EP2813369B1

EP2813369B1 - Verfahren zur Herstellung eines Druckereierzeugnisses, insbesondere eines Beipackzettels, sowie Druckereierzeugnis

Info

Publication number: EP2813369B1
Application number: EP14172240.5A
Authority: EP
Inventors: Stefan Bisping
Original assignee: Bahren Walter
Current assignee: Bahren Walter
Priority date: 2013-06-12
Filing date: 2014-06-12
Publication date: 2016-07-20
Anticipated expiration: 2034-06-12
Also published as: DE102013106126A1; EP2813369A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Druckereierzeugnisses, insbesondere eines Beipackzettels, ein entsprechend dem Verfahren hergestelltes Druckereierzeugnis sowie eine Vorrichtung zur Herstellung eines derartigen Druckereierzeugnisses.
Pharmazeutische Produkte oder verwandte Produkte der Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie müssen häufig - insbesondere aufgrund gesetzlicher Vorgaben - mit umfangreichen schriftlichen Informationen, sog. Beipackzetteln, versehen werden. Die mit diesen Beipackzetteln zu vermittelnde Informationsmenge wird zunehmend umfangreicher, was insbesondere aufgrund neuerer Anforderungen an minimale Schriftgrößen (EU-Richtlinie 2001/83/EC) zu einem sehr hohen Informationsflächenbedarf führt. Derartige Beipackzettel werden gewöhnlich auf einem ein- oder beidseitig bedruckten Papierbogen hergestellt, der horizontal und vertikal gefaltet und dann in die Produktverpackung (in der Regel eine Faltschachtel) zusammen mit dem eigentlichen Produkt oder nach dem Einlegen des Produktes hinzugelegt wird.
Ein derartiger, sog. "kleinstgefalzter" Beipackzettel ist jedoch bei den heutzutage häufig erforderlichen "plakatartigen" Gesamtpapierflächen für den Benutzer sehr unübersichtlich und lässt sich mit vertretbarem Aufwand kaum wieder durch diesen in seine ursprüngliche Kompaktheit falten, so dass der einmal entfaltete Beipackzettel häufig nicht mehr in der Produktverpackung untergebracht werden kann. Hierdurch geht der Beipackzettel letztlich leicht verloren, was selbstverständlich unerwünscht ist.
Auch ist ein derartiger kleinstgefalzter Beipackzettel häufig im Hinblick auf eine maschinelle Einlegbarkeit in Produktverpackungen problematisch, da der stark gefaltete Zettel sich unerwünscht teilweise entfalten kann und häufig keine zum störungsfreien Einlegen geeignete geschlossene Kante aufweist.
Vor diesem Hintergrund sind sog. Outsert/Insert-Produkte entwickelt worden, bei denen es sich um aus einem Druckbogen hergestellte kleinstgefalzte Druckereierzeugnisse handelt, die mittels eines perforierten Klebeetikettes verschlossen werden und somit eine ringsum im Wesentlichen geschlossene Kante aufweisen. Von der Handhabung durch den Benutzer her weist dieses Produkt jedoch das vorstehend erläuterte Problem der Unübersichtlichkeit des entfalteten Produktes auf. Ferner lässt sich ein einmal geöffnetes Outsert/Insert ebenfalls nur sehr schwer wieder in der ursprünglichen Produktverpackung unterbringen.
Eine für den Benutzer leichter handhabbare Alternative sind sog. Booklets wie sie beispielhaft aus US 6 273 411 B1 und US 2004/209754 A1 hervorgehen, bei denen bekanntermaßen mehrere zusammengetragene Druckbögen mittels Leimungen od. dgl. verbunden werden und auf Format geschnitten werden, so dass bei dem fertigen Produkt die Einzelseiten an einem Rand buchfalzartig verbunden sind. Hierdurch lässt sich der Beipackzettel bequem handhaben, d.h., die Reihenfolge der Seiten ist klar ersichtlich, und das Booklet lässt sich in der Regel auch bequem wieder in die Produktverpackung einlegen.
Insbesondere im pharmazeutischen Bereich werden an Beipackzettel ausgesprochen hohe Qualitätssicherungsanforderungen gestellt, d.h., falsche oder unvollständige Beipackzettel müssen nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen sein. Ein Zusammensetzen eines Beipackzettels aus mehreren Druckbögen weist gegenüber einem aus einem einzigen Druckbogen hergestellten Produkt in diesem Zusammenhang inhärente Sicherheitsrisiken hinsichtlich möglicher Fehlzusammenstellung (Untermischung) von Druckbögen auf.
Wenngleich diesem Nachteil mittels intensiver Kontrolle (z.B. Kamerakontrolle) der Produkte grundsätzlich entgegengewirkt werden kann, besteht im pharmazeutischen Bereich ein großes Interesse daran, Produkte und Verarbeitungsverfahren zu schaffen, die möglichst inhärent bereits einen maximalen Sicherheitsgrad aufweisen.
Zusätzliche Anforderungen im Bereich der pharmazeutischen Produkte resultieren aus der Tendenz, den Produkten nicht nur einen, sondern wenigstens zwei Informationsmittel beizufügen. Dabei kann es sich um verschiedene Patienteninformationen für verschiedene Zielgruppen handeln, z.B. zum einen für den Patienten und zum anderen für den Arzt oder Apotheker; oder es kann sich beispielsweise um eine obligatorische Patienteninformation und eine weitergehende Patienteninformation mit zusätzlichen serviceorientierten Hinweisen oder einem Hinweis auf evtl. geeignete ergänzende Produkte oder eine Gerätebeschreibung eines Applikators für ein Medikament handeln.
Da pharmazeutische Produktverpackungen generell möglichst platzsparend ausgebildet sind, ist für mehrere Druckereierzeugnisse häufig kaum Platz. Zudem ist das maschinelle Einlegen mehrerer Druckereierzeugnisse sehr schwierig und mit den üblicherweise vorhandenen Verpackungsmaschinen nur mit erhöhtem Aufwand zu realisieren.
Diesem Problem könnte durch ein Zusammentragen der einzelnen Erzeugnisse vor dem Einlegen in die Verpackung entgegengewirkt werden (sog. Piggy-Back-Anwendungen). Dies bringt aber wiederum zusätzliche Risiken aufgrund des Risikos falscher Produktzusammentragungen mit sich.
Vor diesem Hintergrund liegt eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren der eingangs genannten Art bzw. ein entsprechend hergestelltes Druckereierzeugnis sowie eine Vorrichtung zu dessen Herstellung vorzuschlagen, mit dem bzw. mit der auch mehrteilige Patienteninformationen möglichst sicher, kompakt, produktionstechnisch einfach und leicht einlegbar hergestellt und gleichzeitig komfortabel durch die Benutzer handhabbar realisiert werden können.
Zunächst sei nachfolgend zum Verständnis des in den Patentansprüchen beanspruchten spezifischen erfindungsgemäßen Verfahrens ein grundlegendes Verfahren zur Herstellung entsprechender Druckereierzeugnisse erläutert, das zwar nicht Gegenstand der vorliegenden Patentansprüche ist, jedoch für sich genommen einen eigenständigen Erfindungskomplex darstellt.
Bei diesem grundlegenden Verfahren zur Herstellung eines Druckereierzeugnisses, insbesondere eines mehrteiligen Beipackzettels für ein pharmazeutisches Produkt, aus einem einzigen Druckbogen, der eine Längsseite und eine Querseite aufweist, sind zunächst folgende grundlegende Schritte vorgesehen, die in der nachfolgenden oder - soweit technisch möglich - in einer abweichenden Reihenfolge ausgeführt werden können:

