GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hilfseinrichtung einer Bohrmaschine zum Anzeigen von Messwerten der Bohrmaschine.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Eine erfindungsgemäße Hilfseinrichtung ist mit einer Bohrmaschine verbunden oder kann an der Bohrmaschine lösbar befestigt werden. Die Hilfseinrichtung kann lösbare oder unlösbare Mittel zum Festlegen an der Bohrmaschine aufweisen, z.B. Schellen, Muffen, Klemmen, Schrauben. Eine Vermessungseinrichtung ist vorgesehen, um Messdaten zu bestimmen, die eine Neigung der Bohrmaschine gegenüber einer Arbeitsfläche und/oder eine Entfernung der Bohrmaschine von der Arbeitsfläche umfassen. Ein Projektor ist vorgesehen Symbole ansprechend auf die bestimmten Messdaten auf die Arbeitsfläche zu projizieren. Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Projektor in eine Arbeitsrichtung der Bohrmaschine abstrahlend angeordnet ist.
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Ein erfindungsgemäßes Steuerungsverfahren einer Hilfseinrichtung hat die Schritte: Ermitteln von Messdaten der Bohrmaschine mittels einer Vermessungseinrichtung und Projizieren der Messdaten auf eine von der Bohrmaschine bearbeitete Arbeitsfläche mittels eines Projektors. Die Arbeitsfläche wird zur Anzeigefläche. Der Anwender kann seinen Blick auf die Arbeitsfläche gerichtet halten und ist nicht gezwungen auf eine auf der Bohrmaschine angebrachte Anzeige zu blicken. Hierdurch kann ein sicheres und angenehmeres Arbeiten erreicht werden.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Projektor eine Abbildungsoptik und einen selbstleuchtenden Bildschirm mit mehreren individuell ansteuerbaren elektrooptischen Leuchtmitteln aufweist. Die Anzeige des Bildschirms selbst ist von dem Anwender nicht einsehbar, aber das durch die Abbildungsoptik projizierte Bild. Der Bildschirm weist eine ausreichende Anzahl von Symbolen oder Bildpunkten auf, die individuell ansteuerbar, unterschiedliche Messergebnisse unterschiedlich darstellen können. Für erste Messdaten sind eine erste Gruppe von Leuchtmitteln leuchtend geschaltet und für zweite Messdaten eine zweite Gruppe von Leuchtmitteln leuchtend geschaltet, wobei sich die erste Gruppe von der zweiten Gruppe um wenigstens ein Leuchtmittel unterscheidet, wenn die ersten Messdaten und die zweiten Messdaten verschieden sind.
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Eine Ausgestaltung hat eine Laserlichtquelle, einen Intensitätsmodulator und einen durch einen Erreger angeregt schwingenden Spiegel, der einen Lichtstrahl in Richtung zu der Arbeitsfläche ablenkt. Der Intensitätsmodulator kann ansprechend auf ein darzustellendes Symbol angesteuert sein. Der Lichtstrahl wird über die Arbeitsfläche durch den bewegten Spiegel abgelenkt. Der Intensitätsmodulator schaltet den Lichtstrahl ab, wenn dieser auf Bereiche außerhalb eines darzustellenden Symbols fallen würde, und schaltet den Lichtstrahl ein, sobald er auf einen Bereich innerhalb des darzustellenden Symbols fällt.
