Beschreibung
Schaltungsanordnung und Verfahren zum Betreiben einer Injektoranordnung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Injektoranordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 13.
Derartige Schaltungsanordnungen und Verfahren sind beispielsweise aus der DE 197 33 560 Al und der DE 101 20 143 Al bekannt .
Die Steuerung der Einspritzung von Kraftstoff erfolgt bei mo- dernen Brennkraftmaschinen üblicherweise mit Hilfe von elektronischen Motorsteuergeräten, welche die Einspritzventile in geeigneter Weise ansteuern, so dass zu gewünschten Zeitpunkten durch die Bewegung von Ventilkörpern wie Düsennadeln Einspritzdüsenlöcher freigegeben werden und Kraftstoffeinsprit- zungen in einen Brennraum stattfinden. Je genauer die Bewegungen der Ventilkörper gesteuert bzw. reproduziert werden können, umso bessere Ergebnisse können bezüglich der Motorkenndaten wie Leistung, Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionsniveau erzielt werden. Bei einer Regelung der Ven- tilkörperbewegung können darüber hinaus Toleranzen bezüglich der erwähnten Motorkenndaten reduziert werden. Es besteht daher Bedarf für eine Detektion der Ventilkörperbewegung bzw. der Stellung des Ventilkörpers relativ zu einem Ventilsitz des Kraftstoffventils.
In der DE 34 45 721 Al ist ein zum Einspritzen von Kraftstoff geeignetes, elektrisch ansteuerbares Magnetventil beschrieben. Dieses bekannte Magnetventil weist einen von einem Ven-
tilkörper und einem zugeordneten Ventilsitz gebildeten Kontaktschalter auf, dessen Schaltzustand somit die Stellung des Ventilkörpers relativ zu dem Ventilsitz repräsentiert. Zur Detektion des Schaltzustands dieses Ein-Aus-Schalters wird dem Magnetventil über einen Widerstand eine Messspannung zugeführt und der am Widerstand entstehende Spannungsabfall gemessen. Wenn das Ventil geschlossen ist, so fließt ein Strom über den Widerstand und erzeugt einen Spannungsabfall. Wenn dagegen das Ventil geöffnet ist, so wird die elektrische Ver- bindung zwischen dem Ventilkörper und dem Ventilsitz unterbrochen, so dass der Stromfluss und folglich der Spannungsabfall am Widerstand Null wird.
Aus der DE 103 19 329 Al ist ein beispielsweise piezoelekt- risch angetriebenes Einspritzventil bekannt, welches zur Detektion der Stellung des Ventilkörpers relativ zu dem Ventilsitz einen Doppelschalter aufweist, der aus einem Sitzkontaktschalter (ähnlich dem in der DE 34 45 721 Al beschriebenen Kontaktschalter) und zusätzlich einem Anschlagschalter besteht, so dass nicht nur der Anfang und das Ende der Ventilkörperbewegung bei einer Einspritzung erfasst werden können, sondern zusätzlich der Beginn und das Ende eines Ventilkörperanschlags. Diese zusätzlich erfassten Zeitpunkte entsprechen dem Erreichen eines Vollöffnungsgrads und dem Beginn einer Verringerung ausgehend von diesem Vollöffnungsgrad des Ventils. Die Genauigkeit der Information über die Stellung des Ventilkörpers ist somit erhöht.
Das Vorsehen der bekannten Kontaktschalter zur Detektion der Ventilstellung bedeutet einen gewissen Mehraufwand im Bereich des Kraftstoffventils, zumal hierbei die Dauerhaltbarkeit bzw. Lebensdauer derartiger Kontaktschalter bei einem Einsatz in Serienmotoren gewährleistet sein muss.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Betrieb einer Injektoranordnung zum Einspritzen von Kraftstoff bei einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs dahingehend zu verbessern, dass in einfacher Weise eine Information über den Ventilöffnungsgrad jedes Ventils der Injektoranordnung gewonnen werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 13. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Ansteuerspannung ein Messsignal überlagert wird und basierend auf einer Auswertung der elektrischen Eigenschaften des Aktors ein Erfassungssignal gebildet wird, welches repräsentativ für die Stellung des Ventilkörpers relativ zu dem Ventilsitz ist.
Die hierfür erforderlichen Mittel können beispielsweise zusammen mit den zur Ansteuerung der Aktoren erforderlichen Komponenten in einem Motorsteuergerät baulich zusammengefasst sein, welches in erster Linie dazu dient, im Betrieb der Injektoranordnung eine Kraftstoffeinspritzmenge zu steuern oder zu regeln.
Im Rahmen der Erfindung sind eigens zur Detektion der Ventilstellung dienende Kontaktschalter entbehrlich. Vorteilhaft wird die Stellung des Ventilkörpers anhand der elektrischen Eigenschaften des Aktors ermittelt, dem zu diesem Zweck neben dem eigentlichen Ansteuersignal ein geeignetes Messsignal zugeführt wird. Bei diesem elektrischen Messsignal kann es sich beispielsweise um eine Wechselspannung, im einfachsten Fall
eine im Wesentlichen sinusförmige Wechselspannung, und/oder um eine pulsierende Gleichspannung handeln. Auch kann das Messsignal oder ein Messsignalmuster vergleichsweise kurze Signalpulse enthalten.
