-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Erzeugen und schlagartigen Zuführen eines aus Wasserdampf
und Wasserstoftperoxiddampf bestehenden überhitzten Dampfgemisches ohne
zusätzlichen Transportgasstrom
in eine unter Unterdruck stehende Sterilisationskammer, bei welchem
eine Wasserstoffperoxid vorgegebener Konzentration enthaltende wässrige Lösung in
einem Verdampfer verdampft, an einen dem Verdampfer nachgeordneten,
im Vergleich zum Verdampfer großvolumigen
Dampfspeicher weitergeleitet und von dort in periodischen Zeitabständen in
eine unter Unterdruck stehende Sterilisationskammer geleitet wird.
-
Ein Verfahren dieser Art ist durch
die
DE 101 16 395
A1 Stand der Technik. Bei dem bekannten Verfahren soll
das Dampfgemisch auf Grund der Druckdifferenz zwischen dem Dampfspeicher
und der Sterilisationskammer schlagartig in die Sterilisationskammer
strömen.
Dieses schlagartige Einströmen
verursacht dann eine schlagartige Expansion mit Unterkühlung, Übersättigung
und Bildung eines Kondensatbelags auf allen zu sterilisierenden
Oberflächen.
Der Kondensatbelag muss deshalb schlagartig gebildet werden, damit
die beim Auskondensieren frei werdende Verdampfungsenthalpie nicht durch
Wärmeleitung
abgeführt
wird, sondern zu einer starken Erwärmung des Kondensatbelages
führt, was
dann wiederum die Aktivierung des Wasserstoffperoxids in Form einer
Dissoziation verursacht. Dies führt
zu einer sofortigen Abtötung
aller Keime. Dabei ist es erforderlich, dass zum richtigen Zeitpunkt
eine ausreichende Menge von Wasserstoffperoxid im Dampfgemisch zur
schlagartigen Verwendung zur Verfügung gestellt wird. Bei dem
bekannten Verfahren, welches die Art des Verdampfers nicht beschreibt,
ist dem Verdampfer ein Dampfspeicher nachgeordnet, in welchem die
benötigte
Menge des Dampfgemisches bereit gehalten wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu
Grunde, das erforderliche Dampfgemisch in der benötigten Konzentration
und in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen.
-
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
eine abgemessene Menge wässriger
Lösung
vollständig verdampft
und dabei die Wasserstoffperoxidkonzentration der wässrigen
Lösung
im Dampfspeicher im Wesentlichen beibehalten wird.
-
Nur dadurch, dass eine abgemessene
Menge wässriger
Lösung
vollständig
verdampft und dieser Dampf gespeichert wird, kann im Dampfgemisch im
Wesentlichen die gleiche Wasserstoffperoxidkonzentration beibehalten
werden wie in der Flüssigphase.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich
Dampfgemische mit hohen Konzentrationen und gleichzeitig hohen Drücken ohne Explosionsgefahr
erzeugen und bereitstellen, beispielsweise mit einem Druck von 2000
mb bei 50 Gewichtsprozent Wasserstoffperoxidanteil im Dampfgemisch.
-
Das dabei entstehende Dampfgemisch
kann auf Grund einer Druckdifferenz zwischen dem Verdampfer und
dem Dampfspeicher von selbst in den Dampfspeicher hineinströmen, da
der Dampfdruck im Verdampfer aufgrund seiner gegenüber dem Dampfspeicher
erhöhten
Temperatur größer ist
als der Dampfdruck im Dampfspeicher. Der Dampfspeicher muss ein
solches Volumen aufweisen, dass bei der gegebenen Speichertemperatur
das Dampfgemisch im Dampfspeicher nicht an die Sättigungsgrenze kommt, sondern
Heißdampf
bleibt, bis die gesamte zur Verfügung
zu stellende Dampfmenge in den Dampfspeicher eingebracht wurde.
Dort muss sie in einem Zustand gehalten werden, der das Bilden eines
schlagartigen Kondensatbelages in der Sterilisationskammer möglich macht.
