Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rollschuh, insbesondere einen so
genannten Inline-Skate, mit einer fuß- bzw. zehenbetätigten Bremseinrichtung.
Mit der zunehmenden Beliebtheit des Rollschuhfahrens, insbesondere bei
Rollschuhen mit mehreren einzeln in einer Linie hintereinander angeordneten
Laufrollen, den so genannten Inline-Skates, hat auch die Zahl der Vorschläge für
wirksame Bremseinrichtungen für derartige Rollschuhe zugenommen.
Die US 6,047,973 beschreibt Inline-Skates mit einem an einem Rollenträger
angebrachten Unterstützungsteil, das sich in Fahrtrichtung nach vorne erstreckt
und an seinem vorderen Ende eine Bremsbacke aufweist. Zum Bremsen wird die
Bremsbacke durch Neigen des Inline-Skates auf den Untergrund gedrückt.
Aufgrund der Reibungskräfte zwischen Bremsbacke und Untergrund wird die
Fahrt dabei verlangsamt.
Die US 5,207,438 beschreibt Inline-Skates, an deren in Fahrtrichtung vorderen
Enden im Bereich der Schuhspitze eine Walze drehbar gelagert ist, deren Achse
parallel zu den Drehachsen der Laufrollen ausgerichtet ist. Die Walze wird
zwischen zwei seitlichen Klammern gehalten und grenzt stirnseitig an diese an.
Zum Bremsen wird die Fußspitze in Richtung des Untergrundes geneigt, bis die
Walze den Untergrund berührt. Sobald die Walze den Untergrund berührt, beginnt
diese zu rotieren, wobei sie jedoch stimseitig an den Klammern reibt, so dass die
Fahrt verlangsamt wird.
Die US 5,280,931 offenbart Inline-Skates, wobei an den in Fahrtrichtung hinteren
Enden des Rollenträgers ein Zylinder angeordnet ist, dessen Achse sich quer zur
Fahrtrichtung erstreckt. Der Zylinder ist umfangsseitig von einem Bremsreifen
umgeben, der um die Achse des Zylinders drehbar ist. Um zu bremsen, hebt der
Fahrer die Spitze der Inline-Skates an, so dass der Bremsreifen den Untergrund
berührt. Dadurch dreht sich der Bremsreifen um die Achse des Zylinders, wobei
starke Reibkräfte an den Berührungsflächen zwischen Zylinder und Bremsreifen
entstehen, wodurch die Inline-Skates abgebremst werden.
Die oben beschriebenen Rollschuhe sind insofern nachteilig, als zum Abbremsen
stets eine Verlagerung des Rollschuhs, also ein Anheben oder Absenken der
Schuhspitze oder ein Einknicken des Fußgelenkes, erforderlich ist. Dadurch wird
der harmonische Bewegungsablauf gestört, außerdem ist das Bremsen
insbesondere bei einem Abknicken des Fußgelenkes mit einer hohen Belastung
desselben verbunden und kann leicht zu Verletzungen führen.
Darüber hinaus sind aus den Druckschriften WO 00/50132, WO 96/24414, DE
298 03 919 U1 und DE 297 09 662 U1 Rollschuhe bekannt, bei denen der
Bremsklotz o.ä. nicht mehr auf die Fahrbahn wirkt, sondern direkt auf die Rollen
oder die damit verbundenen rotierenden Teile, um ein Abbremsen zu
ermöglichen. Die Schuhe der bekannten Rollschuhe setzen sich dabei aus einem
unteren Teil, der den Fuß aufnimmt und starr mit dem Rollenträger verbunden ist,
und einem oberen Teil zusammen, der den Knöchel sowie das Schienbein
teilweise umschließt. Der untere und obere Teil sind verschwenkbar miteinander
vebunden. Die auf die Rollen wirkende Bremseinrichtung ist am Rollenträger
befestigt und ist mit einem Betätigungsorgan verbunden, das auch mit dem oberen
Teil verbunden ist. Neigt sich nun der Fahrer nach vorne oder hinten, so
verschwenkt der obere Teil gegenüber dem unteren Teil und die Bremseinrichtung
wird über das Betätigungsorgan derart betätigt, dass die Rollen des Rollschuhs
direkt abgebremst werden.
