Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zum Beladen eines thermischen
SchichtSpeichers
Die Erfindung betrifft eine Verfahren und eine Vorrichtung zur Beladung eines thermischen Schichtspeichers.
Thermische Schichtspeicher ermöglichen es die Erzeugung von Energie von deren Verwendung zeitlich zu entkoppeln. Insbesondere bei fluktuierenden Energiequellen, wie beispielsweise regenerative Energien, stellt eine solche zeitliche Entkopp¬ lung die Versorgung mit Energie, insbesondere elektrischer Energie, sicher. Thermische Schichtspeicher können mit Wärmepumpen gekoppelt werden, die unter der Aufnahme elektrischer Energie thermische Energie (Wärme) von einem kalten zu einem warmen Reservoir, dem thermischen Schichtspeicher, pumpen. Durch die Verwendung eines mit einer Wärmepumpe gekoppelten thermischen Schichtspeichers kann somit die Erzeugung thermischer Energie und deren Abgabe an einen Wärmeverbraucher zeitlich entkoppelt werden, wodurch beispielsweise Lastspit¬ zen im Energiebedarf ausgeglichen werden können, so dass sich insgesamt die Versorgungssicherheit verbessert.
Typischerweise wird ein thermischer Schichtspeicher mittels einer Wärmepumpe mit Wärme beladen. Hierbei wird die Wärme über Wandungen eines Wärmeüberträgers auf den thermischen Schichtspeicher übertragen. Zur Sicherstellung des Wärmetransportes von der Wärmepumpe auf den thermischen Schicht¬ speicher sind bestimmte Temperaturdifferenzen als treibende Kraft für den Wärmetransport erforderlich. Gleichzeitig be¬ grenzen die genannten Temperaturdifferenzen das Temperaturniveau der dem Schichtspeicher entnehmbaren Wärme, d.h. deren Nutzwert. Ferner muss für die Wärmeübertragungsflächen eines Wärmeüberträgers Bauraum zur Verfügung gestellt werden, der nicht für die Speicherung thermischer Energie nutzbar ist.
Ein thermischer Schichtspeicher mit einem Wärmeüberträger, der Wärmeübertragungsflächen aufweist, wird mittels der Wärmepumpe geladen, indem ein Arbeitsfluid der Wärmepumpe auf der Primärseite Wärme auf einem niedrigen Temperaturniveau aufnimmt und innerhalb des Wärmeüberträgers auf der Sekundär¬ seite die Wärme des Arbeitsfluides auf einem höheren Tempera¬ turniveau auf einen Wärmeträger des thermischen Schichtspei¬ chers (Sekundärseite) überführt. Aus dem Stand der Technik ist bekannt, für die Aufnahme der
Wärme, den Wärmeträger des thermischen Schichtspeichers durch einen Kondensator auf der Sekundärseite zu leiten, der mit der Wärmepumpe thermisch gekoppelt ist. Weiterhin ist aus dem Stand der Technik bekannt, das Arbeitsfluid der Wärmepumpe durch einen Kondensator auf der Sekundärseite zu führen, welcher sich innerhalb des thermischen Schichtspeichers und in thermischen Kontakt mit dem Wärmeträger des thermischen
Schichtspeichers befindet. Mit anderen Worten wird die Wärme von der Wärmepumpe auf den thermischen Schichtspeicher stets durch einen Kondensator, in dem eine Kondensation des Ar- beitsfluids der Wärmepumpe stattfindet, übertragen, wobei sich der Kondensator im erstgenannten Fall außerhalb und im zweitgenannten Fall innerhalb des thermischen Schichtspei¬ chers und stets in thermischen Kontakt mit dem Wärmeträger des thermischen Schichtspeichers befindet.
Für eine effiziente Übertragung der Wärme vom Arbeitsfluid auf den Wärmeträger weisen die Kondensatoren nach dem Stand der Technik großräumige Wärmeübertragungsflächen auf, die zum einen einen großen Bauraumbedarf erfordern und zum anderen die Wirtschaftlichkeit des thermischen Schichtspeichers auf¬ grund der hohen Investitionskosten verringern.
Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, das Bela- den eines thermischen Schichtspeichers mit thermischer Energie zu verbessern.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches 15 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Beladen eines thermischen Schichtspeichers wird ein Arbeitsfluid einer Wärmepumpe im gasförmigen Aggregatzustand an wenigstens einer Einlei- tungstelle in einen flüssigen Wärmeträger des thermischen
Schichtspeichers eingeleitet und in direkten stofflichen Kon¬ takt mit dem Wärmeträger gebracht, wobei der Druck im thermischen Schichtspeicher an der Einleitungstelle größer oder gleich dem Kondensationsdruck des Arbeitsfluides ist.
