Birgit Riesinger Düsseldorf, 19.08.2010
Unser Zeichen: RD 40825/ST
Birgit Riesinger Wundpflegeartikel mit konvexer Einlage
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wundpflegeartikel mit konvexer Einlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
Aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der DE 10059439 der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung, sind Wundpflegeartikel mit einem Wundexsudate absorbierenden Körper bekannt. Dabei weist letzterer einen im Wesentlichen flachen Materialabschnitt aus Absorptionsmaterial aus, bestehend aus einem aufsaugenden Vlies mit darin verteilten Superabsorber- Teilchen.
Diese Wundpflegeartikel haben sich in der Praxis außerordentlich bewährt, da sie in der Lage sind, Exsudate auch aus großer Tiefe aufzunehmen, und so die Wundheilung gerade bei chronischen und/oder ödembedingten Wunden erheblich zu verbessern.
Allerdings eignen sich diese Wundpflegeartikel ohne weiteres nur für relativ flache Wunden. Tiefgehende Wunden verlangen hingegen nach einem Wundfüllmaterial. Hierzu muss die Wunde also zunächst mit einem geeigneten Füller verfüllt werden, und anschließend wird dann der genannte Wundpflegeartikel aufgelegt. Dies erfordert in vielen Fällen ein umständliches Hantieren, beeinträchtigt u.U. das Aufnahmevermögen des Wundpflegeartikels und bringt Sepsisprobleme mit sich. Hinzu kommt, dass ein so hergestellter Verband leicht auseinanderfällt und sich Inhaltsstoffe, beispielsweise Partikel aus superabsorbierenden Polymeren, so verteilen können, was nicht erwünscht ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Wundpflegeartikel bereitzustellen, der sich insbesondere für die Versorgung tiefer Wunden eignet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des vorgelegten Hauptanspruchs gelöst.
Demnach ist ein Wundpflegeartikel aufweisend mindestens eine flächige Lage enthaltend ein absorbierendes Material vorgesehen. Der Wundpflegeartikel weist mindestens ein weiteres Wirkelement auf, welches dem Wundpflegeartikel - in Seitenansicht auf seine flächige Ausrichtung - eine konvexe oder pyramidenartige Form verleiht.
Der Begriff„Konvexe oder pyramidenartige Form" impliziert, dass der Wundpflegeartikel auf der der Wunde zugewandten Seite nicht plan ist, sondern so ausgestaltet, dass er tiefe Wunden ausfüllen kann und über weite Flächen mit dem Wundgrund in Berührung kommt. Auf diese Weise werden auch tiefliegende Ödeme und Exsudatansammlungen erfasst, und der Wund- heilungsprozess wird gefördert.
Ferner macht der erfindungsgemäße Wundpflegeartikel andere Wundfüller, wie Sie im Stand verwendet werden (siehe oben) verzichtbar. Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die betreffenden Wirkelemente als Depots ausgerüstet sind und spezifische Wirkstoffe (beispielsweise einen nutritiven, einen desinfizierenden bzw. dekontaminierenden und/oder einen Proteasen hemmend wirkenden Wirkstoff und/oder Wirkstoffkomplex) oder aber superabsorbierenden Polymere enthalten. Durch die genannte konvexe Form werden diese Wirkstoffe bzw. superabsorbierenden Polymere ganz nah an den Wirkort gebracht - anders als bei den oben beschriebenen Wundfüllern, die in der Regel passiv sind, d.h. nicht mit aktiv wirkenden Agenzien ausgerüstet sind.
Dies ist besonders vorteilhaft, da superabsorbierende Polymere Proteine und Bakterien binden können, wie z.B. in der DE102007054127 der Anmelderin der vorliegenden Erfindung gezeigt ist. Je näher sie an die Wunde gebracht werden, desto vorteilhafter wirkt sich diese Eigenschaft daher auf die Wundheilung aus.
