Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Restlebensdauer eines Schaltgerätes
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung der Restlebensdauer eines Schaltgerätes, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Daneben bezieht sich die Erfindung auch auf eine zugehörige Vorrichtung gemäß dem Oberbeg- riff des Patentanspruches 10.
Für die Betriebssicherheit von Schaltanlagen ist es wichtig, die Restlebensdauer von Kontakten in Schaltgeräten, insbesondere von Schützkontakten, zu kennen, um durch rechtzeitige Wartungsmaßnahmen, z.B. bei Schützen durch Austausch der Kontakte, Betriebsstörungen zu vermeiden. Zur Erfassung des Abbrandes kann hierbei bekanntermaßen als Ersatzkriterium für den Abbrand der sogenannte Kontaktdurchdruck verwendet werden, wobei in der Praxis Änderungen des Durchdruckes erfasst werden .
Die Durchdruckänderung setzt sich aus dem Kontaktabbrand des Schaltstückes und aus dem mechanischen Abrieb zusammen. Insbesondere bei Schaltgeräten mit sehr hoher Lebensdauer der Schaltkontakte wird bisher der Einfluss der Abriebe nicht erfasst. Um eine höhere Ausnutzung des Kontaktmaterials zu erreichen muss der Kontaktdurchdruck direkt an den Bauteilen die ihn erzeugen gemessen werden.
Beim Stand der Technik wird bisher die zeitliche Abfolge während des Ausschaltvorganges ausgewertet. Speziell für Luftschütze wurde ein Verfahren zur Restlebensdauererkennung des Kontaktabbrandes entwickelt, bei dem durch Messung des Zeitintervalls zwischen Ankeröffnung - gekennzeichnet durch einen charakteristischen Peak in der Spulenspannung - und Kontaktöffnung - gekennzeichnet durch das Auftreten einer Schalt-
Streckenspannung - der Abbrand und damit die Restlebensdauer gemessen wird.
Das Verfahren zur Erfassung der Durchdruckänderung als Er- satzkriterium für den Kontaktabbrand ist mit der
EP 0 694 937 Bl unter Schutz gestellt. Spezifische Methoden zur Anwendung bei Schaltgeräten sind im Einzelnen in der EP 0 878 016 Bl, der EP 0 878 015 Bl und der EP 1 002 325 Bl beschrieben. Dabei wird durchweg darauf abgestellt, dass die Durchdruckänderung beim Ausschaltvorgang, d.h. beim Öffnen der Schaltkontakte durch einen elektromagnetischen Antrieb, erfasst werden, woraus speziell der Abbrand an den Schaltkontakten ermittelt und daraus die Restlebensdauer des Schaltgerätes berechnet wird.
Bei Luftschützen sind die Abriebe durch den starr gekoppelten Aufbau und der Verwendung von verschleißfesten Materialpaarungen im Allgemeinen so gering, dass sie als vernachlässigbar gelten.
Für Schaltgeräte allgemein, insbesondere für Vakuumschütze, ist ein Verfahren der eingangs genannten Art, das mit Sensoren arbeitet, Gegenstand einer Parallelanmeldung der Anmelderin. Dieses Verfahren beruht ebenfalls auf einer Δt-Zeitmes- sung, die als Ersatzkriterium zur Bestimmung des Durchdrucks der Schaltkontakte herangezogen wird und benötigt zur Erfassung des Kontaktdurchdrucks mittels Zeitmessung eine mikroprozessorgesteuerte Auswerteelektronik .
Bei Schaltgeräten, insbesondere bei Schützen mit Vakuumschaltröhren, ist eine optische Kontrolle der Kontakte nicht möglich und es kann derzeit der Kontaktabbrand nur über Markierungen oder Abbrand-Lehren im eingeschalteten Zustand kontrolliert werden. Der Abrieb in der Antriebseinheit bzw. in der Schaltgerätemechanik, z.B. am Umlenkhebel, wird dabei nicht erfasst.
Ausgehend von letzterem Sachverhalt ist es Aufgabe der Erfindung, ein vereinfachtes Verfahren zur Restlebensdauerbe- stimmung von Schaltgeräten anzugeben und die zugehörige Vorrichtung zu schaffen.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die Maßnahmen des Patentanspruches 1 gelöst. Eine zugehörige Vorrichtung ist durch die Merkmale des Patentanspruches 10 gekennzeichnet. Weiterbildungen des Verfahrens und der zugehörigen Vorrichtung sind Gegenstand der jeweils abhängigen Patentansprüche.
