Bühnenanordnung, Gebäude mit einer solchen und Verwendung derselben
Hinweis auf verwandte Anmeldungen
Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der Schweizer Patentanmeldung Nr. 1845/07, die am 28. November 2007 eingereicht wurde und deren ganze Offenbarung hiermit durch Bezug aufgenommen wird.
Hintergrund
Die Erfindung betrifft eine Bühnenanordnung, ein Gebäude mit einer solchen und eine Verwendung der Bühnenanordnung.
Stand der Technik
Klassische Theaterbühnen weisen einen Bühnen- räum und einen daran anschliessenden Zuschauerraum auf. JP-A-2006257785 zeigt eine Bühnenanordnung mit einem Bühnenraum, einem unbeweglich angeordneten Zuschauerraum und einem dem Zuschauerraum auf der anderen Seite des Bühnenraums gegenüberliegenden, auf den Bühnenraum hin bewegba- ren und von diesem weg bewegbaren Nebenraum.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Bühnenanordnung zu schaffen, welche mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei einfacherer Konstruktion ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit einer Bühnenanordnung gelöst, welche einen im Grundriss viereckigen Bühnenraum und mindestens drei, an drei Seiten des Bühnenraums unbeweglich, jeweils unter Bildung eines Verbindungsdurchgan-
ges, anschliessende Veranstaltungsräume umfasst sowie bewegbare Trennwände zwischen dem Bühnenraum und den Veranstaltungsräumen, durch welche die Verbindung zwischen den Räumen akustisch und optisch aufhebbar und wieder her- stellbar ist.
Dadurch, dass unbewegliche Veranstaltungsräume vorgesehen sind, ergibt sich eine deutlich einfachere Konstruktion bei gleichzeitig erhöhten Möglichkeiten für die Ausgestaltung und Verwendung der Bühnenanordnung mit- tels der beweglichen Trennwände.
Bevorzugt sind vier Veranstaltungsräume und vier Trennwände vorgesehen, insbesondere an einem quadratischen Bühnenraum, was eine erhöhte Anzahl von Gestaltungsmöglichkeiten und eine Gleichanordnung der Veran- staltungsräume am Bühnenraum ergibt . Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen dem Bühnenraum und mindestens einem der Veranstaltungsräume ein Hubpodium zur Bildung oder Aufhebung eines Orchestergrabens vorgesehen. Dies ermöglicht eine klassische Unterbringung eines Orchesters vor dem Bühnenraum. Weiter ist es bevorzugt, dass der Bühnenraum als überhöhter Theaterbühnen- raurα ausgebildet ist, welcher somit alle Möglichkeiten eines klassischen Bühnenraums mit den entsprechenden technischen Einrichtungen, z.B. einem Schnürboden, be- reitstellen kann. Weiter ist in mindestens einem der Veranstaltungsräume eine mobile, zum Beispiel aufstell- und abbaubare, insbesondere angetrieben ausfahrbare und einfahrbare, Zuschauertribüne angeordnet, vorzugsweise ist dies allerdings in mehreren und insbesondere in allen Veranstaltungsräumen vorgesehen. Damit ergibt sich die maximale Ausnützung der Nutzungsmöglichkeiten der Bühnenanordnung.
Weiter ist bevorzugt, dass in mindestens einem der Veranstaltungsräume ein angetrieben ein- und aus- fahrbarer Raumteiler angeordnet ist, was die verschiedenartige Nutzung der Veranstaltungsräume weiter verbessert. Bei einer weiteren Ausführung ist im Bühnenraum eine The-
aterdrehscheibe angeordnet, was neue Aufführungsmöglichkeiten ergibt.
In einer weiteren Ausführung sind bevorzugt an mindestens zwei Seiten des Bühnenraums ein- und aus- fahrbare Leinwände für Rückprojektionen und in mindestens zwei an diesen Seiten anschliessenden Veranstaltungsräumen Rückprojektoren zur Projektion an die Leinwände vorgesehen.
Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zu Grunde ein verbessertes, vielseitig verwendbares Aufführungsgebäude, insbesondere für Theater-, Konzert- und Multimediaaufführungen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird mit einem Gebäude gemäss Anspruch 12 gelöst.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 eine schaubildliche schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Bühnenanordnung gemäss der Erfindung; Figur 2 eine Grundrissansicht der Ausführung von Figur 1;
Figur 3 eine Grundrissansicht, bei welcher zwei Trennwände geschlossen sind;
Figur 4 eine Grundrissansicht, bei welcher alle Trennwände geschlossen sind;
Figur 5 eine Grundrissansicht, bei welcher alle Trennwände offen sind und keine Zuschauertribüne ausgefahren ist;
Figur β eine Grundrissansicht mit vier Zu- schauertribünen und Raumteilern in den Veranstaltungsräumen;
Figur 7 eine Grundrissansicht, bei welcher zwei gegenüberliegende Trennwände geschlossen sind und langgestreckte Zuschauertribünen gebildet sind;
Figur 8 eine Grundrissansicht, bei welcher der Bühnenraum auf drei Seiten mit Rückprojektionsflächen versehen ist;
Figur 9 eine Grundrissansicht einer Ausführung, bei welcher eine Karusselltribüne im Bühnenraum angeordnet ist; Figur 10 eine Grundrissansicht einer reduzierten Ausführungsform mit nur drei Veranstaltungsräumen;
Figur 11 eine weitere Grundrissansicht mit drei Veranstaltungsräumen; und Figur 12 noch eine Grundrissansicht mit drei
Veranstaltungsräumen .
Wege zur Ausführung der Erfindung
Figur 1 zeigt schematisch eine schaubildliche Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Bühnenanordnung 1 gemäss der Erfindung. Dabei ist ein im Grundriss viereckiger, zentraler Bühnenraum 2 vorgesehen, welcher die Bühnenfläche bzw. den Bühnenboden 3 umfasst sowie die Seitenwände 4, 5, 6 und 7. Natürlich ist auch eine Decke vorgesehen, welche hier aber nicht weiter betrachtet wird und auch von der Decke des Gebäudes gebildet sein kann, in welchem sich die Bühnenanordnung befindet. Um diesen zentralen Bühnenraum 2 herum sind an diesen anschliessend und mit diesem in Verbindung stehend Veranstaltungsräume 10, 11, 12 und 13 angeordnet. Diese sind somit im gezeigten Beispiel an jeder Seite des zentralen Bühnenraums angeordnet. Jede Stirnseite des jeweiligen Veranstaltungs- raums ist dabei mit dem zentralen Bühnenraum 2 verbunden und in der Regel direkt angrenzend an den Bühnenraum angeordnet so dass sich ein entsprechender Durchgang 14,
15, 16 und 17 ergibt. Der jeweilige Durchgang erstreckt sich dabei vorzugsweise im Wesentlichen über die ganze Breite und die ganze Höhe des Veranstaltungsraumes. Alle oder einzelne der Durchgänge können aber auch kleiner di- mensioniert sein. Jeder dieser Durchgänge kann durch eine bewegbare Trennwand wahlweise offen stehen oder kann durch die Trennwand geschlossen sein. Die jeweilige Trennwand kann als seitlich verschiebbare oder aus dem Boden von unten her ausfahrbare oder von oben her aus- fahrbare Trennwand ausgestaltet sein. Entsprechende, angetrieben bewegbare Trennwände sind in verschiedenen Konstruktionen dem Fachmann bekannt und müssen hier nicht weiter erläutert werden. Die Trennwände sind gemäss der Erfindung derart ausgestaltet, dass sie eine optische Trennung und eine akustische Trennung ergeben; sie sind also in der Regel undurchsichtig und akustisch stark dämmend ausgeführt. Durch diese Trennwände können die Veranstaltungsräume mit dem Bühnenraum kombiniert oder von ihm getrennt werden, wie die nachfolgend anhand von Beispie- len erläutert wird. Mit dieser Bühnenanordnung lassen sich somit verschiedene Räume für Theater-, Konzert- und Multimediaveranstaltungen bilden. Die Bühnenanordnung ist Teil eines in den Figuren nicht dargestellten entsprechenden Gebäudes oder Gebäudekomplexes für solche Auffüh- rungen. Dieses Gebäude' oder der Gebäudekomplex umfasst weitere Räume, wie Technikräume, Garderoben, Verpflegungsräume usw.