Für die Funktion der Erfindung wesentlich ist, dass die e- lektrischen Eigenschaften des Aktors in der Praxis stets mehr oder weniger von der Stellung des Ventilkörpers des in der Nachbarschaft des Aktors befindlichen Kraftstoffventils ab- hängen. Der Aktor wird bei der Erfindung gewissermaßen zusätzlich als Ventilstellungssensor genutzt. Das elektrische Verhalten bzw. die elektrische Reaktion des Aktors auf die Beaufschlagung des Aktors mit dem Messsignal erlaubt die Gewinnung einer Information über die Stellung des Ventilkör- pers . Die Überlagerung eines Messsignals und Anpassung der Messsignalform an die jeweilige Injektorbauart gestattet hierbei eine besonders hohe Detektionsgenauigkeit . Schließlich besteht ein weiterer Vorteil der Erfindung darin, dass durch die Überlagerung von Ansteuerspannung und Messsignal kein Mehraufwand für die Zuführung des Messsignals zum Aktor erforderlich ist sondern die ohnehin zur Ansteuerung vorhandene Leitungsanordnung zwischen der Schaltungsanordnung und der Injektoranordnung hierfür genutzt wird.
Die auszuwertenden elektrischen Eigenschaften des Aktors können z. B. dessen elektrische Impedanz für das Messsignal umfassen. Eine besonders große Empfindlichkeit dieser Impedanz für die Ventilstellung ergibt sich beispielsweise bei Verwendung eines Injektors mit Magnetventil, dessen Impedanz sich mit einer Verlagerung eines ferromagnetischen Ventilkörpers (z. B. aus Stahl) stark ändert.
Das Messignal ist bevorzugt derart vorgesehen, dass es die Aktoransteuerung allenfalls unwesentlich beeinflusst. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise kann das Messsignal eine im Vergleich zur Ansteuerspannung wesentlich geringere Amplitude (z. B. 5 - 40% der Ansteuersignalamplitude) besitzen. Im Hinblick auf die Detektionsgenauigkeit ist jedoch ein Messsignal mit vergleichsweise großer Amplitude (z. B. 40 - 150% der Ansteuersignalamplitude) bevorzugt. Eine geringe Beeinflussung der Aktoransteuerung auch bei ver- gleichsweise großer Messsignalamplitude lässt sich z. B. mit einem Messsignal erreichen, welches eine oder mehrere Signalanteile mit jeweils einer festen Frequenz enthält, die größer als die im Betrieb der Injektoranordnung maximal zu erwartende Ansteuerfrequenz ist. Insbesondere wenn das Messsignal hierbei als Wechselspannung vorgesehen ist, so ergibt sich im zeitlichen Mittel kein nachteiliger Einfluss auf die Ansteuerung. Durch Vorsehen mehrerer Signalanteile mit jeweils einer festen Frequenz kann die Ventilstellungsdetektion mit Redundanz bzw. größerer Messgenauigkeit durchgeführt werden. Be- vorzugt beträgt bzw. betragen die festen Frequenzen jeweils wenigstens das Zehnfache der im Betrieb der Injektoranordnung maximal zu erwartenden Ansteuerfrequenz . Alternativ oder zusätzlich ist es von Vorteil, wenn diese Frequenz bzw. diese Frequenzen größer als eine (elektrische und/oder mechanische) Resonanzfrequenz des betreffenden Aktors sind.
Im Hinblick auf das hier interessierende Anwendungsgebiet ist es bevorzugt, wenn eine solche Frequenzkomponente des Messsignals mindestens 10 KHz, insbesondere mindestens 50 KHz be- trägt.
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Messsignal Signalpulse enthält, deren Dauer wesentlich kürzer (z. B. we-
nigstens um einen Faktor 10) als das Reziproke der im Betrieb der Injektoranordnung maximal zu erwartenden Ansteuerfrequenz ist. Insbesondere in diesem Fall kann die Bildung des für die Stellung des Ventilkörpers repräsentiven Erfassungssignals z. B. im Wesentlichen nach Art eines "Radars" oder "Echolots" erfolgen, d. h. durch Analyse der Reflektion eines vom Aktor ausgesandten akustischen Signals (Schallwelle) an einem Objekt (Ventilkörper) , wobei das reflektierte akustische Signal mittels des Aktors wieder in eine elektrische Eigenschaft bzw. Größe umgesetzt wird. Insbesondere in dieser Hinsicht ist die Verwendung eines piezoelektrischen Aktors besonders interessant, da ein Piezoaktor sowohl zur Aussendung als auch zum Empfang von Schallwellen (z. B. Ultraschallwellen) mit großer Effizienz geeignet ist.
Die Überlagerung des Messsignals, beispielsweise eines vorbestimmte feste Frequenzen enthaltenden Messsignals, kann in einfacher Weise mittels eines frequenzselektiven Koppelnetzwerks erfolgen, welches das von einem Signalgenerator erzeug- te Messsignal auf eine oder mehrere Leitungen der zum Ansteuern der Aktoren vorgesehenen Leitungsanordnung koppelt. Bei Verwendung eines Messsignals enthaltend wenigstens eine im Vergleich zur Ansteuerung relativ hohe Frequenz kann ein solches Koppelnetzwerk beispielsweise als Hochpass oder Bandpass ausgebildet sein. Hierfür kann das Messsignal beispielsweise über einen Koppelkondensator geführt werden.