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Eine Ausgestaltung sieht folgende Schritte vor: Projizieren eines ersten Lichtflecks und eines zweiten Lichtflecks mit dem Projektor, Aufzeichnen des ersten Lichtflecks und des zweiten Lichtflecks in einem Bild mittels einer Kamera, Bestimmen eines virtuellen, ersten Abstands des in dem Bild aufgezeichneten ersten Lichtflecks zu einem Referenzpunkt und eines virtuellen, zweiten Abstands des in dem Bild aufgezeichneten zweiten Lichtflecks zu dem Referenzpunkt, Ermitteln einer Neigung der Bohrmaschine zu der Arbeitsfläche basierend auf dem ersten Abstand und dem zweiten Abstand und Anzeigen der Neigung mittels des Projektors. Der bereits für die Darstellung von Messergebnissen verwendete Projektor kann auch als Teil einer Vermessungseinrichtung verwendet werden. Die Kamera als weiterer Teil erfasst das von dem Projektor auf der Arbeitsfläche projizierte Muster und die Auswertungseinrichtung ermittelt daraus eine Neigung und/oder Entfernung.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass ein erster Lichtstrahl in eine erste Richtung zum Erzeugen des ersten Lichtflecks, ein zweiter Lichtstrahl in eine zweite Richtung zum Erzeugen des zweiten Lichtflecks und ein dritter Lichtstrahl in eine dritte Richtung zum Erzeugen eines dritten Lichtflecks ausgegeben wird, wobei ein auf eine optische Achse der Kamera bezogene Azimutwinkel des ersten Lichtstrahls und ein auf die optische Achse der Kamera bezogener Azimutwinkel des zweiten Lichtstrahls verschieden sind und ein auf die optische Achse bezogene Polarwinkel des ersten Lichtstrahls und ein auf die optische Achse bezogene Polarwinkel des dritten Lichtstrahls verschieden sind. Die drei Lichtstrahlen erlauben Aufschluss über Neigung und Entfernung in absoluten Werten. Die bestimmten Werte können dem Anwender beispielsweise als Zahlen dargestellt werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine Bohrmaschine mit einer Hilfseinrichtung
- Fig. 2
- ein Bild aufgenommen von der Hilfseinrichtung,
- Fig. 3
- eine Detailansicht einer optischen Vermessungseinrichtung der Hilfseinrichtung;
- Fig. 4
- eine Detailansicht einer optischen Vermessungseinrichtung der Hilfseinrichtung;
- Fig. 5
- einen Monitor einer Anzeigeneinrichtung der Hilfseinrichtung;
- Fig. 6
- einen Projektor einer Anzeigeneinrichtung der Hilfseinrichtung;
- Fig. 7
- einen Projektor einer Anzeigeneinrichtung der Hilfseinrichtung.
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Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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Fig. 1 zeigt eine beispielhafte Bohrmaschine 1, die einen Bohrer 2 um eine Arbeitsachse 3 drehend antreiben kann. Ein Anwender presst den Bohrer 2 in Arbeitsrichtung 4 an eine zu bearbeitende Arbeitsfläche 5 eines Werkstücks 6 an. Der drehende Bohrer 2 erzeugt dabei ein Bohrloch 7 in dem Werkstück 6. Der Bohrer 2 hat ein Schneidelement aus Hartmetall, z.B. gesintertes Wolframcarbid und/oder Diamant, das durch die Rotation um die Achse Material des Werkstücks 6 abträgt. Das Bohrgut kann durch einen wendelförmigen Schaft oder einen hohlen Schaft des Bohrers abtransportiert werden. Die Schneidelemente können auch entlang einer kreisförmigen Stirnfläche eines topfförmigen Bohrers angeordnet sein.
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Ein Antrieb kann einen Motor 8, z.B. einen Elektromotor, ein Getriebe 9 und eine Abtriebsspindel 10 enthalten. Die Abtriebsspindel 10 überträgt ein Drehmoment auf eine Werkzeugaufnahme 11, in der Bohrer 2 einsetzbar ist. Ein Anwender kann die Bohrmaschine 1 mittels eines Handgriffs 12 halten und/oder führen, welcher vorzugsweise an einem der Werkzeugaufnahme 11 entfernten Ende eines Maschinengehäuses 13 angeordnet ist.
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Eine Hilfseinrichtung 20 erleichtert dem Anwender die Arbeitsachse 3 der Bohrmaschine 1 in einem gewünschten Winkel, vorzugsweise senkrecht, zu der bearbeiteten Arbeitsfläche 5 auszurichten und ausgerichtet zu führen. Eine optische Vermessungseinrichtung 21 kann die Orientierung seiner optischen Achse 22 gegenüber dem Werkstück 6 ermitteln. Eine Anzeigeneinrichtung 23 visualisiert dem Anwender die aktuelle Orientierung. Zusätzlich kann die Hilfseinrichtung 20 eine aktuelle Bohrtiefe ermitteln und mittels der Anzeigeneinrichtung 23 visualisieren.
