DE102010063371A1 - Aufhellmittel aus Formkörpern, enthaltend Acylpyridiniumverbindungen - Google Patents

Aufhellmittel aus Formkörpern, enthaltend Acylpyridiniumverbindungen Download PDF

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Abstract

Gegenstand der Erfindung ist ein Formkörper, enthaltend mindestens ein Acylpyridiniumderivat der Formel (I),sowie Mittel zum Aufhellen keratinischer Fasern, die durch Lösen und/oder Dispergieren eines solchen Formkörpers mit einer Oxidationsmittelzubereitung hergestellt werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Mittel zum Aufhellen keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, enthaltend einen speziellen Bleichaktivator.
  • Die Veränderung von Haarfarbe stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Für den Zweck der Aufhellung der eigenen Haarfarbe bzw. für das Blondieren sind im Markt verschiedene Blondiermittel mit unterschiedlicher Blondierleistung erhältlich. Die Grundlagen der Blondierverfahren sind dem Fachmann bekannt und können in einschlägigen Monographien, z. B. von Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, 1989, Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg, oder W. Umbach (Hrg.), Kosmetik, 2. Auflage, 1995, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, nachgelesen werden.
  • Die in Blondiermitteln enthaltenen Oxidationsmittel sind in der Lage, durch die oxidative Zerstörung des haareigenen Farbstoffes Melanin die Haarfaser aufzuhellen. Für einen moderaten Blondiereffekt genügt der Einsatz von Wasserstoffperoxid – vorzugsweise unter Einsatz von Ammoniak oder anderen Alkalisierungsmitteln – als Oxidationsmittel allein, für das Erzielen eines stärkeren Blondiereffektes wird üblicherweise eine Mischung aus Wasserstoffperoxid und Peroxodisulfatsalzen eingesetzt. Mit der Aufhellung geht jedoch auch eine Schädigung des Haares einher, da nicht nur die natürlichen farbgebenden Komponenten des Haares, sondern auch die übrigen Strukturbestandteile des Haares oxidativ geschädigt werden. Je nach Ausprägung des Schädigungsgrades reicht dieser von rauem, sprödem und schwieriger auskämmbarem Haar über eine verminderte Widerstandsfähigkeit und Reißfestigkeit des Haares bis hin zu Haarbruch. Mit größeren Mengen an Wasserstoffperoxid und gegebenenfalls der Peroxodisulfate gehen in der Regel stärkere Schädigungen der Keratinfaser einher. Auch wenn die bislang auf dem Markt befindlichen Blondiermittel in der Regel gute Aufhellleistungen zeigen, so können sie aufgrund von Haarschädigung, langen Anwendungszeiten und der aufgrund der hohen Konzentrationen an Oxidations- und Alkalisierungsmittel möglichen Hautreizungen nicht als optimal angesehen werden. Es besteht daher weiterhin Bedarf nach Aufhellmitteln, welche eine gute Aufhellleistung zeigen, ohne gleichzeitig die Haarfaser zu schädigen.
  • Üblicherweise werden Blondiermittel enthaltend Wasserstoffperoxid als Zweikomponentensystem zur Anwendung gebracht, wobei die erste Komponente aus einer wässrigen Wasserstoffperoxidlösung, beispielsweise in Form einer Emulsion oder Dispersion, besteht und die zweite Komponente in Form einer alkalischen Cremebasis vorliegt.
  • Für die starke Aufhellung sehr dunklen Haares ist der alleinige Einsatz von Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukten an organische beziehungsweise anorganische Verbindungen oftmals nicht ausreichend. In diesen Fällen wird in der Regel eine Kombination aus Wasserstoffperoxid und Peroxomonosulfaten bzw. Peroxodisulfaten eingesetzt. Die Persulfate werden den Blondiermitteln in der Regel als dritte Komponente, meist pulver- oder pastenförmig, zugesetzt. Gemische aus Wasserstoffperoxid und Persulfaten sind jedoch sehr starke Oxidationsmittel, die die zu blondierenden keratinischen Fasern extrem harschen oxidativen Bedingungen aussetzen, welche mit starken Schädigungen verbunden sind. Daher erscheint es im Hinblick auf eine schonende Blondierung vorteilhaft, wenn der Zusatz von Persulfaten minimiert werden kann.
  • Eine Verstärkung des Aufhell-Effektes bei der Blondierung von Haaren unter Zuhilfenahme einer Kombination von bestimmten Acylpyridiniumderivaten und Wasserstoffperoxid ist aus dem Dokument WO 2009/135700 A1 bekannt.
  • Im Zuge der weiteren Arbeiten mit bestimmten Acylpyridiniumderivaten hat sich jedoch herausgestellt, dass deren Formulierung in Form von wässrigen Emulsionen, Cremes oder Gelen im Hinblick auf die Lagerstabilität zu Problemen führen kann. Bei Lagerung in gelöster Form kann der die Aufhellung verstärkende Effekt der Acylpyridiniumderivate, insbesondere bei zu hohen pH-Werten der Lösung, nicht über längere Zeit aufrecht erhalten werden.
  • Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Applikationsmöglichkeit für Acylpyridiniumderivate als Aktivatoren der Aufhellwirkung in Blondiermitteln bereitzustellen, die eine hohe Stabilität dieser Verbindungen auch bei längerer Lagerung gewährleistet.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass durch den Einsatz von bestimmten Formkörpern, enthaltend Acylpyridiniumverbindungen als Bleichaktivatoren, Blondiermittel erhalten werden, die hinsichtlich ihrer Aufhellleistung und insbesondere hinsichtlich ihrer Lagerstabilität deutlich verbessert werden können.
  • Die Formkörper enthalten die Acylpyridiniumverbindungen als Feststoff in Pulver- oder Tablettenform. Unmittelbar vor der Anwendung werden diese dann unter Rühren in Wasser gelöst. Bei Einsatz der Acylpyridiniumderivate als Feststoff ist deren Lösungsverhalten entscheidend. Es darf nicht zu Verklumpungen des Feststoffes kommen, wodurch die Aufhellleistung stark beeinträchtigt würde. Neben den optimalen rheologischen Eigenschaften des gebrauchsfertigen Färbemittels ist auch daher eine schnelle Auflösung der Tablette wünschenswert.
  • Die erfindungsgemäßen Formkörper zeichnen durch optimierte Eigenschaften im Hinblick auf das Staubverhalten, die Vollständigkeit der Auflösung und die Geschwindigkeit des Lösevorganges aus.
  • Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher ein Formkörper, enthaltend mindestens ein Acylpyridiniumderivat der Formel (I),
    Figure 00030001
    R1 für eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe, eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Carboxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Aryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Heteroaryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe steht,
    R2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C1-C6-Alkylgruppe, ein Halogenatom oder eine C1-C6-Acylgruppe steht, mit der Massgabe, dass zumindest einer der Reste R2, R3 und R4 für eine C1-C6-Acylgruppe steht, und
    X für ein physiologisch verträgliches Anion steht.
  • Die erfindungsgemäßen Formkörper können jedwede geometrische Form aufweisen, wie beispielsweise konkave, konvexe, bikonkave, bikonvexe, kubische, tetragonale, orthorhombische, zylindrische, sphärische, zylindersegmentartige, scheibenförmige, tetrahedrale, dodecahedrale, octahedrale, konische, pyramidale, ellipsoide, fünf-, sieben- und achteckig-prismatische sowie rhomboedrische Formen. Auch völlig irreguläre Grundflächen wie Pfeil- oder Tierformen, Bäume, Wolken usw. können realisiert werden. Die Ausbildung als Tafel, die Stab- bzw. Barrenform, Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt und Formkörper mit sphärischer Geometrie sind erfindungsgemäß bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Formkörper in Gestalt sphärischer Geometrie.
  • Die zylinderförmige Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompakten Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser größer 1. Weist der Basisformkörper Ecken und Kanten auf, so sind diese vorzugsweise abgerundet. Als zusätzliche optische Differenzierung ist eine Ausführungsform mit abgerundeten Ecken und abgeschrägten („angefasten”) Kanten bevorzugt.
  • Die sphärische Ausgestaltung umfasst neben einer kugelförmigen Gestalt auch einen Hybrid aus Kugel- und Zylinderform, wobei jede Grundfläche des Zylinders mit je einer Halbkugel überkappt ist. Die Halbkugeln haben bevorzugt einen Radius von ca. 4 mm und der gesamte Formkörper dieser Ausgestaltung eine Länge von 12 bis 14 mm.
  • Ein erfindungsgemäßer Formkörper mit sphärischer Ausgestaltung kann nach den bekannten Verfahren hergestellt werden. Es ist dabei möglich, die Formkörper durch Extrusion eines Vorgemisches mit nachfolgender Formgebung zu produzieren.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden daher nahezu kugelförmige Formkörper, insbesondere durch Extrusion und nachfolgender Verrundung zur Formgebung, hergestellt.
  • In einer weiteren Ausführungsform können die portionierten Presslinge dabei jeweils als voneinander getrennte Einzelelemente ausgebildet sein.
