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Einrichtung für Vakuumschalter Die Erfindung bezieht sich auf eine
Einrichtung zum Ausgleich des Abbrandes an Schaltkontakten einer Vakuumschalteranordnung,
die aus einzelnen in Reihe geschalteten Schaltkammern besteht, wobei die Schaltkammern
und deren Antriebselemente innerhalb von durch Metallflansche verbundenen Hohlisolatoren
untergebracht sind.
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Derartig gekapselte Schaltkammern eignen sich insbesondere für die
Frefluftaufstellung, wenn die Hohlisolatoren aus gerippten Porzellankörpern bestehen.
Auch in Innenraumschaltanlagen kann ein Schutz der empfindlichen Schaltkammern durch
Kapselung angebracht sein.
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Es treten bei solchen gekapselten Schaltkammern jedoch dann Schwierigkeiten
auf, sobald eine Nachstellung der abgebrannten Schaltkontakte vorgenommen werden
soll, wie sie zur Einhaltung der Betriebssicherheit der Vakuumschalteranordnung
erforderlich ist. Auch läßt sich bei einer gekapselten Schaltkammer im Gegensatz
zu einer offenen mit beweglich herausgeführtem Kontaktschaft nicht genau bestimmen,
wann dieser Zeitpunkt zur Nachstellung der Schaltkontakte eingetreten ist.
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Daher ist es Aufgabe der Erfindung diesen Mängeln durch eine einfache,
die Wartung von gekapselten Schaltkammern erleichternde Einrichtung abzuhelfen.
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Dies geschieht dadurch, daß erfindungsgemäß das Schaftende jedes beweglichen
Schaltkontaktes mit einer Nachstelleinrichtung und mit einem Hebelwerk zur Schalthubanzeige
gekuppelt ist, und daß am Metallflansch etwa übereinander eine öffnung zur Beobachtung
einer mit dem Hebelwerk verbundenen Skala und eine öffnung zur Betätigung der Nachstelleinrichtung
vorgesehen sind, derart, daß beim Nachstellen gleichzeitig die Skala abgelesen werden
kann. Dabei ist zweckmäßigerweise die Nachstelleinlichtung kraftschlüssig mit dem
mechanischen Antriebsgestänge zur Betätigung der Kontakte verbunden und weist einen
Druckbolzen und eine um 900 gegen diesen versetzte Betätigungsspindel auf,
wobei die Kraftübertragung zwischen beiden Teilen vermittels eines Keiles erfolgt.
Durch die öffnung im Metallflansch läßt sich nun von außen leicht ein Schlüssel
ansetzen und der bewegliche Schaltkontakt nachstellen.
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Eine Kontrolle und das genaue Nachstellen der Schaltkontakte wird
in vorteilhafter Weise dadurch erreicht, daß die geeichte Skala des Hebelwerkes
den jeweiligen Hub des beweglichen Schaltkontaktes in Millimetern angibt, und daß
auf der Skala jeweils eine Markierung für die Ein- und Ausstellung des beweglichen
Schaltkontaktes im ungebrauchten Zustand vorgesehen ist. Hierdurch ist es möglich,
von außen sämtliche gekapselten Schaltkammern einer Vakuumschalteranordnung schnell
und bequem auf den Abbrand der Schaltkontakte hin zu kontrollieren und nachzustellen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt. Dabei zeigt Fig. 1 in einem Längsschnitt die gekapselte Verbindungsstelle
zwischen zwei in Reihe geschalteten Vakuumschaltkammern mit jeweils einem beweglichen
und einem feststehenden Sehaltkontakt; F i g. 2 gibt als Einzelheit die Nachstelleinrichtung
gemäß der Erfindung wieder.
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In Fig. 1 ist mit 1 der Verbindungsflansch der dadurch
miteinander verbundenen Hohlisolatoren 2 und 3 bezeichnet. Im Hoblisolator
2 ist der untere Teil einer Vakuumschaltkammer 4 mit einem aus dieser herausgeführten
Schaftende 5 des beweglichen Schaltkontaktes dargestellt. Die Schaltkammer
4 ist dabei auf einer im Verbindungsflansch 1 angeschweißten oder angegossenen
Tragplatte 6 vermittels Bolzen 7 befestigt. Im teilweise gezeichneten
Hohlisolator 3 ist das Schaftende des feststehenden Schaltkontaktes einer
zweiten nicht weiter dargestellten Schaltkammer angedeutet. Die Stromverbindung
von diesem feststehenden Schaltkontakt zum beweglichen Schaltkontakt der darüberhegenden
Schaltkammer 4 ist durch einen flexiblen Leiter 8, z. B. aus Kupfergewebeband,
hergestellt.
