Einbaubehälter für ein Kältegerät
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Einbaubehälter für ein Kältegerät, auch als Butterfach bezeichnet, wie er insbesondere zur Montage an der Innenseite einer Tür eines Haushaltskühlschranks vorgesehen ist. Ein solches Butterfach ist z.B. aus
DE 10 2009 028419 A1 bekannt.
Dieses herkömmliche Butterfach hat einen Korpus mit zweischaligen Seitenwänden, und Achszapfen einer zwischen den Seitenwänden schwenkbar aufgehängten Klappe durchgreifen Öffnungen in den inneren Schalen der Seitenwände. Im Inneren der
Seitenwände ist auf diese Achszapfen eine Kurvenscheibe 13 aufgesteckt, an der diverse an innerer und äußerer Schale der Seitenwand befestigte Federn angreifen, um die Klappe in geschlossener Stellung zu verrasten bzw. nach einem Lösen der Verrastung ein Schwenken der Klappe in ihre offene Stellung anzutreiben. Die Kurvenscheibe und die diversen Federn in den Seitenwänden des Butterfachs zu installieren ist zeitaufwendig, so dass ein solches Butterfach nur bei Kühlschränken der gehobenen Preislage zum Einsatz kommt. Dementsprechend wird es nur in kleinen Stückzahlen gefertigt, was sich abermals nachteilig auf die Kosten auswirkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, einen Einbaubehälter für ein Kältegerät mit einer schwenkbaren Klappe zu schaffen, der in unterschiedlichen Varianten rationell und kostengünstig gefertigt werden kann.
Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein Haushaltskältegerät verstanden, also ein Kältegerät das zur Haushaltsführung in Haushalten oder eventuell auch im
Gastronomiebereich eingesetzt wird, und insbesondere dazu dient Lebensmittel und/oder Getränke in haushaltsüblichen Mengen bei bestimmten Temperaturen zu lagern, wie beispielsweise ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank oder eine Kühlgefrierkombination. Solch ein Kältegerät weist zumindest einen Kühlraum auf, der durch eine Tür begrenzt ist. Die Innenseite dieser Tür ist insbesondere zur Montage eines Einbaubehälters
ausgebildet.
Die Aufgabe wird gelöst, indem bei einem Einbaubehälter für ein Kältegerät mit einem Korpus, der Seitenwände und wenigstens eine die Seitenwände verbindende Längswand umfasst, und einer um eine Achse schwenkbaren Klappe Achslager, die die Klappe tragen, an die Seitenwände angefügt sind. Diese Bauweise erlaubt die Verwendung gleicher Modelle von Korpus und Klappe zur Fertigung von Einbaubehältern, die sich hinsichtlich des über die Achslager realisierten Komforts bei der Betätigung der Klappe unterscheiden können.
Im einfachsten Fall kann das Achslager ein einfaches Gleitlager sein, sei es in Form einer Aussparung, die einen mit der Klappe fest verbundenen Achszapfen drehbar aufnimmt, oder in Form eines Achszapfens, der in eine passende Bohrung der Klappe drehbar eingreift. Eine solche Klappe kann allein durch ihr Gewicht in einer offenen und einer geschlossenen Ruhestellung stabil gehalten sein.
Zweckmäßig ist, wenn wenigstens eines der Achslager eine Rasteinrichtung zum
Verrasten der Klappe in der geschlossenen und/oder der offenen Ruhestellung aufweist, um die Klappe in der betreffenden Ruhestellung auch trotz eventueller Erschütterungen, die insbesondere beim Öffnen und Schließen der Kühlschranktür auftreten können, sicher zu halten. Eine besonders komfortable Bedienung der Klappe wird ermöglicht, wenn wenigstens eines der Achslager ein Federelement aufweist, das in einer ersten Ruhestellung der Klappe gespannt ist und die Klappe in Richtung einer zweiten Ruhestellung beaufschlagt. So genügt es, die in der ersten Ruhestellung, vorzugsweise der geschlossenen
Ruhestellung, befindliche Klappe zu entriegeln, damit diese angetrieben von dem
Federelement selbsttätig der anderen Ruhestellung zustrebt.
