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Die Erfindung betrifft eine Wege- oder Straßensperre für Fahrzeuge, insbesondere zum Sperren von Ein- und Ausfahrten oder Engstellen, mit einem in eine Vertiefung des Fahruntergrundes einsetzbaren Kasten oder Rahmen, mit einem durch einen Antrieb um eine horizontale Achse verschwenkbaren Plattenelement, das in der Offenstellung der Wege- oder Straßensperre bündig mit dem Fahruntergrund abschließt und das in der Sperrstellung als Sperrelement dient und in dieser Sperrstellung in einer nach oben verschwenkten Schrägstellung fixiert ist.
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Wege- oder Straßensperren für Fahrzeuge dienen unter Anderem zum Absperren von Ein- und Ausfahrten oder Engstellen. Aus der
DE 28 06 013 C2 ist beispielsweise eine Wege- oder Straßensperre für Fahrzeuge bekannt, bei der in einem Vertiefung des Fahruntergrundes ein Kasten oder Rahmen einsetzbar ist, an welchem ein durch einen Antrieb verschwenkbarer Deckel angelenkt ist. Dieser Deckel verläuft in der Offenstellung der Sperre bündig mit dem Fahruntergrund und ist in der Sperrstellung als Sperrelement fixiert. An der Deckelunterseite Ist eine Schürze befestigt, die zusammen mit dem Deckel in der Sperrstellung der Sperre als Abdeckung der Vertiefung dient.
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Derartige Typen von Durchfahrtssperren werden auch als Roadblocker bezeichnet. Diese Durchfahrtssperren oder Wege- und Straßensperren werden jeweils einbetoniert, um ein gewaltsames Betreten des entsprechenden Gebietes etwa durch durchfahrende Lastkraftwagen etc. zu unterbinden. Das Einbetonieren des Rahmens oder Kastens sorgt für die Verankerung in dem umgebenden Boden und stützt so die Schürze davor, durch die Anprallwucht möglicherweise mit samt der Durchfahrtssperre herausgerissen oder überrollt zu werden.
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Derartige Durchfahrtssperren werden häufig auch benötigt, um etwa militärische Einrichtungen zu schützen. Auch bei Großveranstaltungen, etwa Sportfesten, oder auch bei Veranstaltungen, bei denen ein gewaltsames Eindringen von grö-ßeren Kraftfahrzeugen zu befürchten ist oder auf jeden Fall abgewehrt werden muss, werden derartige Roadblocker oder Durchfahrtssperren eingesetzt.
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Diese Maßnahmen werden häufig nur für kurze Zeit oder für einige. Monate in einem bestimmten Bereich benötigt, etwa bei militärischen Einrichtungen, die sich nur vorübergehend an einem bestimmten Ort befinden und danach verlegt oder aufgelöst werden; ebenso beispielsweise auch bei Katastropheneinsätzen, bei denen es vorübergehend erforderlich ist, den Zutritt zu gewissen Bereichen vorübergehend nur nach Kontrolle zu ermöglichen.
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Wird die militärische Einrichtung verlegt, ist der Katastropheneinsatz beendet oder muss die Großveranstaltung nicht mehr weiter geschützt werden, verbleibt die Durchfahrtssperre an Ort und Stelle, wird auf unkontrollierten Durchgang, also auf permanente Offenstellung geschaltet und nicht mehr benutzt.
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Ein Herausnehmen der Durchfahrtssperren würde eine Lösung des Kastens oder Rahmens mit samt den Aufbauten aus dem Beton benötigen und ist daher unwirtschaftlich. Vielfach stören allerdings die hinterlassenen Einrichtungen in der Umgebung.
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Aufgabe der Erfindung ist dem gegenüber, eine Möglichkeit vorzuschlagen, derartige Durchfahrtssperren leichter entfernbar zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäße Wege- oder Straßensperre dadurch gelöst, dass der Kasten oder Rahmen als Container aufgebaut ist, dass der Innenraum des Containers den Antrieb für das Plattenelement und die in der Offenstellung der Sperre unterhalb des Fahruntergrundes befindlichen Elemente des Sperrelementes aufnimmt, dass ein Teilvolumen des Innenraumes des Containers zur Aufnahme von Aushub aus dem Gelände vorgesehen ist und dass der Container mit der Wege- oder Straßensperre transportabel und nach einer Verbringung an einen anderen Ort wieder verwendbar ausgestaltet ist.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, einen Container möglichst von genormter Größe zu verwenden und diesen mit einer Durchgangssperre auszurüsten. Der Container wird also überfahrbar gestaltet, seine Deckseite aber mit den Einrichtungen der Durchgangssperre versehen. Das Innere des Containers kann dabei zur Aufnahme der Aggregate und Antriebe dienen.