a) Einbringung wenigstens einer Perforation in den Druckbogen in Längsrichtung,
b) Aufbringung von wenigstens zwei in Längsrichtung verlaufenden Klebespuren oder wenigstens eines Klebebereichs auf eine oder beide Seiten des Druckbogens,
c) Vornahme wenigstens einer oder bevorzugt mehrerer Längsfalzungen derart, dass durch Zusammenwirken der Klebespuren oder des wenigstens einen Klebebereichs wenigstens zwei übereinandergelegte Druckbogenbereiche verbindende Verklebungen gebildet werden;
d) Vornahme eines Beschnitts des Druckbogens an wenigstens einer Seite quer zu der Verklebung.

Dabei weist das entsprechend bearbeitete Erzeugnis in einem sog. Langzustand wenigstens zwei jeweils aufeinander folgende Teile auf, die an der wenigstens einen Perforation abtrennbar miteinander verbunden sind, wobei jedes Teil im abgetrennten Zustand durch die Verklebung buchartig gebunden ist.
Somit wird das vorstehend beschriebene Erzeugnis aus einem einzigen Druckbogen hergestellt, wodurch die möglichen Risiken bei aus mehreren Druckbögen hergestellten Produkten (Untermischen) von Vornherein ausgeschlossen sind. Wenn im Zusammenhang mit einem derartigen Druckbogen von Längs- und Querrichtung die Rede ist, so soll dies übrigens nicht notwendigerweise bedeuten, dass dieser in Längsrichtung länger ist als in Querrichtung, wenngleich dies der Normalfall sein wird.
Aus diesem einzigen Druckbogen wird somit ein Produkt hergestellt, das wenigstens zwei buchartige Teile aufweist, die sich über die Perforation durch den oder die Benutzer voneinander trennen lassen. Somit sind die Teile bis zur Verwendung fest miteinander verbunden und wurden gemeinsam hergestellt, wodurch es ausgeschlossen ist, dass nur einzelne Teile in das Produkt gelangen. Auch hierdurch weist das entsprechende Druckereierzeugnis ein hohes inhärentes Sicherheitsniveau auf.
Das Druckereierzeugnis ist in dem vorstehend beschriebenen, als "Langform" bezeichneten Zustand meist noch nicht kompakt genug, um in den Produktverpackungen untergebracht werden zu können. Deshalb werden bevorzugt weitere Schritte durchgeführt, mittels derer das Produkt in einen kompakteren und maschinell handhabbaren sog. "Verpackzustand" überführt werden kann.
Hierzu kann das Erzeugnis - ausgehend von dem Langzustand - folgenden zusätzlichen Schritten unterzogen werden:

c') Vornahme wenigstens einer Querfalzung im Anschluss an die wenigstens eine Längsfalzung in Schritt c) und bevorzugt vor dem Beschnitt in Schritt d), wobei bei einer einzigen Querfalzung - bzw. bei der letzten Querfalzung im Falle mehrerer Querfalzungen - die freien äußeren Ränder des Erzeugnisses im Wesentlichen miteinander fluchtend aufeinander gelegt werden, und
e) Verbindung der freien äußeren Ränder durch ein Klebemittel miteinander, insbesondere ein Klebeetikett, bevorzugt im Anschluss an den Beschnitt in Schritt d).

