Beschreibung
Löschelement, Löscheinrichtung, Lösch- und Verdämmungsein- richtung sowie Schaltgerät
Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges Löschelement für eine Löscheinrichtung eines Schaltgerätes.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Löscheinrichtung bzw. eine Lösch- und Verdämmungseinrichtung mit einer Vielzahl derartiger Löschelemente.
Schließlich betrifft die Erfindung ein Schaltgerät mit zumindest einem feststehenden Kontaktstück und zumindest einem, von einer Auslöseeinheit ansteuerbaren beweglichen Kontaktstück sowie mit einer in einem Bereich einer Schaltkammer des Schaltgerätes angeordneten Löscheinrichtung oder Lösch- und Verdämmungseinrichtung. Ein solches Schaltgerät kann beispielsweise ein Leitungsschutzschalter, ein Leistungsschalter oder ein Motorschutzschalter sein.
Aus dem Stand der Technik sind plattenförmige Löschelemente seit langem bekannt. Üblicherweise sind diese aus Eisenblech hergestellt und zu einem Löschblechpaket bzw. zu einer Lösch- einrichtung zusammengefasst . Typischerweise besteht ein Löschblechpaket aus etwa 5 bis 20 Löschelementen. In der Fachsprache werden solche plattenförmigen Löschelemente auch als Löschbleche bezeichnet.
Voraussetzung für die Löschfunktion der Löscheinrichtung ist zum einen die elektrische und zugleich magnetische Leitfähigkeit des Eisens. Durch die magnetische Leitfähigkeit wird ein beim Öffnen der Hauptkontakte des Schaltgerätes entstehender Lichtbogen in die Löscheinrichtung hineingezogen und dort ge- löscht. Das heißt, der Lichtbogen wird durch die magnetische Saugwirkung von den Schaltkontakten hin zu der Löscheinrichtung wegbewegt. Tritt der Lichtbogen in die elektrisch leitenden Löschbleche ein, so wird dieser in Einzelabschnitte
unterteilt, und auf den Löschblechen bilden sich neue Lichtbogenfußpunkte aus. Diese haben einen deutlich höheren Spannungsbedarf (typisch 10-20 V) gegenüber dem eigentlichen Lichtbogenplasma, so dass eine strombegrenzende Wirkung ein- setzt, in deren Folge der Lichtbogen verlischt. Weiterhin wird ein Teil des Löschblechmaterials verdampft. Die Verdampfungsenergie wird dem Lichtbogen entzogen. Durch den Dampf entsteht zudem ein höherer Druck in der Löscheinrichtung. Beide Effekte bewirken einen höheren Brennspannungsbedarf des Lichtbogens und damit eine verbesserte Strombegrenzung bzw. ein beschleunigtes Verlöschen des Lichtbogens. Typischerweise beträgt der zum Löschen des Lichtbogens erforderliche Spannungsbedarf ca. das 1,5- bis 2,5-fache der vom Schaltgerät abzuschaltenden Netzspannung.
Der Nachteil bei dieser Variante ist, dass, bedingt durch den hohen elektrischen Leitwert des Eisens bzw. von ferromagneti- schen Metallen, der abzuschaltende Strom im Kurzschlussfall relativ schlecht begrenzt wird. Der austretende Metalldampf verursacht teilweise eine Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit des Lichtbogenplasmas, was einerseits nachteilig den Spannungsbedarf des Plasmas senkt. Andererseits kann dadurch die Restleitfähigkeit des Plasmas während des Stromnulldurchgangs nicht genügend schnell abgesenkt werden und es kommt teilweise zu so genannten Wiederzündungen nach dem
Erstverlöschen des Lichtbogens, das heißt der Stromkreis wird quasi wieder geschlossen oder später abgeschaltet.
Ein weiterer Nachteil eisenhaltiger Löschbleche ist, dass diese ohne Oberflächenbehandlung rosten, was zum Funktionsverlust führen kann (entweder durch das „Zusammenwachsen" der Löschbleche durch Rostblasen oder durch die elektrische Isolation des Rosts) . Infolge dessen müssen Löschbleche z.B. galvanisch oberflächenveredelt werden. Allerdings verdampft dieser Oberflächenschutz bei der ersten Kurzschlussabschaltung, so dass das Problem für den weiteren Betrieb wieder „neu" entsteht.
Entsprechend voluminös und aufwendig sind derartige Schaltgeräte, um die hohen Stromstärken verkraften zu können. Der Kurzschlussstrom kann im Vergleich zu einem betrieblich zu schaltenden Nennstrom ein Vielfaches betragen, wie z.B. das 10-fache bis 1000-fache.
Weiterhin ist aus dem Stand der Technik zur Kurzschlussstrombegrenzung die Verwendung von stark gasenden Kunststoffen in der Schaltkammer bekannt. Hierzu werden die Kunststoffe mit einem Flammschutzmittel, wie z.B. Aluminium-Hydroxid oder
Magnesium-Hydroxid, versehen. Im Falle einer Lichtbogenberührung zersetzt sich der Kunststoff und gast aus. Die zum endothermen Zersetzen des Kunststoffes benötigte Energie wird dabei dem Plasma des Lichtbogens entzogen. Infolge der Gasfrei- setzung kommt es im Plasma zu einer höheren Massendichte bzw. zu einem höheren Druck, wodurch dem Lichtbogenplasma Wärme besser entzogen werden kann. Der Spannungsbedarf des Lichtbogens steigt. Die ausgasenden Zersetzungsgase wirken somit stark strombegrenzend.
