Druckprodukt und Verfahren zu seiner Herstellung
ERFINDUNGSBEREICH
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Druckprodukt gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 14, ein Verfahren zur Herstellung eines Druckproduktes gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein System für die Herstellung eines Druckproduktes gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 13.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Der Begriff Weblog, der sich aus Web und Log zusammensetzt, wurde im Jahr 1997 von dem Amerikaner John Borgar geprägt, der im Internet ein regelmässig aktualisiertes Online- Tagebuch, abgekürzt auch Blog genannt, veröffentlichte. Er wird daher oft als erster Blogger und als Erfinder des Weblogs genannt.
Die Zahl der Weblogs ist in den letzten Jahren explosionsartig gestiegen. Derzeit dürfte es schätzungsweise über 70 Millionen Blogs weltweit geben. Längst machen die Blogger auch von der Video- und der Mobilfunktechnologie Gebrauch, so dass im Internet neben dem klassischen Weblog auch so genannte Vilogs (Video-Blogs) und Moblogs (Mobile-Blogs) zu finden sind.
Neben den ursprünglichen Intemettagebüchern, die den Empfindungen des Autors gewidmet sind, finden sich inzwischen Blogs zu jeder erdenklichen Thematik von Politik, Auto, Sport, Musik, Literatur, Technik bis zum Patentrecht. Die Übergänge zwischen den
Blogtypen sind fliessend, aber es lässt sich feststellen, dass tendenziell persönliche Weblogs
von Privatpersonen geführt werden und spezialisierte Weblogs im Team, häufig auch in Kombination mit einem Unternehmen.
Eine aktuelle Entwicklung, die bei vielen Weblogs beobachtet werden kann, liegt darin, dass dem Leser des Blogs die Möglichkeit geboten wird, seine persönliche Meinung bezüglich eines Eintrages abzugeben. Der Weblog wird damit zur interaktiven Plattform im Internet, auf welcher sich ein Weblogbetreiber oder Blogger zu einer Problematik äussert und gleichzeitig ermöglicht, dass sich auch der Leser äussern kann und somit zum Blogger wird. Die Kommentare der Leser erscheinen jedoch häufig nicht auf der Frontseite des Weblogs sondern sind auf hierarchisch tieferstehenden Seiten untergebracht und über Links oder Threads mit dem Primär-Eintrag verbunden.
Die Bedeutung der Weblogs als Informationsquelle und nicht zuletzt auch als Instrument zur Meinungsbildung wird in Europa noch oft unterschätzt und gerade auch von den etablierten Medien Presse, Funk und Fernsehen nicht ernsthaft betrachtet. In den USA hingegen wurden z.B. während des Präsidentschaftswahlkampfes 2004 Blogger von der Demokratischen Partei offiziell zum Nominierungsparteitag eingeladen und als reguläre Korrespondenten behandelt.
Von den Verlagen, als traditionell wichtigsten Informationsanbietern, wurde nach dem Abklingen der ersten Euphorie zum Thema elektronische Zeitung erkannt, dass es nicht damit getan ist, das vorhandene Print-Angebot als „electronic newspaper" im Internet mehr oder weniger unverändert zugänglich zu machen. Von R. Specker wurde bereits 1997 in „Chancen und Risiken einer individuellen Informationsvermittlung" beschrieben, dass die Darstellung von Nachrichten am Bildschirm eine andere Logik und Ästhetik verlangt als im Druckprodukt und dass der Leser einer elektronischen Zeitung in viel höherem Masse als beim Druckprodukt selbst entscheidet, was er sehen will und was nicht. Da elektronische Zeitungen keine prinzipiellen Platzbeschränkungen kennen, kann jede Nachricht theoretisch
beliebig ausführlich gebracht und mit zusätzlichen Hintergrundinformationen verknüpft werden. Dies können Hypertext-Links zu anderen relevanten Informationen im Internet sein, wie Lexikonbeiträge, Fotos, Grafiken, Redemanuskripte bzw. Audioclips oder gar Videosequenzen. Es wurde auch erkannt, dass die Interaktivität des Internets neue Möglichkeiten eröffnet, einen Mehrwert gegenüber den klassischen Druckerzeugnissen zu schaffen. Das mit geringstem Aufwand mögliche Feedback via E-mail, beispielsweise an den Autoren eines bestimmten Artikels, erhöht einerseits die Leser-Blatt-Bindung und gibt andererseits den traditionellerweise feedback-armen Kommunikatoren einen willkommenen Input für ihre Arbeit, welcher sowohl qualitativ also auch quantitativ über die bekannten Marktforschungsstudien hinausgeht.
Obwohl sich für Verlage, welche primär ein bereits vorhandenes Druckprodukt, zum Beispiel eine Tages- oder Wochenzeitung, auch online präsentieren, das Problem der Selbstkonkurrenzierung stellt, wird nach wie vor ein gewichtiger Vorteil von elektronischen Online-News gegenüber den Druckerzeugnissen darin gesehen, dass mit relativ geringen Anfangsinvestitionen und mit niedrigen laufenden Kosten ein elektronisches News-Produkt herstellbar ist. Tatsächlich beschränken sich die Einsparmöglichkeiten aber primär, wenn nicht ausschliesslich, auf den Druckprozess und die nachgeschaltete Distribution der Druckerzeugnisse, da Nachrichtenauswahl und die redaktionelle Arbeit bis zum Pre-Press- Bereich relativ unverändert ablaufen und damit in diesen Bereichen keine Kostensenkungen realisiert werden.
Derzeit wird von verschiedenen Verlagen versucht, auf ihren Online-Portalen die Konzepte erfolgreicher Weblogs zu kopieren oder es werden erfolgreiche Blogger, das heisst Blogger mit hohen Zugriffszahlen oder hohen Rankings, als Kolumnisten verpflichtet. Der Blog wird dabei lediglich als Ergänzung des traditionellen Nachrichtenangebots verstanden und spielt bei der Informationsbeschaffung der Redaktionen, bei der Konzeption und bei der Herstellung des klassischen Druckerzeugnisses keine wesentliche Rolle.
