DE102009027968A1 - Trizyclische Stickstoffheterozyklen - Google Patents

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Abstract

Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zur Aufhellung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, wobei das Mittel zum Aufhellen von keratinischen Fasern in einem kosmetischen Träger (i) mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder einem seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, und (ii) mindestens einen tricyclischen Heterocyclus der Formel (I), $F1 enthält.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Mittel zum Aufhellen von keratinischen Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welche sich dadurch auszeichnen, dass die Mittel neben einem chemischen Oxidationsmittel mindestens einen bestimmten tricyclischen Stickstoffheterocyclus enthalten. Durch deren Verwendung auf keratinischen Fasern wird die Aufhellleistung von Aufhell- und Blondiermitteln signifikant verbessert. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zur Aufhellung keratinischer Fasern, welche getrennt voneinander konfektioniert mindestens ein Mittel, enthaltend den tricyclischen Heterocyclus, in Kombination mit einer Oxidationsmittelzubereitung und gegebenenfalls einem Blondierpulver umfasst.
  • Die Veränderung von Form und Farbe der Haare stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar und erlaubt die Anpassung des Erscheinungsbilds der Haare sowohl an aktuelle Modeströmungen als auch an individuelle Wünsche der einzelnen Person. Dabei können Dauerwell- und andere die Haarform verändernde Verfahren nahezu unabhängig vom Typ der zu behandelnden Haare eingesetzt werden. Dagegen sind Färbe- und Blondierverfahren auf bestimmte Ausgangshaarfarben begrenzt. Die Grundlagen der Blondierverfahren sind dem Fachmann bekannt und können in einschlägigen Monographien, z. B. von Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, 1989, Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg, oder W. Umbach (Hrg.), Kosmetik, 2. Auflage, 1995, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, nachgelesen werden.
  • Das Aufhellen der eigenen Haarfarbe ist seit jeher der Wunsch vieler Verbraucher, da eine blonde Haarfarbe als attraktiv und in modischer Hinsicht erstrebenswert betrachtet wird. Für diesen Zweck sind im Markt verschiedene Blondiermittel mit unterschiedlicher Blondierleistung erhältlich. Die in diesen Produkten enthaltenen Oxidationsmittel sind in der Lage, durch die oxidative Zerstörung des haareigenen Farbstoffes Melanin die Haarfaser aufzuhellen. Für einen moderaten Blondiereffekt genügt der Einsatz von Wasserstoffperoxid – gegebenenfalls unter Einsatz von Ammoniak oder anderen Alkalisierungsmitteln – als Oxidationsmittel allein, für das Erzielen eines stärkeren Blondiereffektes wird üblicherweise eine Mischung aus Wasserstoffperoxid und Peroxodisulfatsalzen und/oder Peroxomonosulfatsalzen eingesetzt.
  • Mit der Aufhellung geht jedoch auch eine Schädigung des Haares einher, da nicht nur die Farbstoffe des Haares, sondern auch die übrigen Strukturbestandteile des Haares oxidativ geschädigt werden. Je nach Ausprägung des Schädigungsgrades reicht dieser von rauhem, sprödem und schwieriger auskämmbarem Haar über eine verminderte Widerstandsfähigkeit und Reißfestigkeit des Haares bis hin zu Haarbruch. Je größer die Menge des eingesetzten Wasserstoffperoxids und gegebenenfalls der Peroxodisulfate ist, desto stärkere Schädigungen werden in der Regel auf der Keratinfaser hervorgerufen. Haarfarbe- bzw. Aufhellmittel, welche eine gute Aufhellleistung zeigen, ohne gleichzeitig die Haarfaser zu schädigen, sind bislang nicht bekannt.
  • Aufgabe dieser Erfindungsmeldung ist es daher, neuartige Mittel zum Aufhellen bzw. Blondieren von Haaren bereitzustellen, welche in ihrer Aufhellleistung den üblichen auf dem Markt befindlichen Mitteln vergleichbar oder überlegen sind, gleichzeitig jedoch eine verringerte Haarschädigung aufweisen.
  • Bei Konsumenten mit sehr dunklem Haar ist selbst bei Anwendung von hohen Wasserstoffperoxidkonzentrationen in Kombination mit Persulfatsalzen keine Erzeugung von hellen Blondnuancen möglich. Auch wiederholte Anwendungen sind aufgrund zunehmender Haarschädigungen nicht durchführbar. Es ist daher weiterhin die Aufgabe dieser Erfindung, ein Mittel bereitzustellen, dessen Aufhellvermögen das der marktüblichen Mittel bestehend aus Wasserstoffperoxid und Peroxodisulfatsalzen (Natriumperoxodisulfat, Ammoniumperoxodisulfat und/oder Kaliumperoxodisulfat) übertrifft.
  • In der Literatur wird eine große Anzahl von organischen Verbindungen als wirksame Agenzien zur Aktivierung von Wasserstoffperoxid genannt. Das auf diese Weise aktivierte Wasserstoffperoxid findet jedoch in den meisten Fällen nicht als Mittel zum Blondieren von Haaren, sondern als Mittel zur Verbesserung von Waschergebnissen im Waschmittelbereich oder zur Papier- bzw. Ligninbleiche Verwendung. Nach D. S. Argyropoulos et al. (Industrial & Engineering Chemistry Research (2004), 43 (5), 1200–1205.) ist bekannt, wie durch Einsatz ausgewählter tricyclischer Heterocyclen, wie beispielsweise 1,10-Phenanthrolin, Wasserstoffperoxid im Lignin-Bleichprozess aktiviert werden und hierdurch die Delignifizierung von Papier verbessert werden kann. Der Einsatz der entsprechenden Heterocyclen in Blondiermitteln zur Aufhellung von Haaren ist bislang nicht bekannt.
  • In nicht vorhersehbarer Weise konnte nun gefunden werden, dass der Einsatz einer Kombination von bestimmten tricyclischen Stickstoffheterocyclen der allgemeinen Struktur (I) und Wasserstoffperoxid die Haare viel starker aufhellt, als es durch den Einsatz einer vergleichbaren Menge Wasserstoffperoxid allein möglich wäre.
  • Bedingt durch die verbesserte Blondierleistung bei Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels kann die Menge an eingesetztem Oxidationsmittel vermindert und die Haarschädigung hierdurch minimiert werden. Auch eine Verkürzung der Einwirkzeit unter Erzielung eines dem Stand der Technik entsprechenden Aufhelleffekts ist auf diese Weise möglich. Weiterhin verfügen diese Mittel über eine gesteigerte Aufhellleistung gegenüber handelsüblichen Aufhellmitteln und erlauben daher auch die Aufhellung von sehr dunklen Haaren zu hellen Blondnuancen.
  • Die erfindungsgemäßen Mittel entfärben den natürlichen Farbstoff Melanin durch Oxidation. Auch zuvor auf beziehungsweise in der keratinhaltigen Faser befindliche synthetische Farbstoffe können mit Hilfe der erfindungsgemäßen Mittel zerstört und damit die Faser ausgeblichen werden.
  • Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher ein Mittel zum Aufhellen von keratinischen Fasern, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es in einem kosmetischen Träger
    • (i) mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder einem seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, und
    • (ii) mindestens einen tricyclischen Stickstoffheterocyclus der Formel (I)
      Figure 00030001
      worin R1 bis R6 jeweils unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe, eine partiell oder vollständig halogenierte C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe, eine C2-C6-Polyhydroxyalkylgruppe, eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Aryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Arylgruppe, eine Heteroarylgruppe, eine Hydroxygruppe, ein Halogenatom, eine Nitrilgruppe, eine C1-C6-Alkoxygruppe oder eine Carbonsäuregruppe stehen, K1 bis K4 jeweils unabhängig voneinander für ein Stickstoffatom N, ein quaternäres Stickstoffatom N+-R7 oder ein Kohlenstoffatom C-R8 stehen, wobei R7 für eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe, eine C2-C6-Polyhydroxyalkylgruppe, eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Aryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe steht, und R8 eine der Bedeutungen annehmen kann, wie sie für die Reste R1 bis R6 definiert sind, n für eine ganze Zahl von 0 bis 4 steht, und Xm- für ein physiologisch verträgliches Anion steht, wobei m für eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht, enthält.
  • Unter keratinischen Fasern oder auch Keratinfasern sind dabei Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel in erster Linie zum Aufhellen von Keratinfasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.
  • Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Wirkstoffe in einem kosmetischen Träger. Dieser kosmetische Träger ist bevorzugt wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Zum Zwecke der Haarbleiche sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Es ist aber auch möglich, zur Lagerung eine pulverförmige oder auch tablettenförmige Formulierung bereitzustellen, was für Aufhellmittel bevorzugt ist. Diese wird dann vor der Anwendung in einem wässrigen Lösungsmittel oder mit organischen Lösungsmitteln bzw. mit Gemischen aus Wasser und organischen Lösungsmitteln unter Erhalt der Anwendungsmischung vermengt. Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 40 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser. Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösungsmittel, wie beispielsweise 4-Methoxybutanol, Ethyldiglykol, 1,2-Propylenglykol, n-Propanol, n-Butanol, n-Butylenglykol, Glycerin, Diethylenglykolmonoethylether, und Diethylenglykolmono-n-butylether, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösungsmittel. Bevorzugte erfindungsgemäße Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich ein nichtwässriges Lösungsmittel enthalten, wobei bevorzugte erfindungsgemäße Mittel das Lösungsmittel in einer Konzentration von 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt in einer Konzentration von 1 bis 20 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt in einer Konzentration von 2 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Mittel, enthalten.
