Die Erfindung betrifft eine Schnurbremse für einen Vorhang, insbesondere
Raffvorhang, mit einem Gehäuse, in dem wenigstens eine
Bremsrolle verschiebbar gelagert ist und durch das wenigstens
ein Zugorgan zur Betätigung eines Behangs hindurchgezogen ist,
wobei die Bremsrolle in einer ersten Position das Zugorgan
klemmt und in einer zweiten Position dieses frei gibt, wobei die
Bremsrolle mit einer Umsteuervorrichtung verbunden ist, die eine
in einer Wandung des Gehäuses angeordnete Führungskurve sowie
einem mit dieser zusammenwirkenden Führungsteil aufweist, der in
einem Träger verschiebbar gelagert ist. Die Erfindung betrifft
zudem einen Raffvorhang mit einer solchen Schnurbremse.
Raffvorhänge werden vielfach mit einer Schnur oder einem Bündel
von Schnüren betätigt, die in einer Schnurbremse umgelenkt sind.
Diese Schnurbremse ist in der Regel an einem Ende einer Vorhangschiene
befestigt. Eine solche Schnurbremse ist beispielsweise
in der US 6,050,321 offenbart. Diese weist in einem Gehäuse eine
Bremsrolle auf, die mit einer geneigten und mit scharfen Rillen
versehenen Wandung zusammenarbeitet. Zwischen dieser Bremsrolle
und der genannten Wandung kann die Zugschnur festgeklemmt werden.
Eine weitere Schnurbremse ist in der WO 01/42612 offenbart. Hier
ist ebenfalls eine Bremsrolle vorgesehen, die mit einer gerillten
Wand zusammenarbeitet. Durch Schrägstellen der Schnur bzw.
des Schnurbündels kann diese Bremsrolle nach oben in eine Bremsposition
bewegt werden. Wird an der Schnur bzw. am Schnurbündel
gezogen, so gleitet die Bremsrolle nach unten und dadurch wird
die Bremswirkung aufgehoben. Die genannten Schnurbremsen sind
sogenannte "Einstufenbremsen". Bekannt sind auch zweistufige
Bremsen, mit denen der Behang gesenkt oder in der angehobenen
Stellung gehalten werden kann. Die Bremsrolle besitzt hierbei
zwei Positionen, welche mittels einer Umsteuervorrichtung einstellbar
sind. Nachteilig bei diesen Schnurbremsen ist, dass sie
sehr viele Einzelteile aufweisen. Sie sind deshalb in der Herstellung,
der Montage und bei Revisionsarbeiten aufwändig und
teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schnurbremse der
genannten Art zu schaffen, die mit wenigeren Teilen einfacher
hergestellt und montiert werden kann.
Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Schnurbremse dadurch
gelöst, dass die Führungskurve der Umsteuervorrichtung so angeordnet
ist, dass der Träger bei einer radialen Krafteinwirkung
des Zugorgans auf die Bremsrolle die genannte Wandung im Wesentlichen
nicht belastet und damit zwischen dem Träger und der genannten
Wandung im Wesentlichen keine Reibung vorhanden ist. Der
Kraftaufwand um die Bremsrolle in die Bremsstellung zu bringen,
ist damit sehr gering. Aufwändige Mittel, um das Zugorgan zwischen
zwei Rollen zu klemmen und auf die hierfür notwendigen Federelemente
kann verzichtet werden. Es hat sich gezeigt, dass
die erfindungsgemässe Schnurbremse aufgrund der genannten geringen
Reibung lediglich eine Bremsrolle benötigt. Das Zugorgan
muss zur Betätigung des Behangs nicht schräg gestellt werden,
eine Betätigung ist somit mit vertikalem Schnurverlauf möglich.