Es wird immer noch unterschätzt, dass viele Weblogs als eigentliche Such- und Filter- Maschinen im Netz fungieren und eine Vorauswahl bestimmter Themenbereiche aus dem unüberschaubaren Angebot an Informationen des World Wide Webs darstellen. Es wird ebenfalls noch oft verkannt, dass die Meinungsführerschaft zu bestimmten Themen im Internet klar bei bestimmten ßlogs und nicht bei den Portalen oder Seiten kommerzieller, institutioneller oder staatlicher Anbieter und/oder Betreiber liegt. Als Ressource für Fachwissen haben sich zudem in letzter Zeit so genannte Wissens-Blogs oder K-Iogs, wobei K- log für " Knowledge-Iogs" steht, etabliert.
Sollen Einträge aus einem Weblogs in einer Online-Zeitung veröffentlicht werden, so muss derzeit nicht nur die Authentizität dieser Einträge geprüft werden, sondern es stellen sich in der Regel auch urheberrechtliche Probleme. Um eine rechtliche Qualifikation eines Weblogs vornehmen zu können, muss zwischen den Beiträgen des Webloginhabers und denjenigen, welche diese kommentieren, unterschieden werden. Die Beiträge des Webloginhabers wie auch der Leser können sehr unterschiedlicher Natur sein. So werden z.B. Zusammenfassungen von Medieninhalten mit dazugehörigem Hyperlink dargestellt, oder aber auch persönliche Gedichte und Texte. Anhand dieser Vielfalt muss jeder einzelne Beitrag, auch Posting genannt, auf seine Art und seinen Inhalt hin untersucht werden, um dem jeweiligen Posting Werkcharakter zuordnen oder absprechen zu können.
Werke sind geistige Schöpfungen der Literatur und Kunst, welche einen individuellen Charakter haben. Ein Werk muss eine geistige Schöpfung sein und somit einer gedanklichen
Tätigkeit eines Menschen entspringen. Zweifelsohne lassen sich alle Postings als geistige
Schöpfungen definieren, sind sie doch menschlicher Natur. Der individuelle Charakter ist eine weitere Voraussetzung, um einem Werk urheberrechtlichen Schutz zu gewähren. Keinen individuellen Charakter haben z.B. geistige Schöpfungen, welche von jedem beliebigen Menschen in gleicher Weise geschaffen würden, wobei auch hier Ausnahmen im Einzelfall denkbar sind. Die Qualität der Postings ist so unterschiedlich, dass derzeit nur anhand des
Einzelfalles beurteilt werden kann, ob eine geistige Schöpfung mit individuellem Charakter vorliegt.
Die Weblogbetreiber übernehmen in der Regel keinerlei Verantwortung für die Postings der Leser bzw. Blogger und ein allfälliges Urheberrecht an diesen Postings verbleibt entsprechend bei diesen. Auch der Weblog als solcher, mit seinen urheberrechtlich potentiell geschützten Inhalten kann unter Umständen ein selbständig geschütztes Werk darstellen, da zum Beispiel in der Schweiz nach Art. 4 Abs. 1 URC Sammlungen selbständig geschützt sein können, sofern es sich bezüglich der Auswahl oder Anordnung um eine geistige Schöpfung mit individuellem Charakter handelt. Die Anordnung der einzelnen Postings sowohl des Webloginhabers als auch die Kommentare der Leser können im Einzelfall eine individuelle Anordnung enthalten so wie jede gewöhnliche Homepage auch. Insofern kann ein Weblog als Sammelwerk, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, als eigenständiges Werk geschützt sein. Die unklare Situation hinsichtlich des Urheberrechtschutzes einzelner Blogbeiträge oder ganzer Sammlungen von Beiträgen birgt für potentielle gewerbliche Nutzer solcher Beiträge ein unkalkulierbares und unakzeptables Risiko.
In der Schweiz und in anderen europäischen Ländern konnten Cratis-Pendlerzeitungen im Tabloidformat äusserst erfolgreich lanciert werden. Sie werden über Verteiler und Zeitungsboxen an Bahnhöfen und Haltestellen während des morgendlichen und abendlichen Berufsverkehrs gezielt an die Fahrgäste der öffentlichen Verkehrsmittel abgegeben. Bei diesen Druckerzeugnissen kommen die Vorteile der klassischen Printmedien voll zum Tragen. Es wird keine Hardware, keine Spannungsversorgung und kein Netzzugang benötigt. Der Leser kann beliebig schnell durch das Produkt blättern und nach eigenem Interesse beliebige der Artikel auswählen und lesen. Er wird dabei weder durch unterbrochene Funkverbindung noch durch mangelnde Bandbreite oder Netzabdeckung am Lesen gehindert.
Trotz dieser wesentlichen Vorteile der klassischen Druckerzeugnisse gegenüber elektronischen Medien, insbesondere gegenüber „electronic newspapers", nehmen die Auflagenzahlen bei den klassischen Tageszeitungen in vielen Europäischen Ländern ab. Für die Printmedien sind daher neue Produkte und Herstellungsverfahren von existentieller Bedeutung, um im Nachrichtenmarkt und damit auch im hart umkämpften Wettbewerb um Werbeausgaben von Drittfirmen gegenüber den elektronischen Medien bestehen zu können.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin ein Verfahren und ein System zur Herstellung eines neuen Druckproduktes und ein neues Druckprodukt zur Verfügung zu stellen, und dabei die oben genannten Nachteile und Probleme zu vermeiden.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Kosten für die Nachrichtenbeschaffung und den Prepress-Bereich des neuen Druckerzeugnisses zu optimieren.
Es ist ebenfalls eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung das Risiko von Urheberrechtsverletzungen beim Herstellen des neuen Druckerzeugnisses zu minimieren bzw. zu vermeiden.
Diese Aufgaben werden gelöst von einem Verfahren zur Herstellung eines Druckerzeugnisses und einem System zur Herstellung eines Druckerzeugnisses und einem Druckprodukt, gemäss der unabhängigen Patentansprüchen 1 , 13 und 14.