Ferner ist es von Vorteil, wenn das zu überlagernde Messsignal über einen Schalter geführt wird, um die Überlagerung zu vorbestimmten Zeitpunkten und/oder Zeitabschnitten durchzuführen. Als ein solcher Schalter kann beispielsweise ein so genannter Auswahlschalter fungieren, der bei herkömmlichen Schaltungsanordnungen zur Ansteuerung einer Mehrzahl von In-
jektoren üblicherweise eine Leitung eines Ansteuerleitungs- paars des betreffenden Injektors während der Ansteuerung mit einem Versorgungspotenzial (z. B. Fahrzeugmasse) verbindet.
Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Messsignal mittels eines steuerbaren Schalters (z. B. Transistor) lediglich in vorbestimmten Zeitabschnitten zum Injektor hin durchgelassen wird, in denen eine Verlagerung des Ventilkörpers zu erwarten ist. Die Einkopplung des Messsignals kann beispielsweise im Wesentlichen periodisch und jeweils zeitgleich mit dem Beginn eines Ansteuerzyklus beginnen.
Die Überlagerung des Messsignals kann in einfacher Weise auch als eine Funktion der zum Ansteuern der Aktoren verwendeten Ansteuerschaltung implementiert sein. Bei solchen Ansteuerschaltungen, die üblicherweise als Teil eines Motorsteuergeräts ausgebildet sind, wird ein Ansteuersignal oftmals von einer Steuereinheit definiert bzw. vorgegeben, z. B. basierend auf aktuell gemessenen und/oder ermittelten Betriebspa- rametern der Einspritzanlage bzw. der Brennkraftmaschine. Das so generierte Ansteuersignal wird dann einer Leistungsendstufe zur Steuerung oder Regelung derselben eingegeben. Bei derartigen, an sich bekannten Ansteuerschaltungskonzepten lässt sich die erfindungsgemäße Messsignalüberlagerung vergleichs- weise einfach dadurch realisieren, dass diese Überlagerung bereits bei der Definition des Ansteuersignals (also z. B. in der erwähnten Steuereinheit) berücksichtigt wird. Eine der Steuereinheit nachgeschaltete Endstufe kann dann in vollkommen herkömmlicher Weise ausgebildet sein.
Insbesondere für ein Messsignal enthaltend eine oder mehrere feste Signalfrequenzen kann die Auswertung der elektrischen Eigenschaften des Aktors eine Frequenzfilterung eines von der
Leitungsanordnung abgegriffenen Signals (z. B. Spannung) umfassen. Dies kann z. B. wieder durch ein frequenzselektives Koppelnetzwerk erfolgen, mit welchem die im Messsignal enthaltenen Frequenzkomponenten gezielt herausgefiltert werden, um diese auszuwerten, z. B. durch Messung von deren Amplitude. Alternativ zu einer solchen Frequenzfilterung kann die Auswertung auch unter Verwendung einer Fourier-Analyse erfolgen, z. B. einer programmgesteuert in einem MikroController (z. B. im Motorsteuergerät) durchgeführten Fourier-Analyse.
Wie oben bereits erwähnt ist es für viele Injektorbauarten von Vorteil, wenn die Auswertung unter Berücksichtigung einer Schall-Laufzeit-Verzögerung erfolgt. Eine Schalllaufzeit kann hierbei in zweierlei Hinsicht berücksichtigt werden. Zum ei- nen ist zu bedenken, dass eine zu einem bestimmten Zeitpunkt durch das Messsignal hervorgerufene Aussendung einer Schallwelle eine gewisse Zeit braucht, um zum Ventilkörper zu laufen und dort reflektiert zu werden. Zum anderen benötigt das dort reflektierte Schallwellensignal wieder eine gewisse Zeit bis es den Aktor erreicht und dessen elektrische Eigenschaften ändert bzw. dort ein messbares Reaktionssignal erzeugt. Bei der Auswertung sollte in diesem Fall das Messsignal eines bestimmten Zeitpunkts mit dem Auswertungsergebnis der elektrischen Eigenschaften des Aktors zu einem späteren (verzöger- ten) Zeitpunkt korreliert werden, wobei die hierfür maßgebliche Zeitdifferenz der doppelten (hin und zurück) Schallaufzeit entspricht. Ferner ist zu berücksichtigen, dass die Auswertung der durch Reflektion eines Schallwellensignals hervorgerufenen Änderung der elektrischen Eigenschaften reprä- sentativ für die Stellung des Ventilkörpers zu einem Zeitpunkt ist, der um den Betrag einer einfachen Schalllaufzeit zurückliegt .
Abhängig von der konkreten Bauart des Injektors ist es denkbar, das oben erläuterte Detektionsprinzip der Analyse eines reflektierten Schallwellensignals mit praktisch verzögerungsfrei funktionierenden Prinzipien zu kombinieren, wie etwa der durch eine Verlagerung des Ventilkörpers hervorgerufenen Änderung der Umgebung des Aktors hinsichtlich elektrischer und/oder magnetischer Felder.
