Anzeigeeinrichtung für Kraftfahrzeug
Die Erfindung betrifft eine Anzeigeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Einrichtung zum Projizieren wenigstens eines virtuellen Bildes vor einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs.
Solche Anzeigeeinrichtungen, die auch Head-up-Display genannt werden, sind grundsätzlich bekannt. Sie bestehen aus einer bilderzeugenden Einheit, einer optischen Einheit und einem Combiner, der im Falle eines Kraftfahrzeugs oft einfach aus der Windschutzscheibe besteht. Das durch die bilderzeugende Einheit erzeugte Bild wird über die optische Einheit derart auf den Combiner projiziert, dass der Fahrer Umgebungsinformationen mit Informationen der Anzeigeeinrichtung kombinieren kann, ohne den Blick von der Straße abwenden zu müssen. Head-up-Displays erzeugen ein stehendes virtuelles transparentes Bild in einer Entfernung von ca. 2 - 3 m vor dem Fahrerauge.
Die DE 26 33 06 7 A1 offenbart eine Anzeigeeinrichtung, bei der die Spiegelanordnung so gewählt wird, dass ein horizontales virtuelles Bild erzeugt wird. Der erreichbare Abstand, unter dem das horizontale Bild liegend empfunden wird, hängt dabei auch von der Spiegelgröße ab. Je größer der erreichbare Abstand sein soll, desto größer müssen auch die Spiegel sein. Die optischen Einheiten solcher Anzeigeeinrichtungen stoßen dabei sehr schnell an eine Integrationsgrenze in das Kraftfahrzeug, da nicht beliebig große optische Einheiten verbaubar sind. Daher ist die Reichweite des erzielbaren Abstands durch Größenrestriktionen der optischen Einheit limitiert.
Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Anzeigeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug anzugeben, deren virtuelle Bilder als in beliebigen Abstand
vor dem Fahrzeug befindlich empfunden werden und deren Bauweise trotzdem kompakt ist.
Zur Lösung des Problems ist bei einer erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung für ein Kraftfahrzeugs vorgesehen, dass die Projektionseinrichtung zum Projizieren eines gekrümmten Bildes ausgebildet ist.
Eine derartige Ausbildung des durch die Anzeigeeinrichtung erzeugten virtuellen Bildes ist besonders vorteilhaft, da sie die Erzeugung virtueller Bilder, die als sich in beliebigem Abstand vor dem Fahrzeug liegend oder stehend empfunden werden, ermöglicht. D. h., dass sich auch virtuelle Informationen erzeugen lassen, die der Fahrer als am Horizont befindlich empfindet. Des Weiteren ermöglicht diese Ausführung einer Anzeigeeinrichtung eine sehr kompakte Bauweise zur Erzeugung derartiger Bilder, da die darstellbare Reichweite des virtuellen Bildes nicht mehr von der Größe der Spiegel der optischen Einheit abhängt.
Vorteilhafterweise kann die Form des virtuellen Bildes einem Segment einer Zylindermantelfläche nachempfunden sein. Hierdurch wird nicht nur die Berechnung der Formen der optischen Einheit vereinfacht, sondern auch die Berechnung der darzustellenden Information in der Bildquelle.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung kann das durch die Anzeigeeinrichtung erzeugte virtuelle Bild als auf der Fahrbahn liegend darstellbar sein. Diese Darstellungsweise ermöglicht es, kontaktanaloge Informationen zur Verfügung zu stellen. Durch kontinuierliche Neuberechnung der Bildinformationen bzw. der Projektions- und Bilderzeugungsparameter kann eine Information immer an der gleichen Stelle einer Umweltinformation überlagert werden, obwohl sich das Auto bewegt.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Anzeigeeinrichtung dazu ausgebildet, dass wenigstens ein Teilbereich des Bildes als auf der Fahrbahn senkrecht und/oder gekippt stehend darstellbar sein kann. Eine solche Ausführungsform erlaubt es, die Informationen ihrem Sinngehalt entsprechend darzustel-
len. Beispielsweise ist eine Information bezüglich der Fahrgeschwindigkeit sinnvollerweise eher stehend darzustellen, während eine Information bezüglich des Fahrweges besser liegend und ortsbezogen dargestellt wird.
