-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kurvenführung für eine Kette einer Transporteinrichtung. Die Kurvenführung kann beispielsweise bei einer Transporteinrichtung in einer Behälterbehandlungsanlage zum Einsatz kommen, bei welcher die Behälter zwischen verschiedenen Behälterbehandlungsstationen zu transportieren sind.
-
Transporteinrichtungen zum Transportieren von Transportgut, wie beispielsweise Behälter, werden in der Industrie für viele Transportaufgaben eingesetzt. Soll das Transportgut entlang von kurvenförmigen Bahnen transportiert werden, treten in der Regel höhere Belastungen für Ketten der Transporteinrichtungen auf.
-
Derzeit werden Kurvenführungen für Ketten als formschlüssige Führungen, wie TAB- und Schwalbenschwanzführungen ausgeführt. Außerdem sind kraftschlüssige Führungen bekannt, bei welchen eine Führung der Kette mittels Magnetkraft erfolgt.
-
Problematisch an derartigen Ausführungen ist jedoch, dass bei den formschlüssigen und kraftschlüssigen Kurvenkettenführungen durch eine Gleitreibung zwischen Kette und Führung sowohl an der Kette als auch an der Führung Verschleiß entsteht. Dieser Verschleiß nimmt bei steigenden Geschwindigkeiten der Transporteinrichtung zu. Als Folge davon entsteht ein hoher Materialaufwand durch häufigen Austauschbedarf der Ketten und Kurvenführungen.
-
DE 299 21 440 U1 zeigt eine Kurvenführung für eine Scharnierbandkette. Hier hat eine radial innere Seitenführungsfläche der Kurvenführung für eine Kette eine höhere Verschleißfestigkeit und/oder bessere Gleiteigenschaften als das Material des übrigen Tragkörpers. Jedoch ist der Verschleiß bei den derzeit bekannten Kurvenführungen für die nun erforderlichen höheren Geschwindigkeiten der Transporteinrichtung noch nicht ausreichend gering. Daher besteht weiterhin Bedarf, die Gleitreibung zwischen Kette und Führung weiter zu optimieren.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kurvenführung für eine Kette einer Transporteinrichtung bereitzustellen, mit welchen die zuvor genannten Probleme gelöst werden können. Insbesondere soll eine Kurvenführung für eine Kette einer Transporteinrichtung bereitgestellt werden, mit welcher der Verschleiß der Kurvenführung weiter gesenkt wird.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Kurvenführung für eine Kette einer Transporteinrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Die Kurvenführung umfasst einen Tragkörper zum Tragen der Kette entlang einer Kurve der Transporteinrichtung und mindestens eine Rolle, die in den Tragkörper eingebettet ist, zur Reduktion der Gleitreibung zwischen dem Tragkörper und der Kette.
-
Mit der Kurvenführung kann eine Minimierung der Reibung zwischen Kette und Kurvenkettenführung erzielt werden. Dadurch wird die Standzeit der Bauteile, wie Kette und Führung, erheblich verlängert. Als Folge davon ergibt sich eine geringerer Materialaufwand und daher eine nicht unerhebliche Kostenersparnis.
-
Ein weiterer Vorteil der Kurvenführung besteht darin, dass mit der Transporteinrichtung höhere Geschwindigkeiten gefahren werden können. Höhere Geschwindigkeiten bedeuten höhere mögliche Anlagenleistungen und damit eine gesteigerte Effizienz einer Anlage, in welcher die Transporteinrichtung Verwendung findet.
-
Noch dazu ist es vorteilhaft, dass bei der Kurvenführung ein Einbau der stationären Rollen in den Tragkörper, der beispielsweise aus Kunststoff gefertigt ist, relativ kostengünstig ist.
-
Im Falle eines Defekts erlaubt der Aufbau der vorliegenden Erfindung darüber hinaus einen leichten Austausch des defekten Bauteils.
-
Bei der Kurvenführung können als gelagerte Rollen handelsübliche und deshalb kostengünstige Rollenlager zum Einsatz kommen.
-
Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Kurvenführung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich des Ausführungsbeispiels beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
-
Nachfolgend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung und anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine dreidimensionale Ansicht einer Kurvenführung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
-
2 eine Draufsicht auf die Kurvenführung von 1;
-
3 eine Untersicht unter die Kurvenführung von 1;
-
4 einen Schnitt C-C durch die Ansicht der Kurvenführung von 3;
-
5 einen Schnitt D-D durch die Ansicht der Kurvenführung von 3; und
-
6 eine vereinfachte Teildraufsicht auf die Kurvenführung von 1.