Das durch die Auswertung gebildete Erfassungssignal kann im Betrieb der Injektoranordnung vorteilhaft bei der Steuerung oder Regelung einer Kraftstoffeinspritzmenge verwendet werden. Durch eine zeitaufgelöste Analyse der elektrischen Eigenschaften des Aktors, beispielsweise eine Analyse der Beziehung zwischen ausgesendeten und empfangenen Signalmustern kann die Position des Ventilkörpers zu jedem beliebigen Zeitpunkt bestimmt werden, ohne dass hierfür eigens vorgesehene Kontaktschalter erforderlich sind. Die erfindungsgemäßen Schaltungsanordnungen und Verfahren besitzen den Vorteil einer großen Haltbarkeit bei gleichzeitig niedrigen Kosten. An- ders als beim Einsatz von Kontaktschaltern sind irgendwelche konstruktiven Änderungen an der Injektoranordnung, insbesondere der hydraulischen Komponenten nicht notwendig. Darüber hinaus können für Injektorkonstruktionen, die bereits Aktoren (z. B. Piezoelemente) zur Betätigung des Kraftstoffventils einbeziehen, die gleichen Aktoren zur Bestimmung der Ventilkörperpositionen bzw. der Ventilkörperbewegungen ohne wesentlichen Mehraufwand mitgenutzt werden.
Bei der Erfindung kann die mittels der Messsignalüberlagerung und Reaktionssignalauswertung gewonnene Information über die Stellung des Ventilkörpers und somit des Ventilöffnungsgrades beispielsweise zur präzisen Regelung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge genutzt werden. Aufgrund der wachsenden An-
forderungen an moderne Brennkraftmaschinen hinsichtlich Kraftstoffverbrauch, Abgasemission, Geräuschentwicklung, Leistung etc. hat die Regelung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge in der Praxis enorm an Bedeutung gewonnen, da eine ungeregelte Ansteuerung oftmals zu unakzeptabel hohen Einspritzmengenstreuungen führen würde, verursacht durch relativ große Toleranzen bei serienmäßig gefertigten Injektoren. Eine Kompensation dieser Streuungen im Rahmen einer Einspritzregelung setzt jedoch eine ausreichend genaue Erfassung bzw. Er- mittlung des zeitlichen Verlaufs der Einspritzung voraus. Geeignete Daten hierfür liefert die im Rahmen der Erfindung verwendete Auswertung der Aktorreaktion auf ein vorgegebenes Messsignalmuster. Abhängig vom Aufwand der Auswertung lassen sich hierbei nicht nur die Zeitpunkte des Einspritzbeginns und des Einspritzendes (Ventilkörper liegt am Ventilsitz an) bestimmen sondern der gesamte Einspritzverlauf und somit die Einspritzmenge mehr oder weniger genau rekonstruieren. Es ist prinzipiell denkbar, die erfindungsgemäße Methode zu kombinieren mit der Verwendung der eingangs erwähnten, an sich be- kannten Kontaktschalter, sei es zur Steigerung der Detekti- onsgenauigkeit (durch eine redundante Auswertung) oder zur Festlegung besonders geeigneter Zeitpunkte und/oder Zeitabschnitte für die Erzeugung bzw. Überlagerung des Messsignals (z. B. "Timing" von Messsignalpulsen) .
Wesentlich für die Erfindung ist des weiteren die besondere Art und Weise der Zuführung des Messsignals zum Detektieren der Ventilkörperstellung. Beim Stand der Technik (vgl. z. B. DE 34 45 721 Al) waren zur Zufuhr einer Messspannung (zu ei- nem eigens vorgesehenen Sensor in Form eines Kontaktschalters) zusätzlich zu den existierenden Aktoransteuerleitungen weitere Leitungen vorgesehen. Selbst wenn ein Kontakt des Kontaktschalters im Bereich der Injektoranordnung mit der
Fahrzeugmasse verbunden wurde, so war nach dieser bisherigen Methode jeweils eine weitere Leitung pro Injektor für die Zufuhr einer Messspannung notwendig. Bei einer vierzylindrigen Brennkraftmaschine bedeutet dies, dass von einem üblicherwei- se entfernt von der Injektoranordnung angeordneten Motorsteuergerät mindestens vier zusätzliche Leitungen samt entsprechenden Schnittstellen vorgesehen werden müssen, was einen beträchtlichen Mehraufwand bedeutet. Demgegenüber wird gemäß der Erfindung eine der ohnehin zur Zufuhr der Ansteuerspan- nung vorgesehene Leitung zusätzlich zur Zufuhr des Messsignals mitgenutzt. Die erfindungsgemäße Detektion der Ventilstellung erfordert daher keinerlei Mehraufwand im Bereich der Leitungsanordnung zwischen beispielsweise einem Motorsteuergerät und der davon entfernt angeordneten Injektoranordnung.
