Verfahren zur Herstellung von α-Aminophosphonsäuren
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von α-Aminophosphonsäuren durch Umsetzung spezieller Hexahydrotriazin-Ver- bindungen mit Triorganylphosphiten sowie Zwischenprodukte zur Anwendung in diesem Verfahren.
α-Aminophosphonsäuren sind Verbindungen, die technisch große Bedeutung besitzen. Sie werden beispielsweise eingesetzt als Agro- Chemikalien, wie beschrieben in DE 25 57 139, EP 480 307, als Pharma-Zwischenprodukte^wie beschrieben in US 5,521,179, als Flammschutzmittel, wie beschrieben in DE 25 00 428, als Farbstoff-Zwischenprodukte, wie beschrieben in EP 385 014, oder als Gelat-Bildner, wie beschrieben in DE 25 00 428.
Es sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung von α-Aminophosphon- säuren, und insbesondere zur Herstellung von N-Phosphonomethyl- glycin (Glyphosat), ein in großem Umfang eingesetztes Totalherbizid, bekannt. Eine Herstellungsmöglichkeit für Glyphosate besteht darin, Hexahydrotriazinderivate mit Phosphorigsäureestern zur Reaktion zu bringen. So beschreibt die US 4,181,800 die Herstellung von Hexahydrotriazinen der Formel
R02C
5
und die US 4,053,505 die Umsetzung dieser Hexahydrotriazine mit Phosphorigsaurediestern und anschließende Hydrolyse des erhaltenen Produktes zu Phosphonomethylglycin. Es hat sich gezeigt, daß sowohl Ausbeute als auch Selektivität zugunsten des monophospho- nierten Produktes verbesserungswürdig sind. Außerdem sind Phosp- horigsäurediester sehr teuer.
EP-A-104 775, US 4,425,284, 4,482,504 und 4,535,181 beschreiben die Umsetzung obiger Hexahydrotriazine mit einem Acylhalogenid und die anschließende Phosphonierung mit einem Phosphorigsäure- triester und Verseifung zu Phosphonomethylglycin gemäß folgender Reaktionsgleichung:
)2
Man erhält auf diese Weise zwar Phosphonomethylglycin in relativ guter Ausbeute, das Verfahren erfordert jedoch neben der Verwendung der teuren Phosphorigsäureester noch zusätzlich den Einsatz eines Carbonsäurechlorides. Hinzukommt, daß das Carbonsäurechlorid allenfalls in Form der freien Säure zurückgewonnen und dann in einem separaten Schritt wieder in das Säurechlorid überführt werden könnte, was die Kosten des Verfahrens erheblich erhöht. Ferner kann der Alkohol, mit dem die Phosphorigsäure verestert ist, nicht vollständig recycliert werden, da bei der Reaktion ein Äquivalent des entsprechenden Alkylchlorids entsteht, welches zu- dem toxikologisch bedenklich ist.
Die US 4,428,888 und die EP-A-149 294 beschreiben die Umsetzung des oben erwähnten Hexatriazins mit einem Phosphorigsäurechlorid in Anwesenheit einer starken wasserfreien Säure, beispielsweise Chlorwasserstoff und einer Cχ-C6-Carbonsäure, wie Essigsäure. Auf diese Weise erhält man zahlreiche Undefinierte Nebenprodukte, welche die Ausbeute an Phosphonomethylglycin erniedrigen und eine aufwendige Reinigung des Produktes erfordern.
Die US 4,442,044 beschreibt die Umsetzung eines Hexahydrotriazins der Formel 5 mit einem Phosphorigsäuretriester zu der entsprechenden Phosphonatverbindung, die als Herbizid verwendet wird.
In der DD-A-141 929 und DD-A-118 435 ist die Umsetzung eines Al- kalimetallsalzes des obigen Hexahydrotriazins (R = beispielsweise Na) mit einem Phosphorigsäurediester beschrieben. Aufgrund der schlechten Löslichkeit der Alkalisalze erhält man jedoch einen nur geringen Umsatz.