Das neue Druckprodukt, respektive das neue Herstellungsverfahren und das neue System, erschliessen Weblogs und die darin enthaltenen Blogbeiträge als Nachrichtenquelle für klassische Printmedien. Ein entscheidender Unterschied zu bekannten elektronischen Produkten und entsprechenden Verfahren bei denen Blogbeiträge oder Postings online
zugänglich gemacht werden, besteht darin, dass gemäss der vorliegenden Erfindung die Blogbeiträge auf neuartige Weise in die Druckvorstufe, im Folgenden auch Pre-Press genannt, eingespeist und dort aufbereitet werden, um nach der vorzugsweise automatisierten Layouterstellung je nach Druckverfahren der Druckformerstellung zugeführt zu werden. Die erfindungsgemässen Verfahren und Systeme erlauben es, die Blogbeiträge oder Postings derart zu überprüfen, zu kategorisieren und zu bewerten, dass der eigentliche redaktionelle Aufwand im Prepress-Bereich erheblich reduziert werden kann. Dies führt zu massiven Einsparungen, da vorteilhafterweise über im folgenden genauer beschriebene Bewertungs-Verfahren und -Systeme und optional vorgeschaltete Überprüfungsverfahren und -Systeme einem zuständigen Redakteur eine vorzugsweise vorkategorisierte Vorauswahl an Blogbeiträgen, idealer Weise in Form von Ranglisten, zur Verfügung gestellt wird. Der zuständige Redakteur kann gemäss bevorzugter Ausführungsform der Erfindung, zum Beispiel an einem herkömmlichen Desk-Top-Publishing-Arbeitsplatz, der präsentierten Vorauswahl durch einfaches Antippen oder Anklicken des jeweiligen Postings, Markieren eines dem Posting zugeordneten Auswahlfeldes oder anderweitiges Markieren des Postings dieses Posting für die Publikation auswählen. Ein ausgewähltes Posting wird vorzugsweise visuell erkennbar als ausgewählt dargestellt, so dass der Redakteur jederzeit überblicken kann, welche Postings bereits für die Publikation ausgewählt sind.
Das neue Verfahren nutzt vorzugsweise Postings von Bloggern, die im Rahmen eines Online- Anmelde- und Zertifizierungsprozesses über ein Blogportal, einer gewerblichen Nutzung ihrer Blogbeiträge für die Publikation im erfindungsgemässen Druckprodukt und allfälligen Nachfolgenutzungen zugestimmt haben. Die Rechtssicherheit für den kommerziellen Betreiber des Blogportals und des Herstellers des neuen Druckproduktes ist dadurch enorm gesteigert.
Ausserdem werden die zertifizierten Blogger vorteilhafter weise verpflichtet die Richtlinien und AGBs des Portalbetreibers zu beachten und auch nicht gegen die Grundprinzipien der
"Netiquette" zu verstossen. Die Zertifizierung ermöglicht es jeden Beitrag einem bestimmten Blogger zuzuordnen und dessen Postings bei Verstössen von der Publikation auszuschliessen.
Jedem Posting, das vom zertifizierten Blogger beim Blogportal eingereicht wird und einer gewünschten Kategorie zugeordnet wird, wird ein postingspezifischer Identifier zugewiesen, der unter anderem auch die ausgewählte Kategorie und eine Herkunfts-Information umfasst, die es ermöglicht das Posting dem Verfasser, respektive dem einreichenden Blogger zuzuordnen. Die neuen Postings werden vorzugsweise durch eine semantische Auswerte- Routine katalogisiert und einer bestimmten Blogkategorie zugewiesen. Falls der einreichende Blogger das Posting bereits einer Kategorie zugewiesen hat, wird die automatische Kategorisierung im Idealfall die Auswahl bestätigen oder bei nicht- Übereinstimmung die Wahl des Bloggers bei der automatischen Kategorisierung berücksichtigen und entsprechend gewichten. Für jeden neu eingereichten Blogbeitrag wird vorzugsweise eine Note generiert, die es erlaubt alle neu eingehenden Beiträge automatisch in einer Rangliste zu ordnen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, diese Note schwergewichtig auf eine Bewertung früherer Postings eines Bloggers zu stützen. Die Bewertung wird von den Lesern der gedruckten Postings vorgenommen und erfolgt vorzugsweise per SMS, E-Mail oder Online-Zugriff der Leser auf eine entsprechende Bewertungs- oder Voting-Site, die im Blogportal integriert oder mit diesem verbunden ist. Erhält ein gedrucktes Posting eines Bloggers überwiegend positive Bewertungen von den Lesern, so verbessert sich dadurch die Bewertung des Bloggers insgesamt. Bei der Notengenerierung für einen neuen Beitrag wird die Bewertung des Verfassers/Bloggers berücksichtigt, so dass Postings von Bloggem mit einer guten Bewertung in der Rangliste weiter oben angesiedelt werden, als solche von Bloggem, deren vorgängig gedruckte Postings mehrheitlich negative Bewertungen erhalten haben. Zur Erstellung der Rangliste wird vorzugsweise auch die Information aus der semantischen Analyse herangezogen, die es erlaubt für jeden Beitrag eine Stichwortaktualität zu ermitteln. Die semantische Analyse ermöglicht es auch zu berechnen, wie gut ein neuer Beitrag in die entsprechende vorgegebene Kategorie passt. Dieser Wert,
auch "Fit" genannt, kann bei der Ranglistenerstellung für eine bestimmte Kategorie ebenfalls berücksichtig werden. Die mathematischen Grundlagen zur Erstellung solcher Ranglisten sind dem Fachmann ebenso wie die Softwaretools zu deren Umsetzung bekannt und sollen hier nicht weiter erläutert werden. Die für den Beitrag generierte Note wird vorzugsweise als zusätzliche Information dem postingspezifischen Identifier hinzugefügt.
Da für Postings neu registrierter Blogger zwangsläufig noch keine Bewertungen vorliegen, werden diese vorzugsweise mit dem Ergebnis der semanitschen Analyse und der Information zum Fit für eine bestimmte Kategorie in einer eigenen Kategorie für erstmalige Postings abgelegt und im Prepress dem Redakteur zur Aufmerksamkeit gebracht.
Anhand der Rangliste wird in bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung in der Prepress- Stufe dem bearbeitenden Redakteur vollautomatisch ein Seitenlayout präsentiert, das sich aus den Postings zu jeder Kategorie mit den besten Bewertungen und zugemischten Anzeigen zusammensetzt. Der Redakteur bestätigt den Vorschlag zur Gänze oder er bestätigt nur einzelne Postings und ersetzt andere. Sofern Bildmaterial nicht in den Postings zur Verfügung gestellt wird, kann der Redakteur beim Seiten layout/der Seitenerstellung noch geeignetes Bildmaterial einfügen. Auch "neutrales" Material zur Leserbindung wie Rätsel, Sudokus und/oder Comicstrips können vom Redakteur/Layouter hier eingefügt werden.
