EP1842456A1

EP1842456A1 - Matratzensystem

Info

Publication number: EP1842456A1
Application number: EP07006824A
Authority: EP
Inventors: Giacomo Lanza; Markus Veutgen
Original assignee: Recticel Schlafkomfort GmbH
Current assignee: Recticel Schlafkomfort GmbH
Priority date: 2006-04-04
Filing date: 2007-04-02
Publication date: 2007-10-10

Abstract

Bei dem Matratzensystem 100 mit einer Matratze 1 und einem Lattenrost 7 umfasst die Matratze 1 Durchgangsöffnungen 5, durch die sich die Latten 6 des Lattenrostes 7 hindurcherstrecken.

Description

Die Erfindung betrifft ein Matratzensystem mit einer Matratze und mit einem Lattenrost. Derartige Matratzensysteme sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Sie finden - je nach Größe und Format - sowohl in Sitz-, insbesondere jedoch auch in Liegemöbeln Verwendung.
Einfache Ausführungsformen derartiger Matratzensysteme umfassen einen Lattenrost, der aus einem Rahmen besteht, auf dessen Seitenwangen in Querrichtung verlaufende, seitlichen Abstand zueinander aufweisende Latten aufliegen. Diese Latten bilden dann die Auflagefläche für eine oben aufliegende, nachgiebige Matratze, deren Oberseite die Sitz- oder Liegefläche für eine benutzende Person bildet.
Nachteilig ist bei diesen Ausführungsformen, dass stets ein sowohl den Rahmen des Lattenrostes, als auch die Matratze über einen Teil ihrer Höhe umgebender Rahmen - beispielsweise in Form eines Bettgestells - vorhanden sein muss, um zu verhindern, dass sich die Matratze relativ zum Lattenrost verschiebt. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist aus der WO 99/35940 A1 ein Matratzensystem mit einer Matratze und einem Lattenrost bekannt, wobei die Matratze von einer Matratzenumhüllung bedeckt ist und der Lattenrost aus einem Lattenrosttuch mit Lattenbefestigungsmitteln und einer Mehrzahl von Latten besteht. Zur Bildung einer Matratze/Lattenrosteinheit sind an der Matratzenumhüllung und am Lattenrosttuch miteinander kooperierende Längsverbindungsmittelteile, beispielsweise Teile von vollständig trennbaren Reißverschlüssen vorgesehen. Wenn die Längsverbindungsmittelteile der Matratzenumhüllung und des Lattenrosttuchs miteinander verbunden sind, bilden die in der Matratzenumhüllung positionierte Matratze zusammen mit dem Lattenrost eine Matratze/Lattenrosteinheit, die im Wesentlich von Tuch umhüllt ist, und somit relativ zueinander nicht verrutschen kann.
Nachteilig ist bei diesem vorbekannten Matratzensystem, dass es wegen der Mehrzahl der benötigten Tuchumhüllungen und Längsverbindungsmittelteile, insbesondere Reißverschlüssen, einerseits in seiner Herstellung, andererseits die Zusammenfügung von Matratze und Lattenrost zu dem Matratzensystem aufwändig sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Matratzensystem umfassend eine Matratze und einen Lattenrost zu schaffen, das einfach herstell- und zusammenfügbar ist. Ferner sollen bevorzugte Ausführungsformen auch eine Anpassung der Nachgiebigkeitsverteilung über die Länge der Matratze an die Bedürfnisse der das Matratzensystem benutzenden Person erlauben.
Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Matratzensystem gelöst.
Die Matratze des erfindungsgemäßen Matratzensystems weist Durchgangsöffnungen auf, durch die sich die Latten des Lattenrostes hindurcherstrecken. Im Gegensatz zum vorbekannten Stand der Technik wird somit eine Einheit aus Matratze und Lattenrost ohne weitere Hilfsmittel, wie beispielsweise aufwändige Tuchkonstruktionen bereits dadurch erstellt, dass die einzelnen Latten in die jeweils hierfür vorgesehene Durchgangsöffnung hineingeschoben werden. Zur Fixierung der Latten gegen ein selbsttätiges Herausrutschen aus den Durchgangsöffnungen kann im einfachsten Falle bereits ein das Matratzensystem stramm umgebender Bezug dienen. Eine derart ausgebildete Matratze zeichnet sich durch eine besonders hohe Komfortfederung aus.
Grundsätzlich ist es denkbar, die Durchgangsöffnungen und damit die Latten des Lattenrostes entweder in Längsrichtung oder in Querrichtung des Matratzensystems anzuordnen. Darüber hinaus ist vorstellbar, nicht parallel zueinander verlaufende, sich kreuzende Durchgangsöffnungen in verschiedenen Ebenen anzuordnen, so dass sich kreuzende Latten in die Öffnungen eingeschoben werden können. Wegen der einfachen Herstellbarkeit und der Variabilität ist jedoch eine Ausgestaltung besonders bevorzugt, bei der die Durchgangsöffnungen quer zur Längserstreckung der Matratze verlaufen, so dass die einzelnen Latten des Lattenrostes in konventioneller Weise ausgerichtet sind.
