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Stand der
Technik
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Die Erfindung geht aus von einem
Elektrowerkzeug gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Moderne Elektrowerkzeuge, wie beispielsweise
elektrische Bohrmaschinen oder Stichsägen, weisen oftmals eine optische
Anzeigeeinrichtung auf, um dem Benutzer Betriebsdaten anzuzeigen.
Die Anzeigeeinrichtung besteht hierbei in der Regel aus einem LCD-Display,
das in der Gehäuseoberfläche des Elektrowerkzeugs
angeordnet ist, und dem Benutzer beispielsweise die Drehzahl oder
den Ladezustand eines Akkus anzeigt. Der Benutzer kann dann die
angezeigten Betriebsdaten auch während
des Betriebs ablesen, indem er den Blick kurz auf das LCD-Display
richtet.
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Vorteile der
Erfindung
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Die Erfindung sieht demgegenüber ein
Elektrowerkzeug vor, bei dem der Benutzer die angezeigten Betriebsdaten
ablesen kann, ohne dass er den Blick von dem zu bearbeitenden Werkstück abwenden
und auf das LCD-Display richten muss.
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Hierzu sieht die Erfindung eine optische
Anzeigeeinrichtung vor, die eine Projektionseinrichtung aufweist,
um die anzuzeigenden Betriebsdaten als Bild auf eine Projektionsfläche zu projizieren.
Die Betriebsdaten werden hierbei also vorzugsweise nicht direkt
an dem Elektrowerkzeug abgelesen, sondern sind in dem auf der Projektionsfläche erscheinenden Bild
enthalten.
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Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff
einer Projektionsfläche
ist allgemein zu verstehen und nicht auf ebene Flächen beschränkt, sondern
umfasst beispielsweise auch gekrümmte
Flächen.
Vorzugsweise ist die Projektionsfläche jedoch so angeordnet, dass
der Benutzer das auf der Projektionsfläche erscheinende Bild mit den
Betriebsdaten mühelos
erkennen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dient die Oberfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks
als Projektionsfläche,
so dass das Bild mit den Betriebsdaten auf der Werkstückoberfläche erscheint.
Dies bietet den Vorteil, dass der Benutzer den Blick nicht von dem
Werkstück
abwenden muss, um die Betriebsdaten abzulesen. Die Projektionseinrichtung
ist deshalb vorzugsweise auf das Werkstück ausgerichtet und projiziert
das Bild mit den Betriebsdaten auf die Werkstückoberfläche.
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Hierbei kann die Projektionseinrichtung
beispielsweise direkt und ohne optische Umlenkung auf die Werkstückoberfläche ausgerichtet
sein.
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Es ist jedoch alternativ auch möglich, dass zur
Ausrichtung der Projektionseinrichtung auf die Werkstückoberfläche eine
Spiegelanordnung vorgesehen ist, die das Bild entsprechend umlenkt.
Dies bietet den Vorteil, dass hinsichtlich der Anordnung der Projektionseinrichtung
innerhalb des erfindungsgemäßen Elektrowerkzeugs
ein größerer Gestaltungsspielraum
besteht.
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Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff
einer Projektionseinrichtung ist allgemein zu verstehen und nicht
auf Projektionseinrichtungen im engeren optischen Sinne beschränkt, bei
denen ein Original auf ein Bild abgebildet wird. Es ist vielmehr auch
möglich,
dass das Bild auf der Projektionsfläche direkt erzeugt wird.
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Hierzu kann beispielsweise ein Laser
oder eine Laserdiode verwendet werden, die das Bild mit den Betriebsdaten
auf der Projektionsfläche
erzeugen.
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Es ist jedoch alternativ auch möglich, dass die
Projektionseinrichtung ein LCD-Display mit einer Hintergrundbeleuchtung
aufweist, wobei das auf dem LCD-Display erscheinende Bild von der
Hintergrundbeleuchtung im engeren optischen Sinne auf die Projektionsfläche projiziert
wird.
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Darüber hinaus kann die Projektionseinrichtung
auch andere Bilderzeugungsmittel aufweisen, wie beispielsweise Video-Beamer.
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Hierbei kann die erfindungsgemäße optische Anzeigeeinrichtung
wahlweise ein einfarbiges oder ein mehrfarbiges Bild auf der Projektionsfläche erzeugen.
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Ein mehrfarbiges Bild bietet hierbei
den Vorteil, dass sich die Informationen in dem projizierten Bild
hervorheben oder gliedern lassen.
