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Die Erfindung betrifft einen Schienenfahrzeugwagen für den Personenverkehr mit einer Wagenlängsrichtung, zwei in Wagenlängsrichtung ausgerichteten Wänden, einem Dach und zumindest einem Gerätecontainer.
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Moderne Schienenfahrzeugwagen für den Personenverkehr sind mit einer Vielzahl von insbesondere elektrischen Systemen ausgestattet. Dazu gehören u.a. Systeme zur Fahrzeugsteuerung, Sicherheitssysteme sowie Informations- und/oder Unterhaltungssysteme für Fahrgäste. Dies führt dazu, dass in modernen Schienenfahrzeugwagen für insbesondere elektrische Geräte ein großer Platzbedarf besteht.
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Aufgrund begrenzter Einbauräume, insbesondere unter der Randbedingung, eine Sitzplatzkapazität des Schienenfahrzeugwagens maximal zu halten, stellt ein Einbau von Geräten eine große Herausforderung dar.
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Zu den bisher bekannten Anordnungen von Vorrichtungen, die zur Aufnahme von Geräten vorbereitet sind, gehören Kästen unterhalb von Sitzplätzen und Schränke in einem Fahrgastraum.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schienenfahrzeugwagen für den Personenverkehr anzugeben, der zu einer platzsparenden Aufnahme von Geräten vorbereitet ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Schienenfahrzeugwagen der eingangs genannten Art gelöst, bei dem erfindungsgemäß der Gerätecontainer zumindest teilweise im Bereich zumindest eines Übergangs zwischen einer der Wände und dem Dach angeordnet ist.
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Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass bisher genutzte Einbauräume für Geräte zu Lasten der Sitzplatzkapazität des Schienenfahrzeugwagens gehen, wie im Fall von Schränken in einem Fahrgastraum, oder dass bisher genutzte Einbauräume unzureichend Platz für Geräte mit einem großen Volumen bieten, wie im Fall von Kästen unterhalb von Sitzplätzen.
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Durch die Anordnung im Übergangsbereich zwischen Wand und Dach kann ein bisher ungefüllter Raum genutzt werden, so dass insgesamt mehr Raum für Container oder Versorgungselemente zur Verfügung steht.
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Unter einem Gerätecontainer ist ein Behälter zu verstehen, der zur Aufnahme von Geräten, insbesondere von Bedien- und Anzeigegeräten, Steuerungen, Schaltschützen und Brandschutzkomponenten, vorbereitet ist.
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Zweckmäßigerweise bestehen die beiden in Wagenlängsrichtung ausgerichteten Wände im Wesentlichen aus jeweils einem vertikal ausgerichteten Abschnitt. In einer weiteren Erfindungsvariante kann jede der beiden Wände in einem oberen Bereich beispielsweise einen abgerundeten oder polygonalen zum Dach hin orientierten Abschnitt aufweisen.
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Das Dach kann beispielsweise direkt mit den beiden Wänden verbunden sein. Alternativ kann das Dach mit jeder der beiden Wände durch jeweils ein insbesondere mehrteiliges Verbindungselement zwischen dem Dach und der Wand verbunden sein.
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Unter dem Bereich des Übergangs zwischen einer der beiden Wände und dem Dach kann eine Fläche in einem Wagenquerschnitt senkrecht zur Wagenlängsrichtung aufgefasst werden, die durch folgende Elemente beschränkt ist: das Dach, die Wand, einer horizontalen Achse 400 mm unterhalb eines Scheitelpunktes des Dachs und einer vertikalen Achse, die 600 mm Abstand zum vertikalen Abschnitt der Wand hat, sowie dem evtl. vorhanden Verbindungselement zwischen dem Dach und der Wand. Alternativ oder zusätzlich kann unter dem Bereich des Übergangs zwischen einer der beiden Wände und dem Dach folgendes verstanden werden: Ein senkrecht zur Wagenlängsachse gedachter Querschnitt des Innenbereichs zwischen einer Fahrgastraumdecke und des Wagendachs nimmt durch die Krümmung des Wagendachs zur Wand hin ab. Als Übergangsbereich kann der Bereich verstanden werden, in dem die Querschnittshöhe weniger als 80% der Höhe am Dachscheitelpunkt ist, insbesondere weniger als 60%.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst der Schienenfahrzeugwagen zumindest einen Hochflurabschnitt mit einem Fahrgastraumfußboden und zumindest einem Niederflurabschnitt mit einem Fahrgastraumfußboden), der gegenüber dem Fahrgastraumfußboden des Hochflurabschnitts abgesenkt ist, wobei der Gerätecontainer im Niederflurabschnitt angeordnet ist. Typischerweise hat ein Schienenfahrzeugwagen im Niederflurabschnitt viel Platz zwischen dem Dach und einem genutzten Raum des Fahrgastbereichs. Selbst dann, wenn eine Fahrgastraumdecke im Niederflurbereich nicht gegenüber dem Hochflurbereich abgesenkt ist, sind Gepäckablagen in einem Niederflurabschnitt üblicherweise tiefer angeordnet sind als in einem Hochflurabschnitt. Zwischen Gepäckablage und Fahrgastraumdecke ist viel Raum, so dass eine gute Zugänglichkeit zum Gerätecontainer ermöglicht wird.
