EP2545790A1

EP2545790A1 - Zigarettenzerlegevorrichtung für Filterzigaretten und Zigarettenzerlegemaschine und Verfahren zur Zerlegung einer Filterzigarette

Info

Publication number: EP2545790A1
Application number: EP12176137A
Authority: EP
Inventors: Hartmut Werner
Original assignee: Kohl Maschinenbau AG
Current assignee: Kohl Maschinenbau AG
Priority date: 2011-07-12
Filing date: 2012-07-12
Publication date: 2013-01-16
Also published as: DE102011107643A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Zigarettenzerlegevorrichtung für Filterzigaretten, wobei nach einer Klemmfördereinrichtung (2) ein Filterabreißrollenpaar (4) angeordnet ist, so dass Filterzigaretten (5) in Längsrichtung (LR) entlang einer Förderstrecke (FS) durch die Klemmfördereinrichtung (2) und das Filterabreißrollenpaar (4) hindurch förderbar sind, wobei die Fördergeschwindigkeit der Klemmfördereinrichtung (2) kleiner ist als die Fördergeschwindigkeit des Filterabreißrollenpaares (4).

Description

Die Erfindung betrifft eine Zigarettenzerlegevorrichtung für Filterzigaretten und eine Zigarettenzerlegemaschine mit einer solchen Zigarettenzerlegevorrichtung sowie ein Verfahren zur Zerlegung einer Filterzigarette.
Bei der Filterzigarettenherstellung mit Zigarettenstrangmaschinen fällt eine gewisse Menge von Ausstoß an. Es handelt sich dabei um Zigaretten, die die Qualitätsanforderungen nicht erfüllen, aufgrund von Kopfausfall, d.h. zu wenig Tabak im Zigarettenkopf, oder weil Zigaretten einen sogenannten Unterdrucktest nicht bestehen. Die ausgestoßenen Zigaretten enthalten dabei wertvollen Tabak, den man gerne zurückgewinnen möchte, um ihn erneut dem Produktionsprozess zuzuführen.
In der Vergangenheit wurden bereits diverse Maschinen zur automatisierten Zerlegung von Ausstoßzigaretten vorgeschlagen, die unter anderem als "Reclaimer" bezeichnet werden. Bei diesen Maschinen werden die Zigaretten entweder zerdrückt oder zerschnitten und anschließend die Bestandteile in einem Luftstrom oder durch eine Siebung voneinander getrennt. Nachteilig ist hierbei, dass die Qualität des Tabaks bei dieser Form der Zerlegung leidet. Es kommt zu einer Verkürzung der Tabakfasern, so dass der Tabak zum Teil zu unbrauchbarem Tabakstaub zerfällt. Ein weiteres Problem besteht in der Verwendung von sogenannten Multifiltern, die zum Teil Aktivkohle enthalten. Die Aktivkohle darf sich beim Zerlegen der Filterzigaretten nicht mit dem Tabak vermischen, weil der Tabak sonst nicht mehr wieder verwendbar ist.
Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der Erfindung eine Zigarettenzerlegevorrichtung und eine Zigarettenzerlegemaschine mit einer solchen Zigarettenzerlegevorrichtung vorzuschlagen, bei denen der Tabak möglichst vollständig und mit hoher Qualität zurückgewonnen werden kann. Ferner soll ein effizientes Verfahren zur Zerlegung einer Filterzigarette aufgezeigt werden.
Der gegenständliche Teil dieser Aufgabe wird zunächst durch eine Zigarettenzerlegevorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen 2 bis 14 hervor. Eine Zigarettenzerlegemaschine wird in Anspruch 15 aufgezeigt. Der verfahrensmäßige Teil der Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Maßnahmen von Anspruch 16 gelöst.
