„Verstärkte Aufhellung bei gleichzeitiger Haarkräftigung"
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Mitteln zum Aufhellen keratinischer Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend ein Bleichaktivatorsystem aus mindestens einem kationischen Acylpyridiniumderivat sowie Wasserstoffperoxid zur Verstärkung der Aufhellleistung bei gleichzeitiger Verbesserung des Pflegezustands der Fasern.
Die Veränderung von Form und Farbe der Haare stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Dadurch kann das Erscheinungsbild der Haare sowohl aktuellen Modeströmungen als auch den individuellen Wünschen der einzelnen Person angepasst werden. Dabei können Dauerwell- und andere die Haarform verändernde Verfahren nahezu unabhängig vom Typ der zu behandelnden Haare eingesetzt werden. Dagegen sind Färbe- und Blondierverfahren auf bestimmte Ausgangshaarfarben begrenzt. Die Grundlagen der Blondierverfahren sind dem Fachmann bekannt und können in einschlägigen Monographien, z. B. von Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, 1989, Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg, oder W. Limbach (Hrg.), Kosmetik, 2. Auflage, 1995, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, nachgelesen werden.
Neben der Färbung ist das Aufhellen der eigenen Haarfarbe bzw. das Blondieren der ganz spezielle Wunsch vieler Verbraucher, da eine blonde Haarfarbe als attraktiv und in modischer Hinsicht erstrebenswert betrachtet wird. Für diesen Zweck sind im Markt verschiedene Blondiermittel mit unterschiedlicher Blondierleistung erhältlich. Die in diesen Produkten enthaltenen Oxidationsmittel sind in der Lage, durch die oxidative Zerstörung des haareigenen Farbstoffes Melanin die Haarfaser aufzuhellen. Für einen moderaten Blondiereffekt genügt der Einsatz von Wasserstoffperoxid - gegebenenfalls unter Einsatz von Ammoniak oder anderen Alkalisierungs- mitteln - als Oxidationsmittel allein, für das Erzielen eines stärkeren Blondiereffektes wird üblicherweise eine Mischung aus Wasserstoffperoxid und Peroxodisulfatsalzen und/oder Peroxomonosulfatsalzen eingesetzt. Mit der Aufhellung geht jedoch auch eine Schädigung des Haares einher, da nicht nur die natürlichen farbgebenden Komponenten des Haares, sondern auch die übrigen Strukturbestandteile des Haares oxidativ geschädigt werden. Je nach Ausprägung des Schädigungsgrades reicht dieser von rauem, sprödem und schwieriger auskämmbarem Haar über eine verminderte Widerstandsfähigkeit und Reißfestigkeit des Haares bis hin zu Haarbruch. Je größer die Menge des eingesetzten Wasserstoffperoxids und gegebenenfalls der Peroxodisulfate ist, desto stärkere Schädigungen werden in der Regel auf der Keratinfaser hervorgerufen. Insbesondere Spliss oder gar Bruch der Faser sind vom Verbraucher höchst unerwünschte Begleiterscheinungen einer Blondierung, die insbesondere bei mehrfacher Wiederholung des Blondierprozesses auftreten können. Haarfärbe- bzw. Aufhellmittel, welche eine gute Aufhellleistung zeigen, ohne gleichzeitig die Haarfaser zu schädigen, sind bislang nicht bekannt. Ganz besonders wünschenswert sind Aufhellmittel, die neben einer gesteigerten Aufhellleistung
sogar einen positiven Beitrag zur Verbesserung der Faserstruktur leisten und damit gleichzeitig als Pflege- oder Konditioniermittel wirken.
Vor ihrer Anwendung auf menschliches Haar werden Haarfärbe- und/oder -aufhellungsmittel in fester oder pastöser Form üblicherweise mit verdünnter wässriger Wasserstoffperoxid-Lösung vermischt. Diese Mischung wird dann auf das Haar aufgebracht und nach einer bestimmten Einwirkzeit wieder ausgespült. Die Einwirkungsdauer auf dem Haar zur Erzielung einer vollständigen Ausfärbung bzw. Aufhellung liegt zwischen etwa 30 und 40 Minuten. Es ist nahe liegend, dass bei den Benutzern dieser Haarfarben oder Blondiermittel ein Bedürfnis besteht, diese Einwirkungszeit zu verringern.
Blondierprozesse an keratinischen Fasern laufen üblicherweise bei alkalischen pH-Werten ab, insbesondere zwischen 9,0 und 10,5. Diese pH-Werte sind notwendig, um eine Öffnung der äußeren Schuppenschicht (Cuticula) zu gewährleisten und eine Penetration der aktiven Spezies (Farbstoffvorprodukte und/oder Wasserstoffperoxid) in das Haar zu ermöglichen. Als Alkalisierungsmittel wird üblicherweise Ammoniak eingesetzt, der allerdings für den Anwender den Nachteil des intensiven Geruches und eventueller Reizung bis hin zu Hautirritationen und Hautsensibilisierungen aufweist.
Auch wenn die bislang auf dem Markt befindlichen Blondiermittel in der Regel gute Aufhellleistungen zeigen, so können sie aufgrund von langen Anwendungszeiten und der aufgrund der hohen Konzentrationen an Oxidations- und Alkalisierungsmittel resultierenden Haarschädigungen nicht als optimal angesehen werden.
In der Vergangenheit erwiesen sich Versuche, handelsübliche Pflegestoffe in Aufhellmittel einzuarbeiten, häufig als unzureichend und wenig erfolgreich, da übliche Pflegestoffe für keratinische Fasern insbesondere unter den harschen Blondierbedingungen mangelnde Stabilität besitzen und nur eingeschränkt Wirkung zeigen. Es besteht somit weiterhin ein großer Verbesserungsbedarf für solche pflegenden Aufhellmittel.
Es hat daher nicht an Versuchen gemangelt, die mit der Blondierung einhergehenden Nachteile hinsichtlich Haarschädigung zu minimieren, ohne Einbußen in der Aufhellleistung der Mittel hinnehmen zu müssen. So betrifft die Schrift WO2006/036747 A2 Färbe- und Aufhellmittel mit speziellen Radikalfängern und Vorläufern von Peroxomonocarbonationen zur Reduktion der Haarfaserschädigung.
Der Einsatz von kationischen Acylpyridiniumderivaten in der Haarfärbung ist beispielsweise aus den Schriften DE 10148845 A1 oder DE 10261656 A1 bekannt. In beiden Dokumenten werden diese Derivate jedoch zusammen mit mindestens einer zweiten färbenden Komponente als Mittel zur Färbung und damit zur Steigerung der Farbintensität des Haares beschrieben. Aus dem Stand der Technik ist bislang nicht ersichtlich, dass ein Bleichaktivatorsystem aus mindestens
einem kationischen Acylpyridiniumderivat und Wasserstoffperoxid für die verstärkte Aufhellung von Haaren bei gleichzeitiger Haarfaserschonung oder sogar Faserstrukturverbesserung eingesetzt werden können.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zum Aufhellen bzw. Blondieren von Haaren bereitzustellen, welche neben einer verbesserten Aufhellleistung nicht nur eine verringerte Haarschädigung aufweisen, sondern gleichsam die Faserstruktur zu stärken und damit den Pflegezustand des Haares zu verbessern.
In nicht vorhersehbarer Weise konnte nun gefunden werden, dass der Einsatz eines Bleich- aktivatorsystems aus mindestens einem kationischen Acylpyridiniumderivat in Kombination mit Wasserstoffperoxid die Haare viel stärker aufhellt, als es durch den Einsatz einer vergleichbaren Menge Wasserstoffperoxid allein möglich wäre, und gleichzeitig die Faserstruktur deutlich gestärkt und das Haar nachhaltig gepflegt wird.
Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern, bei dem ein Aufhellmittel auf die keratin- haltigen Fasern aufgebracht, für eine Einwirkzeit von 1 bis 30 Minuten auf der Faser belassen und anschließend wieder ausgespült oder mit einem Shampoo ausgewaschen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufhellmittel in einem kosmetischen Träger neben Wasserstoffperoxid mindestens ein kationisches Acylpyridiniumderivat der Formel (I),
worin
R für eine CrC6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkyl- gruppe, eine Ci-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Carboxy-Ci-C6-alkylgruppe, eine Aryl-Ci-C6-alkylgruppe, eine Ci-C6-Dialkylamino-C2-C6-alkylgruppe, eine Heteroaryl-C-|-C6-alkylgruppe, eine 3-Oxobutylgruppe, eine 2-Oxopropylgruppe, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe steht,
R' für eine d-C^Alkylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe oder eine C1-Ce- Al koxy-C2-C6-a I ky Ig ru ppe ,
X" für ein physiologisch verträgliches Anion steht, enthält.
Unter keratinischen Fasern oder auch Keratinfasern sind dabei Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel in erster Linie zum Färben und/oder Aufhellen von Keratinfasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.
Im Folgenden werden Beispiele für die als Substituenten der Verbindungen der Formel (I) genannten Reste aufgezählt:
Beispiele für Ci-C6-Alkylreste sind die Gruppen -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, -CH(CH3)2,
-CH2CH2CH2CH3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3.
Beispiele für eine C2-C6-Alkenylgruppe sind eine Prop-2-enylgruppe (Allylgruppe), eine 2-Methyl- prop-2-enylgruppe, eine But-3-enylgruppe, eine But-2-enylgruppe, eine Pent-4-enylgruppe oder eine Pent-3-enylgruppe. Die Prop-2-enylgruppe ist in diesem Zusammenhang besonders bevorzugt.
Weiterhin können als bevorzugte Beispiele für eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe -CH2CH2OH,
-CH2CH2CH2OH, -CH2CH(OH)CH3, -CH2CH2CH2CH2OH eingesetzt werden, wobei die Gruppe
-CH2CH2OH bevorzugt ist.
Beispiele für C-rC6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppen sind die Gruppen -CH2CH2OCH3,
-CH2CH2CH2OCH3, -CH2CH2OCH2CH3, -CH2CH2CH2OCH2CH3, -CH2CH2OCH(CH3)2,
-CH2CH2CH2OCH(CH3)2.
Beispiele für eine Carboxy-Ci-C6-alkylgruppe sind die Carboxymethylgruppe, die 2-Carboxy- ethylgruppe oder die 3-Carboxypropylgruppe.
Beispiele für Aryl-Ci-C6-alkylgruppen sind die Benzylgruppe und die 2-Phenylethylgruppe.
