Schubladensystem
Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit einer Schublade und einer Ausziehführung für die Schublade, wobei die Schublade über eine Befestigungsvorrichtung lösbar an der Ausziehführung befestigbar ist sowie eine Ausziehführung für eine solche Anordnung. Weiters betrifft die Erfindung ein Möbel mit einem Möbelkorpus, zumindest zwei übereinander am Möbelkorpus befestigten Ausziehführungen und zumindest einer ersten und einer zweiten, an den jeweiligen Ausziehführungen über eine Befestigungsvorrichtung verrastbaren Schubladen, wobei die mindestens zwei Schubladen jeweils ein Schubladenbehältnis und eine mit dem Behältnis verbindbare Frontblende aufweisen.
Für das Zusammenbauen von Möbeln werden von den Möbel- bzw. Beschlägeherstellern meist standardisierte Komponenten geliefert, die dann von Monteuren an Ort und Stelle relativ schnell und einfach zusammengebaut werden können. So werden meist einheitliche Ausziehführungen für Schubladen zur Verfügung gestellt, die am Möbelkorpus angebracht werden. Meist befindet sich am Möbelkorpus bereits ein vorgebohrtes Bohrbild, um die Positionierung der Ausziehführung entsprechend später anzubringender Schubladen zu ermöglichen. Dabei muss beim Stand der Technik immer berücksichtigt werden, welche Art der Schublade später an der Ausziehführung angebracht wird. Das heißt, wenn ein Frontauszug verwendet wird, bei dem die Frontblende in geschlossener Stellung am Möbelkorpus anschlägt, muss die Ausziehführung weiter vorne am Möbelkorpus angebracht werden. Ansonsten würde beim Anbringen der Schublade an der vormontierten Ausziehführung das Problem entstehen, dass eine vollkommen in Schließstellung befindliche Ausziehführung von der Schublade samt Frontblende gar nicht erreichbar wäre, da die Frontblende vor Erreichen der Befestigungsposition der Schublade an der Ausziehführung bereits am Möbelkorpus anstößt. Nur wenn der Monteur der Ausziehführungen vorher genau weiß, welcher Art die anzubringenden Schubladen sind, kann er entsprechend weiter vorne oder hinten die Ausziehführungen positionieren. Somit besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, Ausziehführungen unabhängig vom Wissen über die später anbringbaren Schubladen am Möbelkorpus einheitlich positionieren zu können.
Ein weiteres Problem tritt insbesondere dann auf, wenn nachträglich die Anordnung der Schubladen verändert werden soll. Dann passen nämlich die einzelnen Schubladen nicht mehr mit den Positionen der Ausziehführungen zusammen und es müssten nachträglich die Ausziehführungen ausgebaut und an einer passenden Position wieder eingebracht werden.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein einfaches und angepasstes Anbringen von Schubladen in Ausziehführungen zu ermöglichen. Insbesondere sollen die einzelnen Schubladen unabhängig von den Befestigungspositionen der Ausziehführungen an diesen anbringbar sein. Kein nachträgliches und umständliches Ummontieren von Ausziehführungen sollte nötig sein.
Dies wird gemäß vorliegender Erfindung durch die in den unabhängigen Ansprüchen 1 , 10 und 14 angegebenen Merkmale erreicht.
Durch die zumindest zwei Einrastpositionen in den Ausziehführungen können somit unabhängig von der Befestigungsposition der Ausziehführung am Möbelkorpus unterschiedliche Anbringpositionen für die Befestigung der einzelnen Schubladen an der Ausziehführung erreicht werden. Insbesondere durch die Abhängigkeit dieser Einrastposition vom Frontblendentyp kann somit auch nachträglich ein Innenauszug - bei dem die Frontblende nicht am Möbelkorpus anschlägt und somit weiter in das Möbel reicht - gegen eine Schublade mit Frontauszug getauscht werden. Bevorzugt kann für eine Anordnung nach Anspruch 1 vorgesehen sein, dass die Schublade in Abhängigkeit eines, vorzugsweise an der Schublade angeordneten, entfernbaren Anschlags in einer ersten oder einer zweiten der zumindest zwei Einrastpositionen an der Ausziehführung befestigbar ist. Generell soll nicht ausgeschlossen werden, dass ein solcher Anschlag in Form eines Stoppelements in der Ausziehführung selbst angeordnet ist. Dieses Stoppelement könnte dann durch Betätigung entriegelt werden, sodass von einer anzubringenden Schublade sofort eine zweite Einrastposition einnehmbar ist. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass die Schublade ein Schubladenbehältnis und eine mit dem Behältnis verbindbare Frontblende aufweist, wobei der entfernbare Anschlag an der Frontblende angeordnet ist. Somit ist dieser Anschlag entsprechend eines Frontblendentyps an der Frontblende
selbst angeordnet, wodurch sozusagen die Einrastposition durch die Frontblende gesteuert wird.
