinheit ausgelegt ist, auf ein Deaktivieren der aktivierten Umschalt-Funktion hin die Funktion des weiteren Geräts nicht mehr anzuzeigen und insbesondere die Funktion zu deaktivieren, falls sie aktiviert ist. Das hat ebenfalls den Vorteil, dass die Übersichtlichkeit erhöht ist und eine Bedienperson nicht durch eine Anzeige einer nicht mehr verfügbaren Funktion des weiteren Geräts verwirrt wird. Überdies kann so unterbunden werden, dass eine Funktion des weiteren Geräts unbeabsichtigt weiterläuft und beispielsweise, wie im vorherigen Absatz beschrieben, ungewollt eine Funktion des Informations-Unterhaltungs- Systems, welcher einer Funktion des weiteren Geräts entspricht, blockiert oder zu einer Verwirrung der Bedienperson führt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuereinheit ausgelegt ist, eine durch das oder bei dem Aktivieren der Umschalt-Funktion deaktivierte Funktion des Informations-Unterhaltungs-Systems auf das Deaktivieren der Umschalt- Funktion hin wieder zu aktivieren. Das hat den Vorteil, dass das Informations- Unterhaltungs-System zumindest teilweise wieder in einen Zustand, welcher dem Zustand vor dem Aktivieren der Umschalt-Funktion entspricht, versetzt wird. Dies ist für die Bedienperson besonders intuitiv und komfortabel.
In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuereinheit ausgelegt ist, auf ein Aktivieren der Umschalt-Funktion hin einen von dem Informations-Unterhaltungs-
System selbst bereitgestellten und mittels der Anzeigeeinheit angezeigten Anzeigeinhalt durch einen von dem weiteren Gerät bereitgestellten Anzeigeinhalt zu ersetzen. Das hat den Vorteil, dass ein Anzeigeinhalt an Eigenschaften oder Fähigkeiten des weiteren Geräts angepasst werden kann.
Insbesondere kann hier vorgesehen sein, dass der vollständige von dem Informations- Unterhaltungs-System bereitgestellte Anzeigeinhalt, insbesondere eine
Bedienschnittstelle (User Interface) als Gesamtheit, durch den von dem weiteren Gerät bereitgestellten Anzeigeinhalt, insbesondere das Remote User Interface, ersetzbar ist. Dies kann insbesondere zeitweise der Fall sein. Dabei umfasst insbesondere der von dem weiteren Gerät bereitgestellte Anzeigeinhalt eine Anzeige einer von der
Bedienperson aktivierbaren Rück-Ersetz-Funktion, deren Auslösen oder Aktivieren den von dem weiteren Gerät bereitgestellten Anzeigeinhalt auf der Anzeigeinheit durch den von dem Informations-Unterhaltungs-System bereitgestellten Anzeigeinhalt ersetzt. Das hat den Vorteil, dass sowohl das Informations-Unterhaltungs-System des Kraftwagens als auch die Funktionalität beziehungsweise das User Interface des weiteren Geräts parallel verwendet werden kann und zwischen den beiden Infotainment-Systemen im Kraftwagen schnell und einfach hin- und hergewechselt werden kann. Gerade durch das vollständige Ersetzen des Anzeigeinhaltes weiß die Bedienperson stets, in welchem Bereich bzw. welcher Telematiksoftware sie navigiert, also ob gerade Funktionen des Informations- Unterhaltungs-Systems oder des weiteren Geräts durch die Bedienperson gesteuert werden.
Die Erfindung umfasst weiter ein Kommunikationssystem für ein Kraftfahrzeug, mit einem erfindungsgemäßen Informations-Unterhaltungs-System und einem tragbaren weiteren Gerät, welches als Smartphone ausgebildet ist.