Erfindungsgemäß wird das Arbeitsfluid der Wärmepumpe im gas¬ förmigen Aggregatzustand in den flüssigen Wärmeträger des thermischen Schichtspeichers direkt eingeleitet, wodurch ein direkter stofflicher Kontakt zwischen Wärmeträger und Ar- beitsfluid erfolgt. Erfindungsgemäß führt der direkte stoff¬ liche Kontakt zu einer Kondensation des gasförmigen Arbeits- fluides. Das ist deshalb der Fall, da der Druck im thermi¬ schen Schichtspeicher an der Einleitungsstelle des gasförmigen Arbeitsfluides , oder in einem Teilbereich des thermischen Schichtspeichers in dem das gasförmige Arbeitsfluid eingelei¬ tet wird, größer oder gleich dem Kondensationsdruck des Arbeitsfluides ist. Der Kondensationsdruck des Arbeitsfluides hängt hierbei von der Temperatur an der Einleitungsstelle ab und ist entsprechend der genannten Temperatur einzustellen. Als Kondensationsdruck wird der Druck bezeichnet, bei dem das gasförmige Arbeitsfluid der Wärmepumpe von dem gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand übergeht und zwar bei der Tem¬ peratur, die an der Einleitungsstelle des Arbeitsfluides im Schichtspeicher vorliegt. Mit anderen Worten wird der Konden- sationspunkt des gasförmigen Arbeitsfluides an der Einlei¬ tungsstelle, oder in einem Teilbereich des thermischen
Schichtspeichers erreicht.
Durch den direkten stofflichen Kontakt des gasförmigen Ar- beitsfluides mit dem flüssigen Wärmeträger des thermischen Schichtspeichers und der dadurch erfolgenden Kondensation des Arbeitsfluides wird die Kondensationswärme, die im Prozess der Kondensation des Arbeitsfluides frei wird, direkt auf den Wärmeträger des thermischen Schichtspeichers übertragen. Erfindungsgemäß entfallen somit zusätzliche Kondensatoren, Wär¬ meüberträger und/oder Wärmeübertragungsflächen. Durch das erfindungsgemäße Entfallen von Kondensatoren, Wärmeüberträger und/oder Wärmeübertragungsflächen können zusätzliche Verluste an thermischer Energie in und/oder an den genannten Bauteilen vermieden werden, wodurch die Effizienz des thermischen
Schichtspeichers erhöht wird. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen direkten stofflichen Kontaktes des gasförmigen Arbeitsfluides mit dem flüssi¬ gen Wärmeträger des thermischen Schichtspeichers ist, dass keine hohen Temperaturdifferenzen zwischen Arbeitsfluid und Wärmeträger für den effizienten Übergang der Wärme notwendig sind. Wird der thermische Schichtspeicher mittels einer Wär¬ mepumpe beladen, die einen Kompressor aufweist, so kann dadurch ein Ausgangsdruck am Kompressor verringert werden, wodurch vorteilhafterweise die Aufnahme elektrischer Energie der Wärmepumpe sinkt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beladen eines thermischen Schichtspeichers umfasst einen thermischen Schichtspei¬ cher mit einem flüssigen Wärmeträger und eine Wärmepumpe mit einem Arbeitsfluid, wobei der thermische Schichtspeicher und die Wärmepumpe derart ausgestaltet und gekoppelt sind, dass das Arbeitsfluid im gasförmigen Aggregatzustand (als über¬ hitzter Dampf oder als Sattdampf) an einer Einleitungsstelle in den Wärmeträger eingeleitet und in direkten stofflichen Kontakt mit dem Wärmeträger gebracht wird, wobei der Druck des thermischen Schichtspeichers an der Einleitungsstelle größer oder gleich dem Kondensationsdruck des Arbeitsfluides ist .
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht einen direkten stofflichen Kontakt des gasförmigen und in Folge auch des kondensierten (flüssigen) Arbeitsfluides mit dem flüssigen Wärmeträger. Es ergeben sich zum bereits dargelegten erfin- dungsgemäßen Verfahren gleichartige und gleichwertige Vortei¬ le.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das im thermischen Schichtspeicher kondensierte Arbeitsfluid zur Wärmepumpe zurückgeführt.