  • Als erster wesentlicher Inhaltsstoff ist Wasserstoffperoxid in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Wasserstoffperoxid selbst als wässrige Lösung verwendet. Wasserstoffperoxid kann aber auch in Form einer festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid an anorganische oder organische Verbindungen, wie beispielsweise Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Magnesiumpercarbonat, Natriumpercarbamid, Polyvinylpyrrolidinon n H2O2 (n ist eine positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffper oxid und Melaminperoxid, eingesetzt werden. Im letztgenannten Fall setzen die Anlagerungsverbindungen in der erfindungsgemäßen Anwendungsmischung Wasserstoffperoxid frei, d. h. diese Mittel enthalten neben der Anlagerungsverbindung im kosmetischen Träger freies Wasserstoffperoxid.
  • Erfindungsgemäß besonders bevorzugt wird das Wasserstoffperoxid dem erfindungsgemäßen Mittel als wässrige Wasserstoffperoxid-Lösung zudosiert. Die Konzentration einer Wasserstoffperoxid-Lösung wird einerseits von den gesetzlichen Vorgaben und andererseits von dem gewünschten Effekt bestimmt; vorzugsweise werden 6 bis 12 gew.-%ige Lösungen in Wasser verwendet. Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, 0,01 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 6 Gew.-% Wasserstoffperoxid (berechnet als 100%iges H2O2) enthalten.
  • Als weiteren, erfindungswesentlichen Inhaltsstoff enthalten die Mittel mindestens einen tricyclischen Stickstoffheterocyclus der Formel (I). Ein stickstoffhaltiger Heterocyclus gemäß vorliegender Erfindung bedeutet, dass mindestens ein Ringatom im Tricyclus durch ein gegebenenfalls quaterniertes Stickstoffatom darstellt wird. Das bedeutet, dass mindestens eine der Einheiten K1 bis K4 für ein quaternäres Stickstoffatom N+-R7 oder für ein Stickstoffatom N steht.
  • Im Folgenden werden Beispiele für die als Substituenten der Verbindungen der Formel (I) genannten Reste aufgezählt:
    Beispiele für C1-C4-Alkylreste sind die Gruppen -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, -CH(CH3)2, -CH2CH2CH2CH3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3. Besonders bevorzugte Alkylreste sind Methyl und Ethyl.
  • Beispiele für partiell oder vollständig halogenierte C1-C6-Alkylreste sind die Gruppen -CH2F, -CH2Cl, -CF3, -CH2CF3, -CF2CF3 oder -CH(CF3)2, insbesondere -CF3.
  • Beispiele für eine C2-C6-Alkenylgruppe sind eine Prop-2-enylgruppe (Allylgruppe), eine 2-Methyl-prop-2-enylgruppe, eine But-3-enylgruppe, eine But-2-enylgruppe, eine Pent-4-enylgruppe oder eine Pent-3-enylgruppe. Die Prop-2-enylgruppe ist in diesem Zusammenhang besonders bevorzugt.
  • Beispiele für eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe sind -CH2CH2OH, -CH2CH2CH2OH, -CH2CH(OH)CH3, -CH2CH2CH2CH2OH, wobei die Gruppe -CH2CH2OH bevorzugt ist. Beispiele für geeignete C2-C6-Polyhydroxyalkylgruppen sind -CH(OH)CH2OH, -CH2CH(OH)CH2OH, -CH(OH)CH(OH)CH3, -CH2CH2CH(OH)CH2OH, wobei die Gruppe -CH2CH(OH)CH2OH bevorzugt ist.
  • Beispiele für C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppen sind die Gruppen -CH2CH2OCH3, -CH2CH2CH2OCH3, -CH2CH2OCH2CH3, -CH2CH2CH2OCH2CH3, -CH2CH2OCH(CH3)2, -CH2CH2CH2OCH(CH3)2.
  • Beispiele für Aryl-C1-C6-alkylgruppen sind die Benzylgruppe und die 2-Phenylethylgruppe.
  • Beispiele für eine Arylgruppe sind die Phenylgruppe, die 1-Naphthylgruppe oder die 2-Naphthylgruppe.
  • Beispiele für eine Heteroarylgruppe sind die Pyridin-2-ylgruppe, die Pyridin-3-ylgruppe, die Pyridin-4-ylgruppe, die Pyrimidin-2-ylgruppe, die Pyrrol-1-ylgruppe, die Pyrrol-2-ylgruppe, die Pyrrol-3-ylgruppe, die Pyrazol-1-ylgruppe, die Pyrazol-3-ylgruppe oder die Pyrazol-4-ylgruppe. Beispiele für ein Halogen sind Fluor, Chlor, Brom oder Iod, insbesondere Fluor und Chlor. Beispiele für eine C1-C6-Alkoxygruppe sind -OCH3, -OCH2CH3, -OCH2CH2CH3, -OCH(CH3)2 oder -OC(CH3)3, wobei die Methoxygruppe (-OCH3) bevorzugt ist.
  • Gemäß Formel (I) steht n für eine ganze Zahl von 0 bis 4 und gibt somit die Anzahl der Einheiten K1 bis K4 an, welche für ein quaternäres Stickstoffatom N+-R7 stehen.
  • Xm- steht gemäß Formel (I) für ein physiologisch verträgliches Anion, wobei m die stöchiometrische Wertigkeit des Anions bezeichnet und für eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht. Das Anion Xm- wird aus physiologisch verträglichen Anionen ausgewählt und ist entsprechend seiner Ladungsstöchiometrie in Formel (I) einzusetzen. Es ist bevorzugt, wenn das Anion Xm- gemäß Formel (I) ausgewählt wird aus Halogenid, insbesondere Chlorid, Bromid und Iodid, Benzolsulfonat, p-Toluolsulfonat, C1-C4-Alkylsulfonat, Trifluormethansulfonat, Acetat, Trifluoracetat, Perchlorat, Sulfat, Hydrogensulfat, Phosphat, Tetrafluorborat, Hexafluorphosphat oder Tetrachlorzinkat. Erfindungsgemäß besonders begünstigt ist es, wenn das physiologisch verträgliche Anion Xm- für ein Halogenidion (insbesondere Chlorid oder Bromid), Hydrogensulfat, Sulfat, p-Toluolsulfonat, Benzolsulfonat oder Acetat steht.
  • Es eignen sich solche Verbindungen gemäß Formel (I) bevorzugt, bei welchem die Reste R1 bis R6 sowie R8 der allgemeinen Struktur (I) jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine C1-C6-Alkylgruppe stehen. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn die Reste R1 bis R6 sowie R8 der Formel (I) jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Methylgruppe stehen.
  • Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt vor, wenn bei den tricyclischen Heterocyclen der allgemeinen Formel (I) n für die Zahl 1 steht. Damit steht genau eine der Einheiten K1 bis K4 für ein quaternäres Stickstoffatom N+-R7.
  • Es ist bevorzugt, wenn der Rest R7 oder gegebenenfalls die Reste R7 voneinander unabhängig für eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe oder eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe stehen.
  • Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass bei den tricyclischen Heterocyclen der allgemeinen Formel (I) n für die Zahl 1 (und damit genau eine der Einheiten K1 bis K4 für ein quaternäres Stickstoffatom N+-R7 steht) und weiterhin genau eine der verbleibenden Einheiten K1 bis K4 für ein Stickstoffatom N steht. Diese Verbindungen sind monokationisch und besitzen zur Neutralisation ihrer positiven Ladung ein Gegenion 1/m Xm-. Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind ausgewählt aus Verbindungen 1 bis 20 gemäß Tabelle 1:
    Tabelle 1:
    Nr. Komponente A R1 R2 R3 R4 R5 R6 K1 K2 K3 K4
    1 Salze des 1-Methylbenzo[f]chinoxalin-1-iums H H H H H H N+-CH3 N CH CH
    2 Salze des 1,2,3-Trimethylbenzo[f]chinoxalin-1-iums CH3 CH3 H H H H N+-CH3 N CH CH
    3 Salze des 1-Methyl-1,7-phenenthrolin-1-iums H H H H H H N+-CH3 CH CH N
    4 Salze des 1,4-Dimethyl-1,7-phenenthrolin-1-iums H H H H H H N+-CH3 CCH3 CH N
    5 Salze des 1,10-Dimethyl-1,7-phenenthrolin-1-iums H H H H H H N+-CH3 CH CCH3 N
    6 Salze des 1,4,10-Trimethyl-1,7-phenanthrolin-1-iums H H H H H H N+-CH3 CCH3 CCH3 N
    7 Salze des 1-Methyl-1,10-phenenthrolin-1-iums H H H H H H N+-CH3 CH N CH
    8 Salze des 1,4-Dimethyl-1,10-phenenthrolin-1-iums H H H H H H N+-CH3 CCH3 N CH
    9 Salze des 1,7-Dimethyl-1,10-phenenthrolin-1-iums H H H H H H N+-CH3 CH N CCH3
    10 Salze des 1,4,7-Trimethyl-1,10-phenenthrolin-1-iums H H H H H H N+-CH3 CCH3 N CCH3
    11 Salze des 4-Methyl-4,7-phenenthrolin-4-iums H H H H H H CH N+-CH3 CH N
    12 Salze des 1,4-Dimethyl-4,7-phenenthrolin-4-iums H H H H H H C-CH3 N+-CH3 CH N
    13 Salze des 4,10-Dimethyl-4,7-phenenthrolin-4-iums H H H H H H CH N+-CH3 CCH3 N
    14 1,4,10-Trimethyl-4,7-phenenthrolin-4-iums H H H H H H CCH3 N+-CH3 CCH3 N
    15 Salze des 4-Methyl-benzo[f]chinoxalin-4-iums H H H H H H N N+-CH3 CH CH
    16 Salze des 2,3,4-Trimethyl-benzo[f]chinoxalin-4-iums CH3 CH3 H H H H N N+-CH3 CH CH
    17 Salze des 7-Methyl-1,7-phenenthrolin-7-iums H H H H H H CH N+-CH3 N CH
    18 Salze des 7,10-Dimethyl-1,7-phenenthrolin-7-iums H H H H H H CCH3 N+-CH3 N CH
    19 Salze des 4,7-Dimethyl-1,7-phenenthrolin-7-iums H H H H H H CH N+-CH3 N CCH3
    20 Salze des 4,7,10-Trimethyl-1,7-phenanthrolin-7-iums H H H H H H CCH3 N+-CH3 N CCH3
  • Dabei sind Mittel bevorzugt, welche in einem kosmetischen Träger neben mindestens einem Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder einem seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, mindestens eines der Salze des 1-Methylbenzo[f]chinoxalin-1-iums (Nr. 1); des 1-Methyl-1,7-phenanthrolin-1-iums (Nr. 3); des 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iums (Nr. 7); des 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iums (Nr. 11); des 4-Methylbenzo[f]chinoxalin-4-iums (Nr. 15) und/oder des 7-Methyl-1,7-phenanthrolin-7-iums (Nr. 17) enthalten.