Beispiele für eine Heteroaryl-Ci-C6-alkylgruppe sind die Pyridin-2-ylmethylgruppe, die Pyridin-3- ylmethylgruppe, die Pyridin-4-ylmethylgruppe, die Pyrimidin-2-ylmethylgruppe, die Pyrrol-1-yl- methylgruppe, die Pyrrol-1-ylethylgruppe, die Pyrazol-1-ylmethylgruppe oder die Pyrazol-1-yl- ethylgruppe.
Beispiele für eine Mono- oder Di-C-ι-C6-Alkyl-Amino-C2-C6-Alkylgruppe sind die 2-Methylamino- ethylgruppe, 2-Ethylaminoethylgruppe, 2-Dimethylaminoethylgruppe, 2-Diethylaminoethylgruppe,
3-Methylaminopropylgruppe, 3-Dimethylaminopropylgruppe, 1-Piperidinoethylgruppe, 1-
Pyrrolidinoethylgruppe, 4-Morpholinoethylgruppe und 2-Bis(2-hydroxyethyl)aminoethylgruppe wobei die 2-Dimethylaminoethylgruppe und die 2-Diethylaminoethyl-gruppe besonders bevorzugt sind.
Ein Beispiel für eine Arylgruppe ist die Phenylgruppe, die 1-Naphthylgruppe oder die 2-Naphthyl- gruppe.
Beispiele für eine Heteroarylgruppe sind die Pyridin-2-ylgruppe, die Pyridin-3-ylgruppe, die
Pyridin-4-ylgruppe, die Pyrimidin-2-ylgruppe, die Pyrrol-1-ylgruppe, die Pyrrol-2-ylgruppe, die
Pyrazol-1-ylgruppe, die Pyrazol-3-ylgruppe oder die Pyrazol-2-ylgruppe.
Die einsetzbaren Aufhellmittel enthalten mindestens zwei wesentliche Bestandteile: mindestens ein kationisches Acylpyridiniumderivat der Formel (I) und Wasserstoffperoxid. Erfindungsgemäße Mittel können auch „Anwendungsmischungen" sein, d.h. Mittel, die zwar (z.B. aus Stabilitätsgründen) getrennt verpackt vorliegen, vor der Anwendung aber miteinander zu einer Anwendungsmischung vermischt und dann appliziert werden.
Es eignen sich solche Verbindungen gemäß Formel (I) bevorzugt, wenn der Rest R der allgemeinen Struktur (I) für eine d-Cβ-Alkylgruppe, für eine C2-C6-Alkenylgruppe oder für eine C2- C6-Hydroxyalkylgruppe steht. Es ist erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt, wenn der Rest R' der Formel (I) für eine C-rC6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe,
oder eine Ci-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, insbesondere für eine Ci-C6-Alkylgruppe (bevorzugt
Methyl, Ethyl, n-Propyl oder Isopropyl) steht.
Es ist bevorzugt, wenn das Anion X" gemäß Formel (I) ausgewählt wird aus Halogenid, insbesondere Chlorid, Bromid und lodid, Benzolsulfonat, p-Toluolsulfonat, d-C^Alkylsulfonat, Trifluor- methansulfonat, Acetat, Triflluoracetat, Perchlorat, ΛA Sulfat, Hydrogensulfat, Tetrafluorborat, Hexafluorphosphat oder Tetrachlorzinkat. Erfindungsgemäß besonders begünstigt ist es, wenn das physiologisch verträgliche Anion X" für ein Halogenidion (insbesondere Chlorid oder Bromid), Hydrogensulfat, ^ Sulfat, p-Toluolsulfonat, Benzolsulfonat oder Acetat steht.
Besonders bevorzugte kationische Acylpyridiniumderivate der allgemeinen Formel (I) sind Salze des 4-Acetyl-1-methylpyridiniums, des 4-Acetyl-1-allylpyridiniums, des 4-Acetyl-1-(2-hydroxy- ethyl)pyridiniums, des 4-Acetyl-1-(2-oxopropyl)pyridiniums, des 4-Acetyl-1-ethylpyridiniums, des 4-Acetyl-1-(2-methyl-prop-2-enyl)pyridiniums, des 4-Acetyl-1-benzylpyridiniums und des 4-Acetyl- 1-(2-methoxyethyl)pyridiniums.
Zusammenfassend sind Mittel bevorzugt, die als kationisches Acylpyridiniumderivat der allgemeinen Struktur (I) mindestens eine Verbindung aus der Gruppe enthalten, die gebildet wird aus 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat; 4-Acetyl-1-methylpyridiniumbenzolsulfonat; A- Acetyl-1-methylpyridiniumbromid; 4-Acetyl-1-methylpyridiniumhydrogensulfat; 4-Ace ty I- 1 -a I IyI- pyridinium-p-toluosulfonat; 4-Acetyl-1-allylpyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1-allylpyridinium- bromid; 4-Acetyl-1-allylpyridiniumhydrogensulfat; 4-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridinium-p-toluol- sulfonat; 4-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)- pyridiniumbromid; 4-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridiniumhydrogensulfat; 4-Acetyl-1-(2-oxopropyl)- pyridinium-p-toluolsulfonat; 4-Acetyl-1-(2-oxopropyl)pyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1-(2-oxo- propyl)pyridiniumbromid; 4-Acetyl-1-(2-oxopropyl)pyridiniumhydrogensulfat; 4-Acetyl-1-ethyl- pyridinium-p-toluolsulfonat; 4-Acetyl-1-ethylpyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1-ethylpyridinium- bromid; 4-Acetyl-1-ethylpyridiniumhydrogensulfat; 4-Acetyl-1-(2-methyl-prop-2-enyl)pyridinium-p- toluolsulfonat; 4-Acetyl-1-(2-methyl-prop-2-enyl)pyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1-(2-methyl- prop-2-enyl)pyridiniumbromid; 4-Acetyl-1-(2-methyl-prop-2-enyl)pyridiniumhydrogensulfat; A- Acetyl-1-benzylpyridinium-p-toluolsulfonat; 4-Acetyl-1-benzylpyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1- benzylpyridiniumbromid; 4-Acetyl-1-benzylpyridiniumhydrogensulfat; 4-Acetyl-1-(2-methoxyethyl)- pyridinium-p-toluolsulfonat; 4-Acetyl-1-(2-methoxyethyl)pyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1-(2- methoxyethyl)pyridiniumbromid und 4-Acetyl-1-(2-methoxyethyl)pyridiniumhydrogensulfat. Aus dieser Gruppe sind die folgenden Acetylpyridiniumsalze explizit ganz besonders bevorzugt: A- Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat; 4-Acetyl-1-methylpyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1- methylpyridiniumbromid; 4-Acetyl-1-methylpyridiniumhydrogensulfat; 4-Acetyl-1-allylpyridinium-p- toluolsulfonat; 4-Acetyl-1-allylpyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1-allylpyridiniumbromid; 4-Acetyl- 1-allylpyridiniumhydrogensulfat; 4-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridinium-p-toluosulfonat; 4-Acetyl-1- (2-hydroxyethyl)pyridiniumbenzolsulfonat; 4-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridiniumbromid; 4-Acetyl- 1-(2-hydroxyethyl)pyridiniumhydrogensulfat.
Soweit nicht explizit anders angegeben, beziehen sich alle nachfolgend genannten Mengenangaben jeweils auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels.
Als ersten wesentlichen Inhaltstoff enthalten die Mittel die Acylpyridiniumderivate der allgemeinen Struktur (I) bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 10 Gew.- %, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels.
Als zweiten wesentlichen Inhaltsstoff enthält das im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Aufhellmittel Wasserstoffperoxid. Bevorzugt wird Wasserstoffperoxid selbst als wässrige Lösung verwendet. Wasserstoffperoxid kann aber auch in Form einer festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid an anorganische oder organische Verbindungen, wie beispielsweise Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Magnesiumpercarbonat, Natriumpercarbamid, Polyvinyl- pyrrolidinonn H2O2 (n ist eine positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffperoxid und Melamin- peroxid, eingesetzt werden. Im letztgenannten Fall setzen die Anlagerungsverbindungen in der erfindungsgemäßen Anwendungsmischung Wasserstoffperoxid frei, d. h. diese Mittel enthalten neben der Anlagerungsverbindung im kosmetischen Träger freies Wasserstoffperoxid.
Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt wird das Wasserstoffperoxid dem erfindungsgemäßen Mittel als wässrige Wasserstoffperoxid-Lösung zudosiert. Die Konzentration einer Wasserstoffperoxid-Lösung wird einerseits von den gesetzlichen Vorgaben und andererseits von dem gewünschten Effekt bestimmt; vorzugsweise werden 6 bis 12 Gew.-%ige Lösungen in Wasser verwendet. Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie - bezogen auf ihr Gesamtgewicht - 0,01 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 6 Gew.-% Wasserstoffperoxid (berechnet als 100%iges H2O2) enthalten.
Es hat sich herausgestellt, dass die Einstellung der gewünschten rheologischen Eigenschaften des Mittels im erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe von Assoziativpolymeren zu besonders vorteilhaften Ergebnisse hinsichtlich der Haarpflege führt. Unter Assoziativpolymeren sind im Rahmen der Erfindung wasserlösliche Polymere zu verstehen, die im wässrigen Milieu untereinander oder mit weiteren Zusatzstoffen reversible, geordnete Strukturen ausbilden und so die Viskosität und die weiteren rheologischen Eigenschaften des Mittels maßgeblich beeinflussen können.
Üblicherweise umfassen Assoziativpolymere in ihrer Struktur hydrophile und hydrophobe Teilbereiche, wobei die hydrophoben Eigenschaften strukturell durch die Anwesenheit einer Fettalkylkette hervorgerufen werden. Unter einer Fettalkylkette ist eine lineare oder verzweigte, gegebenenfalls ungesättigte und/oder mit Halogen-Atomen oder Hydroxygruppen substituierte Alkylkette besteht aus 6 bis 30, vorzugsweise 8 bis 22 C-Atomen.
Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein Assoziativpolymer enthält.
Erfindungsgemäß geeignete Assoziativpolymere sind anionische, kationische, amphotere oder auch nicht-ionische Polymere.
Erfindungsgemäß geeignete anionische Assoziativpolymere sind vorzugsweise Copolymere von ethylenisch ungesättigten Säuren als Monomer für das hydrophile, anionische Strukturelement sowie einem weiteren olefinischen Monomer, welches die Fettalkylkette beinhaltet.