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass es sich bei dem besagten mindestens einen Wirkelement um ein pyramidenartiges, kissenartiges, prismatisches oder halbkugelartiges Wirkelement aus einem weichen und/oder elastischen Material handelt. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass besagtes weiches und/oder elastisches Material ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend Mikroperlen, Schaumstoff, Silikon, Hydrokolloid- material, Mull, Gaze, Fluff, und/oder Dentalabdruckmasse.
Mikroperlen sind beispielsweise aus Reisekissen bekannt, die durch diese Schüttung eine plastische Verformbarkeit erhalten. Die besagten Perlen bestehen bevorzugt aus Polystyrol, besonders bevorzugt können sie mit superabsorbierenden Polymeren durchmischt sein.
Der Begriff„Schaumstoff ' umfasst sowohl offen- also auch geschlossenzellige Schaumstoffe sowohl aus natürlichen Materialien (z.B. Stärke, Zellulose) als auch synthetischen Materialien (z.B. Polyurethan). Gerade Schaumstoff kann insbesondere mit superabsorbierenden Polymeren versehen sein.
Der Begriff„Hydrokolloidmaterial" bezieht sich auf plastisch verform- und modellierbare Materialien, wie sie z.B. im Bereich der Stomaversorgung zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Gemische enthaltend Butylester von PVM/MA, Copolymer, Ethanol, Gelatine, Pektin, Plyacrylamid, Polysorbat, Silica, und/oder n-Butyl- Alkohol.
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Der Begriff„Dentalabdruckmasse" bezieht sich ebenfalls auf plastisch verform- und modellierbare Materialien, wie sie z.B. in der Dentalmedizin zum Einsatz kommen.
Das besagte Material kann ggf. Bohrungen oder Stanzungen enthalten, um den Flüssigkeits- durchtritt zu erleichtern. Grundsätzlich ist auch vorteilhaft, wenn das Material flüssigkeits- und/oder wasserdampfdurchlässig ist.
Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass es sich bei dem besagten mindestens einen Wirkelement um eine mehrlagige Anordnung unterschiedlich großer, jeweils einzeln umhüllter flä- chiger Lager enthaltend ein absorbierendes Material handelt.
Die besagten einzeln umhüllten flächigen Lagen enthaltend ein absorbierendes Material liegen dabei in kaskadierter Anordnung vor, d.h. die Kleinste ist zuoberst angeordnet, während die Größte zuunterst angeordnet ist.
Dabei kann z.B. vorgesehen sein, dass die Kleinste eine Größe von < 4 cm2 aufweist (beispielsweise eine rechteckige Größe von 1,3 x 2 cm).
Wichtig hierbei ist, dass die besagten flächigen Lagen jeweils einzeln umhüllt sind. Auf diese Weise wird verhindert, dass aufgequollene Superabsorberpartikel nach Exsudataufnahme aus den einzelnen Lagen austreten und sich in dem Wundpflegeartikel verteilen, was zu einem Verlust der konvexen bzw. pyramidenartigen Form führen würde.
Die flächige Lage enthaltend ein absorbierendes Material hat insbesondere die Aufgabe, Wundexsudate aufzunehmen und ggf. sogar aktiv anzusaugen. Hierzu muß die Lage ein Material aufweisen, dass eine Quellfähigkeit aufweist oder ggf. sogar osmotische Kräfte entfaltet.
Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass mindestens eine der besagten Lagen einen Abschnitt aus einem Vlies, bevorzugt aus einem Airlaid aufweist.
Der Begriff„Vlies" bezeichnet ein textiles Flächengebilde aus einzelnen Fasern bzw. FiIa- menten, das im Gegensatz zu Geweben, Gestricken und Gewirken nicht aus Garnen hergestellt wird. Vliese behalten ihre strukturelle Integrität i.d.R. durch Haftung der einzelnen Fasern aneinander. Sie werden auch als„Nonwovens" bezeichnet, und z.B. durch Walken der Fasern hergestellt. Der Begriff "Airlaid" bezeichnet einen speziellen Vliesstoff aus Zellstoff und Polyolefmfasern, in den ggf. superabsorbierende Polymere eingebettet sind.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Wundpflegeartikel zumindest abschnittsweise superabsorbierende Polymere enthält.
