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Die Erfindung betrifft eine Förderbahn gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus dem Katalog, der am 11.08.2014 unter der Internetadresse http://www13.boschrexroth-us.com/catalogs/3842538281_2013_11_EN_MPS5.0_Media.pdf abrufbar war, ist eine Förderbahn bekannt. Die Förderbahn umfasst zwei Träger, die sich in eine Förderrichtung erstrecken. Jeder Träger ist U-förmig mit einer ersten und einer zweiten Seitenwand ausgebildet. An den Seitenwänden ist jeweils eine Vielzahl von ersten bzw. zweiten Achsaufnahmen entlang der Förderrichtung angeordnet. Die ersten und zweiten Achsaufnahmen sind jeweils paarweise gegenüberliegend angeordnet, wobei in ihnen jeweils eine gesonderte Achse gehalten ist. Auf den Achsen ist jeweils eine Rolle drehbar gelagert. Die Rollen stehen dabei über den Träger nach oben über, wobei sie eine Förderebene definieren. Auf den Rollen kann Fördergut, beispielsweise quaderförmige Kisten, entlang der Förderrichtung reibungsarm bewegt werden.
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Aus der
DE 297 11 710 U1 , der
DE 10 2005 048 836 A1 und der
EP 1 213 242 B1 sind darüber hinaus Rücklaufsperren für Rollenbahnen bekannt, welche jeweils ein drehbares Sperrstück aufweisen, das mit Federkraft bewegt wird. Das Fördergut kann das Sperrstück dabei nur in eine Richtung ungehindert überfahren. In der entgegengesetzten Bewegungsrichtung wird das Fördergut vom Sperrstück aufgehalten, wobei dieser Zustand meist entriegelbar ist.
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Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die eingangs beschriebene Förderbahn mit sehr geringem Aufwand mit einem Sperrstück versehen werden kann. Ein und dasselbe Sperrstück ist darüber hinaus für Förderbahnen mit unterschiedlichen Abmessungen verwendbar.
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Gemäß dem unabhängigen Anspruch wird vorgeschlagen, dass an zumindest einer Achse ein Sperrstück drehbar gelagert ist, wobei das Sperrstück so ausgebildet ist, dass es in einer ersten Drehstellung über die Förderebene übersteht, wobei es in einer zweiten Drehstellung vollständig auf der Seite der Förderebene angeordnet ist, auf der sich der Träger befindet, wobei der Schwerpunkt des Sperrstücks derart abseits der Achse angeordnet ist, dass es sich allein durch die Wirkung der Schwerkraft in die erste Drehstellung bewegt. Da sich das Sperrstück durch die Wirkung der Schwerkraft in die erste Drehstellung bewegt, kann auf Federn o. ä. verzichtet werden.
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Vorzugsweise ist das Sperrstück nicht mit anderen Teilen bewegungsgekoppelt. Bei den ersten und den zweiten Achsaufnahmen handelt es sich vorzugsweise um U-förmige Ausnehmungen, welche nach oben hin offen sind. Vorzugsweise sind die Achsen lösbar in den zugeordneten Achsaufnahmen gehalten, wobei sie höchst vorzugsweise dort verrastet sind. Die Achsen sind vorzugsweise untereinander identisch ausgeführt, wobei sie höchst vorzugsweise kreiszylindrisch ausgebildet sind. Die Achsaufnahmen weisen vorzugsweise einen konstanten Teilungsabstand auf.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
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Es ist bevorzugt, dass das Sperrstück als einstückiger, starrer Körper ausgebildet ist. Ein derartiges Sperrstück ist besonders kostengünstig herstellbar. Vorzugsweise ist daran gedacht, dass Sperrstück im Gussverfahren, insbesondere im Kunststoff-Spritzgussverfahren herzustellen.
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Es ist bevorzugt, dass der Schwerpunkt des Sperrstücks zumindest in der ersten Drehstellung innerhalb des Trägers angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, dass das Sperrstück nur mit dem für die Rücklaufsperrfunktion erforderlichen Bereich über den Träger übersteht. Im Übrigen kann es vollständig im Träger versenkt aufgenommen werden.