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Die optische Vermessungseinrichtung 21 der Hilfseinrichtung 20 hat einen Projektor 24 und eine Kamera 25, welche detaillierter in Fig. 3 dargestellt sind. Der Projektor 24 erzeugt auf der Arbeitsfläche 5 wenigstens einen ersten Lichtpunkt 26 und einen zweiten Lichtpunkt 27. Die Kamera 25 ist vorzugsweise auf der optischen Achse 22 angeordnet und zeichnet die Arbeitsfläche 5 und die darauf erzeugten Lichtpunkte 26, 27 in einem Bild 28 auf (Fig. 2). Eine Auswertungseinrichtung 29 bestimmt anhand des Bildes 28 und der darin aufgezeichneten Lichtpunkte 26, 27 eine Orientierung der optischen Achse 22 gegenüber der Arbeitsfläche 5.
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Ein Beispiel für einen Projektor 24 sind zwei Laserlichtquellen 30, z.B. Laserdioden, die einen ersten Lichtstrahl 31 und einen zweiten Lichtstrahl 32 erzeugen. Der erste Lichtstrahl 31 wird in eine erste Richtung und der zweite Lichtstrahl 32 in eine zweite Richtung, welche von der ersten Richtung verschieden ist, emittiert.
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Die Richtung der Lichtstrahlen 31, 32 wird nachfolgend in Winkelkoordinaten bezüglich der optischen Achse 22 angegeben. Ein Polarwinkel beschreibt die Neigung eines Lichtstrahls gegenüber der optischen Achse 22in einer Ebene, die von dem Lichtstrahl und der optischen Achse 22 aufgespannt ist. Ein Azimutwinkel gibt die Orientierung des Lichtstrahls in einer Drehrichtung um die optische Achse 22 an und kann in einer Projektion auf eine Ebene senkrecht zu der optischen Achse 22 bestimmt werden (vgl. Fig. 2).
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Bevorzugt unterscheiden sich ein erster Azimutwinkel 33 des ersten Lichtstrahls 31 und ein zweiter Azimutwinkel 34 des zweiten Lichtstrahls 32. Der erste Azimutwinkel 33 kann sich um 180 Grad von dem zweiten Azimutwinkel 34 unterscheiden, d.h. die beiden Lichtstrahlen 31, 32 liegen mit der optischen Achse 22 in einer Ebene. Ein erster Polarwinkel 35 des ersten Lichtstrahls 31 und ein zweiter Polarwinkel 36 des zweiten Lichtstrahls 32 können gleich sein. Die Polarwinkel 35, 36 liegen vorzugsweise in einem Bereich zwischen 10 Grad und 60 Grad. Der Projektor 24 kann die Lichtstrahlen 31, 32 die optische Achse 22 kreuzend emittieren.
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Auf der Arbeitsfläche 5 führen der erste Lichtstrahl 31 zu dem ersten Lichtpunkt 26 und der zweite Lichtstrahl 32 zu dem zweiten Lichtpunkt 27. Aus der relativen Lage des ersten und des zweiten Lichtpunkts zu der optischen Achse 22 und den Abständen kann die relative Orientierung der optischen Achse 22 zu dem Werkstück 6 bestimmt werden. Die von dem Projektor 24 ausgegebenen Lichtstrahlen 31, 32 können einen kreisförmigen Querschnitt oder von einer anderen Form sein. Lichtpunkte geringen Durchmessers sind aufgrund ihrer einfach bestimmbaren Lage bevorzugt, jedoch können auch anders geformte Lichtflecken, z.B. nicht kreisförmiger Gestalt, Pfeile, Kreuze, auf das Werkstück 6 projiziert werden.