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Beispielsweise können die angezeigten Betriebsdaten
innerhalb eines zulässigen
Parameterbereichs in unauffälliger
Farbe (z.B. grün)
angezeigt werden, wohingegen die Betriebsdaten außerhalb des
zulässigen
Parameterbereichs in auffälliger
Farbe (z.B. rot) dargestellt werden, um dem Benutzer eine mögliche Gefahr
zu signalisieren.
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Darüber hinaus können wichtige
Betriebsdaten (z.B. Drehzahl) unabhängig von dem aktuellen Wert
in einer auffallenden Farbe (z.B. rot) dargestellt werden, während weniger
wichtige Betriebsdaten (z.B. Uhrzeit) entsprechend in einer weniger
auffälligen
Farbe (z.B. grün)
angezeigt werden, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die
wichtigen Betriebsdaten innerhalb des auf der Projektionsfläche erscheinenden
Bildes zu lenken.
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Ferner kann die Projektionseinrichtung
bei dem erfindungsgemäßen Elektrowerkzeug
eine einstellbare Helligkeit aufweisen, um das auf der Projektionsfläche erscheinende
Bild an die Lichtverhältnisse
der Umgebung anzupassen.
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In einer Variante der Erfindung ist
die optische Anzeigeeinrichtung zwischen einer normalen Bilddarstellung
und einer inversen Bilddarstellung umschaltbar. Je nach der optischen
Beschaffenheit der Projektionsfläche
kann der Benutzer dann die Darstellungsform auswählen, die eine optimale Lesbarkeit
der angezeigten Betriebsdaten ermöglicht.
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Eine Variante der Erfindung sieht
ferner vor, dass die Projektionsrichtung der Projektionseinrichtung
verstellbar ist, wodurch das Bild mit den Betriebsdaten im Blickfeld
des Benutzers positioniert werden kann. Beispielsweise kann die
vollständige Projektionseinrichtung
schwenkbar, kippbar, verschiebbar oder drehbar sein, um das Bild
mit den Betriebsdaten in geeigneter Weise zu positionieren. Es ist
jedoch alternativ auch möglich,
dass die Projektionseinrichtung selbst feststeht und die Projektionsrichtung
durch eine optische Umlenkeinrichtung eingestellt wird, wozu beispielsweise
Umlenkspiegel eingesetzt werden können.
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Gemäß einer weiteren Variante der
Erfindung weist das Elektrowerkzeug eine verstellbare Werkzeugaufnahme
auf, wobei die Projektionsrichtung mit der Werkzeugaufnahme gemeinsam
verstellbar ist. Beispielsweise kann die Werkzeugaufnahme schwenkbar
sein, wobei die Projektionsrichtung bei einem Schwenken der Werkzeugaufnahme automatisch
entsprechend mitgeschwenkt wird, so dass das Bild mit den Betriebsdaten
stets auf die Werkstückoberfläche projiziert
wird.
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Darüber hinaus ist in einer Variante
der Erfindung ein Entfernungsmesser vorgesehen, um den Abstand zu
der Projektionsfläche
zu messen. Das auf der Projektionsfläche erscheinende Bild wird
dann von einer Fokussierungseinrichtung entsprechend dem gemessenen
Abstand fokussiert, so dass das Bild mit den Betriebsdaten unabhängig von
dem Abstand zu der Projektionsfläche
stets scharf und gut lesbar erscheint.
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Die Erfindung ist hinsichtlich ihres
Einsatzgebiets nicht auf die bereits eingangs erwähnten elektrischen
Bohrmaschinen und Stichsägen
beschränkt. Vielmehr
läßt sich
die Erfindung auch bei anderen Elektrowerkzeugen zur Anzeige von
Betriebsdaten einsetzen, wie beispielsweise bei Poliermaschinen, Entfernungsmessgeräten, Schraubern,
Schlagbohrmaschinen, Staubsaugern zur Absaugung von Bearbeitungsresten,
Fräsgeräten, Elektrohobeln, Schneidgeräten und
Schleifmaschinen, wie Exzenterschleifern, Deltaschleifern, Schwingschleifern, Winkelschleifern,
Bandschleifern etc.
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Auch der im Rahmen der Erfindung
verwendete Begriff von Betriebsdaten ist allgemein zu verstehen
und nicht auf die eingangs erwähnte
Drehzahl oder den Ladezustand des Elektrowerkzeugs beschränkt. Vielmehr
können
bei dem erfindungsgemäßen Elektrowerkzeug
auch andere Betriebsdaten angezeigt werden, wie beispielsweise die
Drehzahl eines Elektromotors oder eines Werkzeugs, der Getriebegang,
das Drehmoment, die Stromaufnahme, die Uhrzeit oder die bisherige
Betriebsdauer.
