Verfahren zur Visualisierung von geografischen Daten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Visualisierung von geografischen Daten mit zumindest zweidimensionalen Objekten, wobei mindestens eine Fläche der Objekte mit mindestens einer Textur belegt ist. Die Erfindung betrifft auch eine Navigationseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Stand der Technik
Aus der EP 1 508 780 Al wird eine Navigationsvorrichtung zur Führung eines Fahrzeuges vorgeschlagen, bei der in einer Anzeigeeinheit an die Fahrtroute angrenzende Objekte gegenüber übrigen Objekten in der Fahrzeugumgebung hervorgehoben dargestellt werden. So können die für die Navigation des Fahrers wichtigen Objekte in der nahen Umgebung der Fahrtroute hervorgehoben dargestellt werden, um die Orientierung des Fahrers zu erleichtern. Die Hervorhebung kann dabei durch farbliche und/oder kontrastmäßige Änderungen der Objekte erfolgen.
Dabei ist es üblich, dass die an die Fahrtroute angrenzenden Objekte dreidimensional dargestellt werden, wobei die Ansicht auf die Fahrtroute aus der Vogelperspektive erfolgt. Die Darstellung der Objekte ist dabei standardisiert, dass heißt die Objekte werden unabhängig von äußeren Faktoren wie z. B die Jahreszeit, das Wetter, die Sichtverhältnisse immer gleich dargestellt. Nachteil dabei ist, dass die in der Navigationseinrichtung dargestellte Umgebung von der realen Umgebung erheblich abweichen kann, was die Orientierung des Fahrers erschwert. So ist z. B. im Winter die reale Umgebung weiß und die Bäume ohne Blätter, während die Anzeige der Navigationseinrichtung Sonnenschein und Bäume mit grünen Blättern darstellt. Solch
gravierende Abweichungen können zu einem erheblichen Orientierungsverlust des Fahrers fuhren.
Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zur Darstellung von geografischen Daten mit zumindest zweidimensionalen Objekten anzugeben.
Die Aufgabe der Erfindung wird mit dem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß gelöst durch dynamisches Zuweisen mindestens einer der Texturen zu mindestens einer der Flächen der Objekte in Abhängigkeit von mindestens einem Eingangsfaktor.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Jahreszeit, das Datum und die Uhrzeit als Eingangsfaktoren in die Darstellung der Objekte einfließen. So können in Abhängigkeit der Jahreszeit z. B. im Winter die Bäume schneebedeckt dargestellt werden, während im Sommer die Bäume mit einer grünen Blätterpracht angezeigt werden. In Abhängigkeit der Uhrzeit kann die Darstellung der Objekte zwischen einer Tages- und Nachtansicht wechseln.
Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn bei der Zuweisung der Texturen zu den einzelnen Objekten die Parameter des Wetters und/oder der Sichtverhältnisse mit berücksichtigt werden. Als Wetter wird dabei der Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort bezeichnet. So können zum Beispiel atmosphärische Zustände wie Sonnenschein, Bewölkung, Regen, Wind, Hitze oder Kälte die Darstellung der Objekte wesentlich verändern.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Texturen für die Objekte in Abhängigkeit einer geografischen Position dargestellt werden. Dabei können die Texturen zum Beispiel anhand von landesspezifischen Gegebenheiten ausgewählt werden. Denkbar ist aber auch, dass die Auswahl der Texturen nicht nur länderabhängig ist, sondern auch regionale Besonderheiten berücksichtigt. So können z. B. Gebäude in unterschiedlichen Regionen Deutschlands unterschiedlich dargestellt werden. Ebenfalls denkbar ist die Anpassung der Darstellung der Objekte an den Stadt- und Landbereich. So werden
Objekte in einer Großstadt sicherlich anders dargestellt, als entsprechende Objekte in der Nähe eines Dorfes.
Die Texturen werden den Objekten dynamisch zugewiesen. Bei einer Änderung der Einflussfaktoren, von denen die momentane Zuweisung der Texturen abhängen, so werden ggf. den Objekten neue Texturen in Abhängigkeit der geänderten
Einflussfaktoren zugewiesen. Dabei ist es ganz besonders vorteilhaft, wenn die
Anpassung der Texturen an die neuen Einflussfaktoren erst dann erfolgt, wenn die
Veränderungen eine festgelegte Mindestdauer vorgelegen haben. Dies ist besonders sinnvoll, wenn die Veränderungen der Einflussfaktoren nur kurzfristig sind und die
Gesamtsituation in einem nur unerheblichen Maß beeinflussen.
Ebenfalls besonders vorteilhaft ist es, wenn zusätzlich zu den oben genannten Einflussfaktoren die Texturen in Abhängigkeit einer Farbgestaltung eines Innenraumes eines Fahrzeuges ausgewählt werden. Dadurch kann die Darstellung der Objekte an die
Gestaltung eines Raumes angepasst werden.
Weiterhin betrifft die Erfindung auch eine Navigationseinrichtung mit einer Anzeigeeinheit und einer Steuereinheit zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Navigationseinrichtung zum Detektieren des Wetters und/oder der Sichtverhältnisse eingerichtet ist. Dies kann z. B. dabei geschehen, dass die Navigationseinrichtung mit in einem Fahrzeug befindlichen Sensoren verbunden wird. Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Steuereinheit zum Auswählen der Texturen in Abhängigkeit der an dem Navigationsgerät eingestellten grafischen Benutzeroberfläche eingerichtet ist. Dadurch wird es möglich, die Texturen derart anzupassen, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit den beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 Schematische Darstellung eines Navigationseinrichtung mit einer Anzeigeeinheit und einer Steuereinheit.