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Zweckmäßigerweise weist das Dach zu jeder der beiden in Wagenlängsrichtung ausgerichteten Wände hin jeweils eine Voute auf. Der Gerätecontainer ist vorteilhafterweise zumindest teilweise im Bereich zumindest einer der Vouten angeordnet.
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Als Voute wird im Verkehrswesen ein Abschnitt eines Wagenkastens bezeichnet, der Wände des Wagenkastens mit einem Wagenkastendach verbindet. Ein insbesondere abgerundeter oder polygonaler Abschnitt des Dachs des Schienfahrzeugswagens, der zu einer Verbindung mit einer der beiden in Wagenlängsrichtung ausgerichteten Wände oder mit einem Verbindungselement zwischen dem Dach und der Wand vorbereitet ist, kann als Voute aufgefasst werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Gerätecontainer eine Querschnittsform auf, die in einem oberen Bereich an eine Form der Voute angepasst ist, z.B. indem der Gerätecontainer eine obere Seitenwand aufweist, die abgeschrägt oder abgerundet ist. Dies hat den Vorteil, dass der Bereich der Voute im Querschnitt im Wesentlichen vollständig durch den Gerätecontainer ausgefüllt werden kann.
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Vorteilhafterweise ist der Schienenfahrzeugwagen mit einer Fahrgastraumklimaanlage ausgestattet. Zweckmäßigerweise umfasst die Fahrgastraumklimaanlage einen Frischluftkanal. Der Frischluftkanal ist vorzugsweise unterhalb des Dachs angeordnet. Besonders vorteilhaft ist, wenn der Frischluftkanal mittig, bezogen auf eine horizontale Ausdehnung des Dachs, unterhalb des Dachs angeordnet ist. Vorteilhaft ist, wenn der Frischluftkanal zumindest abschnittsweise in Wagenlängsrichtung verläuft. In einer weiteren Erfindungsvariante ist der Frischluftkanal zumindest abschnittsweise auf Höhe des Gerätecontainers angeordnet.
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Vorzugsweise ist der Gerätecontainer zumindest teilweise zwischen dem Frischluftkanal und einem Übergang zwischen einer der in Wagenlängsrichtung ausgerichteten Wände und dem Dach angeordnet. Umfasst der Übergang zumindest eine Voute, ist der Gerätecontainer zumindest teilweise zwischen dem Frischluftkanal und der Voute angeordnet.
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Der Gerätecontainer kann in seiner maximalen horizontalen Ausdehnung auf einer seiner Seiten durch den Frischluftkanal und auf einer seiner anderen Seiten durch das Dach, insbesondere durch eine Voute, oder durch einen oberen Abschnitt einer der in Wagenlängsrichtung ausgerichteten Wände beschränkt sein.
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In einer weiteren Erfindungsvariante ist der Gerätecontainer im Niederflurabschnitt ausschließlich oberhalb eines Sitzbereichs angeordnet. Andere Bereiche des Niederflurabschnitts können beispielsweise für großvolumige Bauteile vorgesehen sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verläuft ein Kanalvolumen eines Luftkanals einer Fahrgastraumklimaanlage entlang zumindest einer Seitenwand des Gerätecontainers. Als Kanalvolumen kann ein inneres Volumen des Luftkanals, das von Luft durchströmt wird, aufgefasst werden. Durch diese Anordnung kann eine Kühlung des Gerätecontainers erreicht werden. Zweckmäßigerweise handelt es bei dem Luftkanal um einen Abluftkanal. Dies hat den Vorteil, dass Frischluft für Fahrgäste von Gerüchen, die während des Betriebs der im Gerätecontainer befindlichen Geräte entstehen können, freigehalten wird.