Geeignete ethylenisch ungesättigten Säuren, insbesondere Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäureanhydrid, Crotonsäure und Itaconsäure. Besonders bevorzugt ist dabei Acrylsäure und Methacrylsäure.
Als olefinisches Monomer, welches die Fettalkylkette beinhaltet, werden erfindungsgemäß bevorzugt Monomere gemäß Formel (MF) eingesetzt,
CH2=CR-X-R' (MF), worin R für Wasserstoff oder eine Methylgruppe steht,
R' für eine lineare oder verzweigte, gegebenenfalls ungesättigte und/oder mit
Halogen-Atomen oder Hydroxygruppen substituierte Alkylkette mit 6 bis 30, vorzugsweise 8 bis 22 C-Atomen, steht, und
X für eine Methylenoxy-Gruppe -CH2O-, eine ethoxylierte Methylenoxy-Gruppe
-CH2O(CH2CH2O)n-, eine Carboxyl-Gruppe -C(=O)O-, eine ethoxylierte Carboxyl-Gruppe -C(=O)O(CH2CH2O)n- oder eine Oxycarbonyl-Gruppe -OC(=O)- steht, wobei n für ein ganze Zahl von 1 bis 100, bevorzugt 1 bis 25 steht.
Bevorzugt steht R' für eine lineare oder verzweigte C9-C22-Gruppe.
Beispiele für erfindungsgemäß bevorzugte anionische Assoziativpolymere sind a) Copolymere aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure sowie ethoxylierten Allylethern gemäß Formel (MF), worin R für Wasserstoff und X für eine ethoxylierte Methylenoxy- Gruppe -CH2O(CH2CH2O)n- mit n als ganze Zahl von 5 bis 25 steht, sowie gegebenenfalls weiteren Monomeren. Explizite Beispiele solcher Polymere sind Terpolymere aus Methacrylsäure, Steareth-10-allylether und Ethylacrylat und werden dem Handelsnamen Salcare 80 bzw. Salcare 90 vertrieben. b) Copolymere aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure sowie Alkylacrylaten gemäß Formel (MF), worin R für Wasserstoff und X für eine Carboxyl-Gruppe -C(=O)O- steht, sowie gegebenenfalls weiteren Monomeren. Explizite Beispiele solcher Polymere sind Copolymere aus Acrylsäure und CiO-C3O-Alkylacrylaten und werden unter den Handelsnamen Pemulen TR1 , Pemulen TR2, Carbopol ETD 2020, Carbopol Ultrez 20 oder
Carbopol 1382 vertrieben sowie Polymere, die neben Acrylsäure, Laurylacrylat sowie
Stearylacrylat noch N-Oxo-N,N-Dimethylaminoethyl methacrylat als Monomer enthalten (Handelsnamen Diaformer Z-711 , Z-712, Z-731 und Z-651 ). c) Copolymere aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure sowie Vinylalkylestern gemäß Formel (MF), worin R für Wasserstoff und X für eine Oxycarbonyl-Gruppe -OC(=O)- steht, sowie gegebenenfalls weiteren Monomeren. Explizite Beispiele solcher Polymere sind Copolymere aus Acrylsäure und Vinylisodecanoat bzw. Vinylneodecanoat und werden den Handelsnamen Stabylen 30 bzw. Aculyn 38 vertrieben. d) Copolymere aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure sowie Alkylacrylaten gemäß Formel (MF), worin R für Wasserstoff und X für eine ethoxylierte Carboxyl-Gruppe -C(=O)O(CH2CH2O)n- steht, sowie gegebenenfalls weiteren Monomeren. Explizite Beispiele solcher Polymere sind das Copolymer aus Acrylsäure und Beheneth-25 methacrylat (Handelsname Aculyn 28), das Terpolymer aus Methacrylsäure, Steareth-20 methacrylat und Ethylacrylat (Handelsname Aculyn 22) sowie das Copolymer aus Methacrylsäure und Steareth-20 methacrylat (Handelsname Aculyn 88 bzw. Structure 2001 und Structure 3001 ) vertrieben wird.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte anionische Assoziativpolymere sind dabei die Copolymere aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure sowie Vinylalkylestern gemäß Formel (MF), worin R für Wasserstoff und X für eine Oxycarbonyl-Gruppe -OC(=O)- steht und R' für eine lineare oder verzweigte C9-C17-Alkylkette, insbesondere eine verzweigte C9-Alkylkette steht, sowie gegebenenfalls weiteren Monomeren.
Geeignete kationische Assoziativpolymere sind beispielsweise a) kationisierte Polyurethane, b) Copolymere mit kationischen Acrylsäureestern/-amiden, die weiterhin eine Fettkette enthalten. c) Kationische Cellulosederivate, insbesondere Hydroxyethylcellulose-Derivate mit Alkylketten
Beispiele für kationische Assoziativpolymere vom Typ b) sind das Terpolymer aus 3-(N-Dodecyl- N,N-dimethylammonio)propyl methacrylamid chlorid, 3-(N,N-dimethylamino)propyl methacrylamid und N-Vinylpyrrolidinon mit der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-55 (Handelsnamen Styleze W10 / Styleze W20) sowie das Tetrapolymer aus 3-(N-Dodecyl-N,N-dimethylammonio)propyl methacrylamid chlorid, 3-(N,N-dimethylamino)propyl methacrylamid, N-Vinylpyrrolidinon und N- Vinylcaprolactam mit INCI-Bezeichnung Polyquaternium-69 (Handelsname Aquastyle 300),
Beispiele für kationische Assoziativpolymere vom Typ c) sind quaternierte C8-C30-Alkyl- hydroxyethyl-cellulosen, wie beispielsweise die Produkte mit den Handelsnamen Quatrisoft LM200 und Quatrisoft LM-X 529 sowie Crodacel QM, Crodacel QL und Crodacel QS.
Bevorzugte amphotere Assoziativpolymere sind Copolymere aus ethylenisch ungesättigten Säuren als Monomer für das hydrophile, anionische Strukturelement sowie einem weiteren
kationischen, olefinischen Monomeren, wobei die Fettalkylkette entweder im kationischen
Monomer oder aber in einem zusätzlichen Monomer strukturell zu finden ist.
Bevorzugte nichtionische Assoziativpolymere sind fettalkylkettenhaltige Cellulosen/ Cellulose- derivate, fettalkylkettenhaltige Hydroxypropylguar-Gums, Copolymere von N-Vinylpyrrolidinon mit Fettalkenen (wie Eicosen oder Hexadecen), Copolymere von C-ι-C4-Alkyl(meth)acrylaten und (Meth)acrylsäureestern von ethoxylierten Fettalkoholen (wie Copolymere aus Methylacrylat und Steareth-acrylat), Copolymere von ethoxylierter (Meth)acrylsäure und C8-C3o-Alkyl(meth)acrylaten sowie Polyurethane mit hydrophoben und hydrophilen Strukturabschnitten.
Besonders bevorzugte nichtionische Assoziativpolymere sind dabei Polyurethane, in denen die hydrophoben und hydrophilen Strukturabschnitte als Blöcke, wie beispielsweise mit einer zentralen hydrophilen Einheit und hydrophoben Endbereichen, vorliegen. Der hydrophile Bereich wird strukturell bevorzugt durch Polyethylenoxidabschnitte gebildet. Ganz besonders bevorzugte nichtionische Assoziativpolymere stellen Polyurethane dar, die aus der Reaktion von PEG-150 bis PEG-180 und Methylen-bis-^-cyclohexyl-isocyanat) mit Decylalkohol (Handelsname Aculyn 44) beziehungsweise mit Stearylalkohol (Handelsname Aculyn 46) erhältlich sind.
Erfindungsgemäß bevorzugt enthält das Mittel das oder die Assoziativpolymere zu 0,005 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 1 ,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels.
Es hat sich herausgestellt, dass die Pflegewirkung im erfindungsgemäßen Verfahren signifikant gesteigert werden kann, wenn das Aufhellmittel zusätzlich mindestens einen Dialkylether und/oder ein Dialkylcarbonat enthält. Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Aufhellmittel zusätzlich mindestens einen Dialkylether und/oder ein Dialkylcarbonat enthält.
Erfindungsgemäß bevorzugte Dialkylether sind gegeben durch die Formel R-O-R', worin Rund R' jeweils voneinander unabhängig für eine lineare oder verzweigte C6-C25-Alkylkette steht. In einer bevorzugten Ausführungsform sind R und R' gleich. Beispiele für erfindungsgemäß bevorzugte Dialkylether sind Di-n-hexylether, Di-n-heptylether, Di-n-octylether, Di-n-nonylether, Di-n- decylether, Di-iso-decylether, Di-n-dodecylether, Di-n-tetradecylether, Di-n-hexadecylether und Di-n-octadecylether. Ganz besonders bevorzugt ist Di-n-octylether (INCI-Bezeichnung: Dicarylylether), welcher beispielsweise unter den Handelsnamen Cetiol OE oder Rofetan OE vertrieben wird.
Erfindungsgemäß bevorzugte Dialkylcarbonate sind gegeben durch die Formel R-OC(=O)O-R', worin Rund R' jeweils voneinander unabhängig für eine lineare oder verzweigte C6-C25-Alkylkette steht. In einer bevorzugten Ausführungsform sind R und R' gleich. Beispiele für erfindungsgemäß bevorzugte Dialkylcarbonate sind Di-n-hexylcarbonat, Di-n-heptylcarbonat, Di-n-octylcarbonat, Di-
n-nonylcarbonat, Di-n-decylcarbonat, Di-iso-decylcarbonat, Di-n-dodecylcarbonat, Di-n-tetradecyl- carbonat, Di-n-hexadecylcarbonat und Di-n-octadecylcarbonat. Ganz besonders bevorzugt sind Di-n-octylcarbonat (INCI-Bezeichnung: Dicarylylcarbonate; Handelsname Cetiol CC) und Di-3- octylcarbonat (INCI-Bezeichnung: Dicarylylcarbonate; Handelsname Tegosoft DEC). Erfindungsgemäß bevorzugt enthält das Mittel Dialkylether und/oder Dialkylcarbonate zu 0,05 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält das Mittel als zusätzlichen Inhaltsstoff mindestens Co-Bleichaktivator und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz.