-
Um die unvermeidbare Zerfallsrate
des Wasserstoffperoxids im Dampfspeicher in Grenzen zu halten, sollte
dessen Temperatur nur etwa 120 bis 140 ° C betragen. Eine noch niedrigere
Temperatur von etwa 100 bis 120 ° C
wäre im
Dampfspeicher zwar durchaus möglich
und würde
der Zerfallsrate noch mehr entgegenwirken, auf der anderen Seite aber
zu einem geringeren Fassungsvermögen
des Dampfspeichers führen.
Zum Erzeugen einer hohen Verdampfungsleistung wäre eine möglichst hohe Verdampfertemperatur
erstrebenswert, die aber – aus
dem gleichen Grunde – etwa
180 ° C
nicht überschreiten
sollte. Zudem kann aus dem Verdampfer in den Dampfspeicher eintretendes
Dampfgemisch, dessen Temperatur höher ist als diejenige des Dampfspeichers,
beim Eintritt in den Dampfspeicher zu lokaler Überhitzung und eventuell zu
Kondensationseffekten im Dampfspeicher führen. Aus diesem Grunde sollte
die Temperatur des Verdampfers nur in der Größenordnung von etwa 20 ° C über der
Temperatur des Dampfspeichrs liegen, folglich bei etwa 140 bis 160 ° C. Es ist
in jedem Fall darauf zu achten, dass das Dampfgemisch nach seinem
Eintritt in den Dampfspeicher dort im überhitzten Zustand verbleibt.
-
Für
die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
spielt es im Prinzip keine Rolle, ob es sich um eine zyklisch arbeitende
oder eine kontinuierlich arbeitende Maschinenanlage handelt. Im
einen Falle kann vorgesehen sein, dass der Dampfspeicher in vorgegebenen
längeren
Zeitabständen
von beispielsweise 10 Sekunden jeweils weitgehend entleert und anschließend wieder
geladen wird, während
im anderen Falle der Dampfspeicher in vorgegebenen kurzen Zeitabständen von
beispielsweise 0,2 Sekunden angezapft und kontinuierlich geladen
wird. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Druck im Dampfspeicher
sehr viel größer ist
als der Druck in der Sterilisationskammer. Nur dadurch kann sichergestellt
sein, dass das Dampfgemisch wirklich schlagartig in die Sterilisationskammer
strömt.
-
Wie bereits erwähnt, muss der Gefahr entgegengewirkt
werden, dass sich das im Dampfgemisch befindliche Wasserstoffperoxid
zersetzt und dadurch die Konzentration verringert. Aus diesem Grunde werden
der wässrigen
Lösung
bereits von deren Hersteller Stabilisatoren zum Verhindern des Zerfalls
des Wasserstoffperoxids beigegeben. Diese Stabilisatoren binden
Schwermetallionen, welche in freier Form zur katalytischen Dissoziation
des Wasserstoffperoxidmoleküls
führen
würden.
Beim Verdampfen der wässrigen
Lösung
bleiben diese Stabilisatoren allerdings größtenteils im Verdampfer und
im Dampfspeicher zurück
und bilden dort wärmeisolierende
Verkrustungen, die insbesondere im Verdampfer die Verdampfungsleistung
beeinträchtigen.
Diese Stabilisatoren sind im Prinzip wasserlösliche Substanzen. Die aus
ihnen entstandenen Verkrustungen im Verdampfer und Dampfspeicher
können
daher im Prinzip in Wasser, das zum Reinigen von Zeit zu Zeit flüssig in den
Verdampfer und den Dampfspeicher eingebracht wird, wieder gelöst und anschließend im
gelösten
Zustand mit dem Wasser herausgespült werden. Das hierzu verwendete
Wasser muss voll entsalzt, demineralisiert bzw. destilliert sein,
um das Einbringen anderer Fremdsubstanzen beim Waschvorgang zu verhindern.
Es ist somit in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, die aus
Stabilisatorrückständen entstandenen
Verkrustungen im Verdampfer und Dampfspeicher sowie Zuleitungen
und Ventilen durch regelmäßiges Waschen
mit Wasser geeigneter Qualität
zu entfernen.
