EP1948334B1

EP1948334B1 - Heisswachsen von schibelägen mit schiwachs

Info

Publication number: EP1948334B1
Application number: EP06804389A
Authority: EP
Inventors: Manfred Stadler; Fritz Url; Herbert Weiss; Ernst Groiss
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-11-15
Filing date: 2006-11-13
Publication date: 2009-09-23
Anticipated expiration: 2026-11-13
Also published as: DE502006004938D1; AT503012B1; WO2007056783A1; EP1948334A1; AT503012A4; ATE443551T1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Heißwachsen von Schibelägen mit Schiwachs, wobei der auf einem Schi befindliche Schibelag zusammen mit diesem auf eine gegenüber der Umgebungstemperatur erhöhte Objekttemperatur erwärmt und das Schiwachs auf den Belag aufgebracht wird, wobei vor dem Aufbringen des Wachses in einem Vorbehandlungsschritt der Schi mit dem darauf befindlichen Schibelag als Ganzes während einer vorbestimmbaren Vorbehandlungs-Zeitspanne, die mehr als 15 Minuten beträgt, konstant auf der erhöhten Objekttemperatur gehalten wird, die größer oder gleich 40 °C beträgt, und nach Ende der Vorbehandlungs-Zeitspanne das Schiwachs auf den erwärmten Schibelag aufgebracht wird, wobei in einem Nachbehandlungsschritt der Schi mit dem bereits gewachsten Schibelag während einer Nachbehandlungs-Zeitspanne auf der erhöhten Objekttemperatur gehalten wird.
Der Schibelag bildet die Lauffläche eines Schis und besteht bei modernen Schiern hauptsächlich aus Polyethylen, da dieses Material Ober einen sehr niedrigen Reibungskoeffizienten für unterschiedlichste Schneearten verfügt. Viele der aus Polyethylen bestehenden Schibeläge beinhalten einen Rußanteil und werden als Graphitbeläge bezeichnet. Polyethylen hat an seiner Oberfläche eine Vielzahl von feinen Poren, die sich beim Erwärmen des Schibelags mit einem Wachseisen ausdehnen und mit dem flüssig gemachten Schiwachs füllen, wodurch die Haltbarkeit des Schiwachses auf dem Schibelag gesteigert wird.
Schiwachs wird zur Verbesserung der Laufeigenschaften des Schis meistens heiß aufgetragen und nach dem Abkühlen wird das überschüssige Wachs mit einer Abziehklinge abgezogen und der Schibelag gebürstet, gegebenenfalls wird er mit einer Struktur versehen. Für professionelle Anwendungen erfolgt dies in mehreren Schritten, um eine möglichst stabile Wachsversiegelung der Belagsoberfläche zu erzielen.
Beim Aufbringen des Schiwachses auf den Schibelag besteht die Schwierigkeit darin, die richtige Temperatur des Wachseisens einzustellen, um einerseits ein möglichst tiefes Eindringen des Wachses zu ermöglichen und andererseits eine Überhitzung des Schibelages zu verhindern, da sonst irreversible Schäden in der Belagsoberfläche drohen, weiche eine Beeinträchtigung der Fahreigenschaften mit sich bringen.
Bisher angewandte Verfahren zum Heißwachsen sind sehr zeitaufwendig und nur in mühsamer Handarbeit durchzuführen.
Im Internet-Artikel "Wachsen bei Neuski?" (31. August 2005) wird ein Toko-Thermobag für das Eindringenlassen von Schiwachs in einen Schibelag bei erhöhten Temperaturen für mehrere Schier erwähnt, welcher über ein Ventilationssystem verfügt. Es wird angegeben, dass die typische Verweildauer der Schier im Thermobag zwischen vier und sechs Stunden beträgt.
Weitere Internet-Seiten, die sich mit dem Toko-Thermobeg befassen, sind "Waxen mit Thermo Bag" (15.Januar 2003), "Toko Thermo Bag" (5. November 2002) Die angegebene Verweilzeit der Schier im Thermo Bag ist sechs bis acht Stunden bei einer Temperatur von 62°C.
