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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Position eines beweglichen Verschlusselements eines Einspritzventils bei einem Kraftfahrzeugmotor gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Für die Kraftstoffversorgung von Verbrennungsmotoren werden Speichereinspritzsysteme verwendet, bei denen mit sehr hohen Einspritzdrücken gearbeitet wird. Solche Einspritzsysteme sind beispielsweise als Common-Rail-Systeme bekannt. Diese Einspritzsysteme zeichnen sich dadurch aus, dass der Kraftstoff mit einer Hochdruckpumpe in einen allen Zylindern des Motors gemeinsam zugeordneten Druckspeicher gefördert wird, von dem aus die Einspritzventile an den einzelnen Zylindern versorgt werden. Die Einspritzventile werden häufig auch Injektoren genannt. Das Öffnen und Schließen der Einspritzventile wird üblicherweise elektrisch gesteuert, beispielsweise unter Zuhilfenahme von Piezoelementen als Aktoren.
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Bei Einspritzventilen oder Injektoren kann zwischen den Düsenkörper mit der Düsennadel, die die Einspritzlöcher im Einspritzventil öffnet und schließt, und den piezoelektrischen Aktor ein Steuerventil als Verschlusselement geschaltet werden. Das Steuerventil dient dazu, hydraulisch das Öffnen und Schließen des eigentlichen Kraftstoffeinspritzventils zu bewirken, das heißt insbesondere den Beginn und das Ende des Einspritzvorgangs zeitlich exakt festzulegen. Das Einspritzventil soll zum Beispiel kontrolliert öffnen und am Ende des Einspritzvorganges schnell schließen. Auch soll die Einspritzung kleinster Kraftstoffmengen zur Voreinspritzung vor der eigentlichen Einspritzung möglich sein, mit der sich der Verbrennungsprozess optimieren lässt. Das Verschlusselement kann jedoch auch in anderer Gestalt und an anderer Stelle des Einspritzventils, beispielsweise als Ventilklappe oder Nadelventil am Ventilausgang angeordnet sein. Als Verschlusselement kann insbesondere eine Injektornadel verwendet werden. Das Einspritzventil kann als Nadelventil ausgebildet sein.
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Aus der
DE 199 30 309 C2 ist ein Verfahren zur Regelung eines Kraftstoffeinspritzvorgangs mit einem Kraftstoffeinspritzventil für einen Kraftfahrzeugverbrennungsmotor bekannt. Zum Öffnen des Einspritzventils wird ein Steuerventil als Verschlusselement von einem Piezoelement als Aktor betätigt. Zur Veränderung des Zustands des Verschlusselements wird das Piezoelement elektrisch angesteuert. Nach dieser Ansteuerung wird die Spannung am Piezoelement gemessen und aus der gemessenen Spannung wird der Einspritzbeginn oder die Nadelöffnungszeit des Einspritzventils ermittelt.
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Aus der
DE 38 30 510 C1 ist eine Vorrichtung zur Ermittlung des Einspritzverlaufes bei Verbrennungsmotoren bekannt, mit einem Einspritzventil, dessen Verschlussorgan an einer Federanordnung über einen Kraftsensor abgestützt ist, welcher das Verschlussorgan in dessen geöffneter Endlage direkt oder indirekt auf einem Anschlag abstützt, derart, dass die Signale des Kraftsensors sowohl die Kräfte zwischen Verschlussorgan und Anschlag als auch die Kräfte zwischen Federanordnung und Verschlussorgan wiedergeben.
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Die
DE 101 57 886 A1 offenbart eine Kraftstoffeinspritzeinheit eines Verbrennungsmotors. An einem piezoelektrischen Betätigungsglied wird eine Spannung angelegt, um ein Drei-Wege-Ventil derart anzutreiben, dass das Drei-Wege-Ventil wiederholt geöffnet und geschlossen wird, und der Druck in einer Steuerkammer bei einem Wert gehalten wird, der höher als der Druck ist, durch den eine Düsennadel vollständig angehoben wird. Aufgrund dessen wird der Hub der Düsennadel bei der Zeitspanne der Kraftstoffeinspritzung bei einer Halbhubposition gehalten.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache, genaue und schnelle Ermittlung der Position eines Verschlusselements eines Einspritzventils bei einem Kraftfahrzeugmotor zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird gelöst von einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Bevorzugt wird das Verfahren zur Ermittlung der Position eines Verschlusselements bei einem Kraftstoffeinspritzventil bei einem Kraftfahrzeugverbrennungsmotor durchgeführt. Das Verschlusselement wird mittels eines Piezoelements zum Öffnen oder Schließen des Einspritzventils angetrieben. Bei dem Verschlusselement handelt es sich bevorzugt um eine in einer Lagerung geführte und eindimensional in Nadellängsrichtung bewegliche Injektornadel. Jedoch ist die Anwendung des Verfahrens nicht auf den Spezialfall einer Injektornadel begrenzt, sondern auch mit anderen Verschlusselementen, wie beispielsweise steuerbaren Verschlussklappen oder Kugelventilen vorteilhaft durchführbar.