Da auf eine zweite Bremsrolle sowie Spannmittel verzichtet werden
kann, lässt sich die erfindungsgemässe Schnurbremse mit wesentlich
weniger Einzelteilen und damit wesentlich einfacher und
kostengünstiger hergestellten. Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemässen
Schnurbremse besteht darin, dass das Zugorgan
wesentlich einfacher als bisher montiert bzw. durch die Schnurbremse
hindurchgezogen werden kann. Dies ergibt wesentliche Vorteile
sowohl beim Zusammenbau der Anlage als auch beim Waschen
des Behangs.
Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der
Zeichnung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1a und 1b
- jeweils ein Schnitt durch eine erfindungsgemässe
Schnurbremse, wobei in Fig. 1b die
Bremsrolle das Zugorgan klemmt, in Fig. 1a
jedoch nicht,
- Figur 2
- eine räumliche Ansicht der Schnurbremse und
- Figur 3
- schematisch ein Abschnitt eines Raffvorhangs
mit einer erfindungsgemässen Schnurbremse,
wobei der Behang aus zeichnerischen Gründen
teilweise von einer Schiene abgezogen ist,
- Figur 4
- eine weitere Ansicht der Schnurbremse, wobei
die Bremsrolle das Zugorgan nicht klemmt,
- Figur 5
- eine weitere Ansicht der Schnurbremse, wobei
die Bremsrolle das Zugorgan klemmt und
- Figur 6a bis 6c
- schematisch das Aufrasten des Deckels auf das
Gehäuse der Schnurbremse.
Die Figuren zeigen einen Raffvorhang 1 mit einem Behang 4, der
mit einer Klettverbindung 3, die gemäss Figur 3 ein Hakenband 3a
und ein Florband 3b aufweist, lösbar mit einer Profilschiene 2
verbunden ist. Die Profilschiene 2 ist wiederum mit Ringen 29
oder einer anderen geeigneten Verbindungsvorrichtung mit einer
Dekorationsschiene 28 verbunden, die an einer Gebäudewand befestigt
ist, wie die Figur 3 erkennen lässt.
Das Hakenband 3a ist fest mit der Profilschiene 2 und das Florband
3b fest an der Rückseite des Behangs 4 befestigt. Der Behang
4 kann wie in Figur 3 gezeigt von der Schiene 2 abgezogen
und in bekannter Weise wieder an dieser befestigt werden. Um den
Behang 4 zu raffen, sind an der Rückseite des Behangs 4 in bekannter
weise Ösen 6 angebracht, die Schnüre 5a eines Zugorgans
5 führen. Das Zugorgan 5 ist somit ein Bündel von mehreren
Schnüren 5a, die jeweils am unteren hier nicht gezeigten Rand
des Behangs 4 befestigt sind. Das Zugorgan 5 ist durch eine
Schnurbremse 7 hindurchgeführt, die lösbar an einem Ende der
Profilschiene 2 befestigt ist. Wird das Zugorgan 5 gemäss Figur
3 in Richtung des Pfeils 30 von Hand nach unten bewegt, so
wird der Behang 4 gemäss Pfeil 31 gerafft, d.h. der untere Rand
des Behangs 4 wird nach oben bewegt und damit der Behang 4 von
unten her gefaltet. Zur Reinigung des Behangs 4 wird dieser gemäss
Figur 3 von der Profilschiene 2 abgezogen und das Zugorgan
5 von der Schnurbremse 7 entfernt. Hierbei muss lediglich
ein Deckel 11 der Schnurbremse 7 abgenommen werden. Nach der
Reinigung wird der Behang 4 wieder an der Profilschiene 2 befestigt
und das Zugorgan wird bei abgenommenem Deckel 11 in die
Schnurbremse 7 eingelegt. Anschliessend wird der Deckel 11 wieder
aufgebracht, beispielsweise aufgerastet.
Die Schnurbremse 7 weist ein Gehäuse 10 auf, an dem ein Halteelement
8 angeformt ist, das als Rastorgan ausgebildet ist und
das gemäss Figur 1 in die Profilschiene 2 eingerastet ist. Zur
Fixierung ist eine Schraube 32 vorgesehen, die in Figur 1 noch
weiter eingedreht und an die Profilschiene 2 angelegt wird. Damit
ist das Gehäuse 10 stabil und dennoch in einfacher Weise
lösbar an der Profilschiene 2 fixiert.
