RFID-Transponder, Optischer Gegenstand mit RFID-Transponder sowie Verfahren zur Herstellung einer Antenne für einen RFID-Transponder
Die Erfindung betrifft einen RFID-Transponder nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, ein optisches Element mit einem RFID-Transponder sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Antenne für einen RFID-Transponder.
RFID ist die Abkürzung für den englischsprachigen Begriff Radio Frequency
Identification. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine Technik zur berührungslosen Übertragung von Identifikationsmerkmalen. Ein RFID-System besteht aus einer Sende- Empfangs-Einheit und einem RFID-Transponder. Die Sende-Empfangs-Einheit (RFID- Lesegerät, RFID-Terminal) kann im RFID-Transponder (andere Bezeichnungen sind RFID-Label oder RFED-Tag) gespeicherte Daten auslesen.
RFID-Transponder gibt es in sehr vielen Bauformen. Am bekanntesten sind RFID- Transponder in Form von Etiketten zum Aufkleben oder Einnähen. Ferner gibt es RFID- Transponder in Form von Blöcken oder als Glaskapseln zum Injizieren. RFID-Transponder umfassen einen Mikrochip mit einem Speicher und eine Antenne. RFID-Transponder können aktiv oder passiv realisiert werden. Die Antenne besteht zum Beispiel aus einer Kupferfolie und ist insbesondere bei RFED-Aufklebern gut zu erkennen.
Man unterscheidet zwischen aktiven und passiven RFID-Transpondern. Aktive Label haben eine eigene Energieversorgung. Passive Label beziehen ihre Energie nur aus dem elektromagnetischen Feld des Lesegerätes.
Über RFED-Lesegeräte können Informationen aus einem RFID-Transponder ausgelesen werden. Das Auslesen funktioniert berührungslos. Typische RFID-Lösungen überbrücken Entfernungen von einigen Zentimetern bis hin zu mehreren Metern. Die mögliche
Leseentfernung hängt vor allem von der Sendeleistung des RFID -Termin als (Lesegerät) und den verwendeten Antennen ab.
Es gibt keinen einheitlichen RFID-Standard der ein bestimmtes Frequenzband vorschreibt. Die für die Nutzung freigegebenen Frequenzbänder unterscheiden sich von Land zu Land. So haben sich verschiedene nationale und internationale Lösungen entwickelt. Folgende Frequenzbereiche werden unterschieden:
a) 30 bis 500 kHz (LF): In diesem Bereich lassen sich kostengünstige Systeme zum Beispiel für Zugangskontrollen und Wegfahrsperren in Kraftfahrzeugen realisieren. Viele Lösungen für die Zeiterfassung und Zutrittskontrolle arbeiten bei 125 kHz. Die Lesegeschwindigkeit ist relativ gering.
b) 10 bis 15 MHz (HF): In diesem Bereich arbeiten Lösungen zur Kennzeichnung im Einzelhandel. Die Smart Label genannten Aufkleber bestehend aus RFID-Transponder und Barcode arbeiten bei 13,56 MHz.
c) 850 bis 950 MHz (UHF): In Europa ist der Bereich von 868 MHz bis 870 MHz für
RFID- An Wendungen freigegeben. Der Bereich um 915 MHz ist in Europa nicht als ISM- Band zugelassen. In den USA und Australien wird er aber für RFID genutzt. Im UHF- Bereich arbeiten einige Lösungen im Bereich der Logistik.
d) 2,4 bis 2,5 GHz und 5,8 GHz (Mikrowellen): In diesen Bereichen existieren bisher kaum praxistaugliche Lösungen. In den freigegeben Bändern arbeiten auch Wireless LAN- Systeme (WLAN) nach IEEE 802.11.
Es gibt RFID-Systeme, welche mit lediglich einer Trägerfrequenz arbeiten. So genannte Agile Reader sind Lesegeräte, die auf mehreren Frequenzen arbeiten können.