Im Intemet-Artikel "Temperbox - Die neue Wachstechnologie" (6. September 2006) ist eine gleichmäßige Erwärmung des Schibelages bei einer Temperboxtemperatur von 75°C und einer Einwirkzeit von 70 Stunden beschrieben.
Schließlich ist in der DE 38 33 103 A1 eine Einrichtung zum automatischen Wachsen von Schiern offenbart, in der die Schier in einer kastenförmigen Vorrichtung auf einer Halterungseinrichtung aufgelegt sind und eine Vorrichtung zum Aufbringen von Wachs vorgesehen ist. Es wird Gleitwachs aufgetragen und die Lauffläche mit einer Heizquelle, z.B. einem Heißluftgebläse, einer Heizflamme oder einem Heizstrahler erwärmt. Die genannten Heizquellen sind auf eine herkömmliche lokale, kurzzeitige Erwärmung des Schibelages gerichtet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem eine Vereinfachung des Wachsaufbringens und eine deutliche Erhöhung der einbringbaren Wachsmenge und des Wachseinbringens in den Schibelag erzielt werden kann.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein eingangs genanntes Verfahren anzugeben, mit dem eine möglichst dauerhafte und stabile Wachsschicht bei schonender Behandlung des Schibelages erzeugt werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass während des Nachbehandlungsschrittes eine oder mehrere Abkühlphasen durch Absenken der Objekttemperatur auf eine Abkühltemperatur und anschließendes Zurückführen auf die erhöhte Objekttemperatur durchlaufen werden.
Durch dieses kurzzeitige Abkühlen von der erhöhten Objekttemperatur wird eine vorübergehende Verdickung bzw. Viskositätserhöhung hervorgerufen, die eine Haftungsverbesserung des Wachses innerhalb der Poren bewirkt.
Dabei kann die Abkühltemperatur, die während der kurzzeitigen Abkühlphase eingestellt wird, zwischen 30 °C und 70 °C, vorzugsweise 45 °C betragen.
Im Rahmen von Versuchen konnte festgestellt werden, daß es durch das Halten des Schis auf der erhöhten Objekttemperatur zu einem Öffnen der Poren des Schibelages kommt und dadurch Wachs in einem weitaus größeren Ausmaß als bisher üblich in die Oberfläche des Schibelages eindringen kann, was eine stabile und dauerhafte Wachsschicht auf dem Belag zur Folge hat. Verbesserte Fahr- und Gleiteigenschaften sind auf diese Weise erzielbar.
Es wird vor dem Aufbringen der Wachsschicht die erhöhte Objekttemperatur gehalten und es geschieht dies nach dem Wachsvorgang. Es ist eine Erhöhung der Eindringtiefe zu beobachten.
Bedingt durch die gegenüber herkömmlichen Verfahren deutlich gesteigerte Wachsaufnahme reduziert sich nicht nur die für das Heißwachsen erforderliche Zeit, sondern es kann der Verschleiß der gewachsten Belagsoberfläche deutlich herabgesetzt werden, sodaß ein Nachwachsen erst nach bedeutend längerer Gebrauchszeit des Schis erforderlich ist. Anders gesagt bedeutet dies eine vielfach erhöhte Standzeit der idealen Gleiteigenschaft des vorbehandelten Schis. Kombiniert mit einem präzisen Belagsschliff entstehen bei entsprechender weiterführender Wachspflege praktisch keine sonst üblichen "trockenen, weißen" also porösen, brüchigen Belagsflächen mehr.
Der durch das erfindungsgemäße Verfahren erreichbare extrem hohe Wachs- und Sättigungsgrad für alle gängigen Schibeläge erlaubt gegenüber auf herkömmliche Weise gewachsten Schiern stark verbesserte Gleiteigenschaften, die bei schnellen Disziplinen des alpinen Schilaufs mit bedeutenden Verbesserungen der Laufzeiten einhergehen.