-
In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente, sofern nichts anderes angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine Kurvenführung 10, die bei einer Kurve einer Transporteinrichtung eine Kette der Transporteinrichtung in der Kurve führt. Die Transporteinrichtung kann beispielsweise in einer Behälterbehandlungsanlage zum Behandeln von Behältern zum Einsatz kommen. In der Behälterbehandlungsanlage werden die Behälter beispielsweise zwischen einer Fülleinrichtung und einer Etikettiermaschine als Behälterbehandlungsstationen mit der Transporteinrichtung transportiert.
-
Wie aus 1 und 2 ersichtlich, hat die Kurvenführung 10 einen Tragkörper 11, eine Vielzahl von Rollen 12, einen Kurveninnenradius 13, einen Kurvenaußenradius 14, eine Seitenführung 15, eine erste Seitenführungsfläche 16, eine zweite Seitenführungsfläche 17, eine Nut 18, und erste Aussparungen 19. Diese ersten Aussparungen 19 tragen beispielsweise zur Verbesserung der Hygienebedingungen bei, da Schmutz bei der Reinigung der erfindungsgemäßen Kurvenführung 10 besser ausgetragen werden kann und Schmutznester so vermieden werden können. Natürlich ist es auch denkbar, eine erfindungsgemäße Kurvenführung ohne erste Aussparungen 19 zu gestalten. Die Rollen 12 und ersten Aussparungen 19 sind in 1 und 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht alle mit einem Bezugszeichen versehen.
-
Die Nut 18 ist derart angeordnet, dass der Tragkörper 11 der Kurvenführung 10 insgesamt einen U-förmigen Querschnitt hat. Hierbei bilden die erste Seitenführungsfläche 16 und die zweite Seitenführungsfläche 17 Innenseiten der Nut 18.
-
Die Rollen 12 sind am Kurveninnenradius 13 mit einem möglichst kleinen Abstand zueinander eingebaut. Möglich ist beispielsweise ein Abstand von 25 bis 30 mm. Die Rollen 12 sind bei der Kurvenführung 10 alle mit in etwa dem gleichen Abstand beabstandet. Außerdem sind die Rollen 12 bei der Kurvenführung 10 in einer Reihe nacheinander und entlang des Kurveninnenradius 13 angeordnet. Die Rollen 12 sind vorzugsweise als gelagerte Rollen 12 ausgeführt.
-
In 3 ist veranschaulicht, dass die Kurvenführung 10 an ihrer Unterseite noch zweite Aussparungen 20 in Form von Sacklöchern aufweist. Genauer gesagt, sind die zweiten Aussparungen 20 in Form von Sacklöcherpaaren ausgeführt. Hierbei sind jeweils zwei Aussparungen 20 bzw. Sacklöcher als Paar benachbart zueinander angeordnet. Diese zweiten Aussparungen 20 dienen der Aufnahme von Magneten, um eine eingesetzte Transportkette gegen Herausrutschen zu sichern. Auch ist es denkbar, dass die Kurvenführung 10 mit Hilfe der Aussparungen 20 beispielsweise an ihrer Unterlage, insbesondere einem Gestell der Transporteinrichtung, gegen Verrutschen fixiert wird. Auch die zweiten Aussparungen 20 sind in 1 und 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht alle mit einem Bezugszeichen versehen.
-
Im Unterschied zu den zweiten Aussparungen 20 sind die ersten möglichen Aussparungen 19 in Form von Langlöchern ausgeführt. Entlang der Länge eines Langloches, also einer ersten Aussparung 19, sind bei der Kurvenführung 10 zwei zweite Aussparungen 20 mit einem Abstand dazwischen angeordnet, wie in 3 veranschaulicht. Die ersten Aussparungen 19 sind, wie auch die zweiten Aussparungen 20, am Tragkörper 11 benachbart zu den Rollen 12 angeordnet, Wie aus 1 bis 3 ersichtlich, sind die ersten Aussparungen 19 Durchgangslöcher.