Erfindungsgemäß ist nach einer (ersten) Klemmfördereinrichtung ein Filterabreißrollenpaar angeordnet ist, so dass Filterzigaretten in Längsrichtung entlang einer Förderstrecke durch die (erste) Klemmfördereinrichtung und das Filterabreißrollenpaar hindurch förderbar sind, wobei die Fördergeschwindigkeit der (ersten) Klemmfördereinrichtung kleiner ist als die Fördergeschwindigkeit des Filterabreißrollenpaares.
Filterzigaretten bestehen aus einem Zigarettenkörper, an den ein Filter angeklebt ist. Der Zigarettenkörper enthält dabei einen Tabakstock, der von einem Zigarettenpapier ummantelt ist. Um den Tabakstock zurückzugewinnen, ist es die Idee der Erfindung, zunächst den Filter von dem Zigarettenkörper während des Transports in Längsrichtung zu trennen und anschießend gegebenenfalls den Zigarettenkörper in seine Bestandteile zu zerlegen.
Die zu zerlegenden Filterzigaretten durchlaufen in einer Folge nacheinander die Zigarettenzerlegevorrichtung entlang einer Förderstrecke. Dabei liegen sie in Längsrichtung, wobei der Filter vorne ist. Nachdem die Filterzigarette die erste Klemmfördereinrichtung teilweise durchlaufen hat, wird der Filter von dem Filterabreißrollenpaar erfasst und vom Zigarettenkörper aufgrund der höheren Fördergeschwindigkeit des Filterabreißrollenpaars relativ zur ersten Klemmfördereinrichtung abgerissen. Im Idealfall wird der Filter zudem durch das Filterabreißrollenpaar seitlich ausgeworfen.
Vorzugsweise ist nach dem Filterabreißrollenpaar eine weitere, zweite Klemmfördereinrichtung angeordnet, so dass Filterzigaretten in Längsrichtung entlang der Förderstrecke durch die erste Klemmfördereinrichtung, das Filterabreißrollenpaar und die weitere, zweite Klemmfördereinrichtung hindurch förderbar sind, wobei die Fördergeschwindigkeit der weiteren, zweiten Klemmfördereinrichtung größer ist als die Fördergeschwindigkeit des Filterabreißrollenpaares. Wurde die Filterzigarette mit dem Zigarettenkörper zuerst in die erste Klemmfördereinrichtung eingeführt, durchläuft sie die erste Klemmfördereinrichtung und die Filterabreißvorrichtung bis der Zigarettenkörper von der zweiten Klemmfördereinrichtung erfasst wird und der hinten liegende Filter von dem Filterabreißrollenpaar gehalten wird. Wiederum wird aufgrund der größeren Fördergeschwindigkeit der weiteren, zweiten Klemmfördereinrichtung relativ zu dem Filterabreißrollenpaar der Filter vom Zigarettenkörper abgerissen. Der besondere Vorteil dieser Weiterbildung liegt darin, dass die Filterzigaretten unabhängig von der Ausrichtung verarbeitet werden können.
Bevorzugt ist das Filterabreißrollenpaar um einen, vorzugsweise rechten, Winkel um die Förderstrecke versetzt zu den Klemmfördereinrichtungen angeordnet. Dies ermöglicht es, den Abstand zwischen den Klemmfördereinrichtungen und dem Filterabreißrollenpaar zu reduzieren. Der Abstand zwischen den Klemmfördereinrichtungen sollte an das Format der zu erlegenden Filterzigaretten, insbesondere deren gesamte Länge und Filterlänge angepasst sein.
Eine Achse einer Filterabreißrolle kann durch eine Feder belastet sein. Auf diese Weise kann der Anpressdruck des Filterabreißrollenpaars optimal auf die zu zerlegenden Filterzigaretten abgestimmt werden, so dass der Filter sicher abgerissen wird, der Zigarettenkörper beim Übergang zwischen den Klemmfördereinrichtungen und dem Filterabreißrollenpaar aber nicht zerrissen wird. Die Oberfläche der Filterabreißrollen ist so beschaffen und der Anpressdruck an die Filterzigaretten so eingestellt, dass zwischen die Filterabreißrollen und den weichen Zigarettenkörpern keine große Haftreibung besteht. Mithin rutschen die Filterabreißrollen an den Zigarettenkörpern ab, wenn ein anderer Teil der Filterzigarette zusätzlich von den Klemmfördereinrichtungen gehalten wird. An einer Filterabreißrolle kann ein Klemmelement vorgesehen sein, um einen abgerissenen Filter aus der Förderstrecke auszuschleusen. Das Klemmelement kann als Klemmplatte ausgeführt sein.
