-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schlüsseldepot zur sicheren Verwahrung und Freigabe von Zugangsschlüsseln zu einem Gebäude oder einem Gebäudeabschnitt mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruchs 1.
-
Solche Schlüsseldepots, die einen von einem Außenbereich des Gebäudes oder Gebäudeabschnitts her zugänglich angeordnete, fest verankerten Schlüsselkasten mit einem verriegelbaren Aufnahmeraum aufweisen, sind bekannt. Hierbei ist in dem Aufnahmeraum wenigstens eine Aufnahme für einen Zugangsschlüssel zu dem Gebäude bzw. Gebäudeabschnitt vorgesehen, in welchem dieser angeordnet werden kann. Häufig befinden sich in dem Aufnahmeraum aber auch zwei oder mehr Zugangsschlüssel, die einen Zugang über unterschiedliche mit dem jeweiligen Schlüssel zu öffnende Türen, z. B. in unterschiedliche Bereiche des Gebäudes bzw. Gebäudeabschnittes ermöglichen.
-
Derartige Einrichtungen sind häufig an großen öffentlichen Gebäuden, aber auch an Firmengebäuden oder dergleichen anzutreffen. Sie dienen der Schaffung einer Zugangsmöglichkeit für Einsatz- oder Rettungskräfte in einem Notfall. Wenn beispielsweise im Falle eines Brandes in einem solchen Gebäude oder aber auch im Falle einer Einbruchsmeldung entsprechende Kräfte der Feuerwehr oder Polizei zum Einsatz gerufen werden, so erhalten diese entweder einen Schlüssel, mit welchem sie einen Zugang zu dem Aufnahmeraum erhalten, insbesondere die Innenklappe entriegeln und öffnen können, oder sie erhalten zu diesem Zweck einen Code, wenn die Innenklappe zu dem Aufnahmeraum mit einem Codeschloss gesichert ist. Nach dem Öffnen des Aufnahmeraums können die Einsatzkräfte dann einen oder mehrere der dort deponierten Schlüssel für entsprechende Zugangstüren zu dem Gebäude bzw. zu dem Gebäudeabschnitt entnehmen, die sie für einen einsatzgemäßen Zugang zu dem Gebäude bzw. Gebäudeabschnitt benötigen. Die Außenklappe, die einer zusätzlichen Sicherung dient, wird typischerweise über eine Gebäudesteuerung entriegelt und somit geöffnet, z.B. mit Auslösung eines Alarms. Entsprechend müssen die Einsatzkräfte dann lediglich die Innenklappe entriegeln und öffnen, um an die in dem Aufnahmeraum deponierten Zugangsschlüssel zu gelangen.
-
Unter dem Begriff „Zugangsschlüssel“ ist im Sinne dieser Anmeldung nicht nur in der engen Bedeutung ein mechanischer Schlüssel zu verstehen. Es sind damit auch elektronische Schlüssel wie z.B. Magnetschlüssel, bspw. in Form von Magnetstreifenkarten, oder Transponder, wie z.B. in Form von RFID-Zugangskarten, mit umfasst.
-
Wenn ein Einsatz, bei dem Einsatzkräfte Zugangsschlüssel aus dem Schlüsseldepot, genauer aus dem Aufnahmeraum, entnommen haben, abgeschlossen ist, müssen die Zugangsschlüssel wieder in dem Aufnahmeraum angeordnet werden und muss das Schlüsseldepot ordnungsgemäß verschlossen werden. Insbesondere gilt es dabei, sowohl die Innenklappe als auch die Außenklappe sicher zu verschließen und dafür Sorge zu tragen, dass beide Riegelsysteme, das erste Riegelsystem der Innenklappe und auch das zweite Riegelsystem der Außenklappe in der Verriegelungsstellung befindlich sind und somit sicher verriegeln. Denn ansonsten bestünde die Gefahr, dass eine unberechtigte Person sich erleichtert einen Zugang zu den in dem Schlüsseldepot angeordneten Zugangsschlüsseln verschaffen und damit unbefugten Zutritt zu dem Gebäude oder den Gebäudeteilen erlangen kann, die mit den Zugangsschlüsseln geöffnet werden können. Ist zum Beispiel die Innenklappe nicht ordnungsgemäß verriegelt, so genügt ein Öffnen der Außenklappe, um den Zugang zu den in dem Schlüsseldepot, genauer im Aufnahmeraum, angeordneten Zugangsschlüsseln zu erhalten.