Des Weiteren umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Informations- Unterhaltungs-Systems eines Kraftwagens. Ein Schritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist ein Anzeigen von zumindest einer durch eine Bedienperson aktivierbaren oder aktivierten Funktion und/oder von einem Inhalt des Informations-Unterhaltungs- Systems an einen Insassen des Kraftwagens durch eine Anzeigeeinheit des Informations- Unterhaltungs-Systems. Ein weiterer Schritt ist ein Steuern der Anzeigeeinheit und der durch die Bedienperson aktivierbaren oder aktivierten Funktion durch eine Steuereinheit des Informations-Unterhaltungs-Systems. Ein informationstechnisches Koppeln eines
tragbaren weiteren Geräts mit der Steuereinheit über eine Schnittstelle des Informations- Unterhaltungs-Systems ist ein weiterer Schritt. Wesentlich für die Erfindung ist hier ein Ergänzen der auf der Anzeigeeinheit angezeigten Funktion um eine Umschalt-Funktion nach dem Koppeln des weiteren Geräts, sowie ein Anzeigen einer durch die
Bedienperson aktivierbaren und/oder aktivierten Funktion des weiteren Geräts auf ein Aktivieren der Umschalt-Funktion hin. Dabei ist die Umschalt-Funktion als übergeordnete Funktion darstellbar, welche andere auf der Anzeigeeinheit angezeigte Inhalte unabhängig von deren Natur überdeckt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Figuren. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und
Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine beispielhafte Anzeigeinheit einer beispielhaften Ausführungsform eines Informations-Unterhaltungs-Systems zu einem ersten Zeitpunkt;
Fig. 2 die Anzeigeeinheit aus Fig. 1 zu einem zweiten Zeitpunkt; und
Fig. 3 die Anzeigeeinheit von Fig. 1 zu einem dritten Zeitpunkt.
Gleiche oder funktionsgleiche Elemente sind dabei in den unterschiedlichen Figuren mit dem gleichen Bezugszeichen versehen.
Fig. 1 zeigt eine beispielhafte Anzeigeeinheit einer beispielhaften Ausführungsform eines Informations-Unterhaltungs-Systems zu einem ersten Zeitpunkt. Vorliegend ist die Anzeigeeinheit 1 als Bildschirm, beispielsweise als berührungsempfindlicher Bildschirm, ausgeführt. Dargestellt sind Inhalte und Funktionen in der Fig. 1 , wie sie auch einer Bedienperson in einem Kraftwagen durch die Anzeigeeinheit 1 dargestellt werden.
Vorliegend ist auf der Anzeigeeinheit 1 in einem ersten Teilbereich des Bildschirms ein Vordergrund und in einem zweiten Teilbereich des Bildschirms ein Hintergrund dargestellt. Den Vordergrund bildet hier ein sogenanntes Overlay-Menü 2, welches in der dargestellten Ausführungsform des Informations-Unterhaltungs-Systems aus allen Bereichen der von dem Informations-Unterhaltungs-System bereitgestellten
Telematiksoftware in diesem Beispiel durch eine einzige Bedienhandlung aufrufbar ist, beispielsweise durch einen hier nicht dargestellten Bedienknopf. Das Overlay-Menü 2 umfasst im gezeigten Beispiel eine Reihe von Darstellungen von durch eine
Bedienperson in dem Kraftwagen aktivierbaren oder aktivierten Funktionen 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10. Die Darstellungen sind vorliegend als Bedienkacheln ausgeführt, welche beispielsweise durch ein Berühren des berührungsempfindlichen Bildschirms ausgewählt werden können. Dadurch kann der entsprechende Menüpunkt oder die entsprechende Funktion ausgewählt, also aktiviert oder deaktiviert werden. Der Hintergrund wird zur Darstellung sonstiger Inhalte, beispielsweise einer Illustration oder einem Status einer aktivierten Funktion, genutzt. Vorliegend wird der Hintergrund beispielsweise für eine Visualisierung einer Steuerung einer Massagefunktion des Informations-Unterhaltungs- Systems genutzt. Von den angezeigten Inhalten des Hintergrunds ist das Overlay-Menü 2 in diesem Beispiel grundsätzlich unabhängig. Es kann unabhängig von den angezeigten Inhalten des Hintergrunds aufgerufen werden und überlagert diese.