Zweckmäßigerweise sind die Klemmfördereinrichtungen und das Filterabreißrollenpaar entlang der Förderstrecke im Profil an die zylindrische Form der Filterzigaretten angepasst ausgebildet. Dazu können die Klemmfördereinrichtungen und die Filterabreißrollen jeweils eine Rinne auf den außenliegenden Umfangsflächen aufweisen. Somit werden die Filterzigaretten auf einem größeren Flächenabschnitt von den Klemmfördereinrichtungen bzw. dem Filterabreißrollenpaar berührt, so dass weniger Klemmdruck aufgebracht werden muss.
Eine Klemmfördereinrichtung umfasst zwei gegenüberliegende Bandförderer, zwischen denen die Zigaretten einklemmbar sind. Hierbei weist ein Bandförderer eine Antriebsrolle und eine Spannrolle auf. Ein Förderband ist um die Antriebsrolle und die Spannrolle gespannt. Das Förderband enthält vorzugsweise einen Elastomer. Zur Erhöhung der Lebensdauer des Förderbandes kann es zudem faserförmige Verstärkungselemente enthalten. Die Rillen in den Förderbändern werden durch entsprechende Rillen in den Antriebsrollen und den Spannrollen erzeugt. Die Spannrollen sind auf verschiebbaren Achsen gelagert. Zwischen den Antriebsrollen und den Spannrollen können Stützelemente für das Förderband vorgesehen sein. Einer der Bandförderer kann relativ zum anderen Bandförderer verlagerbar sein, um den Abstand und damit den Anpressdruck an den Filterzigaretten zu verändern.
Nach der zweiten Klemmfördereinrichtung ist bevorzugt eine Filterausschleuseinrichtung vorgesehen. Durch die Filterausschleuseinrichtung werden die abgerissenen Filter ausgeschleust, die nicht von dem Filterabreißrollenpaar seitlich ausgeworfen wurden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Filter von den Zigarettenkörpern getrennt sind. Die abgetrennten Filter werden in der Regel gesammelt, zu Briketts gepresst und anschließend verbrannt. Die Filterausschleuseinrichtung weist eine Filtererkennungseinrichtung, vorzugsweise umfassend einen Laser, und eine pneumatische oder mechanische Filterausstoßvorrichtung auf. Als Filterausstoßvorrichtungen kommen insbesondere Druckluftdüsen oder Ausstoßfinger in Betracht. Die Filtererkennungsvorrichtung weist einen Laser und einen Sensor auf, die in geeigneter Lage zueinander angeordnet sind, um sicher zwischen einem Filter und einem Zigarettenkörper unterscheiden zu können.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist nach der Filterausschleuseinrichtung eine weitere, dritte Klemmfördereinrichtung vorgesehen und nach der weiteren, dritten Klemmfördereinrichtung eine Zigarettenaufschneidevorrichtung angeordnet. Diese Anordnung ermöglicht es, den Zigarettenkörper in den Tabakstock und das Zigarettenpapier sauber zu zerlegen.
Die Zigarettenaufschneidevorrichtung weist vorteilhaft eine rotierende Messerscheibe zum Aufschlitzen des Zigarettenpapiers in Längsrichtung eines Zigarettenkörpers auf. Die Rotationsachse der Messerscheibe ist dabei so ausgerichtet, dass die Schneide der Messerscheibe das Zigarettenpapier seitlich aufschlitzt. Zweckmäßigerweise weist die Zigarettenaufschneidevorrichtung zwei gegenüberliegende rotierende Messerscheiben auf, die den Zigarettenkörper an zwei Seiten aufschneiden, so dass die Zigarettenpapierhülse in zwei Hälften zerlegt wird, die sich leicht vom Tabakstock trennen lassen.