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Es ist bevorzugt, dass das Sperrstück in der ersten Drehstellung an einem Verbindungsabschnitt des Trägers anliegt, welcher die erste mit der zweiten Seitenwand verbindet. Damit kann die Gewichtskraft des Fördergutes, welches vom Sperrstück aufgehalten wird, an dem Verbindungsabschnitt abgestützt werden. Hierbei ist anzumerken, dass die Förderbahn typischerweise mit einer geringen Neigung zur Horizontalen verläuft. Zumindest der Grundkörper des Trägers ist vorzugsweise aus Aluminium im Strangpressverfahren hergestellt, so dass die beiden Seitenwände und der Verbindungsabschnitt kostengünstig in einem Arbeitsgang hergestellt werden können.
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Es ist bevorzugt, dass das Sperrstück ausgehend von der ersten Drehstellung ausschließlich in eine Richtung bezüglich der Achse drehbar ist. Hierdurch wird die gewünschte Rücklaufsperrfunktion erreicht. Eine Drehbewegung in die entgegengesetzte Richtung wird vorzugsweise durch den bereits angesprochenen Verbindungsabschnitt verhindert.
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Es ist bevorzugt, dass das Sperrstück eine erste und eine gesonderte zweite Achsbohrung aufweist, die parallel mit Abstand zueinander angeordnet sind, wobei die dem Sperrstück zugeordnete Achse entweder die erste oder die zweite Achsbohrung durchsetzt. Damit kann ein und dasselbe Sperrstück in unterschiedlich großen Trägern verwendet werden. Das Sperrstück kann dementsprechend kostengünstig in großen Stückzahlen hergestellt werden.
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Es ist bevorzugt, dass das Sperrstück aus Kunststoff besteht. Vorzugsweise besteht das Sperrstück aus Polyamid. Ein derartiges Sperrstück ist besonders kostengünstig.
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Es ist bevorzugt, dass sich das Sperrstück mit einer konstanten Querschnittsform in Richtung der zugeordneten Achse erstreckt. Ein derartiges Sperrstück kann mit einer besonders einfachen Gussform hergestellt werden. Damit ist es besonders kostengünstig.
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Es ist bevorzugt, dass die ersten Achsaufnahmen untereinander identisch ausgebildet sind, wobei die zweiten Achsaufnahmen spiegelsymmetrisch zu den ersten Achsaufnahmen ausgebildet sind. Die Montage der entsprechenden Förderbahn ist besonders einfach. Insbesondere ist es nicht möglich, die Achsen falsch einzubauen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellt dar:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Förderbahn gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Förderbahn;
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3 eine Seitenansicht des Sperrstücks;
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4 eine Seitenansicht der Förderbahn, wobei sich das Sperrstück in der ersten Drehstellung befindet; und
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5 eine Seitenansicht der Förderbahn, wobei sich das Sperrstück in der zweiten Drehstellung befindet.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Förderbahn 10 gemäß dem Stand der Technik. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Förderbahn 10, welche bis auf das Sperrstück 40 identisch mit der Förderbahn 10 nach 1 ausgebildet ist.
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Die Förderbahn 10 umfasst einen Träger 20, der aus einem Grundkörper 25 und einem Halterahmen 26 zusammengesetzt ist. Der Grundkörper 25 ist aus Aluminium im Strangpressverfahren hergestellt. Er erstreckt sich mit einer konstanten Querschnittsform in Förderrichtung 11. Er ist im Querschnitt betrachtet U-förmig mit einer ersten und einer zweiten Seitenwand 21; 22 ausgebildet. An den oberen Enden der Seitenwände 21; 22 ist jeweils eine nach innen weisende Nut vorgesehen, in welche der Halterahmen 26 in Förderrichtung 11 eingeschoben ist.