Bei der Erfindung wird vorteilhafterweise im statischen Zustand, d.h. im Einschaltzustand bei geschlossenen Kontakten, gemessen. Es wurde erkannt, dass damit nicht nur der eigentliche Kontaktabbrand, sondern auch der Verschleiß an der Schaltgerätemechanik erfasst werden kann. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei der Überwachung eines Vakuumschützes, bei dem durch die Kraftumlenkung und dadurch vergleichsweise kompliziert aufgebaute Schaltgerätemechanik der Verschleiß der beweglichen Komponenten in der Mechanik nicht vernachlässigbar ist. Da zudem der Kontakthub bei Vakuumschützen vergleichsweise gering ist, muss bei der Betrachtung der Durchdruckänderungen der Anteil des mechanischen Verschleißes der Komponenten berücksichtigt werden. Gleichermaßen kann das beschriebene Verfahren natürlich auch bei Luftschützen eingesetzt werden, wobei es hier aufgrund der einfacheren mechanischen Kopplung im Wesentlichen um den Schaltkontaktabbrand geht.
Bei der zugehörigen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens werden Sensoren für Relativweg-Messungen, insbesondere zur Abstandsmessung, verwendet. Vorteilhafterweise können diese Sensoren aufgrund der statischen Messung einfache Mel- deschalter sein. Dadurch ergibt sich insgesamt ein einfacher Aufbau der jeweiligen Vorrichtung.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungsbei- spielen anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Patentansprüchen. Es zeigen
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Vakuumschützes mit zugehörigem Antrieb einschließlich der schaltmechanischen Komponenten, Figur 2 schaltbildmäßig ein erstes Ausführungsbeispiel, Figur 3 die zu Figur 2 zugehörige Schaltmechanik als Einzelheit aus Figur 1, Figur 4 schaltbildmäßig ein zweites Ausführungsbeispiel und Figur 5 die zu Figur 4 zugehörige Schaltmechanik als Einzelheit aus Figur 1.
Die nachfolgend im Einzelnen beschriebenen Verfahren, zur Ermittlung des Durchdrucks beruhen auf einer Abstandsmessung durch Sensoren. Dabei wird aber nur eine relative Abstandsänderung zwischen mindestens zwei Komponenten der den Durch- druck erzeugenden Bauelementen bzw. Baugruppen, unabhängig von der Zusammensetzung durch Kontaktabbrand und Abrieb, erfasst. Abhängig von Anzahl und Ausprägung der Sensoren können damit eine oder mehrere Meldegrenzen ermittelt und zur Anzeige, Meldung oder Signalverarbeitung herangezogen werden. An- Ordnung, Ausprägung und Anzahl der Sensoren sind abhängig vom Aufbau der Schaltgeräte, der gewünschten Meldegenauigkeit und der Weiterverarbeitung des Meldesignals. Im Einzelnen ergeben sich eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten.
Figur 1 zeigt einen typischen Aufbau eines Vakuumschützes mit zugehörigem Antrieb. Die den Durchdruck erzeugenden Bauelementen/Baugruppen sind: Der Umlenkhebel, die Federauflage und der bewegliche Röhrenbolzen mit den Anbauteilen wie Strom- bandanschluss, Hebelaufl ge, Schaltstellungsanzeige sowie den zugehörigen Befestigungsteilen. An den mit Buchstaben A bis G gekennzeichneten Stellen können Abriebe oder plastische Ver-
formungen auftreten, die sich entweder durchdruckerhöhend oder durchdruckverringernd auswirken können.
Nachfolgend wird zunächst der Aufbau eines Vakuumschützes mit zugehörigem elektromagnetischem Antrieb und damit verbundener Schützmechanik beschrieben, das zum Schalten eines ein- oder mehrpoligen Netzes dient. Es wird lediglich eine Phase eines Drehstromnetzes mit einer einzigen Vakuumschaltröhre betrachtet.
Gemäß Figur 1 umfasst letzterer Teil eines Vakuumschütz 1 eine Vakuumschaltröhre 10, die Schützmechanik 20, 30, 40 und den Antrieb 100. Im Einzelnen ist eine Vakuumschaltröhre 10 an einem Widerlager 3^ mit Ausleger 4 befestigt. Der Ausleger 4 trägt die Vakuumschaltröhre 10, wozu ein Festkontaktbolzen 15 der Schaltröhre 10 im Ausleger 4 eingespannt ist.