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Innerhalb des Verbindungsflansches 1 befindet sich am Schaftende
5 eine Ausschaltfeder 9 und eine Kontaktdruckfeder 10, die
auf einem Bund 11 des Schaftendes abgestützt sind. Dabei ist die Kontaktäruckfeder
10 kraftschlüssig mit einer Nachstellcinrichtung 12 und über diese mit einem
Antriebsgestänge 13, 14 verbunden. In der dargestellten Lage
ist
der bewegliche Schaltkontakt eingeschaltet, wozu aus dem Antriebsgestänge 14 eine
Zugkraft in Pfeilrichtung aufgebracht wird. Zur Anzeige des jeweiligen Schaltzustandes
ist an dem Bund 11 ein Hebelwerk 15 angelenkt und mit einer Skala
16 versehen. Die Skala 16 ist vor einer öffnung 17 des Zwischenflansches
angeordnet und durch eine nicht näher bezeichnete Scheibe von außen leicht ablesbar.
Hierzu ist auf oder hinter der Scheibe eine Bezugsmarke angebracht. Unterhalb der
öffnung 17 ist eine weitere öffnung 18 zum Durchstecken eines Nachstellwerkzeuges
vorgesehen. Ein Verschlußdeckel 19 dient als Wetterschutz. Beide öffnungen
brauchen nicht unmittelbar untereinander zu liegen, sondern können auch entgegen
der Zeichnung seitlich gegeneinander versetzt sein.
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In F i g. 2 ist die Nachstelleinrichtung 12 im einzelnen dargestellt.
In einem Gehäuse 20 befindet sich ein Druckbolzen 21, der um 90' versetzt
gegen eine Betätigungsspindel 22 mit innen und außen gegenräufigem Gewinde angeordnet
ist, wobei die Kraftübertragung zwischen beiden Teilen vermittels eines Keiles
23 erfolgt. Je eine Lasche 24 ist auf beiden Seiten des Gehäuses befestigt
und dient zur Aufhängung am Antriebsgestänge 13 (F i g. 1). In der
Zeichnung ist jeweils nur eine der beiden Laschen dargestellt.
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Die Einrichtung nach der Erfindung dient zum Ausgleich des Abbrandes
an den Schaltkontakten und wirkt in folgender Weise. Die Skala 16 ist in
Millimetern geeicht, so daß der Schalthub des beweglichen Kontaktes darauf unmittelbar
abgelesen werden kann. Zum Ablesen dient dabei beispielsweise eine in der öffnung
17 angebrachte Bezugsmarke. Die beiden Endstellungen des beweglichen Kontaktes,
die Ein- und die Ausschaltstellung, sind auf der Skala durch Markierungslinien gekennzeichnet.
Im ungebrauchten Zustand der Schaltkontakte stinimen die Bezugsmarke und die jeweilige
Markierungslinie überein.
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Sobald nun ein Abbrand an den Schaltkontakten auftritt, zeigt die
Skala im eingeschalteten Zustand der Schaltkontakte einen größeren Hub, wobei
die Abweichung beispielsweise 3 mm über dem Sollwert liegt. Durch
einen derartigen Abbrand der Kontakte wird der Anpreßdruck der Kontaktdruckfeder
10 verringert, so daß es wegen der notwendigen Einschaltsicherheit derVakuumschalteranordnung
dann unbedingt notwendig ist, den beweglichen Schaltkontakt nachzustellen.
Hierzu wirdderSchalterausgeschaltet, wobei sich in der Endlage die Nachstelleinrichtung
12 in einer Ebene mit der öffnung 18 befindet. Mit einem entsprechenden Schlüssel,
der durch die öffnung 18 gesteckt wird, läßt sich dann die Betätigungsspindel
22 (F i g. 2) leicht so drehen, daß der Druckbolzen. 21 durch den Keil
23 aus dem Gehäuse 20 heraustritt. Hierbei wird die Kontaktdruckfeder
10 zusammengedrückt und hebt ' das Schaftende 5
und damit den
beweglichen Schaltkontakt an. Während dieses Vorganges wird gleichzeitig die Skala
beobachtet und die Nachstelleinrichtung so lange betätigt, bis etwa z. B. ebenfalls
3 mm über der Markierungslinie der ursprünglichen Ausschaltstellung
abgelesen werden kann. Damit ist der gleiche Schalthub des beweglichen Schaltkontaktes
wie zuvor wieder eingestellt.
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Die erfindungsgemäße Nachstelleinrichtung gestattet somit einen einfachen
schnellen Abbrandausgleich bei gekapselten Vakuumschaltkammern, da ein Ausbau der
Kammern nicht erforderlich ist. Die Nachstelleinrichtung läßt sich in gleicher Weise
auch bei Innenraumausführungen einer Vakuumschalteranordnung verwenden, bei der
eine Kapselung der Schaltkammern fortfällt. Hierbei vereinfacht sich in nicht weiter
in der Zeichnung dargestellten Weise die Einrichtung zur Schalthubanzeige, welche
unmittelbar vermittels einer Markierung und Skala am Schaftende des beweglichen
Schaltkontaktes ausgeführt sein kann.