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Der Abluftkanal kann beispielsweise einen Hohlraum zwischen dem Dach, dem Frischluftkanal, einer Fahrgastraumdecke und evtl. einem oberen Abschnitt einer der Wände umfassen. Unter einer Fahrgastraumdecke kann eine, insbesondere für Fahrgäste sichtbare, Decke im Inneren des Schienenfahrzeugwagens verstanden werden. Als Teil der Fahrgastraumdecke kann auch eine insbesondere schwenkbare Abdeckklappe aufgefasst werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Gerätecontainer zumindest teilweise im Kanalvolumen des Abluftkanals angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass das Kanalvolumen des Abluftkanals zur Aufnahme des Gerätecontainers genutzt werden kann ohne, dass die Konstruktion des Abluftkanals wesentlich modifiziert werden muss.
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Das Kanalvolumen verläuft vorteilhafterweise zumindest teilweise zwischen dem Dach und dem Gerätecontainer. Dies hat den Vorteil, dass der Gerätecontainer vom Dach, das sich, insbesondere bei direkter Sonneneinstrahlung, stark aufheizen kann, beabstandet ist.
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Weiter ist es vorteilhaft, wenn das Kanalvolumen zumindest teilweise zwischen dem Frischluftkanal und dem Gerätecontainer verläuft. Dies hat den Vorteil, dass der Gerätecontainer vom Frischluftkanal beabstandet ist. Dadurch kann erreicht werden, dass im Frischluftkanal geführte Kühlluft nicht durch den Gerätecontainer aufgeheizt wird und/oder dass im Frischluftkanal geführte Heizluft den Gerätecontainer aufheizt.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn das Kanalvolumen auch teilweise zwischen dem Gerätecontainer und einer unterhalb des Gerätecontainers angeordneten Fahrgastraumdecke verläuft. Dies hat den Vorteil, dass die Fahrgastraumdecke vom heißen Gerätecontainer beabstandet ist.
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Der Abluftkanal umfasst sinnvollerweise zumindest eine Lufteintrittsöffnung, durch die Abluft aus einem Fahrgastraum in die Abluftführung eintreten kann. Zweckmäßigerweise umfasst der Abluftkanal zumindest eine Luftaustrittsöffnung, durch die Abluft aus dem Schienenfahrzeugwagen austreten kann.
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Die Lufteintrittsöffnung und die Luftaustrittsöffnung des Abluftkanals sind vorteilhafterweise in vertikaler Richtung versetzt zueinander angeordnet. Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Lufteintrittsöffnung und die Luftaustrittsöffnung in einer horizontalen Richtung, insbesondere senkrecht zur Wagenlängsrichtung, versetzt zueinander angeordnet. Besonders vorteilhaft ist, wenn die Lufteintrittsöffnung und die Luftaustrittsöffnung sowohl in einer horizontalen Richtung, insbesondere senkrecht zur Wagenlängsrichtung, als auch in vertikaler Richtung versetzt zueinander angeordnet sind. Dadurch lässt sich erreichen, dass mehrere Seitenwände des Gerätecontainers von einer Abluftströmung umströmt werden.
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Die Lufteintrittsöffnung des Abluftkanals ist zweckmäßigerweise unterhalb des Gerätecontainers positioniert. Die Luftaustrittsöffnung des Abluftkanals ist zweckmäßigerweise oberhalb des Gerätecontainers positioniert. In einer besonders vorteilhaften Anordnung ist der Gerätecontainer zwischen der oberhalb des Gerätecontainers positionierten Luftaustrittsöffnung und der unterhalb des Gerätecontainers positionierten Lufteintrittsöffnung angeordnet. Auf diese Weise lässt sich einfach erreichen, dass mehrere Seitenwände des Gerätecontainers von einer Abluftströmung umströmt werden.
