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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Daten von einem elektronischen Gerät in ein Kraftfahrzeug, bei welchem das elektronische Gerät eine berührungssensitive Oberfläche umfasst und eine drahtlose Verbindung zu einer elektronischen Einheit aufbaut, wobei die Übertragung der Daten von dem elektronischen Gerät zur elektronischen Einheit infolge einer berührenden Bewegung auf der berührungssensitiven Oberfläche des elektronischen Gerätes ausgelöst wird sowie ein Kraftfahrzeug.
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Aus der Unterhaltungselektronik sind Lösungen bekannt, bei welchen mittels einer Wischbewegung ein Streaming von Filmen auf verschiedene mobile Geräte ermöglicht wird. Diese Lösungen basieren dabei auf der Verwendung von LTE-Netzwerken. Darüber hinaus ist von Samsung eine Swipe It Technologie bekannt, welche eine Datenübertragung von Medien (Film, Fotos) mit bestimmten Formaten von einem mobilen elektronischen Gerät zu einem Samsung-Fernseher erlaubt. Diese Lösungen sind alle auf Smart-TV-Streaming-Anwendungen ausgerichtet.
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Aus der
CN 102622422 ist eine Datenübertragungsmethode bekannt, bei welcher zwischen zwei gepaarten elektronischen Geräten Daten mittels einer Wischbewegung übertragen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den Anwendungsbereich eines Verfahrens zur Übertragung von Daten zwischen zwei elektronischen Geräten zu erweitern.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Verfahren dadurch gelöst, dass Daten, die auf der berührungssensitiven Oberfläche des mobilen elektronischen Gerätes angezeigt werden, mittels einer, auf der berührungssensitiven Oberfläche des mobilen elektronischen Gerätes ausgeführten Wischbewegung auf einen Bildschirm der elektronischen Einheit eines Kraftfahrzeuges übertragen werden. Aufgrund dieser Ausgestaltung sind ein sicherer Datenaustausch und eine gemeinsame Datennutzung im Kraftfahrzeug ohne eine physikalische Verbindung, wie beispielsweise ein Kabel oder ein Adapter, möglich. Gleichzeitig wird eine vom Betreibersystem unabhängige Integration der unterschiedlichsten Geräte im Kraftfahrzeug ermöglicht.
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In einer Alternative werden die Daten, die auf der berührungssensitiven Oberfläche des Bildschirmes der elektronischen Einheit des Kraftfahrzeuges angezeigt werden, durch die Wischbewegung auf der berührungssensitiven Oberfläche des Bildschirmes der elektronischen Einheit auf das mobile elektronische Gerät übertragen. Dies hat den Vorteil, dass ein bidirektionaler Datenaustausch zwischen dem mobilen elektronischen Gerät und der elektrischen Einheit des Kraftfahrzeuges möglich ist. Dadurch wird ein innovatives Bedienkonzept in einem Kraftfahrzeug installiert. Eine gemeinsame Datennutzung auf mehreren Bildschirmen ist gleichzeitig möglich.
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Vorteilhafterweise bestätigen die elektronische Einheit des Kraftfahrzeuges und/oder das mobile elektronische Gerät einen Empfang der Daten. Dadurch wird sichergestellt, dass die Einrichtung, welche mittels Wischbewegung die Datenübertragung auslöst, davon in Kenntnis gesetzt wird, ob die Datenübertragung erfolgreich war.
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In einer Variante wird vor dem Austausch der Daten zwischen dem mobilen elektronischen Gerät und der elektronischen Einheit des Kraftfahrzeuges eine identische Applikationssoftware zur Identifikation des mobilen elektronischen Gerätes und/oder der elektronischen Einheit und/oder zur Herstellung der drahtlosen Verbindung und/oder zur Erkennung der Wischbewegung und der Datenauswahl auf dem mobilen elektronischen Gerät und der elektronischen Einheit des Kraftfahrzeuges installiert. Diese Applikationssoftware, die üblicherweise auch als App bezeichnet wird, wird durch die vorhandene Datenübertragungs-Technologie in die elektronische Einheit des Kraftfahrzeuges integriert. Gleichzeitig bietet die Applikationssoftware eine entsprechende Absicherung des Datentransfers gegenüber Eingriffen. Darüber hinaus übernimmt die Applikationssoftware auch die Funktion der Datenübertragung in Form einer Fernbedienung und die Datenselektion.