Vorzugsweise wird jeweils eine Kopie des ausgewählten Posting an einen Zwischenspeicher übergeben und anhand von vorgegebenen Grenzwerten überprüft, wann der zur Verfügung stehende Platz in der jeweiligen Kategorie und/oder im gesamten Druckprodukt ausgeschöpft ist. Hier unterscheidet sich das neue Druckerzeugnis ganz wesentlich von bekannten Online-Zeitungen, die solche harten Seiten- oder Platzbeschränkungen nicht kennen.
Die Herstellung des neuen Druckproduktes wird im einfachsten Fall von einem Unternehmen, zum Beispiel einem Zeitungsverlag mit Druckhaus, durchgeführt. Es können aber durchaus auch mehrere Firmen an der Herstellung beteiligt sein. So kann zum Beispiel das Blogportal von einer ersten Firma betrieben werden, die die zertifizierten, kategorisierten und mit der Bewertungsinformation aus der Leserrückmeldung versehenen Postings Firmen, wie zum Beispiel Zeitungsverlagen, zur Verfügung stellt. Diese können mit den regelmässig gelieferten Datenpaketen problemlos die Posting Datenbanken ihrer hausinternen Druckvorstufe aktuell und gefüllt halten.
Je nach Vertriebsgebiet des herzustellenden Druckproduktes werden auch automatisch, teilautomatisch oder konventionell hergestellte Übersetzungen von Blogbeiträgen benötigt. Diese Dienstleistung wird vorzugsweise auch von der Betreiberin des Blogportals angeboten. Besonders vorteilhaft werden im Blogportal nicht nur themenspezifische Kategorien für die Blogbeiträge angeboten, sondern das Blogportal tritt nach aussen hin mit Länder- oder regionen-spezifischen Subportalen in den passenden Sprachen auf.
In einer zusätzlichen Ausführungsform werden mehrere Blogportale für verschiedene geographische Regionen betrieben, so dass die Postings zu einer Kategorie, zum Beispiel zum Thema Politik, regional erfasst werden und in einem nachfolgenden Schritt der redaktionellen Verarbeitung zugeführt werden. Zu einer gewünschten Kategorie lässt sich damit eine Untergliederung der Blogbeiträge in Herkunftsregionen erreichen. In einer bevorzugten Ausführungsform stehen die bereits vorgängig automatisch oder redaktionell ausgewählten Blogbeiträge zu einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Kategorie nach geographischer Herkunft sortiert für die Erstellung eines Layouts zur Verfügung. Bei der redaktionellen Verarbeitung lässt sich somit zum Beispiel die Sichtweise zu einem aktuellen politischen Thema aufgeschlüsselt in Beiträge aus Nordamerika, Europa und dem arabischen Raum betrachten und im Layout in geeigneter Weise mit minimalem Aufwand einander gegenüberstellen.
Die Druckerzeugnisse, die sich nach dem erfindungsgemässen Verfahren und dem erfindungsgemässen System vorzugsweise herstellen lassen, umfassen zum Beispiel Tabloid- Formate in DIN A4 und A5, 2-Falz-Erzeugnisse und Leporellos.
Soll beispielsweise ein zwölfseitiges Tabloid im Format A4 nach der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, so kann der zuständige Redakteur dieses Format aus einer Datenbank mit den zugehörigen Formatinformationen und Formatvorlagen auswählen, die absolute Seitenzahl und die Anzahl und Seitenzahl für die zur Publikation gelangenden Kategorien festlegen. Ebenfalls vorab festgelegt wird der Platzanteil, der für Anzeigen in jeder Kategorie und/oder gesamthaft zur Verfügung steht. Dieser Anzeigenplatz wird, wie im Folgenden noch genauer beschrieben wird, vorzugsweise vom System automatisch mit vorgängig kategorisierten Anzeigen aus einer Anzeigen-Datenbank kategoriebezogen gefüllt. Basierend auf diesen Eckdaten wird das System den Auswahlvorgang des Redakteurs während des Seitenlayouts und der Seitenerstellung kontinuierlich überwachen, vorzugsweise den Fortschritt beim Füllen jeder Kategorie visuell erfassbar anzeigen und beim Erreichen des gesetzten Limits für eine Kategorie die weitere Auswahl verunmöglichen oder zumindest eine Warnmeldung senden. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen wird vom System automatisch ein kompletter Vorschlag für das Layout generiert, der anschliessend vom Redakteur akzeptiert oder geändert werden kann.
Nach Abschluss des Auswahlvorgangs kann dem Redakteur noch die Möglichkeit gegeben werden, das vom System mit den ausgewählten Postings und den Anzeigen erzeugte Layout einer Endkontrolle zu unterziehen und Fehler und/oder Mängel in einem manuellen Bearbeitungsmodus zu beheben.
In den Bereich der Druckvorstufe oder Prepress fallen außerdem Arbeiten wie Farbkorrekturen, Fotomontagen sowie sämtliche Optimierungsarbeiten für Bild- und Datenmaterial.
Allen Postings, aber auch den Anzeigen, wird spätestens wenn sie zur Publikation ausgewählt sind, vom System ein eindeutiger Tag zugewiesen, der im gedruckten Zustand vorzugsweise als maschinenlesbarer zweidimensionaler- oder Matrix-Barcode umgesetzt ist. Die gedruckten Tags sind derart im oder in Relation zum Posting angeordnet, dass sie vom Leser intuitiv richtig zugeordnet werden. Das Tag, das zusammen mit dem Posting oder der Anzeige gedruckt wird, ist das bevorzugte Mittel, um dem Leser die Interaktion mit dem neuen Medium zu ermöglichen. Die Erfindung erlaubt es den Lesern auf bisher ungekannte Weise ganz direkt die Herstellung zukünftiger Druckprodukte kollektiv zu beeinflussen.