Um ein solches gekrümmtes virtuelles Bild erzeugen zu können, muss die Anzeigeeinrichtung wenigstens einen gekrümmten Spiegel aufweisen, der im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten der Anzeigeeinrichtung zum Abbilden eines gekrümmten virtuellen Bildes ausgebildet ist. In weiterer Ausgestaltung können auch mehrere gekrümmte Spiegel vorgesehen sein, die zusammen und im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten der Anzeigeeinrichtung zum Abbilden eines gekrümmten virtuellen Bildes ausgebildet sind. Die konkrete Ausgestaltung des oder der gekrümmten Spiegel hängt dabei von der Form des virtuellen Bildes sowie von der Form der Windschutzscheibe ab.
Als Bildquelle kann jeder hinreichend kleinbauende Digitalprojektor verwendet werden. Hierdurch wird die Anzeige bzw. der Bildinhalt frei programmierbar.
Als Combiner, der die Umweltinformationen mit den Informationen des virtuellen Bildes überlagert, dient die Windschutzscheibe. Durch sie erzeugte Verzerrungen werden in der optischen Einheit der Anzeigeeinrichtung bzw. deren konstruktiven Auslegung berücksichtigt.
Zweckmäßigerweise kann vorgesehen sein, dass die Helligkeit des virtuellen Bildes in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit veränderbar ist. Während tagsüber durch die Umgebungshelligkeit eine viel höhere Lichtintensität der Anzeigeeinrichtung vorgesehen sein muss, dass die Informationen wahrnehmbar werden, ist beispielsweise nachts eine viel geringere Lichtintensität erforderlich. Auch wird durch ein Anpassen der Lichtintensität der Anzeigeeinrichtung ein Ermüden des Fahrerauges verhindert.
Mit Vorteil kann die Helligkeit zumindest eines Teilbereichs des virtuellen Bildes der Anzeigeeinrichtung, insbesondere bei Gefahrensituationen, z. B.
durch den Fahrer manuell oder in Abhängigkeit eines die Umgebungshelligkeit erfassenden Sensors veränderbar sein. Durch ein Wechseln der Helligkeit wird allgemein die Aufmerksamkeit des Fahrers erregt. Als Ausgestaltung ist denkbar, dass die Wechselgeschwindigkeit von der Gefahrenintensität abhängig ist. Beispielsweise könnte ein durch ein Erfassungssystem er- fasster Fußgänger auf der Fahrbahn als Symbol in der Anzeigeeinrichtung darstellbar sein. Mit Nähern des Fahrzeugs an diesen Fußgänger könnte das auf diesen verweisende Symbol erst langsam und mit abnehmendem Abstand immer schneller blinkend ausgeprägt sein.
Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Farbe zumindest eines Teilbereichs des Bildes, insbesondere bei Gefahrensituationen, variierbar ist. Wenn die Erregung der Aufmerksamkeit des Fahrers durch ein Blinken eventuell zu Irritationen führen könnte, ist es denkbar, die Aufmerksamkeit des Fahrers durch einen Farbwechsel zu erregen. Hierbei ist in weiterer Ausgestaltung beispielsweise denkbar, dass sich die Farben bei niedriger Gefahrenstufe nur leicht ändern, etwa von hellgrün nach dunkelgrün oder von hellblau nach dunkelblau. Bei größerer Gefahrenintensität könnte dann ein kontrastreicherer Wechsel etwa nach rot vorstellbar sein. Da das betrachtete virtuelle Objekt seine Gestalt nicht ändert, würde die Akkomodationsleistung des Auges weniger beansprucht.
Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, das ein oder mehrere Anzeigeeinrichtungen umfasst.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung kann das Kraftfahrzeug einen Bus, insbesondere einen CAN-Bus, aufweisen, über den die wenigstens eine Anzeigeeinrichtung mit wenigstens einem Fahrerassistenzsystem und/oder wenigstens einer Betriebskomponente des Kraftfahrzeugs und/oder wenigstens einer Erfassungseinrichtung für wenigstens einen Betriebszustand des Kraftfahrzeugs kommuniziert. Hierdurch wird es möglich, dass jedwede Information, die das Kraftfahrzeug in irgendeiner Weise betrifft, der Anzeigeeinrichtung zugänglich und damit darstellbar wird.
