EP2982927A1

EP2982927A1 - Montage eines Visiers

Info

Publication number: EP2982927A1
Application number: EP14180057.3A
Authority: EP
Inventors: Reinhold Hirschheiter
Original assignee: Glock Technology GmbH
Current assignee: Glock Technology GmbH
Priority date: 2014-08-06
Filing date: 2014-08-06
Publication date: 2016-02-10

Abstract

Die Erfindung betrifft die Montage eines Visiers auf einer Schusswaffe bzw. eine Schusswaffe (21) mit lösbarem Visier (12). Um unterschiedliche Visiere auf einer gegebenen Waffe motieren zu können, ist vorgesehen, dass zwischen der Schusswaffe (21) und dem Visier (12) eine Adapterplatte (10) angeordnet ist, die mit beiden Teilen (21, 12) lösbar verbindbar ist, und dass die Adapterplatte (10) auf der der Waffe (21) zugekehrten Seite eine Aufnahme aufweist die komplementär zur Aufnahme der Waffe (21) ist und auf der dem Visier (12) zugewandten Seite eine Aufnahme, die zur Aufnahme des Visiers (12) komplementär ist.

Description

Die Erfindung betrifft die Montage eines Visiers auf einer Schusswaffe entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es gibt Visiere unterschiedlicher Art die, zumeist als Zubehör, auf Schusswaffen montiert werden um das Zielen zu erleichtern. Derartige Visiere werden zusätzlich zur Kimme und Korn auf der Waffe befestigt, bei demontierbaren Kimmen ist eine Demontage derselben aber durchaus möglich. Da es zahlreiche unterschiedliche Hersteller solcher Visiere gibt und da die einzelnen Hersteller unterschiedliche Philosophien bezüglich der Befestigungen auf der Waffe haben, bestehen hier große Probleme, da auf der Waffe die zu den jeweiligen Visierbefestigungen notwendigen Gegenstücke (Führungszapfen oder Löcher, Führungsleisen oder Nuten, Gewinde zur Aufnahme von Halteschrauben, etc.) unabhängig von den optischen Unzulänglichkeiten auch das Problem aufweisen, dass diese, insgesamt als "Aufnahme" zu bezeichnenden Elemente, bei unterschiedlichen Visieren einander überschneiden und überlagern, so dass es nicht möglich ist, eine Waffe, beispielsweise eine Pistole entsprechend der US 4,539,889 ; der US 4,825,744 ; oder der US 4,893,546 , der Inhalt dieser Druckschriften wird für die Jurisdiktionen, in denen dies möglich ist, durch Zitat zum Inhalt der vorliegenden Beschreibung gemacht, zur Aufnahme von mehreren unterschiedlichen Visieren auszurüsten.
Als weiterer Nachteil, der damit direkt zusammenhängt, ist zu nennen, dass eine einmal so ausgerüstete Waffe nie wieder mit einem anderen Visier ausgerüstet werden kann, soferne dieses nicht, was aber zufällig wäre, die gleiche Aufnahme aufweist.
Es besteht ein Bedarf, eine Lösung für diese Probleme zu finden, sodass es möglich ist eine Waffe zu schaffen, die praktisch mit allen bei Visieren verwendeten Aufnahmen zusammen wirken kann.
Erfindungsgemäß werden diese Ziele durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst, mit anderen Worten, es wird auf der Waffe eine Adapterplatte befestigt, die auf der der Waffe abgewandten Seite die Aufnahme für das gewünschte Visier aufweist. Wenn ein anderes Visier befestigt werden soll, so wird eine andere Adapterplatte verwendet die, ebenso wie die erste Adapterplatte waffenseitig mit den ein für allemal waffenseitig vorgegebenen Montageelementen versehen ist, und ihrerseits auf der der Waffe abgewandten Seite die Aufnahme für ein anderes vorgegebenes Visier aufweist. Wenn kein Visier aufgesetzt wird, wird bevorzugt eine Abdeckplatte auf der Waffe montiert, durch die die Aufnahme, das sind die direkt auf der Waffe befindlichen Verbindungselemente (Vorsprünge, Rücksprünge, Schraublöcher mit Gewinde etc.) vor äußeren Einflüssen geschützt sind und die Waffe nicht nur ein gefälliges Äußeres, sondern auch eine geschlossene und glatte Oberfläche aufweist, durch die es nirgendwo zum Verhaken oder gar zu Verletzungen kommen kann.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt, als Ausführungsbeispiel, den Verschluss einer Pistole, verschiedene Adaptionsmöglichkeiten und schließlich Beispiele für die Ausbildung verschiedener Adapterplatten. Im Detail zeigt bzw. zeigen:

die Fig. 1a-1c den erfindungsgemäß ausgebildeten Verschluss einer Pistole in Seitenansicht, Draufsicht und perspektivischer Ansicht,
die Fig. 2 in Explosionsdarstellung den Verschluss analog zu Fig. 1c, eine Adapterplatte und ein Visier,
die Fig. 3 zeigt den zusammengebauten Zustand der Teile der Fig. 2,
die Fig. 4a-4c zeigen Seitenansichten eines Verschlusses analog zu dem der Fig. 2 mit jeweils unterschiedlichen montierten Visieren und
die Fig. 5a-5e zeigen erfindungsgemäße Adapterplatten unterschiedlicher Ausführung, jeweils, von oben nach untern, in Unteransicht, Seitenansicht, Draufsicht und perspektivischer Ansicht.

Die Fig. 1a-1c zeigen eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines ansonsten üblichen Verschlusses 1 einer (nicht dargestellten) Pistole bzw. Waffe 21 in Seitenansicht, in Draufsicht und in perspektivischer Ansicht. Der dargestellte Verschluss 1 verfügt über ein demontierbares Korn und eine demontierbare Kimme, diese sind abgenommen und nur die entsprechenden Aufnahmen 2 sind dargestellt. Weiters ist ersichtlich, dass im hinteren Bereich des Verschlusses, nahe an der Stelle der abgenommenen Kimme, eine Ausnehmung 3 im Verschluss vorgesehen ist, deren genauere Ausbildung aus Fig. 1b und Fig. 1c erkennbar ist.
Der Verschluss weist im Bereich der Ausnehmung 3 eine ebene Fläche 4 auf, die durch eine niedrige Längsleiste 5 in zwei Teile geteilt ist. Weiters sind in der ebenen Fläche 4, beim dargestellten Ausführungsbeispiel symmetrisch zur Längsmittelebene des Verschlusses 1 und damit auch der Leiste 5, zwei Löcher mit Gewinden 6 ausgebildet.
Schließlich befindet sich, asymmetrisch zur Längsmittelebene des Verschlusses 1 im vorderen Bereich einer der beiden Teilflächen der ebenen Fläche 4 eine knapp über diese hinausragende Prüffläche 7.
Die Fig. 2 zeigt, in perspektivischer Ansicht, einen Verschluss 1 entsprechend dem der Fig. 1, allerdings mit montierter Kimme 8 und montiertem Korn 9. In einer - linearen - Explosionszeichnung ist oberhalb der ebenen Fläche 4 die zur Montage vorgesehene Adapterplatte 10 dargestellt. Diese kann mittels zweier Schrauben 11, die mit den beiden Gewinden 6 im Verschluss 1 zusammenwirken und aufgrund der geometrischen Passform der Unterseite der Adapterplatte 10 (siehe Fig. 5) passgenau in der Ausnehmung 3, der Leiste 5 und der Prüffläche 7 befestigt werden.
Oberhalb der Adapterplatte 10 ist ein Visier 12 dargestellt, mit seinen Befestigungsschrauben 13, mit denen es in entsprechenden Gewinden 13' der Adapterplatte 10 eingeschraubt werden kann.
Die Adapterplatte 10 weist weiters verschiedene zylinderförmige Vorsprünge 14 auf, die mit entsprechenden Vertiefungen an der (nicht sichtbaren) Unterseite des Visiers 12, bevorzugt formschlüssig, zusammenpassen.
Die Fig. 3 zeigt den montierten Endzustand an, das Visier 12 ist am Verschluss 1 montiert und einsatzbereit.
Die Fig. 4a-4c zeigen, wie unter Verwendung unterschiedlicher Adapterplatten 16, 10, 15 unterschiedliche Visiere 18, 12, 19 auf ein und demselben Verschluss 1 montiert werden können.
Die Fig. 5 zeigt in den Ansichten 5a-5e vier verschiedene Adapterplatten 10, 15, 16, 17 und eine Abdeckplatte 20, die allesamt, wie aus der obersten Reihe der Darstellungen, die die Unterseite der Adapterplatten darstellt, ersichtlich ist, auf der dem Verschluss 1 bzw. der Ausnehmung 3 zugewandten Seite identische Ausbildung aufweisen und so abwechselnd am Verschluss 1 befestigt werden können.
Deutlich zu sehen ist eine zweigeteilte ebene Fläche 4' die satt auf der ebenen Fläche 4 des Verschlusses zu liegen kommt, sowie eine längliche Vertiefung 5' die in Form und Tiefe der Form und der Höhe der Leiste 5 entspricht. Ebenso entspricht eine Prüffläche 7' in ihrer Form, Größe und dem Ausmaß ihrer Vertiefung dem Vorsprung der Prüffläche 7 am Verschluss 1.
Wie aus den Fig. 5b-5e ersichtlich ist, sind bevorzugt die Schraublöcher für die Befestigungsschrauben der einzelnen Visiere 12, 18, 19 oder auch anderer Visiere nicht als Sacklöcher in den Adapterplatten ausgebildet, sondern als Durchgangslöcher, was sowohl die Herstellung vereinfacht als auch die mechanische Stabilität der Montage erhöht.