Dadurch, dass die Kunststoffteile mit dem Flammschutzmittel im Schaltkontaktbereich liegen, findet auch während des betrieblichen Schaltens eine Zersetzung der Kunststoffteile statt. Diese gasen nachteilig vorzeitig aus, so dass unter Umständen in einem Kurzschlussfall die strombegrenzende Wirkung der ausgasenden Kunststoffe nicht mehr gewährleistet ist.
Darüber hinaus können sich die Zersetzungsprodukte an den Schaltkontakten des Schaltgerätes niederschlagen. Dies führt nachteilig zu einer Erhöhung des Kontaktwiderstandes und somit zu einer fehlerhaften Erhöhung der Erwärmung des Schaltgerätes .
Weiterhin sind aus dem Stand der Technik so genannte strombegrenzende Polymer-Compounds bekannt, die in Schaltgeräten, oder zusätzlich in Reihe geschaltet, eingesetzt werden. Ein derartiges Compound bzw. ein derartiger polymerer Strombe-
grenzer kann direkt in den Strompfad oder im Löschkreis des Schaltgerätes geschaltet sein.
Der polymere Strombegrenzer hat die Aufgabe, die Schaltleis- tung des verwendeten Schaltgerätes zu erhöhen. Er bleibt dabei im Nennbetrieb, im Überlastbetrieb sowie bei kleineren Kurzschlüssen inaktiv. Erst bei größeren Kurzschlussströmen greift, das Polymer-Compound mit einer schlagartigen Widerstandserhöhung zur Strombegrenzung des Kurzschlusses ein. Das Schaltgerät braucht folglich nicht für den maximal möglichen Kurzschlussstrom ausgelegt zu sein, sondern nur für den durch das Polymer-Compound begrenzten Kurzschlussstrom.
Nachteilig daran ist der zusätzliche Raumbedarf für den Ein- bau des Polymer-Compounds im Schaltgerät.
Nachteilig ist außerdem, dass das Polymer-Compound elektrisch in Reihe geschaltet ist und auch im Nenn- bzw. Überlastbetrieb eine zusätzliche elektrische Verlustleistung durch sei- nen Bahnwiderstand erzeugt. Zudem kann es bei solchen thermisch zu aktivierenden Strombegrenzern zu Fehlschaltungen (Frühauslösungen) kommen, wenn in zeitlich kurzen Abständen häufig elektrische Lasten wie Motoren eingeschaltet werden. Der beim Einschalten fließende Einschaltstrom entspricht da- bei circa dem 6- bis 10-fachen des Nennstroms, so dass das Polymer-Compound stark erwärmt wird.
Ein derartiger Polymer-Compound besteht aus einer elektrisch nichtleitenden Phase, der so genannten Matrix, und einer leitfähigen Phase, das heißt einem Füllstoff. Üblicherweise wird als Matrix ein Kunststoff, insbesondere ein Thermoplast, und als Füllstoff Ruß verwendet. Alternativ zu Ruß können auch Metallpartikel oder Graphit verwendet werden.
Die dreidimensionale Anordnung der Füllstoffteilchen in einem Zweikomponentensystem, bestehend aus der Matrix und dem Füllstoff, wird auch als Perkolationsnetzwerk bezeichnet. Abhängig von der Form und der Verteilung der Füllstoffteilchen
existiert eine bestimmte Füllstoffkonzentration, ab welcher ein geschlossener Pfad aus Füllstoffteilchen durch das Zweikomponentensystem zu Stande kommt. Die Füllstoffkonzentration wird auch als Perkolationsschwelle bezeichnet. Mit anderen Worten kann durch geeignete Auswahl der Füllstoffkonzentration ein spezifischer elektrischer Leitfähigkeitswert für das Polymer-Compound vorgegeben werden.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes platten- förmiges Löschelement, eine verbesserte Löscheinrichtung sowie eine verbesserte Lösch- und Verdämmungseinrichtung anzugeben .
Schließlich ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Schaltge- rät mit einem verbesserten Schaltverhalten im Kurzschlussfall anzugeben .
Die Aufgabe wird durch ein plattenförmiges Löschelement für eine Löscheinrichtung eines Schaltgerätes mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 16 angegeben. Im Anspruch 17 ist eine Löscheinrichtung mit einer Vielzahl erfindungsgemäßer plattenförmiger Löschelemente genannt. In den Ansprüchen 18 bis 22 sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Löscheinrichtung angegeben. Im Anspruch 23 ist eine Lösch- und Verdämmungseinrichtung genannt. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Lösch- und Verdämmungseinrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen 24 und 25 angegeben. Im Anspruch 26 ist ein Schaltgerät angegeben, welches eine erfindungsgemäße Löscheinrichtung bzw. eine erfindungsgemäße Lösch- und Verdämmungseinrichtung aufweist.
Erfindungsgemäß ist das Löschelement aus einem elektrisch und zugleich magnetisch leitfähigen Kunststoff hergestellt. Die- ser kann zudem eine aktiv gasende Wirkung aufweisen.
Da bekanntermaßen die elektrische Leitfähigkeit von solchen Kunststoffen geringer ist als die von Metallen, wird eine
Kurzschlussstrombegrenzung mittels eines Löschelementes oder mittels einer Vielzahl von erfindungsgemäßen Löschelementen verbessert. Zugleich gewährleistet die magnetische Leitfähigkeit des Kunststoffes die magnetische Saugwirkung des beim Abschalten des Schaltgerätes auftretenden Lichtbogens hin zum Löschelement bzw. zu der Vielzahl von Löschelementen.