Es wird vor dem Aufbringen des Wachses im Vorbehandlungsschritt der Schi mit dem darauf befindlichen Schibelag als Ganzes während einer vorbestimmbaren Vorbehandlungs-Zeitspanne konstant auf der erhöhten Objekttemperatur gehalten, die größer oder gleich 40 °C beträgt, und nach Ende der Vorbehandlungs-Zeitspanne das Schiwachs auf den erwärmten Schibelag aufgebracht.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann im Nachbehandlungsschritt das Aufheizen auf die erhöhte Objekttemperatur innerhalb einer vorbestimmten Aufheiz-Zeitspanne durchgeführt werden, die zwischen 30 Minuten und 7 Stunden beträgt. Somit wird innerhalb dieses angegebenen Zeit-Bereiches der aufgeheizte Schi vor einer Beschädigung geschützt und zugleich wird der Temperaturübergangszeitraum auf einen praktikablen Wert beschränkt.
In besonders bevorzugter Weise kann eine Aufheiz-Zeitspanne von 60 Minuten für den Zweck des Aufheizvorganges geeignet sein.
Die Gefahr der Überhitzung des Schibelages durch eine zu heiße Wachseisentemperatur tritt nicht auf, da das Schiwachs auf eine bereits erwärmte Belagsoberfläche aufgebracht werden kann.
Die Nachbehandlungs-Zeitspanne kann bevorzugt zwischen zwei und hundert Stunden betragen. Als besonders bevorzugt hat sich eine Nachbehandlungs-Zeitspanne von siebzig Stunden erwiesen, da hier ein Maximum der Wachseindringtiefe nachgewiesen werden konnte.
Die Nachbehandlungs-Zeitspanne kann größer als die Vorbehandfungs-Zeitspanne sein, vorzugsweise mehrere Stunden betragen.
In bevorzugter Weise wird der Vorbehandlungsschritt in einer geschlossenen Kammer durchgeführt, und danach das Schiwachs außerhalb der Kammer auf den Schibelag aufgebracht.
Die Objekttemperaturen und Vorbehandlungs-Zeitspannen können dabei über weite Bereiche variieren.
Eine sehr gutes Wachseindringverhalten kann gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dadurch erzielt werden, daß die Objekttemperatur in einem Bereich zwischen 40 °C und 60 °C liegt.
Weiters kann die Vorbehandlungs-Zeitspanne bevorzugt in einem Bereich von 15 Minuten bis 60 Minuten liegen, um eine weitestgehende Öffnung der Belagsporen zu erhalten, welche die Wachsaufnahme fördert.
Um von einer weiteren Qualitätssteigerung der auf dem Schibelag aufgebrachten Wachsschicht profitieren zu können, kann nach dem Aufbringen des Schiwachses der Behandlungsschritt des Erwärmens des Schis mit dem Schibelag auf die vorbestimmte Objekttemperatur und des Haltens der Objekttemperatur während der vorbestimmbaren Behandlungs-Zeitspanne einmal durchgeführt oder gegebenenfalls mehrmals wiederholt werden.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann die erhöhte Objekttemperatur im Nachbehandlungsschritt zwischen 50°C und 80°C, vorzugsweise 75 °C betragen. Im vorgenannten Temperaturbereich ergibt sich eine besonders hohe Eindringtiefe für das Schiwachs.
Einen gewissen Einfluß auf das Ergebnis des erfindungsgemäßen Heißwachsverfahrens hat auch die Geschwindigkeit, mit der das Anheben der Objekttemperatur erfolgt.
Die Aufgabe der Erfindung wird ferner bei einer Vorrichtung zum Wärmebehandeln von Schiern mit Schibelägen für das Heißwachsen eines Schibelages mit einer Temperaturregelungs-Kammer zur Aufnahme zumindest eines Schis mit Schibelag, wobei die Temperatur innerhalb der Temperaturregelungs-Kammer konstant einstellbar ist, und eine Vorrichtung zur Zwangsbewegung von erwärmter Luft zur Temperaturkonstanthaltung innerhalb der Temperaturregefurigs-Kammer vorgesehen ist, dadurch gelöst, dass die Vorrichtung zur I-uft-Zwangsbewegung durch ein steuerbares Warmluft-Umwälzsystem gebildet ist, wobei in einem Endbereich der Temperaturregelungs-Kammer die erwärmte Luft über eine Zuströmöffnung in das Innere der Temperaturregelungs-Kammer eingebracht wird, welche diese in Längsrichtung durchströmt, um am anderen Ende der Temperaturregelungs-Kammer wieder abgesaugt und rückgeführt zu werden, und wobei innerhalb der Temperaturregelungs-Kammer ein oder mehrere Temperatur-Sensoren angeordnet sind, die mit einer Steuerschaltung verbunden sind, welche das steuerbare Warmluft-Umwälzsystem steuert.