  • Ebenso ist es aber möglich, Presslinge auszubilden, die eine Mehrzahl solcher Masseneinheiten in einem Pressling verbinden, wobei insbesondere durch vorgegebene Sollbruchstellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter kleinerer Einheiten vorgesehen ist. Die Ausbildung der portionierten Presslinge als Tabletten in Zylinder- oder Quaderform kann zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe-Verhältnis im Bereich von etwa 0,5:2 bis 2:0,5 bevorzugt ist. Handelsübliche Hydraulikpressen, Exzenterpressen oder Rundläuferpressen sind geeignete Vorrichtungen zur Herstellung derartiger Presslinge.
  • Eine weitere mögliche Raumform der erfindungsgemäßen Formkörper weist eine rechteckige Grundfläche auf, wobei die Höhe der Formkörper kleiner ist als die kleinere Rechteckseite der Grundfläche. Abgerundete Ecken sind bei dieser Angebotsform bevorzugt. Ein weiterer Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine platten- oder tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten, so dass einzelne Segmente von diesem ”Riegel” an den Sollbruchstellen, die die kurzen dünnen Segmente darstellen, abgebrochen und derartig portioniert zum Einsatz kommen können.
  • Enthalten die erfindungsgemäßen Formkörper neben der Acylpyridiniumverbindung noch weitere Inhaltsstoffe, kann es in einer weiteren Ausführungsform vorteilhaft sein, die verschiedenen Komponenten nicht ausschließlich zu einer einheitlichen Tablette zu verpressen.
  • Bei der Tablettierung werden in dieser Ausführungsform Formkörper erhalten, die mehrere Schichten, also mindestens zwei Schichten, aufweisen. Dabei ist es auch möglich, dass diese verschiedenen Schichten unterschiedliche Lösegeschwindigkeiten aufweisen. Hieraus können vorteilhafte anwendungstechnische Eigenschaften der Formkörper resultieren. Falls beispielsweise Komponenten in den Formkörpern enthalten sind, die sich wechselseitig negativ beeinflussen, so ist es möglich, die eine Komponente in der schneller löslichen Schicht zu integrieren und die andere Komponente in eine langsamer lösliche Schicht einzuarbeiten, so dass die Komponenten nicht bereits während des Lösevorgangs miteinander reagieren.
  • Der Schichtaufbau der Formkörper kann dabei sowohl stapelartig erfolgen, wobei ein Lösungsvorgang der inneren Schichten an den Kanten des Formkörpers bereits dann erfolgt, wenn die äußeren Schichten noch nicht vollständig gelöst sind. Bei der stapelförmigen Anordnung kann die Stapelachse beliebig zur Tablettenachse angeordnet sein. Die Stapelachse kann beispielsweise bei einer zylinderförmigen Tablette parallel oder senkrecht zur Höhe des Zylinders liegen.
  • Es kann aber auch gemäß einer weiteren Ausführungsform bevorzugt sein, wenn eine vollständige Umhüllung der inneren Schicht durch die jeweils weiter außen liegende Schicht erreicht wird, was zu einer Verhinderung der frühzeitigen Lösung von Bestandteilen der inneren Schicht führt. Bevorzugt sind Formkörper, bei denen die Schichten mit den verschiedenen Wirkstoffen umhüllt sind.
  • Ähnliche Effekte lassen sich auch durch Beschichtung (”coating”) einzelner Bestandteile der zu verpressenden Zusammensetzung oder des gesamten Formkörpers erreichen. Hierzu können die zu beschichtenden Körper beispielsweise mit wässrigen Lösungen oder Emulsionen bedüst werden, oder aber über das Verfahren der Schmelzbeschichtung einen Überzug erhalten. Dem Fachmann sind dazu geeignete Beschichtungsmaterialien bekannt, und er wird diese entsprechend den technischen Anforderungen auswählen.
  • Desweiteren können die erfindungsgemäßen Formkörper aus einem, mit dem Begriff „Basisformkörper” beschriebenen, an sich durch bekannte Tablettiervorgänge hergestellten Formkörper bestehen, der eine Mulde aufweist. Bevorzugt wird in dieser Ausführungsform der Basisformkörper zuerst hergestellt und der weitere verpresste Teil in einem weiteren Arbeitsschritt auf bzw. in diesen Basisformkörper auf- bzw. eingebracht. Das resultierende Produkt wird nachstehend mit dem Oberbegriff „Muldenformkörper” oder „Muldentablette” bezeichnet.
  • Der Basisformkörper kann erfindungsgemäß prinzipiell alle realisierbaren Raumformen annehmen. Besonders bevorzugt sind die bereits oben genannten Raumformen. Die Form der Mulde kann frei gewählt werden, wobei erfindungsgemäß Formkörper bevorzugt sind, in denen mindestens eine Mulde eine konkave, konvexe, kubische, tetragonale, orthorhombische, zylindrische, sphärische, zylindersegmentartige, scheibenförmige, tetrahedrale, dodecahedrale, octahedrale, konische, pyramidale, ellipsoide, fünf-, sieben- und achteckig-prismatische sowie rhombohedrische Form annehmen kann. Auch völlig irreguläre Muldenformen wie Pfeil- oder Tierformen, Bäume, Wolken usw. können realisiert werden. Wie auch bei den Basisformkörpern sind Mulden mit abgerundeten Ecken und Kanten oder mit abgerundeten Ecken und angefasten Kanten bevorzugt.
  • Die Größe der Mulde im Vergleich zum gesamten Formkörper richtet sich nach dem gewünschten Verwendungszweck der Formkörper. Je nachdem, ob im zweiten verpressten Teil eine geringere oder größere Menge an Aktivsubstanz enthalten sein soll, kann die Größe der Mulde variieren. Unabhängig vom Verwendungszweck sind. Formkörper bevorzugt, bei denen das Gewichtsverhältnis von Basisformkörper zu Muldenfüllung im Bereich von 1:1 bis 100:1, vorzugsweise von 2:1 bis 80:1, besonders bevorzugt von 3:1 bis 50:1 und insbesondere von 4:1 bis 30:1 beträgt.
  • Hinsichtlich der Oberflächenanteile, die der Basisformkörper bzw. die Muldenfüllung an der Gesamtoberfläche des Formkörpers ausmachen, sind Formkörper bevorzugt, bei denen die Oberfläche der eingepressten Muldenfüllung 1 bis 25%, vorzugsweise 2 bis 20%, besonders bevorzugt 3 bis 15% und insbesondere 4 bis 10% der Gesamtoberfläche des befüllten Basisformkörpers ausmacht.
  • Die Muldenfüllung und der Basisformkörper sind vorzugsweise optisch unterscheidbar eingefärbt. Neben der optischen Differenzierung weisen Muldentabletten anwendungstechnische Vorteile einerseits durch unterschiedliche Löslichkeiten der verschiedenen Bereiche andererseits aber auch durch die getrennte Lagerung der Wirkstoffe in den verschiedenen Formkörperbereichen auf.
  • Formkörper, bei denen sich die eingepresste Muldenfüllung langsamer löst als der Basisformkörper, können erfindungsgemäß bevorzugt sein. Durch Inkorporation bestimmter Bestandteile kann einerseits die Löslichkeit der Muldenfüllung gezielt variiert werden, andererseits kann die Freisetzung bestimmter Inhaltsstoffe aus der Muldenfüllung zu Vorteilen im Aufhellprozess führen.
  • Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, einzelne Wirkstoffe vor ihrer Einarbeitung in den Formkörper separat zu verkapseln; so ist es beispielsweise denkbar, besonders reaktive Komponenten oder auch die Duftstoffe in verkapselter Form einzusetzen.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper erfolgt zunächst durch das trockene Vermischen der Bestandteile, die ganz oder teilweise vorgranuliert sein können, und anschließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten, wobei auf bekannte Verfahren zurückgegriffen werden kann.
  • Für kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet, bei denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits an einer Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Für größere Durchsätze wählt man üblicherweise Rundlauftablettenpressen.
  • Das Verfahren zur Herstellung der Formkörper ist aber nicht darauf beschränkt, dass lediglich ein teilchenförmiges Vorgemisch zu einem Formkörper verpresst wird. Vielmehr lässt sich das Verfahren auch dahingehend erweitern, dass man in an sich bekannter Weise mehrschichtige Formkörper herstellt, indem man zwei oder mehrere Vorgemische bereitet, die aufeinander verpresst werden. Hierbei wird das zuerst eingefüllte Vorgemisch leicht vorverpresst, um eine glatte und parallel zum Formkörperboden verlaufende Oberseite zu bekommen, und nach Einfüllen des zweiten Vorgemischs zum fertigen Formkörper endverpresst. Bei drei- oder mehrschichtigen Formkörpern erfolgt nach jeder Vorgemisch-Zugabe eine weitere Vorverpressung, bevor nach Zugabe des letzten Vorgemischs der Formkörper endverpresst wird.
