Geteilte Heckklappe für ein Fahrzeug sowie Öffnungsverfahren
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine geteilte, insbesondere zweigeteilte, Heckklappe nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Öffnen einer solchen Klappe nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 10.
Stand der Technik
Derartige zweigeteilte Heckklappen sind beispielsweise aus der EP 0 718 134 A1 und der DE 44 00 374 A1 bekannt. Solche Heckklappen bestehen aus einem oberen Teil, der schwenkbar an der Karosserie befestigt ist, und einem unteren Teil, welcher wiederum am unteren Rand des Oberteils schwenkbar gelagert ist. Fahrzeuge mit solchen zweigeteilten Heckklappen weisen eine hohe Beladungs-Variabilität auf, weil zur Beladung von kleinen Gegenständen nur das Unterteil der Heckklappe bzw. die Laderaumklappe geöffnet werden muss.
Aus der DE'2006 013 735 A1 ist ebenfalls eine solche Heckklappe bekannt. Mittels eines Doppelmechanismusses, der an der Karosserie befestigt ist, wird erreicht, dass zum einen eine Verbindung des oberen Teils der Heckklappe mit der Karosserie in einer ersten Öffnungsstellung und zum anderen eine Verbindung des oberen mit dem unteren Teil der Heckklappe in einer zweiten Öffnungsposition vorliegt. Zum Bedienen der kleinen Laderaumklappe wird eine Betätigungstaste an einer Tasterleiste oberhalb des Kennzeichens gedrückt. Soll die gesamte Heckklappe verschwenken, wird über eine zweite Taste eine zweite Verriegelungseinrichtung aktiviert, während die Verriegelung zwischen dem oberen Teil der Klappe und der Karosserie 7 aufgehoben wird.
Der Bedienende muss daher zur Betätigung der großen Klappe zwei Taster hintereinander betätigen. Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn der
Bedienende in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, zum Beispiel, weil er viel Gepäck in den Händen hält.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine geteilte, insbesondere zweigeteilte, Heckklappe mit Verriegelungseinrichtungen für eine erste und zweite Öffnungsstellung sowie ein Verfahren bereitzustellen, die einen für den Bedienenden einfachen Öffnungsmechanismus gewährleisten.
Darstellung der Erfindung
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen offenbart.
Grundgedanke der Erfindung ist das Öffnen der gesamten Heckklappe über eine sogenannte push-Bewegung ausgehend von der ersten Öffnungsstellung der Laderaumklappe. Diese push-Bewegung initiiert die Bewegung der Klappe von der ersten in die zweite Öffnungsstellung, die anschließend automatisch abläuft.
In einem ersten Schritt wird nur der untere Teil der Heckklappe geöffnet und zwar durch Entriegeln des Schlosses. Der untere Teil der Heckklappe oder die Laderaumklappe wird dann automatisch nach oben in die erste Öffnungsstellung geschwenkt und zwar mit Hilfe eines geeigneten Öffnungselementes. Dies kann zum Beispiel eine vorgespannte Feder, wie eine Schraubenfeder sein, die sich beim Öffnungsvorgang entspannt. Es kann sich auch um einen Seilzug handeln, wobei das Ende des Seilzuges als Winde aufgerollt ist und die Auf- bzw. Abrollung durch eine geeignete - insbesondere elektrische - Betätigungseinrichtung bewerkstelligt wird. Der Seilzug kann auch ein Bowdenzug sein.
Das Überführen der Klappe in die zweite Öffnungsstellung (Öffnen der gesamte Klappe) erfolgt für den Bedienenden sehr leicht mittels einer push-Bewegung, die auf den unteren Teil der Klappe ausgeübt wird. Der Bedienende muss nur gegen den unteren Teil der Klappe drücken und schon öffnet sich die gesamte Klappe. Realisiert wird dies über ein Übertragung?^''1'10''1* inchocnnHαro °i"°n U QKQI H Qr
die Druckkraft auf ein Kontaktelement bzw. eine Taste an der Karosserie weitergibt. Die Taste überträgt diesen Impuls an die erste Koppel- oder Verriegelungseinrichtung zwischen dem oberen Teil der Klappe und der Karosserie. Der obere Heckklappenteil wird ebenfalls entriegelt, und die gesamte Klappe öffnet sich.