Dieser Co-Bleichaktivator ist bevorzugt ausgewählt aus aliphatischen und/oder carbocyclischen Co-Bleichaktivatoren. Besonders bevorzugt enthält dieser Co-Bleichaktivator als wesentliches Strukturmerkmal eine Hydroxygruppe, eine Carbonsäure, einen Schwefelsäuremonoester, einen Phosphorsäuremonoester und/oder ein physiologisch verträgliches Salz davon. Für den Fall, dass es sich der toxikologisch unbedenkliche Co-Bleichaktivator eine Struktureinheit enthält, die mehrere räumliche Anordnungen erlaubt, wie beispielsweise substituierte Doppelbindungen oder Asymmetriezentren, so sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung selbstverständlich alle möglichen Stereoisomeren umfasst. Gegebenfalls kann es aber erfindungsgemäß bevorzugt sein, entweder nur ein mögliches Stereoisomer oder aber explizit ein Gemisch aus zwei oder mehreren Stereoisomeren einzusetzen.
Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass als Co-Bleichaktivator und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz mindestens einen Co-Bleichaktivator gemäß Formel (II) und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz enthalten ist,
R2>
VO— R1
R3 (N), worin
Y für eine Carbonyl-Gruppe, eine direkte Bindung oder Methylen-Gruppe steht, R1 für Wasserstoff, eine Ci-C4-Alkylgruppe, ein physiologisch verträgliches Kation oder eine SO3 - oder eine PO3 2"- Gruppe steht,
R2 für eine Amino-, eine Methylamino-, eine Dimethylamino-, eine Trimethylammonio- Gruppe, Phenyl, Benzyl, Phenoxymethyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl, 2-, 3-, 4- Toluolyl, oder eine R4-O-(CH2CH2O)n-Gruppe steht, worin R4 für eine C6-C20- Alkylgruppe und n für eine Zahl von größer als 15 steht, R3 für Wasserstoff oder eine gegebenenfalls verzweigte C-|-C6-Alkylgruppe steht, mit der Massgabe, dass, wenn Y für eine Carbonyl-Gruppe steht,
R1 für Wasserstoff, eine Ci-C4-Alkylgruppe oder ein physiologisch verträgliches
Kation steht,
R2 für eine Amino-, eine Methylamino-, eine Dimethylamino- oder eine Trimethylammonio-Gruppe steht, und
R3 für Wasserstoff oder eine gegebenenfalls verzweigte d-Cβ-Alkylgruppe steht, dass, wenn Y für eine direkte Bindung steht, R1 für Wasserstoff und
R2 für Phenyl, Benzyl, Phenoxymethyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl, 2-, 3- oder 4-Toluolyl steht, und
R3 für Wasserstoff oder eine gegebenenfalls verzweigte C1 -C6-Al kylgruppe steht, und dass, wenn Y für eine Methylen-Gruppe steht,
R1 für eine SO3 - oder eine PO3 2"-Gruppe steht,
R2 für eine R4-O(CH2CH2O)n-Gruppe steht, worin R4 für eine C6-C2o-Alkylgruppe und n für eine Zahl von größer als 15 steht, und
R3 für Wasserstoff steht.
Insbesondere sind erfindungsgemäß bevorzugte Mittel dadurch gekennzeichnet, dass als Co- Bleichaktivator mindestens eine gegebenenfalls an ihren Stickstoffatom N-methylierte oder N, N- dimethylierte, aliphatische Aminosäure und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz enthalten ist. Aminosäuren enthalten in ihrer Struktur üblicherweise asymmetrische Zentren, insbesondere Kohlenstoffatome als Chiralitätszentren. In Rahmen der vorliegenden Erfindung lassen sich Aminosäuren als chirale Reinstoffe oder auch als Enantiomeren- und/oder Diastereomerengemische einsetzen. Insbesondere racemische Gemische, also Gemische, bei denen beide Enantiomere einer Verbindung zu gleichen Anteilen enthalten sind, können bevorzugt sein. In der Natur überwiegt üblicherweise eine Enantiomerenform. Es kann daher ebenfalls bevorzugt sein, Aminosäuren in ihrer natürlich vorkommenden oder auch gerade in ihrer unnatürlichen Konfiguration einzusetzen. Bevorzugte Co-Bleichaktivatoren sind ausgewählt aus Glycin, N-Methyl-glycin, N,N-Dimethyl-glycin, Alanin, D/L-Alanin, L-Alanin, D- Alanin, N-Methyl- alanin, N,N-Dimethyl-alanin, Leucin, D/L-Leucin, L-Leucin, D-Leucin, N-Methyl-Ieucin, N, N- Dimethyl-Ieucin, Isoleucin, D/L-Isoleucin, L-Isoleucin, D-Isoleucin, N-Methyl-isoleucin, N, N- Dimethyl-isoleucin oder deren physiologisch verträglichen Salzen. Ganz besonders bevorzugt ist im erfindungsgemäßen Mittel als Co-Bleichaktivator Glycin und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz enthalten.
Bevorzugte Mittel enthalten als Co-Bleichaktivator mindestens einen aromatischen Alkohol und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz. Als erfindungsgemäß bevorzugte, aromatische Alkohole sind Benzylalkohol, 2-Phenylethylalkohol, 1-Phenylethylalkohol, 2-Phenoxyethanol, 1- Hydroxymethyl-naphthalin und/oder 2-Hydroxymethylnaphthalin zu nennen. Ein erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugter aromatischer Alkohol als Co-Bleichaktivator ist Benzylalkohol.
Schließlich können solche Mittel erfindungsgemäß bevorzugt sein, die als Co-Bleichaktivator ein physiologisch verträgliches Salz eines Alkylethersulfats gemäß Formel (IM),
R4-O(CH2CH2O)mSO3Y (IM), enthalten, worin R4 für eine C6-C2o-Alkylgruppe und m für eine Zahl von größer als 15 steht und Y für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium oder Alkanolammonium steht.
Alkylethersulfate ("Ethersulfate") werden großtechnisch durch SO3- oder Chlorsulfonsäure (CSA)- Sulfatierung von Fettalkohol- oder Oxoalkoholpolyglycolethern und nachfolgende Neutralisation hergestellt. Erfindungsgemäß bevorzugte Beispiele sind die Sulfate in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze von hoch ethoxylierten Anlagerungsprodukten von mindestens 16, durchschnittlich jedoch 20 bis 40 und insbesondere 25 bis 35 Mol Ethylenoxid (ausgedrückt durch m in Formel (IM)) an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Lauryl- alkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Eicosylalkohol oder deren technische Mischungen. Diese fallen beispielsweise bei der Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern auf Basis von Fetten und Ölen oder Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese sowie als Monomerfraktion bei der Dimerisierung von ungesättigten Fettalkoholen an. Bevorzugt sind technische Fettalkohole mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Taigfettalkohol. Die Ethersulfate können dabei sowohl eine konventionelle als auch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Ethersulfaten auf Basis von Addukten von durchschnittlich 25 bis 35 Mol Ethylenoxid an technische C12/i4- bzw. C12/18-Kokosfettalkohol- fraktionen in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
Ein besonders bevorzugter Co-Bleichaktivator ist unter der INCI-Bezeichnung Sodium Coceth-30 sulfate geführt und wird unter dem Handelsnamen Disponil FES 77 als 31-33 Gew.-%ige, wässrige Lösung von der Firma Cognis vertrieben.
Vorzugsweise wird/werden der bzw. die Co-Bleichaktivator(en) innerhalb bestimmter Mengenbereiche eingesetzt. Es sind erfindungsgemäße Mittel bevorzugt, die 0,01 bis 10 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, mindestens eines toxikologisch unbedenklichen Co-Bleichaktivators enthalten.
Unter Berücksichtigung der bisher genannten bevorzugten Ausführungsformen stellt es eine ganz spezielle und ausdrücklich bevorzugte Ausführungsform dar, wenn im Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern die eingesetzten Mittel in einem kosmetischen Träger als erste Komponente mindestens eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus A- Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, 4-Acetyl-1-methylpyridiniumbenzolsulfonat, 4-Acetyl-1- methylpyridiniumbromid, 4-Acetyl-1-methylpyridiniumhydrogensulfat, 4-Acetyl-1-allylpyridinium-p- toluolsulfonat, 4-Acetyl-1-allylpyridiniumbenzolsulfonat, 4-Acetyl-1-allylpyridiniumbromid, 4-Acetyl-
1-allylpyridiniumhydrogensulfat, 4-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridinium-p-toluosulfonat, 4-Acetyl-1-
(2-hydroxyethyl)pyridiniumbenzolsulfonat, 4-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridiniumbromid und A- Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridiniumhydrogensulfat enthält, als zweite Komponente Wasserstoffperoxid in den bereits beschriebenen bevorzugten Mengenanteilen, und als zusätzliche Co-Bleichaktivator-Komponente mindestens eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Glycin, Benzylalkohol und Sodium Coceth-30 sulfate enthält.
Ganz besonders bevorzugt sind schließlich Mittel, die eine der nachfolgenden Kombinationen enthalten, worin sich die Gewichtsangaben wiederum auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels beziehen:
Kombination (a): 0,1 bis 4,0 Gew.-% 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, 0,1 bis 3,0 Gew.-% Glycin und 0,1 bis 12,0 Gew.-% Wasserstoffperoxid.
Kombination (b): 0,1 bis 4,0 Gew.-% 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, 0,1 bis 3,0 Gew.-% Benzylalkohol und 0,1 bis 12,0 Gew.-% Wasserstoffperoxid.
Kombination (c): 0,1 bis 4,0 Gew.-% 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, 0,1 bis 3,0 Gew.-% Sodium Coceth-30 sulfate (Aktivsubstanz) und 0,1 bis 12,0 Gew.-% Wasserstoffperoxid.
Darunter ist die vorstehend genannte Kombination (a) wiederum am bevorzugtesten.
Ein üblicher Weg besteht daher darin, ein erstes Mittel, welches mindestens ein kationisches Acylpyridiniumderivat der allgemeinen Formel (I) enthält, direkt vor der Anwendung mit einem zweiten Mittel, in welchem das oder die Oxidationsmittel enthalten sind, zu vermischen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Aufhellen keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, bei welchem ein Aufhellmittel auf die keratinhaltigen Fasern aufgebracht, für eine Einwirkzeit von 1 bis 30 Minuten auf der Faser belassen und anschließend wieder ausgespült oder mit einem Shampoo ausgewaschen wird, wobei das Aufhellmittel unmittelbar vor dem Aufbringen auf das Haar durch Vermischen einer fließfähigen Zubereitung A, das die kationischen Acylpyridiniumderivate der allgemeinen Formel (I) enthält, und einer Oxidationsmittelzubereitung B, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder dessen Anlagerungsverbindungen an organische oder anorganische Verbindungen, erhalten wird.