Das sich so ergebende Paket kann dann vornehmlich dank einer geschlossenen Kante (dies ist die dem Klebeetikett gegenüberliegende Kante) störungsfrei in eine Verpackung eingelegt werden, je nach Ausgestaltung des Klebeetiketts auch mit dieser Seite voran.
Der Benutzer entnimmt das Paket der Faltschachtelverpackung, bricht das - vorzugsweise perforierte - Klebeetikett auf und entfaltet zunächst die quergefalzten Teile (grundsätzlich sind auch weitere Längsfalzungen zur Kompaktierung denkbar), bis er das Produkt im Langzustand vorfindet. Dann können die entsprechenden Teile an der Perforation getrennt werden und liegen dann buch- bzw. bookletartig vor.
Durch die vorzunehmende Trennung wird zusätzlich dokumentiert, dass das Erzeugnis benutzt wurde, was in bestimmten Szenarien vorteilhaft sein kann. So kann durch die Abtrennung der Erzeugnisse nachvollzogen werden, dass ein Arzt oder Apotheker die für ihn bestimmte Patienteninformation zur Kenntnis genommen hat.
Das vorstehend beschriebenen grundlegende Verfahren eignet sich besonders gut für Druckereierzeugnisse mit eher geringen Booklet-Seitenzahlen, da die Längsfalzkapazitäten in Schritt b), insbesondere bei Verwendung eines Wickelfalzes, auf typischerweise ca. 20 Seiten begrenzt sind.
Das vorgenannte Grundverfahren soll daher erfindungsgemäß herstellungstechnisch, insbesondere im Hinblick auf höhere Seitenzahlen, noch verbessert werden.
Dies erfolgt mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. durch ein Druckereierzeugnis mit den Merkmalen des Patentanspruches 13 sowie eine zur Durchführung des Verfahrens ausgebildete Herstellungsvorrichtung gemäß Patentanspruch 14.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen Patentansprüchen erläutert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Druckereierzeugnisses, insbesondere eines mehrteiligen Beipackzettels für ein pharmazeutisches Produkt, aus einem einzigen Druckbogen, der eine Längsseite und eine Querseite aufweist, sind folgende Schritte vorgesehen, die in der nachfolgenden oder - soweit technisch möglich - in einer abweichenden Reihenfolge ausgeführt werden:

i) Aufbringung von wenigstens vier in Längsrichtung verlaufenden Klebespuren oder von wenigstens zwei Klebebereichen auf eine oder beide Seiten des Druckbogens,
ii) Vornahme ein oder mehrerer Längsfalzungen derart, dass durch Zusammenwirken der Klebespuren oder der Klebebereiche wenigstens vier übereinandergelegte Druckbogenbereiche verbindende Verklebungen gebildet werden;
iii) Einbringung von wenigstens zwei Perforationen in den Druckbogen in Längsrichtung,
iv) Aufbringung weiteren Klebers auf wenigstens einen außenseitigen und auf wenigstens eine der Verklebungen ausgerichteten Bereich des längsgefalzten Druckbogens,
v) Vornahme einer Querfalzung und dabei Verkleben der beiden quergefalzten Teile mittels des vorher aufgebrachten weiteren Klebers derart, dass die sich beim Endprodukt ergebende Seitenzahl des Druckereierzeugnisses verdoppelt wird,
vi) Vornahme eines Beschnitts des so bearbeiteten Druckbogens an wenigstens einer Seite quer zu den Verklebungen und im Bereich des Querfalzes,

Bei dem erfindungsgemäß beanspruchten Verfahren werden somit zwei im Laufe der Verfahrens übereinandergelegte Teile des späteren Erzeugnisses auf einem Druckbogen in Querrichtung nebeneinander vorbereitet und in einem ersten Schritt zunächst separat mit Klebespuren/Klebebereichen sowie Perforationen versehen.
Diese Vorgehensweise ermöglicht zum einen eine effiziente Ausnutzung der zur verfügbaren stehenden Produktionsdruckbreite der verwendeten Druckmaschinen, wobei dessen ungeachtet die Produktsicherheit aufgrund der Verwendung eines einzigen Druckbogens gewährleistet bleibt.
Zum anderen sind aufgrund dieser Vorgehensweise in Schritt ii) nur halb so viele Längsfalzungen erforderlich, so dass z.B. Wickelfalzverfahren auch für Produkte mit mehr als 20 Seiten eingesetzt werden können, denn ansonsten können Wickelfalze aufgrund des zunehmenden Umfangs des wickelgefalzten Produkts typischerweise nur für Produkte von 12 bis 20 Seiten störungsfrei eingesetzt werden.
Hinsichtlich weiterer Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auch auf die vorstehenden Ausführungen zum Grundverfahren Bezug genommen.
Ähnlich wie bei dem vorbeschriebenen Grundverfahren kann in einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens das Druckereierzeugnis ausgehend von dem Langzustand zur Erreichung eines kompakteren Verpackzustandes den folgenden zusätzlichen Schritten unterzogen werden:

v') Vornahme wenigstens einer weiteren Querfalzung bevorzugt im Anschluss an die Querfalzung in Schritt v) und vor dem Beschnitt in Schritt vi), wobei bei einer einzigen weiteren Querfalzung, bzw. bei der letzten weiteren Querfalzung im Falle mehrerer weiterer Querfalzungen, die freien äußeren Ränder des Erzeugnisses im Wesentlichen miteinander fluchtend aufeinander gelegt werden, und
vii) Verbindung der freien äußeren Ränder durch ein Klebemittel, insbesondere ein Klebeetikett.