  • Besonders bevorzugte Verbindungen sind insbesondere ausgewählt aus der Gruppe, gebildet aus 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-ium-p-toluolsulfonat, 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-ium-benzolsulfonat, 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iumhydrogensulfat, 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iumchlorid, 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iumbromid, 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-ium-p-toluolsulfonat, 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iumbenzolsulfonat, 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iumhydrogensulfat, 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iumchlorid und 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iumbromid.
  • Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass bei den tricyclischen Heterocyclen der allgemeinen Formel (I) n für die Zahl 1 (und damit genau eine der Einheiten K1 bis K4 für ein quaternäres Stickstoffatom N+-R7) steht und die verbleibenden Einheiten K1 bis K4 jeweils unabhängig voneinander für ein Kohlenstoffatom C-R8 stehen. Diese Verbindungen sind ebenfalls monokationisch und besitzen zur Neutralisation ihrer positiven Ladung ein Gegenion 1/m Xm-. Gemäß dieser Ausführungsform bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind ausgewählt aus Verbindungen 1 bis 8 gemäß Tabelle 2:
    Tabelle 2:
    Nr. Komponente A R1 R2 R3 R4 R5 R6 K1 K2 K3 K4
    1 Salze des 1-Methyl-benzo[h]chinoliniums H H H H H H N+-CH3 CH CH CH
    2 Salze des 1,4-Dimethyl-benzo[h]chinoliniums H H H H H H N+-CH3 CCH3 CH CH
    3 Salze des 1,7-Dimethyl-benzo[h]chinoliniums H H H H H H N+-CH3 CH CH CCH3
    4 Salze des 1,4,7-Trimethyl-benzo[h]chinoliniums H H H H H H N+-CH3 CCH3 CH CCH3
    5 Salze des 4-Methyl-benzo[f]chinoliniums H H H H H H CH N+-CH3 CH CH
    6 Salze des 1,4-Dimethyl-benzo[f]chinoliniums H H H H H H CCH3 N+-CH3 CH CH
    7 Salze des 4,10-Dimethyl-benzo[f]chinoliniums H H H H H H CH N+-CH3 CCH3 CH
    8 Salze des 1,4,10-Trimethyl-benzo[f]chinoliniums H H H H H H CCH3 N+-CH3 CCH3 CH
  • Dabei sind Mittel bevorzugt, welche in einem kosmetischen Träger neben mindestens einem Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder einem seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, mindestens eines der Salze des 1-Methylbenzo[h]chinoliniums oder des 4-Methylbenzo[f]chinoliniums enthalten.
  • Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist schließlich dadurch gekennzeichnet, dass bei den tricyclischen Heterocyclen der allgemeinen Formel (I) n für die Zahl 0 steht und mindestens eine der Einheiten K1 bis K4 jeweils für ein Stickstoffatom N steht und die weiteren Einheiten K1 bis K4 unabhängig voneinander für ein substituiertes Kohlenstoffatom C-R8 stehen. Diese Verbindungen tragen keine Ladung. Gemäß dieser Ausführungsform bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind ausgewählt aus Verbindungen 1 bis 10 gemäß Tabelle 3:
    Tabelle 3:
    Nr. Komponente R1 R2 R3 R4 R5 R6 K1 K2 K3 K4
    1 1,10-Phenanthrolin H H H H H H N CH N CH
    2 4-Methyl-1,10-phenathrolin H H H H H H N CCH3 N CH
    3 4,7-Dimethyl-1,10-phenathrolin H H H H H H N CCH3 N CCH3
    4 2-Methyl-1,10-phenathrolin CH3 H H H H H N CH N CH
    5 2,9-Dimethyl-1,10-phenathrolin CH3 H H H H CH3 N CH N CH
    6 4,7-Phenanthrolin H H H H H H CH N CH N
    7 1-Methyl-4,7-phenathrolin H H H H H H CCH3 N CH N
    8 1,10-Dimethyl-4,7-phenathrolin H H H H H H CCH3 N CCH3 N
    9 3-Methyl-4,7-phenathrolin H CH3 H H H H CH N CH N
    10 3,8-Dimethyl-4,7-phenathrolin H CH3 H H CH3 H CH N CH N
  • Dabei sind Mittel bevorzugt, welche in einem kosmetischen Träger neben mindestens einem Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder einem seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, mindestens 1,10-Phenanthrolin und/oder 4,7-Phenanthrolin enthalten.
  • Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft Mittel, die als Verbindung der Formel (I) mindestes eine Verbindung enthalten, die ausgewählt wird der Gruppe, die gebildet wird aus Salzen des 1-Methylbenzo[f]chinoxalin-1-iums, Salzen des 1-Methyl-1,7-phenanthrolin-1-iums, Salzen des 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iums, Salzen des 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iums, Salzen des 4-Methylbenzo[f]chinoxalin-4-iums, Salzen des 7-Methyl-1,7-phenanthrolin-7-iums, Salzen des 1-Methylbenzo[h]chinoliniums, Salzen des 4-Methylbenzo[f]chinoliniums, 1,10-Phenanthrolin und 4,7-Phenanthrolin.
  • Erfindungsgemäße Mittel sind bevorzugt dadurch gekennzeichnet, dass der tricyclische Stickstoffheterocyclus der Formel (I) in einer Menge von 0,01 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,5 bis 5,0 Gew.-%, jeweils bezogen das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten ist.
  • Es hat sich im Laufe der Untersuchungen der Anmelderin herausgestellt, dass sich die Blondierleistung der Mittel weiterhin steigern lässt, wenn die Aufhellmittel mindestens ein aromatisches, organisches Lösungsmittel enthalten. Aromatische Lösungsmittel im Sinne der Erfindung sind dabei solche Verbindungen, die eine aromatische Struktureinheit, wie beispielsweise eine Phenylgruppe, in ihrer Strukturformel aufweisen und weiterhin unter Normalbedingungen, also Raumtemperatur und Normaldruck, flüssig sind. Vorzugsweise handelt es sich dabei um carbocyclische Lösungsmittel, die bevorzugt zusätzlich eine Hydroxygruppe tragen. Bevorzugte Beispiele für solche aromatischen Lösungsmittel sind Alkohole, wie Benzylalkohol, 2-Phenylethylalkohol, 1-Phenylethylalkohol, 2-Phenoxyethanol, 3-Methylbenzylalkohol, 2-Methoxybenzylalkohol und 3-Methoxybenzylalkohol.
  • Ein erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugtes aromatisches Lösungsmittel ist Benzylalkohol. Es sind dabei erfindungsgemäße Mittel bevorzugt, die 0,01 bis 15 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,5 bis 5,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, mindestens eines aromatischen, organischen Lösungsmittels enthalten.
  • Untersuchungen zu dieser Anmeldung haben ebenfalls gezeigt, dass der Zusatz einer Aminosäure und/oder eines Oligopeptids die Aufhellleistung des Blondiermittels weiter zu steigern vermag.
  • Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es zusätzlich mindestens eine Aminosäure und/oder ein Oligopeptid enthält. Als Aminosäure im Sinne der Erfindung gilt eine organische Verbindung, die in ihrer Struktur mindestens eine protonierbare Aminogruppe und mindestens eine Carbonsäure oder eine Sulfonsäure-Gruppe trägt. Bevorzugte Aminosäuren sind Aminocarbonsäuren, insbesondere α-Aminocarbonsäuren und ω-Aminocarbonsäuren, wobei α-Aminocarbonsäuren bevorzugt sind.
  • Oligopeptide sind über peptidische Bindungen verknüpfte Dimere oder Polymere von α-Aminocarbonsäuren. Vorzugsweise liegt die Zahl der enthaltenen Aminosäuren in den erfindungsgemäßen Oligopeptiden zwischen 2 und 20. Erfindungsgemäße Oligopeptide sind entweder aus natürlichen Quellen oder durch gezielte Synthese erhältlich. Der Fachmann kennt die Synthese- oder Isolierungsmethoden und wird je nach Bedarf die geeignete auszuwählen wissen. Für den Fall, dass die Aminosäure und/oder das Oligopeptid eine Struktureinheit enthält, die mehrere räumliche Anordnungen erlaubt, insbesondere Asymmetriezentren, so sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung selbstverständlich alle möglichen Stereoisomeren umfasst. Gegebenfalls kann es aber erfindungsgemäß bevorzugt sein, entweder nur ein mögliches Stereoisomer oder aber explizit ein Gemisch aus zwei oder mehreren Stereoisomeren einzu setzen. Bevorzugt werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung die natürlich vorkommenden beziehungsweise überwiegend vorkommenden Stereoisomere der Aminosäuren (zumeist L-Form) eingesetzt.