-
Insbesondere besteht hierbei nun aber die Gefahr, dass beim Verschließen der Innenklappe eine Person, die das Schlüsseldepot verriegeln will, nachdem die Zugangsschlüssel in dem Aufnahmeraum angeordnet worden sind, diese Innenklappe nicht sorgfältig und ordnungsgemäß verschließt, dass dies dabei jedoch unbemerkt bleibt und die Person anschließend die Außenklappe sicher verriegelt. In dem Glauben, dass beide Klappen, Außenklappe und Innenklappe nun sicher verriegelt sind, übersieht eine solche Person dann allerdings, dass eben nur eine der Klappen, nämlich die Außenklappe, ordnungsgemäß und sicher verschlossen und verriegelt ist, die Innenklappe allerdings unbeabsichtigt unverriegelt geblieben ist und entsprechend nach einem Überwinden der Verriegelung der Außenklappe einfach geöffnet werden kann.
-
Dies zu verhindern sind bereits Vorschläge unterbreitet worden, die mit mechanischen Hilfsmitteln arbeiten. Hierbei werden zum Beispiel auf der der Innenklappe zugewandten Innenseite der Außenklappe Abstandsstücke montiert, die dem Abstand zwischen Innenklappe und Außenklappe in dem Zustand entsprechen, in denen beide Klappen geschlossen sind, sodass beim Schließen der Außenklappe entweder die Innenklappe in eine Schließstellung, in der sie auch verriegelt ist, gedrückt wird oder aber sich die Außenklappe dann nicht schließen lässt, wenn die Innenklappe nicht in der Schließstellung befindlich ist und auch nicht in diese gedrückt bzw. überführt werden kann. Problematisch bei dieser Lösung ist allerdings, dass die Abstandsstücke sehr exakt gearbeitet sein müssen, um den exakten Abstand abzubilden, den Innenklappe und Außenklappe im verriegelten Zustand beider Elemente zueinander einnehmen. Auch müssen in der Fertigung enge Toleranzen für diesen Abstand eingehalten werden, bzw. es müssen für Sonderanfertigungen gesonderte Abstandsstücke bereitgestellt werden.
-
Hier für eine Vereinfachung Sorge zu tragen, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung. Insbesondere soll eine Lösung gefunden werden, die universell umsetzbar ist, unabhängig von einem Abstand zwischen Innenklappe und Außenklappe im jeweils verriegelten Zustand und ohne Voraussetzung enger Toleranzen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Schlüsseldepot mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 Vorteilhafte Weiterbildungen eines solchen Schlüsseldepots sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 5 angegeben.
-
Ein Schlüsseldepot zur sicheren Verwahrung und Freigabe von Zugangsschlüsseln zu einem Gebäude oder einem Gebäudeabschnitt gemäß der Erfindung hat zunächst einen von einem Außenbereich des Gebäudes oder Gebäudeabschnittes her zugänglich anordbaren, fest verankerbaren Korpus, der einen verriegelbar verschließbaren Aufnahmeraum umfasst. Der Korpus kann insbesondere quader- oder würfelförmig gebildet sein und umgibt den Aufnahmeraum von fünf Seiten her vollständig, belässt nur auf einer Seite eine Zugangsöffnung. In dem Aufnahmeraum ist wenigstens ein Zugangsschlüssel zu dem Gebäude bzw. dem Gebäudeabschnitt anordbar, es können aber auch mehrere Zugangsschlüssel dort angeordnet werden. Mit Vorteil kann eine Überwachung der für die Anordnung von Zugangsschlüsseln vorgesehenen Plätze oder Halterungen vorgesehen sein, um nachzuhalten, ob ein Zugangsschlüssel in dem Schlüsseldepot angeordnet ist oder nicht. Eine Überwachung kann aber auch losgelöst von einem besonderen Ort der Aufbewahrung in dem Aufnahmeraum erfolgen, z.B. mittels Transpondertechnik, um einfach das Vorhandensein eines Zugangsschlüssels in dem Aufnahmeraum zu erfassen bzw. zu überwachen. Der Aufnahmeraum, insbesondere die Zugangsöffnung, ist mit einer ein erstes Riegelsystem aufweisenden Innenklappe verschließbar. Weiterhin weist der Korpus eine mittels eines zweiten Riegelsystems verschließbare Außenklappe auf, die in einem verschlossenen Zustand einen Zugang zu der Innenklappe versperrt. Diese Außenklappe kann insbesondere mit einem Abstand parallel zu der Innenklappe angeordnet sein, wenn beide Klappen, Innenklappe und Außenklappe, in einem verschlossenen und verriegelten Zustand befindlich sind und den Zugang zu dem Aufnahmeraum versperren.