Die im Rahmen der Erfindung sich ergebenden buchartigen Teile können jeweils eine gleiche Fläche aufweisen, wodurch sich unter Zugrundelegung von zwei Teilen eine mittige Teilung ergäbe.
Je nach Anforderungen können jedoch durchaus mehr als zwei Teile vorgesehen sein, und es kann vorgesehen sein, dass die Teile flächenmäßig unterschiedlich groß ausgebildet sind. Unabhängig von der Lage der wenigstens einen Perforation oder der Verklebungen erfolgt die wenigstens eine Querfalzung in Schritt v') (bzw. Schritt c' beim Grundverfahren) bevorzugt jeweils in etwa in der Mitte des quer zu falzenden Erzeugnisses, so dass sich im Verpackzustand ein sich nicht von selbst aufblätterndes Produkt mit einer geschlossenen, automatisierungsfreundlichen Kante ergibt.
Die Aufbringung der Klebespuren bzw. der Klebebereiche in Schritt i) (bzw. Schritt b) erfolgt bei einer Zickzackfaltung in Schritt ii) (bzw. Schritt c) bevorzugt abwechselnd auf beide Seiten des Druckbogens. Bei einer Wickelfalzung reicht normalerwiese eine Aufbringung der Klebespuren auf eine Seite des Druckbogens.
Bei der Perforation in Schritt iii) (bzw. a) handelt es sich bevorzugt um eine leicht und rissfrei trennbare Mikroperforation. Je nach den verfahrensmäßigen Gegebenheiten kann der Perforationsschritt alternativ auch nicht erst nach der Längsfalzung, sondern zu einem anderen Zeitpunkt des Verfahrens, insbesondere direkt am Anfang vor oder während Schritt i) durchgeführt werden.
Zusammen mit den später zum Trennen der Einzelerzeugnisse ("Booklets") vorgesehenen Perforationen kann auch eine Hilfsperforation eingebracht werden, deren Funktion weiter unten erläutert wird.
Der Beschnitt in Schritt vi) (bzw. d) erfolgt bevorzugt wenigstens an beiden Längsseiten (bei mindestens zwei Längsfalzungen) sowie an einer Querseite.
Der Beschnitt kann als im Wesentlichen letzter Verfahrensschritt durchgeführt werden (danach folgt ggf. noch die Anbringung des Klebeetiketts), da auf diese Weise gerade Schnittkanten des fertigen Produkts gewährleistet sind.
Ggf. kann der Beschnitt aber auch bereits zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführt werden. Insbesondere kann ein zusätzlicher, vorzugsweise mittels eines rotativen Werkzeugs eingebrachter Beschnitt vor dem Schritt der weiteren Querfalzung oder der weiteren Querfalzungen in Schritt v') als Schritt iv') vorgesehen sein, auf den dann noch der endgültige Beschnitt in Schritt vi) folgt.
Durch diesen zusätzlichen Beschnittvorgang iv') werden die zwecks Seitenverdopplung in Schritt v) übereinander gebrachten und bis zu diesem Zeitpunkt noch mit einem Falt verbundenen Teile voneinander getrennt.
Zur Vereinfachung des entsprechenden Querfalzvorganges in Schritt v) kann in Schritt iii) eine Hilfsperforation an der Stelle des späteren Querfalzes eingebracht werden, wobei die Hilfsperforation durch den späteren Beschnitt (vorzugsweise in Schritt iv') wieder entfernt wird.
Insgesamt entspricht die der Anzahl der abtrennbaren buchartigen Teile beim Grundverfahren der Anzahl der Verklebungen (z.B. zwei Klebelinien bei zwei Teilen), wobei im Bereich zwischen zwei Verklebungen jeweils eine Perforation vorgesehen ist, d.h. die Zahl der Perforationen ist bevorzugt um eins geringer als die Zahl der Verklebungen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Seitenverdopplung sind vor dem Übereinanderlegen der beiden Teile doppelt so viele Klebespuren und Perforationen erforderlich, d.h. erfindungsgemäß werden doppelt so viele Klebespuren aufgebracht wie abtrennbare buchartige Teile vorhanden sein sollen.
Die Klebespuren werden bevorzugt relativ nahe an den Perforationen appliziert. Anstelle einer Anordnung Klebespur - Perforation - Klebespur können die beiden Klebespuren auch ineinander übergehen und lediglich durch die Perforation getrennt werden. Im Rahmen der Terminologie der Erfindung sollen diese zwei ineinander übergehenden Klebespuren als "Klebebereiche" bezeichnet werden. Zwei nebeneinanderliegende Klebespuren werden durch einen Klebebereich ersetzt, so dass halb so viele Klebebereiche wie Klebespuren vorzusehen sind.
Die Nähe der Klebespuren zu den Perforationen bietet den zusätzlichen Vorteil, dass das Papier durch die kleberbedingte Verstärkung beim Trennen der Perforation mit geringerer Wahrscheinlichkeit einreißt.
Insgesamt können die Klebespuren bzw. die Klebebereiche sowie der weitere Kleber in Schritt iv) durchgängig oder intermittierend ausgebildet sein und durch eine Vielzahl von Klebemitteln wie Leim, Heißkleber, Mehrkomponentenkleber etc. realisiert sein. Bevorzugt handelt es sich um einen mittels Düsen auftragbaren Sprühkleber, dessen Offenzeit so gewählt wird, dass der Kleber bis zum Längsfalzen aktiv bleibt. Entsprechende Verfahren sind auch als Klebefalzung oder Inline-Leimung grundsätzlich für sich genommen bekannt.
In weiteren Ausführungsformen der Erfindung kann die beschriebene Seitenverdopplung auch mehrfach durchgeführt werden, z.B. als Seitenvervierfachung. Hierzu muss Schritt iv) mit entsprechender Kleberaufbringung entsprechend wiederholt werden, wobei entsprechend vervielfältigte Perforationen und Klebespuren oder Bereiche vorzusehen sind.
Auch ist es in einer Variante der Erfindung denkbar, die Seitenverdopplung (oder weitergehende Vervielfachung) nur für einen Teil der abtrennbaren Einzelerzeugnisse vorzusehen. Hierzu wäre in Schritt iv) die Querfalzung nichtmittig durchzuführen.
Ferner wird im Rahmen der Erfindung ein Druckereierzeugnis vorgeschlagen, insbesondere ein mehrteiliger Beipackzettel für ein pharmazeutisches Produkt, das im Wesentlichen aus einem einzigen Druckbogen, der eine Längsseite und eine Querseite aufweist, gebildet ist. Dieses Druckereierzeugnis weist in einem Langzustand wenigstens zwei jeweils aufeinander folgende Teile auf, die an wenigstens einer Perforation abtrennbar miteinander verbunden sind, wobei jedes Teil im abgetrennten Zustand durch eine zugehörige Verklebung buchartig gebunden und entsprechend dem vorstehend beschriebenen Verfahren ausgebildet ist.
Schließlich wird im Rahmen der Erfindung eine zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens ausgebildete Vorrichtung vorgeschlagen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1a: einen schematischen Falzplan zur Illustration des Ablaufs des Grundverfahrens;
Figur 1b: Seitenansichten eines Teils der Produkte aus Figur 1 a;
Figur 1c: ein Detail aus Figur 1 a in einer alternativen Ausführungsform;
Figuren 2a-d: verschiedene Aufteilungsvarianten eines beispielhaften Erzeugnisses;
Figur 3a: einen schematischen Falzplan zur Illustration des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
Figur 3b: Seitenansichten eines Teils der Produkte aus Figur 3a.

