„Kette, insbesondere Förderkette für den Transport von Karosserieträgern oder Stückgut"
Die vorliegende Erfindung eine Kette, insbesondere eine Förderkette für den Transport von Karosserieträgern oder Stückgut, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .
Eine Kette der vorgenannten Art ist beispielsweise aus der EP 1 645 528 A1 bekannt. Die darin beschriebene Kette ist eine Rollentragkette, die zum Fördern von Gegenständen benutzt werden kann. Die Kette weist auf den Bolzen angeordnete Buchsen auf, auf denen wiederum die Rollen gelagert sind. Die Außenlaschen und die Innenlaschen bestehen wie die Bolzen, die Buchsen und die Rollen aus Metall. Wenn mit einer derartigen Kette schwere Gegenstände, wie beispielsweise Karosserieträger (Skids) in der Automobilindustrie transportiert werden sollen, erfahren die Kette und/oder der Karosserieträger einen großen Verschleiß. Weiterhin müssen an den Außenseiten der Ketten Gleitleisten angeordnet werden, um die Reibung der Ketten in Gleitkanälen zu verringern. Zusätzlich sind in der Regel die Bolzen und/oder die Buchsen in die Außen- und/oder Innenlaschen eingepresst, so dass eine Montage oder Demontage einzelner Laschen mit erheblichem Aufwand verbunden ist.
Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer Kette der eingangs genannten Art, die einem geringeren Verschleiß unterliegt und/oder einfacher und/oder kostengünstiger aufgebaut ist.
Dies wird erfindungsgemäß durch eine Kette der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 8 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Außenlaschen und/oder die Innenlaschen zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen. Durch eine derartige Gestaltung wird die Kette leichter und kostengünstiger. Weiterhin wird durch den Kunststoff der Kette ein geringerer Verschleiß an der Kette oder den Karosserieträgern verursacht. Je nach Art des verwendeten Kunststoffs weist dieser derartige Gleiteigenschaften auf, dass auf seitliche Gleitelemente, insbesondere Gleitleisten, verzichtet werden kann. Zusätzlich kann durch das geringere Gewicht der zumindest teilweise aus Kunststoff bestehenden Außenlaschen und/oder die Innenlaschen eine einfachere Montierbarkeit oder Demontierbarkeit gegeben sein.
Dazu kann vorgesehen sein, dass die Außenlaschen und/oder die Innenlaschen beweglich auf den Bolzen angeordnet sind und dass die Kette einen auf den Bolzen aufbringbaren Schließring umfasst, so dass die Außenlaschen und/oder die Innenlaschen einfach montiert und/oder demontiert werden können.
Gemäß Anspruch 8 ist vorgesehen, dass die Kette eine Mehrzahl von Rollen umfasst, die die Außenlaschen und/oder die Innenlaschen zumindest einseitig überragen, dass die Kette keine Buchsen, insbesondere keine Gelenkbuchsen, umfasst und dass die Rollen auf jedem oder einigen der Bolzen angeordnet sind. Durch Verzicht auf die Buchsen, die bei aus dem Stand der Technik bekannten Rollentragketten verwendet werden, werden einerseits das Gewicht der Kette und andererseits die Herstellungskosten der Kette gesenkt.
Es besteht die Möglichkeit, dass bei einer derartigen Kette die Außenlaschen und/oder die Innenlaschen insbesondere aus Kunststoff oder aber auch aus Metall, wie beispielsweise Stahl bestehen.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Außenlaschen und/oder die Innenlaschen gekröpft ausgebildet sind, insbesondere so, dass Außenlaschen und Innenlaschen gleich gestaltet werden können. Dadurch erhöht sich einerseits die Stabilität der Kette, wogegen sich andererseits die Dicke der Kette im miteinander verbundenen Zustand in Querrichtung verringert, weil Außenlaschen und Innenlaschen teilweise ineinander greifen. Bei gleich ausgebildeten Außenlaschen und Innenlaschen können zusätzlich die Herstellungskosten gesenkt werden.
Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass auf der Innenseite der Rollen Gleitlager angeordnet sind, insbesondere metallische oder nicht metallische, vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Gleitlager, oder mindestens eine Nadelhülse oder mindestens ein Kugellager. Dadurch wird auch bei nicht vorgesehener Buchse die Drehbarkeit der Rollen gewährleistet.
Vorteilhafterweise ist die Kette schmierlos und/oder wartungsfrei ausgebildet. Auch dies kann durch entsprechende Eigenschaften des Kunststoffs der Außenlaschen und/oder der Innenlaschen erreicht werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kette;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Kette gemäß Fig. 1 ;
Fig. 3 eine Vorderansichtsicht auf die Kette gemäß Fig. 1 ;
Fig. 4 eine teilweise ausgeschnittene perspektivische Ansicht der Kette gemäß Fig. 1 ;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Bolzens der Kette gemäß Fig. 1 ;
Fig. 6 eine perspektivische Vorderansicht einer Außenlasche der Kette gemäß Fig. 1 ;
Fig. 7 eine perspektivische Rückansicht der Außenlasche gemäß Fig. 6;
Fig. 8 eine perspektivische Vorderansicht einer Innenlasche der Kette gemäß Fig. 1 ;
Fig. 9 eine perspektivische Rückansicht der Innenlasche gemäß Fig. 8.