Superabsorbierende Polymere (SAP) sind Kunststoffe, die in der Lage sind, ein Vielfaches ihres Eigengewichts - bis zum 1000-fachen - an Flüssigkeiten aufzusaugen. Chemisch handelt es sich dabei um ein Copolymer aus Acrylsäure (Propensäure, C3H4O2) und Natriumacrylat (Natriumsalz der Acrylsäure, NaCsHsO2), wobei das Verhältnis der beiden Monomere zueinander variieren kann. Zusätzlich wird ein so genannter Kernvernetzer (Core-Cross-Linker, CXL) der Monomerlösung zugesetzt, der die gebildeten langkettigen Polymermoleküle stellenweise untereinander durch chemische Brücken verbindet (sie "vernetzt"). Durch diese Brü- cken wird das Polymer wasserunlöslich. Beim Eindringen von Wasser oder wässrigen Salzlösungen in den Polymerpartikel quillt er auf und strafft auf molekularer Ebene dieses Netzwerk, so dass das Wasser ohne Hilfe nicht mehr entweichen kann.
Die superabsorbierenden Polymere können in dem erfmdungsgemäßen Wundpflegeartikel in Form eines Granulats, eines Pulvers, einer Schüttung, eines Presslings, eines Schaums, in Form von Fasern, eines Fasergewirkes, -geleges oder -vlieses und/oder einer Faserwatte vorliegen.
Der Wundpflegeartikel kann bevorzugt einen im wesentlichen flachen Materialabschnitt aus Absorptionsmaterial aufweisen, der aus einem aufsaugenden Vlies mit darin verteilten superabsorbierenden Polymeren besteht. Diese können in Form eines Granulats, eines Pulvers, einer Schüttung, eines Presslings, eines Schaums, in Form von Fasern, eines Fasergewirkes, - geleges oder -vlieses und/oder einer Faserwatte vorliegen.
Dabei weist der Wundexsudate absorbierende Körper mindestens ein Material auf, das ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend eine Matte, insbesondere aus einem Airlaid aus besagten Garnen oder Fasern aus superabsorbierenden Polymeren mit eingearbeiteten superabsor- bierenden Polymeren, und/oder eine lose Füllung aus superabsorbierenden Polymeren. Besagte Airlaidmatte kann bevorzugt einen im wesentlichen flachen Materialabschnitt aus Absorptionsmaterial aufweisen, der z. B. aus einem aufsaugenden Vlies aus den genannten Fasern mit darin verteilten superabsorbierenden Polymeren besteht. Dieser Wundexsudate absorbierende Körper kann der absorbierenden Einlage entsprechen, die in einer Wundauflage der Anmelderin der vorliegenden Erfindung enthalten ist, wie sie beispielsweise in der WO03094813, der WO2007051599 und der WO0152780 offenbart ist und unter dem Handelsnamen„sorbion Sachet" vertrieben wird. Der Offenbarungsgehalt der genannten Schriften sei dem Offenbarungsgehalt dieser Schrift vollumfänglich beigefügt.