Die Erfindung ermöglicht die Ventilstellungsdetektion in kostengünstiger Weise bei Einspritzsystemen, bei welchen bislang zur Vermeidung des zusätzlichen "Verkabelungsaufwands" auf eine Detektion der Ventilstellung und somit eine genaue Rege- lung des Einspritzvorgangs verzichtet wurde. Beispielsweise besitzen Speichereinspritzsysteme wie so genannte "Common Rail"-Dieseleinspritzsysteme für Serienfahrzeuge bislang meist lediglich eine Steuerung, bei welcher die Daten für die Festlegung der Einspritzrate und Einspritzmenge aus Kennfel- dern bezogen werden, die in einem Steuergerät gespeichert sind und auf gemessenen Werten betreffend die Betriebscharakteristik der eingesetzten Kraftstoffeinspritzventile beruhen. Mit der Erfindung können die Vorteile derartiger Systeme beibehalten werden und darüber hinaus eine genauere Regelung des Einspritzvorgangs realisiert werden, so dass insbesondere besonders kleine Einspritzmengen sehr genau eingestellt bzw. sogar überprüft werden können. Auch im Rahmen der Erfindung können Kennfelder z. B. dafür genutzt werden, ein Auswer-
tungsergebnis in Abhängigkeit von einem Aktor-Reaktionssignal zu liefern.
In einer Ausführungsform ist wenigstens ein Teil der zur Er- zeugung der Ansteuerspannung eingesetzten Komponenten in einem Steuergerät zusammengefasst, welches dazu vorgesehen ist, im Kraftfahrzeug von der Injektoranordnung entfernt angeordnet zu werden. In diesem Fall lassen sich in dem Steuergerät auch vorteilhaft diejenigen Komponenten integrieren, welche zur Erzeugung und Einkopplung des Messsignals sowie zum Abzweigen eines "Reaktionssignals" des Aktors eingesetzt werden. Schließlich können in einem solchen Steuergerät vorteilhaft diejenigen Komponenten untergebracht werden, mittels derer die Auswertung der elektrischen Eigenschaften des Aktors in Reaktion auf das Messsignal durchgeführt wird. Eine solche Auswertung erfolgt in einer einfachen Ausführungsform durch Analyse der Spannung und/oder des Stroms an irgendeiner Stelle der mit dem Messsignal beaufschlagten Leitung. Um durch diese Spannungs- oder Strommessung nicht das Ansteuersignal nachteilig zu beeinflussen, kann an der betreffenden Leitungsstelle z. B. ein Reaktionssignal über einen geeigneten Auskoppelkondensator geführt werden, welcher für ein insbesondere im Wesentlichen als Gleichspannung gebildetes oder vergleichsweise niederfrequentes Ansteuersignal keine Beein- trächtigung darstellt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Es stellen jeweils schematisch dar:
Fig. 1 ist ein Blockschaltbild eines Einspritzsystems mit einer herkömmlichen Gestaltung,
Fig. 2 ist ein der Fig. 1 entsprechendes Blockschaltbild eines Einspritzsystems mit einer erfindungsgemäßen Ansteuer-Schaltungsanordnung, und
Fig. 3 ist ein Blockschaltbild einiger zum Verständnis der Erfindung wesentlicher Komponenten des Einspritzsystems von Fig. 2.
Fig. 1 zeigt eine Schaltungsanordnung in Form eines Mo- torsteuergeräts 10 zum Betreiben einer Injektoranordnung 12 zum Einspritzen von Kraftstoff bei einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs. Lediglich beispielhaft sind zwei Injektoren 12-1 und 12-2 in der Figur dargestellt. Ganz allgemein kann die Brennkraftmaschine z. B. mehrere Zylinder mit je- weils einem oder mehreren Injektoren pro Zylinder aufweisen.
In an sich bekannter Weise umfasst das Motorsteuergerät 10 einen MikroController 14, dem über analoge Eingänge 16 und digitale Eingänge 18 Eingangsgrößen wie z. B. gemessene oder ermittelte Betriebsparameter der Brennkraftmaschine und/oder anderer Komponenten des Kraftfahrzeugs eingegeben werden. Anhand dieser Eingangsgrößen erzeugt der mittels einer Spannungsversorgung 20 versorgte MikroController 14 geeignete Ausgangsgrößen, die zur Steuerung diverser Komponenten der Brennkraftmaschine bzw. des Fahrzeugs benötigt werden. Ein Teil dieser Ausgangsgrößen wird über Kleinleistungsausgänge 22 zur Ansteuerung von Komponenten kleinerer Leistung ausgegeben, etwa zur Ansteuerung einer Drosselklappe etc. Ein anderer Teil dieser Ausgangssignale bildet ein Eingangssignal für eine Injektoransteuerendstufe 24, welche die zur Ansteuerung der Injektoranordnung 12 erforderlichen, vergleichsweise großen Ansteuerspannungen bzw. Ansteuerströme erzeugt. Diese Ansteuersignale werden über eine zwischen dem Motorsteuerge-
rät 10 und der Injektoranordnung 12 verlaufende Leitungsanordnung elektrisch ansteuerbaren Aktoren zuführt, die jeweils zusammen mit einem mittels des Aktors betätigbaren Kraftstoffventil einen der Injektoren 12-1, ... bilden.