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Der Halterahmen 26 besteht aus Kunststoff. In dem Halterahmen 26 sind eine Vielzahl von ersten und zweiten Achsaufnahmen 23; 24 bezüglich der Förderrichtung 11 in einer Reihe angeordnet. Die ersten Achsaufnahmen 23 sind dabei der ersten Seitenwand 21 zugeordnet, wobei die zweiten Achsaufnahmen 24 der zweiten Seitenwand 22 zugeordnet sind. Die ersten und die zweiten Achsaufnahmen 23; 24 liegen sich paarweise gegenüber, wobei sie spiegelbildlich zueinander ausgebildet sind. Sie sind entlang der Förderrichtung 11 mit einem konstanten Teilungsabstand 12 angeordnet. Die ersten und die zweiten Achsaufnahmen 23; 24 sind U-förmig ausgebildet, wobei sie nach oben hin offen sind. Die kreiszylindrische Achse 30 kann damit von oben in die zugeordneten Achsaufnahmen 23; 24 eingesetzt werden, wobei sie dort verrastet wird.
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Auf den Achsen 30 läuft jeweils eine zugeordnete Rolle 31. Zwischen zwei unmittelbar benachbarten Rollen 31 ist jeweils ein Abdeckabschnitt 27 einstückig an dem Halterahmen 26 vorgesehen. Der Freiraum zwischen zwei benachbarten Abdeckabschnitten 27 ist so groß gewählt, dass die Rolle 31 von unten her durch den genannten Freiraum so weit nach oben bewegt werden kann, dass die Achse 30 in die zugeordnete Bohrung der Rolle 31 von der Seite her eingeschoben werden kann. Danach wird die Rolle 31 mit der Achse 30 nach unten bewegt, so dass die Achse 30 in die zugeordneten Achsaufnahmen 23; 24 einrastet.
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In 1 ist eine der Rollen 31 sowohl in der eingebauten Lage, als auch in einer Lage kurz vor dem Einbau gezeigt.
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In 2 wurde gegenüber 1 eine der Rollen 31 durch das Sperrstück 40 ersetzt, welches in 3 genauer dargestellt ist. Das Sperrstück 40 ist dabei sowohl in der eingebauten Lage gezeigt, als auch in einer Lage kurz vor dem Einbau. Das Sperrstück 40 ist in der zweiten Drehstellung gezeigt, wobei es sich auf Grund der Schwerkraftwirkung von selbst in die in 4 dargestellte erste Drehstellung bewegt.
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3 zeigt eine Seitenansicht des Sperrstücks 40. Das Sperrstück 40 erstreckt sich mit der dargestellten Querschnittsform entlang der Achse (Nr. 30 in 2). Die Außenumfangsfläche des Sperrstücks 40 ist im Wesentlichen in Form eines rechtwinkligen Dreiecks ausgebildet. Die spitze Ecke 50 ist dabei der Bereich des Sperrstücks 40, der in Kontakt mit dem Fördergut (Nr. 14 in 4; 5) gelangt. An der gegenüberliegenden Ecke 51 der Dreiecksform ist eine konkave Verrundung 52 angeordnet, welche an die benachbarte Rolle (Nr. 31 in 2) angepasst ist, so dass das Sperrstück 40 maximal weit verdreht werden kann, ehe es an die genannte Rolle anstößt.
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Im Inneren des Sperrstücks 40 sind mehrere Hohlräume 53 vorgesehen, welche in erster Linie der Materialeinsparung dienen. Der Schwerpunkt 41 des Sperrstücks 40 ist abseits der ersten und der zweite Achsbohrung 43; 44 angeordnet. Die erste und die zweite Achsbohrung 43; 44 sind parallel, mit Abstand zueinander angeordnet. Je nach Baugröße des Trägers (Nr. 20 in 2) wird eine der beiden Achsbohrungen 43; 44 von der Achse (Nr. 30 in 2) durchsetzt. In der Ausführungsform nach 2 wird dabei die erste Achsbohrung 43 benutzt. Die erste und die zweite Achsbohrung 43; 44 sind kreiszylindrisch ausgebildet, wobei sie vorliegend einen unterschiedlich großen Durchmesser aufweisen. Es ist jedoch genauso gut denkbar, dass die erste und die zweite Achsbohrung 43; 44 den gleichen Durchmesser aufweisen.