Die Verwendung einer Kupferantenne ist insbesondere dann häufig nicht praktikabel, wenn es auf das äußere Erscheinungsbild des mit dem RFID-Transponder ausgestatteten Gegenstands, wie z.B. eines Schmuckstücks, ankommt oder wenn der einen RFED- Transponder aufweisende Gegenstand selbst eine optische Funktion aufweist, wie z.B. das Glas einer Uhr oder die verspiegelte Oberfläche einer optischen Apparatur.
Die Schweizer Firma Winwatch bietet mittlerweile Armbanduhren an, welche mit einem RFID-Transponder ausgestattet ist, um zum Beispiel eine bargeldlose Bezahlung durchführen zu können. Möglich wird dies über einen im Uhrglas eingebauten RFED-Chip der Firma Hitachi. Dieser sogenannte μ-chip ist ein vollständiger RFID-Transponder mit Speicherplatz für eine 128-bit umfassende Seriennummer. Entscheidend ist dabei die Größe. Der Chip weist eine Kantenlänge von nur 0,4 Millimetern auf, wodurch er nahezu unsichtbar über der Zeigerachse der Uhr angebracht werden kann. Der Einbau im Glas der Uhr hat zwei Vorteile. Der RFID-Chip kann zum einen in jedes Uhrglas eingebaut werden, ohne dass das Innenleben der Uhren verändert werden muss. Das Glas kann einfach mit dem RFID-Chip gefertigt und eingebaut, notfalls auch nachgerüstet werden. Zum anderen verhindert der Sitz im Uhrenglas, dass das RFID-Signal vom metallenen Gehäuse gestört oder gar gedämpft wird. Trotz seiner winzigen Abmessungen verfügt der Chip genau wie seine großen Brüder über eine vollständige Antenne. Die Größe allerdings verhindert, dass er auf weite Entfernungen ausgelesen werden kann; dafür reicht seine Sendeleistung nicht aus. Darüber hinaus wird die trotz seiner geringen Abmessungen vorhandene Sichtbarkeit des RFID-Chip im Uhrglas von Benutzern als störend empfunden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, einen RFID-Transponder bereitzustellen, welcher auch an Gegenständen angebracht werden kann, bei welchen es auf das optische Erscheinungsbild und/oder die optische Funktion ankommt und welcher ggf. auch für höhere Sendeleistungen ausgelegt werden kann als der vorstehend beschriebene RFID- Chip. Weiterhin soll ein Verfahren zur Herstellung einer Antenne eines derartigen RFID- Transponders bereitgestellt werden.
Diese Aufgabe wird durch einen RFID-Transponder mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, den RFID-Transponder soweit möglich im maßgeblichen Spektralbereich optisch transparent auszugestalten. Es ist leicht
einsichtig, dass nicht alle Bestandteile eines RFID-Transponders optisch transparent ausgebildet sein können. So basieren insbesondere der Mikrochip und der Speicher eines RFID-Transponders in der Regel auf der Siliziumtechnologie, welche in absehbarer Zeit nicht durch andere Materialien ersetzt werden kann. Diese Bestandteile können jedoch sehr klein ausgestaltet sein und darüber hinaus an nahezu jeder Stelle eines mit dem