Die US 5,053,529 beschreibt die Herstellung von Phosphonomethylglycin durch Umsetzung obiger Hexahydrotriazine mit Phosphorig- säuretriestern in Gegenwart von Titantetrachlorid und anschlie-
ßende Verseifung des erhaltenen Produktes. Die Verwendung von Titantetrachlorid verteuert die Herstellung erheblich. Außerdem sind die Ausbeuten an Phosphonomethylglycin unbefriedigend.
Die US 4,454,063, US 4,487,724 und US 4,429,124 beschreiben die Herstellung von Phosphonomethylglycin durch Umsetzung einer Verbindung der Formel
worin R1 und R2 aromatische oder aliphatische Gruppen bedeuten, mit RCOX (X = Cl, Br, I) zu einer Verbindung der Formel
und Reaktion dieser Verbindung mit einem Metallcyanid und Hydrolyse des erhaltenen Produktes. Die Nachteile dieses Verfahrens sind wie oben bezüglich der Verwendung des Säurechlorids angege- ben.
Weitere Synthesemöglichkeiten sind ausgehend von dem cyanomethyl- substituierten Hexahydrotriazin der Formel
6 beschrieben. So offenbaren die US 3,923,877 und US 4,008,296 die Umsetzung dieses Hexahydrotriazinderivates mit einem Dialkyl- phosphit in Gegenwart eines sauren Katalysators, wie Chlorwasser- stoff, einer Lewis-Säure, einem Carbonsäurechlorid oder -anhy- drid, zu einer Verbindung der Formel
Anschließende Hydrolyse ergibt das Phosphonomethylglycin, wobei 8 bis 10 % des zweifach phosphonomethylierten Produktes entstehen.
Die US 4,067,719, US 4,083,898, 4,089,671 und DE-A-2751631 beschreiben die Umsetzung des Cyanomethyl-substituierten Hexahydrotriazins mit einem Diarylphosphit ohne Katalysator zu einer Ver- bindung 9 mit R" = Aryl. Dieses Verfahren weist die gleichen oben für die Verwendung des Carboxy-substituierten Hexahydrotriazins 5 beschriebenen Nachteile auf.
Die EP-A-097 522 (entsprechend US 4,476,063 und US 4,534,902) be- schreibt die Umsetzung des Hexahydrotriazins 6 mit einem Acylha- logenid zu 10, anschließende Phosphonierung mit einem Phosphorig- säuretriester oder -diester zu 11 und schließlich Verseifung zu Phosphonomethylglycin gemäß folgender Reaktionsgleichung:
Auch hier sind die gleichen Nachteile zu beobachten wie für die Verfahren unter Verwendung der Carboxy-substituierten Hexahydro- triazinderivate.
Schließlich beschreibt die US 4,415,503 die Umsetzung des Cyanomethyl-substituierten Hexahydrotriazins analog zu dem in der US 4,428,888 beschriebenen Verfahren. Auch in diesem Fall ist die verstärkte Bildung von Nebenprodukten zu beobachten.
Die EP 164 923 A beschreibt eine verbesserte Hydrolyse einer Verbindung der Formel 11.
Auch auf dem Weg über Diketopiperazin kann Glyphosat erhalten werden. Diketopiperazin stellt ein einfach geschütztes Glycin-De- rivat dar und ist damit ein potentielles Edukt, welches eine spe-
zifische einfache Phosphonomethylierung ermöglicht. Der Syntheseweg über diese Verbindung hat drei wesentliche Nachteile: Zum einen ist nur Phosphonomethylglycin zugänglich, zum anderen ist die Synthese von Diketopiperazin schwierig und liefert schlechte Aus- 5 beuten (Curtius et al., J. Prakt. Chem. 1988, 37, 176; Schöllkopf et al., Liebigs Ann. Chem. 1993, 715-719; DE 2934252), und außerdem ist die Phosphonomethylierung von Amiden generell schwierig, liefert schlechte Ausbeuten und erfordert häufig teure Reagenzien (US 4,400,330; Natchev, Synthesis, 1987, 12, 1077; Zecchini, Int. 10 J. Pept. Prot. Res. 1989, 34, 33; Couture, Tetrahedron Lett. 1993, 34, 1479).