Nach einer ersten Ausführungsform ist das Löschelement aus einem elektrisch nicht leitfähigen Kunststoff als Matrix mit darin eingebrachten, elektrisch und zugleich magnetisch leitfähigen Partikeln hergestellt.
Nach einer Ausführungsform weisen die Partikel einen Volumenanteil von 50 % bis 95 %, insbesondere in einem Bereich von 70 % bis 90 %, im Kunststoffmaterial des Löschelementes auf.
Im Besonderen sind die magnetisch und zugleich elektrisch leitfähigen Partikel ferromagnetische Partikel.
Vorzugsweise kommen Metalle wie Eisen, Nickel oder Kobalt sowie deren Legierungen, wie z.B. Nickelkobalt-Legierungen, in Frage. Im Besonderen weisen die Metallpartikel zumindest in einer Raumrichtung Längen von bis zu 0,5 mm, vorzugsweise aber im Bereich von 50 bis 300 μm, auf.
Nach einer Ausführungsform ist der Kunststoff ein Thermoplast, insbesondere ein Polybutylenterephthalat oder ein Po- lyoximethylen .
Polybutylenterephthalat (abgekürzt PBT) zeichnet sich durch hohe Steifigkeit und Festigkeit, sehr gute Formbeständigkeit in der Wärme, geringe Wasseraufnahme und gute Widerstandsfähigkeit gegen viele Chemikalien aus. Darüber hinaus weist dieser Kunststoff ein hervorragendes Wärmealterungsverhalten auf.
Polyoximethylen oder auch Polyacetal (abgekürzt POM) zeichnet sich unter anderem durch eine hohe mechanische Steifigkeit
und Festigkeit, eine optimale Dimensionsstabilität sowie eine sehr gute Beständigkeit gegen unterschiedliche Chemikalien aus .
Nach einer Ausführungsform ist das Löschelement aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff als Matrix mit darin eingebrachten magnetisch leitfähigen Partikeln hergestellt.
Leitfähige Kunststoffe als solche sind aus dem Stand der Technik bekannt. Derartige Kunststoffe erhalten ihre elektrische Leitfähigkeit nicht durch den Zusatz weiterer elektrisch leitender Stoffe, wie Metalle, Ruß oder Graphit, sondern durch geeignete Dotierung von elektrisch nichtleitenden Polymeren, das heißt von Isolatoren. Der Grund dafür ist, dass den Polymeren die Grundvoraussetzung für elektrische Leitfähigkeit, quasi freie Elektronen, völlig fehlt. Durch Zugabe von Substanzen (Dotierung) , die für die Elektronenbewegung entweder der Polymerkette Elektronen zuführen (Reduktion) oder durch Entfernung (Oxidation) freie Stellen schaffen, können elektrisch leitende Polymere hergestellt werden.
So werden beispielsweise Polyacetylen und PoIy (p-phenylen) elektrisch leitend, wenn sie mit Brom, Jod oder Perchlorsäure dotiert werden. Ein weiteres mögliches elektrisch leitendes Polymer ist Polyanilin, dotiert mit Salzsäure und Polypyrrol aus anodischer Oxidation.
Nach einer Ausführungsform weisen die magnetisch leitfähigen Partikel einen Volumenanteil von 50 % bis 95 % auf.
Nach einer weiteren Ausführungsform sind die magnetisch leitfähigen Partikel Ferrite. Ferrite sind elektrisch schlecht oder nicht leitende ferromagnetische keramische Werkstoffe aus Eisenoxid Hämatit (Fe2<03) , seltener Magnetit (Fe3θ4) und weiteren Metalloxiden. Ferrite leiten den magnetischen Fluss im nicht gesättigten Fall sehr gut. Sie weisen eine vergleichsweise hohe Permeabilität auf. Vorzugsweise handelt es
sich bei den betrachteten Ferriten um weichmagnetische Ferri- te.
Vorzugsweise weist der Kunststoff gemäß einer weiteren Aus- führungsform eine spezifische elektrische Leitfähigkeit im Bereich von 103 bis 106 Siemens/Meter auf. Das heißt, die Leitfähigkeit des für das Löschelement verwendeten Kunststoffes liegt im Vergleich zu Metallen, insbesondere zum üblicherweise verwendeten Eisenmetall, um ein bis zwei Größenord- nungen darunter. Durch die vorteilhaft erheblich geringere
Leitfähigkeit ist eine gleichfalls erhebliche Strombegrenzung des Lichtbogens möglich. Dennoch ist die spezifische elektrische Leitfähigkeit im oben genannten Bereich von 103 bis 106 Siemens/Meter im Vergleich zu undotierten Thermoplasten mit Leitfähigkeitswerten von deutlich weniger als 1 mS/Meter außerordentlich hoch.
Nach einer weiteren Ausführungsform weist der Kunststoff eine magnetische Permeabilitätszahl von mehr als 10 auf. Sie ist somit eine Größenordnung größer als die der diamagnetischen oder paramagnetischen Stoffe. Zwar ist die magnetische Permeabilitätszahl vergleichsweise gering im Vergleich zu ferro- magnetischen Stoffen, wie z.B. Eisen, mit einer Permeabilitätszahl von mehr als 100. Dies ist aber für eine wirksame magnetische Saugwirkung völlig ausreichend.
Der zuvor beschriebene Kunststoff für ein Löschelement kann auch eine Mischung aus undotierten und somit nichtleitenden Thermoplasten sowie aus einem dotierten Thermoplast sein.
