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Die Erfindung betrifft ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug mit den Oberbegriffsmerkmalen des Anspruchs 1.
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Zunehmend werden in Kraftfahrzeugen Bedienelemente an Lenkrädern zur Steuerung von Funktionen des Kraftfahrzeugs genutzt. Gegenüber Bedienelementen, die am Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs oder einer Mittelkonsole angeordnet sind, bietet eine derartige Anordnung von Bedienelementen den Vorteil, dass ein Fahrer zur Bedienung dieser Bedienelemente die Hände nicht vom Lenkrad nehmen muss bzw. kurze Bedienwege zur Bedienung dieser Bedienelemente gegeben sind. Dabei ist es beispielsweise bekannt, Taster oder Schalter für Blinker, Bedienelemente einer halbautomatischen Schaltung oder Ähnliches am Lenkrad anzuordnen.
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Neben grundlegenden Fahrfunktionen wie dem Aktivieren von Blinkern, dem Schalten oder Ähnlichem sollen in Kraftfahrzeugen häufig eine Vielzahl weiterer Systeme gesteuert werden. So können in Kraftfahrzeugen Kommunikationseinrichtungen, insbesondere Telefone, ein Radio, Multimedia-Entertainment-Systeme, Einrichtungen zur Internetnutzung und dergleichen vorgesehen sein, die alle durch einen Fahrer bedienbar sein sollen. Zudem ermöglichen Kraftfahrzeuge mittlerweile vielfach Einstellungen des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise Federungs- oder Motoreinstellungen durch einen Fahrer zu modifizieren. Um bei dieser Vielzahl der Einstellungs- und Bedienmöglichkeiten für den Fahrer weiterhin ein klares Bedienkonzept mit einer überschaubaren Menge von Bedienelementen bereitzustellen, ist es bekannt, menübasierte Bediensysteme für selten genutzte und/oder weniger zeitkritische Bedienfunktionen zu nutzen. Beispielhaft kann ein solches Bedienkonzept als Multi-Media-Interface (MMI) umgesetzt werden, bei dem z. B. an der Mittelkonsole ein Display zur Anzeige von Menüstrukturen vorgesehen ist und die Bedienung insbesondere durch einen Dreh-Drücksteller als zentrales Bedienelement sowie weitere Tasten erfolgt. Die Bedienelemente sind dabei im Bereich der Mittelkonsole angeordnet, wodurch sie für Fahrer und Beifahrer gut erreichbar sind.
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Die Druckschrift
DE 10 2006 060 554 A1 offenbart ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug, an dem Bedienelemente angeordnet sind. Zur Bedienung einer Liste kann ein Dreh-/Drückrändel als Bedienelement genutzt werden.
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Die Druckschrift
DE 10 2010 049 082 A1 betrifft ein Lenkrad für ein Fahrzeug. Das Lenkrad umfasst einen Ring und einen Mittelteil, wobei im Bereich des Mittelteils eine Eingabevorrichtung mit zumindest einem Scrollrad angeordnet ist. Das Scrollrad ist ein drehbares Rad, das ferner durch seitlichen Druck parallel zur Richtung seiner Drehachse betätigbar ist.
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Die Druckschrift
DE 697 19 254 T2 offenbart eine Multifunktionsschalteinrichtung, die einen Drehübertragungsschalter, einen Druckschalter und einen Kippschalter aufweisen kann. Der Druckschalter kann derart in den Übertragungsschalter integriert sein, dass beide durch eine einzelne Bedientaste betätigt werden können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es damit, die Nutzbarkeit von insbesondere komplexen Bediensystemen im Kraftfahrzeug weiter zu verbessern.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lenkrad der eingangs genannten Art gelöst, wobei der Dreh-Drücksteller eine kreisförmige oder ringförmige Bedienfläche aufweist, die sich rotationssymmetrisch um eine Rotationsachse des Lenkrads erstreckt.
