Verfahren zur Qualitätssicherung beim Betrieb einer Papierhandhabungsanlage
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Papierhandhabungsanlage und auf ein Verfahren zum Steuern derselben, und insbesondere auf eine neuartige Entwicklung im Zusam- menhang mit Papierhandhabungsanlagen zur Verbesserung und Automatisierung eines Qualitätssicherungsprozesses zur Verifizierung der durch die Papierhandhabungsanlage hergestellten Gruppen von Gütern.
Im Stand der Technik sind Papierhandhabungsanlagen bekannt, die einzelne Güter, beispielsweise personalisierte Anschreiben oder Blätter, empfangen, zu Gruppen bestehend aus einer Mehrzahl von Einzelgütern zusammenfassen und für einen Versand weiterverarbeiten. Solche Gruppen umfassen bei- spielsweise ein Anschreiben an einen Empfänger, sowie gegebenenfalls eine oder mehrere Folgeseiten (ggf. ebenfalls personalisiert) des Anschreibens sowie Objekte (ggf. ebenfalls personalisiert) , die dem Schreiben zugeordnet sind, beispielsweise Kreditkarten oder Ähnliches. Ferner kann die Gruppe Beilagen (ggf. ebenfalls personalisiert) umfassen. Die zusammengestellte Gruppe wird dann für einen Versand vorbereitet, beispielsweise durch Falzen der Gruppe und Verschweißen der Ränder der gefalzten Gruppe oder durch Ku- vertieren der gesammelten Gruppe. Ferner können nicht- personalisierte Beilagen, beispielsweise allgemeine Informationen für den Empfänger des Anschreibens, von dem Absender zu der Gruppe hinzugefügt werden.
Die Steuerung einer solchen Anlage ist derart, dass im Re- gelfall von einer zentralen Datenbank eine sogenannte Job- Beschreibung bereitgestellt wird, aus der hervorgeht, welche Einzelblätter bzw. Einzelobjekte, die der Anlage bereitgestellt werden, für ihre Gruppe zu sammeln sind. Bei-
spielsweise wird bei Erhalt eines personalisierten Anschreibens am Eingangskanal einer solchen Anlage ein darauf aufgedruckter Barcode erfasst, um die für die Erzeugung der Gruppe erforderlichen Informationen von der Job- Beschreibung zu erhalten.
Die Papierhandhabungsanlage arbeitet dann basierend auf diesen Steuerungsdaten, um die erwünschte Gruppe bestehend aus einer Mehrzahl von Einzelgütern zu erzeugen, die dann, nach der Fertigstellung der Gruppe, an einem Ausgangskanal der Anlage ausgegeben werden. Der Ausgangskanal umfasst z.B. eine Schuppenablage und/oder weitere Nachverarbeitungsstationen (z.B. Frankierer, Sortierer, Wender, Waagen, etc.). Die dort erzeugten Güter werden dann an den entspre- chenden Empfänger weitergeleitet, beispielsweise durch Postversand.
Durch die oben erwähnte Steuerung wird eine hohe Zuverlässigkeit bei der Erzeugung der einzelnen Gruppen und insbe- sondere im Hinblick darauf, dass jede Gruppe die korrekte Anzahl von Gütern und auch die richtigen Güter enthält, erreicht.
Aufgrund von Fehlern in der Anlage kann es jedoch vorkom- men, dass beispielsweise aufgrund von Abzugsfehlern einzelne Folgeseiten oder Beilagen für ein zu erzeugendes Gut nicht abgezogen werden, und somit nicht zu der Gruppe hinzugefügt werden. Somit wird, obwohl durch die Steuerung die entsprechenden Instruktionen an die Handhabungsanlage aus- gegeben wurden, eine Situation erzeugt, in der eine Gruppe aufgrund der Informationen, die der Steuerung vorliegen, zwar als vollständig angezeigt wird, die Gruppe aber tatsächlich aufgrund eines mechanischen Fehlers, beispielsweise beim Abzug eines Anlegers, unvollständig ist. Eine sol- che, unvollständige Gruppe kann aus einem Protokoll, das im Regelfall bei der Abarbeitung eines Auftrags mit erzeugt wird, nicht ohne weiteres erkannt werden, so dass durchaus die Situation eintreten kann, dass fehlerhafte, weil un-
vollständige Gruppen erzeugt und verschickt werden. Solche Fehler können in Anlagen erkannt werden, die an den entsprechenden Stationen Sensoren zur Erfassung des Abzugs vorsehen. Bei Fehlfunktionen der Sensoren oder in Anlagen ohne solche Sensoren kann die obige Situation jedoch durchaus auftreten.
Ein besonderes Problem stellen jedoch Doppel- oder Mehrfachabzüge, also der Abzug einer anderen Anzahl von Gütern anstelle der erwünschten Anzahl, dar. In dieser Situation wird bei der Erzeugung einer Gruppe aufgrund eines Fehlers eine höhere Anzahl von Folgeseiten abgezogen. Dies führt nicht nur bei der gerade erzeugten Gruppe zu einem Fehler, sondern auch bei den nachfolgenden Gruppen. Der Grund hier- für ist darin zu sehen, dass die Steuerung dem entsprechenden Modul der Papierhandhabungsanlage bei der Verarbeitung der nächsten Gruppe die Anweisung gibt, von dem entsprechenden Anleger eine erneute, vorbestimmte Anzahl von Folgeseiten abzuziehen. Da jedoch bei der Erzeugung der vor- hergehenden Gruppe zumindest eine Folgeseite zu viel abgezogen wurde, wird nun die nachfolgende Gruppe, selbst dann, wenn die korrekte Anzahl von Folgeseiten abgezogen wird, zumindest eine Folgeseite enthalten, die nicht zu dieser Gruppe zugehörig ist (nämlich eine Folgeseite, die tatsäch- lieh einer nachfolgenden Gruppe zugeordnet ist) .