Ein solches Federelement kann in besonders zweckmäßiger Weise kombiniert werden mit einer Rasteinrichtung, die entriegelbar ist, indem die Klappe aus ihrer geschlossenen Ruhestellung - entgegen der Öffnungsrichtung - zunächst in Richtung einer
geschlossenen Anschlagstellung bewegt wird. So kann ein Benutzer durch Tippen gegen die Klappe die Rasteinrichtung entriegeln, und angetrieben von dem Federelement öffnet die Klappe selbsttätig. So kann ein Benutzer auch dann die Klappe mühelos öffnen, wenn er beide Hände voller in dem Butterfach zu deponierendem Kühlgut hat.
Um störende Geräusche beim Öffnen und Schließen der Klappe zu vermeiden oder wenigstens zu begrenzen, kann wenigstens eines der Achslager ferner mit einem die Bewegung der Klappe verzögernden Dämpfer versehen sein. Um die Montage der Achslager zu erleichtern, können die Seitenwände jeweils mit einer Tasche zum Einfügen der Achslager darin versehen sein.
Eine solche Tasche ist zweckmäßigerweise durch einen Deckel des darin eingefügten Achslagers verschlossen. Sofern dieser Deckel am Einbaubehälter sichtbar ist, kann er zweckmäßigerweise aus dem gleichen Werkstoff wie die das Achslager aufnehmende Seitenwand bestehen.
Vorzugsweise sind die Taschen an einander zugewandten Seiten der Seitenwände vorgesehen und in axialer Richtung, zum Innern des Einbaubehälters hin, offen. So sind die Achslager zumindest bei geschlossener Klappe im Innern des Einbaubehälters verborgen und für einen Benutzer nicht sichtbar.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Aus dieser Beschreibung und den Figuren gehen auch Merkmale der
Ausführungsbeispiele hervor, die nicht in den Ansprüchen erwähnt sind. Solche Merkmale können auch in anderen als den hier spezifisch offenbarten Kombinationen auftreten. Die Tatsache, dass mehrere solche Merkmale in einem gleichen Satz oder in einer anderen Art von Textzusammenhang miteinander erwähnt sind, rechtfertigt daher nicht den Schluss, dass sie nur in der spezifisch offenbarten Kombination auftreten können;
stattdessen ist grundsätzlich davon auszugehen, dass von mehreren solchen Merkmalen auch einzelne weggelassen oder abgewandelt werden können, sofern dies die
Funktionsfähigkeit der Erfindung nicht in Frage stellt. Es zeigen: Fig. 1 Ansichten des erfindungsgemäßen Butterfachs mit geschlossener, halb offener bzw. ganz offener Klappe;
Fig. 2 eine auseinandergezogene Ansicht des Butterfachs gemäß einer ersten
Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 3 eine auseinandergezogene Ansicht einer Seitenwand und eines zur
Montage in einer Tasche der Seitenwand vorgesehenen Achslagers gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 4 einen schematischen Schnitt durch das Achslager der Fig. 3;
Fig. 5 einen zu Fig. 4 analogen Schnitt durch ein vereinfachtes, an der
Seitenwand der Fig. 3 einfügbares Achslager;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines Achslagers gemäß einer dritten
Ausgestaltung der Erfindung; und Fig. 7 einen schematischen Teilschnitt durch ein Butterfach mit einem Achslager gemäß der dritten Ausgestaltung.
Die Fig. 1 zeigt perspektivische Ansichten eines erfindungsgemäßen Butterfachs mit einem Korpus 1 und einer an dem Korpus 1 angelenkten Klappe 2 in geschlossener, teiloffener bzw. offener Stellung. Das gesamte Butterfach ist etwa quaderförmig.
Seitenwände 3, ein Boden 4 und eine in montiertem Zustand an einer Kühlschranktür anliegende Rückwand 5 sind durch den Korpus 1 gebildet. Die Seitenwände 3 weisen in einem rückwandnahen Bereich nach unten offene Nuten 7 auf, die in an sich bekannter Weise vorgesehen sind, um Stützvorsprünge aufzunehmen, die von einander
zugewandten Flanken von an die Innenseite einer (nicht dargestellten) Kühlschranktür angeformten vertikalen Holmen abstehen.
Die im Querschnitt L-förmige Klappe 2 umfasst eine Frontplatte 8, die in geschlossener Stellung die Vorderseite des Butterfachs einnimmt, und einen an den oberen Rand der Frontplatte 8 rechtwinklig anschließenden Steg 9, der einen Teil der Decke des
Butterfachs bildet. Den überwiegenden Teil der Decke nimmt eine horizontale
Deckenplatte 10 des Korpus 1 ein.