Der Wundexsudate absorbierende Körper kann in einer anderen Ausgestaltung ebenso einen Kern bilden, der - ggf. flockenartige - Fasern oder Garne aus superabsorbierenden Polymeren sowie superabsorbierenden Polymeren in Granulatform aufweist, wobei die Granulate an die Fasern bzw. Garne in mehreren Höhen angeklebt bzw. angeschweißt sind, und die Granulate über mehr als 50 % der gesamten Bauhöhe wenigstens eines Abschnitts des Kerns verteilt sind, wobei vermengte Bereiche von Granulat und Fasern vorliegen. Der Gewichtsanteil der superabsorbierenden Polymeren kann dabei bevorzugt im Bereich zwischen 10 - 25 Gew.-% liegen. Ähnliche Konstruktionen sind aus herkömmlichen Inkontinenzmaterialien bekannt
und wie Hygienebinden für ihre polsternden Eigenschaften bekannt. Um besagten Kern herum kann eine Hülle angeordnet sein, die in Bereichen überlappend angeordnet ist, und der z.B. eine Klebenaht überdeckt bzw. Teil derselben ist. Ebenso kann innerhalb der Hülle ein Abschnitt eines hydrophoben und/oder wasserabweisenden bzw. wasserundurchlässigen Materials vorgesehen sein, der Durchnässungs- oder Wäscheschutz fungiert.
Der Wundexsudate absorbierende Körper kann in einer anderen Ausgestaltung ebenso min- destens eine flache Lagen aufweisend Fasern oder Garne aus superabsorbierenden Polymeren enthalten, an welche superabsorbierende Polymere in Granulatform geklebt sind. Dadurch ergibt sich in einer bevorzugten Ausgestaltung ein Aufbau des Körpers, der wenigstens drei Schichten aufweist, wobei zwei Deckschichten eine Schicht aufweisend superabsorbierende Polymere umgeben.
Dabei liegen in der Ebene keine Vermengungen von Fasern und superabsorbierenden Polymeren vor; sondern lediglich fixierte Benachbarungen beider Materialien. Die ggf. vorgesehenen mehreren lagen können dabei in einer bevorzugten Ausgestaltung auch durch walzen, Pressen, Kalandrieren oder ähnliche Verfahren physisch miteinander verdichtet sein. Überdies kann der Körper sich wiederholende Musterungen oder Maserungen aufweisen, wie z.B. ein Karomuster, ein Stanzmuster oder dergleichen.
Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass der Wundpflegeartikel außerdem eine zumindest abschnittsweise flüssigkeitsdurchlässige Hülle aufweist.
Letztere umgibt den Materialabschnitt, bildet eine Barriere gegen feste Ausscheidungen bildet und ermöglicht den Durchtritt von anderen ausgetretenen Substanzen zu dem innerhalb der
Hülle angeordneten Materialabschnitt aus Absorptionsmaterial. Die Hülle ist bevorzugt wenigstens teilweise von einer Naht abgeschlossen
Besonders bevorzugt weist der Materialabschnitt in Draufsicht auf seine Flachseite eine Flä- che (Fl) auf, welche in seinem nicht benetzten Zustand um 3% bis 75% kleiner als die Fläche (F2) der flachgelegten Hülle ist und in der Hülle frei beweglich oder fixiert ist, wobei die Hülle ganzflächig Poren aufweist, welche jeweils kleiner als die unbenetzten superabsorbierenden Polymere sind. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Materialabschnitt bei Flüssigkeitsaufnahme in seinem Volumen zunehmen kann und nicht durch die Hülle eingeschränkt ist.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Hülle in Draufsicht auf seine
Flachseite einen umlaufenden, über die Naht hinausragenden Oberstand aufweist und der Ab- sorptionskörper frei von harten, scharfen Kanten und Ecken ist.
Die Poren oder Maschen der Hülle sind bevorzugt 0,05 mm bis 1,0 mm, vorzugsweise 0,20 mm bis 0,50 mm gross. Weiterhin kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Poren oder Maschen durch die Fäden- oder Faserabschnitte begrenzt sind, welche im Schnitt durch die Hülle etwa bogenförmig sind und mit ihren Bogen-Scheiteln nach aussen zeigen.
Die innere Lage des Absorptionskörpers weist bevorzugt ein flächenspezifisches Gewicht von wenigstens 300g/m2 auf, wobei die Flächenmasse des darin gleichmässig verteilten Anteils der osmotisch wirksamen Substanzen wenigstens 100g/m2 beträgt .