-
Insoweit stimmt das erfindungsgemäße Schlüsseldepot mit aus dem Stand der Technik bekannten derartigen Schlüsseldepots überein, zum Beispiel mit einem in der
DE 202012100168 offenbarten Schlüsseldepot der hiesigen Anmelderin. Das hier nun offenbarte Schlüsseldepot kann insbesondere in den grundsätzlichen konstruktiven Details so gebildet sein, wie es in der
DE 202012100168 beschrieben ist. Dies gilt insbesondere auch für die in der vorstehend bezeichneten Schrift offenbarte Gestaltung des Riegelsystems der Innenklappe. Insoweit wird die in der
DE 20201210168 gegebene Beschreibung und Offenbarung vollumfänglich mit in die hiesige Offenbarung der Neuerung eines solchen Schlüsseldepots mit einbezogen.
-
Das in erfindungsgemäßer Weise weiterentwickelte Schlüsseldepot zeichnet sich nun dadurch aus, dass eine Schließstellungsüberwachung für die Innenklappe vorgesehen ist, die feststellt, wenn die Innenklappe mit dem Riegelsystem den Aufnahmeraum verschließend verriegelt ist und die bei festgestellter Verriegelung der Innenklappe über einen Signalausgang, z.B. einen Kontakt, ein Signal ausgibt. Weiterhin ist in erfindungsgemäßer Weise eine Steuerung vorgesehen, die mit dem Signalausgang der Schließstellungsüberwachung verbunden ist und die weiter mit dem zweiten Riegelsystem verbunden ist und ein Verriegeln der Außenklappe mittels des zweiten Riegelsystems nur dann freigibt, wenn auf dem Signalausgang der Schließstellungsüberwachung ein die festgestellte Verriegelung der Innenklappe anzeigendes Signal anliegt.
-
In der erfindungsgemäßen Umsetzung wird dadurch sichergestellt, dass beim Verriegeln der Außenklappe die Innenklappe ordnungsgemäß verriegelt ist, dass ein solches Verriegeln der Außenklappe dann nicht möglich ist, wenn die Schließstellungsüberwachung eine entsprechende Verriegelung nicht feststellt und somit über den Signalausgang, z.B. den Kontakt, kein die festgestellte Verriegelung der Innenklappe anzeigendes Signal ausgibt. Die Steuerung verhindert dann ein Verriegeln der Außenklappe, sodass eine das Schlüsseldepot wieder mit den darin angeordneten Zugangsschlüsseln ordnungsgemäß verschließende Bedienperson bei der Kontrolle der Außenklappe feststellt, dass eine ordnungsgemäße Verriegelung nicht zustande gekommen ist. Die Bedienperson kann sich dann über die Ursache der nicht zustande gekommenen Verriegelung der Außenklappe vergewissern und wird feststellen, dass die Innenklappe nicht ordnungsgemäß verriegelt ist. Wird dann die ordnungsgemäße Verriegelung der Innenklappe herbeigeführt, so lässt sich auch die Außenklappe verriegeln, da die Schließstellungsüberwachung das die festgestellte Verriegelung der Innenklappe anzeigende Signal über den Signalausgang der Steuerung zuführt.
-
Die Steuerung kann dabei mit Vorteil in dem Schlüsseldepot selbst untergebracht sein, zum Beispiel in Form einer im Bereich des Korpus angeordneten Steuerungsplatine. Es kann hier aber auch auf eine von dem Schlüsseldepot entfernt gelegene Steuerung, zum Beispiel in einer Alarmzentrale, zurückgegriffen werden, die über entsprechende Signalleitungen mit dem Schlüsseldepot, insbesondere mit der Schließstellungsüberwachung und mit dem zweiten Riegelsystem, verbunden ist.
