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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Handhabung von Banknoten in einem Sicherheitssystem, wie zum Beispiel einem Kassensystem.
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Die vorliegende Patentanmeldung beansprucht die Priorität der Europäischen Patentanmeldung
EP 12 156 868.7, die am 24.2.2012 beim Europäischen Patentamt hinterlegt wurde und die ein spezielles Sicherheitssystem betrifft.
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Es gibt verschiedenste Sicherheitssysteme zur Aufnahme und zum Lagern von solchen Banknoten und Sicherheitskoffer oder -kassetten zum Transport von schutzbedürftigen Banknoten.
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Die entsprechenden Systeme weisen einen Innenbereich, ein Schutzsystem und eine Zugriffsöffnung auf, um das System öffnen und den Innenbereich zugänglich machen zu können.
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Das Schutzsystem dient dazu, die Banknoten, wenn diese bei einem Diebstahl abhanden kommen sollten, dagegen zu schützen, dass sie in den Handel gelangen oder bei Banken eingetauscht werden können. Dies geschieht, indem die Banknoten in einem solchen Fall automatisch neutralisiert bzw. eingefärbt (markiert) werden. Die entsprechenden Schutzsysteme sind teuer und aufwendig.
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Es gibt, wie schon erwähnt, verschiedene Volumen von Banknoten zu transportieren. Je nach Anzahl der Banknoten müssen die System unterschiedliche Größen und Sicherheitsmerkmale haben. Ausserdem können unterschiedlichste Sicherheitsvorschriften gelten. Dienstleister, die im Bereich der Werttransporte tätig sind, haben häufig mindestens drei verschiedene Lösungen zur Auswahl und zwar eine zum Beschicken von Geldautomaten mit Geld, eine zum Abholen von Geld bei Handelsgeschäften und eine zum Anliefern von Geld an Banken. Jede diese Lösungen hat seine eigenen Spezifikationen. In der Praxis sind daher eine grosse Zahl von verschiedensten Systemen im Einsatz, die oft nicht kompatibel sind.
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Die heutigen Systeme sind relativ teuer und klobig. Ausserdem ist bisher der sicherheitstechnische Aufwand groß, der erforderlich ist, um mit den beschriebenen Mitteln eine sichere Aufbewahrung und eine sichere Handhabung vor Ort, z.B. in einem Handelsgeschäft, gewährleisten zu können.
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Besonders groß ist der Bedarf für ein Sicherheitssystem, das es ermöglicht Geldscheine aufzunehmen und sicher zu verwahren, bis diese abgeholt und z.B. zu einer Bank gebracht werden. Gerade in Handelsgeschäften könnte durch den Einsatz eines durchdachten Sicherheitssystems das Risiko vermindert werden, das mit der Handhabung grosser Mengen von Geldscheinen verbunden ist. Ausserdem kann das Entwenden von Geldscheinen im Handelsgeschäft verunmöglicht werden.
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Daraus ergibt sich seit längerem der Bedarf für eine Vereinheitlichung der Systeme und für deren Vereinfachung, wobei es das Ziel ist ein Maximum an Sicherheit bei einem Minimum and Aufwand und Kosten bieten zu können.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
- eine Sicherheitslösung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine hohe Sicherheit gewährleistet und einfach zu handhaben ist,
- eine Sicherheitslösung der eingangs genannten Art zu schaffen, die möglichst universell einsetzbar und autark ist,
- eine Sicherheitslösung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine hohe Flexibilität in der Handhabbarkeit ermöglicht, und
- eine Sicherheitslösung der eingangs genannten Art zu schaffen, die kostengünstig ist.
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Zusätzlich wäre es erstrebenswert, wenn die Sicherheitslösung eine lückenlose Überwachung der Geldströme ermöglichen würde.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in Form eines Verfahrens, das speziell zur Handhabung von Banknoten unter Einsatz eines speziellen Tresors ausgelegt ist und das die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 umfasst.
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Bevorzugte Weiterbildungen des Verfahrens sind durch die abhängigen Ansprüche definiert.
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Das Verfahren baut auf dem folgenden Prinzip auf. Es wird ein Sicherheitssystem mit einem Gehäuse (hier Tresor genannt) bereit gestellt, das einen Tresorbereich zur Aufnahme von Banknoten umgibt. Eine Aussentüre dient zum Verschliessen des Gehäuses und ein elektro-mechanischer Verschlussmechanismus ist zum Schliessen und Sichern der Aussentüre gegenüber dem Gehäuse vorgesehen. Die Banknoten befinden sich in einer Geldkassette, die im Tresorbereich lagert. Die Geldkassette umfasst ein Schutzsystem zum Schützen der Banknoten, wobei das Schutzsystem Mittel zum Neutralisieren (Markieren) der Banknoten ausgelegt ist.
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Das Verfahren zur Handhabung von Banknoten umfasst die folgenden Schritte:
- Vornehmen einer ersten Identifizierung, durch berührungsloses Austauschen von Daten zwischen einem tragbaren Benutzergerät und dem Tresor,
- Übermitteln eines ersten Codes über eine kabellose Kommunikationsverbindung an das tragbare Benutzergerät,
- Eingeben des ersten Codes über eine Eingabeeinheit, die aussen an der verschlossenen Aussentüre des Tresors sitzt und die von Aussen bedienbar/ zugänglich ist,
- Prüfen, ob der erste Code das Öffnen der Aussentüre zulässt, und, falls der erste Code das Öffnen der Aussentüre zulässt,
- Aktivieren des elektro-mechanischen Verschlussmechanismus, der im Inneren des Tresors an der Aussentüre sitzt, wobei der Verschlussmechanismus durch das Aktivieren elektro-mechanisch auf ein Riegelwerk des Tresors einwirkt, um die verschlossene Aussentüre zu entriegeln,
- Öffnen der Aussentüre, um so Zugang zu einer Geldkassette zu erhalten, die sich im Inneren des Tresors befindet und die Banknoten enthält.
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Das Sicherheitssystem umfasst vorzugsweise ein Hauptkontroll- und Steuersystem (Master-Controller genannt) zusätzlich zu dem elektro-mechanischen Verschlussmechanismus. Der Verschlussmechanismus bildet zusammen mit dem Master-Controller eine Bau-, Steuer- und Kontrollgruppe (Baugruppe genannt), die innenliegend an der Aussentüre so angebracht ist, dass sie zum Schliessen und Sichern elektro-mechanisch auf mindestens ein Verschlusselement einwirken kann, um die Aussentüre gegenüber dem Gehäuse zu sichern. Die Baugruppe umfasst zusätzlich eine Eingabeeinheit, die bei geschlossener Aussentüre von Aussen bedienbar ist.
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Der elektro-mechanische Verschlussmechanismus bildet zusammen mit dem Master-Controller eine Baugruppe. Die Baugruppe umfasst zusätzlich die Eingabeeinheit. Die Baugruppe ist so an der Aussentüre angebracht, dass sie zum Schliessen und Sichern elektro-mechanisch auf das Verschlusselement einwirken kann, um die Aussentüre gegenüber dem Gehäuse zu sichern.
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Die Eingabeeinheit ist zur manuellen Eingabe des ersten Codes ausgelegt und umfasst eine Schnittstelle zur berührungslosen Kommunikation (vorzugsweise in Form einer RF/ID-Kommunikation) mit dem tragbaren Benutzergerät. Diese Schnittstelle ist vorzugsweise verdeckt hinter einer Oberfläche der Eingabeeinheit angeordnet und durch diese geschützt.
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Das Sicherheitssystem umfasst vorzugsweise ein Aufzeichnungsmodul (Speicher) zum Aufzeichnen von Transaktionen, wie z.B. Bedienaktionen.
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Der Master-Controller ist vorzugsweise als geschlossenes, proprietäres (embedded) System ausgelegt und eine Steuersoftware ist in einem Speicher gespeichert, um Verfahrensschritte (Aktionen und Reaktionen) der Baugruppe auszuführen. Die Steuersoftware wirkt mit einem Prozessor des Master-Controllers zusammen, um durch das Ausführen der Verfahrensschritte eine intrinsische und autarke Sicherheitsfunktion des Sicherheitssystems zu realisieren.
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Der elektro-mechanische Verschlussmechanismus sitzt vorzugsweise hinter einer Bedienoberfläche der Eingabeeinheit und schützt den elektro-mechanische Verschlussmechanismus gegen Manipulation von Aussen.
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Der Tresorbereich ist zur Aufnahme von Banknoten ausgelegt, die sich in einer (Geld)Kassette befinden, die eine eigene Schutzschaltung umfasst, die nach dem Einbringen in den Tresorbereich intern über eine Kommunikationsverbindung mit dem Master-Controller in Verbindung steht, und die Mittel zum Neutralisieren der Banknoten in der Kassette umfasst.