Eine direkte selektive Phosphonomethylierung von primären Aminen wurde am Beispiel des Glycins vor allem in China entwickelt und
25 dort bis zur technischen Reife ausgearbeiet. Man setzt dabei Di- methylphosphit mit Formaldehyd und Glycin in Methanol als Lösungsmittel unter Zugabe von Triethylamin um. Das Verfahren ist jedoch relativ aufwendig, und große Mengen Triethylamin werden bei jedem Cyclus verbraucht. Im Vergleich zum übrigen Stand der
30 Technik ist dieses Verfahren daher nicht wirtschaftlich (Chen Xiaoxiang, Han Yimei, Ren Bufan, Xiandai Huagong 1998, 2, 17; US 4,486,359; US 4,237,065).
35 l .NEt3, MeOH
^ 2 . Hydrolyse , -,„ . n^ /\ „ „ / P (OMe ) 2 + (CH20) n + H2N^^ C02H ► (OH ) 2P ' C02H n II u
40
Um eine einfache Phosphonomethylierung zu erzwingen, werden häufig Schutzgruppen eingesetzt. Beispiele sind die Verwendung von C02 (US 4,439,373), Benzyl (US 4,921,991), Carbamate (US 4,548,760), Hydroxylamine (Pastor, Tetrahedron 1992, 48 (14), 45 2911), Silyl (Courtois, Synth. Commun. 1991, 21 (2), 201).
Prinzipiell erfordert die Verwendung einer Schutzgruppe immer zwei zusätzliche Syntheseschritte, nämlich die Einführung und die Abspaltung der Schutzgruppe, was aus ökonomischen Gründen immer ungünstig ist, besonders dann, wenn die Schutzgruppe nicht recy- cliert werden kann.
Zur Synthese von N-Formyl-aminomethylphosphonsäure kann man gemäß EP 98159 von Formamid ausgehen, dieses mit Formaldehyd in das entsprechende Methylol überführen und anschließend mit Triethyl- phosphit phosphonieren. Dieses Verfahren führt wie weiter oben beschrieben zu zwei Problemen: zum einen zum Einsatz von teurem Phosphit, zum anderen zu schlechten Ausbeuten bei der Phosphonomethylierung von Amiden. Eine analoge Umsetzung unter Verwendung von Benzamid ist möglich (US 5,041,627, WO 92/03448). Sowohl N-Benzoyl- als auch N-Formyl-Aminomethylphosphonsäure lassen sich anschließend zur freien Aminomethylphosphonsäure verseifen.
Diese Synthesemethode wurde in US 4,830,788 erweitert auf die Herstellung von N-substituierten Aminomethylphosphonsäurederiva- ten, indem N-substituierte Amide eingesetzt wurden. Der Einsatz von N-Alkyl substituierten N-Methylol-Formamiden ist beschrieben von R. Tyka in Synthesis 1984, 218.
Ebenfalls N-Acyl-Aminomethylphosphonsäurederivate werden bei der Verwendung von Hexahydrotriazinen als Zwischenprodukte für die Aminomethylphosphonsäure-Synthese durchlaufen. So lassen sich N-Acyl-Triazine mit schlechten Ausbeuten in Essigsäure mit PC1 umsetzen (Soroka, Synthesis 1989, 7, 547). Zudem liefert dieses Verfahren eine große Menge unerwünschter Nebenprodukte wie Bis (chlor ethylether) , Acetylchlorid und Acetanhydrid, die abgetrennt und u.U. entsorgt werden müssen. Der Einsatz der vergleichsweise teuren Phosphite erhöht die Ausbeute geringfügig. Gute Ausbeuten können erzielt werden, wenn zusätzlich Katalysatoren wie BF3 verwendet werden (Maier, Phosphorus, Sulfur, and Silicon 1990, 47, 361).
Eine weitere Möglichkeit, Aminophosphonsäuren zu erhalten, sind Umsetzungen mit N-Alkyltriazinen. Diese Umsetzungen haben dieselben oben beschriebenen Nachteile. Literaturbeispiele findet man in Oberhauser, Tetrahedron 1996, 52 (22), 7691 für R = Benzyl; Stevens, Synlett 1998, (2), 180 für R = Allyl.