-
Die Steuerung kann des Weiteren einen Signalausgang für ein Freigabesignal umfassen, über den erst dann ein Freigabesignal ausgegeben wird, wenn eine ordnungsgemäße Verriegelung der Innenklappe festgestellt wird, sodass ohne ein solches Freigabesignal zum Beispiel ein Zurücksetzen eines Alarms an einer Alarmzentrale nicht möglich ist.
-
Grundsätzlich kann auch das zweite Riegelsystem der Außenklappe mit einer Schließstellungsüberwachung versehen sein, sodass auch für die Schließstellung der Außenklappe eine Überwachung vorgesehen ist. Entsprechend kann ein Signal einer solchen Schließstellungsüberwachung für die Außenklappe an die Steuerung gegeben werden, sodass die Steuerung nur dann ein Freigabesignal ausgibt, wenn sowohl die Innenklappe als auch die Außenklappe in einer ordnungsgemäßen Schließstellung befindlich sind.
-
Das erste Riegelsystem, also das Riegelsystem zum Verriegeln der Innenklappe, kann mit Vorteil ein elektronisches Codeschloss umfassen. Dieses elektronische Codeschloss kann z.B. mit variablen Einmalcodes automatisiert betrieben werden, insbesondere in einer solchen Weise, wie dies in der
DE 202012100168 beschrieben ist. Ein elektronisches Codeschloss hat insbesondere den Vorteil, dass mechanische Schlüssel für das Öffnen der Innenklappe nicht von den Einsatzkräften mitgeführt werden müssen, sodass insbesondere bei einem Verlust eines solchen mechanischen Schlüssels kein Austausch der Schließsysteme derjenigen Innenklappen von Schlüsseldepots vorzunehmen ist, zu denen der mechanische Schlüssel passt. Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, da häufig in Einsatzbezirken von Einsatzkräften, zum Beispiel Zuständigkeitsbezirken von Feuerwehren, insbesondere in Städten, mehrere Schlüsseldepots gelegen sind, die typischerweise mit einem Generalschlüssel zum Öffnen der Innenklappen bedient werden. Geht nun ein solcher Generalschlüssel verloren, so ist der Austausch sämtlicher Schließmechanismen der Innenklappen der zugehörigen Schlüsseldepots erforderlich. Dies ist aufwendig und entsprechend kostenintensiv. Bei Verwendung eines Codeschlosses für die Innenklappen mit einem synchronisierten Code, wie dies in der
DE 202012100168 beschrieben ist, kann es nicht zu einem solchen Fall kommen.
-
Mit Vorteil kann bei dem erfindungsgemäßen Schlüsseldepot das zweite Riegelsystem über ein Fernauslösesignal entriegelbar sein. Ein solches Fernauslösesignal kann zum Beispiel von einer Alarmzentrale eines Gebäudes, in dem das Schlüsseldepot angeordnet wird, ausgegeben werden. Entsprechend kann also das Schlüsseldepot mit einer Signalleitung mit einer solchen Alarmzentrale verbunden sein. Eine solche Alarmzentrale kann zum Beispiel die Zentrale einer Alarmanlage oder einer Brandmeldeanlage sein, wobei im Falle eines Alarms, zum Beispiel eines Einbruchalarms oder eines Brandalarms, ein Öffnungssignal zu dem zweiten Riegelsystem ausgegeben wird, sodass die Außenklappe freigegeben wird, anrückende Einsatzkräfte nur noch die weiterhin verschlossene Innenklappe des Schlüsseldepots öffnen müssen, um dann an die im Aufnahmeraum des Schlüsseldepots deponierten Zugangsschlüssel gelangen und diese zum Öffnen des Gebäudes oder einzelner Gebäudeabschnitte einsetzen zu können.