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Vorzugsweise kann der Master-Controller über eine interne kabellose Kommunikationsverbindung auf die Schutzschaltung der (Geld)Kassette einwirken, um die Mittel zum Neutralisieren der Banknoten auszulösen.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Sicherheitssystem um ein Einzahl- oder Aufnahmegerät für Geldscheine, das einen Einzugmodul (Notenleser) zum Einziehen der Geldscheine umfasst, wobei die Geldscheine in das Innere des Innenbereichs überführt werden, und wobei das Einzugmodul mit der (Geld)Kassette im Tresorbereich so verbunden ist, dass die Geldscheine automatisch von dem Einzugmodul in die Geldkassette gefördert werden können.
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Das Sicherheitssystem verfügt vorzugsweise über eine Kommunikationsverbindung, die dazu ausgelegt ist Transaktionsdaten an einen räumlich entfernten Rechner und/oder eine Konsole übertragen zu können, wobei die Übertragung dieser Transaktionsdaten erfolgt, um ein Cash-Management zu ermöglichen.
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Das Sicherheitssystem verfügt vorzugsweise über einen oder mehrere Sensoren, die schaltungstechnisch so mit dem Master-Controller verbunden sind, dass sie durch den Master-Controller überwachbar oder abfragbar sind, um die Sicherheit des Sicherheitssystems und der Verfahrensabläufe zu verbessern.
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Das Sicherheitssystem verfügt vorzugsweise über die Möglichkeit Daten, zum Beispiel Transaktionsdaten, auf einem RF/ID-Chip zu speichern, der in einer (Geld-)Kassette oder einem Geldbeutel (Cash-Bag) angebracht ist, die/der sich im Tresorbereich des Sicherheitssystems befindet. Zu diesem Zweck umfasst das Sicherheitssystem RF-Kommunikationsmittel, die es dem Schutzsystem ermöglichen, die Daten an den RF/ID-Chip der (Geld-)Kassette oder des Geldbeutels zu übertragen. Die (Geld-)Kassette oder der Geldbeutel mit dem RF/ID-Chip wird somit ein Teil eines Sicherheitssystems, welches das Cash-Handling sicherer macht.
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Gemäss Erfindung wird ein Eingabe-Code über eine kabellose Kommunikationsverbindung (z.B. per SMS) an ein Benutzergerät übermittelt. Dann folgt das Eingeben des Eingabe-Codes über eine Eingabeeinheit, die an einer verschlossenen Aussentüre des Tresors von Aussen bedienbar ist. Das Eingeben des Eingabe-Codes kann entweder durch manuelle Eingabe mittels der Eingabeeinheit erfolgen, oder der Eingabe-Code wird über eine kabellose Kommunikationsverbindung (vorzugsweise über eine IR-Kommunikationsverbindung) von dem Benutzergerät an die Eingabeeinheit (respektive das Schutzsystem) übergeben.
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Das Sicherheitssystem wird auch als "smart system" bezeichnet, um der Flexibilität der entsprechenden Lösung Rechnung zu tragen.
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Durch das Sicherheitssystem wird vor allem das Risiko interner Diebstähle und Missbrauchsfälle reduziert, da ein lückenloses und sicheres Handhaben der Banknoten ermöglicht wird.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen und mit Bezug auf die Zeichnung ausführlich erläutert.
- Fig. 1A
- zeigt ein erstes Sicherheitssystem in Form eines Einzahlgeräts in einer schematischen Perspektivansicht mit geschlossener und gesicherter Aussentüre.
- Fig. 1B
- zeigt das erste Sicherheitssystem nach Fig. 1A mit geöffneter Aussentüre.
- Fig. 2
- zeigt eine schematische Perspektivansicht des Gehäuses des ersten Sicherheitssystems nach Fig. 1A, das hier auch als Tresorkorpus bezeichnet wird.
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Perspektivansicht des Tresorkorpus eines zweiten Sicherheitssystems mit geöffneter Aussentüre.
- Fig. 4
- zeigt eine schematische Blockdarstellung des elektrischen Teils des Sicherheitssystems (innenliegendes Schutzsystem genannt) der Erfindung.
- Fig. 5
- zeigt eine schematischen Draufsicht auf eine geöffnete, beispielhaft gezeigte Geldkassette.
- Fig. 6A
- zeigt ein Ansicht der Oberfläche einer möglichen Eingabeeinheit.
- Fig. 6B
- zeigt ein Ansicht der Oberfläche der Eingabeeinheit nach Fig. 6A nach der Montage.
- Fig. 6C
- zeigt ein Schnittansicht der Eingabeeinheit nach Fig. 6B.
- Fig. 6D
- zeigt ein Explosionszeichnung der wesentlichen Elemente der Eingabeeinheit nach Fig. 6B.
- Fig. 7
- zeigt eine Innenansicht einer Ausführungsform einer zweiteiligen Aussentüre.
- Fig. 8
- zeigt eine Explosionszeichnung der wesentlichen Elemente einer Aussentüre samt erfindungsgemässer Baugruppe.
- Fig. 9
- zeigt eine schematische Ansicht eines tragbaren Geräts, das im Zusammenhang mit der Erfindung zum Einsatz kommen kann.
- Fig. 10
- zeigt eine schematische Ansicht eines Kassensystems, das im Zusammenhang mit der Erfindung zum Einsatz kommen kann.
- Fig. 11A Fig. 11B
- zeigen ein schematisches Ablaufdiagram der Verfahrensschritte der Erfindung.
- Fig. 12
- zeigen ein schematisches Ablaufdiagram weiterer Teilschritte der Erfindung.
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Grundsätzlich gleiche bzw. gleich wirkende konstruktive Elemente sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen, auch wenn sie sich teilweise voneinander unterscheiden.
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Da sich das erfindungsgemässe Verfahren nur in einem Sicherheitssystem realisieren lässt, das einige speziell entwickelte Komponenten umfasst, wird im Folgenden zuerst das Sicherheitssystem mit seinen Komponenten beschrieben.
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Fig. 1A und 1B zeigen eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Sicherheitssystems 50, in dem das erfindungsgemässe Verfahren zum Einsatz kommen kann. Gezeigt ist ein Sicherheitssystem 50 (hier ein Einzahlgerät) mit einem stabilen und gesicherten Gehäuse 101, das einen Tresorbereich 102 zur Aufnahme von mindestens einer (Geld-)Kassette 10 mit Banknoten 1 umgibt. Es weist eine ein- oder zweiteilige Aussentüre 103 zum Verschliessen des Gehäuses 101 auf. Ein elektro-mechanischer Verschlussmechanismus 110 (z.B. ein elektromechanisches Schloss) ist zum Schliessen und Sichern der Aussentüre 103 gegenüber dem Gehäuse 101 vorgesehen, wie in Fig. 4 durch einen Aktuator 108 angedeutet, der über eine Falle 109 ein Riegelwerk 113 des Verschlussmechanismus 110 sperrt oder frei gibt, um die Aussentüre 103 gegenüber dem Gehäuse 101 zu sichern, oder um das Öffnen der Aussentüre 103 zu ermöglichen. Weiter umfasst das Sicherheitssystem 50 ein innenliegendes Schutzsystem 150 (siehe Fig. 4) zum Schützen der im Tresorbereich 102 in der (Geld-)Kassette 10 befindlichen Banknoten 1. Das Schutzsystem 150 weist einen Master-Controller 151 (siehe Fig. 4), Mittel 152 zum Neutralisieren der Banknoten 1 (siehe Fig. 5) und eine Eingabeeinheit 140 (siehe z.B. Fig. 4) auf. Der elektro-mechanische Verschlussmechanismus 110 bildet zusammen mit dem Master-Controller 151 eine Baugruppe 90, die für das Ausführen des erfindungsgemässen Verfahrens ein essentielles Element ist. Die Baugruppe 90 umfasst zusätzlich die Eingabeeinheit 140 und sie ist so innen an der Aussentüre 103 angebracht ist, dass sie zum Schliessen und Sichern elektro-mechanisch über ein Verschlusselement (hier eine Falle 109) auf das Riegelwerk 113 des Verschlussmechanismus 110 einwirkt, um die Aussentüre 103 gegenüber dem Gehäuse 101 zu sichern oder für ein Öffnen freizugeben. Die Eingabeeinheit 140 ist so angeordnet, dass sie bei geschlossener Aussentüre 103 von Aussen bedienbar ist, d.h. mindestens ein Teil der Eingabeeinheit 140 ist von der Aussenseite der Aussentüre 103 her für einen Benutzer zugänglich, der sich gegenüber dem Sicherheitssystem 50 identifizieren möchte.