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Vorteilhafterweise weist der Gerätecontainer, insbesondere auf seiner Unterseite, einen Deckel auf. Dieser kann um eine Drehachse rotierbar gelagert sein. Zweckmäßigerweise gibt der Deckel im geöffneten Zustand einen Zugang zum Inneren des Gerätecontainers frei, beispielsweise für Wartungszwecke. Vorteilhafterweise weist der Deckel eine Schließvorrichtung auf, mittels der sich der Deckel abschließen lässt und die den Gerätecontainer vor unbefugtem Zugriff auf sein Inneres schützt. Die Drehachse des Deckels verläuft vorzugsweise in Wagenlängsrichtung. Eine Innenseite des Deckels, die im geschlossenen Zustand dem Inneren des Gerätecontainers zugewandt ist, ist vorteilhafterweise im geöffneten Zustand einem Mittelgang des Niederflurabschnitts zugewandt.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an der Innenseite des Deckels zumindest ein Bedienelement, beispielsweise ein Leitungsschutzschalter, angebracht. Dieses ist zweckmäßigerweise für eine Bedienung und/oder Wartung der im Gerätecontainer befindlichen Geräte vorbereitet.
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Der Gerätecontainer kann, insbesondere in einer senkrecht zur Wagenlängsrichtung ausgerichteten Seitenwand, zumindest eine Durchführung aufweisen. In der Durchführung kann eine elektrische Schnittstelle angeordnet sein, die beispielsweise zur Energieversorgung im Gerätecontainer befindlicher elektrischer Geräte und/oder für eine Datenübertragung an diese Geräte vorbereitet sein kann. Vorteilhafterweise weist der Gerätecontainer, insbesondere aus Gründen des Brandschutzes, Seitenwände aus einem metallischen Material auf.
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Unterhalb des Gerätecontainers ist zweckmäßigerweise eine insbesondere schwenkbare Abdeckklappe angeordnet. Eine Drehachse der Abdeckklappe verläuft vorteilhafterweise in Wagenlängsrichtung. Die Abdeckklappe gibt im geöffneten Zustand vorteilhafterweise einen Zugang zum Gerätecontainer frei. Alternativ kann die Abdeckklappe abnehmbar sein. Vorzugsweise weist die Abdeckklappe eine Schließvorrichtung auf, mittels der sich die Abdeckklappe abschließen lässt. Die Schließvorrichtung hat den Vorteil, dass nur eine befugte Person Zugang zum Container hat.
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Zweckmäßigerweise bildet die Abdeckklappe, insbesondere im geschlossenen Zustand, einen Abschnitt der Fahrgastraumdecke. Vorteilhaft ist, wenn die Abdeckklappe eine Verkleidung aufweist, die aus einem gleichen Material besteht wie eine der Verkleidungen anderer Abschnitte der Fahrgastraumdecke, die insbesondere bündig an die Abdeckklappe anschließen können. Dies hat den Vorteil, dass sich Fahrgästen ein einheitliches Erscheinungsbild der Fahrgastraumdecke bietet. Direkt unterhalb der abnehmbaren Abdeckklappe kann eine Gepäckablage angeordnet sein.
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Der Schienfahrzeugwagen kann ein Begrenzungselement aufweisen, das einen maximalen Öffnungswinkel der Abdeckklappe begrenzt. Das Begrenzungselement kann als Kante einer Innenverkleidung einer der beiden in Wagenlängsrichtung ausgerichteten Wände ausgestaltet sein. Zweckmäßigerweise begrenzt der maximale Öffnungswinkel der Abdeckklappe einen maximalen Öffnungswinkel des Deckels. Insbesondere kann der Deckel auf der Abdeckklappe aufliegen.
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Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen Unteransprüchen teilweise zu mehreren zusammengefasst wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise auch einzeln betrachtet und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfasst werden. Insbesondere sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kombinierbar.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung, sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Das Ausführungsbeispiel dient der Erläuterung der Erfindung und beschränkt die Erfindung nicht auf die darin angegebene Kombination von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Außerdem können dazu geeignete Merkmale des Ausführungsbeispiels auch explizit isoliert betrachtet und mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert werden.
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Es zeigen:
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1 einen Schienenfahrzeugwagen mit einem Niederflurabschnitt und zwei Hochflurabschnitten,
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2 einen Ausschnitt eines Querschnitts durch den in 1 dargestellten Schienenfahrzeugwagen mit einem Gerätecontainer und einer unterhalb des Gerätecontainers angeordneten, geschlossenen Abdeckklappe und
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3 den Ausschnitt aus 2 mit geöffnetem Deckel des Gerätecontainers und geöffneter Abdeckklappe.