Der zentrale Bühnenraum 3 kann einen rechteckigen oder vorzugsweise einen quadratischen Grundriss aufweisen. Er ist vorzugsweise für Theateraufführungen mit der nötigen Raumhöhe und dem entsprechenden technischen Ausbau (z.B. Schnürboden) versehen. Solche Ausstattungen für Bühnenräume sind bekannt und werden hier nicht weiter erläutert. Die Raumhöhe des zentralen Bühnenraums 2 kann zum Beispiel 20 m betragen und die Seitenlänge des quadratischen Grundrisses kann z.B. 14-20 m betragen. Für die Veranstaltungsräume kann als Beispiel eine Raumhöhe
von 12 m angegeben werden und eine Längsseite des rechteckigen Grundrisses von 30 m und eine Schmalseite von 20 in. Natürlich sind diese Massangaben nur als Beispiel zu verstehen. Die Veranstaltungsräume 10, 11, 12 und 13 wei- sen insbesondere Tribünen für Zuschauer auf, wobei in der Darstellung von Figur 1 eine Tribüne 20 im Veranstaltungsraum 11 dargestellt ist und eine kleinere Tribüne 21 im Veranstaltungsraum 12. Solche Tribünen sind vorzugsweise mobil und können aufbaubar und abbaubar sein, sie können aber auch als im Boden des Veranstaltungsraums versenkbare und ausfahrbare Tribünen ausgestaltet sein. Solches ist bekannt und wird hier nicht weiter dargestellt. Wenn nachfolgend von Tribünen gesprochen wird, so sind jeweils alle entsprechenden Möglichkeiten mit una- fasst.
Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Bühnenanordnung mittels schematischer Grundrissdarstellungen erläutert. Gleiche Bezugszeichen wie in Figur 1 verwendet bezeichnen dabei wiederum gleiche Elemente. Die Figur 2 zeigt dabei eine Ausführungsform ähnlich derjenigen von Figur 1, wobei nur im Veranstaltungsraum 11 eine grosse Zuschauertribüne 20 vorgesehen ist. Die Trennwände zwischen dem Bühnenraum 2 und allen Veranstaltungsräumen 10-13 sind geöffnet. Dadurch ergibt sich eine Bühnenan- Ordnung, welche als "grosse Guckkastenbühne" bezeichnet werden kann. Der Bühnenraum 2 bildet mit seinem Boden 3 die Hauptbühnenfläche und weist die erwähnten bühnentechnischen Einrichtungen und Möglichkeiten auf. Er ist vorzugsweise, wie dies anhand der beispielhaften Massangaben gezeigt worden ist überhöht, um Kulissen, Prospekte usw. nach oben ausser Sicht fahren zu können. Hubpodien unterhalb des Bühnenbodens können die bühnentechnischen Möglichkeiten auf bekannte Weise ergänzen. Die Trennwände zwischen den Veranstaltungsräumen und dem zentralen Büh- nenraum sind offen, so dass sich mit den Veranstaltungsräumen 10 und 12 Seitenbühnen ergeben und mit dem Veranstaltungsraum 13 eine Hinterbühne. Bevorzugt ist, z.B. im
Veranstaltungsraum 11, im Boden ein Hubpodest vorgesehen, welches zur Bildung eines Orchestergrabens 26 nach unten verfahren werden kann und bei Nichtbedarf für einen Or¬ chestergraben nach oben verfahren wird und dann bündig mit der Bodenfläche des Veranstaltungsraums ist. Im Ver¬ anstaltungsraum 11 ist die erwähnte Zuschauertribüne 20 angeordnet .