Über die Warmluftsteuerung kann eine sehr genaue Temperaturregelung und damit über die gesamte Lauffläche gleichbleibende Porenöffnungsweiten garantiert werden.
Auf diese Weise läßt sich die erfindungsgemäße Temperatur-Vorbehandlung präzise und reproduzierbar anwenden.
Weiters wird die Aufgabe der Erfindung bei einer Vorrichtung zum Wärmebehandeln von Schiern mit Schibelägen für das Heißwachsen eines Schibelages mit einer Temperaturregelungs-Kammer zur Aufnahme zumindest eines Schis mit Schibelag, wobei die Temperatur innerhalb der Temperaturregelungs-Kammer konstant einstellbar ist, dadurch gelöst, dass die Temperaturregelungs-Kammer in einem Werktisch unterhalb der Arbeitsfläche des Werktisches eingebaut ist.
Es lässt sich auf diese Weise ein besonders rationeller und effizienter Arbeitsablauf während des Heißwachsens erreichen.
Um mehrere Schier gleichzeitig einer Temperatur-Vorbehandlung unterziehen zu können, können in der Temperaturregelungs-Kammer mehrere Halterungen zur Auflage von Schiern vorgesehen sein.
Eine übersichtliche und für den Anwender komfortable Unterbringung der Schier kann erreicht werden, indem gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Auflagehalterungen in übereinander angeordneten Ebenen vorgesehen sind.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Temperaturregelungs-Kammer eine seitliche Schwenktür aufweist, und daß die Auflagehalterungen bei geöffneter Schwenktür aus der Temperaturregelungs-Kammer ausfahrbar sind.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels eingehend erläutert. Es zeigt dabei

Fig. 1 eine Schrägrißdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im leeren, geöffneten Zustand mit herausgefahrenen Schihalterungen;
Fig. 2 eine Schrägrißdarstellung der Ausführungsform gemäß Fig. 1 im geöffneten, mit Schiern beladenen Zustand;
Fig.3 ein Temperatur-Zeitdiagramm zur Veranschaulichung einer Vorbehandlung von Schiern gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig.4 ein Temperatur-Zeitdiagramm zur Veranschaulichung einer Nachbehandlung von Schiern gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig.5 ein Temperatur-Zeitdiagramm zur Veranschaulichung einer Nachbehandlung von Schiern gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Fig. 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Wärmebehandeln von Schiern 4 und darauf befindlichen Schibelägen 6, die durch eine Temperatur-Kammer 3 zur Aufnahme derselben gebildet ist, wobei die Temperatur innerhalb der Temperatur-Kammer 3 konstant einstellbar ist.
In der Temperaturregelungs-Kammer 3 sind mehrere Halterungen 5 zur Auflage von Schiern 4 vorgesehen. Die Auflagehalterungen 5 sind dabei in übereinander angeordneten Ebenen als Rahmen ausgebildet, auf denen die Schier 4 mit ihrer Oberseite aufliegen können, wobei die Schier von heißer Luft ungehindert umströmt werden können.
Die Bauweise der Temperaturregelungs-Kammer 3 kann den Gegebenheiten beliebig angepaßt werden und unterliegt bis auf die ausreichende Größe zur vollständigen Aufnahme der vorzubehandelnden Schier 4 keinen Einschränkungen.