Die hierbei verwendete Endstufe 24 kann in vielfältiger Weise realisiert sein. Geeignete Schaltungskonzepte sind dem Fachmann allgemein bekannt und bedürfen daher hier keiner näheren Erläuterung. Eine solche Endstufe ist beispielsweise aus der DE 198 14 594 Al bekannt und basiert auf einer Halbbrücken- Endstufe, die über eine Induktivität (Drossel) das Piezoele- ment eines Injektors ansteuert, wobei diese Drossel in erster Linie dazu dient, den beim Laden auftretenden Ladestrom und dem beim Entladen auftretenden Entladestrom zu begrenzen. Ei- ne andere Endstufe ist z. B. aus der DE 199 44 733 Al bekannt und basiert auf einem bidirektional betriebenen Sperrwandler, der eine exakte Zumessung von Energieportionen beim Laden und Entladen eines kapazitiven Aktors ermöglicht, so dass nahezu beliebige gemittelte Stromverläufe beim Laden und Entladen eines kapazitiven Aktors realisiert werden können. Weitere
Endstufen sind z. B. aus den eingangs bereits erwähnten Veröffentlichungen DE 197 33 560 Al und DE 101 20 143 Al bekannt .
Für eine möglichst genaue Zumessung einer Kraftstoffeinspritzmenge im Betrieb der Brennkraftmaschine hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Aktivierung und Deaktivierung des im Injektor verbauten Aktors, z. B. das Laden und Entladen eines Piezoaktors, anhand einer von dem Mikrocont- roller 14 bereitgestellten Sollvorgabe in geregelter Weise erfolgt. Durch eine solche geregelte Ansteuerung der Aktoren lassen sich besser definierte und reproduzierbare Einspritzvorgänge erzielen. Zur Realisierung einer solchen Regelung
der Aktoransteuerung werden üblicherweise die an einem Aktor anliegende Aktorspannung und/oder der durch einen Aktor fließende Aktorstrom im Ausgangsbereich der Endstufe 24 gemessen, um Abweichungen beim Aktivieren und Deaktivieren des Aktors von der Sollvorgabe festzustellen und im Rahmen der Regelung zu verwenden. Eine solche "Rückkopplung" bzw. Rückführung von gemessenen Ausgangsgrößen der Endstufe 24 ist in Fig. 1 mit einem Pfeil 26 symbolisiert. Diese Rückführung 26 dient bei herkömmlichen Motorsteuergeräten ausschließlich zur Regelung des Ansteuersignals.
Nachteilig ist bei der an sich bekannten Regelung jedoch, dass die zeitlichen Verläufe der Aktorspannung bzw. des Aktorstroms das Verhalten des Kraftstoffventils und somit den zeitlichen Verlauf der tatsächlichen Kraftstoffeinspritzrate oftmals nur unzureichend repräsentieren. Für eine genauere Regelung der Kraftstoffeinspritzmenge ist es daher wünschenswert, über eine zeitaufgelöste Information betreffend die Stellung des Ventilkörpers relativ zum Ventilsitz jedes Kraftstoffventils zu verfügen. Eine solche Information über den tatsächlichen momentanen Ventilöffnungsgrad wird bei dem nachfolgend mit Bezug auf Fig. 2 beschriebenen Ausführungsbeispiel ohne großen Mehraufwand erhalten. Bei dieser nachfolgenden Beschreibung werden für gleichwirkende Komponenten die gleichen Bezugszahlen verwendet, jeweils ergänzt durch einen kleinen Buchstaben "a" . Dabei wird im Wesentlichen nur auf die Unterschiede zu der mit Bezug auf Fig. 1 beschriebenen Ausführung eingegangen und im Übrigen hiermit ausdrücklich auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen.
Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Motorsteuergerät 10a zum Betreiben einer Injektoranordnung 12a, wobei deren Injektoren 12a-l, ... wieder jeweils aus einem elektrisch ansteuerbaren
Aktor und einem mittels des Aktors betätigbaren Kraftstoffventil gebildet sind, welches einen Ventilkörper (Ventilnadel) aufweist, der sich entsprechend der Ansteuerung relativ zu einem Ventilsitz des Kraftstoffventils bewegt.
Wie bei der vorangehend beschriebenen Ausführung wird wahlweise jedem der Injektoren 12a-l, ... eine Ansteuerspannung zum Ansteuern des Aktors über eine Leitungsanordnung zugeführt und ein für die Aktorspannung und/oder den Aktorstrom repräsentatives Messgrößensignal zu einem MikroController 14a zurückgeführt (Pfeil 26a) .
Eine Besonderheit des Motorsteuergeräts 10a besteht darin, dass der zum Aktor geführten Ansteuerspannung ein zusätzli- ches Messsignal SO überlagert wird und basierend auf einer zeitaufgelösten Auswertung der elektrischen Eigenschaften des jeweils betriebenen Aktors ein Erfassungssignal S2 gebildet wird, welches repräsentativ für die momentane Stellung des Ventilkörpers relativ zum Ventilsitz ist und bei der Regelung der Kraftstoffeinspritzung durch den MikroController 14a verwendet wird. Zu diesem Zweck umfasst das Motorsteuergerät 10a einen vom Mikrocontroller 14a gesteuerten Signalgenerator 30a zur Erzeugung eines sinusförmigen Wechselspannungssignals mit einer fest vorgegebenen Frequenz von beispielsweise 50 KHz, einen Verstärker 32a zur Verstärkung des vom Signalgenerator ausgegebenen Signals und ein Einkoppelnetzwerk 34a zum Ein- koppeln des als Messspannung vorgesehenen Messsignals SO an der Leitungsanordnung, die von der Endstufe 24a zur Injektoranordnung 12a verläuft, so dass der jeweils betriebene Aktor zusätzlich zur Ansteuerspannung ein vergleichsweise hochfrequentes und somit die Aktoransteuerung nur unwesentlich beeinflussendes Messsignal erhält.