Die Oxidationsmittelzubereitung B ist vorzugsweise eine wässrige, fließfähige Oxidationsmittelzubereitung. Dabei sind bevorzugte erfindungsgemäße Mittel zum Aufhellen keratinischer Fasern dadurch gekennzeichnet, dass die fließfähige Oxidationsmittelzubereitung B - bezogen auf ihr Gewicht - 40 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 80 Gew.-%, weiter bevorzugt 60 bis 77,5 Gew.-% und insbesondere 65 bis 75 Gew.-% Wasser enthält.
Blondierprozesse auf Keratinfasern laufen üblicherweise im alkalischen Milieu ab. Um die Keratinfasern und auch die Haut so weit wie möglich zu schonen, ist die Einstellung eines zu hohen pH-Wertes jedoch nicht wünschenswert. Daher ist es bevorzugt, wenn der pH-Wert des verwendungsbereiten Mittels zwischen 7 und 11 , insbesondere zwischen 8 und 10,5, liegt. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22 0C gemessen wurden.
Die zur Einstellung des bevorzugten pH-Wertes erfindungsgemäß verwendbaren Alkalisierungs- mittel können aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ammoniak, Alkalimetallhydroxiden, Alkanol- aminen, Alkalimetallmetasilikaten, Alkalimetallphosphaten und Alkalimetallhydrogenphosphaten ausgewählt werden.
Die gebrauchsfertigen Blondiermittel aus Zubereitung A und Oxidationsmittelzubereitung B sowie gegebenenfalls Blondierzubereitung C sollten bevorzugt einen pH-Wert im Bereich von 6 bis 12 aufweisen. Besonders bevorzugt ist die Anwendung im alkalischen Milieu. Die Anwendungstemperaturen können in einem Bereich zwischen 15 und 40 0C liegen. Nach einer Einwirkungszeit von 2 bis 60, bevorzugt 5 bis 45 Minuten wird das Blondiermittel durch Ausspülen von dem Haar entfernt. Das Nachwaschen mit einem Shampoo entfällt, wenn ein stark tensidhaltiger Träger verwendet wurde.
Erfindungsgemäß bevorzugte Blondiermittel für keratinische Fasern sind dadurch gekennzeichnet, dass sie einen alkalischen pH-Wert besitzen. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das anwendungsbereite Mittel einen pH-Wert zwischen 7,0 und 12,0, bevorzugt zwischen 8,0 und 11 ,0 besitzt. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22 0C gemessen wurden.
Üblicherweise wird der pH-Wert mit pH-Stellmitteln eingestellt. Zur Einstellung des pH-Werts sind dem Fachmann in der Kosmetik gängige Acidifizierungs- und Alkalisierungsmittel geläufig. Die zur Einstellung des pH-Wertes verwendbaren Alkalisierungsmittel werden typischerweise gewählt aus anorganischen Salzen, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle, organischen Alkalisierungs- mitteln, insbesondere Aminen, basische Aminosäuren und Alkanolaminen, und Ammoniak. Erfindungsgemäß bevorzugte Acidifizierungsmittel sind Genuss-Säuren, wie Zitronensäure, Essigsäure, Äpfelsäure oder Weinsäure, sowie verdünnte Mineralsäuren. Es hat sich aber im Rahmen der Untersuchungen zur vorliegenden Erfindung herausgestellt, dass erfindungsgemäß bevorzugte dadurch gekennzeichnet sind, dass sie zusätzlich ein anorganisches Alkalisierungsmittel enthalten. Das erfindungsgemäße, anorganische Alkalisierungsmittel wird bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat. Die als erfindungsgemäßes Alkalisierungs-
mittel einsetzbaren Alkanolamine werden ausgewählt unter Monoalkanolaminen,
Dialkanolaminen, wie beispielsweise Diethanolamin, oder Trialkanolaminen, wie beispielsweise Triethanolamin. Bevorzugte Alkanolamine werden ausgewählt aus der Gruppe 2-Aminoethan-1- ol, 2-Amino-2-methylpropan-1-ol und 2-Amino-2-methyl-propan-1 ,3-diol.
Für die starke Aufhellung sehr dunklen Haares ist der alleinige Einsatz von Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukten an organische beziehungsweise anorganische Verbindungen oftmals nicht ausreichend. In diesen Fällen wird in der Regel eine Kombination aus Wasserstoffperoxid und Persulfaten bzw. Peroxodisulfaten eingesetzt. Es hat sich gezeigt, dass die Beimengung der erfindungsgemäßen Acylpyridiniumderivate der allgemeinen Struktur (I) zu Wasserstoffperoxid auch bei einer weiteren Kombination aus Wasserstoffperoxid und Peroxomonosulfat- salzen bzw. Peroxodisulfatsalzen in einer Steigerung des Aufhellvermögens resultiert.
Daher kann es, sollte der Verbraucher den Wunsch nach einer sehr starken Blondierung verspüren, in einer weiteren Ausführungsform bevorzugt sein, wenn neben der kationischen Acyl- pyridiniumverbindung der allgemeinen Struktur (I) und Wasserstoffperoxid mindestens ein zusätzlicher Bleichkraftverstärker in dem Mittel zum Aufhellen der keratinischen Fasern enthalten ist.
Der zusätzliche Bleichkraftverstärker kann bereits in die Oxidationszubereitung B eingearbeitet sein. Wenn der zusätzliche Bleichkraftverstärker jedoch eine Lagerinstabilität in wässriger Lösung besitzt oder aus anderen Gründen nicht in der Oxidationsmittelzubereitung B anwesend ist, kann es bevorzugt sein, dem Aufhellmittel, bestehend aus Zubereitung und A und Oxidationszubereitung B unmittelbar vor der Anwendung eine Blondierzubereitung C, enthaltend den zusätzlichen Bleichkraftverstärker, zuzumischen.
Als zusätzliche Bleichkraftverstärker können im Rahmen dieser Erfindung Peroxoverbindungen, weiterhin Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren und/oder substituierte Perbenzoesäure ergeben, Kohlensäurederivate, Alkylcarbonate, - carbamate, Silylcarbonate und -carbamate eingesetzt werden.
Vorzugsweise ist der Bleichkraftverstärker ausgewählt aus Ammoniumperoxodisulfat, Alkalimetall- peroxodisulfaten, Ammoniumperoxomonosulfat, Alkalimetallhydrogenperoxomonosulfaten, Alkali- metallperoxodiphosphaten und Erdalkalimetallperoxiden. Besonders bevorzugte Bleichkraftverstärker sind Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat, Natriumperoxodisulfat, Kalium- hydrogenperoxomonosulfat, Kaliumperoxodiphosphat, Magnesiumperoxid und Bariumperoxid. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Mittel, die als Bleichkraftverstärker mindestens ein anorganisches Salz, ausgewählt aus Peroxomonosulfaten und/oder Peroxodisulfaten, enthalten. Weiterhin hat es sich bei den Arbeiten zur vorliegenden Erfindung als besonders bevorzugt erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen Mittel mindestens zwei verschiedene Peroxodisulfate enthalten. Bevorzugte Peroxodisulfatsalze sind dabei Kombinationen aus Ammoniumperoxodisulfat und Kaliumperoxodisulfat und/oder Natriumperoxodisulfat. Die Peroxoverbindungen sind
in einer Menge von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten. Der Einsatz von Persulfatsalzen bzw. Peroxodisulfatsalzen erfolgt in der Regel in Form eines gegebenenfalls entstaubten Pulvers, Paste oder eines in Form gepressten Formkörpers.
Die erfindungsgemäßen wasserfreien Zusammensetzungen anstelle und/oder zusätzlich zu den festen Peroxoverbindungen einen weiteren Bleichkraftverstärker enthalten.
Als Bleichverstärker können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylen- diamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1 ,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1 ,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. i- NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
Als Bleichverstärker vom Typ der Kohlensäurederivate können erfindungsgemäß bevorzugt Carbonatsalze bzw. Hydrogencarbonatsalze eingesetzt werden. Diese sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe der Ammonium-, Alkalimetall- (insbesondere Natrium- und Kalium-) sowie Erdalkalimetall- (insbesondere Magnesium- und Calcium-), -carbonatsalze bzw. -hydrogencarbonatsalze. Besonders bevorzugte Carbonat- bzw. Hydrogencarbonatsalze sind Ammonium- hydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Kalium- hydrogencarbonat, Kaliumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Calciumcarbonat. Diese besonders bevorzugten Salze können allein oder in deren Mischungen von mindestens zwei Vertretern als Bleichverstärker verwendet werden.
Bleichverstärker vom Typ der Alkylcarbonate und -carbamate sowie Silylcarbonate und SiIyI- carbamate können in den wasserfreien Zusammensetzungen als Bleichverstärker eingesetzt werden und sind durch Verbindungen der Formel (BV) gekennzeichnet O
RK X .R2 x υ (BV), worin
R1 für einen gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen, verzweigten, oder cyclischen, substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffrest, oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe bzw. einen substituierten oder unsubstituierten Heterocyclus steht,
X für eine Gruppe O oder NR3 steht, worin R3 für ein Wasserstoffatom, einen gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen, verzweigten, oder cyclischen, substituierten oder unsub- stituierten Kohlenwasserstoffrest oder für eine substituierte oder unsubstituierte Silylgruppe oder für eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe bzw. einen substituierten oder unsubstituierten Heterocyclus steht, und
R2 für ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetallatom, insbesondere Natrium, oder eine Gruppe SiR3 in der die Reste R unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, einen gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen, verzweigten, oder cyclischen, substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffrest oder für eine Trialkylsilylgruppe, vorzugsweise eine Trimethylsilylgruppe oder für eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe bzw. einen substituierten oder unsubstituierten Heterocyclus oder für ein Halogen, eine substituierte oder unsubstituierte Hydroxy- oder Aminogruppe stehen,
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt verwendete Zusammensetzungen sind dadurch gekennzeichnet, dass der Rest R1 in Formel (BV) ausgewählt ist aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl sowie Hydroxymethyl und Hydroxyethyl. Bevorzugte Reste R2 und R3 in der Formel (BV) sind Wasserstoff, substituierte oder unsubstituierte, geradkettige oder verzweigte Alkylreste sowie Trialkylsilylreste. Unter diesen sind Wasserstoff, Methyl-, Ethyl-, t-Butyl- und Trimethylsilylreste bevorzugt. Bevorzugte Reste R in der Formel (BV) sind substituierte oder unsubstituierte, geradkettige oder verzweigte Alkylreste. Unter diesen sind die Alkylreste mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sowie die Hydroxyalkylreste bevorzugt, so dass bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen dadurch gekennzeichnet sind, dass die Reste R in Formel (BV) ausgewählt sind aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl sowie Hydroxyethyl.