-
Wie erwähnt wird nun, wenn ein solcher Einsatz beendet ist und die Zugangsschlüssel wieder dem Schlüsseldepot, genauer in dem Aufnahmeraum, angeordnet sind und das Schlüsseldepot durch Verschließen von Innenklappe und Außenklappe wieder verriegelt wird, durch die erfindungsgemäße Schließstellungsüberwachung für die Innenklappe sichergestellt, dass nicht versehentlich die Innenklappe unverschlossen bleibt, wenn die Außenklappe verschlossen wird.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der erfindungsgemäßen Einrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigt die einzige:
- 1 eine isometrische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schlüsseldepots mit geöffneten Außenklappe und Innenklappe.
-
In der einzigen 1 ist in einer isometrischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Schlüsseldepot 1 gezeigt. Das Schlüsseldepot 1 hat einen Korpus 2, der in diesem Fall quaderförmig gebildet ist mit manipulationssicheren Wänden, zum Beispiel aus Edelstahl. Der Korpus 2 umschließt einen Aufnahmeraum 3, in dem wenigstens ein Zugangsschlüssel deponiert und sicher verwahrt werden kann. Der Korpus 2 kann mit geeigneten Mitteln, zum Beispiel mit von dem Aufnahmeraum 3 her in eine Wand geführten Wandankern an einer Gebäudewand festgelegt bzw. versenkt in einer Gebäudewand dort verankert werden.
-
An dem Korpus 2 ist zunächst eine Innenklappe 4 angeordnet, die, innerhalb des Korpus 2 gelegen, den Aufnahmeraum 3 verschließt. Hierfür verfügt die Innenklappe 4 über eine Falle 5, die im verschlossenen Zustand hinter einem Schließblech 6 verriegelt. Des weiteren ist an dem Korpus 2 eine Außenklappe 7 verschwenkbar angeordnet, mit der der Korpus 2 außenseitig derart verschlossen werden kann, dass auch die Innenklappe 4 von der Außenklappe 7 überdeckt und von außen nicht zugänglich ist. Für ein verriegelndes Schließen der Außenklappe 7 ist an dieser ebenfalls eine, in der 1 verdeckte und daher dort nicht zu erkennende, Falle angeordnet, die mit einem Schließblech 8 zusammenwirkt und in einem verschlossenen Zustand durch das Schließblech 8 sicher gehalten wird.
-
In der 1 sind sowohl die Außenklappe 7, in der Figur nach links seitlich aufgeschwenkt, als auch die Innenklappe 4, in der Figur nach unten aufgeklappt, geöffnet dargestellt, sodass der Aufnahmeraum 3 sichtbar und in dieser Stellung entsprechend zugänglich ist.
-
Das in der 1 dargestellte Schlüsseldepot 1 dient der Aufnahme und Lagerung von mindestens einem Zugangsschlüssel, wobei die Außenklappe 7 von außerhalb des Gebäudes oder von außerhalb eines gesonderten Zugangsbereiches in dem Gebäude zugänglich angeordnet ist. Die Außenklappe 7 ist dabei in einem verriegelten Zustand nur durch eine Fernauslösung zu öffnen, bei der typischerweise ausgelöst durch ein elektrisches oder elektronisches Signal, das Schließblech 8 für ein Verschwenken nach außen freigegeben wird, sodass die an der Außenklappe 7 angeordnete Falle aus dem Eingriff mit dem Schließblech 8 geraten und die Außenklappe 7 so öffnen kann. Dabei kann die Außenklappe 7 zum Beispiel gegen eine in Öffnungsrichtung wirkende Federkraft durch das mit der Falle zusammenwirkende Schließblech 8 in der Schließstellung gehalten sein, sodass sie bei einem Freigeben des Schließblechs 8 durch den Federdruck in eine Offenstellung schwenkt.
-
Ein solches Öffnen der Außenklappe 7 wird entweder manuell oder aber auch automatisch von einer Haussteuerung bewirkt, wenn eine Situation vorliegt, in der insbesondere Einsatzkräfte einen Zugang zu dem Aufnahmeraum 3 des Schlüsseldepots 1 erhalten müssen. Dies kann insbesondere im Falle eines Alarms, wie eines Feueralarms oder eines Einbruchsalarms, der Fall sein.