Durch die Rückführung des kondensierten und somit flüssigen Arbeitsfluides wird ein besonders vorteilhafter Kreisprozess zum Beladen des thermischen Schichtspeichers ermöglicht. Es kann vorgesehen sein, das kondensierte Arbeitsfluid vor der Rückführung in den Arbeitskreislauf der Wärmepumpe durch ei¬ nen Abscheider zu leiten, der im kondensierten Arbeitsfluid vorhandene Reste des Wärmeträgers abscheidet, so dass kein bzw. kaum Wärmeträger in den Arbeitskreislauf der Wärmepumpe ausgetragen wird. Die nach dem Kondensieren des Arbeitsflui- des zu erfolgende stoffliche Trennung von Arbeitsfluid und Wärmeträger ist nicht auf die Verwendung von Abscheider eingeschränkt und kann mit nach dem Stand der Technik bekannten und/oder äquivalenten Vorrichtungen erfolgen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird ein Arbeitsfluid verwendet, dessen Dichte nach der Kondensa¬ tion im thermischen Schichtspeicher größer oder gleich der Dichte des Wärmeträgers ist, wobei eine echt stets größere Dichte bevorzugt ist.
Die gegenüber dem flüssigen Wärmeträger größere Dichte des kondensierten Arbeitsfluides hat den Vorteil, dass das Ar¬ beitsfluid in der Nähe des oberen Endes des thermischen
Schichtspeichers eingeleitet oder eingebracht werden kann.
Durch die Wirkung der Schwerkraft, die am Ort des thermischen Schichtspeichers vorherrscht, wird das im Vergleich zum Wär¬ meträger dichtere Arbeitsfluid nach und/oder während seiner
Kondensation von der Einleitungsstelle zu einem unteren Ende des thermischen Schichtspeichers absinken. Hierbei sind die relativen Begriffe oben und unten, wie bekannt, auf die vor¬ herrschende Richtung der Schwerkraft bezogen. Typischerweise wird der Wärmeträger im thermischen Schichtspeicher an seinem oberen Ende die höchste Temperatur aufweisen.
Der Vorteil der größeren Dichte des kondensierten Arbeits- fluides und des daraus resultierenden Absinkens des Arbeits- fluides ist, dass das Arbeitsfluid bis zur am unteren Ende vorliegenden Temperatur des thermischen Schichtspeichers unterkühlt wird, wodurch der Wärmeträger und in Folge der thermische Schichtspeicher mit zusätzlicher Wärme beladen wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass das kondensierte Arbeitsfluid durch das Absinken und dem damit verbundenen stetigen stofflichen Kontakt mit dem Wärmeträger, annähernd vollständig kondensiert. Nach dem Absinken des kondensierten Arbeitsflui- des und dessen Ansammlung am unteren Ende des thermischen Schichtspeichers, beispielsweise am Boden, kann es von dort aus wieder zur Wärmepumpe zurückgeführt werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird für das Arbeitsfluid im flüssigen Aggregatzustand und den flüssi- gen Wärmeträger ein und dasselbe Fluid verwendet.
Vorteilhafterweise können dadurch zusätzliche Abscheider, die das Arbeitsfluid vom Wärmeträger trennen, beispielsweise be¬ vor es zur Wärmepumpe zurückgeführt oder zu einem Wärmever- braucher geleitet wird, entfallen.
In einer Weiterbildung des Verfahrens wird ein Arbeitsfluid eingesetzt, das bei einer Temperatur von 100 °C (373,15 K) einen Kondensationsdruck aufweist, der geringer als 1 MPa ist.
Arbeitsfluide, die bei einer Temperatur von 100 °C einen Kondensationsdruck von weniger als 1 MPa aufweisen, werden hier
als Niederdruckfluide bezeichnet. Ein Vorteil solcher Nieder- druckfluide ist, dass diese in Kombination mit bekannten thermischen Schichtspeichern eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglichen. Das ist deshalb der Fall, da nach dem Stand der Technik typische thermische Schichtspei¬ cher, insbesondere Wasserschichtspeicher, einen Druck aufweisen, der geringer als 1 MPa ist und der insbesondere im Be¬ reich von 0,3 MPa bis 1 MPa liegt. In Wärmepumpen eingesetzte typische Arbeitsfluide, wie beispielsweise die Fluide R134a, R400c oder R410a, besitzen bei 100 °C einen Kondensations¬ druck, der im Bereich von 2 MPa bis 4 MPa liegt. Der Kondensationsdruck der genannten Arbeitsfluide ist daher deutlich größer als der Druck, der typischerweise in thermischen
Schichtspeichern vorliegt, so dass bei einer Einleitung des Arbeitsfluides bei einer Temperatur von 100 °C keine Konden¬ sation des Arbeitsfluides erfolgt. Niederdruckfluide hingegen weisen einen Kondensationsdruck auf, der im Bereich der in Schichtspeichern vorherrschenden Drücke liegt, so dass diese in Kontakt mit dem flüssigen Wärmeträger des thermischen Schichtspeichers kondensieren.