-
Zum Durchführen des Verfahrens kann insbesondere
vorgesehen sein, dass der Verdampfer und der Dampfspeicher eine
kompakte Baueinheit bilden. Dadurch werden unnötige Leitungen und Ventile überflüssig, was
sich insofern günstig
auswirkt, als die nicht vorhandenen Bauteile nicht erwärmt zu werden
brauchen. Der Dampfspeicher sollte dabei geometrisch so ausgelegt
werden, dass er sich der zugehörigen
Maschinenanlage möglichst
symmetrisch anpasst. So kann der Dampfspeicher bei längeren Maschinenanlagen
als Rohrkörper
ausgebildet sein, während
er beispielsweise bei einem Rundläufer zweckmäßig als Ringrohr oder als irgendwie
gestalteter Kleinspeicher ausgebildet wird.
-
Wie bereits erwähnt, muss die Überhitzung des
Dampfgemisches im Dampfspeicher so lange beibehalten werden, bis
das Dampfgemisch in die Sterilisationskammer einströmen kann.
Aus diesem Grunde muss der Dampfspeicher homogen, also ohne kalte
Bereiche erwärmt
werden, damit an keiner Stelle die Gefahr besteht, dass das Dampfgemisch bereits
im Dampfspeicher kondensiert. Dabei ist das Kondensieren des Wasserstoffperoxidanteils,
wegen seines höheren
Siedepunktes, besonders gefährlich, weil
dies zu einer Verringerung der Konzentration führen würde. Der Wandung des Rohrkörpers ist
daher vorteilhaft eine vorzugsweise als Heizwendel ausgebildete
Heizeinrichtung zugeordnet, welche insbesondere eine Kondensation
verhindern soll.
-
Das aus dem Verdampfer kommende Dampfgemisch
tritt mit einer Temperatur in den Dampfspeicher ein, die, wie bereits
erläutert,
vorzugsweise etwa 20 ° C über der
Speichertemperatur liegt. Wegen des unvermeidlichen steten thermischen
Zerfalls des Wasserstoffperoxids im Dampfspeicher wird zudem ständig Dissoziationsenergie frei,
so dass im Betrieb der Dampfspeicher vom Dampf in einem gewissen
Maße geheizt
wird. Zur Inbetriebnahme des Dampfspeichers muss dieser jedoch über geeignete
Heizelemente aufgeheizt werden. Vorteilhaft sind Verdampfer und
Dampfspeicher zur Umgebung hin gut wärmeisoliert, um beim Verdampfer
Wärmeverlust
durch Abstrahlung und Konvektion zu vermeiden und beim Dampfspeicher
eine homogene Temperaturverteilung und leichtes Aufheizen zu erreichen.
Da aufgrund eines an sich vorteilhaften wärmeisolierten Aufbaus unter
Umständen
die bei Betrieb im Dampfspeicher entstehende Wärmemenge nicht über Wärmeverluste
abgegeben werden kann, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
eine Kühlung
des Dampfspeichers, beispielsweise durch eine Kühlwendel, vorgesehen, die eine Überhitzung verhindert
und dadurch die Temperatur im Dampfspeicher auf dem Soll-Wert hält. Der
Verdampfer selbst bleibt hingegen gegen Überhitzung unempfindlich, da
dieser Verdampfungsenthalpie an die zu verdampfende wässrige Lösung abgeben
muss und durch die einströmende
kalte Lösung
ohnehin gekühlt
wird. Wie gesagt, dient die Heizwendel im Dampfspeicher lediglich
dem Zweck, eine Kondensation zu verhindern, während bei Betrieb infolge der Zerfallswärme im Dampfspeicher
eventuell gar keine Heizung, sondern eher eine Kühlung erforderlich ist.
-
Zum Erzielen einer möglichst
homogenen Temperatur der Wandung des Dampfspeichers soll diese über eine
möglichst
gute Wärmeleitfähigkeit verfügen. Der
Dampfspeicher sollte deshalb zweckmäßig aus gut wärmeleitfähigem Material
mit großer Wandstärke gefertigt
sein, beispielsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
mit einer Wandstärke
von vorzugsweise wenigstens 20 mm.