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Fig. 2 zeigt eine schematische Perspektivansicht des Tresorkorpus 160 des ersten Sicherheitssystems 50 nach Fig. 1A und 1B. Vorzugsweise dient bei allen Ausführungsformen ein Tresorkorpus 160 als Gehäuse 101. Ein Tresorkorpus 160 im Sinne der Erfindung ist ein Gehäuse, das vorzugsweise aus Stahl gefertigt ist und das hier nur an einer Seite (hier Vorderseite genannt) offen ist.
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Vorzugsweise ist bei allen Ausführungsformen in die Wandungen ein elektrisches Sicherheitsnetz 118 eingefügt, um den Versuch des Eindringens mittels Bohr- oder anderen Werkzeugen detektieren zu können. In Fig. 2 ist ein stark schematisierter Darstellung ein kleiner Abschnitt eines beispielhaften elektrischen Sicherheitsnetzes 118 gezeigt. Damit man das elektrische Sicherheitsnetz 118 erkennen kann, wurde ein Teil einer Wandung des Tresorkorpus 160 entfernt. Das elektrische Sicherheitsnetz 118 ist mit dem Master-Kontroller 151 oder mit einem zweiten Kontroller (Slave-Controller 180 in Fig. 4) so leitungstechnisch verbunden, dass ein Manipulations- oder Eindringversuch erkannt und das Verfahren zum Neutralisieren der Banknoten 1 ausgelöst werden kann.
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An dem Tresorkorpus 160 ist eine Aussentüre 103 angebracht, wie z.B. in den Figuren 1A und 1B zu erkennen ist.
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Fig. 3 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines zweiten Sicherheitssystems 50 gezeigt. Im gezeigten Beispiel sitzt im Tresorbereich 102 eine (Geld-)Kassette 10, die unterhalb eines Einzugmoduls 130 (auch Notenleser genannt) angeordnet ist.
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Die Tatsache, dass der elektro-mechanische Verschlussmechanismus 110, der Master-Controller 151 und die Eingabeeinheit 140 eine Baugruppe 90 bilden, ermöglicht es diese Baugruppe 90 als Ganzes in einen geschützten Bereich der Aussentüre 103 einzubauen. Diese Baugruppe 90 bewegt sich solidarisch beim Öffnen und Schliessen zusammen mit der Aussentüre 103. Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst Schritte zur externen Interaktion mit dieser Baugruppe 90 (z.B. in Form der Benutzereingabe des erstens Codes und zum Ausführen eines RF/ID Verfahrens) und zur internen Interaktion z.B. mit der (Geld-)Kassette 10 und dem Schutzsystem der (Geld-)Kassette 10.
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Anhand von Fig. 4 werden nun die wichtigsten Elemente eines Schutzsystems 150 beschrieben, in dem das Verfahren der Erfindung ausgeführt werden kann. Das Schutzsystem 150 dient quasi als elektrischer, intelligenter Teil des Sicherheitssystems 50. Das Schutzsystem 150 umfasst den Master-Controller 151, der sowohl die Eingabeeinheit 140, als auch einen Prozessor 153, den Verschlussmechanismus 110, mindestens eine Kommunikationsschnittstelle 154 und/oder 155 und mindestens einen Sensor 156 umfasst.
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Das Sicherheitssystems 50 umfasst vorzugsweise einen oder mehrere der folgenden Sensoren 156, die schaltungstechnisch so direkt oder indirekt (z.B. über einen Slave-Controller 180) mit dem Master-Controller 151 verbunden sind, dass sie durch die Master-Controller 151 überwachbar oder abfragbar sind:
- Schlagsensor,
- Bewegungssensor,
- Drucksensor,
- Feuchtigkeitssensor,
- Temperatursensor,
- Zeitgeber oder Zähler,
- Sicherheitsnetz 117 und/oder 118.
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Der Master-Controller 151 bildet zusammen mit dem Verschlussmechanismus 110 eine Bau-, Steuer- und Kontrollgruppe, d.h. es ergibt sich eine Funktionseinheit, die beim Ausführen von Verfahrensschritten mechanisch und elektrisch zusammenwirkt. Der Master-Controller 151 übernimmt dabei nicht nur die Kontrolle (Steuerung) des Verschlussmechanismus 110, sondern auch einen oder mehrere der folgenden Verfahrensschritte:
- Ausgabe von visuellen Informationen auf einer Anzeige 144,
- Entgegennehmen von Eingaben durch Bedienelemente 143 der Eingabeeinheit 140,
- Entgegennehmen von Signalen des mindestens einen Sensors 156,
- Kommunikation mit einem externen Benutzergerät 200 (z.B. ein PDA oder Mobiltelefon) über eine Kommunikationsschnittstelle 154 und/oder 155.
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Die Kontrolle (Steuerung) des Verschlussmechanismus 110 geschieht, indem der Master-Controller 151, respektive der Prozessor 153, Signale über eine (mechanisch und/oder elektrisch) geschützte Verbindung S1 an den Verschlussmechanismus 110 übermittelt. Über die geschützte Verbindung S1 kann der Master-Controller 151 den Aktuator 108 des Verschlussmechanismus 110 dazu bringen die Falle 109 aus einer Ausnehmung 111 eines Riegelwerks 113 zurück zu ziehen und so das Öffnen der Aussentüre 103 zu ermöglichen.
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Nach einer kurzen Zeit wird die Falle 109 automatisch (selbsttätig) zurückgestellt und verriegelt das Riegelwerk 113, da die Falle 109 in die Ausnehmung 111 des Riegelwerks 113 eindringt. Das Zurückstellen und Verriegeln geschieht dann, wenn die Aussentüre 103 in der Zwischenzeit nicht geöffnet wurde. Falls die Aussentüre 103 hingegen geöffnet wurde, hat sich das Riegelwerk 113 samt Ausnehmung 111 etwas verschoben und die Falle 109 kann beim Rückstellen nicht in die Ausnehmung 111 eindringen. Erst wenn die Aussentüre 103 geschlossen wird, gerät das Riegelwerk 113 samt Ausnehmung 111 in die Ausgangsstellung und die Falle 109 dringt in die Ausnehmung 111, um so das Riegelwerk 113 und damit auch die Aussentüre 103 zu verriegeln.
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Neben der reinen Steuerungsfunktion versorgt der Master-Controller 151 den Verschlussmechanismus 110 auch mit Strom. D.h. der Verschlussmechanismus 110 ist sowohl versorgungstechnisch als auch kommunikationstechnisch mit dem Master-Controller 151 verbunden.
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Vorzugsweise kontrolliert der Master-Controller 151 bei allen Ausführungsformen auch einen IR-Kontrollpunkt 107, der im Inneren des Gehäuses 101 an der Aussentüre 103 sitzt. Der IR-Kontrollpunkt 107 ist vorzugsweise über ein kabel- oder fiberbasiertes Bussystem 30 mit dem Master-Controller 151 verbunden, wie in Fig. 4 schematisch dargestellt. Der IR-Kontrollpunkt 107 ist dazu ausgelegt, eine IR-Kommunikationsverbindung (IR1) mit einer (Geld-)Kassette 10 aufzubauen, die sich im Tresorbereich 102 befindet. Über diese IR-Kommunikationsverbindung IR1, die bei allen Ausführungsformen vorzugsweise bidirektional auslegt ist, kann der Master-Controller 151 das Neutralisieren von Banknoten 1 auslösen, indem er die Mittel zum Neutralisieren 152 der (Geld-)Kassette 10 triggert. In Fig. 5 ist die IR-Kommunikationsverbindung IR1 durch den Blockpfeil 12 dargestellt, der IR-Signale an den IR-Kontrollpunkt 13 der (Geld-)Kassette 10 übermittelt und der bei einer bidirektionalen Verbindung Signale vom IR-Kontrollpunkt 13 zurück an den IR-Kontrollpunkt 107 übermittelt. An der (Geld-)Kassette 10 kann ein Fenster oder eine Öffnung 15 (siehe Fig. 1B) vorgesehen sein, hinter dem/der der IR-Kontrollpunkt 13 sitzt.
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Um die IR-Kommunikationsverbindung (IR1) mit der (Geld-)Kassette 10 aufzubauen zu können, kann an der Innenseite der Aussentüre ein IR Kontrollpunkt 107 vorgesehen sein, der durch ein Fenster 121 hindurch zugänglich ist, wie in Fig. 8 angedeutet.