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Ein Dreh-Drücksteller weist als ersten Bedienfreiheitsgrad eine Rotation um die Achse des Dreh-Drückstellers auf, wobei dieser Bedienfreiheitsgrad insbesondere als Drehwertgeber wirkt, und als zweiten Bedienfreiheitsgrad die Translation in Achsrichtung, wobei damit eine Taster-artige Druckfunktion bereitgestellt wird. Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass einerseits zur Benutzung komplexer Bediensysteme, insbesondere menübasierter Bediensysteme, ein Dreh-Drücksteller besonders vorteilhaft ist, da mit diesem einen Bedienelement sowohl eine mehrstufige Auswahlfunktion als auch eine Bestätigungsfunktion durch Drücken des Dreh-Drückstellers realisiert werden kann. Andererseits wird durch eine Anordnung des Dreh-Drückstellers am Lenkrad gegenüber den eingangs erwähnten bekannten Bediensystemen mit Dreh-Drücksteller im Bereich der Mittelkonsole erreicht, dass die Bedienwege für die Hände eines Fahrers verkürzt sind und damit eine Erhöhung des Komforts und der Fahrsicherheit bei der Bedienung von Fahrzeugfunktionen mit dem Dreh-Drücksteller erreicht werden kann. Zudem können durch die Anordnung des Dreh-Drückstellers am Lenkrad Funktionen bereitgestellt werden, die ausschließlich durch den Fahrer benutzbar sein sollen.
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Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn der Dreh-Drücksteller am Pralltopf des Lenkrades angeordnet ist. Ein Dreh-Drücksteller ist besonders komfortabel zu bedienen, wenn eine Hand auf dem Dreh-Drücksteller aufliegt. Daher ist es vorteilhaft, den Dreh-Drücksteller derart am Lenkrad anzuordnen, dass die Position des Dreh-Drückstellers bei einer Rotation des Lenkrads im Wesentlichen unverändert bleibt, um einen Zugriff auf den Dreh-Drücksteller stets an der gleichen oder einer ähnlichen Griffposition zu ermöglichen. Dabei kann der Dreh-Drücksteller eine Bedienfläche aufweisen, die den Pralltopf vollständig abdeckt. Damit ist der Dreh-Drücksteller aufgrund seiner Positionierung und Formgebung für einen Benutzer besonders intuitiv nutzbar.
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Der Dreh-Drücksteller weist eine kreisförmige oder ringförmige Bedienfläche auf, die sich rotationssymmetrisch um eine Rotationsachse des Lenkrads erstreckt. Insbesondere kann die Achse des Dreh-Drückstellers eine Verlängerung der Rotationsachse des Lenkrads bilden. Damit wird erreicht, dass bei einer Rotation des Lenkrads keine Verschiebung des Dreh-Drückstellers in der Lenkradebene erfolgt und damit unabhängig von der Lenkradstellung der Dreh-Drücksteller stets gleichartig bedienbar ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass der Dreh-Drücksteller als Drehwertgeber wirkt und damit nur die relative Drehung eines Dreh-Drückstellers und nicht die absolute Rotationsposition ausgewertet wird, so dass ein derart an einem Lenkrad angeordneter Dreh-Drücksteller durch einen Fahrer wie ein fest am Armaturenbrett angeordnetes Bedienelement nutzbar ist, da er sich stets an der gleichen Position befindet und der Bedienablauf unabhängig von der Lenkradstellung ist.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Lenkrad wenigstens ein weiteres Bedienelement umfasst, das an einer Speiche des Lenkrads angeordnet ist. Insbesondere können wenigstens vier weitere an Speichen des Lenkrads angeordnete Bedienelemente vorgesehen sein. Derartige Bedienelemente können zum einen eine direkte Nutzung von häufig genutzten Bedienfunktionen ermöglichen. Zum anderen ist es jedoch auch möglich, diese Bedienelemente im Rahmen eines Menüsystems einzusetzen. Dabei können die Bedienelemente als „smart keys” wirken, die abhängig von vorangehenden Bedieneingaben bzw. einer Menüebene eine vorgegebene Funktion erfüllen. Alternativ oder ergänzend können Bedienelemente vorgesehen sein, bei deren Betätigung ein Menüsystem in eine vorgegebene Menüebene springt, in der anschließend eine Funktionsauswahl durch den Dreh-Drücksteller möglich ist.
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Das weitere Bedienelement kann insbesondere randseitig benachbart zu der Bedienfläche des Dreh-Drückstellers angeordnet sein. Dadurch werden insbesondere kurze Bedienwege für die Hand des Fahrers erreicht und es ist eine Betätigung des weiteren Bedienelements möglich, ohne die Hand vom Dreh-Drücksteller zu nehmen.