I.PCI3 oder (HP(0)(OR')2, **>
In der unveröffentlichten Patentanmeldung DE 199 62 601 ist ein Verfahren zur Herstellung von N-Phosphonomethylglycin beschrieben, bei dem man
a) ein Hexahydrotriazinderivat der Formel II
worin
X für CN, COOZ, CONRiR2 oder CH2OY steht,
Y für H oder einen Rest steht, der leicht gegen H austauschbar ist;
Z für H , ein Alkalimetall , Erdalkalimetall , Ci-Cig-Alkyl oder Aryl , das gegebenenfalls substituiert ist durch C1-C4-Alkyl , N02 oder OC1-C -Alkyl , steht ;
R1 und R2 , die gleich oder verschieden sein können, für H oder
Cι-C4-Alkyl stehen,
mit einem Triacylphosphit der Formel III
P ( OCOR3 ) 3
worin die Reste R3, die gleich oder verschieden sein können, für Cι-C18-Alkyl oder Aryl, das gegebenenfalls substituiert ist durch Cι-C4-Alkyl, N02 oder OCι-C -Alkyl, stehen,
zu einer Verbindung der Formel I
worin R3 und X die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, umsetzt und
b) die Verbindung der Formel I hydrolysiert und, falls X für CH2OY steht, oxidiert.
Schritt (a) des Verfahrens wird bevorzugt in einem inerten organischen Lösungsmittel durchgeführt. Die Hydrolyse des Reaktionsproduktes erfolgt entweder in einem wäßrig/organischen Zwei-Phasen-System, oder das in Schritt (a) verwendete Losungsittel wird vor der Hydrolyse abdestilliert.
Die bekannten Verfahren zur Herstellung von α-Aminophosphonsäuren sind mit zahlreichen Nachteilen behaftet.
Besonders bei Pharma- und Pflanzenschutzwirkstoffen steht man bei der Synthese aber häufig vor dem Problem, an einem primären Stickstoffatom genau eine Phosphonomethylgruppe einführen zu müssen. Im industriellen Maßstab sollten solche Synthesen von kostengünstigen Ausgangsstoffen ausgehen und geringe Fertigungsko- sten verursachen, aber möglichst reine Produkte liefern.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und preiswertes Verfahren zur Herstellung von α-Aminophosphonsäuren zur Verfügung zu stellen, bei dem das Produkt außerdem in hoher Reinheit anfällt.
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe gelöst wird, indem man ein Hexahydrotriazinderivat mit einem Triorganylphosphit zur Reaktion bringt und das erhaltene Produkt anschließend zur α-Aminophosp- honsäure hydrolysiert .
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von α-Aminophosphonsäuren, der Formel I:
worin R1 die für R2 angegebenen Bedeutungen hat, ausgenommen CH2C02H,
wobei man
(a) ein Hexahydrotriazinderivat der Formel II
worin R2 für Cι-C20o-Alkyl, C2-C2oo-Alkenyl, C3-Cιo-Cycloalkyl, C3-C12-Heterocyclyl, Aryl, N(R )2 oder OR4 steht,
wobei jeder Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Heterocyclyl- und Aryl-Rest 1, 2, 3 oder 4 Substituenten aufweisen kann, die unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Ci-Ciβ-Alkyl, C3-C10-Heterocyclyl, C02R5, C02M, SO3R5, S03M, HP0(0H)0R5, HP0(0H)0M, CN, N02, Halogen, CONR6R7, NR6R7, Alkoxyalkyl, Ha- logenalkyl, OH, OCOR5, NR6COR5 unsubstituiertem Aryl und substituiertem Aryl, das ein oder zwei Substituenten aufweist, die unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Cι-Cι0-Alkyl,
Alkoxy, Halogen, N02, NH2, OH, C02H, C02-Alkyl, OCOR5 und
NHCOR5,
R4 für Wasserstoff, Cι-C2o-Alkyl, C2-C20-Alkenyl, C3-Cι0-Cy- cloalkyl oder Aryl steht,
R5 für Wasserstoff, Ci-Ciβ-Alkyl, Aryl oder Arylalkyl steht,
M für ein Metallkation steht,
R6 und R7 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Cι-Cιo-Alkyl stehen,
mit einem Triorganylphosphit der Formel III
R3 0
(III)
R30 OR3a
worin die Reste R3 gleich oder verschieden sein können, und für Cι-C18-Alkyl, C5-C6-Cycloalkyl, Aryl, Cι-C18-Acyl oder Arylcarbonyl stehen oder zusammen einen C2-C3-Alkylenrest bilden können und R3a für Cι-Cι8-Acyl oder Arylcarbonyl steht, wobei jeder Arylrest ein oder zwei Substituenten aufweisen kann, die unabhängig voneinander unter Cι-C -Alkyl, N02 und OCι-C-Alkyl ausgewählt sind,
umsetzt und
(b) das erhaltene Produkt zur α-Aminophosphonsäure der Formel I hydrolysiert.