Figur 3 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Trennwände 36 und 37 geschlossen sind, so dass die Verbindung zwischen dem Veranstaltungsraum 12 und dem Bühnenraum 2 geschlossen ist und die Verbindung zwischen dem Veranstaltungsraum 13 und dem Bühnenraum 2 ebenfalls geschlossen ist. Die Veranstaltungsräume 12 und 13 sind dadurch optisch und akustisch von dem Bühnenraum 2 und den Veranstaltungsräumen 10 und 11 getrennt. Es ergibt sich eine "mittlere Guckkastenbühne" für die Zuschauer auf der grossen Zuschauertribüne 20 im Veranstaltungsraum 11, welche die Bühne des Bühnenraums 2 einsehen können und teilweise, je nach Sitzposition die vom Veranstal- tungsraum 10 gebildete Nebenbühne, welche durch die offene Verbindung zwischen diesem Raum 10 und dem Bühnenraum 2 einsehbar ist. Es kann wiederum eine Orchestergraben 26 durch ein Hubpodest gebildet sein. Die getrennten Veranstaltungsräume 12 und 13 können für Proben, Konzerte oder für technische Vorbereitungs- und Umbauarbeiten genutzt werden, da sie optisch vollständig und akustisch weitest- gehend durch die Trennwände von der Bühne getrennt sind. Eine '"kleine Guckkastenbühne" würde gebildet, wenn auch die Trennwand zwischen dem Veranstaltungsraum 10 und dem Bühnenraum 2 geschlossen würde. Dann steht auch der Veranstaltungsraum 10 für andere Nutzungen zur Verfügung.
Figur 4 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher sämtliche Trennwände 36, 37, 38 und 39 geschlossen sind. Die Veranstaltungsräume 10-13 sind für Proben, Auf- führungen oder Einrichtarbeiten einzeln nutzbar. Im zentralen Bühnenraum 2, der von unten her zugänglich sein kann oder durch separate Türen, welche z.B. in den Eckbe-
reichen angeordnet sind, steht z.B. für die Vorbereitung eines Bühnenaufbaus zur Verfügung. Die vorzugsweise in den Veranstaltungsräumen angeordneten mobilen Tribünen¬ elemente können in diesen Zuschauerbereiche schaffen für die in den Veranstaltungsräumen stattfindenden Nutzungen.
Figur 5 zeigt eine Ausführungsform, bei wel¬ cher sämtliche Trennwände offen sind und in den Veranstaltungsräumen keine Tribünen aufgebaut oder ausgefahren sind. Die Bühnenanordnung kann dabei vollständig genutzt werden. Zusammen mit einer technischen Bühnenausstattung ergeben sich äusserst vielfältige Gestaltungsmöglichkei¬ ten. Mittels in allen Räumen vorgesehenen Zuganlagen können zum Beispiel Wände und Projektionsfolien frei positioniert werden. Je nach Platzierung und Bewegung der Zu- schauer entstehen spannende Raumperspektiven. In dieser Konfiguration kann die Bühnenanordnung zum Beispiel auch als Ausstellungsraum verwendet werden.
Figur 6 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform, bei welcher bewegbare Raumteilerelemente 46, 47, 48 und 49 in den Veranstaltungsräumen vorgesehen sind, so dass diese unterteilt werden können. Es ergibt sich bei offenen Trennwänden zwischen dem zentralen Bühnenraum und den Veranstaltungsräumen mit entsprechenden Zuschauertribünen eine Bühne für szenische oder konzer- tante Darbietungen. Es könnte auch einer der Veranstaltungsräume als weiterer Bühnenraum dienen. Als Variante kann eine weitere Seite als erweiterter Szenenraum, als Hinterbühne oder als Freiraum für Rückprojektionen genutzt werden, wenn in diesem Veranstaltungsraum der Raum- teuer nicht eingesetzt wird.