Ganz besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Frontblende ein vormontiertes Verbindungselement aufweist, über das die Frontblende mit dem Schubladenbehältnis verbindbar ist, wobei am Verbindungselement der entfernbare Anschlag angeordnet ist. Somit kann die Schublade ohne Frontblende einfach an der Ausziehführung in einer ersten Einrastposition befestigt werden. Wenn dann die Frontblende angebracht wird, wird bei einem Frontblendentyp in Form eines Innenauszugs die Einrastposition gelöst und die Schublade kann in eine weiter hinten liegende zweite Einrastposition geschoben werden.
Dementsprechend kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass beim Befestigen der Schublade an der Ausziehführung der entfernbare Anschlag direkt an einem Begrenzungsfortsatz der Ausziehführung anschlägt und die Schublade in der ersten Einrastposition der Ausziehführung verrastet. Das heißt, dass beim Anbringen der Schublade der Anschlag an der Ausziehführung anschlägt, sodass die Schublade in einer ersten Einrastposition verrastet. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass eine Übertragungsvorrichtung am Unterboden des Schubladenbehältnisses, vorzugsweise an einer Behältnisschiene, angeordnet ist und ein Verstellelement als indirekt betätigbaren Anschlag mit dem Begrenzungsfortsatz aufweist, das durch Kontakt mit dem Anschlag der Frontblende von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung bewegbar ist, wobei das Verstellelement nur in der ersten Stellung beim Befestigen der Schublade am Begrenzungsfortsatz der Ausziehführung anschlägt. Wenn nun das Verstellelement beim Anbringen der Frontblende am Schubladenbehältnis in die zweite Stellung bewegt wird, schlägt das Verstellelement nicht mehr am Begrenzungsfortsatz an und die gesamte Schublade kann weiter in das Möbel hineinbewegt werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Verstellelement an der Seitenwand der Schublade bewegbar gelagert ist, wobei es in Abhängigkeit von der in die Seitenwand eingesteckten Frontblende in die erste oder zweite Stellung gebracht wird. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass in Abhängigkeit einer in eine Seitenwand der Schublade eingesteckten Frontblende ein Anschlag, vorzugsweise nach unten, ausfährt und entsprechend eine Schubladenpositionierung weiter vorne „erzwingt".
Sobald die Frontblende entfernt oder getauscht wird, zieht sich der Anschlag wieder in das innere der Seitenwand zurück und die Schublade kann wieder ganz hinten an der Ausziehführung positioniert und befestigt werden. Mit anderen Worten gibt es somit grundsätzlich zwei Varianten für das Festlegen des Anschlages. Die erste Variante ist die Ausführung mit einem indirekt bewegbaren Anschlag, der über ein Verstellelement in Abhängigkeit von der Frontblende zwischen zwei unterschiedlichen Positionen hin- und herbewegt werden kann. Die zweite Variante sieht vor, dass ein an der Frontblende angeordneter Anschlag direkt die Einrastposition festlegt. Demgemäß ist die erste und/oder zweite Einrastposition automatisch in Abhängigkeit von einem an der Schublade anordenbaren, bewegbaren oder entfernbaren, Anschlag festgelegt. Im Falle der ersten Variante ist der Anschlag zwischen zwei Positionen bewegbar. Im Falle der zweiten Variante ist einmal ein direkter Anschlag vorhanden und einmal nicht vorhanden (also entfernt).