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Der Master-Controller 151 umfasst einen Prozessor 153, der mit Steuerungssoftware gesteuert wird, die proprietär ist. Der Prozessor 153 bildet mit der Steuerungssoftware eine Art "embedded system", das gegen Manipulation gesichert ist und das die Verfahrensschritte der Erfindung ausführt und/oder kontrolliert.
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Der Master-Controller 151 realisiert durch geeignete Verfahrensschritte eine intrinsische und autark funktionierende Sicherheitsfunktion, die unerlaubte Manipulationen erkennt und je nach Situation Reaktionen auslöst. Wenn z.B. falsche Eingaben an den Bedienelementen 143 erfolgen, oder wenn die Identifizierung eines Benutzers fehl schlägt, kann das Sicherheitssystem z.B. für eine gewisse Zeit komplett gesperrt werden und/oder es kann eine erhöhte Alarmstufe vorgegeben werden, um so z.B. die (Geld-)Kassette 10 auf ein Auslösen der Neutralisierung vorzubereiten.
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Die entsprechenden Verfahrensschritte werden vorzugsweise durch mehrere Sensoren 156 und/oder das Sicherheitsnetz 117 und/oder 118 unterstützt, die an der Aussentüre 103 und/oder an und/oder im Gehäuse 101 angebracht sind.
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Die (Geld-)Kassette 10 ist vorzugsweise mit einem Notenprüfer so verbunden, dass Geldscheine 1 durch ein Einzugmodul 130 des Notenprüfers hindurch ins Innere des Sicherheitssystems 50 gelangen und dort in den Aufnahmebereich (Innenraum 2) der (Geld-)Kassette 10 überführt werden, ähnlich wie dies z.B. auch bei ATM-Maschinen der Fall ist.
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Die (Geld-)Kassette 10 hat einen eigenen Buffer in Form eines Akkus 14, der so ausgelegt und dimensioniert ist, dass die (Geld-)Kassette 10 über mehrere Jahre sich selbst autark mit Strom versorgen kann, um im Notfall die Neutralisierung der Banknoten 1 auszulösen.
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Das Sicherheitssystem 50 umfasst vorzugsweise einen Slave-Controller 180 (siehe Fig. 4), der über den bereits genannten Bus 30 mit dem Master-Controller 151 verbunden ist. Der Slave-Controller 180 sitzt im Gehäuse 101 und ist typischerweise nicht an der Aussentüre 103 angebracht. Der Slave-Controller 180 kann unterstützende Verfahrenschritte ausführen.
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Das Sicherheitssystem 50 kann von aussen über einen Netzspannungsanschluss 20 mit Netzspannung (z.B. 220V) versorgt werden. Ein Wechselspannungs/Gleichspannungs-Wandler 21 kann die für die Systeme/Komponenten des Schutzsystems 150 erforderliche Gleichspannung (V=) erzeugen. Die Gleichspannung (V=) kann über den Bus 30 oder über separate Spannungsleitungen (in Fig. 4 durch gestrichelte Pfeile dargestellt) den anderen Systemen/Komponenten des Schutzsystems 150 zur Verfügung gestellt werden.
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Der Slave-Controller 180, falls vorhanden, umfasst vorzugsweise einen Power Manager und Elemente zur Kommunikations-Kontrolle.
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Der Slave-Controller 180, falls vorhanden, umfasst vorzugsweise einen eigenen Buffer in Form eines Akkus 23, der so ausgelegt und dimensioniert ist, dass sich der Slave-Controller 180 über mehrere Tage selbst autark mit Strom versorgen kann.
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Es kann eine sehr laute Sirene (nicht gezeigt) im oder am Gehäuse 101 angeordnet sein.
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Der Slave-Controller 180, falls vorhanden, umfasst vorzugsweise eine Kommunikationsschnittstelle 181, um mit einer Bedienkonsole 190 und/oder mindestens einem weiteren Sicherheitssystem 50 verbunden zu werden. In Fig. 4 ist die Kommunikationsverbindung zwischen dem Slave-Controller 180 und der Bedienkonsole 190 mit K1 bezeichnet.
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In Fig. 10 ist ein Kassensystem 300 gezeigt, das mindestens zwei Sicherheitssysteme 50, einen Bus oder eine Kommunikationsverbindung K1 und eine Bedienkonsole 190 umfasst. Vorzugsweise umfasst das Kassensystem 300 mindestens eine Kasse oder ein Point-Of-Sales (POS) Terminal.
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Die Kommunikationsschnittstelle 181 bietet vorzugsweise eine https (Hypertext Transfer Protocol Secure) Verbindung, die ein browser-basiertes Kontrollieren oder Abfragen gewisser Informationen über ein Netzwerk ermöglicht. Die https Verbindung kann mit der Bedienkonsole 190 und/oder z.B. mit einem anderen (entfernten) Computer aufgebaut werden.
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Die Kommunikationsschnittstelle 181 bietet vorzugsweise auch eine Ethernet-Verbindung, die ein Verbinden z.B. mit einer Kasse oder einem Point-Of-Sales (POS) Terminal ermöglicht.
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Die Bedienkonsole 190, falls vorhanden, umfasst vorzugsweise Bedienelemente 191 und eine Anzeige 192. Die Bedienelemente 191 können gleich oder anders ausgeführt sein wie die Bedienelemente 143. Die Bedienkonsole 190 kann von aussen über einen Netzspannungsanschluss 22 mit Netzspannung (z.B. 220V) versorgt werden. Ein Wechselspannungs/Gleichspannungs-Wandler 24 kann die für die Systeme/Komponenten der Bedienkonsole 190 erforderliche Gleichspannung (V=) erzeugen.
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Die Eingabeeinheit 140 des Sicherheitssystems 50 ermöglicht ein "Erkennen" (Identifizieren) des Benutzers, indem dieser mit einem tragbaren Benutzergerät 200 (z.B. einem PDA oder Mobiltelefon) z.B. über die RF/ID Kommunikationsverbindung und -schnittstelle 155 eine Identifizierung durchführt.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der in einem ersten Schritt Identifizieren des Benutzers durchgeführt wird, indem der Benutzer das tragbaren Benutzergerät 200 in die Nähe der Eingabeeinheit 140 bringt, damit ein RFID-Sensor (Transponder) der Eingabeeinheit 140 einen RFID-Chip des Geräts 200 auslesen kann. Dann wird, um die Sicherheit zu erhöhen, von einem anderen System (z.B. von einem Zentralrechner) per Nachricht (z.B. per SMS) ein Eingabe-Code C (verschlüsselt oder unverschlüsselt) an das tragbare Benutzergerät 200 übermittelt. Der selbe Eingabe-Code C wird (verschlüsselt oder unverschlüsselt) auch an den Master-Controller 151 übermittelt. Wenn der Benutzer nun den richtigen Code C über die Bedienelemente 143 eingibt, kann der Master-Controller 151 z.B. das Öffnen der Aussentüre 103 frei geben, indem der Master-Controller 151 den Aktuator 108 ansteuert (Aktivierung genannt), um die Falle 109 aus der Ausnehmung 111 des Riegelwerks 113 zurück zu ziehen. Durch ein Betätigen des Kugelgriffelements 106 des Riegels 134 kann die Aussentüre 103 durch das Bewegen des Riegelwerks 113 manuell entriegelt und geöffnet werden. Das Riegelwerk 113 umfasst die Türfallen 135. Wenn das Riegelwerk 113 zurück bewegt wird, werden auch die Türfallen 135 zurück bewegt und geben so die Aussentüre 103 frei. Vorzugsweise wird gleichzeitig die (Geld-)Kassette 10 über die IR-Kommunikationsschnittstellen 154 und 13 und die IR Kommunikationsverbindung IR1 umgeschaltet (vom gesicherten (armierten) Modus in einen nicht-armierten oder Transport-Modus), damit die (Geld-) Kassette 10 entnommen werden kann, ohne die Banknoten 1 zu neutralisieren oder ohne dass ein Alarm ausgelöst oder an eine Zentrale abgesetzt wird.
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Die IR Kommunikationsverbindung IR2 und/oder die RF/ID Verbindung über die Schnittstelle 155 sind/ist vorzugsweise bei allen Ausführungsformen verschlüsselt, wohingegen die IR Kommunikationsverbindung IR1 nicht unbedingt verschlüsselt sein muss, da sie nur bei geschlossener Aussentüre 103 und bei gesichertem System 50 zum Einsatz kommt und da sie von Aussen nicht empfang- oder gar manipulierbar ist.