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4 zeigt eine Seitenansicht der Förderbahn 10, wobei sich das Sperrstück 40 in der ersten Drehstellung 45 befindet. In der ersten Drehstellung 45 steht das Sperrstück 40 nach oben über die Förderebene 13 über, welche durch die Rollen 31 definiert wird. Unten stößt das Sperrstück 40 mit seiner Anschlagfläche 42 an dem Verbindungsabschnitt 28 des Grundkörpers (Nr. 25 in 2) an, welcher die erste mit der zweiten Seitenwand (Nr. 21; 22 in 2) verbindet. Die Auflagefläche 42 wird dabei von einem Radius am Ende der konkaven Verrundung (Nr. 52 in 3) gebildet. Die tatsächliche Berührung an der Auflagefläche 42 findet daher entlang einer schmalen Linie statt. Die Auflagefläche 42 ist derjenige Bereich der Außenumfangsfläche des Sperrstücks 40 auf der Seite des Verbindungsabschnitts 28, der den größten Abstand zur verwendeten Achsbohrung (Nr. 43; 44 in 3) aufweist.
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Durch die genannte Berührung zwischen dem Sperrstück 40 und dem Verbindungsabschnitt 28 wird eine Drehbewegung des Sperrstücks 40 in 4 nach links verhindert. Dementsprechend kann das Fördergut 14, welches am Sperrstück 40 anstößt, nicht entlang der zweiten Förderrichtung 16 bewegt werden, welche in 4 nach links weist.
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Anzumerken ist, dass sich das Sperrstück 40 aufgrund der Lage des Schwerpunkts (Nr. 41 in 3) allein durch Schwerkraftwirkung in die in 4 dargestellte erste Drehstellung 45 bewegt.
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5 zeigt eine Seitenansicht der Förderbahn 10, wobei sich das Sperrstück in der zweiten Drehstellung 46 befindet. Das Fördergut 14 wurde dabei in die erste Förderrichtung 15, welche in 5 nach rechts weist, über das Sperrstück 40 bewegt. Da sich das Sperrstück 40 frei nach rechts drehen kann, wird es so weit verdreht, dass es sich vollständig auf der Seite der Förderebene 13 befindet, auf welcher sich der Träger 20 befindet. Damit behindert das Sperrstück 40 die Bewegung des Förderguts 14 entlang der ersten Förderrichtung 15 im Wesentlichen nicht.
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Hinzuweisen ist noch auf die in 4 und 5 dargestellte Neigung der Förderbahn 10. Der entsprechende Neigungswinkel α zur Horizontalen ist so gewählt, dass sich das Fördergut 14 allein durch die Wirkung der Schwerkraft entlang der ersten Förderrichtung 15 bewegt. Durch das Sperrstück 40 wird vorliegend eine Bewegung verhindert, welche entgegen dieser bevorzugten Bewegungsrichtung 15 gerichtet ist. Es ist aber genauso gut denkbar, dass das Sperrstück 40 eine entgegengesetzte Sperrrichtung aufweist. Hierfür muss es nur um 180° gedreht eingebaut werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Förderbahn
- 11
- Förderrichtung
- 12
- Teilungsabstand
- 13
- Förderebene
- 14
- Fördergut
- 15
- erste Transportrichtung
- 16
- zweite Transportrichtung
- 20
- Träger
- 21
- erste Seitenwand
- 22
- zweite Seitenwand
- 23
- erste Achsaufnahme
- 24
- zweite Achsaufnahme
- 25
- Grundkörper
- 26
- Halterahmen
- 27
- Abdeckabschnitt
- 28
- Verbindungsabschnitt
- 30
- Achse
- 31
- Rolle
- 40
- Sperrstück
- 41
- Schwerpunkt
- 42
- Anschlagfläche
- 43
- erste Achsbohrung
- 44
- zweite Achsbohrung
- 45
- erste Drehstellung
- 46
- zweite Drehstellung
- 50
- spitze Ecke
- 51
- stumpfe Ecke
- 52
- konkave Verrundung
- 53
- Hohlraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29711710 U1 [0003]
- DE 102005048836 A1 [0003]
- EP 1213242 B1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- http://www13.boschrexroth-us.com/catalogs/3842538281_2013_11_EN_MPS5.0_Media.pdf [0002]