Somit kann bei Auftreten eines solchen Fehlers eine Situation eintreten, bei der der gesamte Auftrag fehlerhaft ist, da unvollständige und/oder falsche Gruppen erzeugt werden, die dann an die Empfänger versandt werden.
Eine solche Situation ist nicht nur dahin gehend nachteilhaft, dass der gesamte Auftrag erneut verarbeitet werden muss, sondern auch dahin gehend, dass unter Umständen Informationen an einen Empfänger versendet werden, die für diesen gar nicht bestimmt waren.
Wiederum ein weiteres Problem tritt auf, wenn bei der Vorbereitung der Anlagen oder Beilagen Fehler aufgetreten
sind. Solche Elemente werden entweder direkt vor der Zuführung zu der Anlage erzeugt, z.B. durch Drucker, die die personalisierten Anlagen erzeugen und ausgeben, oder werden vorab erzeugt und bereitgestellt. Im Zuge dieser Erzeugung kann es zu Fehlern kommen, so dass eine erzeugte Gruppe bestimmte Qualitätsmerkmale nicht mehr erfüllt. Beispielweise kann eine erzeugte Seite nur teilweise oder auch gar nicht bedruckt sein, so dass ein Gruppe, die diese Seite enthält als nicht korrekt verarbeitet gilt. Auch die Versendung ei- ner solchen Gruppe an einen Empfänger ist unerwünscht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Steuern einer Papierhandhabungsanlage und eine Papierhandhabungsanlage zu schaffen, bei der die korrekte Verarbeitung der von der Anlage erstellten Gruppen sichergestellt ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Papierhandhabungsanlage nach Anspruch 17 gelöst.
Der erfindungsgemäße Ansatz zur Qualitätssicherung ist vorteilhaft, da für die Überprüfung der Gruppen ein Anhalten der Papierhandhabungsanlage nicht erforderlich ist, so dass bei korrekt gebildeten Gruppen der Durchsatz (pro Zeiteinheit durch die Anlage erzeugte/verarbeitete Gruppen) nur geringfügig reduziert wird (aufgrund der ggf. erforderlichen Neuerstellung der ausgefahrenen Gruppe bzw. aufgrund der Verzögerung durch die Erzeugung einer Testgruppe) , was aber durch die gewonnene Sicherheit mehr als ausgeglichen wird. Gleichzeitig stellt der erfindungsgemäße Ansatz sicher, dass bei Auftreten eines Fehlers frühzeitig eingegriffen wird (Anhalten der Anlage) , so dass eine Erzeugung einer hohen Anzahl fehlerhafter Gruppen vermieden wird.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Steuern einer Papierhandhabungsanlage, die Gruppen von Gütern er-
zeugt, wobei jede Gruppe eine Mehrzahl von Gütern umfasst, mit folgenden Schritten:
a) Bestimmen, ob ein vorbestimmtes Ereignis eingetreten ist;
b) falls das vorbestimmte Ereignis eingetreten ist, Ausfahren einer Gruppe aus der Papierhandhabungsanlage;
c) Bestimmen, ob während eines vorbestimmten Intervalls nach dem Ausfahren der Gruppe von den Gütern der ausgefahrenen Gruppe vorbestimmte Merkmale erfasst wurden;
d) falls während des vorbestimmten Intervalls keine Merkmale erfasst wurden, Anhalten der Papierhandhabungsanlage;
e) falls während des vorbestimmten Intervalls Merkmale erfasst wurden, basierend auf den erfassten Merkmalen,
Bestimmen, ob die ausgefahrene Gruppe zumindest ein vorbestimmtes Kriterium erfüllt; und
f) falls die Gruppe das zumindest eine vorbestimmte Kri- terium nicht erfüllt, Anhalten der Papierhandhabungsanlage.
Falls die Gruppe das vorbestimmte Kriterium erfüllt, arbeitet die Papierhandhabungsanlage wie bisher weiter.
Die vorliegende Erfindung schafft ferner eine Papierhandhabungsanlage zur Erzeugung von Gruppen von Gütern, wobei jede Gruppe eine Mehrzahl von Gütern umfasst, mit:
zumindest einem Eingangskanal zum Empfangen der Güter;
einem Abschnitt, um Gruppen aus den empfangenen Gütern zu erzeugen;
einer Aussteuerstation zum Aussteuern einer erzeugten Gruppe;
einem Detektor, der von den Gütern einer ausgesteuerten Gruppe vorbestimmte Merkmale erfasst; und
einer Steuerung, die wirksam ist, um
zu bestimmen, ob ein vorbestimmtes Ereignis eingetreten ist,
die Aussteuerstation anzusteuern, um eine Gruppe auszusteuern, falls das vorbestimmte Ereignis eingetreten ist,
zu bestimmen, ob während eines vorbestimmten Intervalls Informationen von dem Detektor erhalten wurden,
die Papierhandhabungsanlage anzuhalten, falls während des vorbestimmten Intervalls keine Informationen von dem Detektor erhalten wurden, und
die Papierhandhabungsanlage anzuhalten, falls während des vorbestimmten Intervalls Informationen von dem Detektor erhalten wurden, die anzeigen, dass die ausgefahrene Gruppe zumindest ein vorbestimmtes Kriterium nicht erfüllt.