- A -
Figur 2a Darstellung von Feldern in Abhängigkeit der Jahreszeit Sommer;
Figur 2b Darstellung von Feldern in Abhängigkeit der Jahreszeit Herbst;
Figur 3a Darstellung von Objekten als Gebäude in England;
Figur 3b Darstellung von Objekten als Gebäude in Deutschland.
Die Figur 1 lässt ein Blockdiagramm einer Navigationseinrichtung 1 mit Anzeigeeinheit
2 erkennen. Die Navigationseinrichtung 1 hat eine Steuereinheit 3 zur Routenführung in an sich bekannter Weise und Ansteuerung der Anzeigeeinheit 2. Auf der Anzeigeeinheit 2 dargestellte zwei- oder dreidimensionale Objekte werden von der Steuereinheit 3 so aufbereitet, dass Flächen der Objekte dynamisch in Abhängigkeit von der Steuereinheit 3 zugeführten Eingangsfaktoren E1- (mit i= O... N und N= Anzahl der berücksichtigten
Eingangsfaktoren) mit Texturen belegt werden. Die Gestaltung der Texturen hängt von den mindestens einem Eingangsfaktor E1- ab.
In den Figuren 2a bzw. 2b ist jeweils eine Darstellung von Feldern I Ia bzw. I Ib zu erkennen, wie sie z. B. in einem Navigationsgerät angezeigt werden. In Figur 2a wurden die Texturen zur Darstellung der Felder I Ia in Abhängigkeit der Jahreszeit Sommer gewählt. Da im Sommer die Felder grün sind, aufgrund der wachsenden Aussaat, muss dies bei der Darstellung in einem Navigationsgerät mit berücksichtigt werden. Daher wurden die Texturen für die Darstellung der Felder I Ia so gewählt, dass sie möglichst eine große Ähnlichkeit mit realen Feldern im Sommer haben.
Im Gegensatz dazu ist in Figur 3b zwar derselbe Ausschnitt der Landschaft zu erkennen, jedoch ist diese Darstellung in Abhängigkeit der Jahreszeit Herbst gewählt. Da im Herbst in der Regel die Felder gepflügt werden, muss die Darstellung eines solchen Feldes in einem Navigations- oder anderem Gerät entsprechend der Jahreszeit angepasst werden.
So kann dem Anwender eine realistische Darstellung der Umgebung angezeigt werden, um die Orientierung zu vereinfachen.
Weiterhin wäre es z. B. denkbar, dass die Felder im Winter mit Schnee bedeckt sind. Da jedoch nicht grundsätzlich im Winter Schnee liegt, ist es z. B. vorteilhaft, wenn schneebedeckte Felder im Winter nur dann angezeigt werden, wenn die entsprechenden Sensoren einen länger andauernden Schneefall detektieren. Weiterhin ist es aber auch denkbar, die Darstellung der Felder in Abhängigkeit der aktuellen Position des
Fahrzeuges anzuzeigen. So können z. B. Felder im Sommer in den Niederlanden als große Blumen- oder Tulpenfelder dargestellt werden, während sie in Deutschland als Getreide- oder Rapsfelder dargestellt werden. Auch Darstellungen in Abhängigkeit unterschiedlicher Regionen innerhalb eines Landes sind denkbar. So haben z. B. Felder im Süden Frankreichs ein durch Wein geprägtes charakteristisches Aussehen, während im
Norden Frankreichs ein ganz anderes Bild die Felder prägt.
Besonders vorteilhaft ist es zum Beispiel, wenn mittels der aktuellen Position auf die Höhe des Navigationsgerätes geschlossen werden kann, um zum Beispiel die Vegetation in Abhängigkeit der Höhe darzustellen. So sind z. B. Bäume in großer Höhe eher klein, während im Flachland eine üppige Vegetation wächst. Dies kann mit entsprechenden Texturen bei der Zuweisung zu den Objekten entsprechend berücksichtigt werden.
In Figur 3a bzw. 3b ist jeweils ein Ausschnitt aus einem Stadtviertel zu erkennen, wobei die Texturen der Objekte in Abhängigkeit eines Landes gewählt wurden. In Figur 3a ist daher zu erkennen, dass die Texturen für die Häuserfassaden 21a in der Farbe weiß gewählt wurden. Dadurch wird das Stadtbild durch einheitliche Häuserfassaden bei der Darstellung in einem Navigationsgerät geprägt. In Figur 3b ist der gleiche Stadtausschnitt zu erkennen, jedoch sind hier für die Hausfassaden farbige Texturen verwendet worden. Der Anwender erhält somit in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Darstellungen der Innenstädte. Denkbar wäre jedoch auch, dass die Darstellung der Gebäude regional bedingt erfolgt. So werden z. B. in der einen Region Häuser mit Reetdach dargestellt, während in anderen Regionen eher Fachwerkhäuser zu finden sind, wodurch eine wesentlich genauere Abbildung der Umwelt erreicht wird.