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Die Kamera 25 zeichnet die Arbeitsfläche 5 mit den Lichtpunkten 26, 27 auf dem Werkstück 6 auf. Die Kamera 25 kann eine Abbildungsoptik 37 beinhalten, welche die Arbeitsfläche 5 auf einen ortsauflösenden Photosensor 38 abbildet. Der Photosensor 38 wandelt das auf ihn einfallende Licht in ein Bild 28 um, welches in einer Bildebene 39 räumlich aufgelöst eine Intensität des Lichts angibt. Die Lichtpunkte 26, 27 sind zweckmäßigerweise derart hell, dass sie abgebildet in dem Bild 28 die höchste Intensität aufweisen. Ein Farbfilter 40 abgestimmt auf die Farbe der Lichtpunkte 26, 27 kann zu einer Verstärkung des Kontrastes vor dem Photosensor 38 angeordnet sein.
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Die Abbildungsoptik 37 kann ein Objektiv 41 aus ein oder mehreren Linsen 42 enthalten. Die Linsen 42 sind vorzugsweise mittig und senkrecht zu der optischen Achse 22 angeordnet. Anstelle oder zusätzlich zu dem Objektiv 41 kann auch eine Blende vorgesehen sein. Der Projektor 24 und die Kamera 25 sind zueinander derart versetzt angeordnet, dass der erste Lichtpunkt 26 von der Kamera 25 unter einer von der erste Richtung verschiedenen Richtung und der zweite Lichtpunkt 27 unter einer von der zweiten Richtung verschiedenen Richtung erfasst werden.
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Eine Auswertungseinrichtung 29 liest aus der Kamera 25, insbesondere dem ortsauflösenden Photosensor 38 das Bild 28 aus. Die hellsten Punkte des Bildes werden als die virtuellen, abgebildeten Lichtpunkte 26, 27 interpretiert. Die Lage der abgebildeten Lichtpunkte 26, 27 zu einem Referenzpunkt 43 in dem Bild 28 oder in der Bildebene 39 wird von der Auswertungseinrichtung 29 ermittelt. In dem Bild 28 werden ein erster Abstand 44 des ersten Lichtpunkts 26 zu dem Referenzpunkt 43 und ein zweiter Abstand 45 des zweiten Lichtpunkts 27 zu dem Referenzpunkt 43. Die ausgemessenen Abstände sind virtuell. Das Ausmessen kann ein Bestimmen der Koordinaten der Lichtpunkte 26, 27 in dem Bild beinhalten. Zum Ermitteln der Abstände 44, 45 sind beispielsweise zu den Koordinaten zugehörige Abstände in einer Nachschlagetabelle in einem Speicherbauelement 46, z.B. RAM, Flash-RAM, der Auswertungseinrichtung 29 abgelegt. Der Referenzpunkt 43 kann beliebig festgelegt werden, bevorzugt ist der Referenzpunkt 43 der Schnittpunkt der Bildebene 39 mit der optischen Achse 22 oder eine Mitte des Bildes 28.
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Ein Betriebsmodus der Hilfseinrichtung 20 sieht vor, den Anwender in der senkrechten Ausrichtung der Bohrmaschine 1 gegenüber dem Werkstück 6 zu unterstützen. Die Hilfseinrichtung 20 ist derart an der Bohrmaschine 1 befestigt, dass die optische Achse 22 parallel zu der Arbeitsachse 3 ist. Die Auswertungseinrichtung 29 übermittelt ein Steuersignal, welches die optische Achse 22 gegenüber dem Werkstück 6 geneigt angibt, aus, wenn der erste Abstand 44 zu dem zweiten Abstand 45 verschieden ist. Das Steuersignal gibt an, in welcher Richtung der größere der Abstände 44, 45 liegt. Die Anzeigeneinrichtung 23 visualisiert das Steuersignal dem Anwender. Beispielsweise zeigt die Anzeigeneinrichtung 23 einen in die Richtung weisenden Pfeil an. Der Anwender wird hierdurch angewiesen den Handgriff 12 in die Richtung um das Bohrloch zu verschwenken, bis die Abstände 44, 45 gleich groß sind und die optische Achse 22 senkrecht zum Werkstück 6 ist.