Vorzugsweise basiert das vorbestimmte Intervall auf einer vorbestimmten Zeitdauer seit dem Ausfahren der Gruppe oder auf einer vorbestimmten Anzahl von Gruppen, die seit dem Ausfahren der Gruppe erzeugt wurden. Das vorbestimmte Ereignis ist gemäß bevorzugten Ausführungsbeispielen der Ab- lauf eines vorbestimmten Zeitintervalls, die Erzeugung einer vorbestimmten Anzahl von Gruppen oder ein in einer Job- Beschreibung festgelegtes Ereignis, wobei das vorbestimmte Zeitintervall bzw. die vorbestimmte Anzahl von Gütern vor-
zugsweise abhängig von einer Fehlerhäufigkeit beim Betrieb der Papierhandhabungsanlage oder in Abhängigkeit von der Wichtigkeit der erzeugten Gruppen ist. Die Job-Beschreibung umfasst vorzugsweise Informationen für die Erzeugung jeder Gruppe, wobei die Job-Beschreibung ferner festlegt, welche der erzeugten Gruppen ausgefahren werden, oder wann eine Testgruppe zu erzeugen ist, die ausgefahren wird.
Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen werden nachfolgend bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. IA ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. IB einen Ausschnitt des Flussdiagramms nach Fig. IA gemäß einem weitern Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Papierhandhabungsanlage.
In der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele werden gleiche oder gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen. Ferner wird darauf hingewiesen, dass in der nachfolgenden Beschreibung der Begriff „Mehrzahl" verwendet wird, welcher die Bedeutung von zwei oder mehr hat.
Die Fig. IA zeigt ein Flussdiagramm eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Steuern einer Papierhandhabungsanlage.
In einem ersten Schritt 100 startet die Anlage mit der Verarbeitung, wobei der Schritt 100 alle erforderlichen
Schritte umfasst, um die Papierhandhabungsanlage zur Abarbeitung eines vorbestimmten Auftrags zur Erzeugung von Gruppen von Gütern einzustellen. Dies schließt insbesondere auch die Bereitstellung der erforderlichen Güter an den Eingangskanälen ein.
Sobald die Papierhandhabungsanlage fertig eingestellt ist, wird mit der Verarbeitung des erwünschten Auftrages zur Erzeugung der Gruppen von Gütern, beispielsweise von An- schreiben an Kunden eines Unternehmens, mit dem diese ein Anschreiben mit Folgeseiten, Objekten und Beillagen sowie mit allgemeinen Informationen erhalten, gestartet.
In einem nächsten Schritt 102 wird überprüft, ob ein vorbe- stimmtes Ereignis während der Abarbeitung des Auftrags eingetreten ist, wobei es sich hier vorzugsweise um einen Ablauf eines vorbestimmten Zeitintervalls oder um die Erzeugung einer vorbestimmten Anzahl von Gruppen handelt. Die vorbestimmte Anzahl von verarbeiteten Gruppen bzw. die vor- bestimmte Dauer des erwünschten Zeitintervalls kann über eine Steuerung der Papierhandhabungsanlage abhängig von verschiedenen Parametern automatisch eingestellt werden. Alternativ kann auch durch einen Betreiber der Papierhandhabungsanlage eingegeben werden, nach welchem Zeitintervall bzw. nach welcher Anzahl von bearbeiteten Gruppen eine Ü- berprüfung stattfinden soll, wie dies nachfolgend noch erläutert wird. Beispielsweise kann vorgesehen sein, abhängig von der Häufigkeit, mit der bei der Verarbeitung des Auftrags Fehler auftreten, die Zeitdauer zu reduzieren, bzw. die Anzahl der verarbeiteten Gruppen zu reduzieren, so dass der Abstand zwischen Überprüfungen kürzer wird. Dies kann durch die Steuerung auch dynamisch erfolgen, indem bei Feststellen einer erhöhten Fehlerhäufigkeit der Abstand der Ereignisse reduziert wird, also die Anzahl der erzeugten Gruppen bzw. die Dauer des Zeitintervalls reduziert wird. Wird festgestellt, dass die Fehlerhäufigkeit abnimmt, so kann der Abstand zwischen den Ereignissen erhöht werden.
Alternativ oder zusätzlich hierzu kann ein Abstand der Ereignisse abhängig von der Wichtigkeit des Auftrags eingestellt werden. Beispielsweise können Aufträge existieren, bei denen an die Empfänger der jeweiligen Anschreiben In- formationen weitergeleitet werden, die nur für diese Empfänger bestimmt sind und nicht in die Hände anderer Personen gelangen sollen. Dies kann beispielsweise im Zusammenhang mit der Übersendung von persönlichen Daten der Fall sein, aber auch bei der Übersendung von neuen Kreditkarten oder Ähnlichem. In einem solchen Fall ist eine erhöhte Qualitätssicherung erwünscht, so dass der Abstand der Ereignisse im Schritt 102 verkleinert wird, indem die Zeitdauer reduziert wird, bzw. die Anzahl der verarbeiteten Gruppen reduziert wird. Handelt es sich bei dem Auftrag um einen Auftrag mit geringer Wichtigkeit, beispielsweise die Übersendung von allgemeinen Informationen an einen großen Kreis von Empfängern, ohne dass wesentliche persönliche Daten in den Anschreiben enthalten wären, so kann der Betreiber über die Steuerung der Papierhandhabungsanlage einen größeren Abstand der Ereignisse einstellen, beispielsweise durch Erhöhen der vorbestimmten Anzahl von verarbeiteten Gruppen bzw. der Erhöhung des Zeitintervalls.