Nach einer bevorzugten und besonders vorteilhaften Ausführungsform weist der Kunststoff ein Flammschutzmittel, insbesondere mit einem Volumenanteil bis 10 %, auf. Je nach Erfordernis kann der Volumenanteil auch darunter liegen, wie z.B. bis 5 %, oder darüber liegen, wie z.B. zwischen 10 % bis 20%.
Das Flammschutzmittel ist vorzugsweise ein Metall-Hydroxid, wie z.B. Aluminium-Hydroxid oder Magnesium-Hydroxid.
Alternativ kann das Flammschutzmittel z.B. polybromiertes Diphenylether, Tetrabrombisphenol oder dergleichen sein.
Damit ist der besondere Vorteil verbunden, dass das Löschelement bei Lichtbogenberührung ausgast. Das ausströmende Gas bewirkt eine schlagartige Abkühlung des Lichtbogens, welches stark strombegrenzend bis zum Abriss des Lichtbogens wirkt.
Das erfindungsgemäße Löschelement kann mittels eines Extrusi- ons- und/oder Spritzgussverfahrens hergestellt sein. Hierzu wird vorzugsweise ein Kunststoffgranulat in einem Extruder zu einer dickflüssigen Masse aufgeschmolzen und durchmengt. Extruder sind Fördergeräte, die nach dem Funktionsprinzip der Archimedischen Schraube feste bis dickflüssige Massen unter hohem Druck und hoher Temperatur gleichmäßig aus einer formgebenden Öffnung pressen. In diese Kunststoffmatrix werden die zuvor beschriebenen nur magnetisch bzw. magnetisch und elektrisch leitenden Partikel und gegebenenfalls das Flamm- Schutzmittel zugegeben. Nach Durchmengung und Homogenisierung erfolgt der Spritzguss der plattenförmigen Löschelemente.
Nach einer Ausführungsform weist das Löschelement eine im Wesentlichen rechteckförmige Form auf. Insbesondere weist es eine U-förmige oder halbkreisförmige Aussparung auf. Die Aussparung befindet sich dabei am Rand einer der vier Seiten des Löschelements. Die Aussparung ist derart ausgestaltet, dass der in die Aussparung hineinlaufende Lichtbogen gleichmäßig auf das Löschelement trifft.
Nach einer weiteren Ausführungsform weist das Löschelement eine strukturierte Oberfläche auf. Dadurch wird vorteilhaft die Lichtbogenbeweglichkeit eingeschränkt, so dass dieser hauptsächlich innerhalb der Löscheinrichtung verleibt. Die Löschelemente können beispielsweise gewellt ausgeführt sein. Sie können alternativ oder zusätzlich eine veränderliche Löschblechdicke aufweisen. Sie können weiterhin Erhebungen,
Einbuchtungen, Stege und/oder Öffnungen zur Veränderung des Strömungsverhaltens des Lichtbogens aufweisen.
Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch eine Löschein- richtung mit einer Vielzahl von übereinander angeordneten
Löschelementen gelöst. Dadurch wird der Strom im Falle eines Kurzschlusses noch wirksamer begrenzt.
Nach einer Ausführungsform sind die Löschelemente in ein Ge- häuse eines Schaltgerätes mittels eines Kunststoffherstellungsverfahrens einspritzbar. Das Gehäuse ist aus einem elektrisch nichtleitenden Kunststoff und gegebenenfalls aus einem magnetisch leitenden Kunststoff hergestellt. Ferner kann der Kunststoff ein Flammschutzmittel aufweisen.
Dadurch erübrigt sich vorteilhaft eine Montage. Insbesondere erhöht sich die mechanische Festigkeit des Schaltgerätgehäuses gegen eine innere Druckbelastung durch den Lichtbogen.
Alternativ kann die Löscheinrichtung aus einer Vielzahl von
Löschelementen gebildet sein, welche im Seitenbereich mittels Abstandshalter zusammengehalten werden. Die Abstandshalter können beispielsweise aus einem elektrisch nichtleitenden Kunststoff hergestellt sein. Die Abstandshalter können alter- nativ auch aus Fiberglas oder aus einer Keramik hergestellt sein .
Weiterhin kann die Löscheinrichtung selbst ein Gehäuse aufweisen, in welches die Löschelemente mittels eines Kunst- Stoffherstellungsverfahrens einspritzbar sind. Das Gehäuse ist in diesem Fall aus einem elektrisch nichtleitenden Kunststoff und gegebenenfalls aus einem magnetisch leitenden Kunststoff hergestellt. Ferner kann der Kunststoff ein Flammschutzmittel aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Löscheinrichtung mittels eines Kunststoffherstellungsverfahrens einstückig herstellbar. Dadurch kann die Löscheinrichtung vorteilhaft in
einem einzigen Herstellungsschritt hergestellt werden, wie z.B. in einem Spritzguss.
Nach einer Ausführungsform ist die Löscheinrichtung mehrpha- sig, insbesondere 3-phasig, ausgebildet. Eine derartige Löscheinrichtung ist im Vergleich zu separat ausgeführten Löscheinrichtungen vorteilhaft kompakter.
In einer besonderen Ausführungsform weist die Löscheinrich- tung für jede Phase eine Phasenlöscheinrichtung auf, welche gemeinsam in das Schaltgerätegehäuse einspritzbar sind.
Dadurch erübrigt sich die Montage einer derartigen Löscheinrichtung in einem Schaltgerät. Zudem erhöht sich die Gehäuse- Steifigkeit deutlich.
Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch eine Lösch- und Verdämmungseinrichtung gelöst, welche eine erfindungsgemäße Löscheinrichtung und eine zugleich an die Löscheinrich- tung anspritzbare Verdämmungseinheit aufweist. Die Lösch- und Verdämmungseinrichtung wird vorzugsweise mittels eines KunststoffSpritzverfahrens hergestellt .
Die Verdämmungseinheit dient dazu, ein Austreten des Lichtbo- gens hinter den Löschelementen hindurch zu verhindern. Sie ist daher an einer dem einlaufenden Lichtbogen abgewandten Rückseite der Löscheinrichtung angeordnet. Die Verdämmungseinheit stellt für den Lichtbogen einen Strömungswiderstand dar, der dazu führt, dass der Lichtbogen innerhalb der Lösch- einrichtung verbleibt und letztendlich dort erlischt. Die
Löscheinrichtung kann zur Erhöhung des Strömungswiderstandes Öffnungen aufweisen oder labyrinthförmig ausgebildet sein.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Lösch- und Verdämmungseinrichtung in einem (einzigen) Spritzgussschritt herstellbar. Ein mögliches Herstellungsverfahren ist das so genannte 1 x 2K-Kunststoffspritzverfahren . Bei dem an sich bekannten Kunststoffverfahren werden unterschiedliche Kunst-
Stoffsorten gemeinsam in unterschiedliche Bereiche der Spritzgussform eingespritzt, die sich dann unlösbar miteinander verbinden. Es werden somit die für die Löscheinrichtung und für die Verdämmungseinheit benötigten KunststoffSorten gemeinsam in die Spritzgussform eingespritzt. Vorzugsweise ist der Kunststoff, welcher zur Abstandshalterung der Löschelemente dient, derselbe, der auch für die Verdämmungseinheit verwendet wird. Insbesondere ist dieser Kunststoff ein nicht leitfähiger Kunststoff, wie z.B. PBT oder POM.
Alternativ kann die Lösch- und Verdämmungseinrichtung mittels eines so genannten 2 x 1K-Kunststoffspritzverfahren hergestellt werden. Bei dem an sich bekannten Kunststoffverfahren werden nacheinander unterschiedliche KunststoffSorten anei- nandergespritzt . Das heißt, dass z.B. in einem ersten Spritzgussschritt die Löschelemente hergestellt werden, dass in einem zweiten Spritzgussschritt das Gehäuse bzw. eine Anzahl von Abstandshaltern der Löscheinrichtung hergestellt wird, welches bzw. welche unter anderem die Vielzahl von Löschele- menten miteinander fest verbindet, und dass in einem dritten Schritt die Verdämmungseinheit an die Löscheinrichtung angespritzt wird. Die beiden letzten Schritte können auch zu einem einzigen Schritt zusammengefasst werden, insbesondere dann, wenn eine Kunststoffsorte sowohl für das Gehäuse bzw. für die Abstandshalter als auch für die Verdämmungseinheit verwendet wird.
Für das Verdämmungsteil wird ein nicht leitfähiger Werkstoff, insbesondere ein Kunststoff, wie z.B. PBT oder POM, verwen- det.
Die Aufgabe wird schließlich durch ein Schaltgerät mit zumindest einem feststehenden Kontaktstück und zumindest einem, von einer Auslöseeinheit ansteuerbaren beweglichen Kontakt- stück sowie mit einer in einem Bereich einer Schaltkammer des Schaltgerätes angeordneten erfindungsgemäßen Löscheinrichtung oder erfindungsgemäßen Lösch- und Verdämmungseinrichtung gelöst.
Die mittels der zuvor beschriebenen Verfahren hergestellte Löscheinrichtung bzw. Lösch- und Verdämmungseinrichtung ist in hohen Stückzahlen und in fertigungstechnischer Hinsicht auf denkbar einfache Weise herstellbar. Damit erübrigt sich die bisher erforderliche aufwändige Montage der Löscheinrichtung bzw. der Lösch- und Verdämmungseinrichtung aus der Vielzahl von Löschblechen, die im Anschluss noch zu einem Löschblechpaket zusammengefasst werden müssen. Auch erübrigt sich die separate Anbringung der Verdämmungseinheit an die Löscheinrichtung.
Ein weiterer Vorteil ist das geringere Gewicht der erfindungsgemäßen Löschelemente bzw. der Löscheinrichtung aufgrund des geringeren spezifischen Gewichtes der verwendeten Kunststoffe im Vergleich zum herkömmlich verwendeten schweren Eisenblech.
Ein derartiges Schaltgerät ist durch die aktive Strombegren- zung mittels der erfindungsgemäßen Löscheinrichtung bzw.
Lösch- und Verdämmungseinrichtung besonders kompakt ausführbar. Durch die gewichtsmäßig leichtere Löscheinrichtung bzw. Lösch- und Verdämmungseinrichtung ist auch das Gewicht des erfindungsgemäßen Schaltgerätes vorteilhaft geringer.
