DE4425866A1 - Rückblickspiegel mit erweitertem Blickfeld - Google Patents
Rückblickspiegel mit erweitertem BlickfeldInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rückblickspiegel mit einem erweiterten Blick
feld, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Substrat und einer Re
flexionsschicht und einer gewölbten Spiegelvorderfläche.
Rückblickspiegel für Kraftfahrzeuge können im einfachsten Fall aus einem
Substrat, beispielsweise aus Glas oder Kunststoff, und einer darauf aufge
brachten Reflexionsschicht bestehen. Die Reflexionsschicht kann sowohl auf
der Spiegelvorderseite als auch auf der -rückseite aufgebracht sein. So
sind beispielsweise Rückblickspiegel bekannt, bei welchen auf der Vorder
seite des Substrats ein Interferenzschichtsystem als Reflexionsschicht an
geordnet ist. Die Rückseite des Substrats kann dabei zur Vermeidung von
Doppelbildern mit einem schwarzen Lack überzogen sein.
Des weiteren sind Rückblickspiegel bekannt, bei welchen die Reflexionsbe
schichtung sich auf der Rückseite des Substrats befindet und in der Regel
aus einer hoch reflektierenden Metall- oder Metallegierungsschicht besteht.
Zur Erzielung gewünschter optischer und/oder mechanischer und/oder chemi
scher Eigenschaften ist es bei Rückblickspiegeln der oben genannten Art
noch allgemein üblich, zwischen dem Substrat und der Reflexionsbeschich
tung und/oder auf der Vorderseite des Substrats noch weitere Schichten aus
Metall oder Metalloxiden vorzusehen. Hierbei kann es sich beispielsweise
um sog. Interferenzschichtsysteme zur Erzielung eines vorgegebenen spek
tralen Verlaufs des reflektierten Lichtes oder um dünne Metallschichten
zur Einstellung der Lichtdurchlässigkeit des sich aus den einzelnen
Schichten zusammensetzenden Verbundes handeln. Auch ist es üblich, Spiegel
auf der Rückseite mit Schutzschichten zu versehen.
Spiegel der oben beschriebenen Art sind in der Patent- und sonstigen Lite
ratur vielfach beschrieben. Beispielhaft seien hier nur zwei Schriften DE-
PS 34 36 011 und DE-AS 10 36 672, als Fundstelle für die obigen Spiegelty
pen genannt.
Um ein größeres Blickfeld zu erzielen, werden Rückblickspiegel vielfach in
konvexer Krümmung ausgeführt. Die Wirkung von sog. Konvexspiegeln ist be
kannt und beispielsweise in allgemeinen Lehrbüchern der Physik beschrie
ben. Die Herstellung dieser Konvexspiegel ist unproblematisch, da das Ein
bringen einer konvexen bzw. sphärischen Biegung in ein Substrat z. B. aus
Glas i.a. herstellungstechnisch keine Schwierigkeiten bereitet.
Probleme können jedoch dann auftreten, wenn ein Spiegel beispielsweise aus
einem Verbund mit mehreren Glasplatten besteht, die zur Herstellung eines
Konvexspiegels identisch gekrümmt werden müßten. Dies ist beispielsweise
bei der heute gängigsten Art der sog. Elektrochromen Spiegel (EC-Spiegel),
nämlich bei EC-Spiegeln mit Flüssigelektrolyten, wie sie z. B. in US-PS
4,902,108, US-PS 4,917,477 und EP-PS 0 240 226 beschrieben sind, der Fall.
Im Gegensatz zu den Ganzfestkörpersystemen wird bei diesen Spiegeln die
elektrochrome Schicht durch einen flüssigen Elektrolyten gebildet, welcher
elektrochrome Verbindungen in Lösung enthält. Der Elektrolyt wird in der
Regel von zwei planen Glasplatten, die eine Küvette bilden, eingeschlos
sen. Als Elektroden dienen auf der Innenseite der Küvette auf die Glas
platten aufgebrachte ITO-Schichten. Die Reflexionsschicht wird auf der
Außenseite einer der Glasplatten aufgebracht. Der Abstand zwischen den
beiden Glasplatten wird über Abstandshalter eingestellt. Um eine hohe Ho
mogenität der Einfärbung zu gewährleisten, muß der Abstand mit hoher Ge
nauigkeit eingestellt werden, üblicherweise auf einen Wert ≈ (100 ± 10)
µm.