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Die (Geld-)Kassette 10 weist ein kassettenförmiges Gehäuse auf, das einen Innenraum 2 (hier als Aufnahmebereich bezeichnet) umschliesst. Dieser Aufnahmebereich ist zur Aufnahme von schematisch dargestellten Banknoten 1 ausgelegt (siehe Fig. 5). Der Aufnahmebereich ist über eine Zugangsöffnung zugänglich, die hier nicht gezeigt ist. Der Aufnahmebereich ist durch ein oder mehrere Sicherheitsmittel (hier Mittel zum Neutralisieren 152 genannt) sicherbar. Die Mittel zum Neutralisieren 152 umfassen einen Zünder 3 mit einem Bolzen, der durch das Anlegen eines elektrischen Signals ausgelöst werden kann. Der Bolzen durchdringt eine Membrane einer Druckpatrone 6 und setzt so ein Tintenmodul 4 unter Druck. Das Tintenmodul 4, das eine Flüssigkeit zum Neutralisieren bzw. Einfärben der Banknoten 1 enthält, steht mit der Druckpatrone 6 und einer Verteilerplatte 5 in Verbindung.
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Unter dem Begriff des Tintenmoduls 4 soll auch ein Modul mit einer anderen Flüssigkeit (z.B. einer DNA-Flüssigkeit) als Tinte oder mit einem anderen fliessfähigen Medium verstanden werden. Entsprechend soll unter dem Begriff einer Flüssigkeit auch ein anderes fliessfähiges Medium verstanden werden, und unter dem Begriff des Einfärbens der Banknoten 1 soll auch eine andere durch fliessfähiges Medium hervorrufbare Veränderung, zum Beispiel das Ätzen oder Markieren, verstanden werden. Es können auch mehrere Tintenmodule 4 vorgesehen sein, insbesondere kann vorgesehen sein, mehrere Tintenmodule 4 so auszubilden und anzuordnen, dass Flüssigkeit aus mehreren Richtungen auf die Banknoten 1 abgegeben werden kann.
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Das Tintenmodul 4 weist einen Anschluss zum Herstellen einer Druckverbindung mit der Gasdruckpatrone 6 und einen Austrittsbereich zum Abgeben der Flüssigkeit auf. Die Verteilerplatte 5 weist mindestens einen Flüssigkeitskanal sowie eine Anzahl von Austrittsöffnungen für die Flüssigkeit auf. Die Verteilerplatte 5 ist mit dem Austrittsbereich des Tintenmoduls 4 verbindbar. Das Tintenmodul 4 bildet mit der Verteilerplatte 5 eine Baugruppe, wobei die Verteilerplatte 5 beim Befestigen an dem Tintenmodul 4 druckdicht mit dem Austrittsbereich des Tintenmoduls 5 verbindbar ist.
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Die Gasdruckpatrone 6 ist so mit dem Zünder 3 verbunden, dass der Zünder 3 beim Anlegen des elektrischen Signals ausgelöst wird und mit dem erwähnten Bolzen die Membrane der Gasdruckpatrone 6 durchtrennt. Dadurch wird Gas aus der Gasdruckpatrone 6 abgegeben und über die Druckverbindung in das Tintenmodul 4 geleitet. Unter diesem Druck gelangt die Flüssigkeit aus dem Tintenmodul in den Flüssigkeitskanal der Verteilerplatte 5 und durch die Austrittsöffnungen der Verteilerplatte 5 in Richtung der Banknoten 1. In Fig. 5 ist durch Pfeile 7 das Einfärben der Banknoten 1 dargestellt.
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Fig. 5 zeigt im Weiteren eine Schaltung 11 mit einer IR-Sicherheitsschnittstelle 12, über welche die Schaltung 11 von dem Master-Controller 151, ansteuerbar ist, wie dies schematisch dargestellt ist. Der Master-Controller 151 dient im Wesentlichen dazu, das Schutzsystem der (Geld-)Kassette 10 aus einem nicht-armierten bzw. passiven Zustand in einen armierten bzw. aktiven Zustand zu bringen oder es z.B. in einen Transportmodus zu überführen, um die Entnahme der (Geld-)Kassette 10 aus dem Tresorbereich 102 vorzubereiten. Nur wenn das Schutzsystem armiert bzw. aktiviert ist, wird bei einer unbefugten Handhabung des Sicherheitssystems 50 der Zünder 3 ausgelöst und die Neutralisierung bzw. Einfärbung der Banknoten 1 eingeleitet. Die Schaltung 11 umfasst zu diesem Zweck einen Prozessor (nicht gezeigt), der die (Geld-) Kassette 10 autark macht, damit diese automatisch eine Reaktion auslösen kann. Das Auslösen von Reaktionen kann auch durch den Master-Controller 151 hervorgerufen werden. Dies geschieht über die IR-Kommunikationsverbindung IR1.
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Der Master-Controller 151 kann über die IR-Kommunikationsverbindung IR1 eine Reaktion der (Geld-)Kassette 10 auslösen, auch wenn die (Geld-)Kassette 10 bzw. das eigene Schutzsystem der (Geld-)Kassette 10 (noch) keine Bedrohung erkannt hat.
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Die Kommunikationsschnittstelle 155 ist als RF/ID Schnittstelle ausgelegt. Die RF/ID Schnittstelle umfasst ein RFID Chip (Transponder), der unter der Oberfläche 142 der Eingabeeinheit 140 angeordnet ist, um nicht manipuliert werden zu können. Der Benutzer kann das tragbare Benutzergerät 200 an die Eingabeeinheit 140 halten oder in die Nähe des Tresors bringen, damit der RFID Chip Daten aus dem Benutzergerät 200 lesen und der Master-Controller 151 diese Daten (z.B. eine Kennung) prüfen kann. Der Einsatz der RF/ID Schnittstelle ist Teil der vollständigen Identifizierung des Benutzers, wie bereits anhand eines Beispiels beschrieben.
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Um Geldscheine 1 in das Sicherheitssystem 50 einzahlen zu können, kann vorgegeben werden, dass über die Eingabeeinheit 140 ein Teilschritt der vollständigen Identifizierung des Benutzers ausgeführt werden muss. So kann zum Beispiel verlangt werden, dass vor dem Einzahlen ein PIN-Code über die Eingabeeinheit 140 eingegeben werden muss, oder es kann verlangt werden, dass sich der Einzahler durch eine Kennung seines tragbaren Geräts 200 über die RF/ID Schnittstelle authentifiziert.
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Vorzugsweise umfasst das Sicherheitssystem 50 in allen Ausführungsformen Mittel zum Aufzeichnen (Aufzeichnungsmodul 80 genannt) aller Ereignisse, um nach einem Vorfall die Aufzeichnungen auswerten zu können. Die Aufzeichnungen können z.B. auf einen Speicher der (Geld-)Kassette 10 übermittelt werden. Die Aufzeichnungen können z.B. auch auf einen Speicher einer Geldtasche in der (Geld-)Kassette 10 übermittelt werden. In Fig. 4 ist beispielhaft ein Speichermedium als Aufzeichnungsmodul 80 gezeigt, das über den Bus 30 mit dem Master-Controller 151 verbunden ist.
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Ein wesentliches Element des erfindungsgemässen Verfahrens ist die Eingabeeinheit 140. Daher sind in den Figuren 6A, 6B, 6C und 6D Details einer bevorzugten Ausführungsform einer solchen Eingabeeinheit 140 gezeigt. In Fig. 6A ist Oberfläche 142 der Eingabeeinheit 140 gezeigt. Auf der Oberfläche 142 sind Bedienelemente 143 (z.B. in Form eines Tastenfelds) sichtbar. Ausserdem ist eine Anzeige 144 in der Oberfläche 142 vorgesehen.
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Die Eingabeeinheit 140 ist zur manuellen Eingabe eines (PIN und/oder per SMS übermittelten Zutritts-)Codes ausgelegt. Zum Eingeben des Codes können die erwähnten Bedienelemente 143 verwendet werden. Ausserdem weist die Eingabeeinheit 140 eine Schnittstelle 141 (vorzugsweise in Form der erwähnten IR-Kommunikationsverbindung IR2) auf, die zur berührungslosen Kommunikation mit einem tragbaren Benutzergerät 200 ausgelegt ist. Es kann z.B. die IR-Schnittstelle 154 des Schutzsystems 150 als Schnittstelle 141 dienen. In Fig. 1A ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der die Schnittstelle 141 unterhalb der Oberfläche 142 der Eingabeeinheit 140 sitzt. In den Figuren 6A, 6B und 6D ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der die Schnittstelle 141 in der Oberfläche 142 der Eingabeeinheit 140 sitzt, d.h. direkt in die mehrfach erwähnte Baugruppe 90 integriert ist.
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Wenn es sich um eine Schnittstelle 141 für optische Kommunikationszwecken (z.B. via Infrarot-Kommunikationsschnittstelle 154) handelt, ist die Schnittstelle 141 als optisch transparentes Fenster ausgelegt, hinter dem ein optischer Sender/Empfänger der Kommunikationsschnittstelle 154 sitzt.