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Das weitere Bedienelement kann insbesondere als Taster ausgeführt sein, wobei bei einer Betätigung des weiteren Bedienelements für eine Zeitspanne, die kleiner ist als ein vorgegebener Zeitgrenzwert, eine erste Bedieneingabe auslösbar ist und bei einer Betätigung des weiteren Bedienelements für eine Zeitspanne, die größer ist als der Zeitgrenzwert, eine zweite Bedieneingabe auslösbar ist. Wie eingangs erwähnt, ist es häufig gewünscht, die Komplexität einer Bedienschnittstelle zu reduzieren, was insbesondere durch eine Reduzierung der Anzahl der Bedienelemente möglich ist. Daneben wird durch eine Verringerung der Anzahl der Bedienelemente ein weniger komplexer und damit auch günstigerer Aufbau von Bedienoberflächen möglich. Durch die beschriebene Doppelnutzung wenigstens eines als Taster ausgeführten Bedienelements kann zudem eine besonders intuitive Bedienführung erreicht werden, indem ein Taster beispielsweise bei einer kurzen Betätigung eine von der aktiven Menüebene abhängige „smart key”-Funktion ausführt und bei einem längeren Druck in eine fest vorgegebene Menüebene gewechselt wird.
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Eine besonders intuitive Bedienbarkeit der Bedienelemente kann erreicht werden, wenn die Anzahl der weiteren Bedienelemente geradzahlig ist, wobei die weiteren Bedienelemente in Geradeausfahrstellung des Lenkrads symmetrisch links und rechts von dem Dreh-Drücksteller angeordnet sind.
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Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, das ein erfindungsgemäßes Lenkrad sowie eine Steuereinrichtung zur Auswertung von Bedieneingaben am Dreh-Drücksteller umfasst. Vorteilhaft umfasst das Kraftfahrzeug zudem eine Anzeigeeinrichtung, auf der die Steuereinrichtung Bedieninformationen, insbesondere ein Menüsystem, darstellen kann. Durch die Kombination eines auf einer Anzeigeeinrichtung dargestellten Menüsystems mit einer Bedienung durch einen Dreh-Drücksteller kann eine besonders intuitive Bedienung erreicht werden. Die Anzeigeeinrichtung kann insbesondere derart angeordnet sein, dass sie sich im Bereich des Lenkrads befindet. Insbesondere kann die Anzeigeeinrichtung in einem Bereich des Armaturenbretts hinter dem Lenkrad, benachbart zum Lenkrad oder am Lenkrad selbst angeordnet sein. Alternativ wäre es jedoch beispielsweise möglich, die Anzeigeeinrichtung als ein Head-Up-Display auszubilden, das auf einen Bereich der Windschutzscheibe projiziert, ein am unteren Bereich der Windschutzscheibe angeordnetes Scheibendisplay als Anzeigeeinrichtung zu nutzen oder Ähnliches. Durch eine derartige lenkradnahe Anordnung wird zum einen durch die räumliche Nähe zwischen Bedienelement und zugeordneter Anzeigeeinrichtung eine besonders intuitive Bedienbarkeit erreicht, zum anderen liegt der Lenkradbereich nahe der bzw. auf der Sichtlinie eines Fahrers im normalen Fahrbetrieb, so dass eine Nutzung eines displayorientierten Bediensystems möglich ist, ohne den Fahrer stärker vom durch die Windschutzscheibe sichtbaren Verkehrsgeschehen abzulenken.
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Ein wesentlicher Grund für die Anordnung von Bedienelementen an der Mittelkonsole, wie sie im Stand der Technik üblich ist, ist, dass derartige Bedienelemente sowohl vom Fahrer als auch vom Beifahrer gut erreicht werden können. Eine sehr gute Bedienbarkeit durch den Fahrer und weitere Insassen des Kraftfahrzeugs kann jedoch auch erreicht werden, wenn zumindest Teile der Bedieneingaben, die durch den Dreh-Drücksteller und/oder das weitere Bedienelement durchführbar sind, parallel durch wenigstens ein nicht am Lenkrad angeordnetes Bedienelement, das an einer anderen Stelle des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, durchführbar sind. Dabei kann das Kraftfahrzeug ein insbesondere an einer oder der Speiche des Lenkrads angeordnetes Schaltelement umfassen, durch das die Durchführbarkeit von Bedieneingaben durch das nicht an Lenkrad angeordnete Bedienelement zu- und abschaltbar ist. Das nicht am Lenkrad angeordnete Bedienelement kann dabei insbesondere im Bereich der Mittelkonsole, am Armaturenbrett gegenüber dem Beifahrersitz oder in einem von den Rücksitzen gut erreichbaren Bereich des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Dadurch wird erreicht, dass einzelne Funktionen des Kraftfahrzeugs, insbesondere Unterhaltungs- und/oder Komfortfunktionen von anderen Insassen des Kraftfahrzeugs genutzt werden können. Dabei kann eine derartige Nutzung einzelner Funktionen jedoch unter Umständen störend für den Fahrer wirken. Damit ist es vorteilhaft, wenn dieser eine Nutzung des nicht am Lenkrad angeordneten Bedienelements sperren kann. Hierfür kann ein entsprechendes Schaltelement vorgesehen sein, das insbesondere als Taster ausgebildet sein kann, der eine zusätzliche Zustandsanzeige, insbesondere ein Leuchtelement umfasst.