  • Als wesentlichen Inhaltstoff enthalten die erfindungsgemäßen Formkörper mindestens ein Acylpyridiniumderivat gemäß Formel (I). Beispiele für die als Substituenten der Verbindungen der Formel (I) genannten werden nachfolgend, aber nicht beschränkend genannt: Beispiele für C1-C6-Alkylreste sind die Gruppen -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, -CH(CH3)2, -CH2CH2CH2CH3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3. Beispiele für eine C2-C6-Alkenylgruppe sind eine Prop-2-enylgruppe (Allylgruppe), eine 2-Methyl-prop-2-enylgruppe, eine But-3-enylgruppe, eine But-2-enylgruppe, eine Pent-4-enylgruppe oder eine Pent-3-enylgruppe, wobei die Prop-2-enylgruppe bevorzugt ist. Beispiele für eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe sind -CH2CH2OH, -CH2CH2CH2OH, -CH2CH(OH)CH3 und -CH2CH2CH2CH2OH, wobei die Gruppe -CH2CH2OH bevorzugt ist. Beispiele für C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppen sind die Gruppen -CH2CH2OCH3, -CH2CH2CH2OCH3, -CH2CH2OCH2CH3, -CH2CH2CH2OCH2CH3, -CH2CH2OCH(CH3)2, -CH2CH2CH2OCH(CH3)2. Beispiele für eine Carboxy-C1-C6-alkylgruppe sind die Carboxymethylgruppe, die 2-Carboxyethylgruppe oder die 3-Carboxypropylgruppe. Beispiele für Aryl-C1-C6-alkylgruppen sind die Benzylgruppe und die 2-Phenylethylgruppe. Beispiele für eine Heteroaryl-C1-C6-alkylgruppe sind die Pyridin-2-ylmethylgruppe, die Pyridin-3-ylmethylgruppe, die Pyridin-4-ylmethylgruppe, die Pyrimidin-2-ylmethylgruppe, die Pyrrol-1-ylmethylgruppe, die Pyrrol-1-ylethylgruppe, die Pyrazol-1-ylmethylgruppe oder die Pyrazol-1-ylethylgruppe. Beispiele für eine Arylgruppe sind die Phenylgruppe, die 1-Naphthylgruppe oder die 2-Naphthylgruppe. Beispiele für eine Heteroarylgruppe sind die Pyridin-2-ylgruppe, die Pyridin-3-ylgruppe, die Pyridin-4-ylgruppe, die Pyrimidin-2-ylgruppe, die Pyrrol-1-ylgruppe, die Pyrrol-2-ylgruppe, die Pyrazol-1-ylgruppe, die Pyrazol-3-ylgruppe oder die Pyrazol-4-ylgruppe. Beispiele einer C1-C6-Acylgruppe sind Acetyl (1-Oxo-ethyl), 1-Oxo-propyl, 1-Oxo-butyl, 1-Oxo-Pentyl, 1-Oxo-2,2-dimethylpropyl und 1-Oxo-hexyl.
  • In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind solche Verbindungen gemäß Formel (I) bevorzugt, bei welchen der Rest R1 der allgemeinen Struktur (I) für eine C1-C6-Alkylgruppe, für eine C2-C6-Alkenylgruppe oder für eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe steht. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn der Rest R1 für eine C1-C6-Alkylgruppe, bevorzugt für Methyl, Ethyl, n-Propyl oder Isopropyl und insbesondere bevorzugt für Methyl, steht.
  • Es hat sich herausgestellt, dass die Acylpyridiniumderivate gemäß Formel (I) erfindungsgemäß besonders vorteilhafte Eigenschaften besitzen, wenn sie die Acyl-Gruppe entweder in 2- oder 4-Position am Pyridin-Ring tragen. Bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind weiterhin solche Verbindungen, bei denen entweder der Rest R2 oder der Rest R4 für eine C1-C6-Acylgruppe, bevorzugt für eine Acetylgruppe, steht. Es ist weiterhin bevorzugt, wenn einer der Reste R2 oder R4 für eine Acetylgruppe steht, während der andere dieser Reste sowie der Rest R3 jeweils für Wasserstoff stehen. Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper als Acylpyridiniumderivat gemäß Formel (I) mindestens ein 2-Acetylpyridiniumderivat und/oder 4-Acetylpyridiniumderivat enthält. Geeignete Acetylpyridiniumderivate sind dabei insbesondere die physiologisch verträglichen Salze, die als Kation ein Acetylpyridiniumderivat, ausgewählt aus 4-Acetyl-1-methylpyridinium, 4-Acetyl-1-allylpyridinium, 4-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridinium, 2-Acetyl-1-methylpyridinium, 2-Acetyl-1-allylpyridinium und 2-Acetyl-1-(2-hydroxyethyl)pyridinium, enthalten.
  • Es ist bevorzugt, wenn das Anion X gemäß Formel (I) ausgewählt wird aus Halogenid, insbesondere Chlorid, Bromid und Iodid, Benzolsulfonat, p-Toluolsulfonat, C1-C4-Alkylsulfonat, Trifluormethansulfonat, Acetat, Triflluoracetat, Perchlorat, 1/2 Sulfat, Hydrogensulfat, Tetrafluorborat, Hexafluorphosphat oder Tetrachlorzinkat. Erfindungsgemäß vorteilhaft ist es, wenn das physiologisch verträgliche Anion X für ein Halogenidion (insbesondere Chlorid oder Bromid), Hydrogensulfat, p-Toluolsulfonat, Benzolsulfonat oder Acetat steht.
  • Insbesondere sind solche Formkörper erfindungsgemäß bevorzugt, die dadurch gekennzeichnet sind, dass das Acylpyridiniumderivat gemäß Formel (I) ausgewählt ist aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, 4-Acetyl-1-methylpyridinium-benzolsulfonat, 4-Acetyl-1-methylpyridiniumhydrogensulfat, 4-Acetyl-1-methylpyridiniumacetat, 4-Acetyl-1-allylpyridinium-p-toluolsulfonat, 4-Acetyl-1-allylpyridinium-benzolsulfonat, 4-Acetyl-1-allylpyridiniumhydrogensulfat, 4-Acetyl-1-allylpyridiniumacetat, 2-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, 2-Acetyl-1-methylpyridinium-benzolsulfonat, 2-Acetyl-1-methylpyridiniumhydrogensulfat, 2-Acetyl-1-methylpyridiniumacetat, 2-Acetyl-1-allylpyridinium-p-toluolsulfonat, 2-Acetyl-1-allylpyridinium-benzolsulfonat, 2-Acetyl-1-allylpyridiniumhydrogensulfat und 2-Acetyl-1-allylpyridiniumacetat. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie als das Acylpyridiniumderivat gemäß Formel (I) eine Verbindung, ausgewählt aus 4-Acetyl-1-methylpyridiniump-toluolsulfonat und/oder 2-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, insbesondere 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, enthalten.
  • Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dabei dadurch gekennzeichnet, dass im erfindungsgemäßen Formkörper die Acylpyridiniumderivate der Formel (I) in einem Gewichtsanteil von 2 bis 100 Gew.-%, insbesondere von 5 bis 95 Gew.-%, und insbesondere 10 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen das Gesamtgewicht des Formkörpers, enthalten sind.
  • Neben dem erfindungsgemäßen Acylpyridiniumderivat gemäß Formel (I) kann es vorteilhaft sein, wenn der Formkörper des ersten Erfindungsgegenstands weitere Inhaltsstoffe enthält.
  • Insbesondere der Zusatz einer Ammoniumverbindung im Formkörper kann zu verbesserten Aufhellergebnissen führen.
  • Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher ein Formkörper, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass der Formkörper zusätzlich mindestens eine Ammoniumverbindung, ausgewählt aus Ammoniumchlorid, Ammoniumcarbonat, Ammoniumbicarbonat, Ammoniumsulfat und/oder Ammoniumcarbamat, enthält.
  • Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dabei dadurch gekennzeichnet, dass im erfindungsgemäßen Formkörper die Ammoniumverbindung(en) in einem Gewichtsanteil von 2 bis 50 Gew.-%, insbesondere von 5 bis 35 Gew.-%, und insbesondere 8 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen das Gesamtgewicht des Formkörpers, enthalten sind.
  • Weiterhin können verbesserte Aufhellergebnisse erhalten werden, wenn die Formkörper zusätzlich mindestens eine gegebenenfalls hydratisierte SiO2-Verbindung enthalten.
  • Zur weiteren Steigerung der Aufhellleistung können dem erfindungsgemäßen Formkörper zusätzlich mindestens eine gegebenenfalls hydratisierte SiO2-Verbindung zugesetzt werden. Obwohl bereits geringe Mengen der gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen die Aufhellleistung erhöhen, kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, die gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen in einem Anteil von 0,5 Gew.-% bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt von 3 Gew.-% bis 50 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 5 Gew.-% bis 35 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Formkörpers, einzusetzen. Die Anteile geben dabei jeweils den Gehalt der SiO2-Verbindungen (ohne deren Wasseranteil) in den Formkörpern wieder.
  • Hinsichtlich der gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen unterliegt die vorliegende Erfindung prinzipiell keinen Beschränkungen. Bevorzugt sind Kieselsäuren, deren Oligomere und Polymere sowie deren Salze. Bevorzugte Salze sind die Alkalisalze, insbesondere die Kalium und Natriumsalze, sowie Erdalkalimetallsalze, insbesondere Magnesiumsalze. Die Magnesiumsalze und Natriumsalze von Kieselsäuren, insbesondere Magnesiumsilicat und Natriumsilicat, sind ganz besonders bevorzugt.
  • Die gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen können in verschiedenen Formen vorliegen. Erfindungsgemäß bevorzugt werden die SiO2-Verbindungen in Form von Kieselgelen (Silicagel), in Form von Silicaten oder besonders bevorzugt als Wasserglas eingesetzt. Diese SiO2-Verbindungen können teilweise in wässriger Lösung vorliegen.
  • Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Wassergläser, die aus einem Silicat der Formel (SiO2)n(Na2O)m(K2O)p gebildet werden, wobei n steht für eine positive rationale Zahl und m und p stehen unabhängig voneinander für eine positive rationale Zahl oder für 0, mit den Maßgaben, dass mindestens einer der Parameter m oder p von 0 verschieden ist und das Verhältnis zwischen n und der Summe aus m und p zwischen 2:1 und 4:1 liegt. Bevorzugt ist Natriumsilicat.
  • Erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sind Metasilicate, die aus einem Silicat der Formel (SiO2)n(Na2O)m(K2O)p gebildet werden, wobei n steht für eine positive rationale Zahl und m und p stehen unabhängig voneinander für eine positive rationale Zahl oder für 0, mit den Maßgaben, dass mindestens einer der Parameter m oder p von 0 verschieden ist und das Verhältnis zwischen n und der Summe aus m und p höchstens 1:1 ist. Besonders bevorzugt ist Natriummetasilicat ([Na2SiO3]x).
  • Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher ein Formkörper, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass er zusätzlich mindestens eine gegebenenfalls hydratisierte SiO2-Verbindung, bevorzugt ausgewählt aus Silica, Magnesiumsilicat, Natriumsilicat und/oder Natriummetasilicat, enthält.
  • Weiterhin kann der erfindungsgemäße Formkörper mindestens einen Auflösungsbeschleuniger enthalten. Der Begriff Auflösungsbeschleuniger umfasst dabei Gas-entwickelnde Komponenten, vorgebildete und eingeschlossene Gase, Sprengmittel sowie deren Mischungen.
  • In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als Auflösungsbeschleuniger Gasentwickelnde Komponenten eingesetzt. Diese Komponenten reagieren bei Kontakt mit Wasser miteinander unter in-situ Bildung von Gasen, die in der Tablette einen Druck erzeugen, der die Tablette in kleinere Partikel zerfallen lässt. Ein Beispiel für ein derartiges System sind spezielle Kombinationen von geeigneten Säuren mit Basen. Bevorzugt sind ein-, zwei- oder dreiwertige Säuren mit einem pKa-Wert von 1,0 bis 6,9. Bevorzugte Säuren sind Citronensäure, Äpfelsäure, Maleinsäure, Malonsäure, Itaconsäure, Weinsäure, Oxalsäure, Glutarsäure, Glutaminsäure, Milchsäure, Fumarsäure, Glykolsäure sowie deren Mischungen. Besonders bevorzugt ist Citronensäure. Weitere alternative geeignete Säuren sind die Homopolymere oder Co-polymere von Acrylsäure, Maleinsäure, Methacrylsäure oder Itaconsäure mit einem Molekulargewicht von 2000 bis 200 000. Besonders bevorzugt sind Homopolymere der Acrylsäure und Copolymere aus Acrylsäure und Maleinsäure. Bevorzugte Basen sind erfindungsgemäß Carbonate, Hydrogencarbonate sowie deren Mischungen, Hydrogencarbonate sind ganz besonders bevorzugt. Diese Gas-entwickelnden Komponenten sind in den erfindungsgemäßen Formkörpern bevorzugt in einem Anteil von mindestens 10 Gew.-%, insbesondere von mindestens 20 Gew.-%, enthalten.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als Auflösungsbeschleuniger Desintegrationshilfsmittel, sogenannte Formkörpersprengmittel, in die Formkörper eingearbeitet, um die Zerfallszeiten zu verkürzen. Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkung als ”Sprengmittel” bezeichnet werden, vergrößern bei Wasserzutritt ihr Volumen (Quellung). Quellende Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche Polymere bzw. modifizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate, Alginate oder Casein-Derivate. Als bevorzugte Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Desintegrations-mittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so dass bevorzugte Formkörper ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Anteilen von 0,5 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Formkörper enthalten. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind neben Cellulose auch Cellulose-Derivate, insbesondere Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose (HEC) und Carboxymethylcellulose (CMC). Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise nicht als einzige Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Als bevorzugtes Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Komponente wird mikrokristalline Cellulose verwendet.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formkörper enthalten diese zur Auflösungsbeschleunigung, insbesondere neben mindestens einem Sprengmittel auf Cellulosebasis, ein Gemisch aus Stärke und mindestens einem Saccharid. Disaccharide sind bevorzugt verwendete Saccharide dieser Ausführungsform. Das besagte Gemisch liegt bevorzugt in einem Gewichtsverhältnis von Stärke und den eingesetzten Sacchariden von 10:1 bis 1:10, besonders bevorzugt von 1:1 bis 1:10, ganz besonders bevorzugt von 1:4 bis 1:8 in dem Formkörper vor.
  • Die verwendeten Disaccharide sind bevorzugt ausgewählt aus Lactose, Maltose, Saccharose, Trehalose, Turanose, Gentiobiose, Melibiose und Cellobiose. Besonders bevorzugt werden Lactose, Maltose und Saccharose und ganz besonders bevorzugt Lactose in den erfindungsgemäßen Formkörpern eingesetzt.
  • Die Stärke-Saccharid-Mischung ist in dem Formkörper bevorzugt in einem Anteil von 5 bis 70 Gew.-%, bevorzugt von 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Formkörpers, enthalten.
  • Erfindungsgemäß kann es erwünscht sein, direktziehende Farbstoffe in die Formkörper zu integrieren. Hierdurch können unterwünschte rötliche oder gelbliche Farbeindrücke, die gelegentlich durch unterschiedliche Zersetzungsgeschwindigkeiten der Melanin-Pigmente im Haar hervorgerufen werden, durch eine geringe Färbung, insbesondere in kühlen. Farbtönen, ausgeglichen werden.
  • Als besonders geeignet haben sich Nitrofarbstoffe erwiesen. Erfindungsgemäß sind unter Nitrofarbstoffen die färbenden Komponenten zu verstehen, die mindestens ein aromatisches Ringsystem aufweisen, das mindestens eine Nitrogruppe trägt. Besonders bevorzugte Nitrofarbstoffe sind HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, HC Orange 1, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11, HC Red 13, HC Red BN, HC Blue 2, HC Blue 12, HC Violet 1 sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1,4-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(2-hydroxyethyl)aminophenol, 2-(2-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 1-(2-Hydroxyethyl)amino-4-methyl-2-nitrobenzol, 1-Amino-4-(2-hydroxyethyl)-amino-5-chlor-2-nitroben-zol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol, 4-Amino-2-nitrodiphenylamin-2-carbonsäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chlor-6-ethylamino-1-hydroxy-4-nitrobenzol. Neben den Nitrofarbstoffen sind auch die Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Naphthochinone erfindungsgemäß bevorzugte direktziehende Farbstoffe. Bevorzugte direktziehende Farbstoffe dieser Art sind beispielsweise Disperse Orange 3 Disperse Blue 3, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4, Acid Violet 43, Disperse Black 9 und Acid Black 52 sowie 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon. Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, wenn der direktziehende Farbstoff eine kationische Gruppe trägt. Besonders bevorzugt sind (i) kationische Triphenylmethanfarbstoffe, insbesondere Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14, (ii) aromatische Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert sind, insbesondere Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown 16 und Basic Brown 17, und (iii) direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, insbesondere die in der EP-A2-998 908 , auf die an dieser Stelle explizit Bezug genommen wird, in den Ansprüchen 6 bis 11 offenbarten Farbstoffe. Bevorzugte anionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen Acid Yellow 1, Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, Acid Orange 7, Acid Red 33, Acid Red 52, Pigment Red 57:1, Acid Blue 7, Acid Green 50, Acid Violet 43, Acid Black 1, Acid Black 52, Bromphenolblau und Tetrabromphenolblau bekannten Verbindungen. Erfindungsgemäß bevorzugte Farbstoffkombinationen sind solche, die mindestens die Kombination aus Tetrabromphenolblau und Acid Red 92; Tetrabromphenolblau und Acid Red 98; Tetrabromphenolblau und Acid Red 94; Tetrabromphenolblau und Acid Red 87 oder Tetrabromphenolblau und Acid Red 51.
  • Weiterhin können die erfindungsgemäßen Formkörper auch in der Natur vorkommende Farbstoffe wie sie beispielsweise in Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz, Kamillenblüte, Sandelholz, schwarzem Tee, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu und Alkannawurzel enthalten sind, enthalten.
  • Die erfindungsgemäßen Formkörper enthalten die direktziehenden Farbstoffe bevorzugt in einer Anteil von 0,01 bis 20 Gew.-%.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die Formkörper mindestens ein Perlglanzpigment. Häufig verwendete Perlglanzpigmente sind natürliche Perlglanzpigmente wie z. B. Fischsilber (Guanin/Hypoxanthin-Mischkristalle aus Fischschuppen) oder Perlmutt (aus vermahlenen Muschelschalen), mono-kristalline Perlglanzpigmente wie z. B. Bismutoxychlorid, sowie Perlglanzpigmente auf Basis von Glimmer oder Glimmer/Metalloxid. Letztgenannte Perlglanzpigmente werden mit einem Metalloxidcoating versehen. Durch den Einsatz der Perlglanzpigmente werden Glanz und gegebenenfalls zusätzlich Farbeffekte in den erfindungsgemäßen Formkörpern erzielt.