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Zeichnungen
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Weitere Vorteile ergeben sich aus
der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und
die Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen
zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bohrmaschine sowie
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2 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Stichsäge.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Die Seitenansicht in 1 zeigt eine elektrische Bohrmaschine 10 zum
Bohren eines Werkstücks 12,
die weitgehend herkömmlich
aufgebaut ist, so dass im Folgenden nur die erfindungswesentlichen
Einzelheiten beschrieben werden, während zur Vermeidung von Wiederholungen
ansonsten auf die einschlägige
Fachliteratur verwiesen wird.
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Die Bohrmaschine 10 ermöglicht es,
dem Benutzer Betriebsdaten anzuzeigen, wie beispielsweise die Drehzahl
eines Elektromotors, die Drehzahl eines Bohrers 14, den
Ladezustand eines eingebauten Akkus, die Uhrzeit und die bisherige
Betriebsdauer.
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Hierzu weist die erfindungsgemäße Bohrmaschine 10 eine
optische Projektionseinrichtung 16 auf, die in diesem Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen aus einem LCD-Display mit einer Hintergrundbeleuchtung
besteht. Auf dem LCD-Display werden die anzuzeigenden Betriebsdaten
dargestellt und von der Hintergrundbeleuchtung auf eine Projektionsfläche 18 projiziert,
wobei sich die Projektionsfläche 18 werkstückseitig
vor der Bohrmaschine 10 befindet und durch die Oberfläche des
Werkstücks 12 gebildet wird.
Die Projektionseinrichtung 16 projiziert also ein Bild
mit den Betriebsdaten direkt auf die Oberfläche des Werkstücks 12,
so dass der Benutzer den Blick nicht von dem Werkstück 12 abwenden
muss, um die Betriebsdaten abzulesen. Dadurch wird die Betriebssicherheit
erhöht
und die Bedienung erleichtert.
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Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Bohrmaschine 10 einen
Entfernungsmesser 20 auf, der den Abstand zwischen der
Bohrmaschine 10 und der Projektionsfläche 18 misst, was
aus verschiedenen Gründen
vorteilhaft ist.
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Zum einen ermöglicht die Messung des Abstands
zwischen der Bohrmaschine 10 und der Projektionsfläche 18 eine
Fokussierung des auf der Projektionsfläche 18 erscheinenden
Bilds, das somit unabhängig
von der Länge
des verwendeten Bohrers 14 und der aktuellen Bohrtiefe
stets scharf erscheint. Die Fokussierung erfolgt hierbei durch eine
Fokussierungseinrichtung, die zur Vereinfachung nicht dargestellt
ist.
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Zum anderen kann aufgrund der Messung des
Abstands zwischen der Bohrmaschine 10 und der Projektionsfläche 18 stets
die aktuelle Bohrtiefe angezeigt und auf die Oberfläche des
werk stücks 12 projiziert
werden, so dass der Benutzer den Bohrvorgang bei einer bestimmten
Bohrtiefe beenden kann.
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Die Seitenansicht in 2 zeigt als alternatives Ausführungsbeispiel
für ein
erfindungsgemäßes Elektrowerkzeug
eine Stichsäge 22,
die ebenfalls weitgehend herkömmlich
aufgebaut ist, so dass im Folgenden nur die erfindungswesentlichen
Einzelheiten beschrieben werden und ansonsten auf die einschlägige Fachliteratur
verwiesen wird.
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Die Stichsäge 22 weist zum Sägen eines Werkstücks 24 ein
herkömmliches
Sägeblatt 26 auf, wobei
in der Stichsäge 22 in
Vorschubrichtung vor dem Sägeblatt 26 eine
Projektionseinrichtung 28 angeordnet ist, die Betriebsdaten
der Stichsäge
auf eine Projektionsfläche 30 projiziert,
die von der Oberfläche
des Werkstücks 24 gebildet
wird.
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Die Projektionseinrichtung 28 weist
hierbei eine Laserdiode auf, die das Bild mit den Betriebsdaten
auf der Projektionsfläche 30 erzeugt.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend
beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar,
die von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den
Schutzbereich fallen.
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- 10
- Bohrmaschine
- 12
- Werkstück
- 14
- Bohrer
- 16
- Projektionseinrichtung
- 18
- Projektionsfläche
- 20
- Entfernungsmesser
- 22
- Stichsäge
- 24
- Werkstück
- 26
- Sägeblatt
- 28
- Projektionseinrichtung
- 30
- Projektionsfläche