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1 zeigt einen Schienenfahrzeugwagen 2 in einer Ansicht von schräg oben. Der Schienenfahrzeugwagen 2 weist zwei vertikale in Wagenlängsrichtung 4 ausgerichtete Wände 6 auf. Eine der beiden Wände 6 ist mit ihrer Außenseite dem Betrachter zugewandt. In ihr sind zwei Eingangstüren 8 angeordnet, die im geöffneten Zustand dargestellt sind. Hinter jeder der beiden Eingangstüren 8 befindet sich ein Eingangstürbereich 10. Von der zweiten in Wagenlängsrichtung 4 ausgerichteten Wand 6 ist lediglich eine vertikale Kante zu sehen.
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Bezogen auf die Wagenlängsrichtung 4 weist der Schienenfahrzeugwagen 2 einen vorderen, einen hinteren sowie einen mittleren Wagenabschnitt auf. Der mittlere Wagenabschnitt ist als Niederflurabschnitt 12 ausgestaltet. Sowohl der vordere als auch der hintere Wagenabschnitt sind jeweils als Hochflurabschnitt 14 ausgestaltet. Als vorderer Wagenabschnitt ist in 1 der Wagenabschnitt mit einer senkrecht zur Wagenlängsrichtung 4 ausgerichteten Stirnwand 16 aufzufassen, die mit ihrer Außenseite dem Betrachter zugewandt ist. Als hinterer Wagenabschnitt ist der Wagenabschnitt mit einer senkrecht zur Wagenlängsrichtung 4 ausgerichteten Rückwand 18 aufzufassen, von der lediglich eine vertikale Kante zu sehen ist.
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Teile eines Fahrgastraumfußbodens 20 des Niederflurabschnitts 12 sind durch die beiden geöffneten Eingangstüren 8 zu erkennen. Ein Teil eines Fahrgastraumfußbodens 20 des vorderen Hochflurabschnitts 14 ist durch eine Durchgangstür 22 in der Stirnwand 16 zu sehen. Ein Teil eines Fahrgastraumfußbodens 20 des hinteren Hochflurabschnitts 14 ist durch die hintere Eingangstür 8 zu erkennen. Der Fahrgastraumfußboden 20 des Niederflurabschnitts 12 ist gegenüber den Fahrgastraumfußböden 20 der beiden Hochflurabschnitte 14 abgesenkt.
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Außerdem weist der Schienenfahrzeugwagen 2 ein Dach 24 auf, das zu jeder der beiden in Wagenlängsrichtung 4 ausgerichteten Wände 6 jeweils eine polygonale Voute 26 aufweist und direkt an die Wände 6 anschließt.
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In Wagenlängsrichtung 4 befinden sich zwischen den beiden Eingangstürbereichen 10, zwischen dem vorderen Eingangstürbereich 10 und der Stirnwand 16 sowie zwischen dem hinteren Eingangstürbereich 10 und der Rückwand 18 jeweils zwei Sitzbereiche 28 – ein linksseitiger und ein rechtsseitiger Sitzbereich 28.
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In jedem der drei Wagenabschnitte mit Sitzbereichen 28 trennt ein in Wagenlängsrichtung 4 verlaufender Mittelgang 30 den linksseitigen vom rechtsseitigen Sitzbereich 28. In der dargestellten Ansicht befinden sich die drei linksseitigen Sitzbereiche 28 hinter Fenstern 32. Ein Abschnitt des vorderen rechtsseitigen Sitzbereichs 28 ist durch die Durchgangstür 22 in der Stirnwand 16 zu erkennen. Ein Abschnitt des hinteren rechtsseitigen Sitzbereichs 28 ist durch die hintere Eingangstür 8 zu erkennen.
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Ein Abschnitt des Mittelgangs 30 des vorderen Hochflurabschnitts 14 ist durch die Durchgangstür 22 in der Stirnwand 16 zu erkennen. Ein Abschnitt des Mittelgangs 30 des Niederflurabschnitts ist durch die vordere Eingangstür 8 zu erkennen und ein Abschnitt des Mittelgangs 30 des hinteren Hochflurabschnitts 14 ist durch die hintere Eingangstür 8 zu erkennen.