Dadurch, dass die Lage des Anschlags in Abhängigkeit vom Typ der mit dem Schubladenbehältnis verbundenen Frontblende der Schublade festgelegt ist, ist für beide Varianten der Vorteil gegeben, dass die Positionstiefe der Schublade an der Ausziehführung an die Frontblende angepasst ist bzw. von dieser abhängig ist. Dieszbezüglich sei darauf hingewiesen, das die erste und zweite Einrastposition zueinander in der Tiefe des Möbels versetzt angeordnet sind. D. h., dass die Einrastpositionen zueinander unterschiedlichen Aufschiebtiefen für die Schublade an der Ausziehführung bilden. Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Ausziehführung eine mit der Schublade verbindbare Ladenschiene und eine Korpusschiene zum Anbringen der Ausziehführung an einem Möbelkorpus aufweist, wobei der Begrenzungsfortsatz der Ausziehführung an der Ladenschiene angeordnet ist. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Schublade eine Behältnisschiene aufweist, wobei die Befestigungsvorrichtung die Behältnisschiene an der Ladenschiene der Ausziehführung lösbar hält. Diese Behältnisschiene ist bevorzugt am Unterboden der Schublade angeordnet.
Schutz wird auch begehrt für eine Anordnung nach Anspruch 10. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schublade mit einem ersten Typ der
Frontblende oder einem zweiten Typ der Frontblende versehbar ist, wobei die jeweilige Schublade in Abhängigkeit des Frontblendentyps in der ersten oder zweiten Einrastposition verrastbar bzw. befestigbar ist. Dadurch müssen die Einrasttiefen nicht beispielsweise von Hand festgelegt werden oder es muss kein händisches Lösen einer Einraststellung der Schublade an der Ausziehführung erfolgen, sondern das reine Anbringen der Frontblende am Rest des Schubladenbehältnisses bedingt unmittelbar die Einrastposition der Schublade.
Bevorzugt kann diesbezüglich vorgesehen sein, dass eine Schublade mit einem ersten Frontblendentyp in der ersten Einrastposition und eine Schublade mit einem zweiten Frontblendentyp in der zweiten Einrastpostion einrastbar ist. Weiters kann vorgesehen sein, dass nur eine der beiden Frontblendentypen einen direkten oder indirekten Anschlag aufweist. Grundsätzlich müssen die Frontblenden gar keinen mechanischen Anschlag zur Veränderung der Einrastposition aufweisen. Es kann vielmehr auch vorgesehen sein, dass an der Schublade oder an der Ausziehführung beispielsweise eine spezielle elektronische Sensorik angeordnet ist, die erkennt bzw. detektiert, welche Art der Frontblende am Schubladenbehältnis angebracht ist. In Abhängigkeit des detektierten Frontblendentyps ist dann die Einrastposition mechanisch festlegbar bzw. änderbar.
Schutz wird weiters begehrt für eine Ausziehführung gemäß Anspruch 14.
Für ein Möbel gemäß Anspruch 14 kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass die erste Schublade einen Frontblendentyp für einen Frontauszug in Form einer erhöhten Frontblende aufweist, die die zweite, mit einem Frontblendentyp für einen Innenauszug versehene Schublade, überdeckt, wobei das Behältnis der zweiten Schublade an der ersten, weiter innenliegenden Einrastposition der einen Ausziehführung verrastet ist und das Behältnis der ersten Schublade an der zweiten, weiter vorne liegenden Einrastposition der anderen Ausziehführung verrastet ist. Überdecken heißt dabei, dass von vorne gesehen nur die Frontblende des Frontauszuges zu sehen ist, während die Frontblenden der Innenauszüge sich dahinter, sozusagen innenliegend verstecken.