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Wenn das Lenkrad wenigstens ein weiteres Bedienelement umfasst, ist es vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung wenigstens zwei Betriebszustände aufweist und ausgebildet ist, Bedieneingaben am Dreh-Drücksteller und/oder dem weiteren Bedienelement in Abhängigkeit des Betriebszustandes auszuwerten und bei einer Betätigung des weiteren Bedienelements oder wenigstens eines der weiteren Bedienelemente für eine Zeitspanne, die größer ist als vorgegebener Zeitgrenzwert, in einen vorgegebenen Betriebszustand zu wechseln. Der Betriebszustand, in den gewechselt wird, kann dabei für ein bestimmtes Bedienelement fest vorgegeben sein oder von dem momentanen Betriebszustand des Steuereinrichtung abhängig sein. Bei einer derartigen Ausbildung der Steuereinrichtung wird erreicht, dass verschiedene Bedienebenen, insbesondere Menüebenen, ausgebildet werden, zwischen denen durch ein längeres Drücken auf das oder eines der Bedienelemente gewechselt werden kann und innerhalb derer der Dreh-Drücksteller und/oder die weiteren Bedienelemente bedienebenenspezifische Funktionen aufweisen.
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Dabei kann das Kraftfahrzeug wenigstens ein erstes und ein zweites der weiteren Bedienelemente und wenigstens eine erste und eine zweite kraftfahrzeugseitige Einrichtung umfassen, die durch die Steuereinrichtung steuerbar sind, wobei die Steuereinrichtung in einem ersten Betriebsmodus zur Steuerung der ersten kraftfahrzeugseitigen Einrichtung und in einem zweiten Betriebsmodus zur Steuerung der zweiten kraftfahrzeugseitigen Einrichtung, jeweils in Abhängigkeit von Bedieneingaben am Dreh-Drücksteller und dem ersten und dem zweiten weiteren Bedienelement, und zum Wechsel in den ersten Betriebsmodus bei Erfassung einer Betätigung des ersten Bedienelements für eine Zeitspanne, die größer als der Zeitgrenzwert ist, und zum Wechsel in den zweiten Betriebsmodus bei Erfassung einer Betätigung des zweiten Bedienelements für eine Zeitspanne, die größer als der Zeitgrenzwert ist, ausgebildet ist. Die zu bedienenden kraftfahrzeugseitigen Einrichtungen können dabei beispielsweise ein Radio, ein Telefon bzw. eine Fernbedienungseinrichtung für ein Telefon, ein Navigationsgerät, ein Multimediasystem und/oder ein System zum Internetzugriff sein. Dabei können insbesondere vier der weiteren Bedienelemente vorgesehen sein, die als Taster ausgebildet sind und die jeweils bei einem ausreichend langen Druck auf das Bedienelement den Betriebsmodus der Steuereinrichtung derart wechseln, dass eine von vier Einrichtungen gesteuert wird.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Ausführungsbeispielen sowie den zugehörigen Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lenkrads für ein Kraftfahrzeug mit dahinter angeordnetem Display, und
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2 schematisch eine Detailansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt ein Lenkrad 1 mit einem daran angeordneten Dreh-Drücksteller 2. Die kreisförmige Bedienfläche des Dreh-Drückstellers 2 deckt dabei den Pralltopf des Lenkrads 1 vollständig ab. Die Bedienfläche ist dabei zum einen um eine Achse rotierbar, die eine Verlängerung der Rotationsachse 3 des Lenkrads 1 darstellt, zum anderen kann durch einen Druck auf die Bedienfläche des Dreh-Drückstellers 2 eine Tasterfunktion ausgelöst werden. Randseitig benachbart zu der Bedienfläche des Dreh-Drückstellers 2 sind vier weitere Bedienelemente 4, 5, 6, 7 symmetrisch links und rechts vom Dreh-Drücksteller 2 an Speichen des Lenkrads 1 angeordnet.