Am Gehäuse 10 sind zwei Umlenkrollen 9 jeweils auf einer horizontalen,
angeformten Achse 9a gelagert. Diese beiden Rollen 9
dienen zur Umlenkung des Zugorgans 5, wahlweise nach rechts gemäss
Figur 2 oder nach links, je nachdem an welchem Ende der
Schiene 2 die Schnurbremse 7 befestigt ist. Es wird in der Regel
lediglich eine der beiden Umlenkrollen 9 benutzt. Grundsätzlich
können aber auch beide Rollen 9 für jeweils einen Teil der
Schnüre 5a verwendet werden. Über den Umlenkrollen 9 ist eine
Wandung 33 angeordnet, an der jeweils seitlich ein nach unten
ragender Haltefinger 17 angeformt ist. Diese Haltefinger 17 umgreifen
jeweils eine Umlenkrolle 9 und verhindern, dass das Zugorgan
5 ungewollt von der entsprechenden Umlenkrolle 9 abgleitet.
Zwischen den Haltefingern 17 und den entsprechenden Umlenkrolle
9 ist ein Zwischenraum vorhanden, sodass das Zugorgan 5
von der Schnurbremse 7 abgenommen werden kann.
Das Gehäuse 10 besitzt am unteren Ende eine Öffnung 19, durch
welche das Zugorgan 5 frei hindurchgezogen ist. Unterhalb dieser
Öffnung 19 ragt das Zugorgan 5 gemäss den Figuren 1a und 1b nach
unten und kann hier von Hand gezogen werden. Über der Öffnung 19
befindet sich hinter dem Deckel 11 eine Bremsrolle 18, die auf
einer Achse 15 frei drehbar gelagert ist und die an ihrem Umfang
mehrere sich axial erstreckende Rippen 20 besitzt. Die Bremsrolle
18 ist an zwei Tragarmen 23a eines Trägers 23 gelagert. In
das Gehäuse 10 sind seitlich Schlitze 14 eingearbeitet, durch
welche jeweils ein Ende der Achse 15 sichtbar ist. Diese Schlitze
14 ermöglichen es, die Achse 15 mit einem Draht oder einem
ähnlichen Instrument in Längsrichtung zu verschieben und damit
die Bremsrolle 18 von den Tragarmen 23a zu lösen. Nach der Abnahme
des Deckels 11 kann dann die Bremsrolle 18 entfernt und
durch eine andere ersetzt werden. Die Schlitze 14 sind nicht
zwingend und können durch andere Führungselemente ersetzt sein.
Der Deckel 11 weist gemäss Figur 2 seitlich angeformte Zapfen 12
und 13 auf, die in entsprechende Ausnehmungen des Gehäuses 10
eingelegt oder eingerastet sind. Damit ist es ohne Werkzeug möglich,
den Deckel 11 zu entfernen und wieder aufzusetzen. In den
Figuren 6a bis 6c sind einzelne Schritte beim Aufrasten des Deckels
11 gezeigt.
Der Träger 23 weist eine Lagerplatte 23b auf, die an der Rückseite
27 einer Wandung 21 angeordnet ist. Diese Lagerplatte 23b
besitzt innenseitig eine Ausnehmung 34, in welcher ein Führungsteil
24a seitlich verschiebbar geführt ist. Dieser Führungsteil
24 besitzt einen Führungszapfen 34, der mit einer Führungskurve
25 zusammenarbeitet. Diese Führungskurve 25 wird durch eine
Ausnehmung in der Rückseite der Wandung 21 gebildet. Diese
Führungskurve 25 ist gemäss den Figuren 4 und 5 herzförmig ausgebildet
und an sich bekannt.
Die Führungskurve 25 besitzt eine obere und eine untere Position.