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Die optische Vermessungseinrichtung 21 kann auf einer gegenüber der Arbeitsachse 3 verschwenkbaren Plattform 47 angeordnet sein. Insbesondere ist ein Polarwinkel zwischen der optischen Achse 22 und der Arbeitsachse 3 einstellbar. Die Plattform kann beispielsweise mittels eines Kugelgelenks 48 oder Schwenkgelenks an dem Gehäuse der Bohrmaschine 1 befestigt sein. Ein Anwender stellt eine gewünschte, z.B. nicht-parallele Orientierung der optischen Achse 22 gegenüber der Arbeitsachse 3 ein. Die Auswertungseinrichtung 29 und die Anzeigeneinrichtung 23 weisen den Anwender an, die Bohrmaschine 1 mit der optischen Achse 22 senkrecht zum Werkstück 6 zu führen. Ein gebohrtes Bohrloch hat nachfolgend eine Neigung gegenüber der Arbeitsfläche 5, welche der eingestellten Orientierung der Arbeitsachse 3 gegenüber der optischen Achse 22 entspricht.
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In einem weiteren Betriebsmodus kann die Hilfseinrichtung 20 den Winkel der optischen Achse 22 zu der Arbeitsfläche 5 absolut bestimmen. Der Projektor 24 erzeugt einen dritten Lichtstrahl 49, der vorzugsweise parallel zu der optischen Achse 22 und versetzt zu der optischen Achse 22 ist. Anstelle parallel, kann der dritte Lichtstrahl 49 auch einen verglichen zu dem ersten Lichtstrahl 31 geringen Polarwinkel gegenüber der optischen Achse 22 aufweisen, z.B. zwischen 0 Grad und 5 Grad. Ein sich ergebender dritter Lichtpunkt 50 wird von der Kamera 25 erfasst. Ein virtueller, dritter Abstand 51 des abgebildeten Lichtpunkts 50 von dem Referenzpunkt 43 wird in dem Bild 28 ermittelt. Anhand des dritten Abstandes 51 wird eine Entfernung 52 der Kamera 25 von dem Werkstück 6 bestimmt. Der dritte Abstand 51 wächst in dem Bild 28 mit abnehmender Entfernung 52. Basierend auf der Entfernung 52, dem ersten Abstand 44 und dem zweiten Abstand 45 und der Polarwinkel 35 des ersten Lichtstrahls 31 und dem Polarwinkel 36 des zweiten Lichtstrahls 32 kann die Neigung 53 der optischen Achse 22 gegenüber der Arbeitsfläche 5 absolut und quantifiziert ermittelt werden. Vorzugsweise sind in dem Speicherbauelement 46 zu verschiedenen Entfernungen 52, ersten und zweiten Abständen entsprechende Polarwinkel 35 hinterlegt. Die Anzeigeneinrichtung 23 zeigt die den absoluten Winkel vorzugsweise als Zahlen an.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der erste Lichtstrahl 31 und zweiten Lichtstrahl 32 einen unterschiedlichen Polarwinkel 35, 36 zu der optischen Achse 22 aufweisen. Die beiden Lichtstrahlen 31, 32 können innerhalb einer Ebene verlaufen, welche beispielsweise die optische Achse 22 einschließt. Vorzugsweise ist der erste Lichtstrahl 31 parallel zu der optischen Achse 22, der zweite Lichtstrahl geneigt zu der optischen Achse 22. Mittels der optischen Achse 22 als Referenzpunkt 43 können aus dem ersten Abstand 44 und dem zweiten Abstand 45 unmittelbar die absolute Neigung 53 der optischen Achse 22 zu der Arbeitsfläche 5 bestimmt werden.
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Der Photosensor 38 kann eine Mehrzahl photosensitiver Zellen aufweisen, welche auf einem Raster angeordnet sind. Koordinaten eines Lichtpunkts entsprechen der Zeile und ggf. Spalte der jeweils von dem Lichtpunkt 26, 27 beleuchteten Zelle. Eine Zelle kann als Referenzpunkt 43 festgelegt sein. Der Photosensor 38 kann beispielsweise einen CCD-Chip oder einen APS-Sensor enthalten.