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In einer weiteren Ausführungsform wird zur Datenübertragung vom mobilen elektronischen Gerät zur elektronischen Einheit des Kraftfahrzeuges bzw. umgekehrt ein an sich im Kraftfahrzeug verfügbares Datenübertragungs-Netzwerk verwendet. Durch die Nutzung an sich vorhandener Datenübertragungs-Netzwerke vereinfacht sich die Installation des Datentransfers, wobei sich der Aufwand zur Inbetriebsetzung des vorgeschlagenen Verfahrens lediglich auf die Installation der Applikationssoftware beschränkt.
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Vorteilhafterweise wird die Datenübertragung nach einem DLNA-Standard durchgeführt. Bei einem solchen DLNA-(Digital Living Network Alliance)Standard wird eine Interoperabilität informationstechnischer Geräte unterschiedlichster Hersteller sichergestellt. Die Daten werden dabei in unterschiedlichen Formaten (Medien, Dokumente und ähnliches) zur Nutzung auf den jeweils anderen Bildschirm oder zum anderen System übertragen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer elektronischen Einheit, welche einen Bildschirm umfasst und mit einem mobilen elektronischen Gerät Daten austauscht. Dabei empfängt die fest im Kraftfahrzeug installierte elektronische Einheit Daten von dem mobilen elektronischen Gerät, welche infolge einer Wischbewegung auf der berührungssensitiven Oberfläche des mobilen elektronischen Geräts übertragen werden oder sendet Daten infolge der Wischbewegung auf einer berührungssensitiven Oberfläche ihres Bildschirmes an das mobile elektronische Gerät. Dies hat den Vorteil, dass ein bidirektionaler und sicherer Datenaustausch bei einer gemeinsamen Datennutzung ohne eine physikalische Verbindung zwischen unterschiedlichen Geräten, die entweder mobil oder fest im Kraftfahrzeug installiert sind, möglich ist. Ein solches innovatives Bedienkonzept mit der Swipe-Bewegung und automatischen Geräteidentifikation über die Applikationssoftware erzielt ein direktes Kundenerlebnis beim Fahrzeugnutzer. Bevorzugt ist die elektronische Einheit des Kraftfahrzeuges internetfähig, so dass Daten zwischen der elektronischen Einheit des Kraftfahrzeuges und dem mobilen elektronischen Gerät über das Internet ausgetauscht werden können.
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Vorteilhafterweise ist in der elektronischen Einheit des Kraftfahrzeuges eine Applikationssoftware installiert, welche mit der im mobilen elektronischen Gerät installierten Applikationssoftware übereinstimmt. Die Verwendung dieser identischen Applikationssoftware ermöglicht die gemeinsame Datennutzung, die durch die Wischbewegung vom mobilen elektronischen Gerät zur elektronischen Einheit des Kraftfahrzeuges oder umgekehrt übertragen wurde.
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In einer Variante sind im Kraftfahrzeug mit einer internetfähigen elektronischen Einheit vorhandene Datenübertragungs-Netzwerke, vorzugsweise WLAN, GSM, UMTS oder LTE zur Kommunikation mit dem mobilen elektronischen Gerät nutzbar. Gleichfalls kann eine Kommunikation zwischen der elektronischen Einheit des Kraftfahrzeugs und dem mobilen elektronischen Gerät auch ohne Internet, d. h. beispielsweise über Bluetooth oder NFC (Near Field Communication) erfolgen. Das App-basierte, bidirektionale Datenaustauschkonzept zwischen den verschiedenen Geräten mit dem Kraftfahrzeug mittels einer Wischbewegung stellt ein benutzerfreundliches Bedienkonzept in das Kraftfahrzeug dar. Die mobilen elektronischen Geräte können beispielsweise als Smartphone oder als Tablet-PC ausgebildet sein, wobei diese eine berührungssensitive Bedienungsoberflächen aufweisen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel eines Kraftfahrzeuges mit einer internetfähigen elektronischen Einheit,
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2 Draufsicht auf eine Schalttafel des Kraftfahrzeuges nach 1,
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3 eine Prinzipdarstellung des Zusammenwirkens eines mobilen elektronischen Gerätes und der internetfähigen elektronischen Einheit des Kraftfahrzeuges,
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4 ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, welches ein elektronisches Einheit 3 aufweist, die mit einem Bildschirm 5 verbunden ist. Darüber hinaus ist die elektronische Einheit 3 mit einer drahtlosen Sende/Empfangseinheit 7 verbunden, über welche das Kraftfahrzeug 1 Daten in einem Internet über ein Datenübermittlungs-Netzwerk, wie beispielsweise WLAN oder LTE, austauscht.