-
Die Zersetzung des Wasserstoffperoxids
im Dampfspeicher erfolgt jedoch nicht nur rein thermisch, sondern
auch durch den Kontakt des Dampfes mit Verunreinigungs- und Legierungsbestandteilen
des Materials der Wandung, insbesondere Schwermetallanteilen. Deshalb
sind die dampfberührten
Oberflächen
mit einer möglichst
geschlossenen Passivschicht überzogen,
beispielsweise mit einer Oxidschicht. Eine solche Oxidschicht verhindert zudem
den direkten Kontakt der sich absetzenden Stabilisatoren mit dem
Material der Wandung, was zu dessen Veränderung führen und ein Abwaschen der Rückstände unmöglich machen
würde.
-
Auch der Verdampfer besteht, wie
der Dampfspeicher, aus gut wärmeleitendem
und passiviertem Material, vorzugsweise Aluminium, und ist zweckmäßig als
massiver beheizter Zylinder ausgebildet, mit Kanälen für die wässrige Lösung und das Dampfgemisch.
Die Kanäle
sind dabei so ausgebildet, dass sich ein gefaltetes Röhrensystem
ergibt, in welchem die Flüssigkeit
beim Hindurchfließen
vollständig
verdampft. Die Faltung dient nicht nur einer platzsparenden Verlängerung
der dem Verdampfen dienenden Kanäle,
sondern reduziert auch die Strömungsgeschwindigkeiten,
durch gleichzeitige Querschnittsaufweitung. Die erheblichen Strömungswiderstände an den
Umkehrstellen der Faltung verhindern weitgehend, dass entstehende
Dampfblasen durch ihre Ausdehnung noch nicht verdampfte Flüssigkeit
durch die Kanäle
hindurch bis in den Dampfspeicher hinein mitreißen könnten. Auch dem Verdampfer
ist vorteilhaft eine vorzugsweise als Heizwendel ausgebildete Heizeinrichtung
zugeordnet.
-
Einlaufseitig ist der Verdampfer
vorteilhaft mit einem Rückschlagventil
versehen. Die wässrige, Wasserstoffperoxid
enthaltende Lösung
wird über das
Rückschlagventil
unter Druck in den Verdampfer eingeführt, wobei das Rückschlagventil
das Verdampferinnere druckmäßig von
der Wasserstoffperoxidzuleitung entkoppelt.
-
Im Zusammenhang mit den erwähnten Stabilisatoren
ist vorgesehen, dass der Baueinheit eine Zuleitung und eine Ableitung
für Waschwasser
zugeordnet ist. Dadurch können
die von den Stabilisatoren herrührenden
Rückstände oder
Verkrustungen herausgewaschen werden.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
-
Es zeigen:
-
1 eine
Sektion einer Maschinenanlage mit einem Verdampfer, einem Dampfspeicher
und einer Sterilisationskammer,
-
2 in
gegenüber 1 vergrößerter Darstellung einen Axialschnitt
durch einen erfindungsgemäßen Verdampfer,
-
3 einen
Schnitt längs
der Schnittfläche III-III
der 2,
-
4 einen
Teil eines Axialschnittes durch einen Dampfspeicher,
-
5 ein
Diagramm bezüglich
des Ladens und Entleerens eines Dampfspeichers bei einer zyklisch
arbeitenden Maschinenanlage,
-
6 ein
Diagramm bezüglich
des Ladens und Entleerens bei einer als Rundläufer ausgelegten Maschinenanlage.
-
Die sehr schematisch dargestellte
Maschinenanlage nach 1 enthält einen
rohrartigen Verdampfer 1 und einen in Relation dazu großvolumigen,
ebenfalls rohrartigen Dampfspeicher 2. Beide Aggregate,
nämlich
der Verdampfer 1 und der Dampfspeicher 2, sind
zu einer kompakten Baueinheit 3 zusammengefasst. Im vorliegenden
Fall ist dabei vorgesehen, den Dampfspeicher 2 über einen Flansch 4 mit
dem Verdampfer 1 unmittelbar zu verbinden.
-
Bei der dargestellten Anlage wird
ein Dampfgemisch aus Wasserdampf und Wasserstoffperoxiddampf erzeugt.
Dem Verdampfer 1 wird mittels einer Pumpe 5 über eine
Zuleitung 6 und ein Rückschlagventil 7 aus
einem Tank 8 unter Druck eine Wasserstoffperoxid enthaltende
wässrige
Lösung
mit der erwünschten
Konzentration in Richtung A zugeführt. Das Dampfgemisch wird
im Dampfspeicher 2 gespeichert.