Vorteilhafterweise kann eine Position des wenigstens einen virtuellen Bildes oder wenigstens eines Teilbereichs des wenigstens einen virtuellen Bildes in Abhängigkeit wenigstens einer Information, insbesondere wenigstens eines Fahrerassistenzsystems und/oder wenigstens einer Betriebskomponente des Kraftfahrzeugs und/oder wenigstens einer Erfassungseinrichtung für wenigstens einen Betriebszustand des Kraftfahrzeugs veränderbar sein. Dadurch werden beliebige Informationen, die das Kraftfahrzeug in irgendeiner Weise betreffen, dem Fahrerauge kontaktanalog darstellbar gemacht. Erfasst beispielsweise ein Fahrerassistenzsystem einen Gefahrengegenstand, kann dieser mit der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden. Ändert sich die Position des Gefahrengegenstandes relativ zum Fahrerauge, was über das Fahrerassistenzsystem registriert wird, so kann diese Positionsänderung auch in der Anzeigeeinrichtung berücksichtigt werden. Da aber andere Informationen, wie z. B. Informationen bezüglich der Fahrgeschwindigkeit oder des Fahrtweges nicht neu positioniert werden sollen, wird nur die Position des Gefahrengegenstandes im virtuellen Bild verändert.
Eine mögliche Information kann der Lenkwinkel eines Lenkrads oder der Radwinkel eines Fahrzeugsrads des Kraftfahrzeugs sein. Des Weiteren kann als Information die Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs dienen. Kombiniert man diese Informationen, kann die Fahrtrichtung vorausberechnet werden und die Position des virtuellen Bildes korrigiert werden.
Mit besonderem Vorteil kann ein Fahrerassistenzsystem ein Navigationssystem sein, dessen Informationen mittels der Anzeigeeinrichtung darstellbar sind. Durch die bereits beschriebene kontaktanaloge Darstellungsform ist es möglich, den Fahrweg schon frühzeitig und als auf der Fahrbahn liegend darzustellen. Hierdurch wird es möglich, das korrekte Abbiegen an Kreuzungen oder auch Kreiseln zu ermöglichen. Die oft verbal vorkommenden Instruktionen eines Navigationssystems führen in unübersichtlichen Situationen häufig zu Irritationen des Fahrers. Beispielsweise können zwei Abzweigungen einer Straße dicht hintereinander erfolgen und dem Fahrer wird nicht sofort klar, ob er an der ersten oder erst an der zweiten Abzweigung abbiegen muss. Ein virtueller Abbiegepfeil, der auf der richtigen Abzweigung liegt
und der sich natürlich erst weit vor dem Fahrzeug befindet und mit Nähern des Fahrzeugs an die Abbiegung für den Fahrer virtuell ebenfalls immer näher kommt, vermeidet solche Stress- und auch Gefahrsituationen für den Fahrer. Unter Kombination der vorher beschriebenen Möglichkeiten ist es auch denkbar, dass wenn sich das Kraftfahrzeug mit sehr hoher Geschwindigkeit der Abbiegung nähert, der virtuelle Abbiegepfeil blinkend dargestellt wird oder ein sonstiges Warnsymbol erscheint, um dem Fahrer deutlich zu machen, dass die Fahrgeschwindigkeit zu verringern ist.
Vorzugsweise kann ein Fahrerassistenzsystem ein Abstandskontrollsystem sein. Dann kann dem Fahrer die Information gegeben werden, wie der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ist. Des Weiteren ist aber auch denkbar, dass unter Zuhilfenahme der Information über die Fahrgeschwindigkeit der durchschnittliche Bremsweg berechnet wird und im Vergleich zum vorausfahrenden Fahrzeug dargestellt wird.
Vorteilhafterweise kann ein Fahrerassistenzsystem auch ein Verkehrszeichenerkennungssystem sein. Hierbei können dem Fahrer Informationen präsentiert werden, ob an einer sich nähernden Kreuzung Vorfahrt zu gewähren und daher die Geschwindigkeit zu verringern ist oder ob sich beispielsweise hinter einer unübersichtlichen Kurve eventuell ein Fußgängerüberweg befindet, da dann mit unaufmerksamen und sich im Recht befindlichen Fußgängern zu rechnen ist. Eine Darstellung könnte in einer Nachbildung, insbesondere auch farblich, existierender Verkehrsschilder bestehen. Das Verkehrsschild könnte dabei entweder seiner Position entsprechend erst in weite Entfernung befindlich und dann sich nähernd dargestellt werden, denkbar ist aber auch, ihm eine feste Größe zu geben und den sich ändernden Abstand etwa durch zunehmendes Wechseln der Helligkeit zu signalisieren. Zusätzlich zur Darstellung des Verkehrsschildes als solchem ist es auch möglich, diesem eine Information über den Abstand bezüglich des Kraftfahrzeugs beizufügen, so dass der Fahrer darüber informiert wird, wie weit er noch vom Verkehrsschild beabstandet ist und hiermit eventuell einen Bremsweg berechnen kann.