Transponder zu versehenden Gegenstands angebracht sein, ohne dass die Funktion des RFID-Transponders als Ganzes beeinträchtigt wäre. Kritisch für die Funktionalität des RFID-Transponders ist zum einen der Ort der Antenne. Diese darf nicht in der Nähe elektrisch leitender Bestandteile des in Rede stehenden Gegenstands angebracht sein. Darüber hinaus ist auch die Größe der Antenne für die Reichweite des Transponders mit maßgeblich. Beide Gründe führen dazu, dass die Antenne eines RFID-Transponders insbesondere bei Gegenständen mit ähnlichen Abmessungen wie die Antenne des anzubringenden RFED-Transponders dort angebracht werden muss, wo sie vom Benutzer als störend empfunden wird, weil sie das ästhetische Erscheinungsbild des Gegenstands, wie z.B. eines Schmuckstücks oder einer Uhr, maßgeblich bestimmt oder wo die optische Funktion des Gegenstands, wie z.B. das Glas einer Brille oder die Linse einer Lupe, beeinträchtigt. Die Erfindung sieht daher vor, dass die Antenne zumindest im maßgeblichen Spektralbereich transparent ausgebildet ist. In der Regel wird man unter optischer Transparenz eine Durchlässigkeit für sichtbares Licht verstehen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung auch Fälle einschließt, bei denen die Durchlässigkeit z.B. für den infraroten Spektralbereich oder einen Teil des infraroten Spektralbereichs oder auch den ultravioletten Spektralbereich oder einen Teil des ultravioletten Spektralbereichs erforderlich ist, und beispielsweise eine gleichzeitige Durchlässigkeit für das sichtbare Licht nicht oder nur über einen bestimmten Teil oder zu einem gewissen Grad (z.B. 30%-ige Durchlässigkeit) vorhanden sein muss. Die Größe der Antenne kann dann (soweit nicht andere Randbedingungen dagegen sprechen) so gewählt werden, dass der RFBD-Transponder die gewünschte Reichweite aufweist.
Transparente und gleichzeitig elektrisch leitende voluminöse Antennen körper sind einerseits nur sehr schwer herzustellen, zum anderen sind derartige Antennenkörper vergleichsweise schwer. Vorzugsweise umfasst die Antenne daher eine transparente und elektrisch leitfähige Beschichtung oder besteht aus einer transparenten und elektrisch leitfähigen Beschichtung. Diese Beschichtung kann Bestandteil des Gegenstands sein, bei
dem es auf das optische Erscheinungsbild und/oder die optische Funktion oder Eigenschaft ankommt. Unter optischer Eigenschaft ist insbesondere das Absorptionsvermögen und/oder die Transparenz und/oder das Reflexionsvermögen und/oder das Brechverhalten und/oder das Beugungsverhalten eines einfallenden Strahls in einem vorbestimmten Spektralbereich gemeint. Ein Gegenstand mit einer optischen Funktion oder Eigenschaft ist z.B. eine Lupe, ein Kameraobjektiv, ein Objektträger oder ein sogenanntes Head Mounted Display (HMD).
Vorzugsweise ist die Beschichtung lithographierfähig. Unter lithographierfähig versteht man hierbei die Anwendung von Verfahren, die es erlauben, strukturierte Flächen auf ein Substrat aufzubringen, die elektrisch leitfähig sind. Diese Technologie wird beispielsweise bei der Produktion von Flüssigkristallflachbildschirmen (LCD) eingesetzt.
Eine Antenne eines RFID-Transponders lässt sich dann sehr einfach durch folgende Verfahrensschritte herstellen:
a) Bereitstellen eines mit dem RFID-Transponder zu versehenden Gegenstands mit einer Fläche b) Aufbringen einer transparenten leitfähigen Beschichtung auf die Fläche c) lithographische Strukturierung der transparenten leitfähigen Beschichtung zur Gestalt der Antenne.
Die Beschichtung besteht vorzugsweise aus einem aufgrund seiner Dotierung elektrisch leitenden Isolator oder Halbleiter. Derartige Beschichtungen lassen sich mit Hilfe gängiger Abscheidungsmethoden, wie z.B. Vakuumverdampfung, chemische
Gasphasenabescheidung oder Kathodenzerstäubung, auf den entsprechenden Gegenstand aufbringen.