Die aus Fig. 1 bis Fig. 4 ersichtliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kette umfasst Außenlaschen 1 , Innenlaschen 2, jeweils durch zwei Außenlaschen 1 und zwei Innenlaschen 2 hindurchragende Bolzen 3 (siehe Fig. 3) sowie auf den Bolzen 3
angeordnete Rollen 4. Dabei überragen die Rollen 4 in Gebrauchsstellung die Außenlaschen 1 und die Innenlaschen 2 nach unten (siehe dazu insbesondere Fig. 1 und Fig. 3). In Längsrichtung der Kette beziehungsweise von links nach rechts in Fig. 1 und Fig. 2 wechseln auf jeder Seite der Kette Außenlaschen 1 mit Innenlaschen 2 ab. Dabei verbindet ein Bolzen 3 auf jeder der beiden Seiten der Kette eine Außenlasche 1 mit einer Innenlasche 2. Gleichzeitig verbindet jeder der Bolzen 3 die beispielsweise in Fig. 3 linke Seite der Kette mit der in Fig. 3 rechten Seite der Kette.
Die Außenlaschen 1 und die Innenlaschen 2 können insbesondere aus Kunststoff bestehen. Als Kunststoff mit besonders günstigen Eigenschaften hinsichtlich einer hohen Verschleißbeständigkeit und guter Gleiteigenschaften haben sich Polyoxymethylen (POM) oder Polyethylenterephthalat (PET) erwiesen. Es besteht jedoch durchaus auch die Möglichkeit, andere Kunststoffe zu verwenden. Auch die Verwendung von zumindest teilweise aus Metall bestehenden Außenlaschen 1 und Innenlaschen 2 ist möglich.
Die aus den Fig. 6 bis Fig. 9 detailliert ersichtlichen Außenlaschen 1 und Innenlaschen 2 weisen jeweils zwei Durchtrittsöffnungen 5, 6, 7, 8 auf, durch die sich die Bolzen 3 hindurch erstrecken können. Die Außenlaschen 1 und die Innenlaschen 2 sind gekröpft ausgebildet, so dass die die Durchtrittsöffnungen 5, 6, 7, 8 umgebenden Verbindungsbereiche 9, 10, 1 1 , 12 gegenüber den mittleren Abschnitten 13, 14 der Außenlaschen 1 und Innenlaschen 2 zurückspringen. Dadurch nehmen die Außenlaschen 1 und Innenlaschen 2 im miteinander verbundenen Zustand in Querrichtung einen vergleichsweise geringen Raum ein, weil sie teilweise ineinander greifen. Dies ist der Draufsicht in Fig. 2 entnehmbar.
Bei der abgebildeten Ausführungsform sind die Außenlaschen 1 anders geformt als die Innenlaschen 2. Es besteht jedoch durchaus die Möglichkeit, gleich geformte Außenlaschen 1 und Innenlaschen 2 zu verwenden, so dass einerseits die Herstellungskosten aufgrund der Verwendung lediglich einer Spritzgussform und andererseits die Lagerkosten gesenkt werden können.
Sowohl die Außenlaschen 1 , als auch die Innenlaschen 2 weisen eine Vielzahl von Löchern 15 auf, die der Gewichtsreduzierung dienen.
Die Durchtrittsöffnungen 5, 6, 7, 8 sind hinsichtlich der im Gebrauchszustand vertikalen Richtung außermittig in den Außenlaschen 1 und den Innenlaschen 2 angeordnet, so dass die auf den Bolzen 3 angeordneten Rollen 4 zwar nach unten, nicht jedoch nach oben über die Außenlaschen 1 und die Innenlaschen 2 hinausragen (siehe dazu Fig. 1 und Fig. 3).
Der aus Fig. 3 ersichtliche Bolzen 3 kann aus Metall, wie beispielsweise Stahl, aber auch aus Kunststoff bestehen. Der Bolzen 3 weist einen mittleren Abschnitt 16 und zwei sich daran anschließende äußere Abschnitte 17 auf. Der mittlere Abschnitt 16 weist dabei einen größeren Außendurchmesser auf als die äußeren Abschnitte 17.
Die äußeren Abschnitte 17 erstrecken sich im zusammengebauten Zustand der Kette durch die Durchtrittsöffnungen 5, 6, 7, 8 der Außenlaschen 1 und der Innenlaschen 2 hindurch. Dabei ist der Innendurchmesser der Durchtrittsöffnungen 5, 6, 7, 8 etwas größer als der Außendurchmesser der äußeren Abschnitte 17, so dass die Außenlaschen 1 und die Innenlaschen 2 lose auf den äußeren Abschnitten 17 des Bolzens 3 angeordnet sind.
Im Bereich der äußeren Ränder der äußeren Abschnitte 17 ist jeweils eine umlaufende Nut 18 angeordnet (siehe Fig. 5), in die ein Schließring 19 eingebracht werden kann, um die Außenlaschen 1 und die Innenlaschen 2 auf dem Bolzen 3 zu halten (siehe dazu Fig. 1 und Fig. 4).
Die Rolle 4 kann aus Metall, wie beispielsweise Stahl, aber auch aus Kunststoff bestehen. Auf der Innenseite der Rolle 4 ist ein Gleitlager 20 angeordnet (siehe Fig. 4), dass als metallisches oder nicht metallisches, vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes Gleitlager ausgebildet sein kann. Alternativ kann auch eine Nadelhülse oder ein Kugellager auf der Innenseite der Rolle 4 vorgesehen sein.
Bei der abgebildeten Kette sind die Rollen 4 über die Gleitlager 20 direkt auf den Bolzen 3 gelagert. Es besteht jedoch durchaus die Möglichkeit, zwischen den Rollen 4 und den Bolzen 3 nicht abgebildete Buchsen vorzusehen. Dabei kann dann der Außendurchmesser des mittleren Abschnitts 16 des Bolzens 3 gleich den Außendurchmessern der äußeren Abschnitte 17 sein.