Es ergeben sich damit die folgenden Vorteile:
Bei einem Öffnen des unteren Teils der Klappe, die auch als kleine Klappe oder Laderaumklappe bezeichnet werden kann, lässt sich sofort und nur über eine einfache push-Bewegung der obere Teil der Heckklappe entriegeln und damit die gesamte Klappe offen. Es wird ein einfacher und intuitiver Öffnungsmechanismus gewährleistet. Der Bedienende muss nur am Anfang eine Taste, zum Beispiel oberhalb des Kennzeichens, bedienen, und die Öffnung erfolgt dann nach dem System „push to open". Die Bedienung der Taste könnte auch durch eine Fementriegelung durch Betätigung eines Schlüssels erreicht werden. Gemäß der Erfindung lässt sich zum einen eine Variante realisieren, bei der sich die gesamte Klappe mit gegeneinander angeordnetem unteren und oberen Klappenteil in der zweiten Öffnungsstellung befindet. Zum anderen ist eine Variante mit einer anfänglichen Öffnungswahl der Laderaumklappe oder gesamten Klappe möglich, indem die kleine Klappe geöffnet wird und dann über die push-Bewegung die gesamte Klappe bewegt wird.
Es ist auch denkbar, dass sich die gesamte Klappe auf Wunsch des Bedienenden sofort öffnet. Dies könnte über eine automatische Entriegelung des Schlosses am unteren Teil der Klappe und des Schlosses am oberen Heckklappenteil realisiert werden.
Übersicht der Abbildungen der Zeichnungen
Bevorzugte Ausführungsformen und Details der Erfindung sind aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Figurenbeschreibung entnehmbar.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße zweigeteilte Heckklappe in einer geschlossenen Position; Fig. 2 eine Seitenansicht der Heckklappe nach Fig. 1 mit einem geöffneten unteren Teil der Heckklappe; Fig. 3 eine Seitenansicht der Heckklappe, wobei auf den unteren Teil der
Heckklappe eine push-Bewegung ausgeübt wird, Fig. 4 eine Seitenansicht der Heckklappe in der Bewegung zur Öffnung der gesamte Klappe; Fig. 5 eine Seitenansicht der vollständig geöffneten Klappe vor dem abschließenden Schließvorgang; Fig. 6 eine Detailansicht der Fig. 1 zur Darstellung der Fußkontur des
Blockierungselementes.
Ausführungsbeispiel
Fig. 1 zeigt den Ausgangszustand einer zweigeteilten Heckklappe 1. Die gesamte Heckklappe 1 weist einen oberen Teil 2 oder großen Teil auf. Dieser ist an der Karosserie 3 oder dem Seitenteil an einer Achse 4 schwenkbar gelagert. Die Öffnungsbewegung wird mittels einer Gasstrebe 5 bewirkt, die vorzugsweise jeweils auf beiden Seiten des oberen Klappenteils 2 vorgesehen ist. Der obere Teil 2 der Heckklappe ist mittels einer ersten Koppeleinrichtung 6 mit der Karosserie 3 verbunden. Es handelt sich hier um ein Schloss 7, das an der Karosserie 3 angeordnet ist und einen Bügel 8 des oberen Teils 2 der Klappe lösbar aufnimmt.