Als weitere zusätzliche Bleichverstärker können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bevorzugt mindestens eine Verbindung ausgewählt aus Essigsäure, Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Salicylsäure und ortho-Phthalsäure, enthalten sein. Die neben oder anstelle von Peroxoverbindungen eingesetzten Bleichkraftverstärker sind in den erfindungsgemäßen, kosmetischen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.
Obwohl prinzipiell keine Einschränkungen hinsichtlich der Formulierung der Blondierzubereitung C bestehen, hat es sich erfindungsgemäß als bevorzugt erwiesen, wenn die Zubereitung C wasserfrei formuliert ist. Wasserfrei im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet einen Wassergehalt bezogen auf die Zubereitung C von weniger als 5 Gew.-%, insbesondere von weniger als 2 Gew.-%. Blondierzubereitungen, die weniger als 0,1 Gew.-% Wasser, enthalten können erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt sein. Die Zubereitung C ist vorzugsweise als Pulver oder als wasserfreie Paste formuliert.
Im Falle der Formulierung als wasserfreie Paste hat es sich als besonders bevorzugt erwiesen, wenn die Zubereitung C mindestens einen nicht hydroxylierten Fettsäureester mit einem Schmelzpunkt von höchstens 500C, insbesondere von höchstens 300C, und/oder mindestens eine C-ιo-C3o-Fettsäure mit mindestens einer zusätzlichen Hydroxygruppe und/oder ein Derivat davon, enthält. Ester von nicht hydroxylierten C6-C3o-Alkylmonocarbonäuren mit C2-C30- Monoalkoholen eignen sich erfindungsgemäß bevorzugt als Fettsäureester. Bevorzugt sind die Monoester der Fettsäuren mit Monoalkoholen mit 2 bis 24 C-Atomen. Erfindungsgemäß bevorzugt sind Isopropylmyristat, lsononansäure-C16-18-alkylester, 2-Ethylhexylpalmitat, Stearinsäure-2-ethylhexylester, Cetyloleat, Kokosfettalkohol-caprinat/-caprylat, n-Butylstearat, Oleylerucat, Isopropylpalmitat, Oleyloleat, Laurinsäurehexylester, Myristylmyristat, Cetearyl- isononanoat und Ölsäuredecylester.
Wie bereits erwähnt, können die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mittel auch direkt vor der Anwendung aus zwei oder mehreren getrennt verpackten Zubereitungen hergestellt werden. Dies bietet sich insbesondere zur Trennung inkompatibler Inhaltsstoffe an, um eine vorzeitige Reaktion zu vermeiden.
Der Einsatz von Persulfatsalzen bzw. Peroxodisulfatsalzen erfolgt in der Regel in Form eines gegebenenfalls entstaubten Pulvers oder eines in Form gepressten Formkörpers. Um einen vorzeitigen Abbau der erfindungsgemäßen Acylpyridiniumderivate durch den Kontakt mit den Persulfaten bzw. Peroxodisulfaten zu vermeiden, ist es erfindungsgemäß bevorzugt, die Persulfate bzw. Peroxodisulfate als separat verpackte Komponente C zur Verfügung zu stellen.
In diesem Zusammenhang ist ein Verfahren zum Aufhellen von menschlichen Haaren mit einem aus drei Komponenten bestehendes Mittel ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Dieses Mittel wird unmittelbar vor dem Aufbringen auf das Haar durch sorgfältiges Vermischen einer fließfähigen Zubereitung A, die die kationischen Acylpyridiniumderivate der allgemeinen Formel (I) enthält, einer Oxidationsmittelzubereitung B, enthaltend mindestens ein Oxidations- mittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder dessen Anlagerungsverbindungen an organische oder anorganische Verbindungen und zusätzlich einer dritten, in Pulverform vorliegenden Zubereitung C, welche mindestens ein anorganisches Persulfatsalz bzw. Peroxodisulfatsalz enthält, hergestellt.
Die Mischung der Zubereitungen A und B bzw. gegebenenfalls der Zubereitungen A, B und C vor der Anwendung führt zu einer Anwendungsmischung, die ein Mittel mit den drei zwingenden Inhaltsstoffen ist.
Vorzugsweise wird den fließfähigen Zubereitungen A und/oder B ein Emulgator bzw. ein Tensid zugesetzt, wobei oberflächenaktive Substanzen je nach Anwendungsgebiet als Tenside oder als Emulgatoren bezeichnet werden und aus anionischen, kationischen, zwitterionischen, amphoteren und nichtionischen Tensiden und Emulgatoren ausgewählt sind.
Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie beispielsweise eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül.
Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat-, Sulfonat- oder Sulfat-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-di- methylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxy- ethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokos- acylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Unter amphoteren Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8-C24-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylg- lycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte amphotere Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das Ci2-Ci8- Acylsarcosin.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen Färbemittel weitere, nichtionogene grenzflächenaktive Stoffe, enthalten. Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Als nichtionische Tenside eignen sich insbesondere C8- C22-Alkylmono- und oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga. Insbesondere die nicht- ethoxylierten Verbindungen haben sich als besonders geeignet erwiesen.Als weitere bevorzugte nichtionische Tenside haben sich die Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an gesättigte lineare Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaften werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von ethoxyliertem Glycerin enthalten.
Die anionischen, nichtionischen, zwitterionischen oder amphoteren Tenside werden in Mengen von 0,1 bis 45 Gew.%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des anwendungsbereiten Mittels, eingesetzt.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind ebenfalls kationische Tenside vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethyl- ammoniumchloride sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die langen Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar. Die Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter der Bezeichnung Tegoamid S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin dar. Bei Esterquats handelt es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1 ,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex, Dehyquart und Armocare vertrieben.
Die kationischen Tenside sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.- % sind besonders bevorzugt.
In einer bevorzugten Ausführungsform können nicht-ionische, zwitterionische und/oder amphotere Tenside sowie deren Mischungen bevorzugt sein.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Oxidationsmittelzubereitungen mindestens einen Stabilisator oder Komplexbildner enthalten. Besonders bevorzugte Stabilisatoren sind Phenacetin, Alkalibenzoate (Natriumbenzoat) und Salicylsäure. Erfindungsgemäß bevorzugt ist auch der Einsatz von sogenannten Komplexbildnern. Komplexbilder sind Stoffe, die Metallionen komplexieren können. Bevorzugte Komplexbildner sind sogenannte Chelatkomplexbildner, also Stoffe, die mit Metallionen cyclische Verbindungen bilden, wobei ein einzelner Ligand mehr als eine Koordinationsstelle an einem Zentralatom besetzt, d. h. mindestens "zweizähnig" ist. Die Zahl der gebundenen Liganden hängt von der Koordinationszahl des zentralen Ions ab. Erfindungsgemäß bevorzugte Komplexbildner sind stickstoffhaltigen Polycarbonsäuren, insbesondere EDTA, und Phosphonate, vorzugsweise Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate und insbesondere 1-Hydroxyethan-1 ,1-diphosphonat (HEDP) bzw.
dessen Di- oder Tetranatriumsalz und/oder Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP) bzw. dessen Hexanatriumsalz und/oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) bzw. dessen Hepta- oder Octanatriumsalz.
Es hat es sich erfindungsgemäß als bevorzugt erwiesen, wenn die Mittel mindestens ein Verdickungsmittel enthält. Bezüglich dieser Verdickungsmittel bestehen keine prinzipiellen Einschränkungen. Es können sowohl organische als auch rein anorganische Verdickungsmittel zum Einsatz kommen.
Wie bereits erwähnt, können die Mittel nicht nur als reine Aufhellmittel, d.h. als sogenannte Blondiermittel, sondern auch als Färbe- und Aufhellmittel bereitgestellt werden, die gleichzeitig mit der Aufhellung auch eine Färbung der Keratinfasern bewirken.
Zur Bereitstellung farbverändernder kosmetischer Mittel, insbesondere für die Haut oder keratinhaltige Fasern wie beispielsweise menschliche Haare, kennt der Fachmann je nach Anforderungen an die Färbung diverse Färbesysteme. Für permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten üblicherweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten. Die Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe aus. Die Oxidationsfärbemittel zeichnen sich zwar durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse aus. Für natürlich wirkende Färbungen muss aber üblicherweise eine Mischung aus einer größeren Zahl von Oxidationsfarbstoffvorprodukten eingesetzt werden; in vielen Fällen werden weiterhin direktziehende Farbstoffe zur Nuancierung verwendet. Für temporäre Färbungen werden üblicherweise Färbe- oder Tönungsmittel verwendet, die als färbende Komponente sogenannte Direktzieher enthalten. Hierbei handelt es sich um Farbstoffmoleküle, die direkt auf das Substrat aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Zu diesen Farbstoffen gehört beispielsweise das bereits aus dem Altertum zur Färbung von Körper und Haaren bekannte Henna. Diese Färbungen sind gegen Shampoonieren in der Regel deutlich empfindlicher als die oxidativen Färbungen, so dass dann sehr viel schneller eine vielfach unerwünschte Nuancenverschiebung oder gar ein sichtbarer homogener Farbverlust eintritt.
In einer Ausführungsform zur Farbveränderung ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung mit mindestens einer farbve rändernden Komponente kombinierbar. Die farbverändernden Komponenten im Sinne der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt ausgewählt (1 ) aus mindestens einem Oxidationsfarbstoffvorprodukt und/oder (2) aus mindestens einem direktziehenden Farbstoff.