Grundsätzliche Informationen zu verschiedenen Typen von Barcodes sind bekannt und zum Beispiel auf http.//en.wikipedia.org/wiki/Bar_code erhältlich und sollen hier nicht nochmals wiederholt werden. Mit Hilfe von zweidimensionalen Barcodes, wie zum Beispiel dem Data Matrix Code lassen sich - abhänging von der Grosse des Tags - derzeit bis zu 2
Kilobyte an Daten speichern und in gedruckter Form darstellen. Datamatrix wurde von RVSI
Acuity CiMatrix entwickelt, und gehört heute Siemens (http://www.rvsi.net). Data Matrix wurde von der AIM (Association for Automatic Identification and Mobility) als "public domain" zur Verfügung gestellt und entspricht ISO/IEC16022. Semacode ist der
Markenname für einen maschinenlesbaren Barcode der aus schwarzen und weissen Punkten besteht, der es Mobiltelefonen mit eingebauter Kamera ermöglicht Intemetadressen zu erhalten. Die Semacode Spezifikation ist ebenfalls offen zugänglich und basiert wiederum auf dem ISO/l EC 16022 Data Matrix Standard.
Pixecode ist ein weiteres Beispiel für die Verwendung eines gedruckten Barcodes vom Datenmatrix-Typ in Anwendungen, die es dem Benutzer eines Smartphones oder PDAs mit eingebauter Kamera und Internetzugang erlaubt, durch das einfache einscannen/fotografieren des gedruckten Codes eine Verbindung zu einer bestimmten Internet- oder WAP-Seite herzustellen.
Aus dem Stand der Technik sind weitere Systeme bekannt, die es erlauben mittels produktspezifischer Barcodes mit Hilfe eines Mobiltelefons mit Kamera zusätzliche Produktinformation aus einer Computer-Produkt-Datenbank abzufragen. Vom Nutzer wird dabei, zum Beispiel während des Einkaufs im Supermarkt, ein produktspezifischer Barcode, der am Produkt oder einer Auslage angebracht ist, photographiert oder mittels der Mobilkamera eingescannt In den Patentschriften US5978773 und US6199048 der Firma NeoMedia Technologies, Inc. ist ausführlich offenbart, wie die Information, die vom Produkt eingelesen wird in einer Computer Datenbank mit einem Uniform Resource Locator (URL) verknüpft wird und dieser URL anschliessend retoumiert wird, so dass der Nutzer die Webseiten, die unter dem URL abgespeichert sind, aufrufen kann. In der US6993573 ist beschrieben wie mit einem multimediafähigen Mobiltelefon mit Intemetzugang durch fotografieren eines Barcodes automatisch Produktinformation von einem Informations-Server auf das Mobiltelefon herunter geladen werden kann.
Unter der Marke BeeTagg (http://www.beetag.ch) sind visuelle Codes bekannt, die als Mobile Tags von Mobiletelefonen mit einer speziellen Software gelesen werden können. Die Mobile Tags können an beliebigen Dingen angebracht sein (Plakate, Anzeigen, T-Shirts, Visitenkarten, Autos etc.). Aufgrund des im Mobile Tag enthaltenen Codes stellt das Mobiletelefon nach dem Einlesen des Tags über die eingebaute Kamera des Mobiltelefons mit nur einem Klick eine Verbindung mit dem Internet her und bezieht genau die Informationen, die im Rahmen des spezifischen Kontexts, in dem sich der Anwender befindet (z.B. Produktinformation oder Kaufentscheidung), relevant sind. Die Technologie, die diesem marketingorientierten System zugrunde liegt kann vorteil harterweise mit den ergänzenden Möglichkeiten gemäss der vorliegenden Erfindung ergänzt werden.
Die Tags, die vorzugsweise zusammen mit den Postings und Anzeigen gedruckt werden, ermöglichen es dem Leser durch einscannen in ein portables Gerät, vorzugsweise ein
Mobiltelefon oder einen PDA (Personal Digital Assistant) mit eingebauter Kamera, eine
Verbindung zur Abgabe einer Rückmeldung zum Posting, zum Besuch einer verlinkten Website, zum Abrufen zusätzlicher Information zu einer Anzeige, zur Aufgabe einer Bestellung oder zur Abonnierung einer Dienstleistung herzustellen.
Die Leserrückmeldung erfolgt vorzugsweise über eine Votingplattform des Blogportals, die Rückmeldungen zu bestimmten Postings zum Beispiel über SMS, E-mail, Intemetverbindung oder per Telefon entgegennehmen kann. Durch den eindeutigen Tag lässt sich bereits in der
Voting-Plattform jede Rückmeldung automatisch dem richtigen Posting und damit dem einreichenden Blogger zuordnen. Wie bereits oben beschrieben, wird anhand der
Rückmeldungen für den Beitrag eine Note generiert, die sich wiederum auf die Bewertung des Verfassers des jeweiligen Postings, respektive auf die Bewertung seiner zukünftigen
Postings auswirkt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird den Lesern die Möglichkeit gegeben, durch Einlesen eines, einem bestimmten Posting zugeordneten Tags einen Kommentar zum Beispiel als Textbeitrag per SMS oder einen Bildbeitrag per MMS personalisiert oder anonym abzugeben. Solche Kommentare von nicht zertifizierten Lesern, werden mit dem Posting verknüpft gespeichert und können bei der redaktionellen Verarbeitung berücksichtig werden und in nachfolgenden Ausgaben des Druckproduktes abgedruckt werden.
Das in der Druckvorstufe finalisierte Seitenlayout wird zur Formerstellung freigegeben und es wird in einem weiteren Verfahrensabschnitt, der gemäss der IFRA (Internationale Service- Organisation für Zeitungs- und Medientechnik) Terminologie Seitenausgabe und Plattenherstellung entspricht, basierend auf der in der Druckvorstufe generierten Formbeschreibung mindestens eine Druckplatte hergestellt oder mindestens eine Datei mit den zu druckenden Daten, vorzugsweise im PostScript- oder PDF-Format für einen nachfolgenden Digitaldruckprozess generiert. Gemäss weiterer bevorzugter
Ausführungsformen wird mindestens eine Datei, das so genannte Form-Bitmap, mit den Formdaten erzeugt und für die Erstellung von Druckformen mittels manueller Montage, Computer to Film- oder Computer to PI ate- Verfahren verwendet. Die Unterschiede zwischen den Herstellungsverfahren von elektronischen Zeitungen und den konventionellen Pre-Press- Verfahren fallen insbesondere auch bei der Standbogenerstellung ins Gewicht. Hierbei kommen zum Beispiel Ausschiessprogramme zum Einsatz, die Parameter wie Druckbogen- Format, Greiferränder, Falz und Beschnitt, aber auch Heftung, Bindeart und allenfalls Bund- und Formatzuwachs berücksichtigen müssen.
