Lokomotive mit Seϊtenqänqen
Die Erfindung betrifft eine Lokomotive mit Seitengängen längs einer mittig angeordneten Maschinenanlage und mindestens einem Führerhaus gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Nach dem Stand der Technik werden derartige Lokomotiven entweder mit schmalen Aufbauten und beidseitigen Seitengängen im Freien oder mit breiten Aufbauten mit Seitengängen innerhalb der Lokomotive gebaut.
Die Ausführung des Untergestells und der Aufbauten unterscheidet sich bei beiden Varianten sehr stark voneinander, so daß vor der Entwicklung der Lokomotive eine Entscheidung in der einen oder anderen Richtung zu treffen ist, da eine spätere Umkonstruktion oder ein Umbau nur mit hohem Aufwand möglich ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lokomotive zu schaffen, die mit geringem konstruktiven Aufwand sowohl in der offenen als auch in der geschlossenen Bauweise ausgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst, d.h. durch abtrennbare Seitenwandmodule zur Abdeckung der Seitengänge.
Mit einer derartigen Ausführungsform ist es möglich, durch einfachen Anoder Abbau der Seitenwandmodule eine Lokomotive entweder in der offenen oder geschlossenen Bauweise auszuführen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Seitenwandmodule können entweder lösbar durch Schrauben oder durch Schnellverschlüsse mit dem Untergestell und dem Aufbau der Lokomotive verbunden sein. Dies ermöglicht eine einfache Montage bzw. Demontage der Seitenwandmodule.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Seitenwandmodule auf Rollenführungen in Längsrichtung verschiebbar sind.
Damit ist ein Zugang zur Maschinenanlage ohne vorhergehende Demontage der Seitenwandmodule möglich.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Seitenwandmodule mit Lufteintrittsöffhungen für die Kühlluft versehen sind. Dies gewährleistet auch bei einer geschlossenen Bauweise eine ausreichende Belüftung der Maschinenanlage.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Lufteintrittsöff ung im Aufbau versetzt zu den Lufteintrittsöffhungen in den Seitenwandmodulen angebracht ist, und daß die Innenseite des Seitenwandmoduls mit einem schallabsorbierenden
Material ausgekleidet ist. Durch diese Ausgestaltung der Erfindung wird eine weitgehende lärmreduzierende Wirkung erreicht.
Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung ist in der schematischen Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Explosionsansicht der Erfindung und
Fig. 2 eine perspektivische Explosionsansicht einer weiteren
Ausfuhrungsform der Erfindung.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Lokomotive umfaßt ein Untergestell 1 mit Seitengängen 2 längs einer mittig angeordneten Maschinenanlage 6 und ein Führerhaus 3 mit rückwärtigen Führerhaustüren 4, die einen Zugang zu den Seitengängen 2 ermöglichen. Die Maschinenanlage 6 ist in üblicher Weise durch schmale Aufbauten 5 abgedeckt.
In den Seitenwänden der Aufbauten 5 sind Lufteintrittsöffhungen 7 für die Kühlung der Maschinenanlage 6 sowie Maschinenraumtüren 8 angeordnet, die den Zugang zur Maschinenanlage 6 ermöglichen.
Die Bauart mit den offenen Seitengängen 2 hat den Vorteil, daß der Zugang zur Maschinenanlage 6 nach dem Öffnen der Maschinenraumtüren 8 leicht möglich ist. Dabei steht das Personal im Freien und nicht im heißen Maschinenraum, was in tropischen Klimazonen besonders bedeutsam ist. Diese Bauart ist daher auch in den Exportländern bei Lokomotiven sehr verbreitet.
Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, sind weiter Seitenwandmodule 9 vorgesehen, mit denen die Seitengänge 2 abgedeckt werden können, wodurch man eine geschlossene Bauweise der Lokomotive erhält, die insbesondere in kalten Klimazonen bevorzugt wird. Hierdurch erhält man
weiter eine bessere Aerodynamik, welche bei höheren Geschwindigkeiten zu einer geringeren Geräuschentwicklung im Führerhaus und zu einem verminderten Fahrwiderstand und Energieverbrauch führt.
Das Seitenwandmodul 9 ist lösbar entweder z.B. durch Schrauben oder durch Schnellverschlüsse (nicht dargestellt) mit dem Untergestell 1 und dem Aufbau 5 verbunden. Weiter ist es möglitrr, das Seitenwandmodul 9 auf Rollenführungen (nicht dargestellt) in Längsrichtung verschiebbar anzuordnen, so daß es längs des Auf baus 5 auf dem Untergestell 1 verschiebbar ist. Das Seitenwandmodul 9 ist mit Lufteintrittsöffhungen 7 für die Kühlluft: der Maschinenanlage 6 versehen. Dabei kann die Lufteintrittsöffnung 7 des Seitenwandmoduls 9 zu der Lufteintrittsöffhung 7 des Aufbaus 5 versetzt angeordnet sein. Schließlich kann das Seitenwandmodul 9 auf der Innenseite mit einem schallabsorbierenden Material (nicht dargestellt) ausgekleidet sein, um die Lärmentwicklung zu reduzieren.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist das Seitenwandmodul 9 mit einer Innentür 11 versehen, so daß die Maschinenanlage 6 in verschiedene Sektionen unterteilt werden kann. Beispielsweise läßt sich dadurch der Dieselmotorraum von dem der elektrischen Ausrüstung abtrennen. Die Maschinenraumtüren 8 in den Aufbauten 5 können nach dem Anbau der Seitenwandmodule 9 entfallen, wenn dies nicht durch die Kühlluftführung oder den Berührungsschutz für die elektrische Ausrüstung ausgeschlossen ist.
Mit der Erfindung ist es möglich, bereits beim Neubau einer Lokomotive eine spätere Umrüstung miteinzuplanen. Da die Seitenwandmodule 9 keine tragende Funktion haben, können sie in einer Leichtbauweise, z.B. aus Leichtmetall oder einer Kunststoff- Wabenkonstruktion, ausgeführt werden, wodurch das Gewicht der Lokomotive nur unwesentlich erhöht wird.