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Der Schienenfahrzeugwagen 2 ist mit einer Fahrgastraumklimaanlage 34 ausgestattet. Die Fahrgastraumklimaanlage 34 umfasst ein Kanalsystem mit einem Frischluftkanal 36 sowie einem Abluftkanal 38. Die beiden Kanäle sind in 2 dargestellt, da sie unterhalb des Dachs 24 angeordnet sind. In 1 ist ein auf dem Dach 24 montierter Klimaanlagencontainer 40 der Fahrgastraumklimaanlage 34 zu sehen, in dem u.a. ein Gebläse 42 angeordnet ist.
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2 zeigt einen Ausschnitt eines Querschnitts durch den in 1 dargestellten Schienenfahrzeugwagen 2 im Sitzbereich 28 des Niederflurabschnitts 12.
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Im Bereich einer der Vouten 26 ist ein Gerätecontainer 44 angeordnet. Der Gerätecontainer 44 ist ausschließlich oberhalb eines Sitzbereichs 28 des Niederflurabschnitts 12 angeordnet. Er hat eine Breite von 450 mm, eine Höhe von 260 mm und eine Länge von 2500 mm. Aus Brandschutzgründen weist der Gerätecontainer 44 Seitenwände 46 aus einem metallischen Material auf. Der Gerätecontainer 44 ist in der Schutzart IP54 sowie der Feuerwiderstandsklasse E30 ausgestaltet.
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Zudem weist der Gerätecontainer 44 eine schräge, obere Seitenwand 46 auf, durch die der Gerätecontainer 44 an die polygonale Form der Voute 26 angepasst ist. D.h. die schräge obere Seitenwand 46 ist parallel zu einem schrägen Abschnitt der Voute 26 angeordnet und ihre Kanten liegen direkt unterhalb der Kanten dieses schrägen Abschnitts der Voute 26.
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In einer senkrecht zur Wagenlängsrichtung 4 ausgerichteten Seitenwand 46 weist der Gerätecontainer 44 vier Durchführungen 48 mit je einer elektrischen Schnittstelle 50 auf, die zu einer Energieversorgung der im Gerätecontainer 44 befindlichen Geräte und/oder zu einer Datenübertragung an diese Geräte vorbereitet ist. Drei der Durchführungen 48 sind übereinander angeordnet. Die Vierte ist seitlich daneben angeordnet.
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Der Frischluftkanal 36 der Fahrgastraumklimaanlage 34 ist mittig, bezogen auf eine horizontale Ausdehnung des Dachs 24, unterhalb des Dachs 24 auf Höhe des Gerätecontainers 44 angeordnet. Der Frischluftkanal 36 verläuft im gezeigten Querschnitt in Wagenlängsrichtung 4. In 2 ist lediglich die rechte Hälfte des Frischluftkanals 36 dargestellt.
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Der Abluftkanal 38 ist ebenfalls unterhalb des Dachs 24 angeordnet. Er grenzt an die linke und rechte Seite des Frischluftkanals 36 sowie an die Oberseite des Frischluftkanals 36. Auch vom Abluftkanal 38 ist in 2 lediglich die rechte Hälfte dargestellt. Der Abluftkanal 38 ist als Hohlraum zwischen dem Dach 24, dem Frischluftkanal 36 sowie einer Fahrgastraumdecke 56 ausgestaltet.
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Der Gerätecontainer 44 ist zwischen dem Frischluftkanal 36 und der Voute 26 in einem Kanalvolumen 52 des Abluftkanals 38 angeordnet. Das Kanalvolumen 52 des Abluftkanals 38 verläuft zwischen der Voute 26 und dem Gerätecontainer 44, zwischen dem Frischluftkanal 36 und dem Gerätecontainer 44, zwischen dem Frischluftkanal 36 und einem horizontalen Abschnitt des Dachs 24 sowie zwischen einer Abdeckklappe 54 und dem Gerätecontainer 44. Die Abdeckklappe 54 verdeckt die Unterseite 64 des Gerätecontainers 44 und bildet im geschlossenen Zustand einen Abschnitt einer Fahrgastraumdecke 56.
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Eine Luftaustrittsöffnung 58 des Abluftkanals 38, die in 2 nur schematisch dargestellt ist, ist in einem horizontalen Abschnitt des Dachs 24 direkt unterhalb des in 1 dargestellten Klimaanlagencontainers 40 angeordnet. Der Übersichtlichkeit wegen ist die Luftaustrittsöffnung 58 in 2 oberhalb des Frischluftkanals 36 dargestellt, obwohl sie in der gezeigten perspektivischen Ansicht in Wagenlängsrichtung 4 weiter hinten liegen müsste. Direkt unterhalb des Gerätecontainers 44 sind drei Lufteintrittsöffnungen 60 des Abluftkanals 38 in der Abdeckklappe 54 angeordnet, sodass der Gerätecontainer 44 zwischen der Luftaustrittsöffnung 58 und der Lufteintrittsöffnung 60 des Abluftkanals 38 angeordnet ist.