  • Die Farbgebung durch die in den Formkörpern verwendeten Perlglanzpigmente beeinflusst das Aufhellergebnisergebnis der Färbung der Keratinfasern jedoch nicht. Perlglanzpigmente auf Glimmer-Basis und auf Glimmer/Metalloxid-Basis sind erfindungsgemäß bevorzugt. Glimmer gehören zu den Schicht-Silicaten. Die wichtigsten Vertreter dieser Silicate sind Muscovit, Phiogopit, Paragonit, Biotit, Lepidolith und Margarit. Zur Herstellung der Perlglanzpigmente in Verbindung mit Metalloxiden wird der Glimmer, überwiegend Muscovit oder Phlogopit, mit einem Metalloxid beschichtet. Geeignete Metalloxide sind u. a. TiO2, Cr2O3 und Fe2O3. Durch entsprechende Beschichtung werden Interferenzpigmente sowie Farbglanzpigmente als erfindungsgemäße Perlglanzpigmente erhalten. Diese Perlglanzpigmentarten weisen neben einem glitzernden optischen Effekt zusätzlich Farbeffekte auf. Desweiteren können die erfindungsgemäß verwendbaren Perlglanzpigmente weiterhin ein Farbpigment enthalten, welches sich nicht von einem Metalloxid ableitet.
  • In dem erfindungsgemäßen Formkörper können ferner Oxidationsmittel enthalten sein. Obwohl die Wahl des Oxidationsmittels prinzipiell keinerlei Einschränkungen unterliegt, kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Oxidationsmittel Anlagerungsprodukte von Wasserstoffperoxid, insbesondere an Harnstoff, Melamin oder Natriumborat, einzusetzen. Der Einsatz von Percarbamid ist besonders bevorzugt. Weiterhin ist es möglich, die Oxidation mit Hilfe von Enzymen durchzuführen, wobei die Enzyme sowohl zur Erzeugung von oxidierenden Per-Verbindungen eingesetzt werden als auch zur Verstärkung der Wirkung einer geringen Menge vorhandener Oxidationsmittel. Bevorzugt sind dabei Oxidasen wie Tyrosinase und Laccase aber auch Glucoseoxidase, Uricase oder Pyruvatoxidase. Weiterhin sei das Vorgehen genannt, die Wirkung geringer Mengen (z. B. 1% und weniger, bezogen auf das gesamte Mittel) Wasserstoffperoxid durch Peroxidasen zu verstärken.
  • Die Aufhellung kann ferner dadurch unterstützt und gesteigert werden, dass dem Formkörper bestimmte Metallionen zugesetzt werden. Solche Metallionen sind beispielsweise Zn2+, Cu2+, Fe2+, Fe3+, Mn2+, Mn4+, Li+, Mg2+, Ca2+ und Al3+. Besonders geeignet sind dabei Zn2+, Cu2+ und Mn2+. Die Metallionen können prinzipiell in der Form eines beliebigen, physiologisch verträglichen Salzes eingesetzt werden. Bevorzugte Salze sind die Acetate, Sulfate, Halogenide, Lactate und Tartrate. Durch Verwendung dieser Metallsalze kann die Aufhellung beschleunigt werden. Es hat sich aber auch als praktikabel erwiesen, die Metallionen in Form ihrer Komplexe oder auch angelagert an Zeolithe zur Steigerung der Aufhellkraft zu verwenden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist der erfindungsgemäße Formkörper frei von Oxidationsmitteln. In diesem Fall ist es notwendig, den Formkörper vor der Anwendung mit einer Oxidationszubereitung zu vermischen. Hierbei ist es besonders bevorzugt, wenn der Formkörper unmittelbar vor Anwendung in einer wässrigen Oxidationsmittelzubereitung gelöst oder dispergiert wird. Bevorzugt ist die wässrige Oxidationsmittelzubereitung eine wässrige Lösung von Wasserstoffperoxid.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Mittel zum Aufhellen von keratinischen Fasern, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Mittel unmittelbar vor der Anwendung durch Auflösen und/oder Dispergieren eines Formkörpers des ersten Erfindungsgegenstands, in einer Oxidationsmittelzubereitung M1, die in einem kosmetischen Träger Wasserstoffperoxid enthält, hergestellt wird.
  • Unter keratinischen Fasern oder auch Keratinfasern sind dabei Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel in erster Linie zum Aufhellen von Keratinfasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.
  • Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Wirkstoffe in einem kosmetischen Träger. Der kosmetische Träger ist bevorzugt wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Zum Zwecke der Haarbleiche sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 40 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser. Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösungsmittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Ethyldiglykol, 1,2-Propylenglykol, n-Propanol, n-Butanol, n-Butylenglykol, Glycerin, Diethylenglykolmonoethylether, und Diethylenglykolmono-n-butylether enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösungsmittel.
  • Als wesentlichen Bestandteil enthält das erfindungsgemäße Mittel als Oxidationsmittel mindestens Wasserstoffperoxid. Bevorzugt wird Wasserstoffperoxid selbst als wässrige Lösung verwendet. Wasserstoffperoxid kann aber auch in Form einer festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid an anorganische oder organische Verbindungen, wie Natriumpercarbamid, Polyvinylpyrrolidinon n H2O2 (n ist eine positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffperoxid und Melaminperoxid, eingesetzt werden.
  • Wasserstoffperoxid ist im anwendungsbereiten Mittel bevorzugt zu 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zu 1 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt zu 4,5 bis 9 Gew.-%, jeweils berechnet auf 100%iges Wasserstoffperoxid und bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.
  • Für ein effektives Aufhellergebnis ist es notwendig, dass unabhängig vom Mischungsverhältnis zwischen Formkörper und Oxidationsmittelzubereitung, eine ausreichende Menge von. Acylpyridiniumderivaten gemäß Formel (I) im anwendungsbereiten Mittel vorliegt.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform des zweiten Erfindungsgegenstands der vorliegenden Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass im erfindungsgemäßen Mittel die Acylpyridiniumderivate der Formel (I) in einem Gewichtsanteil von 0,1 bis 15 Gew.-%, insbesondere von 0,2 bis 10 Gew.-%, und insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen das Gesamtgewicht des Mittels, enthalten sind.
  • Blondierprozesse auf Keratinfasern laufen üblicherweise im alkalischen Milieu ab. Um die Keratinfasern und auch die Haut so weit wie möglich zu schonen, ist die Einstellung eines zu hohen pH-Wertes jedoch nicht wünschenswert. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22°C gemessen wurden.
  • Es kann aus Stabilitätsgründen sinnvoll sein, bestimmte Inhaltstoffe bei einem neutralen oder schwach sauren pH-Wert zu lagern und erst zum Zeitpunkt der Anwendung einem alkalischen Milieu auszusetzen.
  • Zur Einstellung des pH-Werts sind dem Fachmann gängige Acidifizierungs- und Alkalisierungsmittel geläufig. Die zur Einstellung des pH-Wertes verwendbaren Alkalisierungsmittel werden typischerweise gewählt aus Ammoniak, anorganischen Salzen, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle, organischen Alkalisierungsmitteln, insbesondere Alkanolaminen, Aminen und basische Aminosäuren. Erfindungsgemäß bevorzugte Acidifizierungsmittel sind Genuss-Säuren, wie Milchsäure, Zitronensäure, Essigsäure, Apfelsäure oder Weinsäure, verdünnte Mineralsäuren und deren in Wasser sauer reagierenden Salze sowie organische Phosphor- oder Sulfonsäuren.
  • Um die Aufhellleistung zu verbessern, besitzen die anwendungsbereiten Blondiermittel jedoch bevorzugt einen alkalischen pH-Wert. Daher ist es bevorzugt, ein Mittel des zweiten Erfindungsgegenstands unmittelbar vor der Anwendung auf den keratinischen Fasern auf einen alkalischen pH-Wert zwischen 6 und 12, insbesondere zwischen 9 und 11, einzustellen.
  • Eine weitere Ausführungsform des zweiten Erfindungsgegenstands ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es zusätzlich mindestens ein Alkalisierungsmittel enthält.
  • Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkalisierungsmittel werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ammoniak, anorganischen Alkalisierungsmitteln, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle, organischen Alkalisierungsmitteln, insbesondere Alkanolaminen, Aminen und basischen Aminosäuren.
  • Erfindungsgemäß einsetzbare, anorganische Alkalisierungsmittel sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Natriummetasilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat.
  • Die als erfindungsgemäßes Alkalisierungsmittel einsetzbaren Alkanolamine werden bevorzugt ausgewählt aus primären Aminen mit einem C2-C6-Alkylgrundkörper, der mindestens eine Hydroxylgruppe trägt. Bevorzugte Alkanolamine werden aus der Gruppe ausgewählt, die gebildet wird aus 2-Aminoethan-1-ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1-ol, 4-Aminobutan-1-ol, 5-Aminopentan-1-ol, 1-Aminopropan-2-ol, 1-Aminobutan-2-ol, 1-Aminopentan-2-ol, 1-Aminopentan-3-ol, 1-Aminopentan-4-ol, 3-Amino-2-methylpropan-1-ol, 1-Amino-2-methylpropan-2-ol, 3-Aminopropan-1,2-diol, 2-Amino-2-methylpropan-1,3-diol. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Alkanolamine werden ausgewählt aus der Gruppe 2-Aminoethan-1-ol, 2-Amino-2-methylpropan-1-ol und 2-Amino-2-methyl-propan-1,3-diol. Die basischen Aminosäuren werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Arginin, Lysin, Ornithin und Histidin, besonders bevorzugt aus Arginin.