Von besonderem Vorteil sind Arbeitsfluide, die wenigstens einen der Stoffe 1, 1, 1, 2, 2, 4, 5, 5, 5-Nonafluoro-4- (Trifluoromethyl ) -3-Pentanone (Handelsname Novec™ 649), Perfluormethylbutanon, l-Chloro-3, 3, 3-trifluoro-l-propene,
Cis-1 , 1 , 1 , 4 , 4 , 4-hexafluoro-2-butene und/oder Cyclopentan um¬ fassen .
Die genannten Stoffe können gemäß der vorliegenden Erfindung in Kombination mit nach dem Stand der Technik bekannten thermischen Schichtspeichern eingesetzt werden. Beispielsweise weist Novec™ 649 bei einer Temperatur von 100 °C einen Kondensationsdruck von 0,45 MPa, Perfluormethylbutanon einen Kondensationsdruck von 0,89 MPa und Cyclopentan einen Konden- sationsdruck von 0,42 MPa auf. Der Kondensationsdruck der genannten Fluide liegt somit bei 100 °C deutlich unter dem Kondensationsdruck von beispielsweise R134a, das einen Kondensa¬ tionsdruck von etwa 3,97 MPa besitzt.
Ein weiterer Vorteil der genannten Stoffe ist deren technische Handhabbarkeit. Sie zeichnen sich durch eine gute Um¬ weltverträglichkeit sowie durch ihre Sicherheitseigenschaf- ten, wie beispielsweise keine Brennbarkeit und ein sehr ge¬ ringes Treibhauspotential aus. Allgemein sind die Stoffe Novec™ 649 und Perfluormethylbutanon der Stoffgruppe der Fluorketone zuzuordnen, während Cyclopentan der Stoffgruppe der Cycloalkane zuzuordnen ist.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird Wasser als Arbeitsfluid verwendet.
Dadurch können vorteilhafterweise zusätzliche Abscheider, die das Arbeitsfluid vom Wärmeträger zu trennen vermögen, entfallen. Bei hydrostatischen thermischen Wasserschichtspeichern, die den Druck im thermischen Schichtspeicher allein durch den hydrostatischen Druck der Wassersäule aufbauen, ist die Höhe der Einleitungsstelle des Arbeitsfluides in den Wärmeträger daher nicht von Bedeutung. Insbesondere kann der Wasserschichtspeicher an seinem oberen Ende durch das eingeleitete gasförmige und anschließend kondensierte Arbeitsfluid beladen werden, wodurch vorteilhafterweise nur eine geringe zeitliche Verzögerung zwischen dem Beladen des Wasserschichtspeichers und dem Erreichen der am oberen Ende erwünschten Temperatur entsteht .
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird ein Arbeitsfluid verwendet, das im flüssigen (konden- sierten) Aggregatzustand mit dem flüssigen Wärmeträger nicht mischbar ist.
Mit anderen Worten bilden das kondensierte Arbeitsfluid und der flüssige Wärmeträger eine zwei phasige Flüssigkeit aus, wobei die eine Phase durch das kondensierte Arbeitsfluid und die andere Phase durch den flüssigen Wärmeträger gebildet wird. Vorgesehen kann auch ein Arbeitsfluid sein, das eine
geringe Mischbarkeit mit dem Wärmeträger im flüssigen Aggre¬ gatzustand aufweist.
Durch das zweiphasige Vorliegen der Mischung von Arbeitsfluid und Wärmeträger kann eine stoffliche Trennung der genannten Fluide in einfacherweise erfolgen. Insbesondere dann, wenn das kondensierte Arbeitsfluid und der flüssige Wärmeträger eine unterschiedliche Dichte aufweisen. Beispielsweise sind die bereits genannten Niederdruckfluide Novec™ 649,
Perfluormethylbutanon und Cyclopentan in Wasser, das als Wärmeträger besonders geeignet ist, schlecht löslich und daher nur in geringen Mengen mit Wasser mischbar. Beispielsweise lösen sich nur 20 ppm Wasser in Novec™ 649. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das gasförmige Arbeitsfluid mittels einer Verteileinrichtung in den Wärmeträger eingeleitet, wobei die Verteileinrichtung das Arbeitsfluid in einer Schicht konstanter Temperatur des Wärmeträgers homogen verteilt.