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Zum Öffnen und Schließen des Einspritzventils wird das Piezoelement mittels eines Steuergerätes elektrisch angesteuert. Es wird am Piezoelement eine elektrische Spannung erfasst, und der erfassten elektrischen Spannung ein Spannungssignal zugeordnet. Unter Heranziehen des die am Piezoelement anliegende elektrische Spannung beschreibenden Spannungssignals wird die Position des Verschlusselements ermittelt. Die Ermittlung der Position des Verschlusselementes kann einfach und genau erfolgen, indem mittels eines an dem Einspritzventil angeordneten Wegeventils in Abhängigkeit der Position des Verschlusselements eine Änderung der am Piezoelement erfassten elektrischen Spannung und somit eine Änderung des Spannungssignals bewirkt wird.
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Ein weiterer Vorteil ist es, dass auf ein zusätzliches Sensorelement und auf eine Auswertung zusätzlicher Sensorsignale verzichtet werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird die Änderung der elektrischen Spannung am Piezoelement mittels einer vom Öffnen oder Schließen des Wegeventils verursachten Druckänderung in einer das Piezoelement umgebenden Flüssigkeit bewirkt. Alternativ hierzu könnte die Druckänderung in einer mit einem Übertragungsmittel in Kontakt stehenden Flüssigkeit erfolgen, wobei das Übertragungsmittel mechanisch mit dem Piezoelement in Kontakt steht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Druckänderung beim Öffnen oder Schließen des Wegeventils sprunghaft erfolgt, das heißt, dass sich der Druck in der das Piezoelement umgebenden Flüssigkeit sehr schnell ändert. Hierdurch wird bewirkt, dass das der Spannung am Piezoelement zugeordnete Spannungssignal einen pulsförmigen Verlauf aufweist, das heißt, dass sich das Spannungssignal an den der Druckänderung zugeordneten Zeitpunkten schnell verändert, also große Steigungen aufweist. Ein Spannungssignal mit pulsförmigem Verlauf ermöglicht eine besonders genaue und zuverlässige Ermittlung der Position des Verschlusselements.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn zur Ermittlung der Position des Verschlusselements die zeitliche Ableitung des Spannungssignals herangezogen wird. Dabei ist es insbesondere bei einem pulsförmigen Verlauf des Spannungssignals möglich die Position des Verschlusselementes schnell und genau zu ermitteln.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird ein erster Teil der von einem Einspritzventil in eine Nutzraum einzuspritzenden und unter Druck stehenden Kraftstoffmenge durch einen um das Piezoelement gebildeten Umgebungsraum geführt. Ein zweiter Teil der einzuspritzenden Kraftstoffmenge wird in einer Umgehungsleitung geführt.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das Piezoelement zur Steuerung der Verschlussvorrichtung des Einspritzventils mittels einer Stromsteuerung angetrieben. Durch die Vorgabe des durch das Piezoelement fließenden Stromes wird die Verschlussvorrichtung des Einspritzventils gesteuert. Zur Ermittlung der Position des Verschlusselements wird die elektrische Spannung am Piezoelement erfasst und ausgewertet. Alternativ zu einer Erfassung der Piezospannung während eines Bestromungsvorganges, kann die Erfassung der Piezospannung auch in Bestromungspausen erfolgen. Hierzu können in Bestromungspausen das Piezoelement elektrisch von der Stromversorgung getrennt werden, so dass eine Erfassung der Piezospannung am elektrisch freien Piezoelement möglich ist.