Die Klappe 2 umfasst zwei Laschen 1 1 , die von den seitlichen Rändern der Frontplatte 8 im rechten Winkel abstehen und in den Innenraum des Korpus 1 eingreifen. Die Laschen 1 1 sind nur in der unteren rechten Darstellung der Fig. 1 zu sehen, die das Butterfach mit der Klappe 2 in offener Stellung zeigt. In dieser Stellung erstrecken sich die Laschen 1 1 durch Schlitze 12, die an der Oberseite des Butterfachs zwischen der Deckenplatte 10 und den Seitenwänden 3 gebildet sind.
Fig. 2 zeigt das Butterfach in einer auseinandergezogenen Ansicht gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung. Die Seitenwände 3 weisen hier jeweils eine nach außen hin offene Tasche 13 auf, in die ein unrunder, hier im Querschnitt quadratischer Achszapfen 14 der Klappe 2 durch eine Öffnung 15 der Seitenwand 3 hindurch eingreift. Im fertig zusammengefügten Zustand des Butterfachs sind die Taschen 13 durch großflächige Deckel 16 verschlossenen, die an ihrer Innenseite jeweils ein Achslager 17 zum
Aufnehmen des in die betreffende Tasche 13 eingreifenden Achszapfens 14 tragen. Einer einfachen, nicht gezeichneten Ausgestaltung zufolge könnte das Achslager ein einfacher, an den Deckel 16 angeformter zylindrischer Rohrstutzen sein, der den Achszapfen 14 in axialer Richtung im Wesentlichen spielfrei aufnimmt und eine Drehung des Achszapfens 14 bzw. ein Schwenken der Klappe 2 zulässt, ohne selber mitzurotieren. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausgestaltung umfasst das Achslager 17 ein am Deckel 16 festes - hier teilweise aufgebrochen dargestelltes - Gehäuse 18 und einen in dem Gehäuse 18 drehbar aufgenommenen Rotor 19 mit einer zum Querschnitt des Achszapfens 14
komplementären Aussparung 22, in die im zusammengefügten Zustand der Achszapfen 14 eingreift, um die Bewegung des Rotors 19 an die Klappe 2 zu koppeln.
Das Gehäuse 18 kann mit einem zähen Fluid wie etwa einem Gel oder Öl gefüllt sein, in das der im Wesentlichen kreisscheibenförmige Rotor 19 eintaucht. So wirkt das Achslager 17 gleichzeitig als Dämpfer, der z.B. eine durch das Eigengewicht der Klappe 2 angetriebene Schließbewegung so verzögert, dass die Klappe 2 ihre geschlossene Stellung im Wesentlichen geräuschlos und ohne zurückzuprallen erreicht. Um die Klappe in offener oder geschlossener Stellung zu verrasten, kann der Rotor 19 mit zwei Aussparungen 20 versehen sein, die so platziert sind, dass eine Feder 21 in offener und geschlossener Stellung der Klappe 2 in eine von ihnen einrückt.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Seitenwand 3 und eines Achslagers 17 gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung. Die Seitenwand 3 weist hier in ihrem vorderen Bereich eine zum Inneren des Butterfachs hin offene Tasche 13 auf, die vorgesehen ist, das Achslager 17 aufzunehmen. Im in die Tasche 13 eingefügten Zustand verschließt ein Deckel 16 des Achslagers 17 die Tasche 13 vollständig und schließt bündig an eine angrenzende Innenseite 23 der Seitenwand 3 an. In einer Öffnung 15 des Deckels 16 ist ein Teil eines Rotors 19 des Achslagers 17 zu sehen. Eine Aussparung 22 des Rotors 19 hat wie die Achszapfen 14 quadratischen Querschnitt, um eine Drehung des Rotors 19 an die Schwenkbewegung der Klappe 2 zu koppeln. Fig. 4 zeigt einen Querschnitt des Achslagers 17. Man erkennt, dass Ränder des Deckels 16 über ein zweites Gehäuseteil 24 des Achslagers 17 gestülpt sind. Der Deckel 16 und das Gehäuseteil 24 umschließen einen Hohlraum, in dem