Thermische Schichtspeicher, beispielsweise Wasserschichtspei¬ cher, besitzen bezüglich der Temperatur ihres Wärmeträgers einen geschichteten Aufbau, wobei jede Schicht eine bestimmte Temperatur und Dichte aufweist. Im Hinblick auf die Effizienz des Wärmeübergangs vom Arbeitsfluid der Wärmepumpe auf den
Wärmeträger ist es daher von Vorteil, das gasförmige Arbeits¬ fluid in einer Schicht des Wärmeträgers gleichmäßig bzw. ho¬ mogen zu verteilen. Die Begriffe gleichmäßig und homogen, so¬ wie die Temperatur oder Dichte einer Schicht sind stets app- roximativ zu verstehen.
Typische Schichtspeicher sind vertikal - relativ zur am
Schichtspeicher vorherrschenden Schwerkraft - ausgerichtet, so dass die einzelnen Schichten des Schichtspeichers sich ho- rizontal erstrecken. Durch die gleichmäßige Verteilung des gasförmigen Arbeitsfluides in einer Schicht des flüssigen Wärmeträgers wird die Oberfläche des stofflichen Kontaktes (Kontaktoberfläche) zwischen dem Wärmeträger und dem Arbeits-
fluid vergrößert, wodurch die Effizienz des Wärmeübergangs vom Arbeitsfluid zum Wärmeträger verbessert wird.
Durch eine gleichmäßige Verteilung des Arbeitsfluides in einer horizontalen Schicht des thermischen Schichtspeichers wird weiterhin eine Verteilung der Impulse des eintretenden Arbeitsfluides ermöglicht, so dass nicht erwünschte Mischvor¬ gänge, die möglicherweise zu einem Durchmischen der Schichten führen, verhindert werden können.
Als Verteilvorrichtungen kommen beispielsweise horizontale Verteilerrohrsysteme, wie sie in Schichtspeichern zur Anwen¬ dung kommen, in Frage. Insbesondere führen die dort bekannten Verteilvorrichtungen zu einer Reduzierung der Eintrittsge- schwindigkeit des Arbeitsfluides in den Wärmeträger (vgl. Göppert et al . Chemie Ingenieur Technik, 2008, 80 Nr. 3) . Weiterhin kann die Eintrittsgeschwindigkeit des gasförmigen Arbeitsfluides durch eine Änderung der Querschnittsfläche von Eintrittslöchern der Verteilvorrichtung reguliert werden. Ein weiterer Vorteil der Regulierung der Querschnittsflächen der Eintrittslöcher ist, dass eine Primärblasengröße des gasför¬ migen Arbeitsfluides eingestellt werden kann.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird als thermischer Schichtspeicher ein geregelter Druckspeicher verwendet.
Vorteilhafterweise kann bei einem geregelten Druckspeicher der Druck innerhalb des thermischen Schichtspeichers in einen bestimmten Druckbereich geregelt werden. Durch die Regelung des Druckes im Druckspeicher kann der Druck innerhalb des
Druckspeichers an den Kondensationsdruck des Arbeitsfluides angepasst werden, so dass es unabhängig von der an der Eintrittsstelle vorherrschenden Temperatur zu einer Kondensation des Arbeitsfluides kommt. Beispielsweise kann dadurch das gasförmige Arbeitsfluid an einer möglichst hoch gelegenen Eintrittsstelle des Schichtspeichers eingeleitet werden.
Hierbei ist die Temperatur einer Schicht des Schichtspeichers bzw. Druckspeichers mit der Höhe der Schicht korreliert, so
dass eine möglichst hohe Einleitungsstelle einer möglichst hohen Temperatur entspricht.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfah- rens wird dem Arbeitsfluid vor dem Einleiten in einen Kompressor der Wärmepumpe aus dem thermischen Schichtspeicher Wärme zugeführt.