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Bevorzugt wird die Ermittlung der Position des Verschlusselements zur Regelung des Einspritzverlaufs eines Einspritzventils herangezogen. Die Regelung des Einspritzverlaufs kann erfolgen, um den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, eine Schadstoffemission zu mindern oder beispielsweise das Motorgeräusch zu optimieren, insbesondere zu reduzieren.
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Bei dem Verschlusselement des Einspritzventils kann es sich um ein beliebiges Verschlusselement, wie beispielsweise eine Klappe handeln, jedoch wird bevorzugt eine longitudinal verschiebbare Injektornadel verwendet.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens umfasst das Wegeventil eine Aussparung in der Injektornadel, welche in einer ersten Position der Injektornadel mit einer Aussparung in der Nadelführung so zusammenwirkt, dass eine Flüssigkeit von der einen in die andere Aussparung fließen kann. In einer zweiten Position der Injektornadel wird ein Fließen einer Flüssigkeit von der Aussparung in die andere Aussparung verhindert.
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Eine besonders vorteilhafte Anwendung des Verfahrens ergibt sich bei der Messung der Nadelposition einer mittels eines Piezoelements angetrieben Injektornadel in einem Einspritzinjektor. Piezo-Aktoren ermöglichen bzgl. ihres dynamischen Verhaltens hohe Stellkräfte und kurze Ansprechzeiten in enggefassten Einspritzprofilen, wie der Vor- und Nacheinspritzung zur Reduzierung der Geräuschentwicklung und der Schadstoffe während des Verbrennungsablaufs. Hierbei ist die genaue Kenntnis der Position der Injektornadel in bezug auf die Nockenwellenverstellung für Einspritzzeiträume kleiner als 100 μs besonders vorteilhaft.
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Es wird eine auf das Piezo-Element einwirkende Kraft F(t), vorzugsweise in axialer Richtung, in eine piezoelektrische Spannung umgewandelt. Dies besitzt den Vorteil, dass auf ein zusätzliches Einbringen eines Piezo-Elements als Sensor verzichtet werden kann.
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Mit Hilfe der Gleichungen Δl = s33 E·l/A·F + d33·n·uP (1) iP = d33·n·dF/dt + ε33 T·n2·A/l·duP/dt (2) bei denen Δl eine Längenänderung des Piezelements, Dn eine el. Verschiebungsflußdichte am Piezoelement, l die Gesamtlänge des Piezoelements, Em die el. Feldstärke am Piezoelement, A die Fläche des Piezoelements, Si die mechanische Dehnung, F die äußere Kraft auf die Fläche A und Tj der Spannungstensor, uP die Piezo-Spannung, qp = ∫iPdt die el. Ladung, din der piezoelektrische Koeffizient, iP der Piezo-Strom und CE = ε33 T·n2·A/l die Ersatzkapazität des Piezoelements ist.
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Weiterhin gilt für die Dielektrizitätskonstante: εmm T = ∂Dn/∂Em|T mit der Anzahl der Keramiklagen n und für den Elastizitätskoeffizienten: sij E = ∂Si/∂Tj|E.
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Die Beschreibung der Zusammenhänge zwischen der Längenänderung Δl des Piezo-Stapels, der Kraft F auf den Piezo-Stapel, dem Piezo-Strom iP und der Piezo-Spannung uP erfolgt durch Elimination der zeitlichen Kraftänderung dF/dt, um den Einfluss der Nadelbewegung im Sinne ihrer Bewegungsgeschwindigkeit dΔl/dt auf die zeitliche Änderung der Piezo-Spannung duP/dt zu detektieren. duP/dt = iP·l/A·1/(ε33T·n2) – dF/dt·l/A·d33/(ε33 T·n) (3) dF/dt = dΔl/dt·A/(l·s33 E) – duP/dt·A·d33·n/(l·s33 E) (4)
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Die Gleichung wird aufgelöst nach duP/dt. Die führenden Größen sind dann iP und dΔl/dt. Die Gleichung für die zeitliche Änderung der Piezo-Spannung duP/dt in Abhängigkeit vom Piezo-Strom iP und von der Längenänderung pro Zeit dΔl/dt lautet dann: duP/dt = {iP·l/(A·n) – dΔl/dt·d33/s33 E}·{1/n·s33 E(s33 E·ε33 T – (d33)2)} (5)
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Durch ein Ermitteln der Spannungsänderung am Piezoelement ist unter Auswertung dieser Gleichung eine besonders effiziente Ermittlung der Nadelposition des Einspritzventils möglich. Hierzu wird eine vorgebbare Störung in ein bestehendes Piezo-Injektorsystem dergestalt eingebracht, dass der ursprünglich ungehinderte Kraftstofffluss, ausgehend von der Common-Rail zum Motorzylinder, durch ein Wegeventil einen pulsförmigen Verlauf annimmt. Diese infolge von Kraftpulsen resultierende Druckpulse in der den Piezo-Injektor umgebenden Flüssigkeit wirkt als Veränderung des Umgebungsdrucks auf das Piezoelement ein und bildet sich im Spannungssignal u(t) in den elektrischen Zuleitungen des Piezoelements als Messgröße ab. Eine zeitliche Ableitung der Piezo-Spannung ermöglicht eine gute Lokalisation des Nadelzustands, insbesondere für den Beginn und für das Ende einer Einspritzung. Das Messsignal hebt sich gegenüber den Störsignalen deutlich hervor und eine besonders hohe Auflösung der Position ist erreichbar.