Als Beschichtungsmaterialien eignen sich insbesondere transparente leitfähige Oxide, sogenannte TCOs (transparent conducting oxides), wie z.B. mit Fluor oder Antimon dotiertes Zinnoxid (SnO:F, abgekürzt FTO; SnOiSb, abgekürzt ATO) und/oder Indium- Zinn-Oxid (In2O3:Sn, abgekürzt ITO) und/oder mit Aluminium dotiertes Zinkoxid (ZnOiAl, abgekürzt AZO) und/oder Cadmiumstannate (Cd2SnO4, Cd2SnO3, abgekürzt
CTO) und/oder Cadmiumoxid (CdO) und/oder Cadmium-Indium-Oxid (CuInO2) und/oder (CuAlO2) und/oder Silber-Antimon-Oxid (AgSbO3).
Die zu beschichtende Fläche kann z.B. Bestandteil einer planparallelen Glasplatte, einer Linse oder eines Spiegels sein.
Die Erfindung wird nunmehr anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine Lupe mit einem passiven RFID-Transponder nach der Erfindung in Draufsicht
Figur 2 eine Lupe mit einem aktiven RFED-Transponder nach der Erfindung in
Draufsicht
Figur 3 eine weitere Lupe mit einem passiven RFID-Transponder nach der
Erfindung in perspektivischer Darstellung Figur 3a die Lupe nach der Figur 3 im Axiallängsschnitt
Figur 4 wesentliche Bestandteile eines Kameraobjektivs mit einem RFID- Transponder nach der Erfindung in schematischer Darstellung
Figur 4a das Kameraobjektiv in Draufsicht von oben
Figur 5 eine mit einer Antenne eines RFID-Transponders gemäß der Erfindung ausgestattete optische Linse in perspektivischer Ansicht
Figur 5a Detaildarstellung der Figur 5: elektrische Anschlusspins der Antenne
Figur 5b eine Alternativvariante der Antenne nach der Figur 5 in Draufsicht von oben
Figur 6 eine Brille, bei welcher die Brillengläser mit RFID-Transpondern gemäß der Erfindung ausgestattet sind in perspektivischer Darstellung A) Brille mit Glas und Entspiegelungsschicht
B) Brille mit Glas mit Transmissionsverlauf
C) Brille mit Glas durchgefärbt (z.B. Sonnenbrille)
D) Brille mit Glas und dielektrisch spiegelnder Schicht (z.B. Sonnenbrille Cool Blue) Figur 7 ein sogenanntes ST-HMD mit erfindungsgemäßem RFID-Transponder in schematischer Darstellung Figur 7a die Reflektionsfläche des ST-HMD nach der Figur 7 in Draufsicht von vorn
Figur 8 ein sogenanntes ST-HMD mit erfindungsgemäßem RFID-Transponder in schematischer Darstellung
Die Figur 1 zeigt eine Lupe 100 mit einem passiven RFID-Transponder nach der Erfindung in Draufsicht. Die Lupe ist in an sich üblicher Weise ausgebildet. Sie umfasst einen Handgriff 140, eine an einem Ende des Handgriffs 140 angebrachte Fassung 130 und eine in von der hier kreisrunden Fassung 130 gehaltene Linse 150 mit ebenfalls kreisrunder Außenkontur.
Erfindungsgemäß ist ein RFID-Transponder vorgesehen, welcher einen Mikrochip 120 mit zugehörigem Speicher und eine Antenne 110 umfasst. Die Antenne 110 ist als Antennenspule mit hier vier kreisrunden elektrisch leitenden Windungen 160 ausgeführt, welche über elektrisch leitende Anschlussleitungen 170 mit dem Mikrochip 120 verbunden sind. Die Antenne 110 als solche, d.h. hier die Windungen 160 der Antennenspule, ist optisch transparent ausgebildet, so dass der Benutzer der Lupe 100 diese nicht sieht. Auch die Anschlussleitungen 170 sind hier für sichtbares Licht durchlässig ausgebildet. Die in Figur 1 eingezeichneten Windungen 160 und Anschlussleitungen 170 geben also nur deren Ort wieder, nicht jedoch die Ansicht des Betrachters.