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Wenn es sich um eine RF-Schnittstelle 141 (z.B. die Kommunikationsschnittstelle 155) handelt, braucht kein optisch transparentes Fenster vorgegeben werden. In diesem Fall reicht ein Bereich der Oberfläche 142 oder der Aussentüre 103, der für elektro-magnetische Wellen "transparent" ist, d.h. die Schnittstelle 141 ist in diesem Fall als RF-Port (z.B., in Form einer integrierten Antenne eines Transponders) ausgelegt.
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Fig. 6B zeigt ein Ansicht der Oberfläche 142 der Eingabeeinheit 140 nach Fig. 6A nach der Montage und Fig. 6C zeigt ein Schnittansicht der Eingabeeinheit 140 entlang der Linie A-A in Fig. 6B. In Fig. 6B und 6C ist zu erkennen, dass die Oberfläche 142 vorzugsweise in einen umlaufenden, stabilen Rahmen 145 eingesetzt wird.
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Fig. 6D zeigt ein Explosionszeichnung der wesentlichen Elemente der Eingabeeinheit 140 nach Fig. 6B. In der gezeigten Darstellung von links nach rechts (d.h. im eingebauten Zustand von Aussen nach Innen) umfasst die Eingabeeinheit 140 die Oberfläche 142, den stabilen Rahmen 145, eine Platine 146, die hier eine zweite Platine 148 auf Abstandshaltern trägt, und einen Montagerahmen 149. Die Verbindungselemente 147, die hier in Form von Stiften ausgeführt sind, haben hier eine rein mechanische Funktion und weisen Gewinde auf, damit die Eingabeeinheit 140 mit der Aussentüre 103 verbunden werden kann.
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Die zweite Platine 148 dient vorzugsweise dazu mit anderen Elemente eine elektrische Verbindung bereit zu stellen.
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Je nach Ausführungsform kann eine Folie oder (Glas-)Platte als Oberfläche 142 der Eingabeeinheit 140 dienen. Entweder sind die Bedienelemente 143 in die Folie oder (Glas-)Platte integriert, oder sie sitzen unterhalb der Folie oder (Glas-) Platte.
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Vorzugsweise ist die Oberfläche 142 als Touchscreen, Tastschirm, Berührungsbildschirm bzw. Sensorbildschirm ausgelegt.
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Die Oberfläche 142 kann schlagfest ausgelegt sein.
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Vorzugsweise dient die Eingabeeinheit 140 bei allen Ausführungsformen als kombiniertes Ein- und Ausgabegerät (zur Eingabe von Befehlen oder Codes und zum Anzeigen von Information auf der Anzeige 144), bei dem durch Berührung von Teilen der Oberfläche 142 Funktionen des Sicherheitssystems 50 direkt gesteuert werden können, wobei die eigentliche Steuerungshoheit bei dem als "embedded system" ausgelegten Prozessor 153 liegt.
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Vorzugsweise umfasst die Eingabeeinheit 140 elektrische Verbindung(en) in Form von geschützten (flexiblen Flach-)Kabeln oder Kabelbäumen, die in den Abbildungen nicht gezeigt sind.
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Fig. 7 zeigt eine Innenansicht einer Ausführungsform einer Aussentüre 103. Die Vorderseite des Sicherheitssystems 50 ist, wie auch in den Figuren 1A, 1B zu erkennen, vorzugsweise zweiteilig ausgeführt. Als unterer Teil dient die Aussentüre 103. Als oberer Teil kann zum Beispiel eine Frontplatte 131 mit einer Öffnung 132 vorgesehen sein, hinter der das Einzugmodul 130 des Notenprüfers sitzt.
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Die Vorderseite des Sicherheitssystems 50 kann aber auch, wie in Fig. 3 zu erkennen ist, einteilig ausgeführt sein. Eine zweiteilige Türe ist jedoch bevorzugt, da man über die obere Türe 131 das Einzugmodul 130 zugänglich machen kann, ohne das Entnehmen oder Manipulieren der (Geld-)Kassette 10 zu ermöglichen, da diese hinter der Aussentüre 103 sitzt. Das Verfahren der Erfindung weist entsprechend unterschiedliche Schritte auf, die ein Öffnen der Aussentüre oder ein Öffnen der oberen Türe 131 ermöglichen.
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An der Innenseite der Aussentüre 103 kann ein mechanisches (Zylinder-) Schloss 133 vorgesehen sein, um durch das Einstecken und Drehen eines Schlüssels die Frontplatte (obere Türe) 131 entriegeln zu können. In Fig. 7 und Fig. 8 ist dieses Schloss 133 von hinten zu erkennen. Das mechanische Schloss 133 kann zum Beispiel so ausgelegt sein, dass es einen Riegel 136 betätigt, der in die Frontplatte 131 eingreift.
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An der Innenseite der Aussentüre 103 können Elemente eines mechanischen Riegels 134 vorgesehen sein, um durch ein manuelles Betätigen die Aussentüre 103 entriegeln zu können. In Fig. 7 und Fig. 8 ist dieser Riegel 134 von hinten zu erkennen. Ein solcher mechanischer Riegel 134 ist vorzugsweise bei allen Ausführungsformen vorgesehen. Durch das manuelle Betätigen wirkt der mechanische Riegel 134 über das Riegelwerk 113 auf eine oder mehrere Türfallen 135 ein, die die Aussentüre 103 gegenüber dem Tresorkorpus 160 (d.h. gegenüber dem Gehäuse 101) verriegeln.
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Der mechanische Riegel 134 kann auf der Aussenseite der Aussentüre 103 mit einem Kugelgriffelement 106 versehen sein. Wenn der Master-Controller 151 nach erfolgreicher Identifizierung eines Benutzers über den Verschlussmechanismus 110 die Falle 109 zurück zieht, ist das Riegelwerk 113 freigegeben (entriegelt) und der Benutzer kann durch das Betätigen des Kugelgriffelements 106 den mechanischen Riegel 134 bewegen, um das Riegelwerk 113 samt Türfallen 135 zurück zu ziehen. Dann kann die Aussentüre 103 geöffnet werden.
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Fig. 8 zeigt eine Explosionszeichnung der wesentlichen Elemente einer Baugruppe 90. Die erfindungsgemässe Baugruppe 90 umfasst mindestens den Master-Controller 151 mit ein- bzw. angebautem Verschlussmechanismus 110 und mit ein- bzw. angebauter Eingabeeinheit 140.
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Vorzugsweise ist die Aussentüre 103 bei allen Ausführungsformen inwendig (d.h. auf der Innenwand 105) mit einem elektrischen Sicherheitsnetz 117 belegt, das direkt oder indirekt (z.B. über einen Zwischenschaltkreis) mit dem Master-Controller 151 verbunden ist. In Fig. 7 ist schematisch ein kleiner Abschnitt des Sicherheitsnetzes 117 gezeigt. Durch diese Massnahme kann das gewaltsame Eindringen (z.B. mit einem Bohrer) frühzeitig detektiert werden. In diesem Fall dient das Sicherheitsnetz 117 als Sensor 156 in Fig. 4.
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An der Innenseite der Aussentüre 103 und/oder der Frontplatte 131 können Buchsen 137 koaxial zueinander angeordnet sein, um eine Schwenkachse 138 aufzunehmen. Die Aussentüre 103 und/oder die Frontplatte 131 werden beim Öffnen um die Schwenkachse 138 geschwenkt. In Fig. 3 und Fig. 7 ist die Position der Schwenkachse 138 durch deren Drehachse DA angedeutet.
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An der Innenseite der Aussentüre 103 kann optional ein Spannungsanschlussprint 112 vorgesehen sein, um die Stromversorgung der Baugruppe 90 (z.B. als Verbindung mit dem Wechselspannungs/Gleichspannungs-Wandler 21) zu ermöglichen. Die Stromversorgung der Baugruppe 90 kann bei allen Ausführungsformen aber auch über den in Fig. 4 gezeigten Bus 30 erfolgen. Die Baugruppe 90 ist so ausgelegt, dass bei einer Unterbrechung der Stromversorgung eine Reaktion ausgelöst wird. Je nach Ausführungsform kann eine Unterbrechung der Stromversorgung als Reaktion das Neutralisieren der Banknoten 1 auslösen, die sich in der (Geld-)Kassette 10 im Tresorbereich 102 befinden. Das Auslösen dieser Reaktion erfolgt vom Master-Controller 151 über die interne IR-Kommunikationsverbindung IR1 an die (Geld-)Kassette 10 und die sich darin befindenden Mittel zum Neutralisieren 152.