In der zweiten Reihe der Fig. 5, 5a-5e sind die Seitenansichten der ausgewählten dargestellten Adapterplatten gezeigt, die seitlichen Konturen, die auch in der obersten Reihe gut zu erkennen sind, entsprechen den seitlichen Riffelungen des Verschlusses 1, die somit fluchtend bis zum oberen Rand der Adapterplatten weiter geführt werden. Nur bei Fig. 5a, die die Abdeckplatte 20 zeigt und die dicker ist als die Adapterplatten, enden diese Riffelungen knapp unterhalb der oberen Kontur, dies ist insbesondere aus der untersten Darstellung der Fig. 5a gut zu erkennen.
Die Fig. 5b-5e zeigen in der dritten Reihe und sodann in der untersten Reihe, in der eine perspektivische Darstellung angegeben ist, die jeweils dem Visier zugewandte Seite der Adapterplatten und entsprechen deren Unterseite komplementär. Eingezeichnet sind, noch rein schematisch, die Möglichkeiten zur Anbringung von Kennzahlen oder anderen Kennzeichnungen auf der im montieren Zustand oberen Seite der Adapterplatten, und die Anbringung einer Marke oder eines Montage- oder Sicherheitshinweises.
Es ist somit jede der beiden Aufnahmen der Adapterplatten komplementär zur Aufnahme des zugeordneten Teils: Einerseits der Aufnahme der Waffe und andererseits der Aufnahme des Visiers. Unter "komplementär" wird in der Beschreibung und den Ansprüchen eine funktionelle Komplementarität verstanden, die auch die Befestigungsmittel wie Schrauben, Bolzen, etc. umfasst. Wenn auch angestrebt wird, möglichst große Kontaktflächen vorzusehen, um die auftretenden Kräfte gut übertragen zu können, ist eine vollständige geometrische Komplementarität nicht notwendig, es dürfen nur keine Überlappungen auftreten.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt sondern kann vielfach abgewandelt und adaptiert werden. So ist es insbesondere bei Verschlüssen, die nicht den im Wesentlichen prismatischen Querschnitt des gezeigten Verschlusses 1 aufweisen, möglich und empfehlenswert, statt der ebenen Fläche 4 eine Zylinderfläche vorzusehen, wobei festzuhalten ist, dass auch eine ebene Fläche nur ein Sonderfall einer Zylinderfläche ist. Ebenso kann statt einer Zylinderfläche eine Kegelfläche gewählt werden, dies hängt ausschließlich von den Vorgaben ab, die die zu adaptierenden Verschlüsse bzw. Waffenteile dem Konstrukteur stellen und kann in Kenntnis der Erfindung leicht passend adaptieret und ausgestaltet werden.
Die Verwendung einer durchgehenden Leiste 5, speziell mit den abgerundeten Verdickungen am Ende ist deshalb bevorzugt, weil sie in der Herstellung durch Stirnfräser mit hoher Genauigkeit und dennoch niederen Kosten erreichbar ist, andere Ausbildungen von Erhebungen oder Vertiefungen, die einerseits den genauen Sitz sichern, andererseits auch in der Lage sind, starke Kräfte, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel parallel oder nahezu parallel zur ebenen Fläche 4 verlaufen, aufnehmen zu können, verwendet werden.
Die Fläche 7 und ihr Gegenstück 7' verhindern, dass irrtümlich falsche Adapterplatten aufgesetzt werden, hier kann beispielsweise auf unterschiedliche Verschlüsse innerhalb eines Waffensystems Bedacht genommen werden.
Zur Ausbildung der Oberseite der Adapterplatten, die der Montage der Visiere dienen, ist nicht viel zu sagen, hier sind die Formen und Befestigungsorgane vorzusehen, die durch die Visiere vorgegeben sind.
Als Material für die Adapterplatten können alle Materialien verwendet werden die im Waffenbau eingesetzt werden, insbesondere Materialien, die mit dem des jeweiligen Verschlusses übereinstimmen, sind aus optischen, aber auch aus Gründen der Wärmeausdehnung und der mechanischen Stabilität, bevorzugt, ohne dass es notwendig ist, diese zu verwenden.
Es wurden Adapterplatten für Pistolen dargestellt, auch für andere Schusswaffen sind derartige erfindungsgemäße Adapterplatten verwendbar. Es ist dabei prinzipiell so, dass dabei die der Waffe zugewandte Seite geometrisch (mit den obigen Einschränkungen) und betreffend die Aufnahmen den Gegebenheiten auf der Waffe zu entsprechen hat, und die dem Visier zugewandte Seite geometrisch (mit den obigen Einschränkungen) und betreffend die Aufnahmen den Gegebenheiten auf dem Visier zu entsprechen hat.