Alkyl bedeutet eine gerade oder verzweigte Alkylkette mit vorzugsweise 1 bis 20, insbesondere 1 bis 8 Kohlenstoffatomen. Beispiele für Alkyl sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, sec-Butyl, t-Butyl, n-Hexyl, 2-Ethylhexyl, etc.
Aryl steht vorzugsweise für Phenyl und Naphthyl.
Alkenyl bedeutet eine gerade oder verzweigte Alkenylkette mit vorzugsweise 2 bis 20 Kohlenstoffatomen. Beispiele für Alkenyl sind Vinyl, Allyl, 1-Butenyl, Oleyl, etc.
Halogen steht für Fluor, Chlor, Brom oder Iod, insbesondere für Chlor oder Brom.
Heterocyclyl steht für einen mono- oder bicyclischen, heterocy- clischen Rest mit 3 bis 12 Ringatomen, der 1, 2 oder 3 Heteroa- tome aufweist, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter 0, S und N. Der heterocyclische Rest kann gesättigt oder ungesättigt, aromatisch oder nicht-aromatisch sein. Bevorzugt ist ein monocyclischer Rest mit 5 oder 6 Ringatomen oder ein bicyclischer Rest mit 10, 11, oder 12 Ringatomen. Beispiele für heterocyclische Reste sind Pyrrolyl, Imidazolyl, Triazolyl, Furyl, Oxazolyl, Oxadiazolyl, Thienyl, Thiazolyl, Thiadiazolyl, Pyridyl, Pyrimi- dyl, Indolyl, Chinolyl, Pyrrolidinyl, Morpholinyl, Piperidinyl, Piperazinyl, Tetrahydrochinolinyl, etc.
Bei dem Cycloalkylrest handelt es sich vorzugsweise um Cyclopen- tyl oder Cyclohexyl.
Das Metallkation M steht vorzugsweise für ein Alkali- oder das Äquivalent eines Erdalkalimetallkations, insbesondere Natrium, Kalium oder Calcium.
In dem Hexahydrotriazin-Derivat der Formel II stehen die Reste R2 vorzugsweise für Cι-Cι8-Alkyl, Polyisobutyl, Cι2-C2o-Alkenyl (abge- leitet von den entsprechenden ungesättigten Fettsäuren), Phenyl, Benzyl und Allyl. Phenyl und der Phenylrest im Benzyl können substituiert sein, wie vorstehend angegeben. Bevorzugte Substituenten sind Cι-Cι8-Alkyl, Halogen, N02, CN, C02R5 und C02M.
Der Rest R1 der α-Aminophosphonsäure ist bevorzugt identisch mit dem Rest R2.
Die Triorganylphosphite der Formel III weisen mindestens eine Acyl-Gruppe R3a auf. R3a steht für Cι-Cχ8-Acyl oder Arylcarbonyl, wobei jeder Arylrest ein oder zwei Substituenten aufweisen kann, die unabhängig voneinander unter Cι-C4-Alkyl, N02 und OCχ-C4-Alkyl ausgewählt sind. Bevorzugt steht R3a für Benzoyl oder Acetyl.