Auch bei den vorgenannten Lösungen besteht der Nachteil, dass zum Abbremsen
stets eine Verlagerung bzw. Neigung des Schienbeines erforderlich ist, wodurch
ein harmonischer Bewegungsablauf gestört und das abgeknickte Fußgelenk
stärker belastet wird.
Um die vorgenannten Nachteile zu überwinden wurden fuß- bzw. zehenbetätigte
Bremseinrichtungen für Rollschuhe konzipiert, bei denen zum Bremsen keine
Neigung des Rollschuhs bzw. des Schienbeines mehr erforderlich ist.
Eine besonders vorteilhafte Bremseinrichtung der vorgenannten Art wird in der
US 5,143,387 beschrieben. Die bekannte Bremseinrichtung für einen Rollschuh
weist ein entgegen der Laufrichtung translatorisch verschiebbares langgestrecktes
Führungselement auf. Das Führungselement trägt Bremsbacken, die vor den
jeweils abzubremsenden Laufrollen angeordnet sind. An dem Führungselement ist
ferner ein starrer Ansatz befestigt, der sich in den Bereich der Zehen des Fahrers
erstreckt. Um die Bremseinrichtung zu betätigen, muss der Fahrer den Ansatz und
somit das Führungselement entgegen der Laufrichtung verschieben, so dass die
Bremsbacken von vorne gegen die Laufrollen gedrückt werden.
Weitere Rollschuhe der vorbeschriebenen Art sind aus den Druckschriften US
5,657,999, DE 297 09 254 U1, DE 297 22 787 U1 und DE 298 18 145 U1
bekannt. Die hierin beschriebenen Rollschuhe weisen Bremseinrichtungen auf, die
einerseits mit dem Fuß bzw. den Zehen des Fahrers betätigt werden und
andererseits direkt auf die Rollen oder die damit verbundenen rotierenden Teil
einwirken, um den Rollschuh abzubremsen.
Somit gewährleisten die Rollschuhe mit fuß- bzw. zehenbetätigten
Bremseinrichtungen gegenüber den Rollschuhen, die eine Neigung des
Rollschuhs oder des Schienbeines erforderlich machen, einen wesentlich
harmonischeren Bewegungsablauf und mehr Fahrkomfort. Dennoch machen die
Rollschuhe mit fuß- bzw. zehenbetätigten Bremseinrichtungen einen höheren
konstruktiven Aufwand erforderlich. So ist beispielsweise für jede Rolle eine
Bremsbacke vorgesehen, damit die Rollen gleichmäßig abgenutzt werden. Der
konstruktive Aufwand bedingt ferner eine größere Störanfälligkeit der
Bremseinrichtung des Rollschuhs.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, einen Rollschuh mit fuß- bzw.
zehenbetätigter Bremseinrichtung zu schaffen, der einerseits einen harmonischen
Bewegungsablauf bzw. einen höheren Fahrkomfort gewährleistet und andererseits
einen geringeren konstruktiven Aufwand erforderlich macht, so dass die Kosten
und die Störanfälligkeit der Bremseinrichtung des Rollschuhs verringert sind.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt an Hand der in dem Schutzanspruch 1
angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Der erfindungsgemäße Rollschuh, wie beispielsweise ein sog. Inline-Skate, weist
einen Rollenträger auf, an dem ein Schuh befestigt ist. An dem Rollenträger sind
eine Anzahl von Laufrollen in Laufrichtung hintereinander angeordnet, wobei die
Rollen gegenüber dem Rollenträger gedreht werden können, um ein Rollen des
Rollschuhs zu ermöglichen. Nachdem der Fahrer die Rollschuhe angezogen hat,
sind die Rollen der Fahrbahn zugewandt und können auf diese aufgesetzt werden.
Der Rollschuh weist ferner eine Bremseinrichtung auf. Die Bremseinrichtung
setzt sich im wesentlichen aus einem Betätigungsorgan und einem Bremsklotz
zusammen. Das Betätigungsorgan ist innerhalb des Schuhs angeordnet und kann
durch die Zehen des Fahrers betätigt werden. Der Bremsklotz kann bewegt
werden und wird über das Betätigungsorgan betätigt. Das Betätigungsorgan kann
im wesentlichen zwei Positionen einnehmen. In der ersten Position wirkt das
Betätigungsorgan derart mit dem Bremsklotz zusammen, dass dieser von der
Fahrbahn beabstandet ist. In einer zweiten Position des Betätigungsorganes, in die
das Betätigungsorgan durch die Zehen des Fahrers bewegt werden kann, ist der
Bremsklotz gegen die Fahrbahn gedrückt.