Vorliegend hat eine Bedienperson kurz vor dem ersten Zeitpunkt ein tragbares beziehungsweise mobiles weiteres Gerät oder Endgerät, beispielsweise ein Smartphone, über Kabel oder eine drahtlose Verbindung mit dem Informations-Unterhaltungs-System gekoppelt. Entsprechend wurde das Overlay-Menü 2, welches vor dem Koppeln lediglich die ursprünglichen Funktionen 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 ohne eine Umschalt-Funktion 3 repräsentiert hat, um die Umschalt-Funktion 3 ergänzt. Das Ergänzen erfolgte hier in Form eines zusätzlichen Menüpunktes oder einer zusätzlichen Bedienkachel in dem Overlay-Menü 2. Es ist also nach dem informationstechnischen Koppelt des weiteren Geräts an das Informations-Unterhaltungs-System zunächst die volle Funktionalität des Informations-Unterhaltungs-Systems mit den ursprünglichen Funktionen 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 gegeben. Es kann nun jedoch aus dem Overlay-Menü 2 heraus die Bedienperson die Umschalt-Funktion 3 aktivieren, beispielsweise durch ein Antippen oder Auswählen der entsprechenden Bedienkachel bzw. des entsprechenden Menüpunkts über eine
Bedieneinheit.
Durch das Aktivieren der Umschalt-Funktion 3 erfolgt eine Initialisierung der über das weitere Gerät bereitgestellten Telematiksoftware eines Drittherstellers, es wird
beispielsweise ein sogenannten Remote User Interface, eine entfernte Bedienoberfläche, bereitgestellt. Es folgt auf das Aktivieren der Umschalt-Funktion 3 hin im gezeigten Beispiel der Wechsel zu dem Remote User Interface. Die Anzeigeeinheit 1 wird also umgeschaltet auf ein Anzeigen des von dem weiteren Gerät bereitgestellten
Bedienoberfläche, des Remote User Interface. Die Anzeigeeinheit 1 stellt dann
Funktionen oder Funktionalitäten des tragbaren Geräts dar, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Es laufen dabei im Hintergrund grundsätzlich Funktionen des Informations-Unterhaltungs- Systems des Kraftwagens, welch aktiv sind, weiter. Vorliegend werden jedoch
Funktionen, die ebenfalls durch das weitere Gerät bereitgestellt, deaktiviert.
Es kann auch ein weiches Umschalten vorgesehen sein, bei welchem Funktionen des Informations-Unterhaltungs-Systems des Kraftwagens, welch aktiv sind, zunächst weiterlaufen, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt automatisch deaktiviert werden. So kann beispielsweise eine Telefonfunktion 7 nach Koppeln eines als Smartphone ausgeführten weiteren Geräts aktiviert bleiben, wenn gerade ein Telefonat durchgeführt wird. Das Telefonat läuft dann zunächst über das kraftwageneigene Informations- Unterhaltungs-System weiter, auch wenn auf das Remote User Interface ebenfalls eine Telefonfunktion 7' (Fig. 2) bereitstellt. Nach Ende des Telefonats wird dann
beispielsweise die kraftwageneigene Telefonfunktion 7 deaktiviert und es kann nur noch über die Telefonfunktion T (Fig. 2) des Remote User Interface telefoniert werden.
Fig. 2 zeigt die Anzeigeeinheit 1 von Fig. 1 zu einem zweiten Zeitpunkt in einem anderen Anzeigezustand. Angezeigt ist hier ein Inhalt, das von dem weiteren Gerät bereitgestellte Remote User Interface, ohne das in Fig. 1 gezeigt Overlay-Menü 2. Das Erscheinungsbild unterscheidet sich vorliegend deutlich von dem in Fig. 1 gezeigten Hintergrund. Ebenfalls werden jedoch eine Reihe von Funktionen 4', 6', 7', 11 , 12, 13, 14 sowie ein sonstiger Inhalt 15 angezeigt. Bei einer der Funktionen 13 handelt es sich vorliegend um eine Rück-Ersetz-Funktion, über welche auf die kraftwageneigene Telematiksoftware zurückgeschaltet werden kann. Da vorliegend durch das Remote User Interface eine Navigationsfunktion 4', eine Wiedergabefunktion 6' und eine Telefonfunktion T bereitgestellt sind, werden entsprechend im gezeigten Beispiel die Navigationsfunktion 4 (Fig.1), die Wiedergabefunktion 6 (Fig.1) und die Telefonfunktion 7 (Fig.1) des
kraftwageneigene Informations-Unterhaltungs-Systems deaktiviert und bei einem
Aufrufen des Overlay-Menüs 2 nicht mehr angezeigt. Dies ist auch in Fig. 3 dargestellt.