Dies ist insbesondere bei der Verwendung von Arbeitsfluiden mit überhängender Taulinie von Vorteil. Die bei solchen Ar- beitsfluiden notwendige Wärme, die zur Überhitzung des Ar- beitsfluides vor dem Eintritt in den Kompressor dient, kann somit dem thermischen Schichtspeicher entnommen werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird aus einem Verdampfer der Wärmepumpe mittels eines Trop¬ fenabscheiders abgetrennter Wärmeträger zum thermischen
Schichtspeicher zurückgeführt wird. Durch den direkten stofflichen Kontakt des Arbeitsfluides mit dem Wärmeträger des thermischen Schichtspeichers ist ein Einbringen des Wärmeträgers in das Arbeitsfluid und somit in ei¬ nen Kreislauf des Arbeitsfluides innerhalb der Wärmepumpe prinzipiell nicht zu verhindern. Insbesondere im Verdampfer der Wärmepumpe sammelt sich somit nicht (mit ) verdampfter, flüssiger Wärmeträger an. Dieser sich im Verdampfer ansammelnder Wärmeträger wird vorteilhafterweise dem Verdampfer mittels eines Tropfenabscheiders entzogen und zum thermischen Schichtspeicher zurückgeführt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt eine Leitung des Wärmeträgers zur Nutzung seiner Wärme zu ei¬ nem Wärmeverbraucher, wobei der Wärmeträger vor der Nutzung im Wärmeverbraucher durch einen Abscheider geleitet wird.
Eine Leitung des Wärmeträgers durch einen Abscheider ist insbesondere bei der direkten Entnahme des Wärmeträgers aus dem thermischen Schichtspeicher vorgesehen. Bei der direkten Ent-
nähme des Wärmeträgers wird durch den erfindungsgemäßen stofflichen Kontakt zwischen dem Arbeitsfluides und dem Wärmeträger ein Teil des Arbeitsfluides mit dem Wärmeträger aus¬ getragen. Hierbei kann die Austragung des Arbeitsfluides tröpfchenförmig (Emulsion) oder auch als im Wärmeträger gelöster Bestandteil (Lösung) erfolgen.
Vorteilhafterweise wird durch den Abscheider sichergestellt, dass die ausgetragenen Anteile des Arbeitsfluides nicht zum Wärmeverbraucher gelangen und gegebenenfalls zum thermischen Schichtspeicher und/oder zur Wärmepumpe rückgeführt werden können. Zur Abscheidung geeignet sind beispielsweise aktive Tröpfchenabscheider und/oder koaleszierende Abscheider. Eine weitere Möglichkeit das Austragen von Arbeitsfluid zu verhin¬ dern ist, die Löslichkeit des Arbeitsfluides im Wärmeträger aufgrund der verringerten Temperatur des Wärmeverbrauchers zu verringern. Dies ist für Stoffgemische der Fall, die eine hö¬ here Löslichkeit bei höherer Temperatur aufweisen. Durch die verringerte Temperatur des Wärmeverbrauchers fällt das Ar¬ beitsfluid aus und kann somit vom Wärmeträger stofflich getrennt werden.
Bei einer indirekten Entnahme der Wärme für einen Wärmever- braucher, beispielsweise über Wärmeüberträger, kann ein sol- eher auf Seiten des Wärmeverb auchers liegender Abscheider, der das Arbeitsfluid von dem 'ärmeträger trennt, entfallen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein Phasenwechselmaterialien (eng. Phase Change Material, PCM) im thermischen Schichtspeicher zur Speicherung thermischer Energie verwendet.
Der Schichtspeicher umfasst somit zwei Wärmeträger, wobei der weitere Wärmeträger als ein Phasenwechselmaterial ausgebildet ist. Phasenwechselmaterialen bzw. Phasenwechselspeicher sind bevorzugt, da sie thermische Energie verlustarm mit vielen Wiederholzyklen und über einen langen Zeitraum speichern können. Insbesondere ist ein Phasenwechselmaterial bevorzugt,
dessen Schmelztemperatur ( Phasenwechseltemperatur) kleiner als die Kondensationstemperatur des Arbeitsfluides ist (beim Kondensationsdruck) . Beispielsweise kann die Kondensations¬ temperatur des Arbeitsfluides 130 °C betragen, so dass eine Schmelztemperatur von 125 °C des Phasenwechselmaterials be¬ vorzugt ist. Bevorzugt ist somit eine Schmelztemperatur die höchstens 5 % geringer als die Kondensationstemperatur ist.