In Figur 1 a wird der Falz- und Verarbeitungsablauf eines Grundverfahrens zur Herstellung eines Druckereierzeugnisses illustriert, das sich in diesem Beispiel im fertigen Zustand in insgesamt vier Einzelprodukte 16a-d aufteilen lässt. Die Schritte sind von links nach rechts in den Schritten A bis E dargestellt.
In Schritt A wird ein Teil eines beidseitig mit Informationen bedruckten Druckbogens 10 gezeigt, der einer Längsfalzung in Zickzackfalzung unterzogen wird. Alternativ können auch andere Falzungen - wie z.B. eine Wickelfalzung - verwendet werden.
Der Druckbogen ist in Längsrichtung mit durchgehenden Perforationen 12a-c (punktierte Linien) versehen, die schon vor dem dargestellten Schritt A mittels nicht dargestellter Perforationswerkzeuge eingebracht wurden. Jeweils in unmittelbarer Nähe zu den Perforationen sind bereits Klebespuren 14a-d aufgetragen, die bei den späteren buchartigen Einzelprodukten eine Art Buchrücken oder Buchfalz als Klebefalz bilden.
Obwohl die Klebespuren 14a-d in Figur 1 a in Längsrichtung der besseren Übersichtlichkeit halber durchgängig dargestellt sind, wird der Kleber bei der dargestellten Zickzackfalzung bevorzugt nur intermittierend aufgetragen, so dass nach dem Falzvorgang jeweils nur eine Seite einer zusammenwirkenden Klebung mit Kleber versehen ist. Um eine Verklebung aller Seiten zu erreichen, müssen bei dem dargestellten Zickzackfalz die Klebespuren auch auf der Rückseite des Druckbogens 10 aufgebracht werden (nicht dargestellt), und zwar mit identischem Linienbild und ebenfalls intermittierend.
Jedes spätere buchartige Einzelprodukt 16a-d soll nur an einer Seite eine Bindung aufweisen; daher sind die Klebespuren 14a-d wie ersichtlich teilweise auf beiden Seiten der Perforationen (bei Perforation 12b), teilweise aber auch nur auf einer Seite der Perforationen (bei den Perforationen 12a und 12c) vorgesehen.
Insgesamt sind für eine Anzahl n buchartiger Einzelprodukte in der Regel n-1 Perforationen 12a-c und n Klebespuren 14a-d erforderlich.
In Figur 1 a sind die Klebespuren 14a-d linienförmig dargestellt. Es ist in einer alternativen Ausführungsform gemäß Figur 1c aber auch denkbar, dass jeweils zwei durch eine Perforation 12b getrennte Klebespuren 14b und 14c durch einen gemeinsamen Kleberbereich (in Figur 1c schraffiert) gebildet werden; im Sinne einer einheitlichen Terminologie soll auch ein derartiger gemeinsamer Kleberbereich als zwei durch die Perforation getrennte Klebespuren bezeichnet werden. Ferner wird grundsätzlich angestrebt, mit den Klebespuren 14a-d sehr nahe an die jeweiligen Perforationen 12a-c heranzurücken, um eine effektive Druckflächenausnutzung und eine optimale Blätterbarkeit der buchartigen Produkte zu gewährleisten.
Durch den in Figur 1a, Schritt A angedeuteten Längsfalzvorgang kommen die einzelnen Klebespuren mit dem gegenüberliegenden Druckbogen in Kontakt und bilden entsprechende Verklebungen.
In Schritt B von Figur 1 a liegt das Druckereierzeugnis bereits in einem Langzustand vor. In diesem Zustand (abgesehen von dem noch fehlenden Beschnitt) kann ein Benutzer später die einzelnen buchartigen Produkte 16a-d an den Perforationen voneinander trennen. Allerdings ist das Produkt in Querrichtung noch recht lang und eignet sich in dieser Form noch nicht dazu, platzsparend in eine Faltschachtelverpackung od. dgl. eingebracht zu werden.
Um das Druckererzeugnis in einen sog. Verpackzustand zu bringen, werden in den Schritten B bis E weitere Querfalzungen vorgenommen, und zwar jeweils an den gekennzeichneten Positionen 20a-c. Die Positionen 20a-c müssen dabei nicht mit den Positionen der Perforationen 12a-c oder der Klebespuren 14a-d übereinstimmen, wenngleich dies der Fall sein kann.
Die Querfalzungen müssen auch nicht alle notwendigerweise jeweils halbierend vorgenommen werden. Vielmehr können einzelnen Teile auch nur teilweise eingeklappt werden, wodurch eine vorgegebene Produktendgröße erreicht werden kann.
Somit beträgt das Verhältnis der einzelnen Querfalzlängen X1:Y1, X2:Y2 (vgl. Figur 1 a) etc. nicht notwendigerweise 50%, sondern kann im Bereich 1-99% variieren.