Wegen der hohen Qualität heute verfügbarer Plangläser ist die Herstellung
eines derartigen EC-Planspiegels kein Problem. Die Herstellung einer Kü
vette aus zwei nahezu identischen konvexen Glasplatten erfordert jedoch
eine Biegegenauigkeit, die nur mit großem Aufwand realisierbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist, einen Rückblickspiegel mit erweitertem Blick
feld zu schaffen, der einfach und kostengünstig herstellbar ist und der
insbesondere auch als komplexes Verbundsystem, z. B. als Flüssig-Elektro
lyt-EC-Spiegel, ausbildbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Rückblickspiegel der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die gewölbte Spiegelvorderfläche durch ein plan-konka
ves optisches Element aus einem transparenten Material gebildet wird. Die
ses plan-konkave optische Element befindet sich in Blickrichtung vor der
planen Reflexionsschicht. Es hat sich in überraschender Weise gezeigt, daß
mit dieser Anordnung ein Rückblickspiegel mit "Konvexwirkung", d. h. Blick
felderweiterung, erzielt wird.
Nach der Erfindung ist die plane Reflexionsschicht im "rückseitigen Be
reich" des Spiegels angeordnet. Dies bedeutet, daß die Reflexionsschicht
auf jeden Fall in Draufsicht hinter dem plan-konkaven optischen Element
angeordnet sein muß, um die erfindungsgemäße Wirkung des Spiegels zu er
zielen. Die Reflexionsschicht kann beispielsweise direkt an der Rückseite
des plan-konkaven optischen Elements angeordnet sein, wobei sich durchaus
auch hinter der Reflexionsschicht oder zwischen Reflexionsschicht und Sub
strat usw. noch weitere Schichten, z. B. Schutzschichten auf der Spiegel
rückseite oder auch noch ein weiteres Substrat, Interferenzschichtsysteme,
Metallschichten oder dergleichen befinden können. Alle Anordnungen dieser
Art sollen durch die Formulierung "im rückseitigen Bereich des Spiegels"
umfaßt werden. Ausgeschlossen werden soll damit lediglich der "reine" Vor
derflächenspiegel. Das Aufbringen der Reflexionsschicht auf die konkave
Spiegelvorderfläche würde, wie leicht einzusehen ist, lediglich zu einem
herkömmlichen Hohlspiegel mit für den vorgesehenen Zweck unbrauchbaren Ab
bildungseigenschaften führen.
Die erfindungsgemäße Wirkung des Spiegels beruht demgemäß nicht auf der
Reflexion des Lichtes an der konkaven Vorderfläche des Spiegels, sondern
im wesentlichen auf der Richtungsänderung (Brechung), die ein Lichtstrahl
bei Ein- bzw. Austritt an der konkaven Vorderfläche in das bzw. aus dem
optisch dichtere(n) Medium des plan-konkaven optischen Elements erfährt.
Hieraus folgt zwangsläufig, daß es vorteilhaft ist, die konkave Spiegel
vorderfläche mit einer Antireflexbeschichtung, wie sie z. B. von Brillen
gläsern etc. bekannt ist, zu versehen. Da beim Auftreffen eines Licht
strahls auf die Grenzfläche zu einem optisch dichteren Medium immer ein
geringer Anteil des Lichtes auch reflektiert wird, ist die Gefahr groß,
daß bei dem erfindungsgemäßen Rückblickspiegel durch Reflexion sowohl an
der planen rückseitigen Reflexionsschicht als auch an der konkaven Spie
gelvorderfläche unerwünschte Doppelbilder entstehen. Durch Aufbringen ei
ner Antireflexbeschichtung wird die Ausbildung von Doppelbildern weitge
hend verhindert.