  • Besonders bevorzugt als Alkalisierungsmittel enthält das Mittel jedoch Ammoniak. Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel als Alkalisierungsmittel Ammoniak und/oder Monoethanolamin enthält.
  • Um Instabilitäten aufgrund von unerwünschten Reaktionen zwischen den einzelnen Inhaltsstoffen während der Lagerung der Mittel zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Inhaltsstoffe erst unmittelbar vor der Anwendung miteinander in Kontakt zu bringen. Dazu ist es zweckmäßig, die Inhaltsstoffe getrennt voneinander zukonfektionieren. Andererseits kann es aus Stabilitätsgründen sinnvoll sein, bestimmte Inhaltstoffe bei einem neutralen oder schwach sauren pH-Wert zu lagern und erst zum Zeitpunkt der Anwendung einem alkalischen Milieu auszusetzen. Zu diesen Inhaltstoffen gehört Wasserstoffperoxid.
  • Das anwendungsbereite, erfindungsgemäße Mittel wird bevorzugt vor der Anwendung durch Vermischen eines Formkörpers des ersten Erfindungsgegenstands F1 und einer Oxidationszubereitung M1, enthaltend in einem kosmetischen Träger Wasserstoffperoxid, hergestellt.
  • Sofern der Formkörper des ersten Erfindungsgegenstands kein Alkalisierungsmittel zur Einstellung eines alkalischen pH-Werts im resultierenden anwendungsbereiten Mittel enthält, kann es erfindungsgemäß vorteilhaft sein, dem Mittel vor der Anwendung zusätzlich eine Alkalisierungszubereitung M2, welches ein Alkalisierungsmittel in einem kosmetisch verträglichen Träger enthält, zuzugeben.
  • Es kann daher bevorzugt sein, wenn die Oxidationszubereitung M1, enthaltend Wasserstoffperoxid, einen schwach sauren pH-Wert besitzt. Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass die Oxidationszubereitung M1 einen pH-Wert von pH 2 bis pH 6, bevorzugt vom pH 2,5 bis pH 4,5 besitzt.
  • Erfindungsgemäße, anwendungsbereite Mittel sind vorzugsweise wässrige Zubereitungen. Die erfindungsgemäßen Mittel können weiterhin alle für solche Zubereitungen bekannten Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten. Dabei kann es bevorzugt sein, bestimmte Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe entweder in den Formkörper und/oder in die Oxidationszubereitung M1 sowie gegebenenfalls die Alkalisierungszubereitung M2 einzuarbeiten.
  • Es hat es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die anwendungsbereiten Mittel mindestens einen Stabilisator oder Komplexbildner enthalten. Besonders bevorzugte Stabilisatoren sind Phenacetin, Alkalibenzoate (Natriumbenzoat) und Salicylsäure.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt ist auch der Einsatz von sogenannten Komplexbildnern. Komplexbilder sind Stoffe, die Metallionen komplexieren können. Bevorzugte Komplexbildner sind sogenannte Chelatkomplexbildner, also Stoffe, die mit Metallionen cyclische Verbindungen bilden, wobei ein einzelner Ligand mehr als eine Koordinationsstelle an einem Zentralatom besetzt, d. h. mindestens ”zweizähnig” ist. Gebräuchliche und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Chelatkomplexbildner sind beispielsweise Polyoxycarbonsäuren, Polyamine, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Nitrilotriessigsäure (NTA) und Hydroxyethandiphosphonsäuren bzw. deren Alkalisalze. Auch komplexbildende Polymere, also Polymere, die entweder in der Hauptkette selbst oder seitenständig zu dieser funktionelle Gruppen tragen, die als Liganden wirken können und mit geeigneten Metallatomen in der Regel unter Bildung von Chelat-Komplexen reagieren, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Die Polymer-gebundenen Liganden der entstehenden Metall-Komplexe können dabei aus nur einem Makromolekül stammen oder aber zu verschiedenen Polymerketten gehören. Erfindungsgemäß bevorzugte Komplexbildner sind stickstoffhaltigen Polycarbonsäuren, insbesondere EDTA, und Phosphonate, vorzugsweise Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate und insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) bzw. dessen Di- oder Tetranatriumsalz und/oder Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP) bzw. dessen Hexanatriumsalz und/oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) bzw. dessen Hepta- oder Octanatriumsalz.
  • Erfindungsgemäß kann das Mittel zusammen mit einem Katalysator auf das Haar aufgebracht werden, der die Oxidation der Farbstoffvorprodukte zusätzlich aktiviert. Solche Katalysatoren sind z. B. bestimmte Enzyme, Iodide, Chinone oder Metallionen. Hierfür geeignete Enzyme sind z. B. Peroxidasen, die die Wirkung geringer Mengen an Wasserstoffperoxid deutlich verstärken können. Ein Einsatz bestimmter Metallionen oder -komplexe kann ebenfalls bevorzugt sein. Besonders geeignet sind dabei Zn2 +, Cu2+ und Mn2+.
  • Die anwendungsbereiten Mittel können weiterhin zusätzlich oberflächenaktive Substanzen, ausgewählt aus anionischen sowie nichtionischen, zwitterionischen, amphoteren und kationischen Tensiden, enthalten.
  • Anionische Tenside sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für solche anionischen Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 C-Atomen in der Alkanolgruppe, lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen); Ethercarbonsäuren, insbesondere der Formel RO(CH2CH2O)xCH2COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist; Acylsarcoside; Acyltauride; Acylisethionate; Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester sowie Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester; lineare Alkansulfonate; lineare α(alpha)-Olefinsulfonate; Sulfonate ungesättigter Fettsäuren; α-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren; Alkylsulfate und Alkylethersulfate, insbesondere der Formel RO(CH2CH2O)xSO3H, in der R für eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x für 0 oder eine Zahl von 1 bis 12 steht; Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate; sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether; Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen; Alkyl- und/oder Alkenyletherphosphate der Formel RO(C2H4O)xP(=O)(OH)(OR'), worin R für einen aliphatischen, gegebenenfalls ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, R' für Wasserstoff, einen Rest (CH2CH2O)yR und x und y unabhängig voneinander für eine Zahl von 1 bis 10 steht; sulfatierte Fettsäurealkylenglykolester der Formel RC(O)O(alkO)nSO3H, in der R für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen, gesättigten und/oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 22 C-Atomen, alk für CH2CH2, CHCH3CH2 und/oder CH2CHCH3 und n für eine Zahl von 0,5 bis 5 steht; sowie Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate.
  • Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat-, Sulfonat- oder Sulfat-Gruppe tragen. Beispiele solcher zwitterionischen Tenside sind die Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
  • Unter amphoteren Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8-C24-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Übliche amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsauren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe. Beispielhafte amphotere Tenside sind N-Kokosalkylaminopropionat, Kokosacylaminoethylaminopropionat und C12-C18-Acylsarcosin.
  • Nichtionische Tenside und Emulgatoren enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise Anlagerungsprodukte von 1 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe; mit einem Methyl- oder C2-C6-Alkylrest endgruppenverschlossene Anlagerungsprodukte von 1 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe; Polyglycerinester und alkoxylierte Polyglycerinester; Polyolfettsäureester; höher alkoxylierte, propoxylierte und insbesondere ethoxylierte, Mono-, Di- und Triglyceride mit Alkoxylierungsgrad von größer als 5, wie beispielsweise Glycerinmonolaurat + 20 Ethylenoxid und Glycerinmonostearat + 20 Ethylenoxid; Aminoxide; Hydroxymischether; Sorbitanfettsäureester und Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispielsweise die Polysorbate und Sorbitanmonolaurat + 20 Mol Ethylenoxid (EO); Zuckerfettsäureester und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester; Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine; Fettsäure-N-alkylglucamide; Alkylphenole und Alkylphenolalkoxylate mit 6 bis 21, insbesondere 6 bis 15 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette und 5 bis 30 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten; Alkylpolyglykoside entsprechend der allgemeinen Formel RO-(Z)x, wobei R für Alkyl, Z für Zucker sowie x für die Anzahl der Zuckereinheiten steht.
  • Zu den nichtionischen Emulgatoren im Sinne der Erfindung zählen weiterhin die Polymerisationsprodukte aus Ethylenoxid und Propylenoxid an gesättigte oder ungesättigte Fettalkohole; Fettsäureester mehrwertiger Alkohole mit gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren; Alkylester von gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren oder Alkylphenole und deren Alkoxylate; insbesondere Ethylenglykolether von Fettalkoholen; gemischte Ethylen- und Propylenglykolether mit Fettalkoholen; Fettsäureester an Sorbitan sowie Polyethylenglykol; Ester von nicht hydroxylierten C6-C30-Alkylmonocarbonäuren mit Polyethylenglykol; und Anlagerungsprodukte von Alkylphenolen an Ethylen- und/oder Propylenoxid.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt sind in anwendungsbereiten Mitteln kationische Tenside vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine. Bevorzugte quatemäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar. Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt, wie Stearamidopropyl-dimethylamin. Ebenfalls bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex, Dehyquart und Armocare vertrieben. Die Produkte Armocare VGH-70, ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammoniumchlorid, sowie Dehyquart F-75, Dehyquart C-4046, Dehyquart L80 und Dehyquart AU-35 sind Beispiele für solche Esterquats. Die kationischen Tenside sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind besonders bevorzugt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform können anionische, nicht-ionische, zwitterionische und/oder amphotere Tenside sowie deren Mischungen bevorzugt sein.