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Es zeigen:
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1 Ein Beispiel für ein Einspritzventil mit einer Auswerteschaltung zur Ermittlung der Position des Verschlusselements des Einspritzventils
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2 Eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Ermittlung der Position eines Verschlusselements eines Einspritzventils mit einer Umgehungsleitung
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3 Ein Wegeventil in geöffnetem und geschlossenem Zustand
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Die 1 zeigt ein Einspritzventil mit einer Auswerteschaltung zur Ermittlung der Position des Verschlusselements des Einspritzventils, welche für eine Erzeugung von Druckpulsen p1(t) geeignet ist. Ein von der Common-Rail 1 vorbestimmter Kraftstoffdruck p teilt sich in zwei Zuleitungen 2 und 3 in die Teildrücke p1 und p2 auf. Hierbei bildet die Zuleitung 3 eine Umgehungsleitung. Der über Zuleitung 2 fließende Kraftstoff bildet ein Volumen 4, das aus mehreren Einzel-Piezoelementen gebildeten Piezo-Stapel 5 umgibt und während des Einspritzens die Umgebungstemperatur ϑ zum Schutz des Piezo-Aktors auf einen zulässigen Wert hält. Der aus mehreren Einzel-Piezoelementen bestehenden Piezostapel 5 bildet wiederum ein als Piezo-Aktor wirkendes Piezoelement. Der Kraftstoffdruck in Zuleitung 9 gelangt in die Hochdruckkammer 10 und an das Wegeventil 12, das in Abhängigkeit von der Position der Injektornadel ΔL geöffnet oder geschlossen ist. Das Schließen und Öffnen des Wegeventils bewirkt schnelle Druckänderungen in Form von Druckpulsen p1(t) in der Umgebung des Piezoelements. Die Kraftstoffmenge Q1 gelangt über Kanäle 13 an der Injektornadel 11 zum Sperrventil 14, das über seine Düsenöffnung die Kraftstoffmenge reguliert.
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Der Kraftstoffdruck in der Umgehungsleitung 3 gelangt direkt in die Hochdruckkammer 10 an die Kanäle 13 und an das Sperrventil 14. Die Geometrie der Injektornadel und der Nadelumgebung kann derart ausgestaltet werden, dass der auf die Oberfläche der Injektornadelspitze wirkende Druck eine hydraulische Unterstützung für das öffnen der Injektornadel bewirkt. Das Öffenen der Injektornadel könnte jedoch auch ausschließlich durch den Piezo-Aktor oder ausschließlich durch die hydraulische Wirkung der einzuspritzenden Flüssigkeit auf die Injektornadel erfolgen.
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Im geschlossenen Ausgangszustand der Injektornadel 11 bzw. des Sperrventils 14 fließt durch den Piezo-Stapel 5 aus einer gesteuerten Stromquelle 6 über die elektrischen Zuleitungen 8 ein Piezo-Strom i(t), der im Falle eines Gleichstroms eine bleibende Verlängerung des Piezo-Stapels 5 um die Längenänderung ΔL bewirkt. Diese maximale Länge drückt die Spitze der Injektornadel 11, bspw. über eine hydraulische, mechanische oder hydraulisch-mechanische Kopplung 15, in den Sitz der Düse und schließt das Sperrventil 14 sowie das Wegeventil 12.