Anschliessend werden die Platten in den bevorzugten druckformgebundenen Druckverfahren, im Folgenden auch "konventionelle Druckverfahren" genannt, eingesetzt. Vorzugsweise handelt es sich dabei um Hochleistungsdruckprozesse auf Druckmaschinen, wie zum Beispiel die Zeitungsrotation, Tief- oder Flachdruck auf Zeitungsrollenmaschinen mit bis zu T OO'OOO gedruckten Exemplaren pro Stunde.
Je nach gewünschtem Druckprodukt wird nach dem Druck weiterbearbeitet. Dabei wird insbesondere gefalzt, geschnitten, geheftet und/oder es werden Vorprodukte und/oder Beilagen eingesteckt oder eingeklebt. Die fertigen Endprodukte gelangen anschliessend in den Versand und Vertrieb.
Sie können einerseits über die bekannten Vertriebswege wie Kioskverkauf, Verträger oder Postzustellung vertrieben werden. Besonders bevorzugt werden Sie jedoch als werbefinanzierte Gratiszeitungen - wie bereits oben beschrieben - abgegeben.
Wie bereits oben erwähnt, werden in bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung in der Druckvorstufe die beitragsbasierten Inhalte automatisiert mit beitragsfremden Daten, vorzugsweise mit Anzeigedaten von Werbeagenturen oder direkten Werbekunden zum Layout umgesetzt. Es hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen, die Anzeigedaten
nicht erst nach ihrem Eingang, der vorzugsweise über ein gesichertes Web-basiertes Anzeigenportal erfolgt, einer Kategorisierung zu unterziehen, sondern es dem Anzeigenkunden zur Wahl zu stellen, in welche Kategorie oder welche Kategorien die Anzeige eingeordnet werden soll.
Beim Schalten der Anzeige legt der Anzeigenkunde die wesentlichen Erscheinungsparameter der Anzeige an Hand einer vorgegebenen Auswahl fest und stellt die Anzeige vorzugsweise in elektronischer Form, zum Beispiel als Post-Script- oder als PDF-Datei zur Verfügung. Er wählt zumindest aus, in welcher Form und Grosse die Anzeige erscheinen soll und welcher Kategorie oder welchen Kategorien sie zugeordnet werden soll und wann oder in welchem Zeitraum und wie oft sie erscheinen soll. Diese anzeigenbezogenen Steuerdaten werden zusammen mit den eigentlichen Anzeigedaten, d.h. der Wort- und/oder Bildinformation die vorzugsweise als Post-Script- oder als PDF-Datei gespeichert werden, in einer Anzeigen- Datenbank abgelegt. Hierbei, wie auch bei den weiteren Datenbanken, die gemäss der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommen, handelt es sich vorzugsweise um eine relationale Datenbank.
Die Steuerdaten können zudem die Informationen umfassen, ob die Anzeige schwarz/weiss, in Craustufen oder farbig erscheinen und wo im Seitenraster sie platziert sein soll. Wie bereits zu den Blogbeiträgen beschrieben, ist jeder abgedruckten Anzeige ein eindeutiges Tag zugeordnet, das es dem Leser erlaubt, in bekannter Weise über Mobiltelefon, PDA, Telefon oder einen Webbrowser eine Rückmeldung auf die Anzeige abzugeben. Die Rückmeldung kann zum Beispiel darin bestehen, dass ein Produkt bestellt, eine zusätzliche Produktinformation angefordert oder ein Service abboniert wird. Da die Rückmeldungen den jeweiligen Anzeigen zugeordnet werden können, erhält der Anzeigenkunde wertvolle Informationen darüber, ob seine Anzeige das Zielpublikum erreicht, und welchen Impact seine Anzeige bei diesem hat.
Die Tags können auch als visuell vom Leser erfassbare Internetadressen oder Telefonnummern gestaltet oder die Barcodes können mit solchen ergänzt sein. Dies erlaubt es auch solchen Lesern Rückmeldungen zu Anzeigen und/der Postings zu geben, die nur über ein Telefon oder einen Internetzugang verfügen.
KURZBESCHREIßUNC DER ZEICHNUNGEN
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Verfahren und Systeme werden nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben, Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Übersicht der Herstellung eines blogbasierten
Druckproduktes gemäss einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Übersicht zu den Rückmeldemöglichkeiten der Leser des neuen Druckproduktes gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 eine schematische Übersicht einer möglichen Zertifizierung eines Bloggers über ein Blogportal, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Einreichung von Postings eines zertifizierten Bloggers über ein Blogporta).