Im Übrigen ist die Darstellung jedweder das Kraftfahrzeug betreffenden Information denkbar. Als Fahrerassistenzsysteme sind beispielweise ein Anti- blockiersystem, ein elektronische Stabilitätsprogramm, adaptives Kurvenlicht, Nachtsichtsysteme, ein Tempomat, Einparkhilfen, Abstandswarner und Spurhalteassistentensysteme bekannt. Diese Aufzählung ist keineswegs vollzählig, vielmehr gibt es bereits heute weitere Fahrerassistenzsysteme, von jedem lässt sich eine für den Fahrer interessante Information mittels der Anzeigeeinrichtung darstellen. Gleiches gilt für Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs. Als Beispiele sind zu nennen ein Tachometer, die Kühlwassertemperatur oder auch der Betriebsstatus der Beleuchtungseinrichtung. Auch hier ist die Aufzählung keineswegs abschließend. Als Erfassungseinrichtungen für den Betriebszustand können ein Fahrgeschwindigkeitssensor, ein Sensor zur Messung der Giergeschwindigkeit, des Schwimmwinkels, des Radwinkels, des Lenkwinkels eines Lenkrads und ähnliches mehr dienen. Auch diese Aufzählung ist keineswegs abschließend, jede Information ist verwertbar, die das Kraftfahrzeug betrifft, ob es um etwas im Fahrzeug befindliches oder außerhalb des Fahrzeugs befindliches geht, ist unerheblich. Hervorzuheben ist, dass jedwede Information ihrem Informationsgehalt nach in fast beliebigem Abstand vor dem Fahrzeug darstellbar ist, die Position der Information virtuell beliebig änderbar ist und somit eine kontaktanaloge Darstellung ermöglicht wird, sofern es die Information gebietet.
Mit besonderem Vorteil sind zumindest einzelne Informationen, die durch die mindestens eine Anzeigeeinrichtung dargestellt werden, vom Fahrer und/oder anderen Insassen frei an- und abwählbar. Eine solche freie Wählbarkeit ermöglicht die individuelle Anpassung an die speziellen Bedürfnisse des Fahrers und erhöht daher auch die Akzeptanz und Nutzung solcher Anzeigeeinrichtungen. Während der eine Fahrer sich über Verkehrszeichen frühzeitig informieren lassen möchte, ist einem anderen Fahrer diese Information eventuell nebensächlich oder er empfindet sie gar als störend, wobei der letzte Fahrer dann Informationen zu abgespielten Musikstücken des Autoradios angezeigt haben will. Durch die freie Informationswahl wird auch gewährleistet, dass der Fahrer nicht doch zum Erfassen einer Information
den Blick von der Straße abwenden muss und somit wird wiederum die Verkehrssicherheit erhöht.
Vorteilhafterweise können zumindest einzelne Informationen, die durch die mindestens eine Anzeigeeinrichtung dargestellt werden, vom Fahrer und/oder anderen Insassen kontextabhängig frei an- und abwählbar sein. Dies ermöglicht es, spezielle Informationen nur unter gewissen Voraussetzungen darzustellen. Insbesondere ist die Anzeige des Bremsweges bei hohen Geschwindigkeiten wichtiger als bei niedrigen. Generell gilt, dass auf Autobahnen beispielsweise hohe Fahrgeschwindigkeiten vorliegen und daher die Anzeige des Bremsweges wichtiger ist, als beispielsweise in einer Stadt. Um eine Reiz- und Informationsüberflutung des Fahrers zu vermeiden, kann es vorgesehen sein, dass die Anzeige des Bremsweges dann nur auf der Autobahn oder auch nur ab einer gewissen Mindestgeschwindigkeit angezeigt wird. Der Fahrer kann also entscheiden, ob die Anzeige des Bremsweges oder jeder beliebigen anderen Information überhaupt geschehen soll, ob sie abhängig von der Fahrgeschwindigkeit angezeigt werden soll oder ob sie abhängig vom Straßentyp, also Autobahn, Land- oder Bundesstraße und Stadtstraße angezeigt werden soll. Somit kann der Fahrer selber vorgeben, wann er weiche Informationen für relevant und somit anzeigenswert erachtet.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der Wirkungsweise einer erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung,
Fig. 2 das Prinzip der optischen Täuschung, aufgrund derer das virtuelle Bild als in beliebigem Abstand befindlich empfunden wird,
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung eines Kraftfahrzeugs und eines virtuellen Bildes,
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, und
Fig. 5 die Darstellung von Informationen durch eine erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung aus Sicht des Fahrers.