Insbesondere kann dazu bevorzugt vorgesehen sein, dass die übereinander am Möbelkorpus befestigten Ausziehführungen in der gleichen vertikalen Position am
Möbelkorpus befestigt sind. Die gleiche vertikale Position bedeutet dabei, dass die Ausziehführungen (im Speziellen dessen Korpusschiene) unversetzt übereinander am Möbelkorpus angeordnet sind. Mit anderen Worten heißt das, dass die einzelnen Ausziehführungen bzw. dessen Korpusschienen im gleichen horizontalen Abstand von der Möbelrückwand bzw. deren Möbelkorpusvorderseite angeordnet sind, wobei sie nicht entsprechend später anbringbarer Schubladen versetzt am Möbelkorpus montiert werden müssen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausziehführung mit den Befestigungsbereichen,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausziehführung mit angebrachtem
Schubladenbehältnis und Detailausschnitte der Befestigungsbereiche, Fig. 3 eine schematische Darstellung der Ausziehführung samt
Schubladenbehältnis mit Frontblende und Detailausschnitte der Befestigungsbereiche,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Ausziehführung samt
Schubladenbehältnis und Frontblende in Form eines Innenauszuges und Detailausschnitte der Befestigungsbereiche,
Fig. 5 die Schublade mit Innenauszug in kompletter Schließstellung,
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Möbels mit verschiedenen Schubladen- Varianten,
Fig. 7 eine Explosionsdarstellung eines Schubladenbehältnisses mit Übertragungsvorrichtung und Ausziehführung,
Fig. 8 eine Unteransicht einer am Unterboden einer Schublade montierten
Übertragungsvorrichtung,
Fig. 9 die Übertragungsvorrichtung in unbetätigter Schließstellung,
Fig. 10 eine Unteransicht einer Übertragungsvorrichtung in betätigter
Schließstellung,
Fig. 11 eine Unteransicht gemäß Fig. 9 mit Ausziehführung,
Fig. 12 einen Schnitt durch Fig. 1 1 ,
Fig. 13 eine Seitenansicht einer Schublade mit Frontauszug,
Fig. 14 eine Unteransicht gemäß Fig. 10 mit Ausziehführung,
Fig. 15 einen Schnitt durch Fig. 14 und
Fig. 16 eine Seitenansicht einer Schublade mit Innenauszug: In Fig. 1 ist schematisch dargestellt, wie eine Ausziehführung 3 bzw. 4 an einem Möbelkorpus 17 befestigt ist. Dabei ist die Korpusschiene 16 am Möbelkorpus 17 montiert, während die Ladenschiene 15 an der Korpusschiene 16 verschieblich gelagert ist. Die Ladenschiene 15 weist zumindest Teile der Befestigungsvorrichtungen 5 und 6 auf. Die Befestigungsvorrichtung 6 besteht dabei zum einen aus der Haltenase 20, die an der Ladenschiene 15 befestigt ist, und einem Führungselement 23 (siehe Fig. 2), welches an der Schublade 1 bzw. 2 angeordnet ist. Beim Anbringen einer Schublade 1 bzw. 2 an der Ausziehführung 3 bzw. 4 bewegt sich das Führungselement 23 zwischen Haltenase 20 und Ladenschiene 15 hinein, sodass eine Vertikalbewegung durch den Formschluss zwischen den Teilen 15, 23 und 20 gegeben ist. Im vorderen Bereich der Ladenschiene 15 ist die Befestigungsvorrichtung 5 ausgebildet. Diese ist in Form von zwei Einrastvertiefungen 21 und 22 ausgebildet, in welche eine an der Schublade 1 bzw. 2 angeordnete Einrastnase 24 einrasten kann. Nach dem Einrasten der Einrastnase 24 ist zwischen den Einrastvertiefungen 21 und 22 und der Einrastnase 24 in Öffnungsrichtung der Schublade ein Formschluss gegeben, welcher durch Anheben der Schublade lösbar ist. Somit kann durch einfaches schiebendes Aufsetzen der Schublade 1 bzw. 2 auf der Ladenschiene 15 mittels der Befestigungsvorrichtungen 5 und 6 ein formschlüssiges Befestigen der Schublade 1 bzw. 2 an der Ausziehführung 3 bzw. 4 erfolgen, das durch Anheben und Herausziehen der Schublade 1 bzw. 2 wieder gelöst werden kann.
Wie in Fig. 2 im rechten unteren Bild dargestellt, ist am Unterboden 13 des Schubladenbehältnisses 8 eine Übertragungsvorrichtung 1 1 angeordnet. Diese Ubertragungsvorrichtung 1 1 dient in der dargestellten ersten Stellung ST dazu, mittels des Übertragungsvorrichtungsanschlags 25 die Bewegung des Schubladenbehältnisses 8 zur Ladenschiene 15 durch Anschlagen am Begrenzungsfortsatz 12 zu begrenzen. Da das Betätigungselement 27 in dieser Stellung S, nicht betätigt ist, verbleibt das gesamte Verstellelement 14 (bestehend aus Betätigungselement 27, Feder 28, Verbindeteil 26 und Übertragungsvorrichtungsanschlag 25) in der Stellung Si gegenüber dem Basisteil 29 der Übertragungsvorrichtung 1 1 . Wie aus dieser Darstellung ersichtlich, ist am Basisteil
29 der Übertragungsvorrichtung 1 1 über einen bevorzugt leicht federnden Verbindungsteil 30 die Einrastnase 24 vorzugsweise einstückig verbunden. Das Schubladenbehältnis 8 gelangt durch Bewegen des Schubladenbehältnisses 8 in Schließrichtung SR in die in Fig. 2 dargestellte Position. Dabei gleitet der schräge Bereich 36 der Einrastnase 24 unter Verbiegung des Verbindungsteiles 30 im Bereich des Begrenzungsfortsatzes 12 an der Ladenschiene 15 entlang, wobei mit Erreichen der Einrastvertiefung 22 die Einrastnase 24 in die Einrastposition E2 einrastet.