Mit der gewählten Frequenz von 50 KHz liegt die überlagerte Messspannung SO auch oberhalb einer mechanischen Resonanzfrequenz der hier als Piezoaktoren ausgebildeten Stellantriebe der Injektoren 12a und kann somit leicht gedämpft werden. Das Messsignal trägt nichts zum Nutzhub der Piezoaktoren bei.
Durch die Eigenschaft der leichten Bedämpfbarkeit wird jegliche mechanische Veränderung der Umgebung des Piezoaktors eine Auswirkung auf die vom Piezoaktor abgestrahlten und in dessen Umgebung reflektierten mechanischen Schwingungen haben. Diese Änderung der "akustischen Impedanz" des Systems lässt sich beispielsweise durch Messung der Amplitude des im Bereich der Leitungsanordnung vorliegenden Messsignals feststellen und zur Gewinnung einer Information über die Stellung des Ventilkörpers relativ zum Ventilsitz nutzen. Zum Zwecke einer sol- chen Auswertung der elektrischen Aktoreigenschaften werden die Aktorspannung und/oder der Aktorstrom hinsichtlich einer Reaktion des Piezoaktors auf das Messsignal gezielt ausgewertet. Diese Auswertung kann z. B. innerhalb des Mikrocontrol- lers 14a durchgeführt werden. Alternativ kann zu diesem Zweck jedoch auch eine eigens hierfür vorgesehene (in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnete) Auswerteeinheit 40a vorgesehen sein. In letzterem Fall ergibt sich eine Entlastung des Mik- rocontrollers 14a, dem lediglich das Ergebnis der Auswertung von der Auswerteeinheit 40a zur Verwendung bei der Regelung der Kraftstoffeinspritzmenge zugeführt wird.
Die Auswerteeinheit 40a kann hierbei beispielsweise frequenzselektiv und zeitaufgelöst den Amplitudenverlauf der überlagerten Messsignalfrequenz überwachen und Abweichungen von ei- nem vorab gespeicherten bzw. vorprogrammierten Sollverlauf detektieren und in das für die Ventilstellung repräsentative Erfassungssignal S2 wandeln.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel kann das vom Signalgenerator 30a erzeugte Messsignal mittels des Verstärkers 32a an die jeweilige Injektorbauart angepasst und auf einen vergleichsweise hohen Pegel gebracht werden, da bereits durch die vergleichsweise hohe Messsignalfrequenz einen nachteilige Beeinflussung der Aktoransteuerung vermieden ist. Das Koppelnetzwerk 34a koppelt die Ausgangssignale des Verstärkers 32a bei Bedarf auf die Injektoren 12a, ohne die eigentliche Ansteuerung zu stören. Der MikroController 14a bewerkstelligt hierbei programmgesteuert die Aktivierung bzw. Zeitgebung der Messsignalerzeugung und Messsignaleinkopplung. Darüber hinaus ist es denkbar, dass der MikroController 14a die Frequenz (o- der mehrere Frequenzen) des vom Signalgenerator 30a zu erzeugenden Messsignals einstellt.
Anhand von Fig. 3 werden einige zum Verständnis der Erfindung wesentliche Komponenten des Einspritzsystems von Fig. 2 etwas detaillierter erläutert.
In dieser Figur erkennt man einen Teil des Motorsteuergeräts 10a, der über ein Ansteuerleitungspaar PLl, PL2 einer Leitungsanordnung 42a mit dem piezoelektrisch betriebenen Injektor 12a-l verbunden ist. Der Piezoaktor des Injektors 12a-l ist hierbei durch das Ersatzschaltbild einer Reihenschaltung aus einer Piezokapazität Cpiezo und einem Piezowiderstand
Rpiezo symbolisiert. Der parallel hierzu angeordnete Widerstand Rl ist ein separat verbauter Schutzwiderstand, der eine Beschädigung des Aktors durch eine unzulässig hohe elektrostatische Aufladung bei der Montage des Injektors verhindert.
In an sich bekannter Weise wird im Betrieb des Einspritzsystems durch Laden und Entladen der Piezokapazität Cpiezo eine Längenänderung einer piezoelektrischen Keramik bewirkt, die
wiederum über eine mechanische Wirkverbindung (z. B. hydraulische Servo-Wirkverbindung) eine entsprechende Verschiebung einer Düsennadel 44a (Ventilkörper) zwischen einem Anschlagring 46a und einem Ventilsitz 48a des Kraftstoffventils 50a bewirkt.
Bei der Ansteuerung des Injektors 12a-l erfolgt eine Beaufschlagung des Aktors mit einem vergleichsweise hohen Potenzial (typischerweise etwa 50-200 V) über die Leitung PLl, wobei ein Aktorstrom durch eine am Ausgang der Endstufe 24a angeordnete Drosselspule Ll begrenzt wird. Die erste Leitung PLl könnte für alle angeschlossenen Injektoren 12a-l, ... genutzt werden. Alternativ ist es möglich, dass für jeden der Injektoren 12a-l, ... eine separate erste Ansteuerleitung vorgese- hen ist.