  • Erfindungsgemäß bevorzugte Aminosäuren und Oligopeptide sind aliphatische Aminosäuren sowie Oligopeptide, deren durchschnittlicher, isoelektrischer Punkt (pl) bei etwa 6 liegt. Der isoelektrische Punkt ist als derjenige pH-Wert einer wässrigen Lösung definiert, bei dem sich positive und negative Ladungen einer Substanz mit unterschiedlich geladenen Gruppen (Zwitterionen) gegenseitig ausgleichen. Beispiele für aliphatische Aminosäuren sind Glycin (pl: 5,97), Alanin (pl: 6,02), Valin (pl: 5,96), Leucin (pl: 5,98) oder Isoleucin (pl: 5,94).
  • Erfindungsgemäß ebenso einsetzbare Aminosäuren sind dadurch gekennzeichnet, dass sie gegebenenfalls an ihren Stickstoffatom N-methyliert oder N,N-dimethyliert sind. Bevorzugte Aminosäuren sind daher ausgewählt aus Glycin, N-Methyl-glycin, N,N-Dimethyl-glycin, Alanin, N-Methyl-alanin, N,N-Dimethyl-alanin, Valin, N-Methyl-valin, N,N-Dimethyl-valin, Isoleucin, N-Methyl-isoleucin, N,N-Dimethyl-isoleucin oder deren physiologisch verträglichen Salzen. Ganz besonders bevorzugt sind jedoch unmethylierte, aliphatische Aminosäuren.
  • Die Aminosäuren und Oligopeptide können den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in freier Form zugegeben werden. In einer Reihe von Fällen ist es jedoch auch vorteilhaft, insbesondere die Aminosäuren in Salzform einzusetzen. Bevorzugte Salze sind dann die Verbindungen mit Halogenwasserstoffsäuren oder Schwefelsäure, insbesondere die Hydrochloride, die Hydrobromide und die Sulfate.
  • Ganz besonders bevorzugt ist im erfindungsgemäßen Mittel als Aminosäure Glycin und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz enthalten. Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass Aminosäuren und Oligopeptide in einer Gesamtmenge die 0,01 bis 15 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,5 bis 5,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten sind.
  • Blondierprozesse auf Keratinfasern laufen üblicherweise im alkalischen Milieu ab. Um die Keratinfasern und auch die Haut so weit wie möglich zu schonen, ist die Einstellung eines zu hohen pH-Wertes jedoch nicht wünschenswert. Daher ist es bevorzugt, wenn der pH-Wert des verwendungsbereiten Mittels zwischen 7 und 11, insbesondere zwischen 8 und 10,5, liegt. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22°C gemessen wurden.
  • Die zur Einstellung des bevorzugten pH-Wertes erfindungsgemäß verwendbaren Alkalisierungsmittel können aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ammoniak, Alkanolaminen, basischen Aminosäuren, (Erd-)Alkalimetallhydroxiden, (Erd-)Alkalimetallmetasilikaten, (Erd-)Alkalimetall phosphaten und (Erd-)Alkalimetallhydrogenphosphaten ausgewählt werden. Als Metallionen dienen bevorzugt Lithium, Natrium und/oder Kalium.
  • Erfindungsgemäß einsetzbare, organische Alkalisierungsmittel werden bevorzugt ausgewählt aus Alkanolaminen aus primären, sekundären oder tertiären Aminen mit einem C2-C6-Alkylgrundkörper, der mindestens eine Hydroxylgruppe trägt. Besonders bevorzugte Alkanolamine werden aus der Gruppe ausgewählt, die gebildet wird, aus 2-Aminoethan-1-ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1-ol, 4-Aminobutan-1-ol, 5-Aminopentan-1-ol, 1-Aminopropan-2-ol (Monoisopropanolamin), 1-Aminobutan-2-ol, 1-Aminopentan-2-ol, 1-Aminopentan-3-ol, 1-Aminopentan-4-ol, 2-Amino-2-methyl-propanol, 2-Amino-2-methylbutanol, 3-Amino-2-methyl-propan-1-ol, 1-Amino-2-methylpropan-2-ol, 3-Aminopropan-1,2-diol, 2-Amino-2-methylpropan-1,3-diol, 2-Amino-2-ethyl-1,3-propandiol, N,N-Dimethyl-ethanolamin, Methylglucamin, Triethanolamin, Diethanolamin und Triisopropanolamin.
  • Insbesondere bevorzugte Alkanolamine sind Monoethanolamin und Triethanolamin. Bevorzugt sind die Alkanolamine in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.
  • Es hat sich aber im Rahmen der Untersuchungen zur vorliegenden Erfindung herausgestellt, dass weiterhin erfindungsgemäß bevorzugte Mittel dadurch gekennzeichnet sind, dass sie zusätzlich ein anorganisches Alkalisierungsmittel enthalten. Das erfindungsgemäße, anorganische Alkalisierungsmittel wird bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat. Die als erfindungsgemäßes Alkalisierungsmittel einsetzbaren Alkalimetallhydroxide werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid.
  • Die als erfindungsgemäßes Alkalisierungsmittel einsetzbaren basischen Aminosäuren werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus L-Arginin, D-Arginin, D/L-Arginin, L-Lysin, D-Lysin, D/L-Lysin, besonders bevorzugt L-Arginin, D-Arginin, D/L-Arginin als ein Alkalisierungsmittel im Sinne der Erfindung eingesetzt.
  • Erfindungsgemäß kann das Aufhellmittel auch zusammen mit einem Katalysator auf das Haar aufgebracht werden. Solche Katalysatoren sind z. B. bestimmte Enzyme, insbesondere Peroxidasen, Iodide, Chinone oder Metallionen, wie beispielsweise Zn2+, Cu2+, Fe2+, Fe3+, Mn2+, Mn4 +, Li+, Mg2 +, Ca2 +, Ce4+, V3+, Co2 +, Ru3+ und Al3 +, insbesondere Zn2 +, Cu2+ und Mn2+.
  • Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Aufhellmittel mindestens einen Stabilisator oder Komplexbildner enthalten. Besonders bevorzugte Stabilisatoren sind Phenacetin, Alkalibenzoate (Natriumbenzoat) und Salicylsäure. Weiterhin können alle Komplexbildner des Standes der Technik eingesetzt werden. Diese können unterschiedlichen chemischen Gruppen angehören. Vorzugsweise werden einzeln oder im Gemisch miteinander eingesetzt. Erfindungsgemäß bevorzugte Komplexbildner sind stickstoffhaltigen Polycarbonsäuren, insbesondere EDTA, und Phosphonate, vorzugsweise Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate und insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) bzw. dessen Di- oder Tetranatriumsalz und/oder Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP) bzw. dessen Hexanatriumsalz und/oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) bzw. dessen Hepta- oder Octanatriumsalz.
  • Wie bereits erwähnt, können die erfindungsgemäßen Mittel auch direkt vor der Anwendung aus zwei oder mehreren getrennt verpackten Zubereitungen hergestellt werden. Dies bietet sich insbesondere zur Trennung inkompatibler Inhaltsstoffe an, um eine vorzeitige Reaktion zu vermeiden. Ein üblicher Weg besteht daher darin, ein erstes Mittel, welches mindestens einen tricyclischen Heterocyclus der allgemeinen Formel (I) enthält, direkt vor der Anwendung mit einem zweiten Mittel, in welchem das oder die erfindungsgemäßen Oxidationsmittel enthalten sind, zu vermischen.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Mittel zum Aufhellen keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welches unmittelbar vor dem Aufbringen auf das Haar aus einer fließfähigen Zubereitung (A), die einen tricyclischen Heterocyclus der allgemeinen Formel (I) enthält, und einer Oxidationsmittelzubereitung (B), enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder dessen Anlagerungsverbindungen an organische oder anorganische Verbindungen, erhalten wird.
  • Die Oxidationsmittelzubereitung (B) ist vorzugsweise eine wässrige, fließfähige Oxidationsmittelzubereitung. Dabei sind bevorzugte erfindungsgemäße Mittel zum Aufhellen keratinischer Fasern dadurch gekennzeichnet, dass die fließfähige Oxidationsmittelzubereitung (B) – bezogen auf ihr Gewicht – 40 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 80 Gew.-%, weiter bevorzugt 60 bis 77,5 Gew.-% und insbesondere 65 bis 75 Gew.-% Wasser enthält.
  • Durch die Verwendung des tricyclischen Heterocyclus nach Formel (I) wird die Aufhellleistung der erfindungsgemäßen Mittel deutlich gesteigert, so dass unter Umständen auf den Zusatz von weiteren Bleichkraftverstärkern verzichtet werden kann, was zu einer reduzierten Haarschädigung führt.
  • Für besonders starke Aufhellungen, insbesondere bei sehr dunklen, stark pigmentierten Ausgangshaarfarben, kann es jedoch erforderlich sein, zusätzliche Bleichkraftverstärker in das Mittel einzuarbeiten. Wird eine solche starke Aufhellung gewünscht, so ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn zusätzlich eine Blondierzubereitung (C), enthaltend mindestens einen Bleich kraftverstärker, der Mischung aus Oxidationsmittelzubereitung (B) und der Zubereitung (A) beigemischt wird.