-
Ist die Außenklappe 7 geöffnet, liegt die Innenklappe 4 von außen zugänglich. Die Innenklappe 4 hat einen von außen zugänglichen Entriegelungsmechanismus, mit dem zum Beispiel Einsatzkräfte diese Innenklappe 4 entriegeln können. Ein solcher Entriegelungsmechanismus kann zum Beispiel ein Zylinderschloss sein, zu dem die Einsatzkräfte einen passenden Sicherheitsschlüssel mitführen und durch dessen Betätigung die Falle 5 außer Eingriff mit dem Schließblech 6 gebracht werden kann. Hier kann aber auch ein Codeschluss vorgesehen sein, welches über einen Code, den die Einsatzkräfte kennen oder von einer Einsatzleitung mitgeteilt bekommen, geöffnet werden kann. Ist dann auch die Innenklappe 4 geöffnet, können die Einsatzkräfte an den oder die in dem Aufnahmeraum 3 angeordneten Zugangsschlüssel gelangen und sich mithilfe dieser Zugang zum Inneren des Gebäudes oder zu einem innerhalb des Gebäudes liegenden bestimmten Zugangsbereich verschaffen.
-
Ist nun ein Einsatz abgeschlossen, so muss der oder müssen die Zugangsschlüssel, die aus dem Aufnahmeraum 3 entnommen worden sind, dort wieder platziert werden und müssen zunächst die Innenklappe 4 und dann die Außenklappe 7 sicher verschlossen werden, damit die in dem Schlüsseldepot 1 deponierten Zugangsschlüssel dort einerseits vor einem unbefugten Zugang geschützt, andererseits aber für Einsatzkräfte zugänglich wiederum verwahrt sind. Hierbei ist es insbesondere wichtig, dass sowohl die Innenklappe 4 als auch die Außenklappe 7 beide sicher verschlossen sind.
-
Um dies sicherzustellen, ist das Schlüsseldepot 1 mit einer Schließstellungsüberwachung für die Innenklappe 4 ausgestattet, die mittels geeigneter Sensorik feststellt, ob die Innenklappe 4 sicher und ordnungsgemäß verschlossen ist. Solche Sensorik kann zum Beispiel gebildet sein durch Mikroschalter, aber auch durch Magnetsensoren oder andere Näherungssensoren, die beispielsweise ein sicheres Eingreifen der Falle 5 hinter dem Schließblech 6 detektieren. Ein Signalausgang der Schließstellungsüberwachung, zum Beispiel in Form eines Kontakts, ist auf eine Steuerung gelegt, die ihrerseits erst dann, wenn eine korrekte Schließstellung der Innenklappe 4 festgestellt ist, ein erneutes Verriegeln der Außenklappe 7, zum Beispiel durch ein aktives Halten des Schließblechs 8 in der Schließposition, erlaubt. Die Steuerung kann dabei in dem Schlüsseldepot 1 selbst, also innerhalb des Korpus 2 oder an dem Korpus 2, angeordnet sein, sie kann aber auch remote angeordnet sein, zum Beispiel in einer Haustechnikzentrale oder dergleichen.
-
Aufgrund dieser Ausgestaltung werden Bedienungsfehler beim Verschließen des Schlüsseldepots 1 vermieden, indem eine Person, die das Schlüsseldepot 1 nach erneutem Anordnen des Zugangsschlüssels bzw. der Zugangsschlüssel in dem Aufnahmeraum 3 wiederum verschließt, bemerkt, dass sich die Außenklappe 7 nicht schließen lässt, und daraus erfährt, dass der Schließvorgang nicht ordnungsgemäß durchgeführt ist. Die Person wird dann eine Kontrolle auch der Schließstellung der Innenklappe 4 durchführen und feststellen, dass diese nicht verschlossen ist. Verschließt die Person nun die Innenklappe 4 ordnungsgemäß, lässt sich auch die Außenklappe 7 verschließen, und das Schlüsseldepot 1 ist wieder in einem ordnungsgemäß gesicherten Zustand mit dem oder den darin für einen erneuten Einsatz im Aufnahmeraum 3 sicher verwahrten Zugangsschlüssel(n) .
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schlüsseldepot
- 2
- Korpus
- 3
- Aufnahmeraum
- 4
- Innenklappe
- 5
- Falle
- 6
- Schließblech
- 7
- Außenklappe
- 8
- Schließblech
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202012100168 [0011, 0017]
- DE 20201210168 [0011]