Die zweite Ansteuerleitung PL2 verbindet zumindest während der Ansteuerung des jeweiligen Aktors einen weiteren Akto- ranschluss mit einer elektrischen Masse GND des Kraftfahr- zeugs . Auch für die weiteren, nicht dargestellten Injektoren ist jeweils eine solche zweite Leitung bzw. Masseleitung vorgesehen, wobei jeweils ein so genannter Auswahlschalter wie der in der Figur eingezeichnete Schalter A im Leitungsverlauf angeordnet ist, mittels welchem die Leitung wahlweise unter- brochen werden kann. Somit ermöglicht die Auswahlschalteranordnung eine wahlweise Zufuhr der von der Endstufe 24a erzeugten Ansteuerspannung zu jedem der Injektoren 12a-l, ....
Bei der Ansteuerung der Injektoren 12a-l, ... wird sowohl die Aktorspannung als auch der Aktorstrom gemessen. Die Messung des Aktorstroms erfolgt hierbei durch Messung eines Spannungsabfalls an einem Strommesswiderstand R2, der im dargestellten Beispiel in Reihenschaltung mit einer zweiten Spule
L2 in einem für alle Injektoren 12a-l, ... gemeinsamen Massepfad angeordnet ist.
An einem auswahlschalterseitigen Ende dieses Massepfads be- findet sich ein Schaltungsknoten K, von dem aus die einzelnen zweiten Anschlussleitungen PL2 samt jeweiligen Auswahlschaltern A zur Injektoranordnung 12a verlaufen.
An diesem Schaltungsknoten K erfolgt auch die Einkopplung des zur Detektion der Ventilstellung vorgesehenen Messsignals SO. Das Messsignal SO wird als sinusförmige Wechselspannung Vrf erzeugt und über den Verstärker 32a und ein geeignetes Koppelnetzwerk zum Schaltungsknoten K geführt. Dieses Koppelnetzwerk besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus ei- ner Reihenschaltung eines Messaktivierungsschalters Srf, eines Koppelkondensators Crf und eines Widerstands Rrf . Der Messaktivierungsschalter Srf ist wie die Auswahlschalter A z. B. als Feldeffekttransistor ausgebildet und wird durch den MikroController 14a ein- und ausgeschaltet. In vom Mikrocont- roller 14a vorgegebenen Zeitabschnitten erfolgt eine Einkopplung der Messspannung SO durch Schließen des Aktivierungsschalters Srf. Diese den Ansteuervorgang kaum beeinflussende Messspannung SO bewirkt am ausgewählten Piezoaktor die Abstrahlung von Körperschallwellen, die unter anderem an der Düsennadel 44a reflektiert werden und nach einer gewissen
Laufzeitverzögerung von demselben Piezoaktor vermittels des piezoelektrischen Effekts wieder in ein elektrisches "Antwortsignal" umgesetzt werden. Diese elektrische Reaktion (zeitliche Verzögerung und Form des elektrischen Reaktions- Signals) hängt von der Stellung der Düsennadel 44a relativ zum Ventilsitz 48a ab ("akustische Impedanz"). Insbesondere beeinflusst die Ventilstellung z. B. die mechanische Bedämp- fung der vom Messsignal SO bewirkten Aktorschwingung. Basie-
rend auf einer Auswertung der elektrischen Antwort kann daher eine Detektion der Ventilstellung erfolgen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird zu diesem Zweck der am Schaltungsknoten K herrschende Spannungsverlauf Sl der Auswerte- einheit 40a zugeführt (z. B. über einen Auskoppelkondensator) und dort analysiert. Das Ergebnis dieser Auswertung wird wie mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben dem MikroController 14a als Erfassungssignal S2 bereitgestellt, um eine Information über die Ventilstellung zu gewinnen.
Beim dargestellten Beispiel eignet sich als Eingangsstufe der Auswerteeinheit 40a z. B. ein frequenzselektives Filter zum Herausfiltern derjenigen Spannungsanteile, welche der verwendeten Messfrequenz entsprechen. Durch eine nachfolgende Amp- litudenmessung an dem herausgefilterten Reaktionssignal Sl, zweckmäßigerweise unter Berücksichtigung einer von der Bauart der Injektoren 12a abhängigen Laufzeitverzögerung, können dann Rückschlüsse auf die Ventilstellung bzw. den Öffnungsgrad des Kraftstoffventils 50a gezogen werden. Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel könnten hierfür auch mehrere verschiedene Messsignalfrequenzen eingekoppelt und nachfolgend die Reaktion des Aktors analysiert werden.
Durch die Analyse der Aktorreaktion bzw. der ausgesendeten und empfangenen Signalmuster können somit die Positionen der Düsennadeln zu jedem beliebigen Zeitpunkt ohne nennenswerten konstruktiven Mehraufwand bestimmt werden. Das Detektions- system ist mit niedrigen Kosten realisierbar und kann sehr zuverlässig über eine große Lebensdauer arbeiten, da ver- schleißanfällige und/oder aufwändige Kontaktschalter zur Erfassung der Ventilstellung entbehrlich sind.