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Der erfindungsgemäß ausgestaltete Container samt Wege- und Straßensperre kann jetzt ganz einfach wie üblich mit Schiffen und Lastkraftwagen wie jeder andere genormte Container befördert werden. Am Einsatzort wird er dann entsprechend nach Erdaushub eingegraben, bis er mit dem Erdboden abschließt und wird dann an EIeEctrik und Wasserzufuhr angeschlossen und kann benutzt werden. Dabei wird der entstehende Erdaushub dazu verwendet, bestimmte Teilvolumen des Containers zu befüllen. Dadurch erhält der Container eine so erhebliche Beschwerung, dass jedes Einbetonieren nicht mehr erforderlich ist. Die für das Aus- und Einfahren der Sperrelemente erforderlichen Volumenbereiche werden dabei ausgespart.
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In Ausführungsformen der Erfindung hat sich schon ergeben, dass die Füllmengen in einem derartigen Container beispielsweise 10.000 kg erreichen können. Zusammen mit einem Containergewicht von etwa 2.700 kg und einem Gewicht des Sperrelementes von etwa 4.000 kg kann eine derartige Wege- oder Straßensperre für Fahrzeuge problemlos auch sehr große Fahrzeuge stoppen und an der Durchfahrt hindern.
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Besonders bevorzugt werden Container verwendet, die einer Iso-Norm entsprechen. In einer alternativen Ausführungsform werden die Abmessungen so gewählt, dass zwei übereinander gesetzte und mit Sperrelementen sowie weiteren erfindungsgemäßen Aggregaten ausgerüstete Container übereinander gemeinsam einer Iso-Norm entsprechen.
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Bei beiden Varianten ist es problemlos möglich, die erfindungsgemäßen Wege- oder Straßensperren gemeinsam mit beliebigen anderen Containern etwa auf Schiffen zu transportieren, um sie beispielsweise möglichst kurzfristig in Katastrophengebiete schaffen zu können. Auch können übliche Containertransportfahrzeuge eingesetzt werden, um je nach eingesetzter Alternative entweder einen oder beispielsweise zwei Container entsprechend dorthin zu verbringen, wo sie benötigt werden.
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Soll die Kontrollstelle verlegt werden, wird der Container einfach wieder ausgegraben und mit einem Lastkraftwagen abtransportiert. Besondere oder ungewöhnliche Maßnahmen müssen dabei nicht getroffen werden, da im Falle der Verlegung etwa eines Lagers ja eine große Zahl weiterer Container ebenfalls transportiert werden muss.
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Herkömmlich konnten die einbetonierten Anlagen praktisch nicht mehr entfernt werden. Zum Einen ist dies aus Kostengründen natürlich nachteilig, zum Anderen ist das Stehen lassen von nicht mehr benötigten Durchfahrtssperren natürlich auch ein Verkehrsrisiko und eine optisch nicht gewünschte Beeinträchtigung der Gegend.
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Da die Container über eine große Menge an Leerraum verfügen und der zu ihrem Eingraben entfernte Erdaushub wieder zur Verfügung steht, erhalten sie durch Wiederbefüllung des Innenraums mit dem Erdaushub zugleich die benötige Schwere, um die Aufbauten entsprechend zu stabilisieren und so dafür zu sorgen, dass trotz der fehlenden Einbetonierung auch der Anprall von Lastkraftwagen gegen die Durchgangssperren problemlos abgefangen werden kann.
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Im Folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Wege- oder Straßensperre in Sperrstellung;
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform aus Figur 1, gesehen aus einer anderen Richtung;
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Eine in der Figur 1 näher dargestellte Ausführungsform einer Wege- oder Straßensperre weist einen Container 10 auf, der eine Unterseite 11, eine Oberseite 12, zwei Längsseiten 13 und 15 sowie zwei Schmalseiten 14 und 16 besitzt.
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Der Container 10 entspricht beispielsweise in der dargestellten Ausführungsform einem üblichen Container von 20 Fuß Länge nach lso-Norm, wobei seine Höhe allerdings nur der Hälfte der zugehörigen Iso-Norm entspricht. Zwei Obereinander gestellte Container in Offenstellung würden also genau den Abmessungen eines Containers nach Iso-Norm entsprechen.
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Die Oberseite 12 des Containers 10 ist nun besonders ausgestattet. In ihr ist eine Teilfläche dieser Oberseite als bewegliches Plattenelement 20 ausgestaltet. Dieses Plattenelement 20 ist um eine horizontale, parallel zu den Längsseiten 13 und 15 des Containers 10 verlaufende Achse 21 schwenkbar. Befindet sich die dargestellte Wege- oder Straßensperre in ihrer Offenstellung, so schließt das Plattenelement 20 bündig mit der Oberseite 12 des Containers 10 ab. In der dargestellten Sperrstellung dagegen ist das Plattenelement 20 um seine horizontale Achse 20 um einen Winkel von beispielsweise 30 Grad bis 45 Grad aufwärts geschwenkt und dort fixiert.
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Man erkennt in diesem Zusammenhang eine Schürze 30, die in der Offenstellung der Wege- oder Straßensperre unterhalb der Oberfläche 12 innerhalb des Innenraumes 17 des Containers 10 versenkt ist, in der dargestellten Sperrstellung dagegen die von dem aufwärts geschwenkten Plattenelement 20 aufgespannte Zylinderfläche bildet beziehungsweise abdeckt.