Folgende Abmessungen können z.B. verwirklicht sein:

Außen Länge: 240 cm, Tiefe: 84 cm, Höhe: 115 cm

Innen Länge: 216 cm, Tiefe: 50 cm, Höhe: 43 cm
Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Temperaturregelungs-Kammer 3 eine seitliche Schwenktür 7 auf, die nach unten weggeschwenkt werden kann, sodaß sie den seitlichen Zugang zur Temperaturregelungs-Kammer 3 ermöglicht. Die Auflagehalterungen 5 sind bei geöffneter Schwenktür 7 aus der Temperaturregelungs-Kammer 3 ausfahrbar, sodaß auch die Entnahme der weiter hinten angeordneten Schier 4 keine Probleme bereitet. In die Temperaturregelungs-Kammer 3 gemäß Fig. 1 und 2 können bis zu 12 Paar Schier untergebracht werden.
Innerhalb der Temperaturregelungs-Kammer 3 ist ein in Fig. 1 und 2 steuerbares Warmluft-Umwälzsystem zur Temperaturkonstanthaltung vorgesehen, welche das Einstellen einer konstanten Temperatur über einen längeren Zeitraum hinweg ermöglicht.
Über ein Steuerpult 10 ist eine freie Zeitablaufprogrammierung mittels einer Steuerschaltung durchführbar. Zur Temperaturüberwachung sind ein oder mehrere Temperatur-Sensoren in der Temperaturregelungs-Kammer 3 angeordnet, die mit der Steuerschaltung verbunden sind, welche das steuerbare Warmluft-Umwälzsystem steuert. In einem Endbereich der Temperaturregelungs-Kammer 3 wird erwärmte Luft über eine Zuströmöffnung in das Innere der Temperaturregelungs-Kammer 3 eingebracht, welche diese in Längsrichtung durchströmt, um am anderen Ende der Kammer 3 wieder abgesaugt und rückgeführt zu werden. Damit kann eine nur sehr geringen Schwankungen unterliegende Temperaturregelung vorgenommen werden.
Das Konstanthalten der Temperatur im Inneren der Temperaturregelungs-Kammer 3 kann aber auch davon abweichend auf andere bekannte Art und Weise realisiert werden.
Besonders vorteilhaft ist, wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 gezeigt, die Temperaturregelungs-Kammer 3 in einem Werktisch 8 unterhalb einer Arbeitsfläche 2 des Werktisches 8 eingebaut. Jeder zu wachsende Schi kann der Temperaturregelungs-Kammer 3 entnommen werden, um ihn zu bearbeiten.
Das Verfahren zum Heißwachsen von Schibelägen mit Schiwachs wird ausgeführt, indem der auf einem Schi befindliche Schibelag zusammen mit diesem auf eine gegenüber der Umgebungstemperatur erhöhte Objekttemperatur erwärmt und das Schiwachs auf den Belag aufgebracht wird.
Erfindungsgemäß wird der Schi 4 als Ganzes vor und/oder nach dem Aufbringen des Schiwachses jeweils während einer Zeitspanne, die mehr als 15 Minuten beträgt, auf der erhöhten Objekttemperatur, welche größer oder gleich 40.°C beträgt, gehalten.
Das damit während der Wärmebehandlung erzielbare Öffnen der Poren bewirkt ein tiefes Eindringen des Wachses. Dabei kann diese Wärmebehandlung entweder nur vor dem Wachsen oder nur nach dem Wachsen aber auch vorher und nachher angewandt werden.

Wärme-Vorbehandlung:

Vor dem Aufbringen des Wachses wird in einem Vorbehandlungsschritt der Schi 4 mit dem darauf befindlichen Schibelag als Ganzes während einer vorbestimmbaren Vorbehandlungs-Zeitspanne konstant auf der Objekttemperatur gehalten, die größer oder gleich 40 °C beträgt. Nach Ende der Vorbehandlungs-Zeitspanne wird das Schiwachs auf den erwärmten Schibelag aufgebracht.
Das geschieht in der Praxis so, daß der Vorbehandlungsschritt in der geschlossenen Temperaturregelungs-Kammer 3 durchgeführt wird, und das Schiwachs außerhalb der Temperaturregelungs-Kammer 3 auf den Schibelag 6 aufgebracht wird.