-
Dem Dampfspeicher 2 ist
eine Sterilisationskammer 9 nachgeordnet, in welcher sich
nicht dargestellte Gegenstände
befinden, deren Oberflächen sterilisiert
werden sollen. Es kann sich hierbei um PET-Flaschen handeln.
-
Zunächst wird die Sterilisationskammer 9 evakuiert,
und zwar durch eine geeignete Vakuumpumpe 10 bzw. einen
aus mehreren Pumpen bestehenden Pumpstand. Anschließend wird
die Sterilisationskammer 9 durch Schließen eines Ventils 11 von der
Vakuumpumpe 10 isoliert, so dass über den Unterdruckanschluss 12 nicht
mehr in Saugrichtung B gesaugt wird.
-
Durch Öffnen von Einströmventilen 13 wird nun
dafür Sorge
getragen, dass das im Dampfspeicher 2 befindliche Dampfgemisch über Zuleitungen 14 in
Einströmrichtung
C in die Sterilisationskammer 9 gelangt, vorzugsweise durch
adiabatische Expansion. Der Druck im Dampfspeicher 2 muss
demzufolge deutlich höher
sein als der Druck in der Sterilisationskammer 9. Während der
Expansion vergrößert sich das
vom Dampfgemisch eingenommene Volumen, wodurch das Dampfgemisch
deutlich unter den Taupunkt abkühlt
und an allen ihm zugänglichen
Oberflächen
in der Sterilisationskammer 9 schlagartig kondensiert.
Dabei steigt der Druck in der Sterilisationskammer 9 wieder
an. Nach wenigen Sekunden wird mit Hilfe der Vakuumpumpe 10 der
Kondensatbelag abgezogen und die Sterilisationskammer 9 über nicht dargestellte
Einrichtungen mit Sterilluft geflutet.
-
Bei einem derartigen Verfahren wird
ein ohne Transportgasstrom eingeführtes Dampfgemisch an den Oberflächen der
zu sterilisierenden Gegenstände
sowie den Oberflächen
der Sterilisationskammer 9 als schlagartig aufgebrachter
Kondensatbelag niedergeschlagen, wobei er nach kurzer Einwirkzeit durch
weiteres Evakuieren aus der Sterilisationskammer 9 abgesaugt
wird, bis ein Druck von unter 10 mb, vorzugsweise von unter 1 mb
erreicht ist.
-
Die wässrige Lösung wird über das Rückschlagventil 7 in
den Verdampfer 1 eingeführt,
wobei das Innere des Verdampfers 1 druckmäßig von
der Zuleitung 6 entkoppelt wird. Der Verdampfer 1 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel
von so genannten Heizwendeln 15 umgeben, während der
nachgeordnete Dampfspeicher 2 beispielsweise von vergleichbaren
Heizwendeln 16 beheizt wird. Die Heizwendeln 15 und 16 sind
so ausgelegt, dass eine homogene Beheizung des Gesamtsystems möglich wird.
Die Beheizung erstreckt sich zusätzlich über die
vier Zuleitungen 14 sowie die Einströmventile 13, ferner über die
Durchführungen
der Zuleitungen 14 in die Sterilisationskammer 9 hinein
und kann dort gegebenenfalls ausschließlich durch Wärmeleitung
erfolgen.
-
Wie ersichtlich, ist sowohl der Verdampfer 1 als
auch der Dampfspeicher 2 jeweils als Rohrkörper 18 ausgebildet,
wobei insbesondere der Rohrkörper 18 des
Dampfspeichers 2 geometrisch an die Maschinenanlage angepasst
ist, also durchaus als Ringrohr ausgeführt sein kann.
-
Bei dem hier beschriebenen Sterilisationsverfahren
geht es darum, eine bestimmte Menge des aus Wasserdampf und Wasserstoffperoxiddampf
bestehenden Dampfgemisches in der erforderlichen Zeit und der erforderlichen
Konzentration zur schlagartigen Verwendung in der Sterilisationskammer 9 zur
Verfügung
zu stellen. Der im Verdampfer 1 entstehende Dampf wird
zunächst
auf Grund der sich im Betrieb ausbildenden Druckdifferenz zwischen
dem Verdampfer 1 und dem Dampfspeicher 2 in den Dampfspeicher 2 von
selbst hineinströmen.