In der Figur 1 ist dargestellt, wie ein Weblogger 1 , kurz Blogger 1 genannt, über ein Blogportal 7 drei Blogbeiträge oder Postings 3, 4, 5 einreicht. Die drei Postings 3, 4, 5 werden alle der Kategorie A 8 zugeordnet. Ein Blogger 2 reicht einen Beitrag 6 in der Kategorie B 9 ein. Die Kategorien zu denen von den ßloggern im Blogportal Postings eingereicht werden können entsprechen Themenbereichen wie zum Beispiel Politik, Sport, Musik, Auto, TV. Im dargestellten Ausführungsbeispiel reicht der Blogger 1 seine drei Postings 3, 4, 5 a))e In derselben Kategorie A 8 ein. Die Postings sind auf Grund einer
vorgängig vorgenommenen Zertifizierung der Blogger 2, 3 nicht anonym, sondern ihre Text und/oder Bildinformation ist zusätzlich Information zum einreichenden Blogger beigeordnet. In der Figur 1 ist nicht dargestellt, dass die vom Blogger vorgenommene Kategorisierung im Blogportal 7 oder in einer nachgeschalteten Druckvorstufe 1 1 vorzugsweise mittels einer semantischen Analyse der Textbeiträge überprüft und allenfalls berichtigt wird. Bevor die Beiträge an eine Posting Datenbank 13 weitergeleitet werden, wird jedem Beitrag eines bestimmten Bloggers 1 , 2 im dargestellten Ausführungsbeispiel von einer Blogger Datenbank einer Votin g-Plattform 10 eine aktuelle Bewertung des Bloggers, der den Beitrag verfasst und/oder eingereicht hat, zugewiesen. In der Posting Datenbank 1 3, die im dargestellten Ausführungsbeispiel der Druckvorstufe zugeordnet ist, wird vom System, wie im weiteren noch genauer beschrieben wird, eine Rangliste aller Postings einer bestimmten Themenkategorie generiert, die als Basis für das automatisch generierte Seitenlayout dient. Neben den Postings aus der Posting Datenbank 13 werden bei der Layouterstellung auch Anzeigen aus einer Anzeigen-Datenbank 1 2 verwendet, die ganz oder teilweise zur Finanzierung des Druckproduktes 30 dienen. Jedem Posting und vorzugsweise auch jeder Anzeige ist im Seitenlayout 15, wie in der Figur 2 in verschiedenen Beispielen 32, 34, 36 dargestellt, ein eindeutiger posting- oder anzeigenspezifischer Tag zugeordnet Dieser Tag stellt, wie oben bereits allgemein beschrieben, die Basis für Interaktionsmöglichkeiten der Leser mit dem neuen Produkt, respektive dessen Herstellung.
Das automatisch erstellte Layout berücksichtigt Formatinformationen und Formatvorlagen die zum Beispiel ein Redakteur 14 aus einer Datenbank ausgewählt und dem Layoutprozess 15 vorgegeben hat. Anhand der vorgegebenen absoluten Seitenzahl und der Anzahl und Seitenzahl für die zur Publikation vorgesehenen Kategorien wird festgelegt, wie viel Platz neben den zu druckenden Anzeigen für die Postings zur Verfügung steht. Da die Anzeigen vorzugsweise nicht zufällig im Druckprodukt verteilt erscheinen sollen, werden diese ebenfalls den verschiedenen Kategorien zugeordnet und vom System automatisch beim
Erstellen des Seitenlayouts mit den kategoriegleichen Postings den Seiten oder den Seiten bereichen der passenden Kategorie im Layout des Druckprodukts zugeordnet.
Durch die redaktionelle Verarbeitung 14 wird der automatisch generierte Vorschlag für ein Layout vorzugsweise von einem redaktionellen Mitarbeiter kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert und/oder geändert. Postings und/oder Anzeigen können innerhalb des Layouts umplatziert oder komplett gelöscht und durch andere Postings ersetzt werden. Basierend auf den Eckdaten, wie Seitenzahl und -grosse, Rändern etc., wird das System den Bearbeitungsvorgang des Redakteurs während der manuellen Überarbeitung des Seitenlayouts und der Seitenerstellung kontinuierlich überwachen.
Das in der Druckvorstufe finalisierte Seitenlayout wird zur Formerstellung 16 freigegeben. In der Seitenausgabe und Plattenherstellung 17, werden basierend auf der in der Druckvorstufe generierten Formbeschreibung (Form-Bitmap) mit den Formdaten die Druckformen mittels Computer to Film- 19 oder Computer to Plate-18 Verfahren hergestellt.
Anschliessend werden die Platten im bevorzugten druckformgebundenen Druckverfahren 20 eingesetzt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um Hochleistungsdruckprozesse auf Druckmaschinen, wie zum Beispiel die Zeitungsrotation, Tief- oder Flachdruck auf Zeitungsrollenmaschinen mit bis zu 1001OOO gedruckten Exemplaren pro Stunde. Die Druckprodukte 30 werden anschliessend über die bereits oben erwähnten Versand- und Vertriebswege 21 zu den Lesern 22, 23, 24, 25, 26 gebracht.
Das neue Druckprodukt gibt den Lesern die Möglichkeit über Kommunikationsmittel wie zum Beispiel Mobiltelefone 27 oder E-Mail 28 eine Rückmeldung zu den gedruckten Postings und/oder den Anzeigen zu geben.
In der Figur 2 ist anhand einer bevorzugten Ausführungsform genauer erklärt, wie die Leser 22, 23, 25, 26 Bewertungen zu einzelnen Postings 31 , 33, 35 abgeben können. Jedem gedruckten Posting 31 , 33, 35 ist ein postingspezifischer Tag 32, 34, 36 zugeordnet, der es dem Leser erlaubt eine Bewertung des Beitrages oder einen Kommentar zum Beitrag abzugeben. Im dargestellten Beispiel nutzt Leser 25 ein Mobiltelefon um Rückmeldungen 37, 38 zu den Postings 31 und 35 im Druckprodukt via SMS an eine SMS Voting Plattform 41 zu senden. Leser 26 sendet eine E-Mail-Rückmeldung 39 zu Posting 31 zum Beispiel mittels Smartphone oder PDA an eine E-Mail Voting Plattform 42 und Leser 22 nutzt einen Internet-Zugang zum Abgeben einer WWW Rückmeldung 40 zum Beitrag 33 an eine WWW Voting Plattform. Leser 23 konsumiert zwar den Beitrag 31 , nutzt aber keine der Rückmeldemöglichkeiten. Die postingspezifischen Tags 32, 34, 36 erlauben es, dass jede Rückmeldung eines Lesers zum Beispiel durch einfaches Scannen des Tags mit der Kamera seines Mobiltelefons automatisch eindeutig einem bestimmten Posting zugeordnet und automatisch an den richtigen Empfänger, im dargestellten Beispiel in Form von Voting Plattformen, adressiert und versandt wird.