Dem Auftreten von Doppelbildern kann auch dadurch entgegengewirkt werden,
daß das plan-konkave optische Element so angeordnet wird, daß der Ort des
geringsten Abstandes der planen Reflexionsbeschichtung von der konkaven
Spiegelvorderfläche außerhalb der Spiegelmitte liegt. Dadurch können uner
wünschte Reflexionen der Vorderfläche gezielt abgelenkt werden, z. B. nach
unten (tiefstehende Sonne, Straßenbeleuchtung bei Nacht usw.), so daß sie
das Auge des Fahrers nicht erreichen können.
Es liegt auf der Hand, daß das plan-konkave optische Element aus einem
transparenten Material bestehen muß, beispielsweise aus Glas oder Kunst
stoff. Vorzugsweise wird ein hochbrechendes Material verwendet. Geeignete
Gläser sind zum Beispiel Lanthan-Schwerflint (n = 1,85) oder Barium-
Schwerflint (n = 1,7).
Das plan-konkave optische Element kann beispielsweise durch einen plan
konkav geformten Glas- oder Kunststoffkörper gebildet werden. Geeignete
Herstellungsmethoden für einen solchen Glaskörper sind Schleifen/Polieren
oder Blankpressen.
Im einfachsten Fall kann die Reflexionsschicht auf die Rückseite des Glas-
oder Kunststoffkörpers, ggf. unter Zwischenschaltung weiterer Schichten
wie Interferenzschichten, Metallschichten o. ä. zur Verbesserung z. B. der
optischen und mechanischen Eigenschaften, aufgebracht werden. In diesem
Fall dient das plan-konkave optische Element zugleich als Substrat.
Das plan-konkave optische Element kann aber auch, wie weiter unten noch
erläutert wird, auf die Vorderfläche eines als Planspiegels ausgebildeten
Spiegelkörpers auflaminiert werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird ein erfindungsgemäßer
Rückblickspiegel dadurch hergestellt, daß eine konkav gebogene dünne Glas-
oder Kunststoffscheibe durch Vergießen mit einem Kunstharz, beispielsweise
Polyesterharz (n = 1,55), auf einen Planspiegel (blasenfrei!) aufgeklebt
wird.
Die Wirkung eines in der oben beschriebenen Weise auf einen Planspiegel
aufgeklebten Glas- oder Kunststoffkörpers läßt sich mathematisch beschrei
ben. Ein auf einen Planspiegel aufgebrachtes plan-konkaves optisches Ele
ment aus einem Material mit einem Brechwert n hat (bei senkrechter Drauf
sicht) nahezu dieselbe Wirkung wie ein Konvexspiegel mit dem Konvexradius
rkonvex, wenn der Konkavradius der Beziehung
rkonkav = rkonvex (n-1)
genügt. Praktisch das gleiche gilt für die oben beschriebene gebogene
Glasscheibe, die mittels eines Kunstharzes auf einen Planspiegel aufge
klebt wird. Der Brechwert der Glasscheibe selbst ist dabei gegenüber der
Kunstharzschicht vernachlässigbar.
Die oben beschriebenen Ausführungsformen für ein plan-konkaves optisches
Element sind nur beispielhaft. Das plan-konkave optische Element kann bei
spielsweise auch aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein, es kann be
schichtet oder unbeschichtet sein usw.
Die Auswahl geeigneter Materialien für das plan-konkave optische Element,
wie auch das Auffinden der richtigen Abmessungen ist für den Fachmann
leicht möglich. Dies kann rein theoretisch oder aber auch durch Praxisver
suche erfolgen. Bei Rückblickspiegeln für Kraftfahrzeuge ist dabei zu be
achten, daß durch die EG-Richtlinie 85/205/EWG ein Mindestblickfeld vorge
schrieben ist. Die Abmessungen des Spiegels bzw. des plan-konkaven opti
schen Elements (z. B. der konkave Biegeradius) sind entsprechend zu wäh
len.
Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, daß sie nicht nur eine neue Va
riante eines Rückblickspiegels mit erweitertem Blickfeld bereitstellt,
sondern daß sie insbesondere eine Lehre an die Hand gibt, wie in einfacher
Weise nahezu jeder Planspiegel in einen Rückblickspiegel mit erweitertem
Blickfeld umgewandet wenden kann.
Dies ist von besonderem Interesse bei Rückblickspiegeln, die aus einem
komplexen Verbundsystem bestehen und damit nicht ohne weiteres in konvexer
Ausbildung hergestellt werden können, insbesondere bei den oben erwähnten
Flüssigelektrolyt-EC-Spiegeln, bei denen durch die geforderte hohe Maßge
nauigkeit der EC-Zelle (d. h. der Küvette mit der EC-Flüssigkeit) die kon
vexe Formung der Spiegelteile sehr aufwendig ist. Gemäß der Erfindung muß
bei solchen Spiegeln zur Erweiterung des Blickfeldes lediglich ein plan
konkaves optisches Element (Plan-Konkav-Linse) auf die Vorderfläche aufge
bracht werden. Der eigentliche Spiegelkörper wird weiterhin plan herge
stellt. Der Herstellungsaufwand und damit auch die Kosten für einen EC-
Spiegel mit erweitertem Blickfeld reduzieren sich dadurch erheblich.
Es liegt auf der Hand, daß auch Ganzfestkörper-EC-Spiegel in jeder Ausfüh
rung wie sie z. B. in F.G.K. Baucke in "Large Area Chromogenics: Materials
and Devices for Transmittance Control", SPlE-lnstitute Series, Vol IS 4,
1990, S. 518-38 und DE 42 25 637 C1, EP-PS 0 240 226 beschrieben sind,
analog ausgestattet werden können. Auch einfach aufgebaute Planspiegel
(beispielsweise die eingangs erwähnten) lassen sich auf diese Weise in
Rückblickspiegel mit erweitertem Blickfeld umwandeln.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren und eines Ausführungs
beispiels näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 in einer schematischen Darstellung die Bildkonstruktion für
einen Konvexspiegel;
Fig. 2 in einer schematischen Darstellung die Bildkonstruktion für
einen erfindungsgemäß ausgestalteten Rückblickspiegel;
Fig. 3 in schematischer Darstellung den Aufbau eines Flüssigelektro
lyt-EC-Spiegels mit erweitertem Blickfeld mit einem gemäß der
Erfindung aufgeklebten plan-konkaven optischen Element; und
Fig. 4 den Spiegel aus Fig. 3, wobei das plan-konkave optische Ele
ment durch eine mittels eines Kunstharzes angeklebte konkav
gebogene Glasscheibe gebildet wird.
In Fig. 1 ist ein Konvexspiegel (10), bestehend aus einer gekrümmten Trä
gerplatte (12) mit Reflexionsbeschichtung (14) zu erkennen. "G" bezeichnet
einen Gegenstand, "B" dessen durch den Konvexspiegel (10) erzeugtes vir
tuelles Bild. Die Grundprinzipien einer Bildkonstruktion sind bekannt: der
von der Pfeilspitze ausgehende achsenparallele Strahl (1) wird an der auf
der Vorderfläche des Spiegels befindlichen Reflexionsbeschichtung (14) so
reflektiert, als ob er von dem hinter dem Spiegel in der Mitte zwischen
dem Scheitelpunkt S und dem Krümmungsmittelpunkt M liegenden Punkt F her
käme. Der Punkt F wird als virtueller Brennpunkt bezeichnet. Strahl (2)
geht durch den Krümmungsmittelpunkt M und wird in sich selbst reflektiert.
Der Schnittpunkt aus (1) und (2) ergibt den Bildpunkt der Pfeilspitze von
G. Man erkennt, daß B gegenüber G verkleinert ist.
Fig. 2 zeigt einen Rückblickspiegel (20), der durch einen plan-konkav ge
formtes Element (22) aus einem transparenten Material mit rückseitiger Re
flexionsbeschichtung (24) gebildet wird. Die Wirkung des erfindungsgemäßen
Spiegels (20) läßt sich in etwa mit der einer Bikonkav-Linse (22, 22′)
(durch die strich-punktierte Linie angedeutet) vergleichen. Da ein Licht
strahl an der Reflexionsbeschichtung (24) reflektiert wird, durchläuft er
das plan-konkave Element (22) praktisch zweimal.