Eine weitere Ausführungsform ist in Figur 7 gezeigt, in welcher die Trennwände 36 und 38 geschlossen sind, so dass die Veranstaltungsräume 10 und 12 vom Bühnenraum 2 abgetrennt sind. Diese können für Umrichtarbei- ten oder für Konzert- oder Theaterproben verwendet werden, während für die eigentliche Bühnennutzung der Bühnenanordnung der zentrale Bühnenraum 2 und die beiden
einander gegenüberliegenden Veranstaltungsräume 11 und 13 zur Verfügung stehen. Bevorzugt können bei einer solchen Anordnung Zuschauertribünen entlang der Längsseiten der sich ergebenden Bühne verlaufen, was mit den Zuschauer- tribünen 22 und 23 angedeutet ist. Die gesamte Raumlänge von zwei Veranstaltungsräumen und dem zentralen Bühnen¬ raum steht so zur Verfügung, was besondere Aufführungsmöglichkeiten ergibt.
Figur 8 zeigt eine Ausführungsform, bei wel- che Projektionswände 50, 52 und 54 für Rückprojektionen vorgesehen sind, welche im zentralen Bühnenraum 2 angeordnet sind und welche von Projektoren 51, 53 und 55 in den Veranstaltungsräumen 12, 13 und 10 betrieben werden können. Durch die Rückprojektionen können praktisch gren- zenlos viele virtuelle Kunsträume geschaffen werden.
Figur 9 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform, bei welcher alle Trennwände offen sind und im zentralen Bühnenraum eine drehbare Zuschauertribüne 24 angeordnet ist. Entgegen der traditionellen Theaterdreh- scheibe, bei der die Bühnenbilder vor dem stationären
Publikum drehbar aufgebaut sind, wird so das Publikum zu den Spielorten in den einzelnen Veranstaltungsräumen bewegt. Die Veranstaltungsräume sind dann die Ereignisorte, an denen Musikdarbietungen, Projektionen usw. aufgeführt werden.
Figur 10 zeigt eine Ausführungsform ähnlich derjenigen von Figur 8, bei welcher indes nur drei Veranstaltungsräume an drei Seiten des zentralen Bühneraums 2 angeordnet sind. Solches gilt auch für die Ausführungs- formen der Figuren 11 und 12, wobei auch dort gleiche Bezugszeichen wiederum gleiche Elemente bezeichnen. Mit dieser Ausführungsform ergeben sich ähnliche Möglichkeiten wie mit der geschilderten Ausführung mit vier Veranstaltungsräumen, wobei der Raumbedarf im Gebäude und der Investitionsbedarf geringer ist.
Die bevorzugte Ausführungsform mit vier Ver- anstaltungsräumen kann mit dem Begriff "Quadralbühne" um-
schrieben werden und bildet eine Bühnenanordnung bzw. ein Raumkonzept, das sich aus den vier um den Mittelraum angeordneten Veranstaltungsräumen, die als Veranstaltungsräume dienen können, zusammensetzt. Dies ergibt einen kreuzförmigen Grundriss wovon jeder Flügel einen Veranstaltungsraum darstellt dessen innere Schmalseite an den quadratischen Mittelraum angrenzt. Die Wände dieser Schmalseiten sind beweglich, sie können geöffnet oder geschlossen werden. Damit können die Räume mit dem Mittel- räum kombiniert oder von ihm getrennt werden. Mit diesem Raumkonzept lassen sich verschiedene Räume für Theater-, Konzert- und Multimedia-Veranstaltungen herstellen.
Der Mittelraum, als Zentrum und Verbindung zwischen den übrigen Räumen, funktioniert bei traditio- nellen Theateraufführungen auch als eigentlicher Bühnenraum mit der nötigen Raumhöhe und der entsprechenden technischen Ausstattung. Die vier Veranstaltungsräume sind vorzugsweise mit moderner Veranstaltungstechnik ausgerüstet. Ein flexibel einsetzbares System von Akustik- Elementen kann die Raumakustik den jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Ein Zuschauerraum ist nicht definiert. Mobile Tribünenelemente lassen flexible Zuschauerbereiche zu.