Die Art der Querfalzung kann ebenfalls abhängig von den Anforderungen zwischen Zickzack- und Wickelfalzung sowie Mischformen variiert werden, vgl. die partiellen Seitenansichten in Figur 1b (jeweils ohne Darstellung der Innenseiten). Lediglich bei dem letzten Querfalzvorgang in Schritt E ist es vorteilhaft, wenn die Falzung so erfolgt, dass die äußeren Ränder des Erzeugnisses im Wesentlichen miteinander fluchtend aufeinander zu liegen kommen, d.h., hier liegt die Falzlinie 20c bevorzugt in der Mitte des Erzeugnisses, bezogen auf den vorangegangenen Falzschritt.
Auf diese Weise ergibt sich ein sehr kompaktes Produkt, dessen freie Enden dann noch durch ein perforiertes Klebeetikett 18 verschlossen werden.
Vor dem Anbringen dieses Klebeetiketts 18 wird das Produkt noch an drei Seiten, d.h. in der Zeichnung rechts, links (da mindestens zwei Längsfalzungen vorliegen) und unten (was allerdings nicht zwingend ist) beschnitten. Dieser Schritt ist nicht im Einzelnen dargestellt. Hierdurch werden die bei der Längsfalzung gebildeten Falzungen weggeschnitten und die aufeinanderliegenden Einzelseiten dann in Längsrichtung freigegeben, so dass diese nur noch in Querrichtung durch die Verklebungen bzw. das Klebeetikett miteinander verbunden sind.
In den Figuren 2a-d ist dargestellt, dass die Aufteilung des Druckereierzeugnisses in Einzelprodukte 16a-d unterschiedlich erfolgen kann:
In Figur 2a sind zwei Produkte in 50:50-Teilung dargestellt, bei denen es sich beispielsweise um eine Patienten- und eine Arzt/Apothekerinformation handeln kann.
In Figur 2b sind zwei Produkte 16a,b ähnlich wie in Figur 2a, jedoch in einem 75:25-Flächenverhältnis illustriert. Die Querfalzlinie liegt in diesem Falle nicht im Bereich einer Perforation 12a. In diesem Falle befindet sich die erste Klebespur 14a nicht in unmittelbarer Nähe der Perforation 12a.
In Figur 2c sind drei Produkte 16a-c in 50:25:25-Teilung vorgesehen.
In Figur 2d sind es dagegen vier Produkte 16a-d, ähnlich wie in Figur 1a, allerdings mit gleichen Flächenverhältnissen (25:25:25:25).
In Figur 3a wird der Falz- und Verarbeitungsablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens mit "Seitenverdopplung" zur Herstellung eines Druckereierzeugnisses illustriert, wobei mit dem Grundverfahren vergleichbare Elemente mit um 40 erhöhten Bezugszeichen gekennzeichnet sind.
In dem dargestellten Beispiel lassen sich im fertigen Zustand zwei Einzelprodukte 46a und 46b voneinander trennen, wobei bedingt durch die Seitenverdopplung zunächst von vier Druckbogenbereichen ausgegangen wird.
Es sind auch mehr Endprodukte möglich, die dann auch nicht unbedingt gleiche Abmessungen haben müssen, hierzu wird auf die vorstehenden Erläuterungen zum Grundverfahren verwiesen.
Die Schritte sind von links nach rechts in den Schritten A' bis G' dargestellt.
In Schritt A' wird ein Teil eines beidseitig mit Informationen bedruckten Druckbogens 40 gezeigt, der einer Längsfalzung in Zickzackfalzung unterzogen wird.
Alternativ können auch andere Falzungen - wie z.B. eine Wickelfalzung - verwendet werden.
Der Druckbogen ist in Längsrichtung mit durchgehenden Perforationen 42a-c (punktierte Linien) versehen, die schon vor dem dargestellten Schritt A' mittels nicht dargestellter Perforationswerkzeuge eingebracht wurden. Die Perforationen können aber alternativ auch erst in einem Schritt B' oder später mit einem geeigneten Werkzeug in das bereits längsgefalzte Produkt eingebracht werden.
Die Perforationen 42a und 42c dienen (in einem späteren Stadium übereinanderliegend) zur Trennung der Einzelprodukte. Die Perforation 42b stellt eine Hilfsperforation dar, die die spätere Querfalzung zum Übereinanderlegen der beiden Teile (Schritt C' → D') erleichtern und den Falz vorgeben soll. Diese Hilfsperforation 42b ist grundsätzlich auch verzichtbar.
Jeweils in unmittelbarer Nähe zu den Perforationen 42a und 42c, nicht jedoch im Bereich der Hilfsperforation 42b, sind bereits Klebespuren 44a-d aufgetragen, die bei den späteren buchartigen Einzelprodukten eine Art Buchrücken oder Buchfalz als Klebefalz bilden.
Die Klebespuren 44a-d sind für den zu verwendenden Wickelfalz durchgängig ausgebildet. Bei der darstellten Zickzackfalzung werden diese bevorzugt nur intermittierend aufgetragen, so dass nach dem Falzvorgang jeweils nur eine Seite einer zusammenwirkenden Klebung mit Kleber versehen ist, ferner sind die Klebespuren bei Zickzackfalzung auch auf der Rückseite des Druckbogens 40 aufzubringen, und zwar mit identischem Linienbild und ebenfalls intermittierend.