Eine Anpassung der Nachgiebigkeit in Längsrichtung des Matratzensystems an die Bedürfnisse einer benutzenden Person kann beispielsweise bereits dadurch erfolgen, dass die unterschiedlichen Zonen der Matratze - beispielsweise Kopf-, Lendenwirbel- und Fußzone - mit Latten unterschiedlicher Nachgiebigkeit bestückt werden. So kann beispielsweise das Matratzensystem am Kopfteil weich, am Lendenwirbelbereich hart und am Fußteil mittelhart sein. Ferner ist es möglich, das Matratzensystem durch Einfügen von Latten weiterer unterschiedlicher Härten in eine größere Anzahl von Zonen unterschiedlicher Härte zu unterteilen, falls dies von der benutzenden Person gewünscht wird.
Um die unterschiedlichen Härtezonen der Matratze bereitstellen zu können, ohne auf Latten unterschiedlicher Nachgiebigkeit zurückgreifen zu müssen, oder um noch größere Unterschiede in den Härten der einzelnen Zonen hervorrufen zu können, ist es besonders bevorzugt, wenn die Matratze des Matratzensystems aus einer Mehrzahl von in Querrichtung unterteilten Teilen besteht, wobei die einzelnen Teile bereits unterschiedliche Nachgiebigkeiten aufweisen. Ein derart ausgestaltetes Matratzensystem zeichnet sich durch eine besonders flexible Anpassbarkeit der Härteverteilung an die Bedürfnisse der benutzenden Person aus.
Wie bereits erwähnt, können die Latten in den Durchgangsöffnungen grundsätzlich in beliebiger, denkbarer Weise gegen Herausrutschen gesichert werden. Besonders bevorzugt ist jedoch eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Matratzensystems, bei der die Latten des Lattenrosts lösbar mit einem Lattenrostrahmen verbunden sind. Diese besonders bevorzugte Ausführungsform der Matratze zeichnet sich auch durch eine besondere gute Belüftung aus, da diese nicht durch einen Bezug im Bereich der Unterseite beeinträchtigt wird. Das Zusammenfügen des erfindungsgemäßen Matratzensystems erfolgt dann dadurch, dass zunächst die Latten in die jeweils zugehörigen Durchgangsöffnungen geschoben und anschließend mit dem Lattenrostrahmen verbunden werden. Hierzu können - besonders bevorzugt - an den Seitenwangen des Rahmens Lagerblöcke angebracht sein. Eine Vorrichtung zur Aufnahme von Latten eines Lattenrosts, wie sie insbesondere zur Verbindung der Latten mit den Seitenwangen des Rahmens geeignet ist, ist für sich genommen aus der EP 1 366 693 A2 bekannt, deren Offenbarungsgehalt durch Verweis in die Beschreibung der vorliegenden Erfindung aufgenommen werden soll.
Darüber hinaus ist es besonders bevorzugt, wenn der Rahmen des Lattenrostes mindestens zwei Teile umfasst, die in ihrer Neigung zueinander in Querrichtung der Matratze verstellbar sind. Auf diese Weise können beispielsweise Kopf- und Fußzone nach Bedarf der benutzenden Person zueinander unterschiedlich geneigt werden. Insbesondere kann beispielsweise die Kopfzone aufgestellt werden, wie dies von einigen Benutzern beispielsweise zum Lesen bevorzugt wird.
Eine besonders wirkungsvolle Fixierung von Matratze und Lattenrost des erfindungsgemäßen Matratzensystems wird erzielt, wenn der Lattenrost einen geschlossenen Rahmen umfasst und die Matratze in den von dem Rahmen seitlich umschlossenen Raum hineinragt, so dass sie an dem Rahmen zumindest teilweise anliegt.
Um Komforteinbußen oder gar eine Verletzungsgefahr durch einen Rahmen des Lattenrostes zu vermeiden, ist eine Matratze besonders bevorzugt, bei der der in den von dem Rahmen seitlich umschlossenen hineinragende Bereich der Matratze von seitlichen Aussparungen begrenzt ist, so dass der über den Rahmen nach oben hinausragende Bereich der Matratze den Rahmen von oben gesehen überdeckt. Die Aussparungen sind mit anderen Worten so dimensioniert, dass der Rahmen nicht seitlich über die Matratze und damit den nachgiebigen Teil des Matratzensystems übersteht. Neben der Vermeidung von Komforteinbußen oder einer Verletzungsgefahr hat diese Weiterbildung darüber hinaus den Vorteil, dass das erfindungsgemäße Matratzensystem eine besonders gleichförmige, unzerklüftete Außenkontur aufweist, was den von diesem Matratzensystem vermittelten optischen Eindruck verbessert.
Das erfindungsgemäße Matratzensystem kann beispielsweise sowohl als Einleger in ein Bettgestell - wie bekannte separat ausgebildete Lattenroste und Matratzen - als auch als eigenständiges Bettsystem ausgebildet sein, wie dies in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist, anhand welcher die Erfindung weiter verdeutlicht werden soll. Es zeigen:

Fig. 1: ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Matratzensystems in einer Seitenansicht in Flachlage, wobei die dem Betrachter zugewandte Seitenwange des Bettrahmens aus Gründen der Übersicht nicht dargestellt ist mit dreiteiliger Matratze;
Fig. 2: dasselbe Matratzensystem in einer Fig. 1 entsprechenden Ansicht, jedoch bei hochgestellter Kopfzone;
Fig. 3: eine teilgeschnittene Aufsicht desselben Ausführungsbeispiels des Matratzensystems;
Fig. 4: eine Ansicht gemäß Schnittlinie IV-IV in Fig. 3;
Fig. 5: eine Ansicht gemäß Schnittlinie V-V in Fig. 3;
Fig. 6: eine Seitenansicht einer einteiligen Matratze eines erfindungsgemäßen Matratzensystems sowie
Fig. 7: einen Schnitt gemäß Schnittlinie VI-VI durch die Matratze gemäß Fig. 6

Das in der Zeichnung dargestellte, als Ganzes mit 100 bezeichnete Matratzensystem umfasst eine Matratze 1, die bei diesem Ausführungsbeispiel eine Kopfzone 2, eine Lendenwirbelzone 3 sowie eine Fußzone 4 umfasst. Die einzelnen Zonen der Matratze sind aus einem für Matratzen geeigneten flexiblem Material, beispielsweise Schaumstoff oder Latex gefertigt, wobei auch beliebige Materialkombinationen, gegebenenfalls auch mit Federkern oder Taschenfederkern ergänzt, denkbar sind. Zur Verbesserung des Komforts ist die Kopfzone 2 aus einem Material, das die größte Nachgiebigkeit, die Lendenwirbelzone 3 aus einem Material, das die niedrigste Nachgiebigkeit, und die Fußzone 4 aus einem Material, das eine Nachgiebigkeit zwischen derjenigen der Kopf- und der Lendenwirbelzone aufweist, ausgebildet.
Wie insbesondere in Fig. 5 erkennbar ist, umfasst die Matratze 1 eine Mehrzahl in Querrichtung verlaufender Durchgangsöffnungen 5. Jede dieser Durchgangsöffnungen 5 dient der Aufnahme zumindest einer Latte 6 eines Lattenrosts 7. Es können jedoch - wie in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel - auch mehrere, hier drei Latten 6 pro Durchgangsöffnung 5 vorgesehen sein.
Die Latten 6 sind mittels an Seitenwangen 8 eines Rahmens 9 angeordneter Lagerblöcke 10 mit dem Rahmen in einer Weise verbunden, wie dies für sich genommen aus der EP 1 366 693 A2 bekannt ist und auf die zwecks Einzelheiten verwiesen werden soll.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Lattenrost 7 des Matratzensystems 100 zwei Teile 11, 12, wobei das eine Teil 11 die Kopfzone 2 der Matratze 1 unterstützt und gegenüber dem die restlichen Zonen 3, 4 unterstützenden Teil 12 um eine in Querrichtung der Matratze 1 verlaufende Achse verschwenkbar ist.
Wie insbesondere in den Fig. 4 und 5 erkennbar ist, ragt die Matratze 1 in den von dem Rahmen 9 umschlossenen Raum 13 hinein. Um zu vermeiden, dass der Rahmen 9 seitlich über die Matratze 1 übersteht, ist der in den Raum 13 hineinragende Bereich der Matratze von Aussparungen 14, 15, 16 begrenzt.