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Die Kamera 25 kann in dem Bild 28 das Bohrloch 7 in der Arbeitsfläche 5 und den Bohrer 2 aufzeichnen. Die Auswertungseinrichtung 29 enthält eine Bilderkennung 54, die das Bohrloch 7 identifiziert und dessen Koordinaten in dem Bild 28 bestimmt. Die Bilderkennung 54 kann beispielsweise zunächst den Bohrer 2 identifizieren, z.B. anhand seiner länglichen Form und/oder basierend auf einer bekannten Orientierung des Bohrers 2 im Bild 28, welche sich wegen einer festen oder bekannten Anordnung der Kamera 25 relativ zu dem Bohrer 2 ergibt. Die Koordinaten eines Endes 55 des sichtbaren Teils des Bohrers 2 entsprechen den Koordinaten des Bohrlochs 7. In dem Bild 28 wird ein Abstand 56 des Bohrlochs 7 von dem Referenzpunkt 43 bestimmt. Der Abstand 56 ist ein Maß für die Entfernung 52 der Kamera 25 von dem Bohrloch 7 und damit der Arbeitsfläche 5. Die Auswertungseinrichtung 29 kann eine Entfernung der Bohrmaschine 1 basierend auf dem Maß bestimmen und an die Anzeigeneinrichtung 23 zur Visualisierung übermitteln. Die Entfernung 52 kann auch zur Bestimmung der absoluten Winkel 53 herangezogen werden.
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Die bisher beschriebenen Ausführungsformen können eine Neigung in Abweichung gegenüber einem Lot oder als absoluten Winkel 53 der optischen Achse 22 gegenüber dem Werkstück 6 in einer ersten Ebene ermitteln. Eine Weiterbildung sieht weitere Lichtstrahlen vor, die um 90 Grad verschiedene Azimutwinkel zu dem ersten und zweiten Lichtstrahl 31, 32 aufweisen. Die Auswertung der Lichtpunkte 57 der weiteren Lichtstrahlen kann analog dem ersten und zweiten Lichtstrahl 31, 32 erfolgen. Hierdurch wird die Neigung in einer zweiten zur ersten senkrechten Ebene ermittelt. Für die Bestimmung der absoluten Winkel 53 kann zusätzlich der dritte Lichtstrahl 49 herangezogen werden, welcher gegenüber der optischen Achse 22 einen zu den anderen Lichtstrahlen 31, 32 unterschiedlichen Polarwinkel hat. In einer Ausführungsform sind drei Lichtstrahlen verschiedener Orientierung vorgesehen, von denen sich zwei wenigstens im Azimutwinkel unterscheiden und zwei sich wenigstens im Polarwinkel unterscheiden. Zusätzlich oder anstelle des dritten Lichtstrahls 49 kann ein Ausmessen des Abstandes 56 des Bohrlochs 7 von der optischen Achse 22 in dem Bild 28 zur Entfernungsbestimmung verwendet werden.
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Der Projektor 24 kann aus mehreren einzelnen, unabhängigen Laserlichtquellen 30 zusammengesetzt sein. Die Laserdioden 30 können entsprechend den vorgegebenen Richtungen der Laserstrahlen 32 ausgerichtet in einem Gehäuse 58 angeordnet sein. Der Projektor 24 kann auch einen Strahlteiler 59 aufweisen, um einen Lichtstrahl in zwei Lichtstrahlen 31, 49 aufzuspalten. Der Strahlteiler 59 kann beispielsweise ein Glasplättchen oder ein Bündel von Glasfasern enthalten.