  • Die erfindungsgemäßen Mittel können weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Weitere, erfindungsgemäß einsetzbare Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind beispielsweise anionische Polymere (wie Carbomere, Co- und Crosspolymere von Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure und gegebenenfalls weiteren nichtionischen Monomeren); kationische Polymere (wie Polyquaternium-4, Polyquatemium-10, Polyquaternium-24, Polyquaternium-67, Polyquaternium-72, Polyquaternium-75, Polyquaternium-29, Polyquaternium-6, Polyquaternium-7, Polyquaternium-22); nichtionische Polymere (wie Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon und Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere und Polysiloxane); zwitterionische und amphotere Polymere (wie Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere und Octylacrylamid/Methyl-methacrylat/tert-Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere); Verdickungsmittel (wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und, Dextrine, Tone wie Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z. B. Polyvinylalkohol); Strukturanden (wie Zucker, Maleinsäure und Milchsäure) und Konsistenzgeber (wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether); Proteinhydrolysate (insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren); Parfümöle; Pflegeöle; Cyclodextrine; Entschäumer wie Silicone; Farbstoffe und Pigmente zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe (wie Piroctone Ölamine, Zink Omadine und Climbazol); Lichtschutzmittel (insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine); Wirkstoffe (wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren, Cholesterin und deren Salze); weitere Fette und Wachse (wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine); Quell- und Penetrationsstoffe (wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate); Trübungsmittel (wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/-Acrylamid-Copolymere); Perlglanzmittel (wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-di-stearat); Treibmittel (wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft) sowie Antioxidantien.
  • Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten. Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.
  • Für die starke Aufhellung sehr dunklen Haares ist der alleinige Einsatz von Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukten an organische beziehungsweise anorganische Verbindungen oftmals nicht ausreichend. In diesen Fällen wird in handelsüblichen Blondiermittel in der Regel eine Kombination aus Wasserstoffperoxid und Persulfaten bzw. Peroxodisulfaten eingesetzt. Es hat sich gezeigt, dass die Zugabe der erfindungsgemäßen Acylpyridiniumderivate der allgemeinen Formel (I) allein bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Aufhellleistung führt, so dass in der Regel auf die Zugabe von Persulfaten verzichtet werden kann.
  • Es kann jedoch, sollte der Verbraucher den Wunsch nach einer sehr starken Blondierung verspüren, in einer weiteren Ausführungsform bevorzugt sein, wenn neben Wasserstoffperoxid, der Acylpyridiniumverbindung der Formel (I) zusätzlich mindestens ein anorganisches Persulfatsalz bzw. Peroxodisulfatsalz in dem Mittel zum Aufhellen der keratinischen Fasern enthalten ist.
  • Bevorzugte Peroxodisulfatsalze sind Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat. Die Peroxodisulfatsalze können in einer Menge von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten sein. Diese Peroxodisulfate werden dem Mittel ebenfalls bevorzugt erst unmittelbar vor der Anwendung beigemischt, um Instabilitäten bei der Lagerung zu vermeiden.
  • Die erfindungsgemäßen Mittel werden bevorzugt zur Aufhellung und Blondierung menschlicher Haare eingesetzt. Hierbei kann je nach Wunsch des Anwenders das gesamte Haar blondiert werden oder nur bestimmte Haarpartien, wie beispielsweise Strähnchen, die gegebenenfalls von den restlichen Haaren abgetrennt, beispielsweise mittels Folien, behandelt werden.
  • Da die anwendungsbereiten Mittel durch Lösen und/oder Dispergieren des erfindungsgemäßen Formkörpers gemäß dem ersten Erfindungsgegenstand in einer Oxidationsmittelzubereitung M1 sowie gegebenenfalls Zugabe einer Alkalisierungszubereitung. M2 unmittelbar vor der Anwendung hergestellt werden, ist es vorteilhaft, dem Anwender die Zubereitungen in einem Set anzubieten. Daher ist eine bevorzugte Darreichungsform des Mittels eine getrennt konfektionierte Verpackungseinheit, worin der Formkörper gemäß dem ersten Erfindungsgegenstand und die Oxidationszubereitung. M1 sowie gegebenenfalls die Alkalisierungszubereitung M2 jeweils getrennt voneinander verpackt vorliegen.
  • Ein dritter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts), welche mindestens zwei getrennt voneinander konfektionierte Container umfasst,
    wobei ein erster Container C1 mindestens ein Mittel M1, enthaltend in einem kosmetisch verträglichen Träger als Oxidationsmittel mindestens Wasserstoffperoxid, enthält
    und ein zweiter Container C2 mindestens einen Formkörper gemäß dem ersten Erfindungsgegenstand enthält.
  • Unter Container wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Umhüllung verstanden, die in Form einer gegebenenfalls wieder-verschließbaren Flasche, einer Tube, einer Dose, eines Tütchens, eines Sachets oder ähnlichen Umhüllungen vorliegt. Dem Umhüllungsmaterial sind erfindungsgemäß keine Grenzen gesetzt. Bevorzugt handelt es sich jedoch dabei um Umhüllungen aus Glas oder Kunststoff.
  • Weiterhin kann es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft sein, wenn das genannte Kit-of-Parts mindestens ein weiteres Haarbehandlungsmittel in einem getrennten Container enthält, insbesondere eine Konditioniermittelzubereitung oder ein Blondierpulver mit Peroxodisulfaten. Darüber hinaus kann die Verpackungseinheit Applikationshilfen, wie Kämme, Bürsten oder Pinsel, persönliche Schutzkleidung, insbesondere Ein-Weg-Handschuhe, sowie gegebenenfalls eine Gebrauchsanleitung umfassen.
  • Wenn zum anwendungsbereiten Mittel der Zusatz einer Alkalisierungszubereitung M2 erforderlich ist, ist es vorteilhaft, dieses Mittel M2 ebenfalls getrennt konfektioniert der Mehrkomponentenverpackungseinheit beizufügen.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform des dritten Erfindungsgegenstands ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit, welche zusätzlich einen weiteren Container C3 umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, dass der Container C3 mindestens ein Mittel M2, enthaltend in einem kosmetisch verträglichen Träger mindestens ein Alkalisierungsmittel, beinhaltet.
  • Bezüglich weiterer Ausführungsformen dieses Erfindungsgegenstands gilt mutatis mutandis das zu den vorangegangenen Erfindungsgegenständen Gesagte.
  • Die Einzelkomponenten der Mehrverpackungseinheit werden unmittelbar vor Anwendung miteinander vermischt und das resultierende Aufhellmittel anschließend vom Anwender auf keratinische Fasern aufgetragen.
  • Bevorzugt wird das anwendungsbereite Mittel zur Aufhellung menschlicher Haare eingesetzt. Dabei kann das Mittel zur Aufhellung entweder auf das gesamte Haupthaar, aber auch nur auf einzelne Haarpartien, beispielsweise Strähnchen, aufgetragen werden.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Aufhellung menschlicher Haare, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
    • (i) ein anwendungsbereites Mittel durch Vermischen des Mittels M1 und eines Formkörpers sowie gegebenenfalls eines Mittels M2 einer Mehrkomponentenverpackungseinheit gemäß dem vorangegangenem Erfindungsgegenstand hergestellt wird,
    • (ii) unmittelbar anschließend dieses anwendungsbereite Mittel auf den aufzuhellenden Haarpartien aufgetragen wird,
    • (iii) für eine Einwirkzeit auf den Haarpartien belassen werden
    • (iv) und anschließend das Mittel aus dem Haar ausgespült wird.
  • Die Einwirkzeit beträgt dabei 5 bis 60 min, bevorzugt 30 bis 45 min, bevor das Mittel schließlich ausgespült wird. Die Anwendungstemperaturen können in einem Bereich zwischen 15 und 40°C liegen. Nach der Einwirkungszeit wird das verbleibende Mittel durch Ausspülen von dem Haar entfernt. Das Nachwaschen mit einem Shampoo entfällt, wenn ein stark tensidhaltiger Träger verwendet wurde.
  • Im Rahmen dieses Gegenstandes der Erfindung gelten mutatis mutandis die oben getroffenen Aussagen analog.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die kosmetische Verwendung eines Mittels des zweiten Erfindungsgegenstands zum Aufhellen von keratinhaltigen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren.
  • Es hat sich gezeigt, dass durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Formkörper die erhaltenen Blondiermittel hinsichtlich ihrer Aufhellleistung und insbesondere hinsichtlich ihrer Lagerstabilität deutlich verbessert werden können und sich die Formkörper durch optimierte Eigenschaften im Hinblick auf das Staubverhalten, die Vollständigkeit der Auflösung und die Geschwindigkeit des Lösevorganges auszeichnen.