Der Dampfspeicher 2 muss dabei ein solches Volumen aufweisen,
dass das Dampfgemisch nicht an die Sättigungsgrenze kommt, sondern überhitzt
bleibt. Die erforderliche Druckdifferenz zwischen dem Verdampfer 1 und
dem Dampfspeicher 2 ist immer dann vorhanden, wenn entweder
die Dampftemperatur im Verdampfer 1 über der Dampftemperatur im
Dampfspeicher 2 liegt oder wenn bei Temperaturgleichheit der
Dampf im Dampfspeicher 2 noch nicht gesättigt ist. Durch die hier beschriebene,
aus Verdampfer 1 und Dampfspeicher 2 beschriebene
Baueinheit 3 wird ein vollständiges Verdampfen einer abgemessenen
Menge wässriger
Lösung
möglich,
so dass die Konzentration an Wasserstoffperoxid im Dampfgemisch
im Wesentlichen gleich der Flüssigphasen-Konzentration
ist und bleibt. Die Konzentration im Dampfgemisch kann dabei ohne
Weiteres 50 bis 60% betragen. Dabei muss natürlich beachtet werden, dass
das Dampfgemisch dazu neigt, bei den erforderlichen hohen Temperaturen
sich langsam, aber stetig zu zersetzen. Hierzu trägt außer den
hohen Temperaturen auch der Kontakt des Dampfgemisches mit den inneren
Oberflächen
des Dampfspeichers 2 bei. Die dampfberührten Oberflächen müssen deshalb
in geeigneter Weise passiviert werden.
-
Es hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft
ist, wenn die Temperatur im Verdampfer 1 in der Größenordnung
von etwa 20°C
höher gehalten
wird als im Dampfspeicher 2.
-
Wie bereits erläutert, ist in regelmäßigen Abständen eine
Reinigung von Verkrustungen erforderlich, welche dadurch entstehen,
dass der wässrigen, Wasserstoffperoxid
enthaltenden Lösung
zur Stabilisierung so genannte Stabilisatoren beigegeben werden,
die eine katalytische Dissoziation des Wasserstoffperoxidmoleküls verhindern
sollen. Beim Verdampfen der Lösung
bleiben diese Stabilisatoren größtenteils
im Verdampfer 1 und im Dampfspeicher 2 zurück und bilden
dort wärmeisolierende
Verkrustungen, welche die Verdampfungsleistung beeinträchtigen.
-
Es ist somit eine relativ häufige Reinigung
erforderlich. Da die Stabilisatoren sich gelöst in der wässrigen Lösung befinden, sie also wasserlöslich sind,
können
sie wieder in Wasser gelöst
und mit Wasser herausgewaschen werden. Aus diesem Grund ist der
Baueinheit 3 eine Leitung 19 für Waschwasserzufuhr und eine
Leitung 20 für
Waschwasserabfuhr entsprechend den dargestellten Pfeilrichtungen
zugeordnet.
-
Wie in 1 noch
angedeutet, sind jedem Heizelement der Baueinheit 3 Temperaturfühler 21 und 22 zugeordnet, über welche
die Temperaturen der zu heizenden Oberflächen geregelt werden.
-
Der in den 2 und 3 dargestellte
Verdampfer 1 besteht im Wesentlichen aus einem gut wärmeleitenden
massiven Zylinder 23, der durch beheizbare Stirnwände 24 und 25 verschlossen
ist. Er besitzt eine Reihe von Kanälen 26, die ein gefaltetes Röhrensystem
ergeben, in welchem die wässrige
Lösung
beim Hindurchfließen
vollständig
verdampft und dabei die Konzentration an Wasserstoffperoxid beibehält. Die
Umkehrstellen 27 der Kanäle 26 bilden Strömungswiderstände, die
verhindern, dass beim Verdampfen der Lösung entstehende Dampfblasen noch
unverdampfte Flüssigkeit
durch ihre schnelle Expansion bis in den Dampfspeicher 2 hinein
mitzureißen.
Wie ersichtlich, vergrößern sich
die Querschnitte der Kanäle 26 jeweils
an den Umkehrstellen 27, was zu einem Reduzieren der Strömungsgeschwindigkeiten
führt.