Die Vakuumschaltröhre 10 besteht aus hohlzylinderförmigen Bauteilen 11 bis 13, wobei die Hohlzylinder 11 und 13 durch einen linear federnden Metallbalg 12 gegeneinander axial verschiebbar angeordnet sind. Die Bauteile 11 und 13 sind gegeneinander elektrisch isoliert, wozu eines der Bauteile beispielsweise aus keramischem Material bestehen kann.
In der Vakuumschaltröhre 10 befinden sich unter Vakuum zwei
Schaltkontakte 17 und 18 axial gegeneinander beweglich, wobei der Schaltkontakt 17 als Festkontakt mit dem fest stehenden Bolzen 15 verbunden und der Schaltkontakt 18 als Bewegkontakt mit einem in Achsrichtung beweglichen Bolzen 16 verbunden ist.
Die Schaltkontakte 17 und 18 der Vakuumschaltröhre 10 werden mittels des elektromagnetischen Antriebes 100 betätigt, wozu ein Aufbau aus Magnetjoch 101, Magnetanker 102 und zugehöri- gen Spulen 105, 105' zur elektromagnetischen Erregung vorhanden ist. Das Magnetjoch 101 ist in einer Halterung 110 gela-
gert. Der Magnetanker 102 hat eine Aussparung 103 mit Befestigung 105 für einen Kontaktträger 30.
Durch den elektromagnetischen Antrieb 100 ist der Anker 102 in zwei vertikal unterschiedliche Positionen bringbar, von denen die untere der „Schließ" -Stellung des Vakuumschützes 10 und die obere der „Öffnungs" -Stellung des Vakuumschützes 10 entsprechen. Dazu muss in Figur 1 die Vertikalverschiebung in eine Horizontalverschiebung umgesetzt werden, wozu eine Um- lenkeinrichtung 20 vorhanden ist.
Im Einzelnen ist in der Figur 1 der Bewegkontaktbolzen 16 außerhalb der Schaltröhre 10 gegen den Druck einer Feder 21 gelagert, wobei sich die Feder 21 auf einer Federauflage 22 ab- stützt. Es ist ein L-förmiger Umlenkhebel 25 vorhanden, der mit einer Achse 26 im Knickpunkt gelagert ist. Der kurze Hebelarm des Umlenkhebels 25 drückt mit einem ersten Endelement 27 auf die Federauflage 22, während der lange Hebelarm mit einem zweiten Endelement 28 in einer Aussparung 31 des Kon- taktträgers 30, der - wie bereits erwähnt - mit dem Anker 102 des Magnetantriebes 100 verbunden ist, geführt wird. Es ist eine Auflageplatte 35 für den Kontaktträger 30 vorhanden.
Mit dem L-förmig ausgebildeten Umlenkhebel 25 lässt sich ein vergleichsweise großer Verschiebeweg in vertikaler Richtung in einen kleineren Verschiebeweg in horizontaler Richtung unter entsprechender Kraftbeaufschlagung umsetzen. Dies ist für die Betätigung des Vakuumschützes 10 notwendig, bei dem insbesondere ein hinreichender Kontaktdruck zwischen den Kon- taktflächen der Schaltkontakte 17 und 18 erzeugt werden muss. Dazu wird die Feder 21 für die Schließstellung mittels eines vorgebbaren Durchdruckes gespannt und eine für die Schließstellung der Schaltkontakte 17, 18 hinreichende Kontaktkraft erzeugt. Der Durchdruck wird in der Figur 1 dadurch verdeut- licht, dass bei geöffneter Schaltstellung des Endelementes 27 am kurzen Hebelarm des Umlenkhebels 25 durch eine hintere Hebelauflage 23 abgestützt wird.
In der Figur 1 sind als mechanisch bewegte Teile der Anzeige 40 weiterhin eine Schaltstellungsanzeige 41, ein Strombandan- schluss 42 und ein Stromband 44 vorhanden, das mit der An- schlussschiene 45 verbunden ist.
Bei der in der Figur 1 dargestellten Anordnung ist im Allgemeinen der Schaltweg der Kontaktanordnung vergleichsweise gering, beispielsweise < 2 mm. Daraus ergibt sich, dass das im Schaltgeräteantrieb mit der zugehörigen Umlenkung bei häufiger Aktivierung auftretende Spiel der einzelnen Bewegungen nicht vernachlässigt werden kann. Bei der Konstruktion von Schaltgeräten mit derartigen Antriebs- und Kraftübertragungseinrichtungen sind diese Gegebenheiten zu berücksichtigen.