Mindestens einer Messerscheibe ist eine Schärfeinrichtung in zweckmäßiger Weise zugeordnet. Die Schärfeinrichtung kann als Rundmesser ausgebildet sein. Mithin kann die Messerscheibe im laufenden Betrieb geschärft werden, um die Betriebsdauer der Zigarettenzerlegevorrichtung zu erhöhen.
Nach der Zigarettenaufschneidevorrichtung kann ein Rost zur Trennung von Zigarettenpapier und Tabakstock angeordnet sein. Der Rost kann mit einer Schüttelvorrichtung verbunden sein. Das Zigarettenpapier bleibt dabei auf dem Rost liegen und wird durch die Schüttelbewegungen seitlich abgeführt, während der Tabak sofort durch die Öffnungen im Rost in eine darunterliegende Auffangvorrichtung oder einen Auffangbehälter fällt. Dieser Rost sammelt auch alle unterhalb der gesamten Vorrichtung angefallenen Tabak-Papier-Filterpartikel.
Vor der ersten Klemmfördereinrichtung ist ein, vorzugsweise geneigt zur Förderstreckenrichtung angeordneter, Vibrationsboden angeordnet, der wenigstens eine Rinne zur Zuführung von Filterzigaretten zur ersten Klemmfördereinrichtung aufweist. Eine große Anzahl von Ausstoß-Filterzigaretten kann dabei auf dem Vibrationsboden abgekippt werden. Durch die Vibration und die Rinne werden die Filterzigaretten dann ausgerichtet und nacheinander der Zigarettenzerlegevorrichtung zugeführt. Der Vibrationsboden kann dabei aus Blech hergestellt sein. Die Abmaße des Blechs können 1000 mm * 2000 mm betragen.
Oberhalb des Vibrationsbodens ist bevorzugt ein Abweiser angeordnet. Der Abweiser kann als Querplatte oder Querblech ausgebildet sein. Die Aufgabe es Abweiser ist es, Filterzigaretten, die nicht in der Rinne zu liegen gekommen sind, sondern quer aufliegen, seitlich abzuführen.
Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Zigarettenzerlegemaschine, bei der mehrere Zigarettenzerlegevorrichtungen parallel und/oder versetzt zueinander angeordnet sind. Ein Vibrationsboden mit mehreren Rinnen kann den einzelnen Zigarettenzerlegevorrichtungen jeweils die Filterzigaretten zuführen. Die Zigarettenzerlegmaschine weist aufgrund der parallelen Verarbeitung einen hohen Durchsatz auf.