-
Außen ist in den Zylinder 23 eine
Wendelnut 28 eingearbeitet, in welcher die bereits erwähnte Heizwendel 15 für ein elektrisches
Beheizen eingelegt ist. Ein formschlüssiges Einpressen der Heizwendel 15 in
die Wendelnut 28 ergibt einen sehr guten Wärmeübergang
an den Zylinder 23.
-
In der Stirnwand 24 ist
für das
Zuführen
der wässrigen
Lösung
eine mittige Zuführöffnung 29 vorgesehen,
von der aus sich die Kanäle 26 erstrecken. Wie
insbesondere aus 3 ersichtlich,
ist für
das Dampfgemisch, entsprechend der Anzahl der Kanäle 26,
eine Vielzahl von Abführöffnungen 30 vorgesehen,
durch welche der überhitzte
Dampf in Strömungsrichtung
D in den nachgeordneten Dampfspeicher 2 strömt.
-
Der Verdampfer 1 insgesamt
ist von einer geeigneten Isolation 31 umschlossen.
-
Mit der beschriebenen Baueinheit 3 ist
es möglich,
eine abgemessene Menge wässriger
Lösung
vollständig
zu Verdampfen und dabei die Wasserstoffperoxidkonzentration der
wässrigen
Lösung im
Dampfspeicher 2 im Wesentlichen beizubehalten.
-
In dem Axialschnitt nach 4 erkennt man einen Rohrkörper 18 für den Dampfspeicher 2 sowie die
bereits erläuterte
Heizwendel 16. Der Rohrkörper 18 besteht aus
Aluminium mit einer erheblichen Wandstärke der Wandung 32,
die beispielsweise 25 mm stark sein kann, bei einem Innendurchmesser von
beispielsweise 150 mm. Diese große Wandstärke ist erforderlich, damit über Wärmeleitung
eine gute Temperaturangleichung in axialer Richtung möglich wird.
Die Temperatur des aus dem Verdampfer 1 austretenden Dampfgemisches
beträgt
etwa 140 bis 160°C,
während
die Temperatur des Rohrkörpers 18 des
Dampfspeichers 2 nur etwa 120 bis 140°C beträgt, also ca. 20°C weniger.
Der aus dem Verdampfer 1 austretende Dampf heizt deshalb
den vorderen Teil des Rohrkörpers 18 auf,
der dadurch überhitzen und
erhebliche thermische Zersetzung des Wasserstoffperoxids verursachen
könnte.
Der große
Aluminum-Querschnitt
in Axialrichtung des Dampfspeichers 2 sorgt jedoch für rasche
Wärmeableitung
und homogene Temperaturverhältnisse.
-
Während
die hohe Temperatur im Verdampfer 1 nötig ist, um die Verdampfungsleistung
zu erhöhen,
reduziert die niedrigere Temperatur im Dampfspeicher 2 die
Zerfallsrate des Wasserstoffperoxids und schont auch die zugehörigen Bauteile,
insbesondere die Einströmventile 13,
die selbstverständlich auch
auf Speichertemperatur beheizt sein müssen, damit dort vorzeitige
Kondensatbildung vermieden wird.
-
Die mediumsberührten inneren Oberflächen 33 sowohl
des Verdampfers 1 als auch des Dampfspeichers 2 sind
passiviert, d.h. mit einer geschlossenen Oxidschicht 34 überzogen,
damit es keinen direkten Kontakt des heißen Wasserstoffperoxiddampfgemisches
mit Legierungs- und Verunreinigungsatomen des Aluminiums gibt. Dadurch
kann eine katalytische Zersetzung und somit ein Konzentrationsverlust
in der Dampfphase weitgehend vermieden werden.
-
In der Wandung 32 des Dampfspeichers 2 sind
zwei Wendelnuten 35 und 36 erkennbar, von denen
die Wendelnut 35 für
die Heizwendel 16 und die Wendelnut 36 für eine Kühlwendel 37 vorgesehen sind.