Im Schritt 102 wird, wie oben erwähnt, bestimmt, ob eines der oben beschriebenen Ereignisse eingetreten ist, und wenn dies nicht der Fall ist, so wird weiter auf dieses Ereignis, einen Ablauf eines Zeitintervalls bzw. die Erzeugung einer vorbestimmten Anzahl von Gruppen, gewartet.
Wird im Schritt 102 festgestellt, dass das vorbestimmte Ereignis in Form eines Zeitablaufs bzw. in Form der Erzeugung der vorbestimmten Anzahl von Gruppen eingetreten ist, so geht das Verfahren weiter zum Schritt 104. Im Schritt 104 wird eine Gruppe aus der Papierhandhabungsanlage ausgesteu- ert, die auf die nachfolgend noch näher beschriebene Art und Weise hinsichtlich ihrer korrekten Verarbeitung überprüft werden wird. Im Schritt 104 erfolgt zunächst lediglich das Aussteuern der Gruppe aus dem Verarbeitungspro-
zess. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich hierbei um eine „normale" Gruppe, die eigentlich für eine Versendung an den Empfänger vorgesehen war. Da die im Schritt 104 ausgesteuerte Gruppe bei dem bevorzugten Aus- führungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beispielsweise bereits für einen Versand kuvertiert ist, und der erfindungsgemäße Ansatz, wie er nachfolgend noch beschrieben wird, es gegebenenfalls erfordert, das Kuvert zu öffnen, ist diese Gruppe nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu entsorgen, so dass gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung die im Schritt 104 ausgesteuerte Gruppe nach Bestätigung der Integrität derselben erneut durch die Anlage erzeugt wird.
Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Anlagensteuerung derart programmiert ist, dass zu vorbestimmten Ereignissen eine sogenannte Testgruppe erzeugt wird, die nicht für einen Versand an einen Empfänger vorgesehen ist. In einem solchen Fall ist nicht nur die Anlage, sondern sind auch die Eingangskanäle und Ähnliches für die Erzeugung einer solchen Testgruppe oder „Dum- my"-Gruppe ausgestaltet. Diese „Dummy"-Gruppe wird dann im Schritt 104 für die erfindungsgemäße Integritätsüberprüfung ausgesteuert. Diese Testgruppe wird auf ähnliche Art und Weise wie eine herkömmliche Gruppe erzeugt, so dass eine Vollständigkeit dieser Testgruppe eine korrekte Funktionsweise der Anlage anzeigt.
Bei einem weiteren, bevorzugten Ausführungsbeispiel, das anhand der Fig. IB beschrieben wird, ist das Ereignis über die Job-Beschreibung festgelegt. Wie oben erwähnt wurde, arbeitet die Steuerung einer Papierhandhabungsanlage derart, dass von einer zentralen Datenbank die Job- Beschreibung bereitgestellt wird, aus der hervorgeht, wel- che Einzelblätter bzw. Einzelelemente, die der Anlage bereitgestellt werden, für eine Gruppe zu sammeln sind. Fig. IB zeigt einen gegenüber Fig. IA modifizierten Schritt 102 und einen gegenüber Fig. IA modifizierten Schritt 104. Nach
dem Start der Anlage im Schritt 100 (siehe oben) werden gemäß diesem Ausführungsbeispiel die Schritte 102' und 104' ausgeführt. Der Schritt 102' gliedert sich in die Unterschritte 102' a bis 102' d. Für jede zu erzeugende Gruppe wird anfänglich im Schritt 102' a auf eine Datenbank zugegriffen, um die für die Erzeugung der Gruppe erforderlichen Informationen im Schritt 102' b auszulesen und der Anlage bereitzustellen. Dieses Informationen geben ferner an, ob die zu erzeugende Gruppe später für eine Überprüfung ausge- steuert werden soll, was im Schritt 102' c überprüft wird. Soll die Gruppe später nicht überprüft werden, geht das Verfahren zurück zum Schritt 102' a. Andernfalls, also wenn die Gruppe für eine Überprüfung ausgewählt ist, wird die Gruppe gemäß Schritt 102' d durch die Anlage erzeugt und bei Erreichen einer Aussteuerstat»Lon im Schritt 104' für eine Überprüfung ausgefahren. Anschließend fährt das Verfahren bei Schritt 106 fort (siehe Fig. IA) .
In der Job-Beschreibung kann frei definiert werden, welche der Gruppen ausgefahren werden sollen. So kann z. B. vorgesehen sein, dass anfänglich häufiger Gruppen ausgefahren werden, z.B. jede 100. Gruppe, was sinnvoll ist, da die Anlage gerade erst auf die Verarbeitung des Auftrags (Job) eingestellt wurde und aufgrund einer möglichen Umstellung der Anlage von einem vorhergehenden Job können Unregelmäßigkeiten häufiger auftreten als normal. Nach einer Anzahl von Verarbeitungen kann angenommen werden, dass die Anlage nun sicher läuft (z.B. die Feineinstellungen für diesen Job abgeschlossen sind) und der Abstand kann z.B. nach dem Er- reichen der 1000. Gruppenbildung erhöht werden, so dass nur noch jede 1000. Gruppe überprüft wird. Die gerade beschriebenen Angabe sind beispielhaft und abhängig von den Gegebenheiten kann in der Job-Beschreibung frei festgelegt sein, welche Gruppen zur Überprüfung auszufahren sind.