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Die weiteren Bedienelemente 4, 5, 6, 7 sind als Taster ausgeführt, die bei einer Betätigung für eine Zeitspanne, die kleiner ist als ein vorgegebener Zeitgrenzwert, eine kontextabhängige Funktion durchführen und bei einer Betätigung für eine Zeitspanne, die größer ist als ein vorgegebener Zeitgrenzwert, in eine vorgegebene Menüebene wechseln. Die entsprechenden Menüebenen und kontextabhängigen Funktionen werden auf der Anzeigeeinrichtung 11 dargestellt, die durch ein hinter dem Lenkrad 1 angeordnetes Display gebildet wird. Dabei ist jede der Menüebenen, die durch einen längeren Druck auf eines der weiteren Bedienelemente 4, 5, 6, 7 aufrufbar sind, einem Betriebsmodus einer Steuereinrichtung zugeordnet, in dem eine bestimmte Komponente des Kraftfahrzeugs durch Bedieneingaben in dieser Menüebene steuerbar ist. Nach einem längeren Druck auf das weitere Bedienelement 4 erfolgt eine Bedienung eines Radios, nach einem längeren Druck auf das weitere Bedienelement 5 erfolgt eine Bedienung eines Multimedia- und Internetsystems, nach einem längeren Druck auf das weitere Bedienelement 6 erfolgt eine Bedienung eines Navigationssystems und nach einem längeren Druck auf das weitere Bedienelement 7 erfolgt eine Bedienung eines Telefons bzw. einer Fernbedienungseinrichtung für ein Telefon, mit der ein Mobiltelefon, beispielsweise über eine Bluetoothverbindung, steuerbar ist, durch den Dreh-Drücksteller 2 sowie die weiteren Bedienelemente 4, 5, 6, 7.
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Daneben sind am Lenkrad 1 zusätzliche Bedienelemente 8 vorgesehen, die ebenfalls symmetrisch um die Hochachse des Lenkrads 1 in Geradeausfahrstellung links und rechts von dem Dreh-Drücksteller 2 am Lenkrad 1 angeordnet sind. Durch diese können weitere Funktionen des Kraftfahrzeugs gesteuert werden, in bestimmte Menüebenen gesprungen werden oder andere Bedienfunktionen durchgeführt werden. Dabei können die weiteren Bedienelemente 4, 5, 6, 7 und die zusätzlichen Bedienelemente 8 insbesondere so geformt und/oder angeordnet sein, dass ein rein haptisches Erkennen der Bedienelemente möglich ist.
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Das Lenkrad 1 umfasst zudem ein Schaltelement 9, um ein Auslösen von bestimmten Bedieneingaben durch nicht gezeigte nicht am Lenkrad angeordnete Bedienelemente zu unterbinden. Das Schaltelement 9 ist dabei als Taster ausgebildet, dessen Schaltzustand bei jeder Betätigung des Tasters wechselt. Der jeweilige Schaltzustand des Schaltelements 9 wird dabei durch ein Leuchtmittel 10 angezeigt.
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2 ist eine schematische Detailansicht eines Kraftfahrzeugs, die die zur Umsetzung eines Bediensystems für mehrere Kraftfahrzeugsysteme relevanten Komponenten zeigt. Schematisch ist dabei das Lenkrad 1 gezeigt, das den Dreh-Drücksteller 2, die weiteren Bedienelemente 4, 5, 6 und 7 sowie das Schaltelement 9 mit zugeordnetem Leuchtmittel 10 umfasst. Die weiteren Bedienelemente 4, 5, 6, 7 sowie das Schaltelement 9 sind dabei als Taster ausgebildet, wobei Betätigungen der Taster durch die Steuereinrichtung 12 erfasst werden. Die Steuereinrichtung 12 erfasst zudem die durch den Drehgeber des Dreh-Drückstellers 2 gegebenen Informationen über eine Drehung des Dreh-Drückstellers 2 sowie ein Tastersignal des Dreh-Drückstellers 2, das durch Druck auf den Dreh-Drücksteller 2 gebbar ist.
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Schematisch sind zudem weitere Bedienelemente 17 gezeigt, die nicht am Lenkrad 1 angeordnet sind.