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Die Schürze 30 kann auch seitlich mit Elementen 31, 32 ausgerüstet sein, die dafür sorgen, dass auch in der Sperrstellung der Wege- oder Straßensperre mit aufgeschwenktem Plattenelement 20 der gesamte Innenraum des Containers von außen unzugänglich bleibt und nun durch die Schürze 30 mit den beiden Elementen 31, 32 verschlossen wird.
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Würde der Container 10 mit seinen Aufbauten im Einsatz sein, so würde in dem Gelände zunächst ein Erdaushub beziehungsweise ein Aushub von Material aus dem Gelände erfolgen, um den Container 10 entsprechend so zu versenken, dass seine Oberseite 12 mit dem umgebenden Boden bündig abschließt Das bedeutet dann, dass in der Offenstellung die Oberseite 12 des Containers 10 samt der jetzt nicht verschwenkten Oberseite des Plattenelements 20 für Fahrzeuge überfahrbar ist. Wird die Wege- oder Straßensperre dann in ihre Sperrstellung versetzt, so wird dann das Plattenelement 20 aufgefahren und ragt somit über die Umgebung nach oben auf. Insbesondere die Schürze 30 dient dann als Aufprallfläche für etwa widerrechtlich durchfahrende Fahrzeuge.
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Dabei wird der vor dem Einsetzen des Containers 10 entstandene Erdaushub durch in der Figur 1 nicht dargestellte Öffnungen wieder in ein Teilvolumen des Innenraumes 17 des Containers gegeben und sorgt so für dessen Stabilisierung im Erdreich.
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Die in der Figur 2 gegebene Darstellung aus einer etwas anderen Perspektive zeigt den gleichen Container. Hier ist zusätzlich in einer der Schmalseiten 14 des Containers 10 eine Öffnung 18 angedeutet, die zu Wartungs- oder Reparatur zwecken geöffnet werden kann, um einen Zutritt zu einem in Figur 2 nicht dargestellten Antrieb 22 des Plattenelementes 20 zu bieten.
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In der Figur 2 zusätzlich zu erkennen sind Stabilisierungsstangen 35. Diese können etwa in Höhe der Bodenfläche 11 des Containers 10 seitlich manuell von außen durch Öffnungen in den Längsseiten 13, 15 des Containers 10 eingesteckt und mittels Schrauben fixiert werden. Diese Stabilislerungsstangen 35 werden dann beim Eingraben des Containers 10 in ein zuvor ausgehobenes Erdloch anschließend beim Verfüllen mit abgedeckt und halten den Container 10 zusätzlich in seiner Position unterhalb des Erdbodens. Während des Transports des Containers 10 zu seinem Einsatzort befinden sich die Stabilisierungsstangen 35 innerhalb des Innenraumes 17. In diesem Fall können die Stabilisierungsstangen 35 durch die Öffnung 18 in einer der Schmalseiten 14 des Containers 10 eingeschoben werden.
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In einer alternativen Ausführungsform kann man auch vorsehen, dass die Stabilisierungsstangen 35 seitlich aus dem Innenraum 17 herausgefahren werden und diese bilden dann eine weitere Stabilisierung der gesamten Wege- oder Straßensperre im Gelände. Soll der Container 10 mit dem zugehörigen Plattenelement 20, der Schürze 30 und Sperrelementen etc. transportiert werden, können diese Stabilisierungsstangen 35 wieder in den Innenraum 17 des Containers 10 verbracht oder verfahren werden und erleichtern so die Transportmöglichkeiten der Gesamtkonstruktion.
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In dem in der Figur 3 dargestellten Schnitt Ist angedeutet, wie in der Sperrstellung der Wege- und Straßensperre das Sperrelement 30, die Schürze 31 und die Oberseite 12 des Containers 10 sich relativ zueinander verhalten. Der Schnitt ist etwa parallel zu einer Schmalseite 14 oder 16 des Containers 10 vorgenommen und deutet zugleich den Antrieb 22 für das Plattenelement 20 an.
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In der Figur 3 ist ebenfalls dargestellt, dass die Stabilisierungsstangen 35 knapp oberhalb der Bodenfläche 11 des Containers 10 eingesteckt sind. In alternativen Ausführungsformen sind sie hier in den Container 10 hinein verfahrbar. Möglich ist es auch, die Stabilisierungsstangen 35 in einer anderen Höhe, beispielsweise knapp unterhalb der Oberseite 12 des Containers 10 einzustecken oder zu verfahren.
Bezugszeichenliste
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- 10
- Container
- 11
- Bodenfläche des Containers
- 12
- Oberseite des Containers
- 13
- Längsseite des Containers
- 14
- Schmalseite des Containers
- 15
- Längsseite des Containers
- 16
- Schmalseite des Containers
- 17
- Innenraum des Containers
- 18
- Öffnung
- 20
- Plattenelement
- 21
- Achse des Plattenelements
- 22
- Antrieb des Plattenelements
- 30
- Schürze
- 31
- Element für Schürze
- 32
- Element für Schürze
- 35
- Stabilisierungsstangen