Wie dann in Fig. 3 dargestellt, ist somit eine leicht geöffnete Tiefenposition T des Schubladenbehältnisses 8 an der Ausziehführung 3 bzw. 4 gegeben, wodurch eine Frontblende 9 eines Frontauszuges F problemlos an dem noch genügend geöffneten Schubladenbehältnis 8 angebracht werden kann. Somit kann in dieser Schließstellung Si der Übertragungsvorrichtung 1 1 bzw. Einrastposition E2 der Einrastnase 24 jede beliebige Frontblende 9 angebracht werden.
Wenn nun an dem Schubladenbehältnis 8 gemäß Fig. 2 eine Frontblende 9 für einen Innenauszug I - wie in Fig. 4 ersichtlich - angebracht wird, ist ein weiteres Hineinbewegen der gesamten Schublade 1 bzw. 2 in Schließrichtung SR aber gewünscht. Um nun den Übertragungsvorrichtungsanschlag 25 zu lösen, ist an der Frontblende 9 des Innenauszuges I dazu ein Anschlag 7 angeordnet, der nach Gleiten entlang entsprechender Schrägflächen das Betätigungselement 27 von der Stellung Si in die Stellung S2 gegen die Federkraft der Feder 28 bewegt, wodurch sich in weiterer Folge das Verbindeteil 26 und der Übertragungsvorrichtungsanschlag 25 des Verstellelementes 14 vom Begrenzungsfortsatz 12 der Ladenschiene 15 wegbewegt und eine Bewegung des Schubladenbehältnisses 8 in Schließrichtung SR gegenüber der Ladenschiene 15 ermöglicht wird.
Bei einer solchen Bewegung in Schließrichtung SR (Aufsteckrichtung der Frontblende 9) gleitet die Schrägfläche 36 der Einrastnase 24 entlang der schrägen Fläche zwischen den Einrastvertiefungen 22 und 21 von der Einrastposition E2 in die Einrastposition Ei. In dieser Stellung (siehe Fig. 5) ist somit das Schubladenbehältnis 8 gegenüber der Ladenschiene 15 in kompletter Schließstellung, in welcher auch das Führungselement 23 gegenüber der Haltenase 20 nicht bzw. kaum mehr weiterbewegt werden kann.
Wie aus Fig. 6 ersichtlich, ist die Korpusschiene 16 der Ausziehführung 3 und der Ausziehführung 4 in gleicher vertikaler Position V am Möbelkorpus 17 des Möbels 19 angebracht. Trotz dieser unversetzten Anordnung der Ausziehführungen 3 und 4 können Schubladen 1 und 2 mit unterschiedlichen Auszugstypen (Innenauszug I, Frontauszug F) angebracht werden, ohne dass eine Kollision zwischen den Frontblenden 9 der einzelnen Schubladen 1 bzw. 2 in kompletter Offenstellung oder kompletter Schließstellung zu befürchten ist, Durch die unterschiedlichen Einrastpositionen Ei und E2 kann die Schublade 2 mit der Frontblende 9 des Innenauszuges I in voll ausgezogenem Zustand gar nicht an der Frontblende F der Schublade 1 anstoßen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Befestigung der einzelnen Schubladen 1 und 2 ist ein Tauschen der einzelnen Schubladen 1 und 2 problemlos möglich. Durch ein Tauschen der einzelnen Frontblenden 9 können die standardisierten Schubladenbehältnisse 8 von ihrer vorher eingenommenen Einrastposition Ei bzw. E2 wechseln.