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Die Steuereinrichtung 12 stellt ein Menüsystem auf der Anzeigeeinrichtung 11 dar und steuert in Abhängigkeit von Benutzereingaben am Dreh-Drücksteller 2 den weiteren Bedienelementen 4, 5, 6, 7 und den nicht am Lenkrad 1 angeordneten Bedienelementen 17 die vier kraftfahrzeugseitigen Einrichtungen 13, 14, 15 und 16. Die kraftfahrzeugseitige Einrichtung 13 ist ein Radio, die kraftfahrzeugseitige Einrichtung 14 ein Multimedia- und Internetsystem, die kraftfahrzeugseitige Einrichtung 15 ein Navigationssystem und die kraftfahrzeugseitige Einrichtung 16 eine Fernbedienungseinrichtung für ein Telefon. Durch die am Lenkrad 1 angeordneten weiteren Bedienelemente 4, 5, 6, 7 und den ebenfalls am Lenkrad 1 angeordneten Dreh-Drücksteller 2 ist eine Steuerung all dieser kraftfahrzeugseitigen Einrichtungen 13, 14, 15, 16 möglich.
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Die kraftfahrzeugseitigen Einrichtungen 13, 14, 15, 16 können zudem durch die nicht am Lenkrad 1 angeordneten Bedienelemente 17 gesteuert werden, falls das Schaltelement 9 nicht aktiv ist. Wird das Schaltelement 9 betätigt, so wird diese Betätigung durch die Steuereinrichtung 12 erfasst und die Steuereinrichtung 12 schaltet zwischen zwei Steuermodi für die nicht am Lenkrad 1 angeordneten Bedienelemente 17 um, wobei in einem ersten Steuermodus alle kraftfahrzeugseitigen Einrichtungen 13, 14, 15, 16 durch die nicht am Lenkrad 1 angeordneten Bedienelemente 17 steuerbar sind und in einem zweiten Steuermodus für diese Bedienelemente 17 ausschließlich das Multimedia- und Internetsystem 14 durch diese Bedienelemente 17 steuerbar ist. Damit ist durch eine Betätigung des Schaltelements 9 durch den Fahrer eine Sperrung des Zugriffs auf das Radio, das Navigationssystem und die Fernbedienungseinrichtung für das Telefon durch die nicht am Lenkrad 1 angeordneten Bedienelemente 17 möglich. Eine derartige Sperrung wird durch Aktivierung der Lichtquelle 10, die als Leuchtdiode ausgebildet ist, angezeigt. Dabei ist es möglich, dass benutzerseitig konfigurierbar ist, die Bedienung welcher der kraftfahrzeugseitigen Einrichtungen 13, 14, 15, 16 bei aktivem Schaltelement 9 gesperrt sind.
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Die Steuereinrichtung 12 ermöglicht in einem ersten Betriebsmodus die Steuerung des Radios durch den Dreh-Drücksteller 2 und die weiteren Bedienelemente 4, 5, 6, 7, in einem zweiten Betriebsmodus die Steuerung des Multimedia- und Internetsystems durch diese Bedienelemente, in einem dritten Betriebsmodus die Steuerung des Navigationssystems durch diese Bedienelemente und in einem vierten Betriebsmodus die Steuerung des Fernbedienungssystems für ein Telefons durch diese Bedienelemente. Hierzu wertet die Steuereinrichtung 12 Benutzereingaben am Dreh-Drücksteller 2 sowie das jeweilige Drücken der weiteren Bedienelemente 4, 5, 6, 7 für ein Zeitintervall, das kleiner als ein Zeitgrenzwert ist, aus und steuert in Abhängigkeit des Betriebsmodus und in Abhängigkeit der erfassten Bedieneingaben jeweils eine der kraftfahrzeugseitigen Einrichtungen 13, 14, 15, 16. Ein Wechsel des Betriebsmodus und damit ein Wechsel der gesteuerten kraftfahrzeugseitigen Einrichtung 13, 14, 15, 16 erfolgt dann, wenn ein Tastendruck auf eines der weiteren Bedienelemente 4, 5, 6, 7 für eine Zeitspanne erfasst wird, die größer als vorgegebene Zeitgrenzwert ist. Die Steuereinrichtung 12 stellt den jeweiligen Betriebsmodus sowie die jeweiligen Bedienmöglichkeiten für den Fahrer an der Anzeigeeinrichtung 11 dar.
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Damit ist im erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug eine intuitiv verstehbare Steuerung einer Vielzahl von kraftfahrzeugseitigen Einrichtungen mit einer übersichtlichen Zahl von Bedienelementen möglich, wobei die Anordnung der Bedienelemente für den Fahrer einen besonders schnellen und direkten Zugriff auf diese Bedienelemente ermöglicht.