Windungen 160 und Anschlussleitungen 170 sind in Form einer Beschichtung auf die
Linse 150 aufgebracht und lithographisch strukturiert worden. Als Beschichtungsmaterial eignet sich hier insbesondere ITO, ein Material, das z.B. zur sichtseitigen elektrischen Kontaktierung von Flüssigkristallanzeigen benutzt wird. Auf diese Weise ist die für RFID charakteristische Spule in eine optische Fläche integriert worden, ohne deren Funktion zu beeinträchtigen.
Die Figur 2 zeigt ein weiteres Beispiel eines in eine Lupe 200 integrierten erfindungsgemäßen RFID-Transponders. Die wesentlichen Bestandteile der Lupe 200, nämlich Handgriff 240, Fassung 230 und Linse 250, sind wieder mit Hilfe von Bezugszeichen gekennzeichnet. Der Transponder ist weitgehend identisch wie im vorigen Ausführungsbeispiel ausgeführt. Er umfasst einen Mikrochip 220 mit Speicher sowie eine an diesen angeschlossene Antenne 210 in Form einer kreisrunden Spule mit vier konzentrisch zueinander angeordneten Windungen und zwei Anschlussleitungen. Der
Mikrochip 220 ist wie im vorstehenden Ausführungsbeispiel im Griff 240 der Lupe 200 integriert. Abweichend vom Ausführungsbeispiel nach der Figur 1 ist eine eigene Energieversorgung in Form einer Batterie 280 bzw. eines Akkus vorgesehen. Diese Batterie 280 ist ebenfalls im Handgriff 240 der Lupe 200 integriert. Es handelt sich hier also um einen aktiven RFID-Transponder.
Die Figuren 3 und 4 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Lupe 300 mit integriertem erfindungsgemäßem RFID-Transponder. Die Lupe 300 besteht aus einem aus zwei Gehäuseteilen 330a, 330b bestehenden Gehäuse 330. Die beiden Gehäuseteile 330a, 330b sind mittels eines Verbindungselements 335b in unterschiedliche aber definierte
Lagen zueinander verbringbar. Jedes Gehäuseteil 330a, 330b dient als Fassung für jeweils eine Linse 350a, 350b. Die Linse 350a besteht aus zwei halbschalenartigen Teillinsen 340a, 340b, deren ebene Flächen gegeneinander weisend aber mit Abstand zueinander angeordnet sind.
In die obere Gehäusehälfte 330a ist ein RFID-Transponder gemäß der Erfindung integriert. Der erfindungsgemäß ausgebildete RFID-Transponder umfasst einen Mikrochip 320 mit zugehörigem Speicher und eine Antenne 310. Die Antenne 310 ist als Antennenspule mit hier vier kreisrunden, konzentrisch zueinander angeordneten elektrisch leitenden Windungen 360 ausgeführt, welche über zwei elektrisch leitende Anschlussleitungen 370 mit dem Mikrochip 320 verbunden sind. Die Antenne 310 ist zwischen den beiden halbschalenförmigen Teillinsen 340a, 340b angeordnet und wird vermittels des die beiden Teillinsen 340a, 340b fassenden oberen Gehäuseteils 330a unverlierbar gehalten.
Die Antenne 310 als solche, d.h. hier die Windungen 360 der Antennenspule, ist optisch transparent und für einen Betrachter nicht sichtbar ausgebildet. Auch die Anschlussleitungen 370 sind (zumindest) im Bereich der Linse 350a für sichtbares Licht durchlässig ausgebildet. Die Windungen 360 der Antennenspule sowie die im Bereich der Linse 350a angeordneten Anschlussleitungen 370 sind auf einer als Träger dienenden planparallelen transparenten Platte 380, vorzugsweise einer Glas- oder Kunststoffplatte, angebracht. Auch hier bestehen die Windungen 360 und die Anschlussleitungen aus einer dünnen transparenten elektrisch leitenden Oxidschicht von 0,5 μ.m bis zu mehreren Mikrometern Schichtdicke.