In Fig. 7 ist eine Ausziehführung 3 bzw. 4 dargestellt, welche im Wesentlichen aus der Ladenschiene 15, der Korpusschiene 16 und einer dazwischen angeordneten Mittelschiene 31 besteht. Die hier nur teilweise dargestellte Schublade 1 bzw. 2 besteht im Wesentlichen aus der Schubladenzarge 33 und dem Schubladenboden 32. In der Seitenwand bzw. Schubladenzarge 33 ist eine Aufnahme 35 für das Verbindungselement 10 vorgesehen. Am Unterboden 13 des Schubladenbehältnisses 8 kann im Bereich einer Behältnisschiene 18 das Basisteil 29 der Übertragungsvorrichtung 1 1 befestigt werden. Das Verbindungselement 10 kann über Befestigungsfortsätze 34 (beispielsweise Dübel) mit einer hier nicht dargestellten Frontblende 19 verbunden sein.
In Fig. 8 ist in Unteransicht das an der Behältnisschiene 18 angeordnete Übertragungselement 1 1 ersichtlich. Im Basisteil 29 des Übertragungselementes 1 1 ist dabei das Verstellelement 14 von Schließstellung Si in Schließstellung S2 bewegbar angeordnet.
In Fig. 9 ist das Verbindungselement 10 eines Frontauszuges F in die Aufnahme 35 des Schubladenbehältnisses 8 eingeführt, wobei das Betätigungselement 27 nicht * betätigt wird, wodurch der Übertragungsvorrichtungsanschlag 25 in der Stellung ST verbleibt.
Demgegenüber ist in Fig. 10 die Frontblende 10 eines Innenauszuges I mit Anschlag 7 eingeführt, wodurch das Verstellelement 14 in die Stellung S2 gelangt. Wie dazu passend in Fig. 14 ersichtlich, schlägt in dieser Stellung S2 der Übertragungsvorrichtungsanschlag 25 nicht mehr am Begrenzungsfortsatz 12 der Ladenschiene 15 an, wodurch eine Bewegung des Schubladenbehältnisses 8 in Schließrichtung SR gegenüber der Ladenschiene 15 ermöglicht wird. Die Verstellung erfolgt durch den bevorzugt einstückig mit dem Verbindungselement 10 ausgebildeten Anschlag 7. Demgegenüber ist in Fig. 1 1 das Verstellelement 14 in Stellung Si gezeigt, in welcher der Übertragungsvorrichtungsanschlag 25 am Begrenzungsfortsatz 12 der Ladenschiene 15 anschlägt.
Somit ist durch die hier vorliegende Erfindung eine Anordnung bzw. ein Möbel 19 gezeigt, bei dem eine Schublade 1 , 2 an einer Ausziehführung 3, 4 in einer nicht gänzlich geschlossenen Zwischenstellung angebracht werden kann, da ein Riegel 25 ein Anbringen der Schublade 1 bzw. 2 „ganz hinten" an der Ladenschiene 15 verhindert und somit die Schublade 1 bzw. 2 beim erstmaligen Anbringen (ohne Frontblende 10) nur in der vorderen Endposition E2 an der Ladenschiene 15 der Ausziehführung 3 bzw. 4 angebracht werden kann. Erst mit dem Anbringen der Frontblende 10 entscheidet sich, ob der Riegel 25 gelöst wird und damit die Schublade 1 bzw. 2 gegenüber der Ladenschiene 15 in die komplette Schließstellung (Endposition E gelangen kann. Somit steuert der Frontblendentyp F oder I die Einrastposition E, oder E2 der Schublade 1 bzw. 2 an der Ausziehführung 3 bzw. 4.
Zusammenfassend wird es mit der hierin beschriebenen Erfindung ermöglicht, eine Schublade in Form eines Innenauszug oder eines Frontauszugs unterschiedlich tief auf der Ausziehführung, insbesondere dessen Ladenschiene, zu verrasten. Dazu ist an der Schublade ein sogenannter Tab-Stop vorgesehen, der direkt an der Frontblende oder als von der Frontblende betätigbarer Anschlag ausgebildet ist. Der Anschlag wirkt als Positionierhilfe der Schublade in unterschiedlich tiefen Einrastpositionen auf der Ausziehführung. Die Einrastposition ist dabei abhängig vom Positionieranschlag der Schublade, der wiederum von der Art der Frontblende abhängig ist. Im Speziellen kann der Positionieranschlag entweder direkt an der Frontblende ausgebildet sein oder indirekt durch die Frontblende in seiner Position verstellbar sein.