Alternativ kann anstelle der Erzeugung von „realen" Gruppen in der Jobbeschreibung die Erzeugung von Testgruppen (Dum- my-Gruppen) vorgesehen sein, die nicht zum Versand vorgese-
hen sind. Die Häufigkeit der Erzeugung von Testgruppen ist in der Job-Beschreibung angegeben (wie oben bei „realen Gruppen) .
Gemäß einem weiteren Beispiel kann vorgesehen sein, dass das Führungsdokument einer Gruppe, z.B. das Anschreiben an den Empfänger, welches im Regelfall einen aufgedruckten Barcode umfasst, um die für die Erzeugung der Gruppe erforderlichen Informationen von der Job-Beschreibung zu erhal- ten, eine zusätzliche Markierung, z.B. als Teil des Barcodes, aufweist, die anzeigt, dass die Gruppe mit diesem Anschreiben eine „Testgruppe" ist, die für eine Überprüfung auszufahren ist. Diese zusätzliche Markierung kann z.B. bereits beim anfänglichen Lesen des Anschreibens erkannt wer- den und mit der Verarbeitung in der Anlage weitergegeben werden, so dass die Aussteuerstation das Ausfahren der Gruppe bewirkt. Alternativ kann auch vorgesehen sein, diese Markierung durch einen Sensor an oder vor der Aussteuerstation auszulesen.
Nachdem im Schritt 104 bzw. 104' die zu untersuchende Gruppe aus der Papierhandhabungsanlage ausgesteuert wurde und ein Zeitnehmer gestartet wurde, wird im Schritt 106 überprüft, ob eine vorbestimmte Zeitdauer, die durch den Zeit- nehmer gemessen wird, abgelaufen ist oder nicht. Sobald diese Zeitdauer abgelaufen ist, wird im Schritt 108 bestimmt, ob während dieser Zeitdauer von jedem Mitglied der ausgesteuerten Gruppe ein vorbestimmtes Merkmal erfasst wurde. Es sei darauf hingewiesen, dass die Erfassung der Merkmale bereits unmittelbar nach dem Aussteuern beginnen kann und auch vor Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer abgeschlossen sein kann.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird der Ablauf eines Zeitnehmers überprüft, jedoch ist die Erfindung nicht auf ein solches Ausführungsbeispiel beschränkt. Allgemein wird ein vorbestimmtes Intervall im Schritt 106 überwacht, das z.B. auf einer vorbestimmten Zeitdauer seit dem Ausfah-
ren der Gruppe oder auf einer vorbestimmten Anzahl von Gruppen, die seit dem Ausfahren der Gruppe erzeugt wurden, basiert.
Das vorbestimmte Merkmal umfasst vorzugsweise eine Identifizierung, die auf jedem' Gut der Gruppe aufgebracht ist, und das eine Zugehörigkeit des Gutes zu der Gruppe anzeigt. Das Erfassen dieses vorbestimmten Merkmals umfasst entweder das Abtasten eines Teils des Gutes unter Verwendung eines Hand-Scanners, der durch eine Bedienperson der Handhabungsanlage betätigt wird, oder durch automatisches Scannen der ausgefahrenen Gruppe. Alternativ oder zusätzlich kann auch das gesamte Gut, beispielsweise die gesamte Seite gescannt werden, wobei in diesem Fall anstelle einer Identifizierung über die OCR-Erkennung der gesamten Seite die erforderlichen Informationen über die Zugehörigkeit des Gutes zu der Gruppe abgeleitet werden können. Ferner kann eine physikalische Eigenschaft der Güter und/oder der Gruppe, z.B. das Gewicht der Güter und/oder der Gruppe, eine Abmessung der Güter bzw. der Gruppe (z.B. Länge, Breite und Höhe - letztere z.B. zur Überprüfung der Falzqualität) erfasst werden, Transpondern (z.B. RFID-Transponder) der Güter können ausgelesen werden, und/oder die Güter und/oder die Gruppe können mechanisch abgetastet werden, z.B. um eine Überlappung (Schuppe) der Güter in der Gruppe zu bestimmen.
Wird im Schritt 108 festgestellt, dass kein vorbestimmtes Merkmal erfasst wurde, so deutet dies darauf hin, dass die erforderliche Überprüfung der ausgesteuerten Gruppe zu dem erwünschten Zeitpunkt nicht durchgeführt wurde. Dies kann beispielsweise daran liegen, dass die Bedienperson der Anlage es versäumt hat, die ausgesteuerten Güter der einzelnen Gruppe mittels des Handscanners während der vorbestimmten Zeitdauer abzuscannen, oder es kann auf einen Fehler im automatischen Erfassungssystem hindeuten. In einem solchen Fall geht das Verfahren zum Schritt 110, in dem die Papierhandhabungsanlage angehalten wird.
Die Anlage wird im Schritt 110 angehalten, um zu vermeiden, dass weiterhin Gruppen von Gütern erzeugt werden, ohne dass die Integrität der Gruppen, also die Vollständigkeit der Gruppen, die durch die Anlage erzeugt werden, sicherge- stellt ist. Um die Anlage wieder zu starten, kann beispielsweise vorgesehen sein, ein entsprechendes Steuerungsprogramm durch Eingabe eines Passwortes aufzurufen, das nochmals die Erfassung der Identifizierungsmerkmale von den ausgesteuerten Elementen anfordert, und erst dann, wenn ü- ber diese die Integrität, also Vollständigkeit der Gruppe bestätigt ist, wird die Anlage wieder gestartet.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Papierhandhabungsanlage während der im Schritt 106 überprüften Zeitdauer weiterarbeitet, um unnötige Unterbrechungen für den Fall zu vermeiden, dass die nachfolgende Integritätsprüfung ergibt, dass die Anlage korrekt arbeitet.