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die innere Lage zu mehr als 40 Gew.-% aus superabsorbierenden Polymeren besteht.
Die Umhüllung ist bevorzugt aus gewebten oder vliesartig zusammengesetzten Kunstfasern, wie Polypropylen- oder Polyethylenfasern, aber auch Baumwolle, Seide oder Viskose gebildet. Die Umhüllung besteht bevorzugt aus einem aus einem Gewebe oder Vlies, das wenigs- tens ein flächenspezifisches Gewicht von 20 g/m2 aufweist.
Vorzugsweise besteht die Hülle aus hydrophobem Material, bzw. das Hüllenmaterial ist hydrophob ausgerüstst. Die hydrophoben Eigenschaften der Hülle verhindern das Verkleben mit der Wundoberfläche und tragen dazu bei, dass die Wundexsudat-Partikeln schneller ins Innere der Hülle gelangen können.
Dabei kann vorgesehen sein, dass die Hülle zumindest abschnittsweise ein elastisches Material aufweist, so z.B. Fasern aus Lycra oder Elasthan. Auch so ist gewährleistet, dass der Mate- rialabschnitt bei Flüssigkeitsaufnahme in seinem Volumen zunehmen kann und nicht durch die Hülle eingeschränkt ist.
Wundauflagen der genannten Art sind beispielsweise in der WO03094813, der
WO2007051599 und der WOO 152780 der Anmelderin der vorliegenden Erfindung offenbart. Der Offenbarungsgehalt der genannten Schriften sei dem Offenbarungsgehalt dieser Schrift vollumfänglich beigefügt.
Das Material der Hülle kann derart strukturiert sein, dass die Hülle eine raue Innenfläche und eine glatte Außenfläche aufweist. Vorzugsweise ist die raue Innenfläche der Hülle durch trichterförmige Perforationen gebildet, die sich jeweils in Richtung Innenfläche verjüngen und in eine freie Öffnungskante („Auskragung") auslaufen. Diese raue Innenfläche wirkt den Verschiebungen des Inhaltes der Hülle entgegen, so dass auf eine Fixierung mit Klebepunkten verzichtet werden kann. Dementsprechend kann die glatte Außenfläche des Hüllenmaterials durch gewölbte, sich zwischen den Perforationen erstreckende Materialabschnitte gebildet
sein. Ein solches Hüllenmaterial kann im Gegensatz zu einem beidseitig ebenen als„dreidimensional" bezeichnet werden, und ist aus z.B. aus der DE102006017194 der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung bekannt, auf deren Offenbarungsgehalt hier vollumfänglich verwiesen wird.
Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass das besagte dreidimensionale Hüllenmaterial auf das zuvor erwähnte Polypropylenvlies auflaminiert ist. Eine solche Ausgestaltung hat verbesserte Flüssigkeitsaufnahmeeigenschaften zur Folge. Ebenso kann vorgesehen, sein, dass der Wundpflegeartikel auf seiner wundabgewandten Seite einen flüssigkeitsundurchlässigen Wäscheschutz („Backsheet") aufweist.
Die vorliegende Erfindung wird durch die im Folgenden gezeigten und diskutierten Figuren genauer erläutert. Dabei ist zu beachten, dass die Figuren nur beschreibenden Charakter haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.
Figur 1 zeigt verschiedene mögliche Bestandteile eines solchen erfindungsgemäßen Wundpflegeartikels. Dabei ist zunächst einmal eine flächige Lage 11, enthaltend ein absorbierendes Material vorgesehen, ferner jedoch mindestens ein Wirkelement, welches dem Wundpflegear- tikel in Seitenansicht auf seine flächige Ausrichtung eine konvexe oder pyramidenartige Form verleiht.