Vorzugsweise kann der Schichtspeicher weitere im festen Aggregatzustand vorliegende Wärmeträger umfassen. Hierbei kann die Porosität der festen Wärmeträger dem Zweck angepasst sein. Beispielsweise kann die Porosität derart gewählt sein, dass ein Absinken des kondensierten Arbeitsfluides , das eine größere Dichte als der flüssige Wärmeträger aufweist, ermög- licht wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er¬ geben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Figur 1 einen mit einer Wärmepumpe gekoppelten Druckspeicher, wobei ein Arbeitsfluid der Wärmepumpe direkt in den Wärmeträger des Druckspeichers eingeleitet wird; und
Figur 2 einen mit der Wärmepumpe gekoppelten hydrostatischen Druckspeicher, wobei das Arbeitsfluid der Wärmepumpe wiederum direkt in den Wärmeträger des Druckspeichers eingeleitet wird.
Gleichartige Elemente werden in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung einen geregelten Druckspeicher 2, der mit einer Wärmepumpe 6 derart gekoppelt ist, dass das Arbeitsfluid 4 der Wärmepumpe 6 über eine Ver¬ teilvorrichtung 12 in einer Höhe 8 des Druckspeichers 2 in
den Wärmeträger 10, welcher in direkten stofflichen Kontakt mit dem Arbeitsfluid 12 ist, verteilt wird.
Die Wärmepumpe 6 umfasst einen Kompressor 14, einen Verdamp- fer 16, ein Expansionsventil 20, einen Abscheider 18, einen Tropfenabscheider 15 und ein Rückschlagventil 22. Das Arbeitsfluid 4 zirkuliert in der Wärmepumpe 6 gegen den Uhrzei¬ gersinn 36. Weiter ist in Figur 1 ein Ausdehnungsgefäß 24, eine Pumpe 28, ein weiteres Expansionsventil 30 und ein Vorratsbehälter 26 für den Wärmeträger 10 ersichtlich. Die genannten Bauteile 24, 26, 28, 30 dienen zur Regulierung des Druckspeichers 2 und/oder des Wärmeträgers 10. Im in Figur 1 gezeigten Ausfüh- rungsbeispiel wird als Wärmeträger 10 Wasser verwendet.
Das gasförmige Arbeitsfluid 4 wird nach dem Kompressor 14 in der Höhe 8 des Druckspeichers 2 über die Verteilvorrichtung 12 in den Wärmeträger 10 eingeleitet und somit in direkten stofflichen Kontakt mit dem Wärmeträger 10 gebracht. Hierbei beträgt die Temperatur des Druckspeichers 2 in der Einlei¬ tungshöhe 8 beispielsweise 130 °C. Wird als Arbeitsfluid bei¬ spielsweise Novec™ 649 verwendet, so muss der Druck im
Druckspeicher 2 wenigstens 0,9 MPa betragen, damit eine un- mittelbare Kondensation des gasförmigen Arbeitsfluides 4 er¬ folgt .
Ein Vorteil des geregelten Druckspeichers 2 ist, dass das Ar¬ beitsfluid 4 an einer möglichst warmen Stelle des Druckspei- chers 2 eingeleitet werden kann. Dies ist deshalb der Fall, da durch eine Anpassung des Druckes im Druckspeicher 2 stets der Kondensationsdruck des Arbeitsfluides 4 in der Einleitungshöhe 8 überschritten werden kann. Generell wird die Wärme aus dem Druckspeicher 2 für einen nicht gezeigten Wärme- Verbraucher an der Stelle mit der größtmöglichen Temperatur entnommen. Durch Einleitung des Arbeitsfluides 4 an der genannten Stelle kann der Druckspeicher 2 bei geringem thermi-
schem Ladestand effizient und zeitnah die vom Wärmeverbrau¬ cher geforderten Temperaturen erreichen.
In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel kann als Ar- beitsfluid 4 Novec™ 649 verwendet werden, das eine Dichte von etwa 1300 kg/m3 besitzt. Als Wärmeträger 10 wird Wasser 10 verwendet, das eine Dichte von 1000 kg/m3 aufweist, so dass das Arbeitsfluid 4 eine größere Dichte als der Wärmeträ¬ ger 10 besitzt. Durch die gegenüber dem Wärmeträger 10 ver- größerte Dichte des Arbeitsfluides 4 sinkt das Arbeitsfluid 4 durch den Einfluss der Schwerkraft 100 auf den Boden 9 des Druckspeichers 2. Durch das Absinken des Arbeitsfluides 4 auf den Boden 9 des Druckspeichers 2 wird das Arbeitsfluid 4 vor¬ teilhafterweise bis zum Erreichen der am Boden 9 vorliegenden Temperatur des Druckspeichers 2 unterkühlt, so dass dem Ar¬ beitsfluid 4 zusätzliche Wärme entzogen wird. Aus der gerin¬ gen Mischbarkeit von Novec™ 649 und Wasser resultierte eine am Boden 9 sich absetzende Phase des Arbeitsfluides 4, die dann am Boden 9 des Druckspeichers 2 entnommen werden kann und in den Arbeitskreislauf 36 der Wärmepumpe 6 über den Ab¬ scheider 18 zurückgeführt wird. Durch den (Flüssig) Abscheider 18 wird sichergestellt, dass kein Wärmeträger 10 aus dem Druckspeicher 2 in den Arbeitskreislauf 36 der Wärmepumpe 6 eingebracht wird.