Der restliche Teil 17 der Matratze ist derart dimensioniert, dass er etwa mit der Verblendung 18 eines Traggestells 19 für das erfindungsgemäße Matratzensystem 100 abschließt.
Bei dem in Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Matratze 101 einteilig ausgebildet. Eine Nachgiebigkeitsvariation in Längsrichtung kann bei dieser Matratze durch Einsatz unterschiedlich flexibler, in der Zeichnung nicht dargestellter Latten in den Durchgangsöffnungen 105 bewirkt werden. Ansonsten entspricht die Matratze 101 der oben beschriebenen Matratze 1.

Bezugszeichenliste:

100: Matratzensystem
1, 101: Matratze
2: Kopfzone
3: Lendenwirbelzone
4: Fußzone
5, 105: Durchgangsöffnungen
6: Latte
7: Lattenrost
8: Seitenwangen
9: Rahmen
10: Lagerblöcke
11: Teil
12: Teil
13: Raum
14: Aussparung
15: Aussparung
16: Aussparung
17: Teil
18: Verblendung
19: Traggestell

Claims

Matratzensystem (100),
mit einer Matratze (1)
und mit einem Lattenrost (7),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Matratze (1) Durchgangsöffnungen (5) umfasst, durch die sich die Latten (6) des Lattenrosts (7) hindurcherstrecken.
Matratzensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Durchgangsöffnungen (5) quer zur Längserstreckung der Matratze (1) verlaufen.
Matratzensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Matratze (1) mehrere Zonen (2, 3, 4) umfasst.
Matratzensystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zonen (2, 3, 4) unterschiedliche Härte aufweisen.
Matratzensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Latten (6) des Lattenrosts (7) lösbar mit einem Lattenrostrahmen (9) verbunden sind.
Matratzensystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Latten (6) mittels an den Seitenwangen (8) des Rahmens (9) angeordneten Lagerblöcken (10) mit dem Rahmen (9) verbunden sind.
Matratzensystem nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (9) des Lattenrosts (7) mindestens zwei Teile (11, 12) umfasst, die in ihrer Neigung zueinander in Querrichtung der Matratze 1 verstellbar sind.
Matratzensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Matratze (1) in den von dem Rahmen seitlich umschlossenen Raum (13) hineinragt.
Matratzensystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der in den von dem Rahmen 9 seitlich umschlossenen Raum (13) hineinragende Bereich der Matratze (1) von Aussparungen (15, 16) begrenzt ist, so dass der über den Rahmen nach oben herausragende Teil (17) der Matratze den Rahmen (9) von oben gesehen überdeckt.
Bettsystem,
mit einem Bettgestell,
und mit einem Matratzensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9.