Alternativ ist es vorstellbar, eine Zigarettenzerlegevorrichtung unmittelbar im Anschluss an eine Zigarettenmaschine anzuordnen. Filterzigaretten, die den Qualtitätstest nicht bestanden haben, können dann sofort zerlegt und der Tabak der Zigarettenmaschine erneut zugeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Zerlegung einer Filterzigarette umfasst die folgenden Schritte: Trennen eines Filters vom einem Zigarettenkörper und anschließendes Zerlegen des Zigarettenkörpers in Tabakstock und Zigarettenpapier. Das Trennen erfolgt vorzugsweise mit einer Klemmfördereinrichtung und einem Filterabreißrollenpaar. Das Zerlegen wird durch Aufschlitzen des Zigarettenpapiers in Längsrichtung des Zigarettenkörpers bewerkstelligt. Hierbei können Messerscheiben zum Einsatz kommen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von einem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1: eine perspektivische Ansicht der Zigarettenzerlegevorrichtung;
Fig. 2 und 3: eine Klemmfördereinrichtung;
Fig. 4: die Zigarettenzerlegevorrichtung im Ausschnitt;
Fig. 5 und 6: die Filterabtrennung mit einer Zigarettenzerlegevorrichtung gemäß Fig. 1, wobei die Zigarette mit dem Zigarettenkörper vorne eingelegt ist;
Fig. 7 und 8: die Filterabtrennung mit einer Zigarettenzerlegevorrichtung gemäß Fig. 1, wobei die Zigarette mit dem Zigarettenkörper hinten eingelegt ist;
Fig. 9: eine Darstellung zur Ausschleusung der abgetrennten Filter;
Fig. 10: die Zigarettenzerlegevorrichtung mit Ausschleuseinrichtung;
Fig. 11 und 12: mehrere Zigarettenzerlegevorrichtungen, die parallel und versetzt zueinander angeordnet sind;
Fig. 13: eine Zigarettenzerlegemaschine mit mehreren Zigarettenzerlegevorrichtungen und einem vorgeschalteten Vibrationsboden mit Abweiser; und
Fig. 14: eine Zigarettenzerlegemaschine mit mehreren Zigarettenzerlegevorrichtungen und einem vorgeschalteten Vibrationsboden mit Abweiser und nachgeschalteter Zigarettenkörperzerlegung.

In den Figuren 1 bis 14 sind erfindungsgemäße Zigarettenzerlegevorrichtungen 1 dargestellt. Die Zigarettenzerlegevorrichtungen 1 umfassen jeweils zwei Klemmfördereinrichtungen 2, 3 zwischen denen jeweils ein Filterabreißrollenpaar 4 angeordnet ist. Filterzigaretten 5 sind einzeln nacheinander in Längsrichtung LR mit dem Filter 6 oder dem Zigarettenkörper 7 zuerst entlang einer Förderstrecke FS durch die Klemmfördereinrichtungen 2, 3 und das Filterabreißrollenpaar 4 hindurch förderbar. Die Fördergeschwindigkeiten der Klemmfördereinrichtungen 2, 3 und des Filterabreißrollenpaares 4 nehmen in Förderstreckenrichtung FSR zu.
Die Klemmfördereinrichtungen 2, 3 bestehen jeweils aus zwei gegenüberliegenden Bandförderern 21, 22. Die Bandförderer 21, 22 umfassen eine Antriebsrolle 23 und eine Spannrolle 24, um die ein Förderband 25 gespannt ist. Die Antriebsrolle 23 und die Spannrolle 24 weisen umfangsseitig Rillen 26 auf, so dass das Förderband 25 eine bogenförmige, an die Filterzigaretten 5 angepasste Querschnittsform annimmt. Zwischen der Antriebsrolle 23 und der Spannrolle 24 ist jedes Förderband 25 durch ein Stützelement 27 abgestützt. An die Stützelemente 27 sind seitlich würfelförmige Stützklötze 28 angesetzt. Die Achsen der Spannrollen 24 sind parallel zur Förderstreckenrichtung FSR verlagerbar. Die Filterzigaretten 5 werden jeweils klemmend zwischen dem Untertrum 29 eines oberen Bandförderers 21 und dem Obertrum 30 eines unteren Bandförderers 22 gefördert.
Das Filterabreißrollenpaar 4 ist um einen rechten Winkel um die Förderstrecke FS versetzt zu den Klemmfördereinrichtungen 2, 3 angeordnet. Die Filterabreißrollen 40 weisen auf der Umfangsseite 41 jeweils eine Rille 42 auf, die an die Umfangsform einer zylindrischen Filterzigarette 5 angepasst ist. Die Achse 43 einer Filterabreißrolle 40 kann durch eine Feder beaufschlagt sein.