Im Gegensatz zu den bekannten fuß- bzw. zehenbetätigten Bremseinrichtungen ist
bei dem erfindungsgemäßen Rollschuh lediglich ein Bremsklotz nötig, ohne dass
einzelne Rollen stärker abgenutzt würden als andere, was auf die direkte
Einwirkung des Bremsklotzes auf die Fahrbahn anstatt auf die Räder
zurückzuführen ist. Der konstruktive Aufwand und die damit verbundenen Kosten
sind daher geringer. Dennoch bleibt der Vorteil der Rollschuhe mit fuß- bzw.
zehenbetätigter Bremseinrichtung, nämlich der oben beschriebene erhöhte
Fahrkomfort, erhalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Betätigungsorgan als
Hebel ausgebildet ist. Unter einem Hebel ist dabei ein angelenktes,
verschwenkbares Element zu verstehen, das beispielsweise in einer Zehenplatte
bestehen kann, so dass der Fahrer mit den Hebel mit seinen Zehen verschwenken
kann.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rollschuhs ist das Betätigungsorgan von einem Federelement in die erste Position
vorgespannt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass ein Abbremsen lediglich
dann erfolgt, wenn der Fahrer den Hebel betätigt. Das Federelement ist
zweckmäßigerweise derart ausgelegt, dass der Fahrer einen vorbestimmten Druck
oder Zug aufbringen muß, bevor der Hebel verschwenkt, so dass keine
unbeabsichtigte Bremsung erfolgt.
Um einen einfachen Zusammenbau des erfindungsgemäßen Rollschuhs zu
ermöglichen, ist das Federelement vorzugsweise von einem elastischen
Hohlkörper gebildet, der einfacher zu handhaben ist als eine Spiralfeder, bei der
eine bestimmte Ausrichtung erforderlich ist. Demgegenüber ist es bei einem
symmetrischen Hohlkörper unerheblich, in welcher Ausrichtung er eingesetzt
wird. Darüber hinaus kann sich ein elastischer Hohlkörper mit entsprechender
Formgebung über den gesamten Bereich der Zehenplatte o.ä. erstrecken,
wohingegen eine Spiralfeder regelmäßig nur einen kleineren Bereich der
Zehenplatte abstützt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der
elastische Hohlkörper im Wesentlichen aus Gummi.
Damit die während des Bremsvorganges auf den Bremsklotz wirkenden Kräfte
nicht zu einer Verschiebung oder Biegung des Bremsklotzes fuhren, ist dieser in
einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rollschuhs zumindest zum Teil in einer Führung geführt.
Vorzugsweise ist der Bremsklotz an einem in der Führung geführten und
Bremskolben befestigt, der sich innerhalb der Führung verschieben lässt. Der
Bremskolben wirkt derart mit dem Betätigungsorgan zusammen, dass der
Bremskolben und der daran befestigte Bremsklotz durch Betätigung des
Betätigungsorganes innerhalb der Führung verschoben werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich die
Führung im wesentlichen senkrecht zur Fahrbahn. Durch diese Ausrichtung kann
die Gesamtlänge des Rollschuhs bzw. ein Abstand zwischen den Rollen, zwischen
denen sich der Bremsklotz befindet, gering gehalten werden.
Um den konstruktiven Aufbau gering zu halten, der im Stand der Technik durch
eine Vielzahl von mechanischen Einzelteilen zum Umlenken der Kräfte auf die
Rollen bedingt ist, kommt in einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Rollschuhs eine Pneumatik zur Übertragung der Bewegung
des Betätigungsorganes zum Einsatz.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rollschuhs ist der Innenraum des elastischen Hohlkörpers mit der Pneumatik
verbunden und somit Teil der Pneumatik. Dies bedeutet, dass der Innenraum im
elastischen Hohlkörper in Strömungsverbindung mit den Strömungsräumen der
Pneumatik steht. Auf diese Weise dient der elastische Hohlkörper einerseits der
Vorspannung des Betätigungsorganes und andererseits der pneumatischen
Übertragung der Kräfte, so dass kein zusätzliches Federelement zum Vorspannen
bzw. kein zusätzliches zusammendrückbares Reservoir in der Pneumatik
notwendig ist. Der konstruktive Aufwand ist dadurch verringert.