Das Türband 9 des unteren Teils 10 der Klappe (oder der kleine Heckklappenteil oder die Laderaumklappe) ist über eine weitere Achse 11 am oberen Heckklappenteil 2 mittels eines kurzen Schwenkbügels 12 schwenkbar angehängt und bildet somit eine zweite Koppeleinrichtung 13 einschließlich des weiter unten beschriebenen Übertragungs- und Anschlagelementes. Der untere Heckklappenteil 10 weist ein Schloss 14 auf, welches in einen Bügel 15 am Schlossträger 16, der an der Karosserie 3 angeordnet ist, eingreift. An <=oinom anrWon FnHO nmfooct HΩΓ , ,n+--rQ
Heckklappenteil 10 ein Anschlagelement 17. Dieses ist nach der gezeigten Ausführung als ein weiterer kreisförmiger Bügel 18 ausgebildet, der an seinem offenen Ende eine Auskragung 19 aufweist. Oberhalb des Bügels 18 ist am oberen Heckklappenteil 2 ein Übertragungselement 20, vorzugsweise ein Hebel 21 , mit zwei Enden 22, 23 angeordnet. Dieser Hebel 21 ist so ausgebildet, dass das eine Ende 22 in Wirkverbindung mit einem Kontaktelement 24, vorzugsweise einer Taste 25, an der Karosserie, kommen kann. Die Taste 25 steuert das benachbarte Schloss 7. Das andere Ende 23 des Hebels 21 kann mit der Auskragung 19 des Bügels 18 in Eingriff kommen.
Unterhalb des Hebels 21 ist des Weiteren ein Blockierungselement 26 vorgesehen, das an seinem Fuß eine der Kreiskontur des Bügels 18 angepasste Kontur aufweist (siehe hierzu Fig. 6). Dieses Blockierungselement 26, vorzugsweise als Klinke 27 ausgebildet, ist nach oben entlang des nach unten gebogenen Endteils 28 der oberen Klappe 2 bewegbar. Vorzugsweise ist die Klinke 27 mittels eines Spannelementes, beispielsweise mittels einer Feder (nicht gezeigt), vorgespannt. In der ausgefahrenen Position blockiert das Element 26 die einzelnen Positionen der Klappen, so dass der Klappwinkel - wenigstens in eine Richtung - nicht veränderbar ist. Wird das Schloss entriegelt, wird die Federkraft beeinflusst, so dass die Klinke 27 entweder selbstständig oder durch Vorbeigleiten des Anschlagelementes 17 nach oben gedrückt wird. Die untere Klappe kann in die erste Öffnungsstellung (Winkel ß, Fig. 29 verschwenken.
An der Auskragung 19 des Bügels 18 ist ein Ende 29 eines Öffnungselementes 30 angeordnet. Das andere Ende 31 befindet sich entfernt von der Koppeleinrichtung 13 an der Karosserie 3 unterhalb des oberen Teils 2 der Klappe. Es weist hier eine Winde 32 auf. Das Öffnungselement 30 ist als Seilzug 33 ausgebildet.
Nachfolgend wird nun anhand der Fig. 2-5 die Verfahrenabfolge zum Öffnen und Schließen der geteilten Heckklappe 1 beschrieben. In einem ersten Schritt wird das Schloss 14 am Bügel 15 des Schlossträgers 16 entriegelt. Hierbei wird die Klinke 27 gelöst. Mittels des Seilzuges 33, der abgerollt wird, wird der untere Klappenteil 10 geöffnet und schwenkt nach oben. Das selbstständige Öffnen der kleinen Klappe 10 läSSt Sich ZUm Beispiel aUCh mit einer ihαnfoHor roalicioron ni iroh Hio
Bewegung des unteren Klappenteils 10 und somit des Anschlages 19 wird die Klinke 27 nach oben gedrückt und somit eine Blockierung der unteren und oberen Klappenteile (10, 2) zueinander aufgehoben. Der Öffnungswinkel der Klappe 10 in ihrer ersten Öffnungsstellung wird dadurch bestimmt, dass die Auskragung 19 des Bügels 18 an das zweite Ende 23 des Hebels 21 anschlägt. Auf diese Weise wird ein Rotationsanschlag gebildet.