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Frischluft tritt aus dem Frischluftkanal 36 durch Luftschlitze 62 in einem Abschnitt der Fahrgastraumdecke 56 nach unten in den Fahrgastraum ein. Aufgrund der Anordnung der Lufteintrittsöffnungen 60 des Abluftkanals 38 in der Abdeckklappe 54 strömt die Frischluft in einem Bogen durch den Fahrgastraum und wird als Abluft durch die Lufteintrittsöffnungen 60 in der Abdeckklappe 54 abgesaugt. Die Abluft tritt in das Kanalvolumen 52 des Abluftkanals 38 ein. Dort teilt sich die Abluftströmung. Ein Teil der Abluft strömt durch einen Hohlraum zwischen der Unterseite 64 des Gerätecontainers 44 und der Abdeckklappe 54 in einen Hohlraum zwischen dem Frischluftkanal 36 und dem Gerätecontainer 44. Der andere Teil strömt durch einen Hohlraum zwischen einem oberen Bereich des Gerätecontainers 44 und der Voute 26 in den Hohlraum zwischen dem Frischluftkanal 36 und dem Gerätecontainer 44. Von dort strömt die zusammengeführte Abluft über einen Hohlraum zwischen dem Frischluftkanal 36 und dem Dach 24 zur Luftaustrittsöffnung 58, von wo sie mittels des Gebläses 42 der Fahrgastraumklimaanlage 34 durch die Luftaustrittsöffnung 58 des Abluftkanals 38 aus dem Schienenfahrzeugwagen 2 herausgeführt wird.
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Zwecks eines einheitlichen Erscheinungsbilds der Fahrgastraumdecke 56 weist die Abdeckklappe 54 eine Verkleidung 66 auf, die aus einem gleichen Material besteht wie eine Verkleidung 66 eines anderen Abschnitts der Fahrgastraumdecke 56. Die Abdeckklappe 54 ist um eine in Wagenlängsrichtung 4 verlaufende Drehachse 68 rotierbar gelagert und ist mit einer Schließvorrichtung 70 ausgestattet, mittels der sich die Abdeckklappe 54 abschließen lässt. Unterhalb der Abdeckklappe 54 ist eine Gepäckablage 72 positioniert.
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Ein Begrenzungselement 74 begrenzt einen maximalen Öffnungswinkel der Abdeckklappe 54. Das Begrenzungselement 74 ist als Kante einer Innenverkleidung 76 einer der beiden in Wagenlängsrichtung 4 ausgerichteten Wände 6 ausgestaltet.
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Der Gerätecontainer 44 weist auf seiner Unterseite 64 einen Deckel 78 auf, der um eine in Wagenlängsrichtung 4 verlaufende Drehachse 80 rotierbar gelagert ist. In 2 ist der Deckel 78 geschlossen.
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3 zeigt den Ausschnitt aus 2. Dieses Mal jedoch mit geöffnetem Deckel 78 des Gerätecontainers 44 und geöffneter Abdeckklappe 54.
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Die geöffnete Abdeckklappe 54 gibt einen Zugang zur Unterseite 64 des Gerätecontainers 44 frei. Der geöffnete Deckel 78 gibt einen Zugang zum Inneren des Gerätecontainers 44 frei. Die Abdeckklappe 54 liegt auf dem Begrenzungselement 74 auf und der Deckel 78 des Gerätecontainers 44 liegt auf der Abdeckklappe 54 auf.
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Die Innenseite 82 des Deckels 78, die in 2, d.h. im geschlossenen Zustand, dem Inneren des Gerätecontainers 44 zugewandt ist, ist dem Mittelgang 30 des Niederflurabschnitts 12 zugewandt. An der Innenseite 82 des Deckels 78 sind mehrere Bedienelemente 84 angebracht. Zudem weist der Deckel 78 eine Schließvorrichtung 86 auf, mittels der sich der Deckel 78 abschließen lässt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch das offenbarten Beispiel eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.