Um ein regelmäßiges Wechseln verschlissener Bremsklötze zu ermöglichen, ist
der Bremsklotz in einer bevorzugten Ausführungsform auswechselbar an dem
Bremskolben befestigt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rollschuhs kann der Abstand zwischen dem Bremskolben und dem daran
befestigten Bremsklotz eingestellt werden. Somit kann der Verschleiß an dem
Bremsklotz ausgeglichen werden, indem der Bremsklotz durch Vergrößerung des
Abstandes zum Bremskolben wieder näher an die Fahrbahn herangeführt wird.
Der Bremskolben und/oder der Bremsklotz ist vorzugsweise in eine Position
vorgespannt sind, in der der Bremsklotz von der Fahrbahn beabstandet ist. Die
Vorspannung gewährleistet eine Zurückstellung des Bremsklotzes, wenn das
Betätigungsorgan nicht mehr betätigt wird.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rollschuhs
mit einer Bremseinrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer ersten bevorzugten Ausführungsform der
Bremseinrichtung in geschnittener und vergrößerter Darstellung und
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
der Bremseinrichtung in geschnittener und vergrößerter Darstellung.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rollschuhs, der im vorliegenden Beispiel als so genannter Inline-Skate
ausgebildet ist. Der Rollschuh weist einen Schuh 2 auf, an dessen Sohle 4 ein
Rollenträger 6 befestigt ist. Der Rollenträger 6 umgreift seitlich vier Laufrollen 8,
10, 12, 14, die in Laufrichtung A hintereinander angeordnet sind. Die Laufrollen
8, 10, 12, 14 sind drehbar an dem Rollenträger 6 gelagert, wobei ihre Achsen quer
zur Laufrichtung A ausgerichtet sind. Die der Sohle 4 abgewandte Seite der
Laufrollen 8, 10, 12, 14 kann auf die Fahrbahn aufgesetzt werden, die in Fig. 1
mit dem Bezugszeichen 16 versehen ist. Der Rollschuh weist ferner eine
Bremseinrichtung 18 auf, die sich im wesentlichen senkrecht zur Fahrbahn 16
zwischen den Rollen 8 und 10 erstreckt und im Folgenden unter Bezugnahme auf
die Fig. 2 und 3 näher erläutert wird. Die Lage der Bremseinrichtung 18 zwischen
den Rollen 8 und 10, d.h. zwischen den vorderen Rollen, ist insofern bevorzugt,
als dass die Bremseinrichtung 18 somit in unmittelbarer Nähe zu einem
zehenbetätigten Organ (in Fig. 1 nicht dargestellt) in der Sohle 4 angeordnet ist,
so dass der Übertragungsweg kurz ist.
Fig. 2 zeigt die Bremseinrichtung 18 in einer ersten bevorzugten
Ausführungsform. Im Bereich der Schuhspitze weist die Sohle 4 des Schuhs 2
eine Vertiefung 20 auf, in deren Boden 22 eine Aussparung 24 vorgesehen ist.
Oberhalb der Vertiefung 20 ist ein Betätigungsorgan 26 angeordnet, das als ein
Hebel ausgebildet und um eine Achse 28 schwenkbar ist, so dass das
Betätigungsorgan 26 in die Vertiefung 20 verschwenkt werden kann, wie dies an
Hand des Pfeiles B in Fig. 2 dargestellt ist.
Zwischen dem Boden 22 der Vertiefung 20 und der nach unten weisenden Seite
des Betätigungsorganes 26 ist ein Federelement in Form eines elastischen
Hohlkörpers 30 angeordnet, der das Betätigungsorgan 26 in seine in Fig. 2
dargestellte Ausgangsposition vorspannt, in der keine Bremsung erfolgt. Der
elastische Hohlkörper 30 besteht vorzugsweise aus Gummi.