Ein weiterer Vorteil ist die erhöhte Funktionssicherheit eines derartigen Schaltgerätes, da die Löscheinrichtung bzw. die Lösch- und Verdämmungseinrichtung nicht im direkten Kontaktbereich der Schaltkontakte des Schaltgerätes angeordnet sind. Ein sonstiges vorzeitiges Ausgasen der Löschelemente durch die benachbarten und im Schaltbetrieb heiß werdenden Schaltkontakte ist dadurch vorteilhaft vermeidbar.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungen der Erfindung werden im Weiteren anhand der nachfolgenden Figuren näher beschrieben. Es zeigen
FIG 1 beispielhaft einen Aufbau eines Schaltgerätes nach dem Stand der Technik,
FIG 2 beispielhaft eine Seitenansicht einer Lösch- und
Verdämmungseinrichtung in einer Seitenansicht nach dem Stand der Technik,
FIG 3 die Lösch- und Verdämmungseinrichtung gemäß FIG 2 in einer Schnittdarstellung durch ein Löschblech entlang der in FIG 2 eingetragenen Schnittlinie III-III, FIG 4 beispielhaft den Aufbau eines Schaltgerätes mit einem strombegrenzenden Polymer-Compound nach dem Stand der Technik,
FIG 5 beispielhaft eine Draufsicht einer Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Löscheinrichtung bzw. durch eine erfindungsgemäße Lösch- und Verdämmungseinrichtung,
FIG 6 eine Schnittdarstellung der Löscheinrichtung bzw. der Lösch- und Verdämmungseinrichtung gemäß FIG 5 entlang der in FIG 5 eingetragenen Schnittlinie VI- VI,
FIG 7 eine Frontansicht der Löscheinrichtung bzw. der
Lösch- und Verdämmungseinrichtung gemäß FIG 5 und FIG 6 entsprechend der in FIG 6 eingetragenen Blickrichtung VII, FIG 8 eine Schnittdarstellung durch eine in ein Gehäuse eines Schaltgerätes eingespritzte mehrpolige Lösch- und Verdämmungseinrichtung gemäß der Erfindung und
FIG 9 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Lösch- und
Verdämmungseinrichtung gemäß FIG 8.
FIG 1 zeigt beispielhaft einen Aufbau eines Schaltgerätes 1 nach dem Stand der Technik.
Im linken Teil der FIG 1 sind die elektrischen Anschlüsse E, A, das heißt der Eingang E und Ausgang A, des Schaltgerätes 1 ersichtlich. Etwa in Bildmitte sind die Hauptkontakte 3, bestehend aus einem feststehenden Kontaktstück 3a und einem beweglichen Kontaktstück 3b, dargestellt. Das bewegliche Kon-
taktstück 3b kann in einem detektierten Überstrom- oder Kurzschlussfall mittels einer Auslöseeinheit 2, wie z.B. mittels eines Steuermagneten, zum Öffnen der Hauptkontakte 3 entsprechend der eingetragenen Pfeilrichtung geschwenkt werden.
Mit dem Bezugszeichen LB ist ein Lichtbogen bezeichnet, welcher insbesondere in einem Kurzschlussfall in Richtung eines weiteren eingezeichneten Pfeils nach rechts verläuft und dort auf eine Löscheinrichtung 5a trifft. Der Lichtbogen LB läuft entlang von Laufschienen 4, die elektrisch mit der Löscheinrichtung 5a verbunden sind. Die Löscheinrichtung 5a besteht im Beispiel der FIG 1 aus einer Vielzahl von Löschblechen 6, die zu einem Eisenblechpaket zusammengefasst sind.
FIG 2 zeigt beispielhaft eine Seitenansicht einer Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5 in einer Seitenansicht nach dem Stand der Technik.
Der Pfeil zeigt die Bewegungsrichtung des Lichtbogens LB an. Es sind beispielhaft sechs Löschbleche 6 dargestellt, die im Seitenbereich über jeweils zwei Abstandshalter 7 zu einem Blechpaket, das heißt zur Löscheinrichtung 5a, zusammengehalten sind. Der in die Löscheinrichtung 5a hineinlaufende Lichtbogen LB wird dann an den Innenseiten IS der Löschein- richtung 5a, das heißt an den Außenseiten der Löschbleche 6, gekühlt. Der dadurch bedingte erhöhte Spannungsbedarf des Lichtbogens LB führt zum Erlöschen und somit zum Abriss des Schaltstromes .
Mit dem Bezugszeichen 5b ist eine Verdämmungseinheit bezeichnet. Sie besteht typischerweise aus einem elektrisch nichtleitenden Kunststoff, aus einer Keramik oder aus Fiberglas, und verhindert ein Austreten des Lichtbogens LB aus der Löscheinrichtung 5b.
FIG 3 zeigt die Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5 gemäß FIG 2 in einer Schnittdarstellung durch ein Löschblech 6 entlang der in FIG 2 eingetragenen Schnittlinie III-III.
In dieser Darstellung ist nun eine U-förmige Aussparung AS zu sehen, welche geometrisch auf die Verlaufsfront des Lichtbogens LB beim Eintreffen in die Löscheinrichtung 5a abgestimmt ist. Die Aussparung AS kann auch halbkreisförmig oder eine andere geometrisch geeignete Form aufweisen.
FIG 4 zeigt beispielhaft den Aufbau eines Schaltgerätes 1 mit einem strombegrenzenden Polymer-Compound 10 nach dem Stand der Technik.
Bei dem gezeigten Schaltgerät 1 ist das Polymer-Compound bzw. der polymere Strombegrenzer 10 dann in den Strompfad geschaltet, wenn der Lichtbogen LB entlang der Laufschienen 4 ver- läuft. Mit dem Bezugszeichen 11 ist ein dazu parallel geschalteter Begrenzungswiderstand eingezeichnet. Das Polymer- Compound 10 erhöht in einem Kurzschlussfall schlagartig seinen Widerstand, wodurch der Stromanstieg im Schaltgerät 1 begrenzt wird.
FIG 5 zeigt beispielhaft eine Draufsicht einer Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Löscheinrichtung 5a bzw. durch eine erfindungsgemäße Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5.