Fig. 1 zeigt als Prinzipdarstellung den Grundaufbau eines Head-up-Displays 1. Dieses besteht aus einer bilderzeugenden Einheit 2, hier beispielsweise vier Spiegeln 3 und der Windschutzscheibe 6, die als Combiner dient. Dieses Head-up-Display 1 ist als in einem Kraftfahrzeug 12 befindlich angedeutet, neben der Windschutzscheibe 6 ist noch das Lenkrad 7 und Teile der Karosserie 8 dargestellt. Das von der bilderzeugenden Einheit 2, insbesondere einem TFT, erzeugte Bild wird über mehrere Spiegel 3 umgelenkt, bis es auf die Windschutzscheibe 6 fällt. Auf dieser wird die Information, die vom Head- up-Display 1 bereitgestellt wird, mit der im Umgebungsinformation vereint. Der Betrachter empfindet dabei die zur Verfügung gestellte Information als vor der Windschutzscheibe 6 befindlich. Dadurch wird die Akkomodationsleistung, die das Auge aufbringen muss, gesenkt, da es nicht von Nah- auf Fernsicht und umgekehrt wechseln muss, wie es bei einem Blick auf das Armaturenbrett der Fall wäre. Dies ist für den Fahrer 9 vorteilhaft. Des Weiteren wird die Zeit, in der der Blick des Fahrers 9 nicht auf der Fahrbahn 13 ruht, minimiert. Wenigstens einer der im Head-up-Display 1 eingebauten Spiegel 3 ist dabei leicht gekrümmt, so dass die Anzeigeeinrichtung 1 insgesamt ein gekrümmtes virtuelles Bild 10 erzeugt.
Fig. 2 zeigt die Wirkung des gekrümmten virtuellen Bildes 10 auf den Fahrer 9. Das virtuelle Bild 10 ist hierbei als Segment eines Zylinders ausgebildet. Das Segment ist konkav ausgeformt. Der näher am Fahrzeug 12 befindliche Teil ist also auch näher an der Fahrbahnoberfläche 13 und berührt diese an ihrem niedrigsten Punkt tangential. Der weiter vom Fahrer 9 entfernt befindliche Teil wird vom Fahrer 9 aber nicht als in der Luft befindlich, sondern e- benfalls als auf der Fahrbahnoberfläche 13 liegend empfunden bzw. dieser zugeordnet. Hierdurch wird es möglich, dem Auge beliebige Entfernungen vorzutäuschen. Durch diese Ausformung des virtuellen Bildes 10 wird es
nicht nötig, das virtuelle Bild 10 in seiner Länge zu vergrößern, um weiter vor dem Fahrzeug 12 befindliche Bereiche mit Informationen zu überlagern. Dies ermöglicht eine kompakte Bauweise der Anzeigeeinrichtung 1 , die physikalische Ausdehnung des virtuellen Bildes 10 kann also gering bleiben, während die empfundene Entfernung auf beliebige Entfernungen erweitert wird. Dies ist gerade bei großen Fahrgeschwindigkeiten von besonderer Bedeutung, da hier kurze Entfernungen, die mit Anzeigeeinrichtungen nach Stand der Technik darstellbar sind und die sich im Bereich von maximal ca. 30 m befinden, sehr schnell überwunden werden und sich damit nicht zum frühzeitigen Warnen vor Gefahrsituationen benutzen lassen. Im Gegensatz dazu ist es mit der erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung 1 möglich, jedwede Gefahrensituation, insbesondere Fußgänger auf der Straße oder ein zu schnelles Nähern an eine Abbiegung, frühzeitig und sachgerecht richtig dazustellen. Diese Abbildung ist im Falle einer Straßenführung am Boden liegend darstellbar, im Falle eines Fußgängers oder der Fahrgeschwindigkeit auch stehend.
Fig. 3 zeigt ein Kraftfahrzeug 12 und ein vor diesem befindliches virtuelles Bild 10. Das virtuelle Bild ist, von der Seite her gesehen, wie in Fig. 2 gezeigt gekrümmt. Die in Fig. 2 dargestellte Krümmung des virtuellen Bildes ermöglicht es erst, dass dem Fahrer 9 das virtuelle Bild 10 in einem weiteren Abstand als dem tatsächlich vorhandenen erscheint. Gerade diese gekrümmte Darstellung bewirkt auch, dass die Bauweise der erfindungsgemäßen Spiegel 3 kompakt erfolgen kann. Die in Fig. 3 dargestellte gestrichelte Linie ist die Schnittebene, die in Fig. 2 dargestellt wird.