Die Bremseinrichtung 18 umfasst ferner eine rohrförmige Führung 32, die sich
ausgehend von der Sohle 4 senkrecht nach unten in Richtung der Fahrbahn 16
zwischen die Rollen 8 und 10 erstreckt. Innerhalb der Führung 32 ist ein
Bremskolben 34 angeordnet, der in Richtung der Führung 32 verschiebbar ist. Der
Bremskolben 34 ist mittels eines Federelementes 36, das in Fig. 2 lediglich
schematisch dargestellt ist, in die erste Position vorgespannt.
Aus dem in Richtung der Fahrbahn 16 weisenden offenen Ende der Führung 32
ragt ein Bremsklotz 38 heraus, der ebenfalls in der Führung 32 geführt ist und
innerhalb dieser verschoben werden kann. Der Bremsklotz 38 ist über ein
Verbindungsmittel 40, das in Fig. 2 lediglich schematisch dargestellt ist, mit dem
Bremskolben 32 starr verbunden, so dass eine translatorische Bewegung des
Bremskolbens 34 auf den Bremsklotz 38 übertragen werden kann. Das
Verbindungsmittel 40 ist lösbar, so dass der Bremsklotz 38 jederzeit ausgetauscht
werden kann. Des weiteren kann der Abstand a zwischen dem Bremskolben 34
und dem Bremsklotz 38 über das Verbindungsmittel 40 frei eingestellt werden, so
dass der Abstand b zwischen dem Bremsklotz 38 und der Fahrbahn 16 eingestellt
werden kann, was beispielsweise dann notwendig ist, wenn der Bremsklotz 38
stark abgenutzt ist. Ein Verbindungsmittel 40 mit diesen Eigenschaften kann
beispielsweise durch eine Schraube mit Kontermutter realisiert werden.
In der rohrförmigen Führung 32 ist eine längliche Aussparung 42 vorgesehen, die
sich in Längsrichtung der Führung 32 erstreckt und der Aussparung 24 im Boden
22 der Vertiefung 20 zugewandt ist. An dem Bremskolben 34 ist ferner eine
Strebe 44 vorgesehen, die starr mit dem Bremskolben 34 verbunden ist. Die
Strebe 44 erstreckt sich durch die längliche Aussparung 42 und die Aussparung 24
in die Vertiefung 20 in der Sohle 4, um an die nach unten weisende Seite des
Betätigungsorganes 26 anzugrenzen.
Im Folgenden wird die Funktionsweise der Bremseinrichtung 18 in der in Fig. 2
dargestellten ersten Ausführungsform erläutert.
Während der Fahrt befindet sich das Betätigungsorgan 26 in einer ersten Position
(siehe Fig. 2), in der zwischen dem Bremsklotz 38 und der Fahrbahn 16 der
Abstand b besteht, so dass keinerlei Abbremsung durch den Bremsklotz 38
erfolgt. Um den Rollschuh 2 abzubremsen, wird das Betätgiungsorgan 26 mit den
(nicht dargestellten) Zehen betätigt, so dass dieses um die Achse 28 in die
Vertiefung 20 verschwenkt wird. Das Verschwenken erfolgt dabei entgegen der
Federkraft des elastischen Hohlkörpers 30, der zusammengedrückt wird und nach
dem Bremsen ein Rückstellen des Betätigungsorganes 26 in die in Fig. 2
dargestellte erste Position bewirkt. Durch das Verschwenken wird die Strebe 44
nach unten in Richtung der Fahrbahn gedrückt, wobei diese Abwärtsbewegung
auf den Bremskolben 34 in der Führung 32 übertragen wird, der starr mit der
Strebe 44 verbunden ist. Auf diese Weise wird der Bremskolben 34 in der
Führung 32 senkrecht nach unten verschoben, wobei diese Abwärtsbewegung
wiederum über das Verbindungsmittel 40 auf den Bremsklotz 38 übertragen wird,
der in einer zweiten Position des Betätigungsorganes 26 gegen die Fahrbahn 16
gedrückt ist, d.h. in der zweiten Position beträgt der Abstand b = 0. Nachdem kein
Druck mehr auf das Betätigungsorgan 26 ausgeübt wird, bewirken das
Federelement 44 bzw. der elastische Hohlkörper 30 die Rückführung des
Bremskolbens 34 und des Bremsklotzes 38 bzw. des Betätigungsorganes 26 in die
erste Position, die in Fig. 2 dargestellt ist.