Wird im Schritt 108 jedoch festgestellt, dass während der im Schritt 106 überwachten Zeitdauer Merkmale von den Gütern der ausgesteuerten Gruppe erfasst wurden, so geht das Verfahren zum Schritt 112. In diesem Schritt 112 werden die erfassten Merkmale überprüft, um abhängig von diesen zu bestimmen, ob die ausgesteuerte Gruppe vollständig war oder nicht. Hierfür kann beispielsweise mittels der erfassten Identifizierungen auf eine Datenbank zugegriffen werden. Vorzugsweise ist die Datenbank diejenige, in der auch die Job-Beschreibung enthalten ist, also die zentrale Datenbank für die Anlage, in der die erforderlichen Informationen ü- ber die Zusammenstellung der Gruppe enthalten sind, so dass aus den erfassten Identifizierungsmarkierungen bestimmt werden kann, ob die Gruppe vollständig ist oder nicht. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf eine solche Ausgestaltung beschränkt. Anstelle der zentralen Datenbank können die Informationen über die Vollständigkeit der Gruppe auch in einer eigenen Datenbank abgelegt sein, z.B. in einem Speicher, der dem Detektor zur Erfassung der Merkmale zugeordnet oder Teil des Detektors ist. Alternativ kann
vorgesehen sein, die Integritätsüberprüfung ohne Zugriff auf eine Datenbank durchzuführen. In diesem Fall sind die Identifizierungsmarkierungen derart gewählt, dass diese nicht nur eine Gruppennummer enthalten, sondern auch die zugehörige Gruppe. Ist es beim ersten Beispiel ausreichend, die Gruppennummer an die Datenbank weiterzugeben, um die Integrität der zugehörigen Gruppe zu verifizieren, wird im zweiten Beispiel die auf den Gütern vorhandene/aufgebrachte Identifizierung (z.B. ein Barcode) beispielsweise die Grup- pennummer und die laufende Nummer in der Gruppe enthalten.
Im Schritt 114 wird anhand der erfassten Merkmale überprüft, ob die Gruppe vollständig ist oder nicht. Ist die Gruppe vollständig, so kehrt das Verfahren zum Schritt 102 zurück, und wartet bis zum nächsten Ereignis, bei dem die nächste Gruppe ausgesteuert und überprüft wird. Ist die Gruppe unvollständig, bzw. ergibt die Überprüfung, dass die erfassten Merkmale auf eine unvollständige Gruppe hindeuten, so wird die Papierhandhabungsanlage im Schritt 116 ge- stoppt bzw. angehalten. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird die Vollständigkeit der Gruppe überprüft, jedoch ist die Erfindung nicht auf ein solches Ausführungsbeispiel beschränkt. Allgemein wird überprüft, ob die Gruppe zumindest ein vorbestimmtes Kriterium erfüllt, wie z.B. die Vollständigkeit der Gruppe, die Integrität der Gruppe und/oder die Qualität der Güter in der Gruppe oder der Gruppe .
Durch die oben beschriebene Vorgehensweise ist nicht nur sichergestellt, dass während der vorbestimmten Zeitdauer die Gruppe für eine Integritätsüberprüfung auch tatsächlich untersucht wird, sondern es wird auch sichergestellt, dass alle Elemente bzw. Güter einer Gruppe untersucht werden. Für den Fall, dass eine Bedienperson oder eine automatische Erfassungsvorrichtung während der im Schritt 106 überwachten Zeitdauer nur einen Teil der Güter einer Gruppe überprüfen, also die entsprechenden Merkmale nur von einem Teil der Güter erfassen, wird zwar die Anlage nicht im Schritt
110 angehalten, jedoch wird im Schritt 114 festgestellt, dass zumindest aufgrund der erfassten Merkmale die Gruppe unvollständig zu sein scheint, so dass hier im Schritt 116 spätestens die Anlage angehalten wird.
Für einen solchen Fall kann vorgesehen sein, dass eine Bedienperson die Möglichkeit hat, wiederum ein Steuerungsprogramm aufzurufen, beispielsweise über ein Passwort, das dann noch die Vervollständigung der Merkmale fordert, um eine abschließende Überprüfung der Gruppe auf Vollständigkeit durchzuführen. Wurden alle Merkmale von den Gütern der Gruppe überprüft und festgestellt, dass die Gruppe unvollständig ist, so muss die angehaltene Papierhandhabungsanlage auf einen definierten Ausgangszustand zurückgesetzt wer- den, was eine Beseitigung des Fehlers einschließt. Ferner ist es erforderlich, die während der im Schritt 106 überwachten Zeitdauer fertiggestellten Güter, die am Ausgang ausgegeben wurden, zu entfernen, ebenso, zu Sicherheitszwecken, diejenigen Güter, die seit der letzten Integritäts- Überprüfung erzeugt wurden.
Wie erwähnt, kann gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel im Schritt 112 und im Schritt 114 die Qualität der Güter der ausgefahrenen Gruppe erfasst werden, beispiels- weise eine Druckqualität (z.B. Farbechtheit) der Anschreiben, eine Falzposition bei gefalzten Elementen oder Ähnliches. Wird festgestellt, dass die Qualität eine vorbestimmte Grenze unterschreitet, so kann ebenfalls ein Anhalten der Anlage bewirkt werden, um die Fehler, die zur Reduzie- rung der Qualität führten, auszuräumen. Die Qualität eines Gutes und/oder einer Gruppe kann ferner basierend auf einer Barcodequalität oder einer Druckposition bestimmt werden, und die Qualität einer Gruppe kann basierend auf einer Ausrichtung der Gruppe in einem Kuvert (z.B. an der Fensterpo- sition angeordnet) und/oder einer Ausrichtung der Gruppe bezüglich einer Referenzebene (z.B. Ausrichtung so, dass das Anschreiben nach oben gerichtet ist) bestimmt werden.