Fig. 4 zeigt ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 12. Dieses weist eine Anzeigeeinrichtung 1 , einen CAN-Bus 14, ein Fahrerassistentensystem 15 in Form eines Spurhalteassistentensystems, einer Erfassungseinrichtung für die Fahrgeschwindigkeit 16 sowie eine Erfassungseinrichtung für den Tankfüllstand 17 auf. Am CAN-Bus 14 können aber beliebig viele weitere Fahrerassistentensysteme 22, Erfassungseinrichtungen von Betriebskomponenten 23 des Kraftfahrzeugs 12 und auch Erfassungseinrichtungen für einen Betriebszustand 24 vorhanden sein. Die von den Einrichtungen 15 - 17 oder 22 - 24 zugänglich gemachten Informationen sind auf der Anzeigeeinrichtung 1
mittels der Windschutzscheibe 6 beliebig darstellbar, variierbar, in daraus abhängige Information umrechenbar und auch kombinierbar.
Fig. 5 zeigt den Blick auf die Umgebung aus Sicht des Fahrers 9. Ein Teil der Windschutzscheibe vor dem Fahrer wird durch das Head-up-Display 1 belegt. Durch die Umwelt vorgegebenen Informationen ist der Straßenverlauf, ein Straßenverkehrszeichen 18, sowie weitere, die Umgebung betreffende Informationen wie etwa Bebauung oder Bewaldung zu erkennen. Diese Informationen werden mit Informationen des Head-up-Displays 1 überlagert. Da der Fahrer die Anzeige von Verkehrszeichen 18 durch ein Verkehrszeichenüberwachungssystem sowie des Straßenverlaufs aus Informationen des Navigationssystems angewählt hat, werden diese dargestellt. Betrachtet man den Straßenverlauf, so erkennt man auf der rechten Seite zwei kurz hintereinander folgende Abzweigungen 19. Der Fahrer soll an der ersten Abzweigung 19 nach rechts abbiegen. Diese Information wird vom Navigationssystem bereitgestellt und im Head-up-Display 1 abgebildet, indem ein Rechts- abbiegepfeil 21 auf den Verlauf der Straße gelegt wird. Der Fahrer 9 empfindet also diese Information als liegend, auch wird bei Nähern des Kraftfahrzeugs 12 an die Abbiegung 19 der im Head-up-Display 1 dargestellte Abbiegepfeil 21 mitbewegt, so dass der Fahrer 9 den dargestellten Abbiegepfeil 21 immer als auf der Fahrbahn 13 liegend empfindet und dieser nicht neben der Straße 13 zum Liegen kommt.
Des Weiteren kann man ein Stoppschild 18 erkennen. Dieses wird über das Verkehrszeichenerfassungssystem der Anzeigeeinrichtung 1 mitgeteilt. Diese stellt das Verkehrszeichen 18 sachgerecht richtig als Verkehrsschild 20 dar. Zusätzlich zur reinen Spezifizierung des sich nähernden Verkehrszeichens 18 wird noch eine Entfernungsangabe, in diesem Fall 150 m, dargestellt, um es dem Fahrer 9 des Kraftfahrzeugs 12 zu ermöglichen, seine Fahrgeschwindigkeit situationsgerecht zu regulieren.
Da die Anzeige der darstellbaren Informationen frei wählbar ist, hat der Fahrer die Möglichkeit, auch weitere das Fahrzeug 12 betreffende Informationen darstellen zu lassen. Neben Informationen aus Fahrerassistentsystemen
können auch Informationen bezüglich Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs 12 wie etwa die Fahrgeschwindigkeit und auch Informationen bezüglich des Betriebszustands des Kraftfahrzeugs 12 wie etwa der Tankfüllstand angezeigt werden. Auch können aus den dem Head-up-Display 1 zu verfügenden Informationen abhängige Informationen berechnet werden, wie etwa der mindestens benötigte Bremsweg. Neben Informationen über die Fahrgeschwindigkeit und über die Bremskraft der Bremsen des Kraftfahrzeugs können hier etwa auch Informationen über die Beschaffenheit des Straßenbelags oder der Fahrbahn 13 insgesamt einfließen, da der Bremsweg bei Nässe oder Eis weiter ist als auf einer trockenen Fahrbahn 13.