Der achsenparallele Strahl (1) würde durch eine Bikonkav-Linse (22, 22′) so
umgelenkt werden, als ob er von einem vor der Linse gelegenen Punkt F′
käme (s. Strahl 1′). Strahl 2 würde ungehindert durch den Mittelpunkt O
der Linse hindurchlaufen (s. Strahl 2′). Die rückwärtige Verlängerung der
Strahlen 1′ und 2′ ergibt ein verkleinertes Bild B′ des Gegenstandes G
durch die Linse (22, 22′). Die Reflexionsbeschichtung (24) bewirkt nun, daß
statt des reellen Bildes B′ analog zum Konvexspiegel aus Fig. 1 "hinter
dem Spiegel" das verkleinerte virtuelle Bild B des Gegenstandes G ent
steht.
Die Fig. 3 und 4 zeigen beispielhaft den Aufbau eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Flüssigelektrolyt-EC-Spiegels (30, 40). Der besseren Über
sichtlichkeit halber ist jeweils nur ein Ausschnitt gezeigt und sind die
Abmessungen, insbesondere die Schichtdicken, wie auch bei den übrigen
Figuren, nicht maßstabsgetreu gezeichnet.
Der plane Spiegelkörper entspricht ohne Beschränkung der Allgemeinheit in
seinem Aufbau einem Flüssigelektrolyt-EC-Spiegel, wie er z. B. aus EP-PS
0 240 226 bekannt ist. Es ist selbstverständlich, daß die vorliegende Er
findung nicht auf diesen speziellen Spiegeltyp beschränkt ist. Mit (36, 46)
sind jeweils zwei plan-parallele Glasplatten bezeichnet, welche einen Teil
der die EC-Flüssigkeit (35, 45) einschließenden EC-Zelle bilden (die seit
liche Begrenzung ist nicht sichtbar). Auf der Innenseite in direktem Kon
takt mit der EC-Flüssigkeit sind die Glasplatten (36, 46) jeweils mit einer
elektrisch leitfähigen Schicht, z. B. aus Indium-Zinnoxid (ITO) belegt,
die flächige Elektroden (37, 47) zum Ansteuern der EC-Flüssigkeit bilden.
(34a, 44a) bezeichnet die Reflexionsschicht, die aus einem hochreflektie
renden Metall, z. B. Silber, besteht. Mit (34b, 44b) ist eine Kupferschicht
bezeichnet, die zum Schutz der Silberschicht dient. Auf der Rückseite ist
der EC-Spiegel mit einem Schutzlack (38, 48) überzogen. Zur Erzeugung einer
Blickfelderweiterung ist der plane EC-Spiegel in Fig. 3 gemäß der Erfin
dung auf seiner Vorderfläche mit einem plan-konkaven Körper (32) aus einem
transparenten Material versehen.
In Fig. 4 wird das plan-konkave optische Element gemäß einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung durch eine entsprechend gebogene Scheibe
(42a), z. B. aus Glas, und eine Klebemasse (42b), z. B. Polyesterharz, ge
bildet.
Es wurde ein Flüssigelektrolyt-EC-Spiegel mit erweitertem Blickfeld gemäß
dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel hergestellt. Hierzu wurde
ein EC-Planspiegel gemäß US-PS 4,902,108 bzw. EP-PS 0 240 226 mit üblichen
Abmessungen verwendet. Die EC-Zelle des Spiegels bestand im wesentlichen
aus zwei an den Rändern miteinander verklebten jeweils 2 mm dicken Float
glasscheiben (n = 1,52), die auf der Innenfläche jeweils mit einer 150 nm
dicken transparenten ITO-Elektroden-Schicht (Flächenwiderstand < 20 Ω)
belegt waren, und der in dieser "Küvette" befindlichen EC-Flüssigkeit. Der
Abstand der Innenflächen der beschichteten Floatglasscheiben und damit die
Dicke der EC-Schicht lag bei 120 µm. Als Reflexionsschicht diente eine auf
die Außenfläche einer der Floatglasscheiben aufgebrachte Silberbeschich
tung.