Empfängerseitig erlaubt die postingspezifische Kennzeichnung der Rückmeldungen, die Rückmeldungen, die vorzugsweise in einer nicht dargestellten Datenbank gespeichert werden, mit den Postings in Verbindung zu bringen. Die Bewertungsdaten werden dem Blogger, der das Posting verfasst hat zugeordnet und in einer ebenfalls in der Figur 2 nicht dargestellten Blogger Datenbank abgespeichert. Basierend auf den neu eingehenden und den bereits vorhandenen Bewertungen für vorgängig abgedruckte Postings wird für jeden Blogger eine Bewertung generiert, die in der Blogger Datenbank gespeichert ist. Erhält zum Beispiel das gedruckte Posting 31 eines Bloggers positive Bewertungen von den Lesern 25, 26, so verbessert sich dadurch die Bewertung des Bloggers. Reicht nun dieser Blogger einen neuen Beitrag ein, so wird für diesen Beitrag eine Note generiert die unter anderen Kriterien die Bewertung des Verfassers/Bloggers berücksichtigt Eine Rangliste 44 von Blogs, die für das Layout 1 5 vom System vorgeschlagen werden, wird notenabhängig generiert, so dass
Postings von Bloggern mit einer guten Bewertung in der Rangliste weiter oben angesiedelt werden, als solche von Bloggem, deren vorgängig gedruckte Postings mehrheitlich negative Bewertungen erhalten.
Die maschinenlesbaren, postingspezifischen Tags 32, 34, 36 lassen sich mit weiteren visuellen Informationen ergänzen, die vom Leser des Druckproduktes ohne Hilfsmittel gelesen werden können. Diese frei lesbaren Informationen können den Namen des Bloggers oder eine Internetadresse oder Telefonnummer eines Anzeigenkunden umfassen.
Für die Umsetzung der vorliegenden Erfindung auf dem Markt kann dem vorgeschlagenen "Peer-Review" Bewertungssystem eine wichtige Rolle zugemessen werden, da es einen enormen Anreiz für die Blogger darstellt aktuelle, informative oder auch provokante Beiträge zu liefern. Wer der Bewertung durch die Leser nicht standhält, wird in Zukunft nicht mehr abgedruckt.
Ein grundsätzlicher Vorteil des neuen Druckproduktes 30 gegenüber elektronischen Veröffentlichungen liegt darin, dass es dem erfolgreichen Blogger ermöglicht, Leser zu erreichen, die er über die üblichen Internetplattformen nicht erreichen kann. Es erhöht somit nicht nur die Reichweite für seine Postings, sondern macht diese auch geräteunabhängig. Für die meisten Blogger stellt die Möglichkeit, dass die eigenen Postings in einem Druckprodukt mit hoher Auflage abgedruckt und verteilt werden, bereits eine ausreichende Motivation da. Das erfindungsgemässe Verfahren und System bieten zudem bereits alle Voraussetzungen um erfolgreiche Blogger für Ihre Beiträge in verschiedenen weiteren Formen zu belohnen, falls dies gewünscht ist.
In der Figur 3 ist dargestellt, wie sich ein Blogger 1 über das Blogportal 7 registriert und zertifizieren lässt. Er gibt dabei seine persönlichen Daten in eine Blogger Datenbank 50 ein. Vom Plogportal bekommt er die verbindlichen Richtlinien 45 angezeigt und/oder zugestellt
und ihm wird erst nach der Zustimmung 46 zu den Richtlinien 45 ein Zertifikat 47 ausgestellt und übermittelt Das Zertifikat 47 macht ihn zum zertifizierten Blogger T, und ist eine Voraussetzung zum Einreichen von zertifizierten Postings 3, 4, wie dies in der Figur 4 dargestellt ist. Durch die Zustimmung zu den Richtlinien stimmt der Blogger T unter anderem der kommerziellen Verwertung seiner Postings zur Erstellung des Druckproduktes, zur Speicherung und allenfalls zur Bearbeitung und sonstigen Verwertung zu. Die Zertifizierung der Blogger lässt die Probleme insbesondere Urheberrechtsprobleme, die sich bei der Herstellung eines Druckproduktes aus frei im Web zugänglichen Postings ergeben würden, gar nicht erst aufkommen.
Reicht der zertifizierte Blogger V neue Postings 3, 4 beim Blogportal 7 ein, so kann diesen mit den Bloggerdaten aus der Blogger Datenbank ein Identifier 48, 49 zugeordnet werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Identifier 48, 49 postingspezifisch, das heisst sie enthalten neben der identischen Kennung des Bloggers V auch bereits Informationen zum Posting 3, 4, respektive diese kann nachfolgend, zum Beispiel bei der Benotung zugefügt werden. Basierend auf dem Identifier wird nachfolgend der Tag für jedes Posting generiert. Die Postings 3, 4 mit ihren Identifiem 48, 49 werden anschliessend an die Posting Datenbank 13 übermittelt, wo sie zur Ranglistenerstellung und für das Layout zur Verfügung stehen.
Cemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Postings zertifizierter Blogger im Druckprodukt ganz oder teilweise durch Postings ersetzt, die von redaktionellen
Mitarbeitern oder Suchmaschinen im Internet gesucht und in der Posting Datenbank abgespeichert werden. Um Probleme mit dem Urheberrecht zu vermeiden, wird bei tagesaktuellen Postings in zulässiger Weise zitiert, wobei das Zitat vorzugsweise als Teil des
Identifiers dem Inhalt des Postings oder des zitierten Teiles für den späteren Druck abgespeichert wird. Postings, denen kein Werkcharakter zu kommt, können vollständig, vorzugsweise wiederum mit Zitatinformation, in der Posting Datenbank abgelegt werden.
Liste der Bezugszahlen
1, 2 Weblogger, Blogger
T zertifizierter Blogger
3-6 Blogbeitrag, Posting 7 Blogportal
8 Kategorie A
9 Kategorie B
10 Voting Plattform
1 1 Druckvorstufe, Prepress 1 2 Anzeigen Datenbank
13 Posting Datenbank
14 Redaktionelle Verarbeitung
15 Seitenlayout/Seitenerstellung
16 Formerstellung 17 Seitenausgabe/Plattenherstel
18 Computer to Print
19 Computer to Film
20 Druck
21 Versand/Vertrieb 22-26 Leser
27 Mobiltelefon/SMS/MMS
28 E-Mail
29
30 Druckprodukt
31 , 33, 35 gedruckte Postings
32, 34, 36 postingspezifische Tags 37, 38 SMS Rückmeldungen
39 E-Mail Rückmeldung
40 WWW Rückmeldungen
41 Voting Plattform SMS
42 Voting Plattform E-Mail 43 Voting Plattform WWW
44 Posting-Rangliste
45 Richtlinie
46 Zustimmung/Ablehnung
47 Zertifikat 48, 49 Identifier
50 Blogger Datenbank