  • Es kann dabei unerheblich sein, ob zunächst eine Mischung (A) und (B) hergestellt wird, und anschließend die Blondierzubereitung (C) zugemischt wird, oder ob eine davon verschiedene Reihenfolge der Vermischung der einzelnen Komponenten genutzt wird. Es ist bevorzugt, die einzelnen Zubereitungen in möglichst naher zeitlicher Abfolge zu vermischen und das anwendungsbereite Mittel vorzugsweise zeitnah auf die keratinischen Fasern zu applizieren.
  • Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Anmeldung ist daher ein Mittel zum Bleichen keratinischer Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass es durch Vermischen von mindestens einer Oxidationsmittelszubereitung (B), enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und dessen Anlagerungsverbindungen an feste Träger, mindestens einer Blondierzubereitung (C), enthaltend mindestens einen Bleichkraftverstärker, und mindestens einer Zubereitung (A) hergestellt wird, wobei die Zubereitung (A) in einem kosmetischen Träger mindestens einen tricyclischen Heterocyclus gemäß Formel (I) enthält.
  • Als zusätzliche Bleichkraftverstärker der Blondierzubereitung (C) können im Rahmen dieser Erfindung Peroxoverbindungen, weiterhin Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren und/oder substituierte Perbenzoesäure ergeben, Kohlensäurederivate, Alkylcarbonate, -carbamate, Silylcarbonate und -carbamate eingesetzt werden.
  • Vorzugsweise ist der Bleichkraftverstärker ausgewählt aus Ammoniumperoxodisulfat, Alkalimetallperoxodisulfaten, Ammoniumperoxomonosulfat, Alkalimetallhydrogenperoxomonosulfaten, Alkalimetallperoxodiphosphaten und Erdalkalimetallperoxiden. Besonders bevorzugte Bleichkraftverstärker sind Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat, Natriumperoxodisulfat, Kaliumhydrogenperoxomonosulfat, Kaliumperoxodiphosphat, Magnesiumperoxid und Bariumperoxid.
  • Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Mittel, die in der Blondierzubereitung (C) als Bleichkraftverstärker mindestens ein anorganisches Salz, ausgewählt aus Peroxomonosulfaten und/oder Peroxodisulfaten, enthalten. Weiterhin hat es sich bei den Arbeiten zur vorliegenden Erfindung als besonders bevorzugt erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen Mittel mindestens zwei verschiedene Peroxodisulfate enthalten. Bevorzugte Peroxodisulfatsalze sind dabei Kombinationen aus Ammoniumperoxodisulfat und Kaliumperoxodisulfat und/oder Natriumperoxodisulfat.
  • Die Peroxoverbindungen sind in einer Menge von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.
  • Eine weitere Ausführungsform dieses Erfindungsgegenstands ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das Aufhellmittel zusätzlich mindestens ein anorganisches Persulfat- oder Peroxodisulfat-Salz, insbesondere Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und/oder Natriumperoxodisulfat, enthält.
  • Der Einsatz von Persulfatsalzen bzw. Peroxodisulfatsalzen erfolgt in der Regel in Form eines gegebenenfalls entstaubten Pulvers, einer Paste oder eines in Form gepressten Formkörpers.
  • Die erfindungsgemäßen wasserfreien Zusammensetzungen können anstelle und/oder zusätzlich zu den festen Peroxoverbindungen einen weiteren Bleichkraftverstärker enthalten.
  • Als Bleichverstärker können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. i-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
  • Als Bleichverstärker vom Typ der Kohlensäurederivate können erfindungsgemäß bevorzugt Carbonatsalze bzw. Hydrogencarbonatsalze eingesetzt werden. Diese sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe der Ammonium-, Alkalimetall- (insbesondere Natrium- und Kalium-) sowie Erdalkalimetall- (insbesondere Magnesium- und Calcium-), -carbonatsalze bzw. -hydrogencarbonatsalze. Besonders bevorzugte Carbonat- bzw. Hydrogencarbonatsalze sind Ammoniumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Kaliumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Calciumcarbonat. Diese bevorzugten Salze können allein oder in deren Mischungen von mindestens zwei Vertretern als Bleichverstärker verwendet werden.
  • Bleichverstärker vom Typ der Alkylcarbonate und -carbamate sowie Silylcarbonate und Silylcarbamate können in den wasserfreien Zusammensetzungen als Bleichverstärker eingesetzt werden und sind durch Verbindungen der Formel (BV) gekennzeichnet
    Figure 00150001
    worin
    R1 für einen gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen, verzweigten, oder cyclischen, substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffrest, oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe bzw. einen substituierten oder unsubstituierten Heterocyclus steht,
    X für eine Gruppe O oder NR3 steht, worin R3 für ein Wasserstoffatom, einen gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen, verzweigten, oder cyclischen, substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffrest oder für eine substituierte oder unsubstituierte Silylgruppe oder für eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe bzw. einen substituierten oder unsubstituierten Heterocyclus steht, und
    R2 für ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetallatom, insbesondere Natrium, oder eine Gruppe SiR3 in der die Reste R unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, einen gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen, verzweigten, oder cyclischen, substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffrest oder für eine Trialkylsilylgruppe, vorzugsweise eine Trimethylsilylgruppe oder für eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe bzw. einen substituierten oder unsubstituierten Heterocyclus oder für ein Halogen, eine substituierte oder unsubstituierte Hydroxy- oder Aminogruppe stehen,
  • In Formel (BV) steht R1 vorzugsweise für einen substituierten oder unsubstituierten, geradkettigen oder verzweigten Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest, wobei als Substituenten bevorzugt Hydroxy-, Amino-, Nitro-, Sulfonsäuregruppen oder Halogene in Frage kommen. Weitere bevorzugte Reste R sind Phenyl- und Benzylreste sowie weiter substituierte Vertreter. Besonders bevorzugt steht R für eine C1-6-Alkylgruppe. Bevorzugte Reste R2 und R3 in der Formel (BV) sind Wasserstoff, substituierte oder unsubstituierte, geradkettige oder verzweigte Alkylreste sowie Trialkylsilylreste. Unter diesen sind Wasserstoff, Methyl-, Ethyl-, t-Butyl- und Trimethylsilylreste bevorzugt.
  • Als weitere zusätzliche Bleichverstärker können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bevorzugt mindestens eine Verbindung ausgewählt aus Essigsäure, Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Salicylsäure und ortho-Phthalsäure, enthalten sein.
  • Die neben oder anstelle von Peroxoverbindungen eingesetzten Bleichkraftverstärker sind in den erfindungsgemäßen, kosmetischen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.
  • Obwohl prinzipiell keine Einschränkungen hinsichtlich der Formulierung der Blondierzubereitung (C) bestehen, hat es sich erfindungsgemäß als bevorzugt erwiesen, wenn die Zubereitung (C) wasserfrei formuliert ist.
  • Wasserfrei im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet einen Wassergehalt bezogen auf die Zubereitung (C) von weniger als 5 Gew.-%, insbesondere von weniger als 2 Gew.-%. Blondierzubereitungen, die weniger als 0,1 Gew.-% Wasser, enthalten können erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt sein. Die Zubereitung (C) ist vorzugsweise wasserfrei als Pulver oder als Paste formuliert.
  • Im Falle einer wasserfreien Formulierung hat es sich als besonders bevorzugt erwiesen, wenn die Zubereitung (C) mindestens einen nicht hydroxylierten Fettsäureester mit einem Schmelzpunkt von höchstens 50°C, insbesondere von höchstens 30°C, und/oder mindestens eine C10-C30-Fettsäure mit mindestens einer zusätzlichen Hydroxygruppe und/oder ein Derivat davon, enthält. Ester von nicht hydroxylierten C6-C30-Alkylmonocarbonäuren mit C2-C30-Monoalkoholen eignen sich erfindungsgemäß bevorzugt als Fettsäureester. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Isopropylmyristat (Rilanit® IPM), Isononansäure-cetearylester (Cetiol® SN), 2-Ethylhexylpalmitat (Cegesoft® 24), Stearinsäure-2-ethylhexylester (Cetiol® 868), Cetyloleat, Kokosfettalkohol-caprinat/-caprylat (Cetiol® LC), n-Butylstearat, Oleylerucat (Cetiol® J 600), Isopropylpalmitat (Rilanit® IPP), Oleyloleat (Cetiol®), Laurinsäurehexylester (Cetiol® A), Myristylmyristat (Cetiol® MM), Cetearylisononanoat (Cetiol® SN), Ölsäuredecylester (Cetiol® V).
  • Die anwendungsbereiten Aufhellmittel können weiterhin zusätzliche Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten.
  • Vorzugsweise werden die anwendungsbereiten Aufhellmittel als fließfähigen Zubereitung bereitgestellt und ihm daher zusätzlich ein Emulgator bzw. ein Tensid zugesetzt, wobei oberflächenaktive Substanzen je nach Anwendungsgebiet als Tenside oder als Emulgatoren bezeichnet werden und aus anionischen, kationischen, zwitterionischen, amphoteren und nichtionischen Tensiden und Emulgatoren ausgewählt sind.
  • Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein anionisches Tensid enthält. Bevorzugte anionische Tenside sind Fettsäuren, Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 20 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 16 Glykolethergruppen im Molekül. Die anionischen Tenside werden in Mengen von 0,1 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des anwendungsbereiten Mittels, eingesetzt.
  • Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein zwitterionisches Tensid enthält. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine und N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethylimidazoline. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
  • Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein amphoteres Tensid enthält. Beispiele für geeignete amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren. Besonders bevorzugte amphotere Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12-C18-Acylsarcosin.
  • Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Mittel weitere, nichtionogene grenzflächenaktive Stoffe, enthalten. Als bevorzugte nichtionische Tenside haben sich Alkylpolyglykoside sowie Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an gesättigte lineare Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaften werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von ethoxyliertem Glycerin enthalten.
  • Die nichtionischen, zwitterionischen oder amphoteren Tenside werden in Mengen von 0,1 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der anwendungsbereiten Mittel, eingesetzt.
  • Erfindungsgemäß geeignete Mittel können auch kationische Tenside vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine enthalten. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Verbindung aus der Amidoamine stellt das unter der Bezeichnung Tegoamid® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyldimethylamin dar. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex®, Dehyquart® und Armocare® vertrieben. Die kationischen Tenside sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind besonders bevorzugt.
  • Die anwendungsbereiten Aufhellmittel können weitere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. So hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Mittel mindestens ein Verdickungsmittel enthält. Bezüglich dieser Verdickungsmittel bestehen keine prinzipiellen Einschränkungen. Es können sowohl organische als auch rein anorganische Verdickungsmittel zum Einsatz kommen.
  • Geeignete Verdickungsmittel sind
    • – anionische, synthetische Polymere;
    • – kationische, synthetische Polymere;
    • – natürlich vorkommende Verdickungsmittel, wie nichtionische Guargums, Skleroglucangums oder Xanthangums, Gummi arabicum, Ghatti-Gummi, Karaya-Gummi, Tragant-Gummi, Carrageen-Gummi, Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl, Pektine, Alginate, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, sowie Cellulosederivate, wie beispielsweise Methylcellulose, Carboxyalkylcellulosen und Hydroxyalkylcellulosen;
    • – nichtionische, vollsynthetische Polymere, wie Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidinon; sowie
    • – anorganische Verdickungsmittel, insbesondere Schichtsilikate wie beispielsweise Bentonit, besonders Smektite, wie Montmorillonit oder Hectorit.
  • Zur weiteren Steigerung der Aufhellung können der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zusätzlich mindestens eine SiO2-Verbindung, wie Kieselsäure oder Silicate, insbesondere Wassergläser, zugesetzt sein. Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, die SiO2-Verbindungen in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,15 Gew.-% bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die erfindungsgemäße wasserfreie Zusammensetzung, einzusetzen. Die Mengenangaben geben dabei jeweils den Gehalt der SiO2-Verbindungen (ohne deren Wasseranteil) in den Mitteln wieder.
  • Weiterhin können die Aufhellmittel zur Mattierung von unerwünschten Restfarbeindrücken, insbesondere im rötlichen oder bläulichen Bereich, bestimmte, direktziehende Farbstoffe der komplementären Farben enthalten. Dabei handelt es sich um Farbstoffe, die direkt auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole. Direktziehende Farbstoffe sind als anionische, kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe bekannt. Die direktziehenden Farbstoffe werden jeweils bevorzugt in einer Menge von 0,001 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, eingesetzt.
  • Bevorzugte anionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen Acid Yellow 1, Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, Acid Orange 7, Acid Red 33, Acid Red 52, Pigment Red 57:1, Acid Blue 7, Acid Green 50, Acid Violet 43, Acid Black 1, Acid Black 52, Bromphenolblau und Tetrabromphenolblau bekannten Verbindungen.
  • Bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe sind kationische Triphenylmethanfarbstoffe, wie beispielsweise Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14, aromatische Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert sind, wie beispielsweise Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown 16 und Basic Brown 17, kationische Anthrachinonfarbstoffe, wie HC Blue 16 (Bluequat B) sowie direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, insbesondere Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red 51. Die kationischen direktziehenden Farbstoffe, die unter dem Warenzeichen Arianor vertrieben werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe.
  • Als nichtionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere nichtionische Nitro- und Chinonfarbstoffe und neutrale Azofarbstoffe. Bevorzugte nichtionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, HC Orange 1, Disperse Orange 3, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11, HC Red 13, HC Red BN, HC Blue 2, HC Blue 11, HC Blue 12, Disperse Blue 3, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4, Disperse Black 9 bekannten Verbindungen, sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1,4-Bis-(2-hydroxyethyl)-amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(2-hydroxyethyl)aminophenol, 2-(2-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol, 1-Amino-4-(2-hydroxyethyl)amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]-benzoesäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol.
  • Ganz besonders bevorzugt sind Aufhellmittel, die mindestens eine Kombination aus Tetrabromphenolblau und Acid Red 92 enthalten.
  • Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon, Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere, Polyethylenglykole und Polysiloxane; zusätzliche Silikone wie flüchtige oder nicht flüchtige, geradkettige, verzweigte oder cyclische, vernetzte oder nicht vernetzte Polyalkylsiloxane (wie Dimethicone oder Cyclomethicone), Polyarylsiloxane und/oder Polyalkylarylsiloxane, insbesondere Polysiloxane mit organofunktionelle Gruppen, wie substituierten oder unsubstituierten Aminen (Amodimethicone), Carboxyl-, Alkoxy- und/oder Hydroxylgruppen (Dimethiconcopolyole), lineare Polysiloxan(A)-Polyoxyalkylen(B)-Blockcopolymere, gepfropften Silikonpolymere; kationische Polymere wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quaternären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid-Dimethyldiallyl-ammoniumchlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat quaternierte Dimethylamino-ethylmethacrylat-Vinylpyrrolidinon-Copolymere, Vinylpyrrolidinon-Imidazolinium-methochlorid-Copolymere und quaternierter Polyvinylalkohol; zwitterionische und amphotere Polymere; anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren oder vernetzte Polyacrylsäuren; Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Lecitin und Kephaline; Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine; faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose; Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Ölamine, Zink Omadine und Climbazol; Aminosäuren und Oligopeptide, insbesondere Arginin und/oder Serin; Proteinhydrolysate auf tierischer und/oder pflanzlicher Basis, wie beispielsweise Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Seiden- und Milcheiweiß-Proteinhydrolysate, oder Mandel-, Reis-, Erbsen-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysate, sowie in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte oder gegebenenfalls anionisch oder kationisch modifizierten Derivate; pflanzliche Öle, wie Macadamianussöl, Palmöl, Amaranthsamenöl, Pfirsichkernöl, Avocadoöl, Olivenöl, Kokosöl, Rapsöl, Sesamöl, Jojobaöl, Sojaöl, Erdnussöl, Nachtkerzenöl und Teebaumöl; Lichtschutzmittel, wie derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine; Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol; Polyphenole, insbesondere Hydroxyzimtsäuren, 6,7-Dihydroxycumarine, Hydroxybenzoesäuren, Catechine, Tannine, Leukoanthocyanidine, Anthocyanidine, Flavanone, Flavone und Flavonole; Ceramide oder Pseudoceramide; Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen, insbesondere der Gruppen A, B3, B5, B6, C, E, F und H; Pflanzenextrakte wie beispielsweise die Extrakte aus Aloe Vera, Angelica, Anis, Aprikose, Benzoe, Bergamotte, Birke, Brennnessel, Calmus, Cassis, Costus, Eibisch, Eichenrinde, Elemi, Estragon, Fichtennadel, Galbanum, Geranium, Ginseng, Grapefruit, Guajakholz, grünem Tee, Hamamelis, Hauhechel, Hopfen, Huflattich, Ingwerwurzel, Iris, Jasmin, Kamille, Kardamon, Klee, Klettenwurzel, Kiefer, Kiwi, Kokosnuss, Koriander, Kümmel, Latschen, Lavendel, Lemongras, Lilie, Limone, Lindenblüten, Litchi, Macis, Malve, Mandel, Mango, Melisse, Melone, Meristem, Myrrhe, Neroli, Olibanum, Opoponax, Orange, Patchouli, Petitgrain, Pinie, Quendel, Rooibos, Rosen, Rosmarin, Rosskastanie, Sandelholz, Salbei, Schachtelhalm, Schafgarbe, Sellerie, Tanne, Thymian, Wacholder, Weinblättern, Weißdorn, Weizen, Wiesenschaumkraut, Ylang-Ylang, Zeder und Zitrone; Fette und Wachse wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine; Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate; Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere; Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat; Pigmente sowie Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft
  • Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von jeweils 0,0001 bis 10 Gew.-%, insbeson dere von 0,0005 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Anwendungsmischung, eingesetzt.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Mittel, enthaltend in einem kosmetischen Träger
    • (i) mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder einem seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, und
    • (ii) mindestens einen tricyclischen Heterocyclus der Formel (I)
      Figure 00220001
      worin R1 bis R6 jeweils unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe, eine partiell oder vollständig halogenierte C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe, eine C2-C6-Polyhydroxyalkylgruppe, eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Aryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Arylgruppe, eine Heteroarylgruppe, eine Hydroxygruppe, ein Halogenatom, eine Nitrilgruppe, eine C1-C6-Alkoxygruppe oder eine Carbonsäuregruppe stehen, K1 bis K4 jeweils unabhängig voneinander für ein Stickstoffatom, ein quaternäres Stickstoffatom N+-R7 oder ein Kohlenstoffatom C-R8 stehen, wobei R7 für eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe, eine C2-C6-Polyhydroxyalkylgruppe, eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Aryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe steht, und R8 eine der Bedeutungen annehmen kann, wie sie für die Reste R1 bis R6 definiert sind, n für eine ganze Zahl von 0 bis 4 steht, und Xm- für ein physiologisch verträgliches Anion steht, wobei m für eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht, auf die keratinhaltigen Fasern aufgebracht, 5 bis 60 Minuten auf der Faser belassen und anschließend mit Wasser wieder ausgespült oder mit einem Shampoo ausgewaschen wird.