Die Objekttemperatur wird dabei bevorzugt in einem Bereich zwischen 40 °C und 60 °C über einen Zeitraum von 15 Minuten bis 60 Minuten konstant gehalten. In Fig. 3 ist eine Vorbehandlung bei einer Objekttemperatur Tvor = 45 °C über einen Zeitraum tvor = 40 Minuten gezeigt.
Sobald die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführte Vorbehandlung ausgeführt worden ist, kann der vorbehandelte Schi unter Anwendung eines Wachseisens oder einer Wachsaufrollvorrichtung heißgewachst werden, z.B. Heißwachsen mit feinmolekularem Basispräparations-Schiwachs BP88 od. dgl.

Wärme-Nachbehandlung mit Abkühlphasen :

In einem Nachbehandlungsschritt wird der Schi mit dem bereits gewachsten Schibelag während einer Nachbehandlungs-Zeitspanne auf der erhöhten Objekttemperatur gehalten, wobei die Nachbehandlungs-Zeitspanne größer als die Vorbehandlungs-Zeitspanne, vorzugsweise mehrere Stunden ist.
Die Nachbehandlungs-Zeitspanne kann zwischen zwei und hundert Stunden, vorzugsweise ein Ausmaß von siebzig Stunden betragen.
In Fig.4 ist eine Wärme-Nachbehandlung bei einer Objekttemperatur Tnach = 75 °C, die im bevorzugten Bereich von 50 °C bis 90 °C liegt, über eine Nachbehandlungs-Zeitspanne tnach = 70 Stunden gezeigt.
Im Nachbehandlungsschritt wird das schonende Aufheizen auf die erhöhte Objekttemperatur innerhalb einer vorbestimmten Aufheiz-Zeitspanne ta = 60 Minuten durchgeführt wird, die beispielsweise zwischen 30 Minuten und 7 Stunden betragen kann.
Messungen haben gezeigt, daß bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens etwa eine Verdreifachung der Eindringtiefe des Schiwachses festgestellt werden kann. Im Vergleich zu einer Eindringtiefe von 0,12 mm bei bisherigen Heißwachsverfahren nach zehnmaligem Heißwachsen ergibt sich für das erfindungsgemäße Verfahren eine Eindringtiefe von 0,38 mm, wenn die erfindungsgemäße Vorbehandlung z.B über eine Zeitspanne von 70 Stunden bei ca. 75°C Objekttemperatur gedauert hat. Durch die große Wachseindringtiefe ergibt sich eine große Zeitersparnis gegenüber dem herkömmlichen Wachsen. Meßobjekt waren Beläge der Type Oculen 10 und UHM 5000.
Nach dem Aufbringen des Schiwachses kann der Nachbehandlungsschritt des Erwärmens des Schis mit dem Schibelag auf die vorbestimmte Objekttemperatur und des Haltens der Objekttemperatur während der vorbestimmbaren Vorbehandlungs-Zeitspanne einmal oder mehrmals wiederholt werden, um mehrere Wachsaufbringungsvorgänge durchzuführen.
Der Nachbehandlungsschritt wird durch zwischenzeitliches Abkühlen unterbrochen, um den intensiven Kontakt zwischen Schiwachs und Poren zu fördern.
Wie in Fig.5 anhand eines Beispiels gezeigt ist, werden während des Nachbehandlungsschrittes eine oder mehrere, im Beispiel konkret zwei Abkühlphasen durch Absenken der erhöhten Objekttemperatur Tnach auf eine. Abkühltemperatur Tab und anschließendes Zurückführen auf die erhöhte Objekttemperatur Tnach durchlaufen. Die Abkühltemperatur beträgt dabei im gezeigten Beispiel zwischen 30 °C und 70 °C, konkret 45 °C.