Zur Öffnung der gesamte Klappe 1 (vgl. Fig. 3) wird nun eine Druckkraft F0 auf die geöffnete untere Heckklappe 10 aufgebracht. Sie bewegt sich hierdurch in die gestrichelte Position. Das erste Ende 22 des Hebels 21 , der sich nahe an der Taste 25 befindet, wird durch diese push-Bewegung auf die Taste 25 gedrückt. Es wird ein Signal an das Schloss 7 gegeben und dieses entriegelt. Der Bügel 8 wird gelöst. Mittels der Gasfeder 5 öffnet sich nunmehr auch der obere Teil 2 der Heckklappe in Richtung zweite Öffnungsstellung (vgl. Fig. 4). Die Bewegung des oberen Teils 2 der Klappe wird durch die ausgefahrene Gasfeder 5 gestoppt. In dieser Stellung hält die Winde 31 den Seilzug bzw. das Seil. Die untere Klappe kehrt in die erste Stellung aufgrund der nach oben ablaufenden Bewegung des oberen Heckklappenteils und infolge der Einwirkung der Gasfeder 5 zurück.
Mittels des Seilzuges 33 werden die beiden Klappen 2, 10 in einen Winkel a verfahren, der dem Winkel im geschlossenen Zustand entspricht (vgl. Fig. 5). Hierbei wird der Anschlag 19 an der Klinke 27 vorbeibewegt. In dem Moment, in dem der Anschlag 19 nicht mehr auf die Klinke 27 drückt, wird diese wieder in die Ausgangsstellung herausgefahren, um eine Blockierung zwischen dem oberen und unteren Klappenteil zu bewirken. Durch Ausüben einer Kraft Fz durch einen Bedienenden, die von oben auf den unteren Teil 10 der Klappe wirkt, wird die gesamte Klappe 1 nach unten bewegt. Das Schloss 14 fällt auf den Bügel 15 am Schlossträger 16 und verriegelt die Klappe 10. Gleichzeitig trifft der Bügel 8 des oberen Heckklappenteils 2 auf das entsprechende Schloss 7, was ebenfalls verriegelt wird. Es liegt nunmehr eine Verriegelung der gesamte Klappe 1 während des geschlossenen Zustands, zum Beispiel während der Fahrt, vor.
Mit Fig. 6 wird ein Detail der Fig. 1 dargestellt, wonach die Kontur des Blockierungselementes 26 bzw. der Klinke °7 °" H!ö 1^-"+"- ^- Λ ^~I,I~„~[ +~~
17, insbesondere an die Kontur der Auskragung 19 des Bügels 18 angepasst ist, um ein Vorbeigleiten zu gewährleisten. Die Klinke 27 weist eine Fußkontur mit einer Schräge 34 auf der zum unteren Heckklappenteil weisenden Seite auf. Unterstützt durch diese Kontur kann die Auskragung 19 an der Klinke 27 vorbeigleiten. Sobald die Auskragung die Klinke 27 passiert hat, springt die Klinke 27 in ihre Blockierungsposition zurück.
Bezugszeichenliste:
1 Heckklappe (gesamt)
2 oberer Teil der Heckklappe
3 Karosserie
Achse
5 Gasstrebe
6 erste Koppeleinrichtung
7 Schloss des oberen Heckklappenteils
8 (Schloss-) Bügel
9 Türband
10 unterer Teil der Heckklappe
11 Achse
12 Schwenkbügel
13 zweite Koppeleinrichtung
14 Schloss des unteren Heckklappenteils
15 Bügel des Schlosses 14
16 Schlossträger
17 Anschlagelement
18 Bügel
19 Auskragung 0 Übertragungselement 1 Hebel 2 Ende des Hebels 3 Ende des Hebels 4 Kontaktelement 5 Taste 6 Blockierungselement 7 Klinke 8 Endteil der oberen Klappe 9 erstes Ende des Öffnungselementes 0 Öffnungselement 1 zweites Ende des Öffnungselement^c
Betätigungseinrichtung, Winde Seilzug Schräge der Fußkontur