Fig. 3 zeigt die Bremseinrichtung 18 in einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform. Die zweite Ausführungsform ähnelt der ersten
Ausführungsform, so dass für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet
werden, wobei die obige Beschreibung für diese Teile entsprechend gilt. Im
folgenden soll daher lediglich auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform
eingegangen werden.
Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform erfolgt die Kraftübertragung von dem
Betätigungsorgan 26 auf den Bremsklotz 38 mittels einer Pneumatik. Auf diese
Weise kann auf die längliche Aussparung 42 in der Führung 32, die Strebe 44 an
dem Bremskolben 34 und die Aussparung 24 im Boden 22 der Vertiefung 20
verzichtet werden.
Die Pneumatik umfasst den elastischen Hohlkörper 30, eine Druckleitung 46,
einen Zylinder 48 und einen im Zylinder 48 geführten Kolben 50. Der elastische
Hohlkörper 30 hat wie bereits in der ersten Ausführungsform die Funktion, das
Betätigungsorgan 26 nach dem Abbremsvorgang wieder in dessen erste Position
zurückzustellen. Darüber hinaus steht der Innenraum des elastischen Hohlkörpers
30 in Strömungsverbindung mit der Druckleitung 46, die - wie in Fig. 3
dargestellt - innerhalb der Vertiefung 20 oder auch innerhalb des Bodens 22
angeordnet sein kann. Die Druckleitung 46 erstreckt sich mit ihrem dem
elastischen Hohlkörper 30 abgewandten Ende durch den Boden 22 der Vertiefung
20, um in die Druckkammer 52 des Zylinders 48 zu münden. Der Zylinder 48
erstreckt sich innerhalb der Führung 32 und in deren Längsrichtung. Innerhalb des
Zylinders 48 ist der Kolben 50 geführt, der mit dem Bremskolben 34 fest
verbunden ist, so dass eine translatorische Bewegung des Kolbens 50 auf den
Bremskolben 34 übertragen wird.
Im Folgenden wird die Funktionsweise der Bremseinrichtung 18 in der in Fig. 3
dargestellten zweiten Ausführungsform erläutert.
Während der Fahrt befindet sich das Betätigungsorgan 26 in einer ersten Position
(siehe Fig. 3), in der zwischen dem Bremsklotz 38 und der Fahrbahn 16 der
Abstand b besteht, so dass keinerlei Abbremsung durch den Bremsklotz 38
erfolgt. Um den Rollschuh 2 abzubremsen, wird das Betätigungsorgan 26 mit den
(nicht dargestellten) Zehen betätigt, so dass dieses um die Achse 28 in die
Vertiefung 20 verschwenkt wird. Das Verschwenken erfolgt dabei entgegen der
Federkraft des elastischen Hohlkörpers 30, der zusammengedrückt wird und nach
dem Bremsen ein Rückstellen des Betätigungsorganes 26 in die in Fig. 2
dargestellte erste Position bewirkt. Durch das Zusammendrücken wird der Druck
innerhalb des elastischen Hohlkörpers 30 erhöht, so dass über die Druckleitung 46
auch der Druck in der Druckkammer 52 des Zylinders 48 erhöht ist. Der erhöhte
Druck wirkt auf den Kolben 50, so dass dieser nach unten in Richtung der
Fahrbahn 16 verschoben wird. Diese translatorische Bewegung wird über den
Bremskolben 34 und das Verbindungsmittel 40 auf den Bremsklotz 38 übertragen,
der in der zweiten Position des Betätigungsorganes 26 gegen die Fahrbahn 16
gedrückt ist.
Nachdem kein Druck mehr auf das Betätigungsorgan 26 ausgeübt wird, bewirkt
der durch das Ausdehnen des elastischen Körpers 30 erzeugte Unterdruck in der
Pneumatik, dass der Bremskolben 34 und der Bremsklotz 38 in ihre
Augangsposition zurückgeführt werden. Um dies zu unterstützen können ähnlich
wie bei der ersten Ausführungsform weitere Federelemente vorgesehen sein.