Die Oxidationsfärbemittel enthalten mindestens eine Entwicklerkomponente und gegebenenfalls mindestens eine Kupplerkomponente. Kuppler- und Entwicklerkomponenten werden auch als
Oxidationsfarbstoffvorprodukte bezeichnet. Zudem können die Oxidationsfärbemittel auch noch direktziehende Farbstoffe als Nuanceure enthalten. Bevorzugte Mittel zum Färben und/oder Aufhellen keratinischer Fasern sind demnach dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp und Kupplertyp enthalten. Dabei kann es unerheblich sein, ob die farbgebende Komponente in die Zubereitung A, die Oxidations- zubereitung B oder gegebenenfalls die Blondierzubereitung C eingearbeitet ist. Bevorzugt wird die farbgebende Komponente in die Emulsionszubereitung A eingearbeitet.
In Aufhellmitteln werden häufig farbve rändernde Mittel eingesetzt, um einen sogenannten Mattierungseffekt zu erzielen. Unter Mattierung versteht der Fachmann die Fähigkeit eines Mittels, bei der Aufhellung in der Faser verbliebene Gelb- oder Roteindrücke durch komplementäre Haarfarben zu kompensieren. Häufig werden dazu geringere Mengen an farbgebenden Komponenten eingesetzt, vorzugsweise unter 1 ,0 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-% aller farbgebenden Komponenten, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Mittels. Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel zum Aufhellen keratinischer Fasern sind demnach dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp und/oder Kupplertyp enthalten.
Die erfindungsgemäßen Aufhellmittel enthalten als Oxidationsfarbstoffvorprodukte mindestens eine Kuppler- und mindestens eine Entwicklerkomponente. Bevorzugte Entwicklerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus p- Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1 ,2-Dihydroxyethyl)- p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylen- diamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1 H-imidazol-1-yl)propyl]amin, N,N'-Bis-(2-hydroxy- ethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1 ,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1 ,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)propan-2-ol, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1 ,4-diazacycloheptan, 1 ,10- Bis-(2,5-diaminophenyl)-1 ,4,7,10-tetraoxadecan, p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, A- Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(1 ,2-dihydroxyethyl)phenol und 4-Amino-2-(diethyl- aminomethyl)phenol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, A- Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin sowie deren physiologisch verträglichen Salzen. Besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten sind p-Toluylendiamin, 2-(2- Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methyl- phenyl)-N-[3-(1 H-imidazol-1-yl)propyl]amin, und/oder 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-pyrazol sowie deren physiologisch verträglichen Salze. Die Entwicklerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,0001 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite mattierende Aufhellmittel, verwendet.
Kupplerkomponenten bilden im Rahmen der oxidativen Färbung allein keine signifikante Färbung aus, sondern benötigen stets die Gegenwart von Entwicklerkomponenten. Daher ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass bei Verwendung mindestens einer Kupplerkomponente zusätzlich mindestens eine Entwicklerkomponente zum Einsatz kommt. Erfindungsgemäß bevorzugte
Kupplerkomponenten werden ausgewählt unter 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 3-
Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 5-Amino-4-chlor-2-methyl- phenol, 5-(2-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 2-Aminophenol, 3- Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1- Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'- hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}- amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2- Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2-hydroxyethyl)aminobenzol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1 ,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5-Diamino-2,6- dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 1-Naphthol, 1 ,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Di- hydroxynaphthalin, 1 ,7-Dihydroxynaphthalin, 1 ,8-Dihydroxynaphthalin, 4-Hydroxyindol, 6- Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin oder Gemischen dieser Verbindungen oder den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen. Besonders bevorzugt ist Resorcin, 2-Methylresorcin, 5-Amino-2-methylphenol, 3- Aminophenol, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2- amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin und 1-Naphthol sowie eines deren physiologisch verträglichen Salze. Die Kupplerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,0001 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite mattierende Aufhellmittel, verwendet.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel mindestens einen direktziehenden Farbstoff enthalten. Dabei handelt sich um Farbstoffe, die direkt auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitro- phenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole. Direktziehende Farbstoffe können in anionische, kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe unterteilt werden. Die direktziehenden Farbstoffe werden jeweils bevorzugt in einer Menge von 0,0001 bis 0,2 Gew.-%, bevorzugt von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, eingesetzt. Die Gesamtmenge an direktziehenden Farbstoffen beträgt vorzugsweise höchstens 0,1 Gew.-%.
Bevorzugte anionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen Acid Yellow 1 , Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, Acid Orange 7, Acid Red 33, Acid Red 52, Pigment Red 57:1 , Acid Blue 7, Acid Green 50, Acid Violet 43, Acid Black 1 , Acid Black 52 and Tetrabromphenolblau bekannten Verbindungen. Bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe sind dabei kationische Triphenylmethanfarbstoffe (wie Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14), aromatischen Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert sind (wie Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown 16 und Basic Brown 17) sowie direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, wie sie
beispielsweise in der EP-A2-998 908, auf die an dieser Stelle explizit Bezug genommen wird, in den Ansprüchen 6 bis 11 genannt werden. Die Verbindungen, die auch unter den Bezeichnungen Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red 51 bekannt sind, sind ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe. Die kationischen direktziehenden Farbstoffe, die unter dem Warenzeichen Arianor vertrieben werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe. Als nichtionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere nichtionische Nitro- und Chinonfarbstoffe und neutrale Azofarb- stoffe. Bevorzugte nichtionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, HC Orange 1 , Disperse Orange 3, HC Red 1 , HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11 , HC Red 13, HC Red BN, HC Blue 2, HC Blue 1 1 , HC Blue 12, Disperse Blue 3, HC Violet 1 , Disperse Violet 1 , Disperse Violet 4, Disperse Black 9 bekannten Verbindungen, sowie 1 ,4-Diamino-2-nitro- benzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1 ,4-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(2-hydroxy- ethyl)aminophenol, 2-(2-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro- 1-methylbenzol, 1-Amino-4-(2-hydroxyethyl)amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]benzoesäure, 6-Nitro- 1 ,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, 2-Hydroxy-1 ,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2- Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chlor-6-ethylarnino-4-nitro- phenol.
Es ist nicht erforderlich, dass die fakultativ enthaltenen direktziehenden Farbstoffe jeweils einheitliche Verbindungen darstellen. Vielmehr können, bedingt durch die Herstellungsverfahren für die einzelnen Farbstoffe, in untergeordneten Mengen noch weitere Komponenten enthalten sein, soweit diese nicht das Färbeergebnis nachteilig beeinflussen oder aus anderen Gründen, z.B. toxikologischen, ausgeschlossen werden müssen. Weiterhin können als direktziehende Farbstoffe auch in der Natur vorkommende Farbstoffe eingesetzt werden, wie sie beispielsweise in Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz, Kamillenblüte, Sandelholz, schwarzem Tee, Walnuss, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu und Alkannawurzel enthalten sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das erfindungsgemäße Mittel eine färbende Mattierungskombination, die eine Kombination aus mindestens einem blauen direktziehenden Farbstoff und einem roten direktziehenden Farbstoff umfasst, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen der Summe aller blauen direktziehenden Farbstoffe und der Summe aller roten direktziehenden Farbstoffe einen Wert von größer oder gleich 1 besitzt. So ist es möglich, unerwünschte Farbverschiebungen in Richtung rosa-/rose-farbene Nuancen zu vermeiden.
Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Gesamtgewicht aller blauen direktziehenden Farbstoffe größer als das Gesamtgewicht aller roten direktziehenden Farbstoffe ist. Erfindungsgemäß bevorzugte Farbstoffkombinationen sind solche, die mindestens die Kombination aus Tetrabromphenolblau und Acid Red 92; Tetrabromphenolblau und Acid Red
98; Tetrabromphenolblau und Acid Red 94; Tetrabromphenolblau und Acid Red 87 oder
Tetrabromphenolblau und Acid Red 51.
Es kann erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sein, wenn das Mittel weitere direktziehende Farbstoffe enthält. Besonders bevorzugt enthält das Mittel als weiteren direktziehenden Farbstoff einen gelben und/oder orangen Farbstoff. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn unerwünschte rötliche Farbverschiebungen beim Blondierprozess auftreten.
Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise nichtionische Polymere (wie Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinyl- pyrrolidinon und Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere, Polyethylenglykole und Polysiloxane); kationische Polymere (wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quaternären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid-Dimethyldiallyl-ammoniumchlorid-Copoly- mere, mit Diethylsulfat quaternierte Dimethylamino-ethylmethacrylat-Vinylpyrrolidinon-Copoly- mere, Vinylpyrrolidinon-lmidazolinium-methochlorid-Copolymere und quaternierter Polyvinylal- kohol); zwitterionische und amphotere Polymere (wie Acrylamidopropyl-trimethylammonium- chlorid/Acrylat-Copolymere und Octylacrylamid/Methyl-methacrylat/t-Butylaminoethylmethacry- lat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere); anionische Polymere (wie Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Co- polymere, Vinylacetat/ Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Malein-säure- anhydrid-Copolymere und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-t-Butyl-acrylamid-Terpolymere); weitere Verdickungsmittel (wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxy- alkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylo- pektin und Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z. B. PoIy- vinylalkohol); Strukturanten (wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure); haarkonditionierende Verbindungen (wie Phospholipide, Sojalecithin, Ei-Lecitin und Kephaline sowie Silikonöle); Proteinhydrolysate (insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte Proteinhydrolysate); Parfümöle; Cyclodextrine; faserstrukturverbessernde Wirkstoffe (insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose); Entschäumer (wie Silikone, bevorzugt Dimethicon); Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe (wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol); Lichtschutzmittel beziehungsweise UV-Blocker (insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine); Wirkstoffe (wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol); Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen (insbesondere solche der Gruppen A, B3, B5, B6, C, E, F und H); Cholesterin; Konsistenzgeber (wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether); Fette und Wachse (wie Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine); Fettsäurealkanolamide; Quell- und Penetrationsstoffe (wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate); Trübungsmittel (wie Latex, Styrol/PVP- und
Styrol/Acrylamid-Copolymere); Perlglanzmittel (wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie
PEG-3-distearat); Pigmente; Treibmittel (wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft) sowie Antioxidantien.
Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.
Als weiteren Bestandteil können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mindestens eine Ammoniumverbindung aus der Gruppe Ammoniumchlorid, Ammoniumcarbonat, Ammonium- bicarbonat, Ammoniumsulfat und/oder Ammoniumcarbamat in einer Menge von 0,5 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des Mittels enthalten.