Neben den Gütern einer Gruppe, die mit Identifizierungen versehen sind, können auch allgemeine Informationen an einen Empfänger verschickt werden, sogenannte Beilagen, die keine Identifizierung aufweist. Zwar können solche Beilagen mit Identifizierungen versehen sein, jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich. In diesem Fall ist, beispielsweise über eine vollständige Abtastung einer solchen Beilage bei der Überprüfung der Integrität, die Anzahl dieser Beilagen ohne jede Identifizierung zu erfassen, um die Vollständig- keit der ausgefahrenen Gruppe zu bestimmen.
Die Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Handhabungsanlage, die auf die oben beschriebene, erfindungsgemäße Art und Weise arbeitet. Die Papier- handhabungsanlage umfasst einen Abschnitt 200, der beispielsweise eine Zusammentragbahn, eine Falzstation und/oder einen Kuvertierer und Ähnliches umfasst, wobei der Abschnitt 200 von einem ersten Eingangskanal 202 und einem zweiten Eingangskanal 204 die zusammenzutragenden Güter empfängt. Ferner ist bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 eine Mehrzahl von Beilagenanlegern 206 vorgesehen, die die oben erwähnten Beilagen bereitstellen. Der Abschnitt 200 sammelt die entsprechend bereitgestellten Güter, um eine Gruppe mit einer Mehrzahl von Gütern zu er- zeugen, die an einen Ausgangskanal 208 ausgegeben werden. Erfindungsgemäß umfasst die Papierhandhabungsanlage ferner eine Aussteuerstation 210, über die bei Auftreten des vorbestimmten Ereignisses eine Testgruppe 212 auf die oben beschriebene Art und Weise ausgesteuert wird und einem Detek- tor 214 zur Erfassung der Merkmale bereitgestellt wird. Nach Erfassung der Merkmale in dem Detektor 214 wird die Testgruppe aus dem Verarbeitungsprozess entfernt, wie dies durch das Bezugszeichen 216 angedeutet ist.
Die Anlage umfasst ferner eine Steuerung 218, die über die Datenleitung 220 die von der Testgruppe bzw. von den einzelnen Gütern derselben erfassten Merkmale empfängt. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel greift die
Steuerung 218 auf eine Datenbank 222 über die Datenleitung 224 zu, um basierend auf den von dem Detektor 214 erfassten Informationen über die Datenbank 222 die Integrität, also die Vollständigkeit der untersuchten Testgruppe 212 zu bestimmen. Über eine Datenleitung 226 ist die Steuerung 218 wirksam mit der Anlage verbunden, um für den Fall von unvollständigen Gruppen oder für den Fall, dass eine ausgesteuerte Testgruppe nicht untersucht wurde, ein Anhalten der Handhabungsanlage zu bewirken.
Die Steuerung 218 dient ferner dazu, die herkömmliche Steuerung für die Erzeugung der Gruppen von Gütern an die Anlage bereitzustellen, wie dies oben in der Beschreibungseinleitung kurz erläutert wurde.
Nachfolgend wird anhand der Figuren 1 und 2 ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Integritätsüberprüfung von durch eine Papierhandhabungsanlage erzeugten Gruppen beschrieben.
Wie oben bereits erläutert wurde, besteht die grundsätzliche Idee darin, fertiggestellte Gruppen zu vorbestimmten oder zufälligen Zeitpunkten oder Ereignispunkten auszuwählen, und anschließend hinsichtlich ihrer Vollständigkeit zu verifizieren. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel sind für jede zu erzeugende Gruppe entsprechende Datensätze in der Datenbank 222 vorgesehen, die neben allgemeinen Informationen auch die einzelnen Bestandteile der Gruppe enthalten. Im normalen Betrieb greift die Steuerung 218 auf die Datenbank 222 zu, um die Papierhandhabungsanlage entsprechend zu steuern, um die jeweils erwünschte Gruppe zusammenzustellen. In der Datenbank kann beispielsweise bereits vorab vorgesehen sein, dass eine Gruppe zu untersuchen ist, die dann an der Aussteuerstation 210 ausgesteuert wird und dem Detektor 214 bereitgestellt wird. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Gruppe eine Mehrzahl von Einzelblättern, die durch eine Bedienperson
mittels eines Handscanners abgescannt wird, oder unter Verwendung eines Ganzseitenscanners.
Wenn die Papierhandhabungsanlage, beispielsweise ein Kuver- tierer, mit der Abarbeitung eines Auftrags beginnt, wird über die Steuerung ein Signal an die Aussteuerstation 210 ausgegeben, so dass eine vorbestimmte Gruppe ausgesteuert wird.
Dies kann beispielsweise eine Gruppe sein, die bereits innerhalb der Datenbank identifiziert ist, oder es kann nach einer vorbestimmten Anzahl und nach einer vorbestimmten Zeitdauer erfolgen, wie dies oben erläutert wurde.