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Der elektro-mechanische Verschlussmechanismus 110 wirkt auf ein Verschlusselement 109 (auch Falle oder Nase genannt) ein, das indirekt die Aussentüre 103 gegenüber dem Tresorkorpus 160 bzw. dem Gehäuse 101 sichert. In Fig. 8 ist eine Ausführungsform zu erkennen, bei der der Verschlussmechanismus 110 das Verschlusselement 109 in Form einer Falle oder Nase bewegt. Die Falle oder Nase greift in eine Ausnehmung 111 (nicht in Fig. 8 zu erkennen) eines Riegelwerks 113 ein, der beweglich geführt mit den Türfallen 135 verbunden ist. Im geschlossenen und verriegelten Zustand der Aussentüre 103, sitzt die Falle oder Nase des Verschlusselements 109 in dem Ausschnitt 111 des Riegelwerks 113 (siehe Fig. 7) und das Riegelwerk 113 kann nicht bewegt werden. Erst wenn durch die richtige und autorisierte Bedienung der Eingabeeinheit 140 (d.h. im Falle einer erfolgreichen Identifizierung) der Verschlussmechanismus 110 das Verschlusselement 109 frei gibt, lässt sich das Riegelwerk 113 bewegen. Wenn das Riegelwerk 113 bewegt werden kann, können die Türfallen 135 mit dem Riegelwerk 113 zurückbewegt werden, um so die Aussentüre 103 zu entriegeln. Das Zurückbewegen der Türfallen 135 geschieht hier durch das manuelle Bewegen des Kugelgriffelements 106 des Riegels 134.
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Vorzugsweise umfasst die Aussentüre 103 bei allen Ausführungsformen mindestens einen Türsensor (vorzugsweise in Form eines Reed-Sensors 114), um die Position (offen oder geschlossen) der Aussentüre 103 bestimmen zu können und um die Baugruppe 90 zusätzlich gegen Manipulationen absichern zu können. Der Reed-Sensor 114 kann als Sensor 156 mit dem Master-Controller 151 verbunden sein. Wenn das Verschliessen der Aussentüre 103 detektiert wurde, kann die (Geld-)Kassette 10 z.B. über die IR-Verbindung IR1 in einen armierten Zustand überführt werden.
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Vorzugsweise ist die Eingabeeinheit 140 fest mechanisch mit dem Verschlussmechanismus 110 verbunden (z.B. durch Schrauben). Die Eingabeeinheit 140 und der Verschlussmechanismus 110 können auch in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sein, um so die Baugruppe 90 zu bilden.
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Vorzugsweise ist das Sicherheitssystem 50 bei allen Ausführungsformen so ausgelegt, dass die Wandungen des Gehäuses 101 und mindestens auch die Aussentüre 103 mit einem Sicherheitsnetz 118 und/oder 117 belegt sind, wie in Fig. 2 und Fig. 7 angedeutet. Das/die Sicherheitsnetze 117 und/oder 118 sind direkt oder indirekt (z.B. über einen Zwischenschaltkreis) mit dem Master-Controller 151 verbunden. Durch diese Massnahme kann das gewaltsame Eindringen (z.B. mit einem Bohrer) frühzeitig detektiert werden.
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Die grundlegenden Schritte des Verfahrens 400 zur Handhabung von Banknoten 1 wird nun unter Bezugnahme auf das schematische Ablaufdiagramm der Fig. 11A und 11B beschrieben. Das Verfahren 400 umfasst die folgenden Schritte:
- Schritt S1: Vornehmen einer ersten Identifizierung;
- Beim Vornehmen S1 der ersten Identifizierung erfolgt als ein Teilschritt S1.1 das berührungslose Übermitteln (Übertragen) einer Kennung K von dem tragbaren Benutzergerät 200 an den Tresor.
- In einem weiteren Teilschritt S1.2 wird ermittelt, ob die Kennung K das Durchführen weiterer Verfahrensschritte zulässt. Dies kann z.B. geschehen, indem die Kennung K mit den Einträgen einer Tabelle in einem Speicher (z.B. Aufzeichnungsmodul 80) des Tresors oder eines verbundenen Rechners verglichen wird.
- Wenn die Kennung K das Durchführen weiterer Verfahrensschritte zulässt (Pfad 401 in Fig. 11A), wird als ein weiterer Teilschritt S1.3 das Übermitteln eines Eingabe-Codes C über eine kabellose Kommunikationsverbindung an das Benutzergerät 200 vorgenommen. Das Übermitteln S1.3 des Eingabe-Codes C wird nur dann ausgeführt, wenn zuvor die Kennung K das Durchführen weiterer Verfahrensschritte zugelassen hat. Ansonsten wird das Verfahren 400 bereits nach dem Teilschritt S1.2 beendet und es kann z.B. die (Geld-)Kassette 10 in einen Alarmzustand überführt werden (Pfad 402 in Fig. 11A und Schritt S1.6).
- Nun folgt in einem Teilschritt S1.4 das Eingeben des Eingabe-Codes C über eine Eingabeeinheit 140, die aussen an einer verschlossenen Aussentüre 103 des Tresors 100 sitzt und die von Aussen bedienbar ist.
- Nun folgt in einem Teilschritt S1.5 das Prüfen, ob der Eingabe-Code C das Öffnen der Aussentüre 103 zulässt. Das Verfahren 400 kann auch nach dem Teilschritt S1.5 beendet werden und es kann z.B. die (Geld-)Kassette 10 in einen Alarmzustand überführt werden (Pfad 403 in Fig. 11A und Schritt S1.7).
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Falls der Eingabe-Code C das Öffnen der Aussentüre 103 zulässt (Pfad 404 in Fig. 11A), wird der folgende Schritt S2 (siehe Fig. 11B) ausgeführt:
- Aktivieren S2 des elektro-mechanischen Verschlussmechanismus 108, 109, 110, der im Inneren 102 des Tresors 100 sitzt, wobei der Verschlussmechanismus 108, 109, 110 durch das Aktivieren S2 elektro-mechanisch auf das Riegelwerk 113 des Tresors 100 einwirkt, und so die verschlossene Aussentüre 103 in einem Teilschritt S2.1 entriegelt. Details hierzu sind in Fig. 12 dargestellt.
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Nun kann der Schritt S3 (siehe Fig. 11B) folgen:
- Öffnen S3 der Aussentüre 103, um so Zugang zu einer (Geld-)Kassette 10 zu erhalten, die sich im Inneren 102 des Tresors 100 befindet und die Banknoten 1 enthält.
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Nun kann z.B. der Schritt S4 (siehe Fig. 11B) folgen:
- Entnehmen S4 der (Geld-)Kassette 10.
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Falls der Eingabe-Code C das Öffnen der Aussentüre 103 zulässt (Pfad 404 in Fig. 11A), werden vorzugsweise folgende Schritte ausgeführt. Die folgenden Schritte können z.B. parallel zu einem der Schritte S2, S3, S4 ausgeführt werden, wie in Fig. 11B durch den Pfad 405 angedeutet.
- Übermitteln eines Signals von dem Master-Controller 151 über die Kommunikationsverbindung IR1 an die Schutzschaltung 11 der (Geld-)Kassette 10,
- automatisches Überführen (Schritt S5) der (Geld-)Kassette 10 in einen speziellen Modus, der ein Entnehmen der (Geld-)Kassette 10 aus dem Tresor 100 ermöglicht ohne dass die Schutzschaltung 11 der (Geld-)Kassette 10 ein Markieren der Banknoten 1 auslöst, die in der (Geld-)Kassette 10 enthalten sind.
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Wie erwähnt, kann der Modus der (Geld-)Kassette parallel zu einem der Schritte S2, S3, S4 10 geändert werden, um die Entnahme der (Geld-) Kassette 10 vorzubereiten. Vorzugsweise wird die (Geld-)Kassette 10 in dem Schritt S5 in einen Transportmodus überführt, bei dem der Bewegungssensor der (Geld-) Kassette 10 weniger empfindlich eingestellt oder ausgeschaltet ist. Ausserdem kann eine Gehsteigzeit vorgegeben werden. Nach Ablauf der Gehsteigzeit muss die (Geld-)Kassette 10 durch eine autorisierte Person entleert worden sein oder wieder ruhen und darf nicht mehr bewegt werden.
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Vorzugsweise erfolgt das berührungslose Übermitteln (Übertragen) einer Kennung K im Teilschritt S1.1 durch ein RF/ID-Verfahren. Im Zusammenhang mit dem Teilschritt S1.1 wird von dem berührungslosen Übermitteln (Übertragen) der Kennung K gesprochen. Es sei hier angemerkt, dass damit sowohl das Senden der Kennung K vom Benutzergerät 200 an den Tresor 100, wie auch alternativ das Abfragen der Kennung K seitens des Tresors 100 vom Benutzergerät 200 gemeint ist.