Die Mittel enthaltend die Wirkstoffe in einem kosmetischen Träger. Dieser kosmetische Träger ist bevorzugt wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Zum Zwecke der Haarbleiche sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Es ist aber auch möglich, zur Lagerung eine pulverförmige oder auch Tabletten-förmige Formulierung bereitzustellen, was für Aufhellmittel bevorzugt ist. Diese wird dann vor der Anwendung in einem Lösemittel, wie Wasser oder mit organischen Lösemitteln bzw. mit Gemischen aus Wasser und organischen Lösemitteln unter Erhalt der Anwendungsmischung vermengt. Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 40 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser. Unter wässrig- alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines CrC4-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Iso- propanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösungsmittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Ethyldiglykol, 1 ,2-Propylenglykol, n-Propanol, n-Butanol, n-Butylenglykol, Glycerin, Diethylenglykolmonoethylether, und Diethylenglykolmono-n- butylether, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösungsmittel. Bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich ein nichtwässriges Lösungsmittel enthalten, wobei besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel das Lösungsmittel in einer Konzentration von 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt in einer Konzentration von 1 bis 20 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt in einer Konzentration von 2 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Mittel, enthalten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern wird ein Aufhellmittel gemäß voranstehender Merkmale auf die keratinhaltigen Fasern aufgebracht, für eine Einwirkzeit von 1 bis 30 Minuten auf der Faser belassen und anschließend wieder ausgespült oder mit einem Shampoo ausgewaschen. Bevorzugt wird das Mittel für eine
Einwirkzeit von 1 bis 30 Minuten bevorzugt, 5 bis 30 Minuten und insbesondere bevorzugt 10 bis
30 Minuten im Haar belassen. Bevorzugt liegt die Temperatur während der Einwirkzeit zwischen 10 0C und 40 0C, insbesondere zwischen 20 0C und 38 0C, und besonders bevorzugt zwischen 25 0C und 35 0C. Die erfindungsgemäßen Verfahren erzielen bereits bei physiologisch verträglichen Temperaturen von unter 45 0C exzellente Aufhellergebnisse. Sie eignen sich deshalb besonders zum Färben von menschlichen Haaren.
Während der Einwirkzeit des Mittels auf der Faser kann es vorteilhaft sein, den Aufhellvorgang durch Wärmezufuhr zu unterstützen. Die Wärmezufuhr kann durch eine externe Wärmequelle, wie z.B. warme Luft eines Warmluftgebläses, als auch, insbesondere bei einer Haarfärbung am lebenden Probanden, durch die Körpertemperatur des Probanden erfolgen. Bei letzterer Möglichkeit wird üblicherweise die zu färbende Partie mit einer Haube abgedeckt.
Nach der Einwirkungszeit wird das Haarfärbemittel durch Ausspülen, gegebenenfalls mit Hilfe eines Shampoos, von dem zu färbenden Haar entfernt. Das Nachwaschen mit einem Shampoo kann entfallen, wenn ein stark tensidhaltiger Träger, z. B. ein Färbeshampoo, verwendet wurde.
Die Aufhellmittel können demnach als Einkomponentenmittel, als Zweikomponenten-Mittel formuliert und entsprechend angewendet werden. Eine Auftrennung in Mehrkomponentensysteme bietet sich insbesondere dort an, wo Inkompatibilitäten der Inhaltsstoffe zu erwarten oder zu befürchten sind; das einzusetzende Mittel wird bei solchen Systemen vom Verbraucher direkt vor der Anwendung durch Vermischen der Komponente hergestellt.
Ein Aufhellverfahren, bei dem die Verbindungen der allgemeinen Struktur (I) zunächst getrennt von Wasserstoffperoxid vorliegen, ist dabei bevorzugt. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Aufhellen und gegebenenfalls Färben von menschlichen Haaren, bei dem eine Zusammensetzung auf wässriger Grundlage, enthaltend Wasserstoffperoxid, mit einer Zusammensetzung, enthaltend mindestens eine Verbindung der allgemeinen Struktur (I) (vide supra) zu einem Aufhellmittel vermischt wird, und dieses auf das Haar aufgebracht wird.
Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Mittel zum Aufhellen keratinischer Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass es in einem kosmetischen Träger (i) mindestens ein kationisches Acylpyridiniumderivat der Formel (I),
worin
R für eine CrC6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkyl- gruppe, eine Ci-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Carboxy-Ci-C6-alkylgruppe,
eine Aryl-Ci-C6-alkylgruppe, eine Heteroaryl-Ci-C6-alkylgruppe, eine Mono- oder
Di-C-|-C6-Alkyl-Amino-C2-C6-Alkylgruppe, eine 3-Oxobutylgruppe, eine 2-Oxo- propylgruppe, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe steht, R' für eine d-C^Alkylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe oder eine C1-Ce-
Al koxy-C2-C6-a I ky Ig ru ppe ,
X" für ein physiologisch verträgliches Anion steht, (ii) mindestens ein Assoziativpolymer und (iii) Wasserstoffperoxid enthält.
Eine bevorzugte Ausführungsform des zweiten Erfindungsgegenstands ist ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es zusätzlich mindestens einen Dialkylether und/oder ein Dialkylcarbonat enthält. Eine weitere, besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist gegeben, wenn das Aufhellmittel zusätzlich mindestens einen Co-Bleichaktivator und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz enthält. Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Mittels gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Verfahren Gesagte.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die kosmetische, nicht-therapeutische Verwendung eines Mittels des zweiten Erfindungsgegenstands zum Aufhellen von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren bei verringerter Faserschädigung.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die kosmetische, nicht-therapeutische Verwendung eines Mittels des zweiten Erfindungsgegenstands zur Verbesserung des Pflegezustands der Faser beim Aufhellvorgang.
Eine Verringerung der Faserschädigung und eine Verbesserung des Pflegezustands lassen sich insbesondere anhand des beim Aufhellvorgang entstandenen Haarspliß und Haarbruchs quantifizieren. Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher die kosmetische, nicht-therapeutische Verwendung eines Mittels des zweiten Erfindungsgegenstands zur gleichzeitigen Verringerung von Spliss der Fasern und/oder zur gleichzeitigen Verringerung des Haarbruchs während des Aufhellvorgangs.
Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendung gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Verfahren und Mitteln Gesagte. Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern, ohne sie einzugrenzen oder auf die Beispiele einzuschränken.
B e i s p i e l e
1.1 Herstellung von Blondiercremes
Aus den aufgelisteten Bestandteilen wurden Blondiercremes wie folgt hergestellt
Rohstoffe: Hydrenol D (INCI-Bezeichnung: Cetearyl alcohol; Cognis); Lorol tech. (INCI-Bezeich- nung: Coconut alcohol; Cognis); Texapon NSO (ca. 27,5% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate; Cognis); Stabylen 30 (INCI-Bezeichnung: Acrylates/Vinylisodecanoate Crosspolymer; Sigma); Cetiol OE (INCI-Bezeichnung: Dicarylylether; Cognis); Turpinal SL (ca. 60% Aktivsubstanzgehalt; INCI-Bezeichnung: Etidronic Acid, Aqua; Solutia); Gluadin W 40 (ca. 42% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: hydrolyzed wheat protein; Cognis).
Stabylen 30 und Cetiol OE wurden bei Raumtemperatur vordispergiert. Anschließend wurden die anderen Komponenten unter Rühren der Reihe nach eingearbeitet, dann wurde mit Wasser aufgefüllt und die Formulierung kalt gerührt. Bei den Rezepturen V1 und V2 handelt es sich um nicht erfindungsgemäße Vergleichsrezepturen ohne Bleichaktivatorsystem bzw. mit Bleichaktivator gemäß WO2006036747, die Rezeptur E1 ist ein erfindungsgemäßes Beispiel mit dem Bleichaktivator 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat und Glycin als Bleichaktivatorsystem.
Jede Blondiercreme wurde im Verhältnis 1 :1 mit einer wie folgt zusammengesetzten Entwicklerdispersion ausgemischt. Der pH-Wert der Anwendungsmischung lag zwischen 9 und 10,2.
Rohstoffe: Texapon NSO (ca. 27,5%; INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate; Cognis); Aculyn 33 (ca. 28%; INCI-Bezeichnung: Acrylates Copolymer; Rohm & Haas); DC DB 1 10 A (INCI-Bezeichnung: Dimethicon; Dow Corning).
Für den Blondierprozess wurde auf Strähnen hellbraunen Haares (Codes: Kerling 6/0) von ca. 0,7 g Gewicht die 4-fache Menge der fertigen Anwendungsmischung appliziert. Nachdem die Strähnen für 30 Minuten bei 32 0C blondiert wurden, wurden sie mit einem handelsüblichen Shampoo gewaschen und mit einem Föhn getrocknet.Anschließend wurde die Strähnen für 24 h bei 25 0C und 25% relativer Luftfeuchtigkeit gelagert.
2. Haarschädigungsmessungen
Unbehandelte Kontroisträhnen und die mit den Aufhellmitteln behandelten Strähnen wurden mit Kunststoffkämmen der Firma Hercules Sägemann 20.000mal gekämmt. Dabei wurden die Strähnen regelmäßig entladen. Die Temperatur betrug 25 0C, die relative Luftfeuchtigkeit 25%.
2.1 Bestimmung der Splißrate
Von den Haarsträhnen wurden jeweils Spitzen von 1 ,5 cm Länge abgeschnitten und auf ein sehr feines Sieb transferiert (Durchmesser 200 μm). Mittels eines von unten erzeugten Luftstroms wurde Haar mit Spliss von ungesplißtem Haar getrennt. Für jede Strähne wurde die auf dem Sieb zurückbleibende Haarmenge mit Spliss bestimmt und mit Gesamtmenge des abgeschnittenen Haares verglichen.
2.2 Bestimmung des Haarbruchs
Für jede Strähne wurde das gebrochene Haar in einer Vorrichtung unterhalb des Kamms gesammelt, gewogen und mit Gesamtmenge des Haares jeder Strähne verglichen.
3. Ergebnisse Splißrate: Tabelle 1 :
3.1 Deutung der Ergebnisse
Die erfindungsgemäße Aufhellrezeptur (E1 + EW) führt zu einer signifikanten Verbesserung von Spliss und Haarbruch gegenüber dem unbehandelten Haar wie auch gegenüber der Vergleichsrezeptur ohne erfindungsgemäße kationische Acylpyrimindium-Verbindung (V1 + EW).