Hierbei kann es sich z. B. um ein halbkugelartiges Wirkelement 12, ein pyramidenartiges Wirkelement 13, ein prismatisches Wirkelement 14, ein bauschartiges Wirkelement 16 oder ein kissenartiges Wirkelement 17, bevorzugt enthaltend Mikroperlen, handeln. Nicht dargestellt, aber trotzdem vom Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung erfasst, sind kegelförmige, kegelstumpfförmige, tetraedrische, prismoide semisphärische, kugelabschnittförmige und ähnlich ausgeformte Wirkelemente.
Ebenso kann es sich bei dem besagten Wirkelement um eine mehrlagige Anordnung unterschiedlich großer jeweils einzeln umhüllter flächiger Lagen 15, enthaltend ein absorbierendes Material, handeln.
Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die betreffenden Wirkelemente als Depots ausgerüstet sind und spezifische Wirkstoffe (beispielsweise einen nutritiven, einen desinfizierenden bzw. dekontaminierenden und/oder einen Proteasen hemmend wirkenden Wirkstoff und/oder Wirkstoffkomplex) oder aber superabsorbierenden Polymere enthalten.
Figur 2a zeigt einen solchen erfindungsgemäßen Wundpflegeartikel 20, aufweisend eine flächige Lage 21 , enthalten ein absorbierendes Material, ein Wirkelement, welches dem Wundpflegeartikel in Seitenansicht auf seine flächige Ausrichtung eine konvexe oder pyramidenartige Form verleiht in Form eines prismatischen Logs 22, der aus Schaumstoffbesteht, sowie einer aus 2 Bahnen bestehenden Hülle 23, die den gesamten Wundpflegeartikel einhüllt. Die besagte Hülle besteht bevorzugt aus einem Vlies, z. B. einem Polypropylen-Vlies, und ist an ihren Rändern über Ultraschallnähte miteinander verschweißt.
Figur 2b zeigt einen ähnlichen Wundpflegeartikel 24, bei welchem das mindestens eine Wirk- element, welches den Wundpflegeartikel eine konvexe oder pyramidenartige Form verleiht, aus einer mehrlagigen Anordnung 25 unterschiedlich großer, jeweils einzeln umhüllter flächiger Lagen, enthaltend ein absorbierendes Material, besteht.
Figur 2c zeigt einen weiteren Wundpflegeartikel 26, bei welchem mehrere bauschartige Wirkelemente 27 vorgesehen sind. Diese bestehen beispielsweise aus Zellulosewatte oder einem Gemisch aus Zellulosefasern und superabsorbierenden Fasern. Sie können insbesondere verschiebbar angeordnet sein, um die konvexe Form des Wundpflegartikels auch an die
Form der zu behandelnden Wunde anzupassen. In Abweichung von Fig. 2c können die bauschartigen Wirkelemente auch mit einer eigenen Umhüllung versehen sein.
Figur 3 zeigt einen erfϊndungsgemäßen Wundpflegeartikel 31 mit einem Wirkelement 32, welches dem Wundpflegeartikel in Seitenansicht auf seine flächige Anordnung eine konvexe oder pyramidenartige Form verleiht, sowie dessen Anordenbarkeit in einer tiefen Wunde 33. Der Wundpflegeartikel kann auf diese Weise tiefe Wunden ausfüllen und über weite Flächen mit dem Wundgrund in Berührung kommen. Auf diese Weise werden auch tiefliegende Ödeme und Exsudatansammlungen 34 erfasst, und der Wundheilungsprozess wird gefördert.
Durch die genannte konvexe Form werden überdies die superabsorbierenden Polymere ganz nah an den Wirkort gebracht - anders als bei den oben beschriebenen Wundfüllern, die in der Regel passiv sind, d.h. nicht mit aktiv wirkenden Agenzien ausgerüstet sind. Dies ist besonders vorteilhaft, da superabsorbierende Polymere Proteine und Bakterien binden können, wie z.B. in der DE102007054127 der Anmelderin der vorliegenden Erfindung gezeigt ist. Je näher sie an die Wunde gebracht werden, desto vorteilhafter wirkt sich diese Eigenschaft daher auf die Wundheilung aus.