Den Figuren 4 und 4a entnimmt man ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen optischen Gegenstand, auf dem ein RFID-Transponder gemäß der Erfindung angebracht sein kann, nämlich ein Kameraobjektiv. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst das Objektiv drei beabstandet zueinander in einem Gehäuse 400 angeordnete Linsen 450a, 450b, 450c. Auf die Oberfläche der Linse 450a ist wie bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen eine eine Antenne 410 bildende TCO-Schicht (z.B. ZnO:Al) in Form von vier konzentrisch zueinander angeordneten ringförmigen Leiterbahnen aufgebracht. Diese sind über Anschlussleitungen 470 mit einem Mikrochip 420 mit Speicher verbunden, welcher über eine Batterie 430 mit elektrischer Energie versorgt wird.
Ein fünftes Ausführungsbeispiel eines mit einem erfindungsgemäßen RFID-Tag ausgestatteten Gegenstands zeigen die Figuren 5 und 5a, eine geringfügig abgewandelte Variante die Figur 5b. Bei der ersten Variante handelt es sich um eine optische Linse 500, auf welche eine RFID-Antenne 510 mittig aufgebracht ist. Die RFID-Antenne 510 besteht aus seiner Spule mit mehreren konzentrisch angeordneten Windungen im Wesentlichen quadratischen Querschnitts. Die Enden der Windungen sind über elektrisch leitende Anschlussleitungen an den Linsenrand geführt. Windungen und Anschlussleitungen sind transparent ausgeführt und zwar in Form von strukturierten TCO-Dünnschichten. Kreuzungsstellen transparenter Windungen lassen sich dadurch herstellen, dass zunächst eine TCO-Schicht aufgebracht wird und im Bereich der sich kreuzenden Leiter eine dünne nicht leitfähige Zwischenschicht aufgebracht wird, über welche dann wiederum eine weitere TCO-Schicht aufgebracht wird. Als Zwischenschicht kommt beispielsweise Siliziumoxid (SiO2) in Betracht. Diese Zwischenschicht kann beispielsweise aufgedampft, aufgespulten oder mit Hilfe eines sonstigen (Vakuum- oder Nichtvakuum-) Beschichtungsprozesses aufgebracht werden.
In einer Aussparung 590 am Linsenrand befindet sich ein RFED-Chip 520, der über die Anschlussleitungen mit der RFED-Antenne 510 verbunden ist. Der RFID-Chip weist drei Anschlusskontakte 540, 550, 560, sogenannte Pins, nämlich einen Senden-Pin 540, einen Empfangen-Pin 550 und einen Ground-Pin 560 auf. Über den Senden-Pin 540 erfolgt das (breitbandige) Senden eines Signals bei einer ersten Sendefrequenz, der Empfangen-Pin 550 ermöglicht den Empfang auf einer anderen Empfangsfrequenz.
Bei der Alternativvariante entsprechend der Figur 5b wird die Antenne 510 wie in den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen durch eine Wicklung aus mehreren konzentrischen kreisringförmigen Windungen gebildet. Die den RFED-Chip 520 aufnehmende Randaussparung 590 in der Linse 500 ist in der Figur 5b deutlich zu erkennen.
Die Figuren 6 zeigen RFID-Transponder gemäß der Erfindung, deren transparente Antennen 610, 630 auf die beiden Gläser 600a, 650a, 600b, 650b, 600c, 650c, 600d, 650d einer Brille aufgebracht bzw. in die Gläser einer Brille eingebracht sind. Jede transparent ausgeführte Antenne 610, 630 ist über entsprechende, hier nicht dargestellte
Verbindungsleitungen oder auch via Bondballs mit einem RFED-Chip 620, 640 der o.a. Art verbunden. Der RFED-Chip 620, 640 kann in den jeweiligen Bügeln der Brille untergebracht, vorzugsweise eingegossen, sein, es ist jedoch auch möglich, diesen aufgrund seiner geringen Größe am Brillenglasrand anzubringen. Vorzugsweise wird der RFED-Chip 620, 640 dabei von der Brillenfassung umschlossen.