In Figur 3a sind die Klebespuren 44a-d linienförmig dargestellt. Es ist in einer alternativen Ausführungsform (analog Figur 1 c) aber auch denkbar, dass jeweils zwei durch eine Perforation getrennte Klebespuren durch einen gemeinsamen Kleberbereich ersetzt werden.
Ferner wird auch bei dieser Ausführungsform angestrebt, mit den Klebespuren 44a-d sehr nahe an die jeweiligen Perforationen 42a,c heranzurücken, um eine effektive Druckflächenausnutzung und eine optimale Blätterbarkeit der buchartigen Produkte zu gewährleisten.
Durch den in Figur 3a, Schritt A' angedeuteten Längsfalzvorgang kommen die einzelnen Klebespuren 42a-d mit dem gegenüberliegenden Druckbogen in Kontakt und bilden entsprechende Verklebungen.
In Schritt B' liegt das Erzeugnis längsgefalzt (wickelgefalzt) vor.
Auf die Außenseite dieses wickelgefalzten Erzeugnisses wird dann in Schritt C' weiterer Kleber aufgebracht, und zwar in Form zweier kurzer Klebespuren 48a und 48b. Diese Klebespuren 48a, 48b (alternativ wäre auch hier ein zusammenhängender Kleberbereich möglich) sind so positioniert, dass bei dem folgenden Falzschritt C' → D' die Klebespuren 44a,b und 44c,d durch die Klebespuren 48a, 48b übereinanderliegend miteinander verklebt werden, so dass ein durchgängig klebegebundenes Druckereierzeugnis mit verdoppelter Seitenzahl entsteht.
Auch die ursprünglich zwei Perforationen 42a, 42c liegen dann fluchtend übereinander und werden vom Benutzer als eine einzige Perforation wahrgenommen, die nachfolgend mit der Bezugsziffer 54 bezeichnet sei.
Für die Seitenzahlverdopplung beider Einzelerzeugnisse 46a und 46b in Schritt C' ist es erforderlich, dass die Klebespuren 44a-d und die Perforationen 42a und 42c spiegelsymmetrisch um die Hilfsperforation 42b (bzw. den entsprechenden, mit der Bezugsziffer 52 bezeichneten Falz 52 bei Verzicht auf die Hilfsperforation) angeordnet sind.
Es wäre allerdings auch denkbar, lediglich eines der Einzelerzeugnisse mit doppelter Seitenzahl zu generieren. In diesem Falle wäre der Falz 52 bzw. die Hilfsperforation 42b nicht mittig anzuordnen.
Anschließend erfolgt bevorzugt in Schritt D' ein erster Beschnitt des Druckereierzeugnisses. Die Endkontur nach Beschnitt wird durch die gepunktete Linie angedeutet. Dabei werden die wickelgefalzten Seiten freigegeben und die Hilfsperforation 42b entfernt.
In Schritt E' von Figur 3a liegt das Druckereierzeugnis nunmehr in einem Langzustand vor. In diesem Zustand kann ein Benutzer später die einzelnen buchartigen Produkte 46a und 46b an den Perforationen voneinander trennen.
Um das Druckererzeugnis in den Verpackzustand zu bringen, werden in den Schritten E' bis G' weitere Querfalzungen vorgenommen, und zwar jeweils an den markierten Falzlinien, vgl. hierzu die Erläuterungen zu Figur 1a. Die jeweiligen Zwischenzustände sind mit 50a-c bezeichnet, vgl. auch die zu Figur 1b analogen Seitenansichten in Figur 3b.
Bei dem letzten Querfalzvorgang in Schritt G' oder einem früheren Schritt sollte die Falzung wiederum derart erfolgen, dass die äußeren Ränder des Erzeugnisses im Wesentlichen miteinander fluchtend aufeinander zu liegen kommen.
Auf diese Weise ergibt sich ein sehr kompaktes Produkt, dessen freie Enden dann noch durch ein perforiertes Klebeetikett 48 verschlossen werden.
Vor dem Anbringen dieses Klebeetiketts 48 kann das Produkt noch erneut beschnitten werden, um glatte Kanten zu erreichen.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines Druckereierzeugnisses, insbesondere eines mehrteiligen Beipackzettels für ein pharmazeutisches Produkt, aus einem einzigen Druckbogen (40), der eine Längsseite und eine Querseite aufweist, gekennzeichnet durch wenigstens folgende Schritte, die in der nachfolgenden oder, soweit technisch möglich, in einer abweichenden Reihenfolge ausgeführt werden:
i) Aufbringung von wenigstens vier in Längsrichtung verlaufenden und in Querrichtung zueinander versetzten Klebespuren (44a-d) oder wenigstens zwei in Längsrichtung verlaufenden und in Querrichtung zueinander versetzten Klebebereichen auf eine oder beide Seiten des Druckbogens (40),