  • Bevorzugt beträgt die Einwirkzeit der anwendungsbereiten Aufhellmittel 5 bis 45 min, insbesondere 10 bis 40 min, besonders bevorzugt 15 bis 35 min.
  • Während der Einwirkzeit des Mittels auf der Faser kann es vorteilhaft sein, den Aufhellvorgang durch Wärmezufuhr zu unterstützen. Die Wärmezufuhr kann durch eine externe Wärmequelle, wie z. B. warme Luft eines Warmluftgebläses, als auch, insbesondere bei einer Haaraufhellung am lebenden Probanden, durch die Körpertemperatur des Probanden erfolgen. Bei letzterer Möglichkeit wird üblicherweise die aufzuhellende Partie mit einer Haube abgedeckt. Eine Einwirkphase bei Raumtemperatur ist ebenfalls erfindungsgemäß. Insbesondere liegt die Temperatur während der Einwirkzeit zwischen 20°C und 40°C, insbesondere zwischen 25°C und 38°C. Die Aufhellmittel ergeben bereits bei physiologisch verträglichen Temperaturen von unter 45°C gute Blondier- und Aufhellergebnisse.
  • Nach Ende der Einwirkzeit wird die verbleibende Aufhellzubereitung mit Wasser oder einem Reinigungsmittel aus dem Haar gespült. Als Reinigungsmittel kann dabei insbesondere handelsübliches Shampoo dienen, wobei insbesondere dann auf das Reinigungsmittel verzichtet werden kann und der Ausspülvorgang mit Leitungswasser erfolgen kann, wenn das Aufhellmittel einen stark tensidhaltigen Träger besitzt.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die kosmetische Verwendung eines Mittels des ersten Erfindungsgegenstands zum Aufhellen von keratinhalten Fasern, insbesondere menschlichen Haaren.
  • Die Ausführungsformen des ersten Erfindungsgegenstands gelten mutatis mutandis für das Verfahren des zweiten Erfindungsgegenstands und die Verwendung des dritten Erfindungsgegenstands.
  • Die Konfektionierung der erfindungsgemäßen Aufhellmittel unterliegt prinzipiell keinerlei Beschränkungen. Üblicherweise werden die erfindungsgemäßen Mittel als 1-Komponentenmittel (A) konfektioniert, die gegebenenfalls unmittelbar vor der Anwendung mit einer zweiten Zubereitung, enthaltend ein Oxidationsmittel, vermischt werden. Es hat sich aber als bevorzugt erwiesen, wenn das Produkt als 2-Komponentenmittel konfektioniert ist. Die beiden Zubereitungen werden vor der Anwendung vermischt.
  • Um eine vorzeitige, unerwünschte Reaktion der tricyclischen Heterocyclen der allgemeinen Formel (I) mit dem Oxidationsmittel zu verhindern, werden die tricyclischen Heterocyclen der Formel (I) zweckmäßiger von der Oxidationsmittelzubereitung getrennt konfektioniert und erst unmittelbar vor der Anwendung in Kontakt gebracht.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es unmittelbar vor der Anwendung durch Vermischen mindestens zweier Zubereitungen hergestellt wird, wobei die mindestens zwei Zubereitungen in mindestens zwei getrennt konfektionierten Containern bereitgestellt werden und wobei ein Container ein Mittel (A), welches in einem kosmetischen Träger mindestens einen tricyclischen Heterocyclus der allgemeinen Formel (I) enthält, und ein weiterer Container eine Oxidationsmittelzubereitung (B), enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder dessen Anlagerungsverbindungen an organische oder anorganische Verbindungen, enthält.
  • Um dem Anwender die Komponenten des anwendungsbereiten Aufhellmittels möglichst komfortabel anzubieten, ist sinnvoll, die einzelnen Zubereitungen in einer Verpackungseinheit gemeinsam zu vertreiben.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zum Aufhellen keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in getrennt voneinander konfektionierten Containern mindestens eine Oxidationsmittelzubereitung (B), enthaltend Wasserstoffperoxid oder eine festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid an anorganische oder organische Verbindungen, und mindestens eine Zubereitung (A) enthält, wobei die Zubereitung (A) in einem kosmetischen Träger mindestens einen tricyclischen Heterocyclus der allgemeinen Struktur (I) enthält.
  • Zur Steigerung der Aufhellleistung kann die Mehrkomponentenverpackungseinheit zusätzlich mindestens eine Blondierzubereitung (C) enthalten.
  • Eine weitere Ausführungsform dieses Erfindungsgegenstands ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das Kit-of-Parts zusätzlich in einem getrennt konfektionierten Container mindestens ein Blondierpulver (C), enthaltend mindestens ein anorganisches Peroxodisulfatsalz, ausgewählt aus Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und/oder Natriumperoxodisulfat, enthält.
  • Die Komponenten der Mehrverpackungseinheit werden getrennt voneinander in räumlich unterschiedlichen Behältern oder Containern konfektioniert.
  • Der Begriff „Behälter” kennzeichnet hierbei eine Aufnahmemöglichkeit, unabhängig von deren Form, Material oder Verschluss, welche die Möglichkeit beinhaltet, Stoffe oder Stoffgemische zu beinhalten. Der Begriff Behälter umfasst daher, ohne darauf beschränkt zu sein, das Innere einer Tube, eines Beutels oder Sackes, eines Kanisters, einer Dose, einer Wanne, einer Flasche, eines Glases oder eines Paketes, eines Kartons, einer Box, eines Umschlages oder eines anderen Behältnisses. Die Behälter können mit einer wiederverschließbaren Öffnung wie einem Schraubverschluss versehen sein. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn mehrere Mittel vor der Anwendung durch Schütteln innig miteinander vermischt werden sollten.
  • Die Komponenten der Aufhellzubereitung können in einem Doppelkammer-Behälter mit getrennter oder gemeinsamer Öffnung enthalten sein. Es ist jedoch bevorzugt, sie auf verschiedene Behälter aufzuteilen und den Verbraucher anzuleiten, sie vor der Anwendung miteinander zu mischen.
  • Bevorzugt enthält die Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zusätzlich eine Gebrauchsanleitung. Die Gebrauchsanleitung enthält insbesondere Informationen, Erläuterungen und gegebenenfalls Illustrationen für den Verbraucher (m/f) zur Anwendung der Mittel aus den Behältern der Verpackungseinheit in einem Verfahren gemäß dem zweiten Erfindungsgegenstand. Darüber hinaus kann es bevorzugt sein, wenn weiterhin eine Anmischhilfe, wie beispielsweise eine Schale, eine Applikationshilfe, wie beispielsweise ein Kamm oder ein Pinsel, und/oder eine persönliche Schutzausrüstung, wie beispielsweise Einweg-Handschuhe dem Kit beigefügt sind.
  • Bezüglich bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Mehrkomponentenverpackungseinheit gelten mutatis mutandis die Ausführungsformen der vorangegangenen Erfindungsgegenstände.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch darauf einzuschränken.
  • Beispiele
  • 1. Synthesebeispiele
  • 1.1 Synthese von 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-ium-p-toluolsulfonat (Aktivator 1)
    Figure 00260001
  • 10,0 g (0,06 mol) 4,7-Phenanthrolin wurden zusammen mit 13,4 g (0,07 mol) p-Toluolsulfonsäuremethylester in 200 ml Toluol für 6 Stunden auf 110°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde der ausgefallene Feststoff abfiltriert, mit Toluol nachgewaschen und im Vakuum getrocknet.
    Ausbeute: 9,6 g (47,3%); 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ [ppm] = 2,21 (s, 3H); 4,75 (s, 3H); 7,02 (d, 2H); 7,48 (d, 2H); 7,95 (m, 1H); 8,36 (m, 1H); 8,58 (d, 1H); 8,62 (d, 1H); 9,20 (d, 1H); 9,44 (d, 1H), 9,69 (d, 1H); 10,05 (d, 1H); 13C-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ [ppm] = 20,9; 46,2; 120,5; 123,4; 123,9; 124,2; 125,5; 127,4; 128,0; 132,9; 137,8; 137,9; 138,8; 141,7; 145,6; 146,0; 148,7; 153,1.
  • 2. Beispiele zur Blondierung-Blondierungen mit Wasserstoffperoxid und Persulfaten
  • 2.1. Herstellung einer Blondiercreme
  • Aus den aufgelisteten Bestandteilen wurden Blondiercremes wie folgt hergestellt:
    Rohstoff Gew.-%
    V E
    Hydrenol D 8,00 8,00
    Eumulgin 62 0,45 0,45
    Lorol. techn. 3,00 3,00
    Texapon NSO 16,00 16,00
    Dehyton K 10,00 10,00
    Monoethanolamin 8,00 8,00
    L-Arginin 1,00 1,00
    Turpinal SL 0,20 0,20
    Natriumsilikat 40/42 0,50 0,50
    4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-ium-p-toluolsulfonat (Aktivator 1) - 2,00
    Wasser ad 100 ad 100
    • Hydrenol® D C16-18-Fettalkohol (INCI-Bezeichnung: Cetearyl alcohol) (Cognis)
    • Eumulgin® B2 Cetylstearylalkohol mit ca. 20 EO-Einheiten (INCI-Bezeichnung: Ceteareth-20) (Cognis)
    • Lorol® tech. C12-18-Fettalkohol (INCI-Bezeichnung: Coconut alcohol) (Cognis)
    • Texapon® NSO Laurylethersulfat, Natriumsalz (ca. 27,5% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate) (Cognis)
    • Dehyton® K N,N-Dimethyl-N-(C8-18-kokosamidopropyl)ammoniumacetobetain (ca. 30% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Aqua, Cocamidopropyl Betaine) (Cognis)
    • Turpinal® SL 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (ca. 58–61% Aktivsubstanzgehalt; INCI-Bezeichnung: Etidronic Acid, Aqua) (Solutia)
  • Zunächst wurden Hydrenol® D, Eumulgin® 62, Lorol.® techn., Texapon® NSO und Dehyton® K zusammen bei 80°C aufgeschmolzen. Diese Schmelze wurde mit einem Teil der Wassermenge vermischt und das Gemenge kräftig durchgerührt. Unter weiterem Rühren wurden anschließend die angegebenen Mengen der übrigen Bestandteile hinzugefügt und die Rezeptur auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei der Rezeptur V handelt es sich um die nicht erfindungsgemäße Vergleichsrezeptur ohne Aktivatorzusatz, die Rezeptur E stellt das erfindungsgemäße Beispiel mit Aktivator dar.