Die "Quadralbühne" schafft mit ihren Dimensi- onen auch Möglichkeiten für neue szenische und musikalische Raumlösungen und Raumerlebnisse. Gleichzeitig stehen mit dem gleichen Raumkonzept sehr gute Arbeits-, Proben-, Workshop-, oder "Laborräume" zur Verfügung. Die auf technisch sehr hohem Niveau auszuführende und auszustattende Bühnenanordnung erlaubt eine optimale Ausnutzung der Räume. So kann ein und derselbe Raum definiert sein als Probenraum, als Seitenbühne, als eigenständiger Veranstaltungsraum oder "nur" als Zuschauerraum.
Die Bühnenanordnung gemäss der Erfindung er- gibt damit ein Raumkonzept das alle bisherigen, szenischen und musikalischen Darstellungsformen zulässt. Es soll gleichzeitig das Potential für neue, noch nicht er-
fundene Darstellungsformen beinhalten und es soll, ohne zusätzlichen Raum zu beanspruchen, auch die Bedürfnisse nach gut eingerichteten Proben-, Werk- und Studienräumen abdecken können. Die Bühnenanordnung ermöglicht damit nicht nur einen reinen Konzertbetrieb, sondern bietet vielmehr eine Lösung für eine breite szenische, szenisch¬ musikalische und vor allem auch multimediale Nutzung. An¬ ders ausgedrückt verfügt der Künstler mit der "Quadral- bühne" über ein "Rauminstrument" das er nicht einfach be- spielt, sondern das er kreativ in seinen künstlerischen Prozess integrieren kann.
Zusammen mit der eingebauten technischen Infrastruktur sind den Gestaltungsmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Über die in allen Räumen vorhandenen Zuganlagen können z.B. Wände, Projektionsfolien usw. frei positioniert werden. Je nach Platzierung oder Bewegung der Zuschauer entstehen spannende Raumperspektiven. Die Bühnenanordnung bietet sich dabei auch als Ausstellungsraum an. Die grosszügigen Raumdimensionen lassen ver- schiedene, verteilte Spiel- oder Ereignissorte zu. Hier können sich Szenenraum und Publikumsbereich vielfältig mischen.
Da es sich bei der Bühnenanordnung um einen Komplex von flexibel einsetzbaren Veranstaltungsräumen handelt soll die technische Ausrüstung dem modernen und zukünftigen Veranstaltungsdesign Rechnung tragen können. Das Potential an Möglichkeiten kann dann ausgenutzt werden wenn die technischen Installationen und Einrichtungen auf einem entsprechend hohen und praktikablen Standard verfügbar sind. Dazu gehören im Wesentlichen:
Moderne und flexible Beleuchtungs- Beschal- lungs- Video und Projektionsanlagen; flexible Elemente zum Gestalten verschiedener Formen von Zuschauertribünen; Elemente zur wirkungsvollen Beeinflussung der Raumakus- tik; Hebeeinrichtungen zur Positionierung und Bewegung von hängenden Kulissen, Akustik- und Projektionselementen sowie anderen, für Funktion und Gestaltung notwendigen
Gegenständen und ein System von Hubpodien zur einfachen und schnellen Einrichtung von Bühnenbereichen, Orchester¬ räumen usw.
Da der Mittelraum für Theaterproduktionen als Bühnenturm genutzt wird sind dort die entsprechenden bühnetechnischen Einrichtungen vorgesehen.
Die Bühnenanordnung ist eine rein funktionale, auf die Realisation von Theater-, Konzert- und Multimediaveranstaltungen ausgelegte Raumanordnung. Der szeni- sehen Darstellung hilft eine neutrale Raumgestaltung. Architektonische und gestalterische Akzente sollen nicht vom Grundraum bestimmt werden sondern sollen mittels Kulissen, Dekorationen und/oder Projektionen für die jeweiligen Darbietungen entworfen und eingebaut werden. Architektonische Lösungen des die Bühnenanor- dung umfassenden Gebäudes sind für die Anordnung und Ästhetik der weiteren, für einen Veranstaltungsbetrieb notwendigen Räume gefragt. So müssen die Produktions-, Atelier- und Personalräume, die Büros für Leitung und Admi- nistration, die Räume für Veranstaltungs-, Gebäudetechnik usw. optimal und sinnvoll an die Bühnenanordnung angegliedert werden.
Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.