  • Beispiele
  • 1. Herstellung der Formkörper
  • Zunächst wurde die folgende Grundrezeptur in einem Mörser gemischt:
    Rohstoff (Grundrezeptur) Menge [g]
    Arginin 0,5
    Cellulose, microkristallin 1,10
    Magnesiumstearat 0,03
    Polyquaternium-22 0,05
    Silica 0,01
    Magnesiumsilicat 0,20
    Hydroxypropylguar 0,25
    Maisstärke 0,08
    Polyvinylpyrrolidinon 0,07
    Natrium Laurylsulfat 0,03
  • Basierend auf der Grundrezeptur wurden anschließend die nachfolgenden Formkörper als Tabletten, enthaltend den Bleichaktivator, hergestellt:
    Nummer Zusammensetzung Einwaagen
    #1 Grundrezeptur 2,32 g
    Starlac (Lactose, Maisstärke) 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 1,38 g
    #2 Grundrezeptur 1,50 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 1,50 g
    #3 Grundrezeptur 2,00 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 2,00 g
    #4 Grundrezeptur 2,50 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 2,50 g
    #5 Grundrezeptur 2,32 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 3,00 g
    #6 Grundrezeptur 3,00 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 4,00 g
    #7 Grundrezeptur 2,70 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 3,50 g
    #8 Grundrezeptur 3,00 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 4,00 g
    Ammoniumcarbonat 0,50 g
    #9 Grundrezeptur 3,00 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 4,00 g
    Ammoniumcarbonat 0,80 g
    #10 Grundrezeptur 3,00 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 4,00 g
    Ammoniumchlorid 0,60 g
    #11 Grundrezeptur 3,00 g
    Starlac 0,30 g
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 4,00 g
    Ammoniumchlorid 1,00 g
  • 2. Anwendung mit Dreikomponentenmittel
  • Diese Tabletten wurden kurz vor der Anwendung in 100 g einer wässrigen Wasserstoffperoxid-Zubereitung (Tabelle 3) gegeben und durch kurzes Schütteln vollständig aufgelöst. Wasserstoffperoxidzubereitung (Tabelle 3)
    Rohstoff Anteil [Gew.-%]
    Natriumbenzoat 0,04
    Dipicolinsäure 0,10
    Dinatriumpyrophosphat 0,10
    Kaliumhydroxid, Gew.-50% 0,19
    1,2-Propandiol 1,50
    Etidronsäure, 60 Gew.-% 0,25
    Paraffinum Liquidum 0,30
    Stearyltrimoniumchlorid 0,30
    Cetearyl Alcohol 3,40
    Ceteareth-20 1,00
    Wasserstoffperoxid, 50 Gew.-% 18,20
    Wasser ad 100
  • Diese Mischung wurde anschließend im Verhältnis 1:1 mit einer alkalischen Cremeformulierung (Tabelle 4) vermischt und auf Strähnen von dunkelbraunem Haar aufgebracht. Nach einer Einwirkzeit von 30 min bei 32°C wurde das verbleibende Mittel aus dem Haar mit lauwarmem Wasser ausgespült und das Haar getrocknet. Es wurde eine intensive Aufhellung erhalten. Alkalische Cremeformulierung (Tabelle 4)
    Rohstoff Anteil [Gew.-%]
    C16/C18-Fettalkohol 12,0
    Cocosalkylfettalkohol 2,4
    Natrium Laurethsulfat (2 EO), 28 Gew.-% 26,5
    Acrylates/Vinyl Isodecanoate Crosspolymer 0,1
    Decyloleat 2,4
    Etidronsäure, 60 Gew.-% 0,2
    Natriumsilicat (SiO2/Na2O 2:1) 0,5
    Ascorbinsäure 0,2
    Ammoniumsulfat 1,0
    Ammoniak, 25 Gew.-% ad pH 10,0
    Wasser ad 100
  • 3. Blondierung mit Zweikomponentenmittel
  • Folgende Inhaltsstoffe in einem Mörser gemischt und zu einem Formkörper von ca. 5 oder 10 g verpresst:
    Rohstoff (Grundrezeptur) Anteil [Gew.-%]
    4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat 15,00
    Magnesiumcarbonat 20,00
    Acrylates Copolymer 1,00
    EDTA, Natriumsalz 0,60
    Silica 2,40
    Natriumsilicat (SiO2/Na2O 2:1) 55,00
    Paraffinum Liquidum 4,00
    Maisstärke 2,00
  • Diese Tabletten wurden kurz vor der Anwendung in 100 g einer wässrigen Wasserstoffperoxid-Zubereitung (gemäß Tabelle 3) gegeben und durch kurzes Schütteln vollständig aufgelöst.
  • Die Mischung wurde auf Strähnen von dunkelbraunem Haar aufgebracht. Nach einer Einwirkzeit von 30 min bei 32°C wurde das verbleibende Mittel aus dem Haar mit lauwarmem Wasser ausgespült und das Haar getrocknet. Es wurde eine intensive Aufhellung erhalten.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2009/135700 A1 [0006]
    • EP 998908 A2 [0060]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • von Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, 1989, Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg, oder W. Umbach (Hrg.), Kosmetik, 2. Auflage, 1995, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York [0002]
    • Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989 [0101]

Claims (11)

  1. Formkörper, enthaltend mindestens ein Acylpyridiniumderivat der Formel (I),
    Figure 00290001
    R1 für eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe, eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Carboxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Aryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Heteroaryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe steht, R2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C1-C6-Alkylgruppe, ein Halogenatom oder eine C1-C6-Acylgruppe steht, mit der Massgabe, dass zumindest einer der Reste R2, R3 und R4 für eine C1-C6-Acylgruppe steht, und X für ein physiologisch verträgliches Anion steht.
  2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Acylpyridiniumderivat der Formel (I) enthalten ist, das ausgewählt wird aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4-Aceryl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, 4-Acetyl-1-methylpyridinium-benzolsulfonat, 4-Acetyl-1-methylpyridiniumhydrogensulfat, 4-Acetyl-1-methylpyridiniumacetat, 4-Acetyl-1-allylpyridinium-p-toluolsulfonat, 4-Acetyl-1-allylpyridinium-benzolsulfonat, 4-Acetyl-1-allylpyridiniumhydrogensulfat, 4-Acetyl-1-allylpyridiniumacetat, 2-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, 2-Acetyl-1-methylpyridinium-benzolsulfonat, 2-Acetyl-1-methylpyridiniumhydrogensulfat, 2-Acetyl-1-methylpyridiniumacetat, 2-Acetyl-1-allylpyridinium-p-toluolsulfonat, 2-Acetyl-1-allylpyridinium-benzolsulfonat, 2-Acetyl-1-allylpyridiniumhydrogensulfat und 2-Acetyl-1-allylpyridiniumacetat, insbesondere 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat.
  3. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper zusätzlich mindestens eine Ammoniumverbindung, ausgewählt aus Ammoniumchlorid, Ammoniumcarbonat, Ammoniumbicarbonat, Ammoniumsulfat und/oder Ammoniumcarbamat, enthält.
  4. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper zusätzlich mindestens eine gegebenenfalls hydratisierte SiO2-Verbindung, bevorzugt ausgewählt aus Silica, Magnesiumsilicat, Natriumsilicat und/oder Natriummetasilicat, enthält.
  5. Mittel zum Aufhellen von keratinischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel unmittelbar vor der Anwendung durch Auflösen und/oder Dispergieren eines Formkörpers nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in einer Oxidationsmittelzubereitung, die in einem kosmetischen Träger Wasserstoffperoxid enthält, hergestellt wird.
  6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Acylpyridiniumderivate der Formel (I) in einem Gewichtsanteil von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,2 bis 4 Gew.-%, und insbesondere 0,5 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten sind.
  7. Mittel nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein Alkalisierungsmittel enthält.
  8. Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts), umfassend mindestens zwei getrennt voneinander konfektionierte Container, wobei ein erster Container C1 mindestens ein Mittel M1, enthaltend in einem kosmetisch verträglichen Träger als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid, enthält und ein zweiter Container C2 mindestens einen Formkörper, enthaltend mindestens ein Acylpyridiniumderivat der Formel (I), gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, enthält.
  9. Mehrkomponentenverpackungseinheit gemäß Anspruch 8, umfassend zusätzlich einen weiteren Container C3, dadurch gekennzeichnet, dass der Container C3 mindestens ein Mittel M2, enthaltend in einem kosmetisch verträglichen Träger Alkalisierungsmittel, beinhaltet.
  10. Kosmetische Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 5 bis 7 zum Aufhellen von keratinhaltigen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren.
  11. Verfahren zur Aufhellung menschlicher Haare, dadurch gekennzeichnet, dass (i) ein anwendungsbereites Mittel durch Vermischen des Mittels M1 und eines Formkörpers sowie gegebenenfalls eines Mittels M2 einer Mehrkomponentenverpackungseinheit gemäß einem der Ansprüche 8 oder 9 hergestellt wird, (ii) unmittelbar anschließend dieses anwendungsbereite Mittel auf den aufzuhellenden Haarpartien aufgetragen wird, (iii) für eine Einwirkzeit auf den Haarpartien belassen werden (iv) und anschließend das Mittel aus dem Haar ausgespült wird.
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FR2994647A1 (fr) * 2012-08-23 2014-02-28 Oreal Composition de decoloration des fibres keratiniques sous forme comprimee avec persulfate et une silicone organomodifiee

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