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In einer Ausgestaltung hat der Projektor 24 alternativ oder zusätzlich einen selbstleuchtenden Bildschirm 60 und eine Abbildungsoptik 61 (Fig. 4). Der Bildschirm 60 kann beispielsweise eine hintergrundbeleuchtete Flüssigkristallanzeige, eine Matrix aus Leuchtdioden etc. sein. Auf dem Bildschirm 60 können aus mehreren Bildpunkten 62 zusammengesetzte Symbole dargestellt werden. Die Abbildungsoptik 61 bildet das auf dem Bildschirm 60 dargestellte Bild auf die Arbeitsfläche 5 ab. Die Abbildungsoptik 61 kann ein oder mehrere Linsen aufweisen, die entlang einer optischen Achse 63 der Abbildungsoptik 61 angeordnet sind. Die optische Achse 63 verläuft durch den Bildschirm 60, vorzugsweise durch die Mitte des Bildschirms 60. Bildpunkte nahe der optischen Achse 63 führen zu weitgehend zu der optischen Achse 22 parallele Lichtstrahlen, während Bildpunkte nahe dem Bildschirmrand durch zu der optischen Achse 63 geneigte Lichtstrahlen 31, 32 auf die Arbeitsfläche 5 projiziert werden. Die Neigung der Lichtstrahlen kann durch die Brennweite der Abbildungsoptik 61 eingestellt werden.
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Die Anzeigeneinrichtung 23 hat einen Monitor 64 der an einem Träger 65 der Hilfseinrichtung 20 befestigt ist. Der Monitor 64 ist mit seiner ablesbaren Fläche 66 dem Anwender zugewandt, d.h. entgegen der Arbeitsrichtung 4 orientiert. Der Anwender kann beim Führen der Bohrmaschine 1 in Arbeitsrichtung 4 Informationen auf dem Monitor 64 ablesen. Mehrere elektrooptische Segmente 67 sind voneinander unabhängig zwischen einem hellen und einem dunklen Zustand umschaltbar (Fig. 5). Die Segmente 67 können selbstleuchtend, z.B. eine Zeile oder eine Matrix aus Leuchtdioden, oder eine Hintergrundbeleuchtung abschattend, z.B. mehrere Flüssigkristallzellen, sein. Die Segmente 67 können in der Form von Pfeilen ausgebildet sein, die in 90 Grad Schritten gedreht angeordnet sind. Bei einer Neigung der optischen Achse 22 gegenüber der Arbeitsfläche 5 wird jeweils eines der Segmente 67 entsprechend dem Steuersignal der Auswertungseinrichtung 29 aktiviert. Die Segmente 67 können auch als eine Vielzahl von Bildpunkten auf einem Raster ausgebildet sein, die zusammen aktiviert Pfeile, Ziffern, Buchstaben etc. darstellen. Das Beispiel von Fig. 5 zeigt eine Gruppe von dunkel geschalteten Segmenten 67, welche eine Neigung nach rechts angeben und den Anwender deshalb auffordern die Bohrmaschine 1 nach links zu verschwenken. Die Segmente 67 sind auf einer dem Werkzeug 2 abgewandten Fläche des Hilfseinrichtung 20 angeordnet. Der Anwender kann die dargestellten Richtungen unmittelbar auf der Hilfseinrichtung 20 ablesen.
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Die Anzeigeneinrichtung 22 hat beispielsweise einen Projektor 68, der eine durch die Anzeigeneinrichtung 22 darzustellende Information auf die Arbeitsfläche 5 projiziert (Fig. 6). Der Projektor 68 weist in Arbeitsrichtung 4. Der Projektor 68 kann einen selbstleuchtenden Bildschirm 69 und eine Abbildungsoptik 70 aufweisen.
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Der Bildschirm 69 setzt sich aus mehreren individuell ansteuerbaren elektrooptischen Leuchtelementen 71 zusammen. Jedes der elektrooptischen Elemente 71 kann in einem Schaltzustand Licht emittieren und in einem anderen Schaltzustand kein Licht emittieren. Die elektrooptischen Elemente 71 können beispielsweise hintergrundbeleuchtete Flüssigkristallanzeigen, punktförmige oder anders geometrisch gestalteten Leuchtdioden, ein von einer Lampe beleuchtetes Feld von Mikrospiegeln etc. enthalten. Beispielhaft ist der Bildschirm 69 mit mehreren elektrooptischen Elementen 71, die auf einem Raster angeordnet sind, dargestellt. Die Bildpunkte können einzeln oder in Gruppen leuchten, um ein oder mehrere gewünschte Symbole darzustellen. Die Symbole sind Pfeile, Ziffern, Buchstaben etc. Die Vermessungseinrichtung 21 steuert den Projektor 68 an. Dabei werden je nach von der Vermessungseinrichtung 21 übermittelter Daten unterschiedliche Gruppen der elektrooptischen Elemente 71 leuchtend geschaltet. Die Gruppen unterscheiden sich paarweise wenigstens in einem Element 71, das für die eine Gruppe leuchtenden und die andere Gruppe nicht-leuchtend geschaltet ist.