der Rotor 19 geschützt untergebracht ist. Der Rotor 19 umfasst eine kreissektorförmige Kurvenscheibe, z.B. vom aus DE 10 2009 028 149 A1 bekannten Typ, die an ihrer vom Deckel 16 abgewandten Seite eine Führungsnut 25 aufweist. Eine an dem Gehäuseteil 24 abgestützte Blattfeder 26 hält die Spitze eines Stifts 27 in die Führungsnut 25 hineingedrückt. Eine zweite Blattfeder 28 ist angeordnet, um eine Federkraft im Wesentlichen in vertikaler Richtung auf den Stift 27 auszuüben, und hat ein locker um den Stift 27 gerolltes bewegliches Ende, um eine axiale Verschiebung des Stifts 27 unter dem Einfluss der Blattfeder 26 zu ermöglichen. Eine an dem Rotor 19 und dem Gehäuseteil 24 verankerte Schraubenfeder 29 übt auf den Rotor 19 ein Drehmoment aus, das auf ein Öffnen der Klappe 2 hinwirkt. Wie in DE 10 2009 028 149 A1 im Detail beschrieben, hindert im verrasteten Zustand in geschlossener Stellung der Klappe 2 der Eingriff des Stifts 27 in die Führungsnut 25 den Rotor 19 daran, dem Drehmoment nachzugeben, doch kann durch Drücken gegen den unteren Rand der Klappe 2 diese geringfügig über ihre geschlossene Ruhestellung hinaus geschwenkt werden, sodass sie an einen vorderen Rand des Bodens 4 anschlägt. Diese Drehung verlagert den Stift 27 in einen Bereich der Führungsnut 25, in dem er die Drehung des Rotors 19 nicht mehr blockiert, sodass die Klappe 2, angetrieben von der Spiralfeder 29, aufschwenkt.
Auch hier ist ein Dämpfer 30 in Form von in einer fluidgefüllten Kammer 31 rotierender Kreisscheiben 32 vorgesehen, um die Bewegung der Klappe 2 zu verzögern und ein geräuschvolles Anschlagen bei Erreichen der offenen Stellung zu verhindern.
Fig. 5 zeigt eine stark vereinfachte Variante eines Achslagers 17, das lediglich aus einem Deckel 16 vom gleichen Typ von in Fig. 4 gezeigt und einem in dessen Öffnung 15 eingefügten Einsatz 33 besteht. Der Einsatz 33 ist relativ zum Deckel 16 unbeweglich und kann an diesem verklebt sein. Eine kreisrunde Bohrung 34 des Einsatzes 33 ist bemessen, um einen Achszapfen 14 der Klappe 2 axial spielfrei aufzunehmen und so ein Schwenken der Klappe 2 zu ermöglichen.
Die einzigen im Betrieb sichtbaren Teile der Achslager sind sowohl im Falle der Fig. 4 als auch der Fig. 5 deren Deckel 16. Da diese beide identisch sind, können sie in großer Stückzahl preiswert gefertigt werden, so dass auch das komfortable Achslager der Fig. 4 relativ preiswert bereitgestellt werden kann.
Fig. 6 zeigt noch eine dritte Ausgestaltung des Achslagers 17, und Fig. 7 zeigt das Achslager der Fig. 6, eingebaut in einem im Teilschnitt dargestellten Butterfach. Wie in Fig. 7 deutlich wird, weist die Seitenwand 3 des Butterfachs hier eine nach unten offene Tasche 13 auf, und das Achslager 17 umfasst ein in Maßen elastisch verformbares Formteil 35 aus Kunststoff, das einen die Unterseite der Tasche verschließenden Deckel 16 sowie von den Rändern des Deckels 16 abstehende, an einer inneren bzw. äußeren Schale 36, 37 der Seitenwand 3 anliegende Schenkel 38, 39 aufweist. Zwischen den zwei Schenkeln 38, 39 sind ein Rotor 19, ein in eine Führungsnut des Rotors eingreifender Stift sowie Federn vom gleichen Typ wie in Fig. 4 gezeigt untergebracht, wobei der Stift und die Federn in Fig. 7 der Übersichtlichkeit halber weggelassen sind. Indem ein Teil des Rotors 19 sich durch eine Öffnung 40 des Schenkels 38 erstreckt und in die Öffnung 15 in der inneren Schale 36 der Seitenwand 3 angreift, verrastet das Achslager 17 in der Seitenwand 3.