  • 2.2. Vermischen mit der Entwicklerdispersion
  • Die unter 2.1. hergestellten Blondiercremes wurden jeweils im Verhältnis 1:1 mit einer wie folgt zusammengesetzten Entwicklerdispersion ausgemischt.
    Rohstoff Gew.-%
    Natronlauge 45% 0,73
    Dipicolinsäure 0,10
    Dinatriumpyrophosphat 0,03
    Turpinal SL 1,50
    Texapon NSO 2,00
    Dow Corning DB 110 A (nicht ionische Silikonemulsion) 0,07
    Aculyn 33A (Acrylpolymer) 15,00
    Wasserstoffperoxid 50% 22,40
    Wasser ad 100
    • Texapon® NSO Laurylethersulfat, Natriumsalz (ca. 27,5% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate) (Cognis)
    • Acrysol® 33 Acrylpolymer (ca. 28% Festkörper in Wasser; INCI-Bezeichnung: Acrylates Copolymer)
  • 2.3 Zugabe von Persulfat
  • Anschließend wurden 100 g der unter 2.2 erhaltenen Mischung noch mit 8,33 g Kaliumperoxodisulfat vermischt. Der pH-Wert dieser fertigen Anwendungsmischung lag zwischen 9 und 10,2.
  • Für den Blondierprozeß wurde auf Strähnen dunkelblonden, hellbraunen und dunkelbraunen Haares (Codes: Kerling 7/0, Fischbach & Miller 6923 und Kerling 2/0) von ca. 0,7 g Gewicht die 4-fache Menge der fertigen Anwendungsmischung appliziert. Nachdem die Strähnen für 30 Minuten bei 32°C blondiert wurden, wurden sie mit einem handelsüblichen Shampoo gewaschen und mit einem Föhn getrocknet.
  • 2.4 Auswertung der Aufhelleistung
  • Jede Haarsträhne wurde vor und nach dem Bleichvorgang farbmetrisch vermessen. Als Maß für die Aufhellleistung der jeweiligen Rezeptur wurde der ΔL-Wert gemäß folgender Formel herangezogen: ΔL = Lnachher – Lvorher Lnachher = Helligkeit der Strähne nach dem Bleichen
    Lvorher = Helligkeit der Strähne vor dem Bleichen
  • Für jede Rezeptur und jeden Haartyp erfolgte eine Doppelbestimmung, aus den Einzelwerten wurde jeweils der Mittelwert gebildet. Je größer der ΔL-Wert, desto besser ist die Aufhellleistung der jeweiligen Rezeptur. 2.5 Aufhellleistung mit 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-ium-p-toluolsulfonat (Aktivator 1)
    Haartyp ΔL (Rezeptur V) ΔL (Rezeptur E) ΔΔL
    dunkelblonde Strähnen (Kerling 7/0) 27,0 28,5 1,5
    hellbraune Strähnen (Fischbach & Miller 6923) 24,6 27,9 3,3
    dunkelbraune Strähnen (Kerling 2/0) 16,2 18,8 2,6
  • 2.6 Deutung der Ergebnisse
  • Eine Abschätzung der Bleichwirkungen der unterschiedlichen Rezepturen lässt sich durch den Vergleich der ΔL-Werte treffen. Es ist eindeutig ersichtlich, dass durch den Zusatz des Blondieraktivators größere ΔL-Werte erzielt werden können. Das Aufhellvermögen der Formulierung wurde damit durch den Aktivatorzusatz signifikant verstärkt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, 1989 [0002]
    • - Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg [0002]
    • - W. Umbach (Hrg.), Kosmetik, 2. Auflage, 1995, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York [0002]
    • - D. S. Argyropoulos et al. (Industrial & Engineering Chemistry Research (2004), 43 (5), 1200–1205.) [0007]
    • - Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989 [0096]

Claims (15)

  1. Mittel zum Aufhellen von keratinischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass es in einem kosmetischen Träger (i) mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder einem seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, und (ii) mindestens einen tricyclischen Heterocyclus der Formel (I)
    Figure 00290001
    worin R1 bis R6 jeweils unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe, eine partiell oder vollständig halogenierte C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe, eine C2-C6-Polyhydroxyalkylgruppe, eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Aryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Arylgruppe, eine Heteroarylgruppe, eine Hydroxygruppe, ein Halogenatom, eine Nitrilgruppe, eine C1-C6-Alkoxygruppe oder eine Carbonsäuregruppe stehen, K1 bis K4 jeweils unabhängig voneinander für ein Stickstoffatom N, ein quaternäres Stickstoffatom N+-R7 oder ein Kohlenstoffatom C-R8 stehen, wobei R7 für eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe, eine C2-C6-Polyhydroxyalkylgruppe, eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe, eine Aryl-C1-C6-alkylgruppe, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe steht, und R8 eine der Bedeutungen annehmen kann, wie sie für die Reste R1 bis R6 definiert sind, n für eine ganze Zahl von 0 bis 4 steht, und Xm- für ein physiologisch verträgliches Anion steht, wobei m für eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht, enthält.
  2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reste R1 bis R6 sowie R8 in der Formel (I) jeweils unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine C1-C6- Alkylgruppe, insbesondere bevorzugt für ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, stehen.
  3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass n für die Zahl 1 steht.
  4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rest R7 oder die Reste R7 voneinander unabhängig für eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe oder eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe stehen.
  5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass n für die Zahl 1 und weiterhin genau eine der verbliebenen Einheiten K1 bis K4 für ein Stickstoffatom N stehen.
  6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass n für die Zahl 1 und weiterhin die verbliebenen Einheiten K1 bis K4 jeweils unabhängig voneinander für ein Kohlenstoffatom C-R8 stehen.
  7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass n für die Zahl 0 steht und mindestens eine der Einheiten K1 bis K4 jeweils für ein Stickstoffatom N stehen und die weiteren Einheiten K1 bis K4 unabhängig voneinander für ein substituiertes Kohlenstoffatom C-R8 stehen.
  8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthalten ist, die ausgewählt wird der Gruppe, die gebildet wird aus Salzen des 1-Methylbenzo[f]chinoxalin-1-iums, Salzen des 1-Methyl-1,7-phenanthrolin-1-iums, Salzen des 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iums, Salzen des 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iums, Salzen des 4-Methylbenzo[f]chinoxalin-4-iums, Salzen des 7-Methyl-1,7-phenanthrolin-7-iums, Salzen des 1-Methylbenzo[h]chinoliniums, Salzen des 4-Methylbenzo[f]chinoliniums, 1,10-Phenanthrolin und 4,7-Phenanthrolin.
  9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthalten ist, die ausgewählt wird aus der Gruppe, die gebildet wird aus 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-ium-p-toluolsulfonat, 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iumbenzolsulfonat, 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iumhydrogensulfat, 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iumchlorid, 1-Methyl-1,10-phenanthrolin-1-iumbromid, 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-ium-p-toluolsulfonat, 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iumbenzolsulfonat, 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iumhydrogensulfat, 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iumchlorid und 4-Methyl-4,7-phenanthrolin-4-iumbromid.
  10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der tricyclische Heterocylus der Formel (I) in einer Menge von 0,01 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,5 bis 5,0 Gew.-%, jeweils bezogen das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten ist.
  11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich mindestens ein anorganisches Persulfat- oder Peroxodisulfat-Salz, insbesondere Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und/oder Natriumperoxodisulfat, enthalten ist.
  12. Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11 auf die keratinhaltigen Fasern aufgebracht, 5 bis 60 Minuten auf der Faser belassen und anschließend wieder ausgespült oder mit einem Shampoo ausgewaschen wird.
  13. Kosmetische Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Aufhellen von keratinhaltigen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren.
  14. Kit-of-Parts zum Aufhellen keratinischer Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass es in getrennt voneinander konfektionierten Containern mindestens eine Oxidationsmittelzubereitung (B), enthaltend Wasserstoffperoxid oder eine festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid an anorganische oder organische Verbindungen, und mindestens eine Zubereitung (A) enthält, wobei die Zubereitung (A) in einem kosmetischen Träger mindestens einen tricyclischen Heterocyclus der allgemeinen Struktur (I) enthält.
  15. Kit-of-Parts nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich in einem getrennt konfektionierten Container mindestens ein Blondierpulver (C), enthaltend mindestens ein anorganisches Peroxodisulfatsalz, ausgewählt aus Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und/oder Natriumperoxodisulfat, enthält.
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D. S. Argyropoulos et al. (Industrial & Engineering Chemistry Research (2004), 43 (5), 1200-1205.)
Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg
Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, 1989
Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989
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