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Die Abbildungsoptik 70 bildet die auf dem Bildschirm 69 dargestellten Symbole auf die Arbeitsfläche 5 ab. Die Abbildungsoptik 70 hat ein Objektiv 72 aus ein oder mehreren Linsen. Eine Brennweite und ein Fokuspunkt des Objektivs 72 kann einstellbar sein. Beispielsweise kann das Objektiv 72 längs seiner optischen Achse 73 durch einen Schlitten 74 bewegt werden. Alternativ kann das Objektiv 72 eine flüssige Linse enthalten, deren Brennweite durch Anlegen eines elektrischen Feldes einstellbar ist.
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Eine andere Ausgestaltung des Projektors 68 hat eine Lichtquelle 75 zum Erzeugen eines Lichtstrahls 76, vorzugsweise einen Laser, und eine Ablenkeinrichtung 77. Die Ablenkeinrichtung 77 hat beispielsweise einen Spiegel 78, der um zwei Achsen 79 drehbar oder schwingbar aufgehängt ist. Der Spiegel 78 kann durch einen Erreger 80, z.B. piezoelektrisch, magnetisch oder elektrostatisch, zu einer Schwingung um die beiden Achsen 79 angeregt sein. Der Spiegel 78 kann auch um eine oder beide Achsen 79 rotieren. Für eine Ablenkung des Lichtstrahls 76 in zwei Richtungen können auch zwei schwingende oder rotierende Spiegel vorgesehen sein. Der Lichtstrahl 76 wird entlang eines Rasters z.B. einer Lissajous-Figur über die Arbeitsfläche 5 abgelenkt.
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Eine Ansteuerungseinrichtung 81 schaltet eine Intensität des Lichtstrahls 76 in Abhängigkeit der Stellung der Ablenkeinrichtung 77, um Symbole auf die Arbeitsfläche 5 zu projizieren. Ein Schaltmuster kann für verschiedene benötigte Symbole, z.B. Pfeile, Ziffern, in einem Speicherbauelement der Ansteuereinrichtung 81 hinterlegt sein. Die Schaltmuster legen die Intensität bezogen auf eine Winkelstellung des Spiegels 78 fest. Die Intensität des Lichtstrahls 76 wird reduziert, sobald sich der Lichtstrahl 76 außerhalb von Bereichen des Symbols befindet. Das Schalten der Intensität kann durch Schalten einer Stromzufuhr für die Lichtquelle 75 mittels der Ansteuerungseinrichtung 81 erfolgen. Ferner kann das Schalten durch einen Intensitätsmodulator 82 erfolgen, welcher z.B. eine Kombination einer Pockelszelle 83 zum Ändern einer Polarisation und einen nachgeschalteten Polarisationsfilter 84 und/oder eine Kombination aus einem akkustooptischen Modulator 85 zum Ändern einer Ausbreitungsrichtung des Lichtstrahls und einer nachgeschalteten Blende 86 enthält.
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Eine Ausgestaltung sieht vor den Projektor 68 der Anzeigeneinrichtung 23 für die Darstellung von Messergebnissen auch zur Generierung der Lichtflecken 26, 27 auf der Arbeitsfläche 5 zum Ausmessen durch die Vermessungseinrichtung 21 zu verwenden. Ein zusätzlicher Projektor 24 der Vermessungseinrichtung 21 kann entfallen.
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Die Hilfseinrichtung 20 kann ein Spannband 90 aufweisen, das um einen Hals 91 oder einen Griff der Bohrmaschine 1 gelegt werden kann. Ein Spannmechanismus 91 klemmt das Spannband an der Bohrmaschine 1 fest. Anstelle eines Spannbandes können auch Schellen durch den Spannmechanismus 91 an der Bohrmaschine 1 angeklemmt werden.