Wird ein Arbeitsfluid 4 verwendet, das eine geringere Dichte als Wasser 10 besitzt, beispielsweise Cyclopentan (C5H10) mit einer Dichte von 650 kg/m3, so steigt das Arbeitsfluid 4 nach der Kondensation nach oben und muss somit an einem oberen En- de des Druckspeichers 2 entnommen werden.
Das Rückschlagventil 22 verhindert, dass Wärmeträger 10 in den Kompressor 14 und somit in den Arbeitskreislauf 36 der Wärmepumpe 6 ausgetragen wird.
Figur 2 zeigt eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei anstatt eines geregelten
Druckspeichers 2 ein hydrostatischer Druckspeicher 3 verwen-
det wird. Hierbei umfasst die Wärmepumpe 6 die bereits in Fi¬ gur 1 gezeigten und diskutierten Elemente.
Im Gegensatz zu einem Druckspeicher 2 wird bei einem hydro- statischen Druckspeicher 3 der Druck innerhalb des Speichers
3 allein durch den hydrostatischen Druck des Wärmeträgers 10, in diesem Fall Wasser 10, erzeugt. Mit anderen Worten wird der Druck im Druckspeicher 3 allein über die Flüssigkeitssäule des Wassers 10 erzeugt. Wird wiederum Novec™ 649 als Ar- beitsfluid 4 im hydrostatischen Druckspeicher bei einer Temperatur von 110 °C eingeleitet, so ist ein Druck von wenigs¬ tens 0,6 MPa für die Kondensation des Arbeitsfluides 4 not¬ wendig. Daraus resultiert, dass die Eintrittsstelle bzw. die Eintrittshöhe 8 des Arbeitsfluides 4 in den Druckspeicher 3 so gewählt sein muss, dass wenigstens 50 m Wasser 10 über der Eintrittshöhe 8 des Arbeitsfluides 4 liegen. Generell kann der Druck entsprechend der Eintrittshöhe 8 des Arbeitsfluides
4 gewählt werden. Um den Druck im hydrostatischen Druckspeicher 3 weiter zu erhöhen, ohne eine Erhöhung der Flüssigkeitssäule des Wärmeträ¬ gers 10 oder einer Verringerung der Eintrittshöhe 8, wird an dem oberen Ende des Druckspeichers 3 eine kalte Wasserschicht 32 aufgesetzt. Die kalte Wasserschicht 32 ist durch eine Trennvorrichtung 34 vom Wasser 10 des hydrostatischen Druckspeichers 3 getrennt. Durch das Aufsetzen der kalten Wasserschicht 32 am oberen Ende des hydrostatischen Druckspeichers 3 wird sichergestellt, dass der Druck in der Eintrittshöhe 8 den Kondensationsdruck des Arbeitsfluides 4 bei dessen Ein- leitung übertrifft und eine Kondensation des Arbeitsfluides 4 eintritt. Die Eintrittshöhe 8 des Arbeitsfluides 4 kann somit höher ausgelegt werden, wodurch die Temperatur an der Eintrittshöhe 8 gesteigert werden kann. Wie bereits in Figur 1 sinkt das Arbeitsfluid 4 durch seine im Vergleich zum Wärmeträger 10 größere Dichte durch den Ein- fluss der Schwerkraft 100 auf den Boden 9 des hydrostatischen Druckspeichers 3. Von dort kann es wiederum über einen Ab-
scheider 18 dem Arbeitskreislauf 36 der Wärmepumpe 6 zuge¬ führt werden. Ist der Wärmeträger 10 dichter als das Arbeits- fluid 4, so ist eine Entnahme des Arbeitsfluides 4 an einem oberen Ende des hydrostatischen Druckspeichers 3 vorgesehen.
Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt oder andere Variationen können vom Fachmann hie- raus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.