Claims

Verfahren zum Heißwachsen von Schibelägen mit Schiwachs, wobei der auf einem Schi befindlichen Schibelag zusammen mit diesem auf eine gegenüber der Umgebungstemperatur erhöhte Objekttemperatur erwärmt und das Schiwachs auf den Belag aufgebracht wird, wobei vor dem Aufbringen des Wachses in einem Vorbehandlungsschritt der Schi mit dem darauf befindlichen Schibelag als Ganzes während einer vorbestimmbaren Vorbehandlungs-Zeitspanne, die mehr als 15 Minuten beträgt, konstant auf der erhöhten Objekttemperatur gehalten wird, die größer oder gleich 40 °C beträgt, und nach Ende der Vorbehandlungs-Zeitspanne das Schiwachs auf den erwärmten Schibelag aufgebracht wird, wobei in einem Nachbehandiungsschritt der Schi mit dem bereits gewachsten Schibelag während einer Nachbehandlungs-Zeitspanne auf der erhöhten Objekttemperatur gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass während des Nachbehandlungsschrittes eine oder mehrere Abkühlphasen durch Absenken der Objekttemperatur auf eine Abkühltemperatur und anschließendes Zurückführen auf die erhöhte Objekttemperatur durchlaufen werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abkühltemperatur zwischen 30 °C und 70 °C, vorzugsweise 45 °C beträgt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorbehandlungsschritt in einer geschlossenen Kammer durchgeführt wird, und daß das Schiwachs außerhalb der Kammer auf den Schibelag aufgebracht wird.
Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Objekttemperatur in einem Bereich zwischen 40 °C und 60 °C liegt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlungs-Zeitspanne 15 Minuten bis 60 Minuten beträgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlungs-Zeitspanne größer als die Vorbehandlungs-Zeitspanne, vorzugsweise mehrere Stunden ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Plachbehandlungs-Zeitspanne zwischen zwei und hundert Stunden beträgt.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlungs-Zeitspanne siebzig Stunden beträgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhte Objekttemperatur im Nachbehandlungsschritt zwischen 50°C und 80°C, vorzugsweise 75 °C beträgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Nachbehandlungsschritt das Aufheizen auf die erhöhte Objekttemperatur innerhalb einer vorbestimmten Aufheiz-Zeitspanne durchgeführt wird, die zwischen 30 Minuten und 7 Stunden beträgt.
Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheiz-Zeitspanne 60 Minuten beträgt.
Vorrichtung zum Wärmebehandeln von Schiern mit Schibelägen für das Heißwachsen eines Schibelages (6) mit einer Temperaturregelungs-Kammer (3) zur Aufnahme zumindest eines Schis (4) mit Schibelag (6), wobei die Temperatur innerhalb der Temperaturregelungs-Kammer (3) konstant einstellbar ist, und eine Vorrichtung zur Zwangsbewegung von erwärmter Luft zur Temperaturkonstanthaltung innerhalb der Temperaturregelungs-Kammer (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Luft-Zwangsbewegung durch ein steuerbares Warmluft-Umwälzsystem gebildet ist, wobei in einem Endbereich der Temperaturregelungs-Kammer (3) die erwärmte Luft über eine Zuströmöffnung in das Innere der Temperaturregelungs-Kammer (3) eingebracht wird, welche diese in Längsrichtung durchströmt, um am anderen Ende der Temperaturregelungs-Kammer (3) wieder abgesaugt und rückgeführt zu werden, und daß innerhalb der Temperaturregelungs-Kammer (3) ein oder mehrere Temperatur-Sensoren angeordnet sind, die mit einer Steuerschaltung verbunden sind, welche das steuerbare Warmluft-Umwälzsystem steuert.
Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturregelungs-Kammer (3) in einem Werktisch (8) unterhalb der Arbeitsfläche (2) des Werktisches (8) eingebaut ist.
Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Temperaturregelungs-Kammer (3) mehrere Halterungen (5) zur Auflage von Schiern (6) vorgesehen sind.
Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagehalterungen (5) in übereinander angeordneten Ebenen vorgesehen sind.
Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturregelungs-Kammer (3) eine seitliche Schwenktür (7) aufweist, und daß die Autiagehalterungen (5) bei geöffneter Schwenktür (7) aus der Temperaturregelungs-Kammer (3) ausfahrbar sind.