Nachdem eine Filterzigarette 5 die erste Klemmfördereinrichtung 2, 3 teilweise passiert hat, wird sie von dem Filterabreißrollenpaar 4 ergriffen. Wenn, wie in Fig. 5 und 6 dargestellt, die Filterzigarette 5 mit dem Zigarettenkörper 7 zuerst gefördert wird, passiert der Zigarettenkörper 7 das Filterabreißrollenpaar 4 und wird von der zweiten Klemmfördereinrichtung 3 erfasst. Aufgrund der geringeren Fördergeschwindigkeit, d.h. Umfangsgeschwindigkeit, des Filterabreißrollenpaars 4 relativ zur zweiten Klemmfördereinrichtung 3 wird der an den Zigarettenkörper 7 angeklebte Filter 6 abgerissen und seitlich von den Filterabreißrollen 4 ausgeworfen. Ist eine Filterzigarette 5 mit dem Filter 6 zuerst in die Zigarettenzerlegevorrichtung 1 eingelegt, wird der Filter 6 dementsprechend zuerst von dem Filterabreißrollenpaar 4 erfasst und vom noch von der ersten Klemmeinrichtung 2 gehaltenen Zigarettenkörper 7 abgerissen. Dies ist in Fig. 7 und 8 gezeigt. Auch hier wird der Filter 6 seitlich von den Filterabreißrollen 4 ausgeworfen.
Für den Fall, dass der Filter 6 nicht seitlich von den Filterabreißrollen 4 ausgeworfen wird, ist im Anschluss an die zweite Klemmfördereinrichtung 3 eine Filterausschleuseinrichtung 91 vorgesehen, siehe Fig. 9 und 10. Die Filterausschleuseinrichtung 91 weist eine Filtererkennungseinrichtung 92 mit einem Laser, der in einem rechten Winkel zur Förderstrecke FS angeordnet ist, auf. Als pneumatische Filterausstoßvorrichtung 93 ist eine Druckluftdüse vorgesehen, durch die vertikal von oben auf einen erkannten Filter 6 ein Druckluftstoß geblasen werden kann, um den Filter 6 nach unten aus der Förderstrecke FS zu drücken.
Fig. 11 und 12 zeigen eine Zigarettenzerlegemaschine 111 mit insgesamt sechs parallel und versetzt zueinander angeordneten Zigarettenzerlegevorrichtungen 1, bei denen sich die Förderstrecken FS jeweils um einen Abstand A versetzt zueinander in einer Ebene befinden. Diese Anordnung ist mit Blick auf die Filterabreißrollenpaare 4 besonders bauraumsparend. Eine Vielzahl von Filterzigaretten 5 können parallel zueinender verarbeitet werden. Auf diese Weise hat die Zigarettenzerlegemaschine 111 einen hohen Durchsatz.
Fig. 13 zeigt eine Weiterentwicklung 131 der Zigarettenzerlegemaschine 111 von Fig. 11 und 12. In dieser Figur ist vor den Zigarettenzerlegevorrichtungen 1 ein Vibrationsboden 132 in Form eines Vibrationsblechs angeordnet. Der Vibrationsboden 132 ist gegenüber der Förderstrecke FS um einen Winkel α von 2° bis 35° geneigt. Der Vibrationsboden 132 wird von einem nicht näher dargestellten Exzenter mit einer Frequenz von beispielsweise 50 Hz in horizontale und vertikale Schwingungen versetzt. Der Vibrationsboden 132 weist insgesamt sechs Rinnen 133, 134, 135, 136, 137, 138 in Anpassung an die sechs Zigarettenzerlegevorrichtungen 1 auf. Grundsätzlich ist aber die Anzahl der Rinnen und der Zigarettenzerlegevorrichtungen beliebig wählbar. Durch den Vibrationsboden 132 kommen die Filterzigaretten 5 in den Rinnen 133, 134, 135, 136, 137, 138 zu liegen. Filterzigaretten 139, die quer liegen, werden durch einen oberhalb des Vibrationsbodens 132 angeordneten Abweiser 140 seitlich abgeführt. Der Abweiser 140 ist eine Querplatte aus einem Metallblech. Der Abweiser 140 ist um einen Winkel β von 10° bis 80° um eine vertikale Achse VA relativ zur Förderstrecke FS verdreht.