-
Gemäß 2 und 3 sind bei der Kurvenführung 10 die ersten Aussparungen 19 alle mit in etwa dem gleichen Abstand beabstandet. Zudem sind gemäß 3 die zweiten Aussparungen 20 alle mit in etwa dem gleichen Abstand beabstandet. Hierbei bilden die ersten Aussparungen 19 nacheinander eine Reihe, die neben der Reihe der Rollen 12 angeordnet ist. Die zweiten Aussparungen 20 bilden eine Reihe, die neben der Reihe der ersten Aussparungen 19 angeordnet ist. Somit ist die Reihe der zweiten Aussparungen 20 entlang des Kurvenaußenradius 14 angeordnet. Die Reihe der ersten Aussparungen 19 ist zwischen der Reihe der Rollen 12 und der Reihe der zweiten Aussparungen 20 angeordnet. Es ist jedoch auch denkbar, dass bei einer erfindungsgemäßen Kurvenführung 10 nur zweite Aussparungen 20 vorhanden sind und die ersten Aussparungen 19 nicht vorhanden sind.
-
In die Nut 18 kann eine nicht dargestellte Kette der Transporteinrichtung eingelegt werden. Die Kette wird dabei sowohl an der ersten Seitenführungsfläche 16 als auch der zweiten Seitenführungsfläche 17 geführt.
-
Wie in 4 und 5 im Schnitt veranschaulicht, sind die Rollen 12 um eine Achse 121 drehbar mit Befestigungselementen 122, 123, 124 derart an der ersten Seitenführungsfläche 16 angeordnet, dass eine Rollfläche 125 der Rollen 12 jeweils einen Teil der ersten Seitenführungsfläche 16 bildet. Dies ist aus 6 noch besser ersichtlich.
-
Gemäß 6 wird die Kette zwischen den Rollen 12 von der ersten Seitenführungsfläche 16 geführt. Anders ausgedrückt, die Rollen 12 durchbrechen jeweils die erste Seitenführungsfläche 16. Somit sind die Rollen 12 in den Tragkörper 11 eingebettet.
-
Ein derartiger Aufbau der Kurvenführung 10 ist vorteilhaft, da die Kette in der Kurve der Transporteinrichtung am Kurveninnenradius 13, genauer gesagt der ersten Seitenführungsfläche 16, der Kurvenführung 10 anliegt. Die Kette gleitet somit mittels Rollreibung an den Rollen 12 an der ersten Seitenführungsfläche 16 der Kurvenführung 10.
-
Dadurch wird der Verschleiß an Kette sowie an der Kurvenführung 10 / Rollen 12 minimiert.
-
Der Einbau der gelagerten, stationären Rollen 12 in den Kunststoff erfolgt innerhalb des Kurvenradius und unterbricht die Anlagefläche der Kette an der ersten Seitenführungsfläche 16 nur unwesentlich.
-
Dabei wird die Kette mittels Magnetkraft von nicht dargestellten Magneten an der Kurvenführung 10 gegen Herausschleudern gesichert.
-
Alle zuvor beschriebenen Ausgestaltungen der Kurvenführung 10 können einzeln oder in allen möglichen Kombinationen Verwendung finden. Zusätzlich sind insbesondere folgende Modifikationen denkbar.
-
Die in den Figuren dargestellten Teile sind schematisch dargestellt und können in der genauen Ausgestaltung von den in den Figuren gezeigten Formen abweichen, solange deren zuvor beschriebenen Funktionen gewährleistet sind.
-
Der Abstand der Rollen 12 kann je nach gewünschtem Reibwert zwischen der Kette und der Kurvenführung 10 geeignet gewählt werden. Daraus ergibt sich auch die Anzahl der Rollen.
-
Die erste Seitenführungsfläche 16 kann beispielsweise aus einem hochwertigen Kunststoff, wie Polyamid mit selbstschmierenden Bestandteilen, insbesondere Nylatron oder Gleitmittel modifiziertem PE1000 gebildet sein. Der übrige Tragkörper 11 kann aus einem Material gefertigt sein, dass eine geringere Verschleißfestigkeit und/oder weniger gute Gleiteigenschaften aufweist wie das Material der ersten Seitenführungsfläche 16. Der Tragkörper 11 kann beispielsweise aus hochmolekularem Polyäthylen (UHMW-PE1000) gefertigt sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kurvenführung
- 11
- Tragkörper
- 12
- Rolle
- 13
- Kurveninnenradius
- 14
- Kurvenaußenradius
- 15
- Seitenführung
- 16
- Erste Seitenführungsfläche
- 17
- Zweite Seitenführungsfläche
- 18
- Nut
- 19
- Erste Aussparung
- 20
- Zweite Aussparung
- 121
- Achse
- 122 bis 124
- Rollenelemente
- 125
- Rollfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-