In Fig. 3 ist nun die Anzeigeeinheit aus Fig. 1 zu einem weiteren Zeitpunkt dargestellt, bei welcher eine Bedienperson in dem in Fig. 2 gezeigten Anzeigezustand der Anzeigeinheit 1 , also bei aktivierter Umschalt-Funktion und einem Anzeigen des von dem weiteren Gerät bereitgestellten Remote User Interfaces, das aus Fig. 1 bekannt Overlay-Menü 2 aufgerufen hat. Dies kann beispielsweise, wie oben beschrieben, durch ein Bedienen eines Hardwareknopfes erfolgen. Wie aus Fig. 1 bekannt, legt sich das Overlay-Menü 2 über den in diesem Fall von dem Remote User Interface gebildeten Inhalt im Hintergrund. Da der Navigationsfunktion 4, der Wiedergabefunktion 6 und der Telefonfunktion 7 entsprechende Funktionen 4', 6', 7' von dem aktivierten weiteren Gerät bereitgestellt werden, werden nur noch die restlichen Funktionen 5, 8, 9, 10 des Informations- Unterhaltungs-Systems des Kraftwagens in dem Overlay-Menü 2 repräsentiert. Nach wie vor ist, da das weitere Gerät mit dem Informations-Unterhaltungs-System gekoppelt ist, auch die Umschalt-Funktion 3 in dem Overlay-Menü 2 repräsentiert. Hinzugekommen ist eine Funktion 3', welche als Teil der Umschalt-Funktion 3 diese deaktiviert.
Die Bedienperson kann nun über das Overlay-Menü 2 über die weiteren Funktionen 5, 8, 9, 10 direkt auf Funktionen beziehungsweise Anwendungen, wie beispielsweise
Sitzeinstellungen, im Informations-Unterhaltungs-System des Kraftwagens zugreifen. Nebenbei laufen die von dem weiteren Gerät angebotenen und bereitgestellten
Funktionen im Hintergrund weiter.
Die Bedienperson kann auch über die Umschalt-Funktion 3 zu dem Remote User Interface zurückwechseln, woraufhin die Anzeigeinheit 1 die Funktionen des weiteren Geräts anbietet, wie beispielsweise in Fig. 2 dargestellt. Dabei läuft vorliegend das fahrzeugeigene Informations-Unterhaltungs-System im Hintergrund weiter.
Die Bedienperson kann auch über die weitere Funktion 3' das Remote User Interface schnell beenden. Als Folge steht wieder der volle Funktionsumfang des
kraftwageneigenen Informations-Unterhaltungs-Systems zur Verfügung, wie es beispielsweise in Fig. 1 dargestellt ist. Aus diesem Status ist dann selbstverständlich wieder ein erneutes Initialisieren der von dem weiteren Gerät bereitgestellten Funktionen über ein Aktivieren der Umschalt-Funktion 3, wie in Fig. 1 dargestellt, möglich.
Über das Overlay-Menü 2 kann die Bedienperson also zwischen der Telematiksoftware des Kraftwagens und der Telematiksoftware des weiteren Geräts, dem Remote User Interface, hin- und herwechseln. Ein Betätigen der Deaktivierungsfunktion 3' über die entsprechende Menükachel im Overlay-Menü 2 erlaubt ein schnelles Deaktivieren des Remote User Interface. Dadurch steht der Bedienperson wieder die vollständige
Telematiksoftware des Kraftwagens ohne Einschränkungen in der Funktionalität zur Verfügung. Möchte die Bedienperson wieder das Remote User Interface des weiteren Geräts nutzen, kann sie diese über die Umschalt-Funktion 3 aktivieren. Die Bedienperson kann somit im Kraftwagen schnell und einfach ein Remote User Interface eines weiteren Geräts zu- und abschalten und die entsprechenden Funktionen auf intuitive Weise nutzen.