In Fig. 14 ist wiederum eine Weiterentwicklung 141 der Ausführungsform 131 der Fig. 13 der Zigarettenmaschine dargestellt. In dieser Ausbaustufe wird die Vorrichtung als Zigarettenzerlegemaschine 141 bezeichnet. Nach der Filterausschleuseinrichtung 91 ist an jeder Zigarettenzerlegevorrichtung 1 eine dritte Klemmfördereinrichtung 142 vorgesehen. In die dritte Klemmfördereinrichtung 142 ragt endseitig ein Messerscheibenpaar 143 als Zigarettenaufschneidevorrichtung 144 in die Förderstrecke FS, um die Zigarettenkörper an zwei Seiten aufzuschneiden. Die Anordnung dieser rotierenden Messerscheiben 143 ist so gewählt, dass deren Achse 145 in Förderstreckenrichtung FSR nicht hinter den Achsen 146 der hinteren Rollen 147 der dritten Klemmfördereinrichtung 142 angeordnet ist. Wenn der Zigarettenkörper durch die dritte Klemmfördereinrichtung 142 befördert wird, wird der Zigarettenkörper 7 zunächst aufgeschnitten. Danach haftet das Zigarettenpapier 148 noch leicht am Förderband 149 der dritten Klemmfördereinrichtung 142 und wird aufgrund der Umlenkung durch die hinteren Rollen 147 nach oben oder unten abgelenkt und auf diese Weise von Tabakstock 150 getrennt. Tabakstock 150 und Zigarettenpapier 148 fallen anschließend auf ein nicht näher dargestelltes Schüttelrost. Der Tabakstock 150 fällt durch die Öffnungen des Schüttelrostes in eine Auffangvorrichtung. Das Zigarettenpapier 148 wird durch den Schüttelrost seitlich abgeführt. Der Schüttelrost weist dabei eine Neigung gegenüber der Förderstrecke FS auf.
Um die Messerscheiben 143 kontinuierlich in einem scharfen Zustand zu halten, sind den Messerscheiben 143 Rundmesser als Schärfeinrichtungen zugeordnet.

Bezugszeichen

1 -: Zigarettenzerlegevorrichtung
2 -: 1. Klemmfördereinrichtung
3 -: 2. Klemmfördereinrichtung
4 -: Filterabreißrollenpaar
5 -: Filterzigarette
6 -: Filter
7 -: Zigarettenkörper
21 -: Bandförderer
22 -: Bandförderer
23 -: Antriebsrolle
24 -: Spannrolle
25 -: Förderband
26 -: Rillen
27 -: Stützelement
28 -: Stützklotz
29 -: Untertrum
30 -: Obertrum
40 -: Filterabreißrolle
41 -: Umfangsseite von 40
42 -: Rille
43 -: Achse
91 -: Filterausschleuseinrichtung
92 -: Filtererkennungseinrichtung
93 -: Filterausstoßeinrichtung
111 -: Zigarettenzerlegemaschine
131 -: Zigarettenzerlegemaschine
132 -: Vibrationsboden
133 -: Rinne
134 -: Rinne
135 -: Rinne
136 -: Rinne
137 -: Rinne
138 -: Rinne
139 -: Filterzigarette
140 -: Abweiser
141 -: Zigarettenzerlegemaschine
142 -: 3. Klemmfördereinrichtung
143 -: Messerscheibe
144 -: Zigarettenaufschneidevorrichtung
145 -: Achsen
146 -: Achse
147 -: Rolle
148 -: Zigarettenpapier
149 -: Förderband
150 -: Tabakstock

LR -: Längsrichtung von 5
FS -: Förderstrecke
FSR -: Förderstreckenrichtung
α -: Winkel
β -: Winkel
VA -: Vertikale Achse

Claims

Zigarettenzerlegevorrichtung für Filterzigaretten, wobei nach einer Klemmfördereinrichtung (2) ein Filterabreißrollenpaar (4) angeordnet ist, so dass Filterzigaretten (5) in Längsrichtung (LR) entlang einer Förderstrecke (FS) durch die Klemmfördereinrichtung (2) und das Filterabreißrollenpaar (4) hindurch förderbar sind, wobei die Fördergeschwindigkeit der Klemmfördereinrichtung (2) kleiner ist als die Fördergeschwindigkeit des Filterabreißrollenpaares (4).
Zigarettenzerlegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Filterabreißrollenpaar (4) eine weitere Klemmfördereinrichtung (3) angeordnet ist, so dass Filterzigaretten (5) in Längsrichtung (LR) entlang einer Förderstrecke (FS) durch die Klemmfördereinrichtung (2), das Filterabreißrollenpaar (4) und die weitere Klemmfördereinrichtung (3) hindurch förderbar sind, wobei die Fördergeschwindigkeit der weiteren Klemmfördereinrichtung (3) größer ist als die Fördergeschwindigkeit des Filterabreißrollenpaares (4).
Zigarettenzerlegevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterabreißrollenpaar (4) um einen, vorzugsweise rechten, Winkel um die Förderstrecke (FS) versetzt zu den Klemmfördereinrichtungen (2, 3) angeordnet ist.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Achse (43) einer Filterabreißrolle (40) durch eine Feder belastet ist.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmfördereinrichtungen (2, 3) und das Filterabreißrollenpaar (4) entlang der Förderstrecke (FS) im Profil an die zylindrische Form der Filterzigaretten (5) angepasst ausgebildet sind.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klemmfördereinrichtung (2, 3) zwei gegenüberliegende Bandförderer (21, 22) umfasst, zwischen denen die Filterzigaretten (5) einklemmbar sind.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach der zweiten Klemmfördereinrichtung (3) eine Filterausschleuseinrichtung (91) vorgesehen ist.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterausschleuseinrichtung (91) eine Filtererkennungseinrichtung (92), vorzugsweise umfassend einen Laser, und eine pneumatische oder mechanische Filterausstoßvorrichtung (93) aufweist.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Filterausschleuseinrichtung (93) eine weitere Klemmfördereinrichtung (142) vorgesehen ist und nach der weiteren Klemmfördereinrichtung (142) eine Zigarettenaufschneidevorrichtung (144) angeordnet ist.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zigarettenaufschneidevorrichtung (144) eine rotierende Messerscheibe (143) zum Aufschlitzen des Zigarettenpapiers (148) in Längsrichtung (LR) eines Zigarettenkörpers (7) aufweist.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zigarettenaufschneidevorrichtung (144) zwei gegenüberliegende rotierende Messerscheiben (143) aufweist.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer Messerscheibe (143) eine Schärfeinrichtung zugeordnet ist.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Zigarettenaufschneidevorrichtung (144) ein Rost zur Trennung von Zigarettenpapier (148) und Tabakstock (150) angeordnet ist.
Zigarettenzerlegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass vor der ersten Klemmfördereinrichtung (2) ein, vorzugsweise um einen Winkel (α) geneigt zur Förderstreckenrichtung (FSR) angeordneter, Vibrationsboden (132) angeordnet ist, der wenigstens eine Rinne (133-138) zur Zuführung von Filterzigaretten (5) zur ersten Klemmefördereinrichtung (2) aufweist.
Zigarettenzerlegemaschine, bei der mehrere Zigarettenzerlegevorrichtungen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 parallel und/oder versetzt zueinander angeordnet sind.
Verfahren zur Zerlegung einer Filterzigarette (5), mit den folgenden Schritten:
Trennen eines Filters (6) von einem Zigarettenkörper (7) und

anschließendes Zerlegen des Zigarettenkörpers (7) in Tabakstock (150) und Zigarettenpapier (148).