Die Kühlwendel 37 besteht
aus einem Rohr mit guter Wärmeleitfähigkeit,
vorzugsweise aus Kupfer, mit einer Kühlflüssigkeit. Die Temperatur des
Dampfspeichers 2 muss auf einem Wert im Bereich von 120 bis
140°C gehalten
werden, weshalb ein geeignetes Kühlmittel,
eventuell unter Druck, in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert
und die Temperatur über
einen Wärmetauscher
regelt. Eine Umwälzpumpe
und der Wärmetauscher
befinden sich zweckmäßig in einem
so genannten Kühlgerät, das zusätzlich auch
in der Lage sein könnte,
das Kühlmittel
zu heizen, wobei im letztgenannten Falle eine Heizwendel 16 überflüssig wäre.
-
Außen ist der Dampfspeicher 2 wieder
mit einer geeigneten Isolationsschicht 38 versehen.
-
Der Speicherraum 39 des
Dampfspeichers 2 ist im Vergleich zum Verdampfer 1 großvolumig
und kann beispielsweise 45 dm3 aufweisen.
-
Wie bereits erwähnt, geht es im Kern der Erfindung
um das Zurverfügungstellen
einer bestimmten Menge eines Wasser und Wasserstoffperoxid enthaltenden
Dampfgemisches in einer erwünschten Konzentration,
zur schlagartigen Verwendung für eine
unter Unterdruck stehende Sterilisationskammer 9. Je nach
der Bauart der Maschinenanlage können
sich dabei im Dampfspeicher 2 unterschiedliche Druckverhältnisse
ergeben, was jedoch am gemeinsamen Prinzip nichts ändert.
-
Für
zwei Varianten, nämlich
eine zyklisch arbeitende Maschinenanlage sowie eine als Rundläufer arbeitende
Maschinenanlage sind nachfolgend in den 5 und 6 zwei
Diagramme beschrieben, bei denen der im Dampfspeicher 2 vorhandene
Druck p auf der Ordinate und die Verfahrenszeit t auf der Abszisse
auftragen sind.
-
Das Diagramm nach 5 betrifft eine zyklisch arbeitende Maschinenanlage,
bei welcher der (Dampfspeicher 2 jeweils weitgehend geleert
wird und infolge der Dampfentnahme einmal pro Zyklus T5 der
Dampfdruck im Dampfspeicher 2 sehr stark abfällt. Am
Beispiel nach 5 ist
im Dampfspeicher 2 ein maximaler Druck pmax von
beispielsweise 800 mb, als minimaler Druck pmin hingegen
200 mb vorgesehen. Die Zykluszeit T5 besteht
insgesamt aus drei Zeitabständen,
nämlich
einer Ladephase T1, in welcher der Dampfspeicher 2 nicht
an die Sterilisationskammer 9 angeschlossen ist, aus einer
möglichst kurz
gehaltenen Wartezeit T2 und einer überaus kurzen
Einströmzeit
T3, in welcher der Dampfspeicher 2 nach Öffnen der
Einströmventile 13 mit
der Sterilisationskammer 9 verbunden ist.
-
Das Diagramm nach 6 bezieht sich auf eine als Rundläufer ausgebildete
Maschinenanlage, bei welcher der Dampfspeicher 2 als Ringrohr
gestaltet sein kann. In diesem Falle können mehrere Stationen, die
jeweils eine kleine Sterilisationskammer 9 enthalten, an
den Dampfspeicher 2 angeschlossen sein, wobei jeweils immer
nur ein relativ kleiner Teil des gespeicherten Dampfes entnommen
wird. In diesem Falle könnten
auch mehrere Verdampfer 1 an den allen Stationen gemeinsamen
Dampfspeicher 2 angeschlossen sein, um diesen kontinuierlich
zu laden.
-
Gemäß 6 stellt sich bei einem derartigen Rundläufer ein
nahezu stationärer
Zustand im Dampfspeicher 2 ein, da die Dampfentnahme durch die
einzelnen Stationen bis zu mehreren Malen pro Sekunde erfolgt, allerdings
immer nur mit relativ kleinen Dampfmengen.
-
Dementsprechend ist im Diagramm nach 6 eine Zykluszeit T6 von
nur etwa 0,2 Sekunden vorgesehen, wobei sich zwischen dem Druckmaximum
und dem Druckminimum ein relativ hoher mittlerer Druck pm einstellt.