Die Lebensdauer eines Schaltgerätes wird durch den Verschleiß aller mechanisch bewegten Teile beeinflusst. Dieser Verschleiß wird in bekannter Weise einerseits durch den Abbrand der elektrischen Schaltkontakte an den Kontaktflächen A be- wirkt. Wenn sich die Dicke der Kontaktstücke infolge eines
Abbrandes verringert, muss der Federdruck zur Generierung der Kontaktkraft erhöht werden.
Aus der Figur 1 ergibt sich aber weiterhin, dass andererseits der mechanische Verschleiß der beweglichen Antriebskomponenten ebenfalls ein Einfluss für die Lebensdauer des gesamten Schaltgerätes haben kann. Ein solcher Verschleiß sind insbesondere Abriebe bei Lagern oder aber auch plastische Verformungen, die sich einzeln entweder durchdruckerhöhend oder aber durchdruckverringernd auswirken können. Im Idealfall kompensieren sich solche Einflüsse an den verschiedenen Stellen der Schaltgerätemechanik.
Im Einzelnen sind in der Figur 1 neben den Kontaktflächen weiterhin die Stellen B bis H, an denen ein Verschleiß auftreten kann, eingetragen. Es bedeuten B die Auflage des Endelementes 26 an der Federauflage 22, C dessen Auflage an der
hinteren Hebelaufläge 23, E die mechanische Beanspruchung des anderen Endelementes 27 in der Mitnehmernut 31 des Kontaktträgers 30, F die Auflage des Kontaktträgers im Magnetanker, G/Gλ die Auflage von Magnetanker 102 auf dem Magnetjoch 101 an dessen Polflächen sowie H/H' die Halterung 110 des Magnetantriebes 100 in einer Grundplatte.
In Figur 2 ist schaltbildmäßig das Vakuumschütz gemäß Figur 1 mit Beschaltung dargestellt. Im Einzelnen ist im positiven Signalzweig eine Polungsdiode 201 geschaltet und sind drei Meldeschalter 211 bis 213 vorhanden. 202 und 203 bedeuten Schaltungswiderstände, 204 eine Kapazität und 205 einen optischen Signalgeber. Weiterhin ist eine elektronische Einheit 210 zur Entprellung beim Schließen der Schaltkontakte des Va- kuumschützes vorhanden. Die Einrichtung zum Entprellen ist vorteilhaft, um Fehlsignale bei der Auswertung auszuschalten. Es ist möglich, dass das Signal vor bzw. nach der Einheit zur Entprellung 210 zu einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) weitergeleitet wird.
Der mechanische Aufbau ist in Figur 3 realisiert, wobei in Figur 3 die Schaltelemente aus Figur 2 in den Aufbau aus Figur 1 integriert sind.
Durch den Umlenkhebel 25 wird ein justierbares Schaltelement Sl, S2, S3 , der einen Meldeschalter mit Schließerkontakt realisiert und fest mit der Hebelaufläge verbunden ist, im eingeschalteten Zustand beim Erreichen einer fest eingestellten Meldegrenze betätigt. Der Meldepunkt wird über das Öffnungs- maß des Meldeschalters eingestellt. Die Messung kann sowohl an nur einer als auch an allen Strombahnen eines Schaltgerätes erfolgen. In diesem Fall können alle Schaltelemente parallel geschaltet werden. Demzufolge wird das Meldesignal von dem Kontakt ausgelöst, der als erstes die Meldegrenze er- reicht hat. Die Signalbereitstellung kann direkt dem Kunden zur Verarbeitung bereitgestellt werden.
Beim Beispiel aus Figur 2 und Figur 3 ergibt sich vorteilhafterweise eine direkte Erfassung bei Erreichen der Meldegrenze. Damit können für die Restlebensdauererfassung neben dem Kontaktabbrand auch die Abriebe und Verformungen von der Antriebsseite des Schaltgerätes berücksichtigt werden. Vorteilhafterweise ist weiterhin das potentialfreie Meldesignal, das insbesondere zur Weiterverarbeitung in einer SPS od. dgl . geeignet ist. Bei der Durchführung des Verfahrens muss allerdings die hohe Betätigungsgeschwindigkeit des Meldekontaktes, der Abrieb an der Berührstelle zwischen Meldekontakt und
Hebelansteuerung berücksichtigt werden, wobei eine Ansteue- rung über einen Kreisbogen vorliegt. Sofern in Figur 2 auf eine elektronische Entprellung verzichtet wird, ergeben sich weiterhin Prellsignale während des Einschaltvorganges.