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Beim Einbringen einer (Geld-)Kassette 10 in das Innere 102 des Tresors 100 werden die folgenden Schritte ausgeführt. Es wird automatisch eine berührungslose, interne Kommunikationsverbindung IR1 zwischen der Schutzschaltung 11 der (Geld-)Kassette 10 und dem Master-Controller 151 des Tresors 100 aufgebaut und es wird das Verschliessen der Aussentüre 103 detektiert (z.B. durch einen Reed-Sensor 114). Dann wird ein Signal von dem Master-Controller 151 über die Kommunikationsverbindung IR1 an die Schutzschaltung 11 der (Geld-)Kassette 10 übermittelt, um so in der (Geld-) Kassette 10 das automatische Überführen in einen geschützten Modus hervor zu rufen. Vorzugsweise erfolgt das Aufbauen der internen Kommunikationsverbindung IR1 erst nach dem Verschliessen der Aussentüre 103, da der IR Kontrollpunkt 107 innen an der Aussentüre 103 sitzt und erst bei geschlossener Aussentüre 103 mit dem IR Kontrollpunkt 13 der(Geld-) Kassette 10 räumlich ausgerichtet in Verbindung steht.
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Das Übermitteln S1.3 eines Eingabe-Codes C wird, wie erwähnt, über eine kabellose Kommunikationsverbindung an das Benutzergerät 200 vorgenommen. Vorzugsweise kommt hier ein Kommunikationsverfahren zum Einsatz, bei dem nur ein vorbestimmtes Benutzergerät 200 den Eingabe-Code C empfangen kann. Gegenwärtig bevorzugt ist ein SMS-basiertes Kommunikationsverfahren, bei dem eine SMS-Nachricht mit dem Eingabe-Code C von einem entfernten Rechner an die Telefonnummer des Benutzergeräts 200 geschickt wird. Durch diesen Ansatz, der auf ein spezielles Benutzergerät 200 bezogen ist, kann ein Missbrauch verhindert werden.
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Das Eingeben des Eingabe-Codes C in dem Teilschritt S1.4 erfolgt über die Eingabeeinheit 140, die entweder durch das manuelle Eingeben des Eingabe-Codes C mittels der Bedienelemente 143 betätigt wird, oder das Eingeben des Eingabe-Codes C in dem Teilschritt S1.4 erfolgt per kabelloser Kommunikationsverbindung. Im letzteren Fall nimmt das Benutzergerät 200 z.B. über eine IR-Kommunikationsverbindung IR2 mit der Eingabeeinheit 140 Kontakt auf und es wird (vorzugsweise verschlüsselt) der Eingabe-Codes C an die Eingabeeinheit 140 übermittelt. Falls der Eingabe-Code C manuell eingeben werden soll, so kann dieser Code auf der Anzeige 144 des Benutzergeräts 200 angezeigt oder als Audiosignal an den Benutzer übermittel werden.
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Details zum Aktivieren S2 des elektro-mechanischen Verschlussmechanismus 108, 109, 110 sind in Fig. 12 dargestellt. In einem ersten Teilschritt S2.0 erfolgt das Ansteuern des Verschlussmechanismus 108, 109, 110. Es erfolgt dann eine elektro-mechanische Einwirkung (Teilschritt S2.1) auf das Riegelwerk 113 des Tresor 100, um so die Aussentüre 103 zu entriegeln. Nach dem Entriegeln kann die Aussentüre 103 manuell geöffnet werden. Sicherheitshalber wird ein Zeitfenster vorgegeben (Teilschritt S2.2), um die Aussentüre 103 selbsttätig (automatisch) zu verriegeln, falls die Aussentüre 103 nicht innerhalb des Zeitfensters geöffnet wurde.
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Um Zugang zu einem Notenprüfer zu erhalten, der sich in dem Tresor 100 befinden kann, werden weniger starke Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt. Vorzugsweise wird eine zweite Identifizierung vorgenommen. Das Wort zweite Identifizierung soll nicht bedeutet, dass vor der zweiten Identifizierung eine erste Identifizierung vorgenommen werden muss. Beide Verfahren sind weitestgehend unabhängig. Bei der zweiten Identifizierung werden vorzugsweise bei allen Ausführungsformen der Erfindung die folgenden Schritte ausgeführt:
- z.B. Durchführen des Schritts S1.1 oder Abwarten der Eingabe eines PIN-Codes, der über die Bedienelemente 143 eingegeben werden kann;
- Prüfen, ob der Schritt S1.1 eine gültige Kennung erbracht hat, oder ob der PIN-Code einen Zugang zum Notenprüfer erlaubt. Falls diese zweite Identifizierung erfolgreich war,
- elektro-mechanisches Freigeben der weiteren Türe 131,
- Öffnen der weiteren Türe 131, um so Zugang zu dem Notenprüfer zu erhalten, ohne einen Alarm oder ein Markieren der Banknoten 1 auszulösen, die in der Kassette 10 enthalten sind.
Bezugszeichen
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- Banknoten
- 1
- Innenraum
- 2
- Zünder
- 3
- Tintenmodul
- 4
- Verteilerplatte
- 5
- Gasdruckpatrone
- 6
- Pfeile
- 7
- Geldkassette, Kassette
- 10
- (Sicherheits-)Schaltung
- 11
- Sicherheitsschnittstelle
- 12
- IR Kontrollpunkt
- 13
- Akku
- 14
- Fenster/Öffnung
- 15
- Netzspannungsanschluss
- 20
- Wechselspannungs/Gleichspannungs-Wandler
- 21
- Netzspannungsanschluss
- 22
- Akku
- 23
- Wechselspannungs/Gleichspannungs-Wandler
- 24
- Sicherheitssystem
- 50
- Bus
- 30
- Aufzeichnungsmodul
- 80
- Baugruppe
- 90
- Tresor
- 100
- Gehäuse / Tresorkorpus
- 101
- Tresorbereich
- 102
- Aussentüre
- 103
- Innenwand
- 105
- Kugelgriffelement
- 106
- IR Kontrollpunkt
- 107
- Aktuator
- 108
- Falle/Nase/Verschlusselement
- 109
- Verschlussmechanismus
- 110
- Ausnehmung
- 111
- Spannungsanschlussprint
- 112
- Riegelwerk
- 113
- (Reed-) Sensor
- 114
- (Tür-)Sicherheitsnetz
- 117
- (Gehäuse-)Sicherheitsnetz
- 118
- Fenster
- 121
- Einzugmodul des Notenprüfers
- 130
- Frontplatte/obere Türe
- 131
- Öffnung / Ausschnitt für Notenleser
- 132
- (Zylinder-)Schloss
- 133
- Riegel
- 134
- Türfallen
- 135
- Riegel zu (Zylinder-)Schloss
- 136
- Buchsen
- 137
- Schwenkachse
- 138
- Eingabeeinheit
- 140
- Schnittstelle
- 141
- Oberfläche
- 142
- Bedienelemente
- 143
- Anzeige
- 144
- Rahmen
- 145
- Platine / Leiterplatte
- 146
- Verbindungselemente
- 147
- zweite Platine
- 148
- Montagerahmen
- 149
- Schutzsystem
- 150
- Master-Controller /
-
- Hauptkontroll- und Steuersystem
- 151
- Mittel zum Neutralisieren
- 152
- Prozessor
- 153
- 1. Kommunikationsschnittstelle
- 154
- 2. Kommunikationsschnittstelle
- 155
- Sensor(en)
- 156
- Tresorkorpus
- 160
- Slave-Controller
- 180
- Kommunikationsschnittstelle
- 181
- Konsole
- 190
- Bedienelemente
- 191
- Anzeige
- 192
- Benutzergerät
- 200
- Kassensystem
- 300
- Verfahren
- 400
- Pfade
- 401,402,403,404,405
- Schnittlinie
- A-A
- Eingabe-Code
- C
- Drehachse
- DA
- IR-Kommunikationsverbindung
- IR1
- IR-Kommunikationsverbindung
- IR2
- Kennung
- K
- Kommunikationsverbindung
- K1
- Steuersoftware
- SW
- Verfahrensschritte
- S1, S1.1, S1.2, S1.3, S1.4, S1.5, S1.6, S1.7
- Verfahrensschritte
- S2, S2.0, S2.1, S2.2
- Verfahrensschritte
- S3
- Verfahrensschritte
- S4
- Verfahrensschritte
- S5
- Gleichspannung
- V=