FIG 5 zeigt ein plattenförmiges Löschelement 6 für eine Löscheinrichtung 5a eines Schaltgerätes 1. Im Beispiel der FIG 5 weist das plattenförmige Löschelement 6 eine rechteck- förmige Form mit einer U-förmigen Aussparung AS auf. Zur Ver- änderung des Strömungsverhaltens können außerdem die platten- förmigen Löschelemente eine strukturierte Oberfläche aufweisen .
Erfindungsgemäß ist das Löschelement 6 aus einem elektrisch und zugleich magnetisch leitfähigen Kunststoff hergestellt.
Der elektrisch nicht leitfähige Kunststoff bildet eine Matrix 13, in welcher elektrisch und zugleich magnetisch leitfähige Partikel 12 eingebracht sind. Die Partikel 12 sind im Bei-
spiel der FIG 5 als kleine Punkte dargestellt. Sie können dabei einen Volumenanteil von 50 % bis 95 % aufweisen. Die genannten Partikel 12 können metallische Partikel 12 sein, wie z.B. Eisen-, Kobalt-, Nickel-Partikel. Sie können auch Legie- rungen daraus sein. Der Kunststoff bzw. die Matrix 13 ist dann vorzugsweise ein Thermoplast, insbesondere ein Polybuty- lenterephthalat (=PBT) oder ein Polyoximethylen (=POM) .
Alternativ oder zusätzlich kann anstelle des elektrisch nichtleitenden Kunststoffes ein elektrisch leitender Kunststoff als Matrix 13 verwendet werden, wie z.B. dotiertes Po- lyacetylen, Polyphenylen oder Polyanilin. Anstelle der elektrisch und zugleich magnetisch leitenden Partikel 12 können nur magnetisch leitende Partikel 12, das heißt im Wesentli- chen elektrisch nichtleitende Partikel 12, im Kunststoff eingebracht sein. Die erforderliche elektrische Leitfähigkeit des Löschelementes 6 ist in diesem Fall durch den elektrisch leitfähigen Kunststoff selbst gegeben. Die überwiegend nur magnetisch leitenden Partikel 12 sind insbesondere Ferrite. Ihr Volumenanteil im Kunststoffmaterial liegt in einem Bereich von 50 % bis 95%.
Beide zuvor genannten Ausführungsformen, bei der ein elektrisch leitender bzw. ein elektrisch nichtleitender Kunststoff als Matrix 13 verwendet wird, können auch miteinander kombiniert werden. Insbesondere weisen die letztlich hergestellten plattenförmigen Kunststoff-Löschelemente 6 eine spezifische elektrische Leitfähigkeit im Bereich von 103 bis 106 Siemens/Meter auf. Die die magnetische Leitfähigkeit des Kunst- Stoffes beschreibende Permeabilitätszahl weist einen Wert von mehr als 10, wie z.B. 100, auf.
In der Kunststoffmatrix 13 kann neben den magnetisch leitenden Partikeln 12, die zugleich auch elektrisch leitend sein können, auch ein Flammschutzmittel eingebracht sein, insbesondere mit einem Volumenanteil bis 10 %. Das Flammschutzmittel ist insbesondere ein Metall-Hydroxid, wie z.B. Aluminium- Hydroxid. Das eingebrachte Flammschutzmittel ist im Beispiel
der FIG 5 aus Gründen der Übersichtlichkeit graphisch nicht dargestellt .
Im linken Teil der FIG 5 ist weiterhin eine Schnittdarstel- lung einer aus einem elektrisch nicht leitfähigen Kunststoff, wie z.B. PBT oder POM, hergestellte Verdämmungseinheit 5b zu sehen. Sie weist daher keine elektrisch leitende sowie magnetisch leitende Partikel 12 auf. Die Verdämmungseinheit 5b weist typischerweise, aber nicht notwendigerweise, kein Flammschutzmittel auf.
Im Beispiel der FIG 5 ist die gezeigte kombinierte Lösch- und Verdämmungseinheit in einem einzigen Spritzgussschritt, das heißt einstückig, hergestellt, wie z.B. mittels eines 1 x 2K- Kunststoffspritzgussverfahrens .
Alternativ kann die Löscheinrichtung 5a ein Gehäuse aufweisen, in welchem die erfindungsgemäßen Löschelemente 6 zueinander beabstandet eingelegt sind. Das Gehäuse ist aus einem elektrisch nichtleitenden und gegebenenfalls magnetisch leitfähigen Werkstoff, insbesondere aus einem Kunststoff, hergestellt.
Weiterhin alternativ können die erfindungsgemäßen plattenför- migen Löschelemente 6 mittels elektrisch nichtleitender Abstandshalter zusammengehalten sein. Diese sind vorzugsweise in Bezug auf die Laufrichtung des Lichtbogens LB in seitlicher Richtung, das heißt am Seitenrand der Löschelemente 6, angeordnet .
Alternativ kann auch eine Löscheinrichtung 5a in der Weise hergestellt werden, dass die Löschelemente 6 direkt in das Gehäuse der Löscheinrichtung 5a eingespritzt werden. Das Gehäuse kann z.B. aus Kunststoff oder aus einer Keramik herge- stellt sein.
FIG 6 zeigt eine Schnittdarstellung der Löscheinrichtung 5a bzw. der Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5 gemäß FIG 5 entlang der in FIG 5 eingetragenen Schnittlinie VI-VI.
Wie die FIG 6 zeigt, weisen die Löschelemente 6 einen gleichen Abstand zueinander auf. Der Abstand liegt typischerweise im Millimeterbereich. In dieser Schnittdarstellung sind die Haltewände 5c (siehe nachfolgende FIG 7), welche die Löschelemente 6 auf Abstand halten und welche vorzugsweise aus demselben Kunststoff hergestellt sind wie die Verdämmungsein- heit 5b, nicht sichtbar.