Nach außen hin war diese Schicht mit einem Schutzlack überzogen. Die Flä
che des Spiegels betrug 10 × 15 cm².
Auf die die Vorderfläche des Planspiegels bildende Außenfläche der zweiten
Floatglasscheibe wurde gemäß der Erfindung eine dünne konkav gebogene
Glasscheibe (n = 1,52, Dicke = 2 mm, Krümmungsradius 1400 mm) mittels ei
nes Kunstharzes aus Polyester (n = 1,55) so aufgeklebt, daß der Zwischen
raum zwischen konkaver Glasscheibe und Floatglasscheibe vollständig mit
dem Kleber ausgefüllt war. Konkave Glasscheibe und Kleber bildeten gemein
sam das die Blickfelderweiterung bewirkende plan-konkave optische Element.
Die geeigneten Abmessungen für das plan-konkave optische Element wurden
bei gegebenen Abmessungen für den EC-Planspiegel in Vorversuchen ermit
telt.
Um Doppelbilder zu vermeiden, war das Konkavglas auf seiner Vorderfläche
mit einer an sich bekannten Antireflexbeschichtung aus drei Interferenz
schichten versehen.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des EC-Spiegels wurde das Blickfeld
gegenüber dem Planspiegel erweitert. Es entsprach einem "normalen" Konvex
spiegel mit einem Krümmungsradius von 2500 mm.
Claims (7)
1. Rückblickspiegel mit erweitertem Blickfeld, insbesondere für Kraft
fahrzeuge,
mit einem Substrat und einer Reflexionsschicht,
und einer gewölbten Spiegelvorderfläche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reflexionsschicht (24, 34, 44) plan und im rückseitigen Bereich
des Spiegels (20, 30, 40) angeordnet ist,
und die gewölbte Spiegelvorderfläche durch ein plan-konkaves opti
sches Element aus einem transparenten Material gebildet wird.
2. Rückblickspiegel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plan-konkave optische Element durch einen plan-konkav geform
ten Glaskörper (22, 32) gebildet wird.
3. Rückblickspiegel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plan-konkave optische Element durch eine konkav gebogene
Glasscheibe (42a) und eine Schicht aus einem transparenten Kleber
(42b) gebildet wird.
4. Rückblickspiegel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Reflexionsschicht (34, 44) und dem plan-konkaven op
tischen Element ein elektrochromes Schichtsystem angeordnet ist.
5. Rückblickspiegel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrochrome Schichtsystem ein Flüssigelektrolyt-EC-Schicht
system mit einer zwischen zwei Glasplatten (36, 46) mit einer elek
trisch leitfähigen Beschichtung (37, 47) eingeschlossenen EC-Flüssig
keit (35, 45) ist.
6. Rückblickspiegel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plan-konkave optische Element so angeordnet ist, daß der Ort
des geringsten Abstandes der planaren Reflexionsbeschichtung von der
konkaven Spiegelvorderfläche außerhalb der Spiegelmitte liegt.
7. Rückblickspiegel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spiegelvorderfläche mit einer Antireflexbeschichtung versehen
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944425866 DE4425866A1 (de) | 1994-07-21 | 1994-07-21 | Rückblickspiegel mit erweitertem Blickfeld |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944425866 DE4425866A1 (de) | 1994-07-21 | 1994-07-21 | Rückblickspiegel mit erweitertem Blickfeld |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4425866A1 true DE4425866A1 (de) | 1996-01-25 |
Family
ID=6523799
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944425866 Withdrawn DE4425866A1 (de) | 1994-07-21 | 1994-07-21 | Rückblickspiegel mit erweitertem Blickfeld |
Country Status (1)
Country | Link |
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