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2 zeigt einen Blick auf eine Schalttafel 9 des Kraftfahrzeuges 1, wo im Bereich des Lenkrades 11 und den Anzeigen 13 der Bildschirm 5 so installiert ist, dass er bequem in das Blickfeld des Fahrzeugnutzers fällt, wenn dieser im Kraftfahrzeug 1 Platz genommen hat.
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Der Fahrzeugnutzer möchte nun eine Anwendung, welche er auf einem mobilen elektronischen Gerät, wie beispielsweise seinem Smartphone 15, gespeichert hat, in die elektronischen Einheit 3 des Kraftfahrzeuges übertragen und auf dem Bildschirm 5 anzeigen. Das Smartphone 15, welches in 4 dargestellt ist, weist dabei eine berührungssensitive Oberfläche 17 auf. Voraussetzung für einen Datentransfer zwischen dem Smartphone 15 und der elektronischen Einheit 3 des Kraftfahrzeuges ist, dass sowohl auf dem Smartphone 15 als auch in der elektronischen Einheit 3 des Kraftfahrzeuges 1 eine identische Applikationssoftware 19 abgespeichert ist.
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Eine abstrahierte Funktionsweise soll anhand von 3 erläutert werden. Zunächst wird die Applikationssoftware 19 sowohl in dem Smartphone 15 als auch in der elektronischen Einheit 3 des Fahrzeuges 1 abgespeichert. Zum Start der Datenübertragung erfolgt in einem Schritt I eine Identifikation des an dieser Datenübertragung beteiligten Smartphones 15 und der elektronischen Einheit 3 über die jeweilig abgespeicherte Applikationssoftware 19. Dabei wird ein an sich bekannter Geräteerkennungsstandard, wie beispielsweise DLNA, verwendet. Im Schritt II erfolgt ein Daten-Management zwischen der jeweiligen abgespeicherten Applikationssoftware 19 und dem Smartphone 15 bzw. mit der Applikationssoftware 19 und der elektronischen Einheit 3. In einem Schritt III wird die Datenübertragung vom Smartphone 15 zur elektronischen Einheit 3 des Kraftfahrzeuges 1 oder umgekehrt durchgeführt. Zur Datenübertragung werden dabei an sich bekannte und im Kraftfahrzeug nutzbare Datenübertragungs-Netzwerke, wie LTE und WLAN, verwendet. Der verbreitete und bekannte Standard DLNA wird für die Datenübertragung genutzt. Die Funktionen der Fernbedienung und der Datenselektion übernimmt die auf allen Geräten des begrenzten Anwender-Netzwerkes installierte Applikationssoftware 19. In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Datenaustausch zwischen der elektronischen Einheit 3 und dem Smartphone 15 alternativ oder zusätzlich über ein Bluetoothnetzwerk durchführbar.
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Neben der Verwendung des Smartphones 15 kann auch ein Tablet-PC 21 genutzt werden, wie es in 4 dargestellt ist. Auch hier ist Voraussetzung, dass der Tablet-PC 21 die erforderliche Applikationssoftware 19 abgespeichert hat und eine berührungssensitive Bildschirmoberfläche 17 aufweist. Auf dem Smartphone 15 oder dem Tablett-PC 21 wird eine Datei in Form eines Dokumentes, eines Photos oder eines Filmes aufgerufen. Der Fahrzeugnutzer führt im Bereich dieser Datei auf der berührungssensitiven Oberfläche 17 des Smartphones 15 oder des Tablet-PC 21 eine Wischbewegung aus. Diese Wischbewegung löst den Datentransfer von dem Smartphone 15 oder dem Tablet-PC 21 zur elektronischen Einheit 3 des Kraftfahrzeuges 1 aus. Die übertragene Datei wird auf dem Bildschirm 5 der elektronischen Einheit 3 angezeigt und kann nun vom Fahrzeugnutzer im Kraftfahrzeug 1 verwendet werden.
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4 zeigt den Datentransfer vom Smartphone 15/Tablet-PC 21 zum Kraftfahrzeug 1. Das Verfahren ist aber auch in der Umgekehrten Richtung durchführbar.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 3
- elektronische Einheit
- 5
- Bildschirm
- 7
- Sende/Empfangseinheit
- 9
- Schalttafel
- 11
- Lenkrad
- 13
- Anzeige
- 15
- Smartphone
- 17
- berührungssensitive Oberfläche
- 19
- Applikationssoftware
- 21
- Tablet-PC
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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