FIG 7 zeigt eine Frontansicht der Löscheinrichtung 5a bzw. der Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5 gemäß FIG 5 und FIG 6 entsprechend der in FIG 6 eingetragenen Blickrichtung.
In dieser Darstellung ist insbesondere die kompakte Bauart der erfindungsgemäßen Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5 zu sehen. Die Löschelemente 6 werden über Haltestege 5c bzw. Haltewände 5c zusammengehalten, die an den Seitenflächen SF der Löscheinrichtung 5a ausgebildet sind.
FIG 8 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine in ein Gehäuse 14 eines Schaltgerätes 1 eingespritzte mehrphasige Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5 gemäß der Erfindung.
Mit den Bezugszeichen Ll bis L3 sind beispielhaft drei Phasen eines dreiphasigen bzw. dreipoligen Schaltgerätes 1 bezeichnet. Erfindungsgemäß weist die Löscheinrichtung 5 für jede Phase L1-L3 eine Phasenlöscheinrichtung 5a.l-5a.3 auf, welche gemeinsam in das Schaltgerätegehäuse 14 einspritzbar sind.
Das Schaltgerätegehäuse 14 ist dabei aus einem elektrisch nichtleitenden Werkstoff, insbesondere aus einem Kunststoff hergestellt.
Die in das Schaltgerätegehäuse 14 eingespritzten erfindungsgemäßen Löschelemente 6 sind derart angeordnet, dass sie in-
nerhalb der jeweiligen Phasenlöscheinrichtungen 5a.l-5a.3 beabstandet sind. Zwischen den Löschelementen 6 einer Phase L1-L3 bilden sich nicht weiter bezeichnete Hohlräume auf, durch welche der Lichtbogen LB hindurchlaufen kann. Zudem sind die elektrisch und zugleich magnetisch leitenden Löschelemente 6 zu Löschelementen 6 benachbarter Phasenlöscheinrichtungen 5a.l-5a.3 elektrisch isolierend angeordnet.
FIG 9 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5 gemäß FIG 8. In dieser Darstellung ist die elektrisch isolierende Anordnung der Löschelemente 6 in Bezug auf Löschelemente 6 benachbarter Phasenlöscheinrichtungen 5a.l-5a.3 deutlich erkennbar.
Mit dem Bezugszeichen 5b sind Hohlräume dargestellt, welche beispielhaft jeweils eine Verdämmungseinheit 5b für die jeweilige Phase L1-L3 ausbilden. Sie können folglich auch als Phasenverdämmungseinheiten betrachten werden.
Allgemein weist ein Schaltgerät 1 gemäß der Erfindung neben einer in einem Bereich einer Schaltkammer des Schaltgerätes 1 angeordneten erfindungsgemäßen Löscheinrichtung 5a oder erfindungsgemäßen Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5 zumindest ein feststehendes Kontaktstück 3a und zumindest ein, von ei- ner Auslöseeinheit 2 ansteuerbares bewegliches Kontaktstück 3b auf. Die Löscheinrichtung 5a bzw. die Lösch- und Verdämmungseinrichtung 5 sind elektrisch mit Laufschienen 4 verbunden, die ihrerseits zu den elektrischen Anschlüssen E, A des Schaltgerätes 1 führen.
Zusammenfassend ist ein plattenförmiges Löschelement 6 für eine Löscheinrichtung eines Schaltgerätes aus einem elektrisch und zugleich magnetisch leitfähigen Kunststoff herstellbar. In einer besonderen Ausführungsform weist der Kunststoff ein Flammschutzmittel auf. Die Erfindung betrifft eine Löscheinrichtung sowie eine Lösch- und Verdämmungseinrichtung mit einer Vielzahl derartiger Löschelemente. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Schaltgerät mit einer derarti-
gen Löscheinrichtung bzw. einer derartigen Lösch- und Verdäm- mungseinrichtung .
Besonderes Merkmal der Erfindung ist elektrisch und zugleich magnetische Leitfähigkeit der Kunststoff-Löschelemente . Die zugleich gasende Wirkung ist dabei effizienter als die Verdampfung eines herkömmlich verwendeten Eisenblechs zur Erhöhung der Lichtbogenspannung und zur Vermeidung von Wiederzündungen. Die geringere elektrische Leitfähigkeit im Vergleich zum Eisen oder zu Metallen im Allgemeinen verbessert die strombegrenzende Wirkung erheblich. Ein weiterer großer Vorteil ist die deutlich vereinfachte Fertigung der Löscheinrichtung bzw. der kombinierten Lösch- und Verdämmungseinrich- tung. Sie sind nun einstückig herstellbar, wobei die Verdäm- mungseinheit sowie weitere Teile, wie z.B. zur Befestigung, mit anspritzt werden können. Aufgrund des verbesserten Oxida- tionsverhaltens ist eine veredelnde Oberflächenbehandlung, wie diese bei herkömmlichen Löschblechen der Fall ist, nicht erforderlich. Durch die generell mögliche größere Vielfalt in Bezug auf die Formgebung mittels der Kunststoffherstellungsverfahren sind komplexere und einbautechnisch günstigere Bauformen der Löscheinrichtungen bzw. der Lösch- und Verdäm- mungseinrichtungen möglich. Das Einbringen von Oberflächenstrukturen auf den plattenförmigen Löschelementen, welche das Lichtbogenlaufverhalten günstig beeinflussen, wird erheblich vereinfacht .