In einem Ausführungsbeispiel entsprechend den Figuren 4 und 5 ergibt sich eine Zustandsabfrage an den Schaltkontakten der Meldeschalter an den einzelnen Strombahnen des Schaltgerätes. Dazu enthält die Schaltung in Figur 4 eine Polungsdiode 401, drei Meldeschalter 411 bis 413 mit zugehörigen Impedanzen 414 bis 416 und jeweils separate Meldekreise 420, 430 und 440. Eine Einrichtung zur Entprellung ist mit 410 bezeichnet, wobei hier die Signale der einzelnen Meldeschalter verarbeitet werden .
Letzteres wird anhand der mechanischen Darstellung gemäß Figur 5 verdeutlicht, wobei insbesondere das Öffnungsmaß des Meldekontaktes exakt vorgebbar ist.
Durch ein justierbares Schaltelement des Meldeschalters mit
Schließerkontakt, das fest mit der Federauflage verbunden ist und durch eine fest mit den beweglichen Hauptkontakt verbundene Betätigung wird der Wegpunkt im eingeschalteten Zustand des Schützes abgefragt. Der Meldepunkt wird über das Öff- nungsmaß des Meldekontaktes eingestellt.
Die Messung kann sowohl an nur einer als auch an allen Strombahnen eines Schaltgerätes erfolgen. In diesem Fall können alle Schaltelemente parallel geschaltet werden. Dadurch wird das Meldesignal von dem Kontakt ausgelöst, der als erstes den Meldepunkt erreicht hat.
Bei den Beispielen gemäß Figur 2/3 oder Figur 4/5 wird mindestens ein Schaltkontakt pro Strombahn benötigt. Abhängig von der gewünschten oder benötigten Anzeigegenauigkeit und der Anzahl der Meldegrenzen werden, können auch mehrere Meldeschalter in einer Strombahn verwendet werden. Möglich sind drei Kontakte für Meldegrenze 80 %, 50 % und 20 %
Als Schaltelemente können Schalter mit Schließer-, Öffner- sowie Wechslerkontakte verwendet werden. Durch die Messstrecke, d.h. die Anordnung von Federauflage bis Hebelaufläge, kann insbesondere der Verschleiß am Umlenkhebel 25, der sich durchdruckerhöhend auswirkt, mit erfasst werden. Dadurch ist beim höheren Schaltern (beim Laufzeitbetrieb) des Schützes eine höhere Ausnutzung der Schaltkontakte 17, 18 , insbesondere bei reduzierter Schaltleistung, möglich.
Entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel ist wiederum eine direkte Erfassung von Restlebensdauerwerten bei Erreichen der Meldegrenze möglich, wobei der Einfluss der Abriebe von der
Antriebsseite des Schaltgerätes berücksichtigt ist. Insbesondere können hier durchdruckvergrößernde Abriebstellen miter- fasst werden. Für die weiteren Eigenschaften gilt das bereits oben im Einzelnen für das erste Ausführungsbeispiel Ausge- führte.
In einer Ergänzung der Ausführungsbeispiele entsprechend den Figuren 2/3 oder 4/5 kann die Zustandsabfrage mit den Sensoren verbessert werden, so dass im Einzelnen eine Weiterverar- beitung der Signale möglich ist.
Nach einer Signalvorverarbeitung durch eine geeignete Beschallung können alle Signale beliebig weiterverarbeitet werden, wozu sich neben der bereits genannten SPS ein Mikroprozessor eignet. Damit ergibt sich z.B. die Möglichkeit die Ab- tastung durch mehrere Sensoren je Strombahn für mehrere Meldesignale (z.B. 90 %, 80 %) auszuwerten, oder die auslösende Strombahn zu ermitteln. Es können alle geeigneten Sensoren verwendet werden .
Bei vorstehend beschriebener Weiterbildung ergibt sich vorteilhafterweise eine direkte Signalerfassung bei Erreichung einer oder mehrerer Meldegrenzen, womit insbesondere die durchdruckvergrößernden Abriebstellen der beweglichen Komponenten der Gerätemechanik erfasst werden können. Die potenti- alfreien Meldesignale können dabei analog oder digital weiterverarbeitet werden. Gegebenenfalls ist bei Verwendung geeigneter Sensoren auch eine berührungslose Messwerterfassung möglich.