Die Ausführungsvarianten gemäß den Figuren 6A) bis D) unterscheiden sich in unterschiedlichen Transmissionseigenschaften der Brillengläser. Die Ausführungsvariante A) zeigt eine Brille mit Glas und Entspiegelungsschicht, die Ausführungsvariante B) zeigt eine Brille mit Glas mit Transmissionsverlauf, die Variante C) zeigt eine Brille mit durchgefärbtem Glas, wie dies z.B. bei Sonnenbrillen üblich ist und die Ausführung nach der Variante D) zeigt eine Brille mit Glas und dielektrisch spiegelnder Schicht. Eine dielektrisch spiegelnde Schicht wird z.B. bei Sonnenbrillen vorgesehen, um diesen beispielsweise eine besondere Blaufärbung (Cool Blue) zu verleihen. Die unterschiedlichen Transmissionseigenschaften sind in der Zeichnung insbesondere durch die unterschiedlichen Schattierungen, welche besonders gut in der Seitenansicht der Brillenlinsen 600a, 650a, 600b, 650b, 600c, 650c, 60Od, 650d zu sehen sind, angedeutet.
Ein Transponder entsprechend der vorliegenden Erfindung kann entweder zur Verfolgung im Produktionsprozess eingesetzt werden oder bei der Ausgangskontrolle. Auch der
Brillenträger selbst kann diese nutzen, um z.B. seine Brille (dies gilt auch für Ferngläser oder dergleichen) zu orten und damit wieder zu finden.
Der Optiker kann z.B. brillenspezifische Daten direkt auslesen ohne auf eigene Datenbanken zurückgreifen zu müssen. Instrumente zur Untersuchung von Augen beispielsweise können dadurch z.B. schon auf die letzten Messwerte voreingestellt werden, wodurch der Zeitaufwand für die Refraktionierung deutlich reduziert werden kann. Das Interessante dabei ist, dass die Brille bzw. jede andere optische Einheit selbst nicht zwingend eine eigene Stromversorgung benötigt.
Da die RFID-Spulen große Ähnlichkeit zu sogenannten diffraktiv optischen Elementen (DOEs) aufweisen, lassen sich so die optischen und die elektronischen Anforderungen in einer einzigen Struktur vereinen.
Die Figuren 7, 7a und 8 zeigen schematisch dargestellt sogenannte Head Mounted Displays (HMDs). Die Figuren 7 und 7a beziehen sich auf ein sogenanntes ST-HMD (ST steht für see through), die Figur 8 zeigt ein sogenanntes LA-HMD (LA steht für look around). Bei der ersten Variante kann der Betrachter (abgebildet ist das Auge mit Retina 750 und Augenlinse 740) durch das Display, genauer gesagt durch die als Reflektionsfläche 700) hindurch sehen, bei der zweiten Variante ist ein nicht transparenter Schirm 800 vor den Augen (Retina 850, Linse 840) des Betrachters angeordnet. Der Schirm 800 besteht hier aus einem Flüssigkristalldisplay und einer Abbildungsoptik (exemplarisch ist eine Linse 860 mit einem Bezugszeichen versehen).
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass auf die Reflektionsfläche 700 des ST-HMD bzw. auf eine Oberfläche des LCD 870 beim LA-HMD eine transparent ausgeführte Antenne 710, 810 aufgebracht bzw. in das Display selbst eingebracht ist. An einem Bügel, am Display 730, 870 oder am Gehäuse der Abbildungsoptik 860 kann der RFID-Chip 720, 820 selbst angebracht sein.
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