Bezugszeichenliste:

1	Verschluss	12	Visier
2	Aufnahmen	13	Schrauben,
3	Ausnehmung	13'	Gewinde
4	Ebene Fläche	14	Vorsprünge
5	Leiste,	15	Adapterplatte
5'	Vertiefung	16	Adapterplatte
6	Sackloch, Gewinde	17	Adapterplatte
7, 7'	Prüffläche	18	Visier
8	Kimme	19	Visier
9	Korn	20	Abdeckplatte
10	Adapterplatte	21	Waffe
11	Schrauben

Claims

Schusswaffe mit lösbarem Visier, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Schusswaffe (21) und dem Visier (12) eine Adapterplatte (10) angeordnet ist, die mit beiden Teilen (21, 12) lösbar verbindbar ist, und dass die Adapterplatte (10) auf der der Waffe (21) zugekehrten Seite eine Aufnahme aufweist die komplementär zur Aufnahme der Waffe (21) ist und auf der dem Visier (12) zugewandten Seite eine Aufnahme, die zur Aufnahme des Visiers (12) komplementär ist.
Schusswaffe mit lösbarem Visier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme auf der Waffe (21) bzw. deren Verschluss (1) eine zylindrische oder ebene Fläche (4) aufweist, die von einer in Längsrichtung der Waffe (21) verlaufenden Leiste (5) überragt wird, und dass die waffenseitige Aufnahme der Adapterplatte (10) eine zylindrische oder ebene Fläche (4') und eine zur Leiste (5) komplementäre Nut (5') aufweist.
Schusswaffe mit lösbarem Visier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme auf der Waffe (21) bzw. deren Verschluss (1) eine über die Ebene (4) ragende Prüffläche (7) aufweist, und dass die waffenseitige Aufnahme der Adapterplatte (10) eine dazu komplementäre, vertiefte Prüffläche (7') aufweist.
Schusswaffe mit lösbarem Visier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Umriss der Adapterplatte (10) dem Umriss der Waffe (21) bzw des Verschlusses (1) im Bereich der Aufnahme geometrisch entspricht.