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Um den geöffneten Zustand der Injektornadel 14 zu erreichen, steuert die Stromquelle 6 den Strom i(t) auf den Wert Null bzw. in Gegenrichtung, was eine Verkürzung des Piezo-Stapels um ΔL bewirkt. Diese minimale Länge zieht über die Kopplung 15 die Injektornadel 11 aus ihrem Sitz, was durch den Kraftstoffdruck p2 in der Leitung 3 noch unterstützt wird, und öffnet das Wegeventil 12. Dabei verringert sich der Druck p1(t) in der Zuleitung 9 und insbesondere im Volumen 4 sprungartig, wodurch die einhergehende Kraftminderung auf den Deckflächen des Piezo-Stapels eine sprungartige Veränderung in dem zeitlichen Verlauf der Piezo-Spannung u(t) an dem Spannungs-Messgerät 7 hervorruft. Dieser Spannungspuls steht in direktem Zusammenhang mit der geöffneten Nadelposition und erlaubt die Identifizierung des Zeitpunktes für einen Einspritzbeginn.
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Der geschlossene Zustand der Injektornadel 14 wird wieder durch Bestromung des Piezo-Stapels 5 aus derselben Stromquelle 6 erreicht. Dies bewirkt eine Verlängerung des Piezo-Stapels um den Abschnitt ΔL, drückt die Injektornadel 11 über die Kopplung 15 zurück in ihren Sitz und schließt das Sperrventil 14. Gleichzeitig schließt das Wegeventil 12 und erhöht den Druck p1(t) im Volumen 4 sprungartig, wodurch die rückwirkende Krafterhöhung auf den Deckflächen des Piezo-Stapels ebenfalls eine sprungartige Veränderung in dem zeitlichen Verlauf der Piezo-Spannung u(t) an dem Messgerät 7 hervorruft, jedoch mit umgekehrten Vorzeichen im Vergleich zur Nadelöffnung. Dieser Spannungspuls steht dann in direktem Zusammenhang mit der geschlossenen Nadelposition und erlaubt die Bestimmung des Zeitpunktes des Einspritzendes.
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Die 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Ermittlung der Position eines Verschlusselements eines Einspritzventils mit einer Umgehungsleitung. Anhand der 2 wird das Prinzip der Umsetzung von mittels des Wegeventils 12 verursachten Kraftpulsen Fl(t) in Druckpulse p1(t) innerhalb einer kraftstoffdurchströmten Leitung 2 verdeutlicht. Diese Druckänderungen wirken auf ein als Manometer wirkenden Piezostapel 5, welcher diese Druckänderungen in äquivalente elektrische Spannungspulse u(t) 7 umwandelt. Damit steht ein mechanisch-hydraulisch-elektrisch gekoppeltes System zur Erfassung von mechanischen Bewegungsabläufen in Common-Rail Injektoren zur Verfügung.
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Der konstant gehaltene Kraftstoffdruck p = konst. gelangt über den Injektor-Zulauf mit dem Durchmesser D und der Durchflussmenge Q in ein zweigeteiltes Leitungssystem, wovon Leitung 2 die Kraftstoffmenge Q1 über das ”Manometer” 5 sowie über das Wegeventil 12, und Umgehungsleitung 3 die Kraftstoffmenge Q2 direkt über das mechanisch betätigte Sperrventil 14 in den Motorzylinder führt.
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Die 3 zeigt ein Wegeventil in geöffnetem und geschlossenem Zustand. In der Position a) ist das Wegeventil geschlossen und in der Position b) ist das Wegeventil geöffnet. Die ortsfeste Zuleitung 9 führt die Durchflussmenge Q1 des Kraftstoffs auf die Oberfläche der beweglichen Injektornadel 11. Im geschlossenen Zustand ist die Kraftstoffzuführung an den Kanal 13 blockiert und ein Durchfluss Q1 zum Sperrventil 14 verhindert. Im geöffneten Zustand überdeckt das Ende der Zuleitung 9 den Kanal 13 und gibt die Durchflussmenge Q1 zum Sperrventil frei. Während des Zustandswechsels entstehen die erwünschten Druckpulse p1(t) zur Identifikation der Einspritzdauer von Piezo-Injektoren.