ii) Vornahme ein oder mehrerer Längsfalzungen mit quer zur Längsrichtung verlaufender Falzlinie derart, dass durch Zusammenwirken der Klebespuren (44a-d) oder der Klebebereiche Verklebungen (44a,b und 44c,d) gebildet werden, die übereinandergelegte Druckbogenbereiche verbinden;

iii) Einbringung von wenigstens zwei Perforationen (42a, 42c) in den Druckbogen (40) in Längsrichtung und in Querrichtung derart zueinander versetzt, dass jede Perforation zwischen zwei benachbarten Klebespuren (44a,b oder 44c,d) oder innerhalb eines Klebebereichs liegt,

iv) Aufbringung weiteren Klebers (48a, 48b) auf wenigstens einen außenseitigen und auf wenigstens eine der Verklebungen (44a,b oder 44c,d) ausgerichteten Bereich des längsgefalzten Druckbogens,

v) Vornahme einer Querfalzung mit quer zur Querrichtung verlaufender Falzlinie und dabei Verkleben der beiden quergefalzten Teile mittels des vorher aufgebrachten weiteren Klebers derart, dass Verklebungen (44a,b und 44c,d) durch den weiteren Kleber (48a, 48b) übereinanderliegend miteinander verklebt werden, so dass die sich beim Endprodukt ergebende Seitenzahl des Druckereierzeugnisses verdoppelt wird und ein durchgängig klebegebundenes Druckereierzeugnis entsteht,

vi) Vornahme eines Beschnitts des so bearbeiteten Druckbogens (40) an wenigstens einer Seite quer zu den Verklebungen und im Bereich des Querfalzes,
wobei das entsprechend bearbeitete Erzeugnis in einem Langzustand wenigstens zwei jeweils aufeinander folgende Teile (46a, 46b) aufweist, die an wenigstens einer Perforation (54) abtrennbar miteinander verbunden sind, wobei jedes Teil (46a, 46b) im abgetrennten Zustand durch die Verklebung buchartig gebunden ist.
Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Druckereierzeugnis ausgehend von dem Langzustand zur Erreichung eines kompakteren Verpackzustandes folgenden zusätzlichen Schritten unterzogen wird:
v') Vornahme wenigstens einer weiteren Querfalzung mit quer zur Querrichtung verlaufender Falzlinie bevorzugt im Anschluss an die Querfalzung in Schritt v) und vor dem Beschnitt in Schritt vi), wobei bei einer einzigen weiteren Querfalzung, bzw. bei der letzten weiteren Querfalzung im Falle mehrerer weiterer Querfalzungen, die freien äußeren Ränder des Erzeugnisses im Wesentlichen miteinander fluchtend aufeinander gelegt werden, und

vii) Verbindung der freien äußeren Ränder durch ein Klebemittel (48), insbesondere ein Klebeetikett.
Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Klebeetikett (48) perforiert ausgebildet ist.
Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine weitere Querfalzung in Schritt v') unabhängig von der Lage der wenigstens einen Perforation (54) oder der Verklebungen jeweils in etwa in der Mitte des quer zu falzenden Erzeugnisses erfolgt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufbringung der Klebespuren oder der Klebebereiche in Schritt i) abwechselnd auf beide Seiten des Druckbogens erfolgt, und dass in Schritt ii) eine Zickzackfalzung in Längsrichtung durchgeführt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufbringung der Klebespuren (44a-d) oder der Klebebereiche in Schritt i) auf eine Seite des Druckbogens (40) erfolgt, und dass in Schritt ii) eine Wickelfalzung in Längsrichtung durchgeführt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Schritt iii) wenigstens eine Mikroperforation (42a-c) eingebracht wird, wobei der Perforationsschritt alternativ auch vor der Längsfalzung durchgeführt werden kann.
Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Schritt der weiteren Querfalzung oder der weiteren Querfalzungen in Schritt v') ein zusätzlicher, vorzugsweise rotativer, Beschnitt als Schritt iv') erfolgt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Schritt iii) eine Hilfsperforation an der Stelle des späteren, in Schritt v) eingebrachten Querfalzes zur Vereinfachung des entsprechenden Querfalzvorganges eingebracht wird, wobei die Hilfsperforation durch den späteren Beschnitt wieder entfernt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens zwei der aufeinander folgenden abtrennbaren Teile ungleiche Flächen aufweisen.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anzahl der abtrennbaren buchartigen Teile (46a, 46b) eine doppelt so große Anzahl von Klebespuren (44a-d) entspricht, wobei im Bereich zwischen zwei Klebespuren (44a,b; 44c,d) jeweils eine Perforation (54) vorgesehen ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
benachbarte Klebespuren ineinander übergehend und durch eine Perforation getrennt ausgebildet sind und einen Klebebereich bilden.
Druckereierzeugnis, insbesondere mehrteiliger Beipackzettel für ein pharmazeutisches Produkt, das im Wesentlichen aus einem einzigen Druckbogen (40), der eine Längsseite und eine Querseite aufweist, gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Druckereierzeugnis in einem Langzustand wenigstens zwei jeweils aufeinander folgende Teile (46a, 46b) aufweist, die an wenigstens einer Perforation (54) abtrennbar miteinander verbunden sind, wobei jedes Teil (46a, 46b) im abgetrennten Zustand durch eine zugehörige Verklebung buchartig gebunden ist, und wobei das Druckereierzeugnis mittels eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12 hergestellt ist.
Vorrichtung zur Herstellung eines Druckereierzeugnisses, insbesondere mehrteiliger Beipackzettel für ein pharmazeutisches Produkt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.