Nach dem Entfernen bzw. Aussteuern der Testgruppe 212 arbeitet die Handhabungsanlage mit der Abarbeitung des derzeitigen Auftrags ganz normal weiter. Erfindungsgemäß ist es nunmehr erforderlich, innerhalb eines vorbestimmten zeitlichen Rahmens, z.B. innerhalb von 10 Minuten, die er- zeugte Gruppe dahin gehend zu überprüfen, ob diese korrekt verarbeitet wurde. Wird ein solcher Validierungsprozess nicht begonnen, was durch das Fehlen von entsprechenden Informationen von dem Detektor 214 an die Steuerung 218 erkannt werden kann, so wird die Anlage angehalten und der Bedienperson wird mitgeteilt, dass immer noch eine nicht- verifizierte Testgruppe 212 vorliegt. Der oben angegebene zeitliche Rahmen von 10 Minuten kann durch die Bedienperson oder auf andere, oben beschriebenen Arten verändert werden. Ferner kann ein maximal zulässiger zeitlicher Rahmen, bei- spielsweise 30 Minuten, festgelegt werden. Dies ist erforderlich, um sicherzustellen, dass ein Fehler bei der Verarbeitung so früh wie möglich und nicht erst nach Abschluss fast des gesamten Auftrags erkannt wird.
Die Validierung der Testgruppe 212 erfolgt, wie oben erwähnt, bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel durch Abs- cannen jeder einzelnen Seite der Gruppe, wobei jede Seite
vorzugsweise mit einem einzigartigen Code versehen ist, so dass es auf die Reihenfolge des Abscannens nicht ankommt.
Zusätzlich kann, wie oben dargelegt wurde, die Qualität der verschiedenen Güter überprüft werden und bei Unterscheiden von Qualitätsgrenzen kann ebenfalls eine Unterbrechung des Prozesses durchgeführt werden.
Ergibt die Überprüfung, dass die Integrität der Gruppe in Ordnung ist, so dass die Gruppe vollständig ist, und/oder dass die Qualität oberhalb der erwünschten Grenze liegt, so wird der derzeitige Zustand gesichert und die Verarbeitung fährt fort.
Ansonsten, also wenn die Gruppe nicht vollständig ist und/oder wenn die Qualität unterhalb einer bestimmten Grenze liegt, wird die Anlage, beispielsweise der Kuvertierer sofort angehalten und eine Fehlermitteilung wird über einen Bildschirm der Steuerung angezeigt. Zusätzlich kann vorge- sehen sein, die Steuerung für die unmittelbare Bedienperson durch ein Passwort zu sperren. Hierdurch wird sichergestellt, dass nur solches Bedienpersonal, welches autorisiert ist, den Auftrag zurückzusetzen, in einem solchen Fall Zugriff auf die Anlage hat.
Ferner kann vorgesehen sein, den Verlauf der Abarbeitung des Auftrags und insbesondere auch die durchgeführten Integritätsüberprüfungen zu protokollieren und in einer entsprechenden Datei abzulegen.
Der erfindungsgemäße Ansatz, wie er oben beschrieben wurde, weist gegenüber herkömmlichen Ansätzen einen deutlichen Vorteil auf, da nunmehr zusätzlich ein Sicherheitsmerkmal existiert, das die Erstellung von falschen oder qualitativ minderwertigen Gruppen und den Versand derselben an die Empfänger sicher vermeidet, da für den Fall, dass zwar eine Testgruppe ausgesteuert wird, diese jedoch nicht überprüft wird, die Anlage automatisch angehalten wird, die Verifi-
zierung also stets erzwungen wird. Hierdurch kann bei Auftreten eines Fehlers bei der Integrität einer Gruppe durch Entfernen der Seiten der seit dem letzten Integritätstest erzeugten Gruppen und der während der zulässigen Zeit, wäh- rend die Validierung durchgeführt werden muss, erzeugten Gruppen sichergestellt werden, dass keine potentiell fehlerhaften Gruppen an einen Empfänger weitergegeben werden.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel der Papier- handhabungsanlage ist die Aussteuerstation 210 an einer vorbestimmten Position kurz vor dem Ausgang der Anlage angeordnet. Alternativ kann die Aussteuerstation an beliebiger Stelle in dem Eingangskanal 202, 204, in dem Abschnitt 200 oder in dem Ausgangskanal 208 angeordnet sein, wobei auch eine Mehrzahl von Aussteuerstationen vorgesehen sein kann. Diese Ausgestaltung ermöglicht es an beliebigen, auch an verschiedenen Positionen der Papierhandhabungsanlage die Bildung von Gruppen oder Teilgruppen zu überwachen, z.B. an kritischen Orten an denen mehrerer Güter oder Güterteil- gruppen zusammenführt (z.B. Sammelstation) oder verarbeitet (z.B. Falzwerk) werden.
Im Zusammenhang mit der Verarbeitung der Güter durch die Anlage kann an verschieden Stellen bereits vorab ein Fehler erkannt werden, z.B. im Eingangskanal. Solche als fehlerhaft erkannten Güter und/oder fehlerhafte Gruppen werden vor dem Ausfahren der Gruppe aus der Papierhandhabungsanlage entfernt oder als fehlerhaft markiert. Ist nun diese Gruppe für eine Überprüfung vorgesehen, so würde diese Si- tuation zu einer Fehlererkennung führen, da die untersuchte Gruppe als unvollständig erkannt würde. Da die Gruppe bereits vorab als fehlerhaft erkannt wurde, würde es nun zu einem unnötigen Anhalten der Anlage kommen. Um dies zu vermeiden, wird der Steuerung mitgeteilt, dass diese Gruppe bzgl. der Überprüfung übersprungen wird und z.B. erst bei der nächsten Gruppe in der Reihenfolge oder in der Job- Beschreibung eine Überprüfung erfolgt (Modifizierung des Ereignisses) .