In der unteren Position gemäss Figur 4 ist der Träger 23 in
der in Figur 1 gezeigten Position angeordnet. Die Bremsrolle 18
befindet sich hierbei in einem unteren Bereich einer Zahnung 22,
mit welcher die Bremsrolle 18 klemmt. Ist die Bremsrolle 18 in
dieser unteren Position, so kann das Zugorgan 5 in Richtung des
Pfeils 30 gemäss Figur 3 nach unten gezogen und damit der Behang
4 gerafft werden. Das Zugorgan 5 gleitet hierbei auf dem
Umfang der Bremsrolle 18, ohne dass diese gedreht wird. Wird nun
der Zug auf das Zugorgan 5 so vermindert, dass das Gewicht des
Behangs 4 das Zugorgan 5 nach oben in die Gegenrichtung bewegt,
so wird die Bremsrolle 18 durch die Reibung des Zugorgans 5 an
der Bremsrolle 18 gedreht und diese zusammen mit dem Träger 23
nach oben in die in den Figuren 1b und 5 gezeigte Position bewegt.
Die Bremsrolle 18 kämmt hierbei mit der Zahnung 22. Der
Führungsteil 24 gleitet entsprechend in der Führungskurve 25,
wobei der Führungsteil 24 entsprechend seitlich ausgelenkt wird.
In der genannten oberen Position wird nun das Zugorgan 5 zwischen
der Bremsrolle 18 und einer geneigten Innenseite 16 des
Deckels 11 festgeklemmt, wie die Figur 1b zeigt. Wird das Zugorgan
5 losgelassen, so bleibt es durch die Klemmung zwischen der
Bremsrolle und der Innenrolle 16 fixiert. Der Behang 4 verbleibt
somit in der gerafften Position. Wesentlich ist nun, dass im geklemmten
Zustand als auch bei der genannten Bewegung der Bremsrolle
18 nach oben die vom Zugorgan 5 auf die Bremsrolle ausgeübte
Kraft die Reibung zwischen dem Träger 23 und der Wandung 21
nicht erhöht. Durch die genannte Kraft, die im Wesentlichen horizontal
wirkt, wird der Träger 23 von der Wandung 21 geringfügig
abgehoben. Die Reibung zwischen dem Träger 23 und der Wandung
21 ist damit sehr klein. Dies gilt auch für die Reibung des
Führungsteils 24 in der Führungskurve 25. Dies hat die Wirkung,
dass die Bremsrolle 18 mit einer sehr kleinen Kraft nach oben
und nach unten bewegt werden kann. Eine an sonst übliche zweite
Rolle, mit welcher das Zugorgan 5 an die Bremsrolle 18 angepresst
wird, ist hier nicht erforderlich. Es genügt somit eine
geringe Anpresskraft des Zugorgans 5 an der Bremsrolle 18, um
diese vertikal zu bewegen.
Soll der geraffte Behang 14 wieder gesenkt werden, so wird am
Zugorgan 5 gemäss Figur 3 in Richtung des Pfeils 30 nach unten
gezogen. Dadurch wird die Bremsrolle 18 mit dem Träger 23 nach
unten bewegt. Der Führungsteil 24 gelangt hierbei in die untere
Position der Führungskurve 25, in welcher der Träger 23 mit der
Bremsrolle 18 in der in den Figuren 1a und 5 gezeigten unteren
Stellung gehalten wird. Das Zugorgan 5 ist damit wie in Figur 1a
gezeigt frei bewegbar und der Behang 4 kann nach unten gelassen
oder auch weiter gerafft werden. Diese untere Position kann aufgehoben
werden, indem das Zugorgan 5 kurz mit einem stärken Zug
nach unten bewegt wird. Der Führungsteil 24 verlässt damit diese
untere Position der Führungskurve 25 und gleitet mit dem Träger
23 in die obere Position, in welcher das Zugorgan 5 geklemmt
ist. Der Behang 4 ist damit wieder in der eingestellten Position
fixiert.