Die Reste R3 können gleich oder verschieden sein und dieselbe Be- deutung wie R3a haben oder für Cι-Cι8-Alkyl, C5-C6-Cycloalkyl oder Aryl stehen, wobei der Arylrest ein oder zwei Substituenten aufweisen kann, die unabhängig voneinander unter Cι-C-Alkyl, N02 und OCι-C4-Alkyl ausgewählt sind. Die Reste R3 können auch zusammen C2-C3-Alkylen bilden.
Bevorzugte Reste R3 sind Methyl, Ethyl und eine von zwei Resten R3 zusammen gebildete Ethylen-Gruppe .
Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel III sind
Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung Phosphono-Verbindun- gen der Formel IV, bei denen die Reste die oben angegebene Bedeu- tung haben, und deren Herstellung gemäß Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von α-Aminophosphonsäuren. Der Rest Ra = R2 und R3 hat die für R3a angegebenen .Bedeutungen.
R
Die Verbindungen der Formel II sind bekannt und können in bekannter Weise oder analog zu bekannten Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann man ein Amin X-CH2-NH2 mit einer Formaldehyd- quelle, wie wassrige Formalinlosung oder Paraformaldehyd, zur Reaktion bringen, beispielsweise durch Lösen des primären A ins in der wässrigen Formalinlosung. Das gewünschte Hexahydrotriazin kann anschließend durch Kristallisation oder Abdampfen des Wassers gewonnen werden. Dieses Verfahren ist in der DE-A-2645085 beschrieben, auf die hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
Die Verbindung der Formel II, worin X für CN steht, kann durch Strecker-Synthese erhalten werden, d.h. durch Umsetzung von Ammo- niak, Blausäure und einer Formaldehydquelle. Ein derartiges Ver-
fahren ist beispielsweise in der US 2,823,222 beschrieben, auf die hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
Die Verbindungen der Formel III lassen sich nach mehreren Verfah- ren herstellen. Eine erste Möglichkeit ist die Umsetzung eines Salzes einer Carbonsäure R3COOH mit einem Phosphortrihalogenid, insbesondere Phosphortrichlorid. Als Carbonsäuresalz verwendet man vorzugsweise ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz, insbesondere das Natrium-, Kalium- oder Calciumsalz, oder das Ammo- niumsalz . Man kann diese Umsetzung ohne Verwendung eines Lösungsmittels durchführen und das erhaltene Reaktionsprodukt direkt in Schritt (a) einsetzen. Vorzugsweise arbeitet man jedoch in einem inerten organischen Lösungsmittel, insbesondere in einem Ether, wie Dioxan, Tetrahydrofuran etc., einem halogenierten, insbeson- dere einem chlorierten oder fluorierten organischen Lösungsmittel, wie Dichlormethan, 1,2-Dichlorethan, 1,2-Dichlorpropan, 1, 1, 1-Trichlorethan, 1, 1,2-Trichlorethan, 1, 1,2,2-Tetrachlore- than, Chlorbenzol oder 1,2-Dichlorbenzol, einem aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff, wie n-Octan, Toluol, Xylol, oder Nitrobenzol. Vorzugsweise verwendet man das gleiche Lösungsmittel wie anschließend in Schritt (a). Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines chlorierten Kohlenwasserstoffs.
Das bei der Umsetzung entstehende Salz, beispielsweise Natrium- chlorid bei Verwendung von Phosphortrichlorid und dem Natriumsalz der eingesetzten Carbonsäure, kann nach der Umsetzung ausgeschleust werden. Erhält man als Salz Ammoniumchlorid oder ein anderes Ammoniumhalogenid, so kann man den eingesetzten Ammoniak zurückgewinnen, indem man eine wäßrige Lösung des Salzes mit ei- ner starken Base, beispielsweise Natronlauge, alkalisch stellt (pH 11-14) und anschließend den Ammoniak in üblicher Weise ausstrippt. Der auf diese Weise erhaltene Ammoniak kann nach Trocknung, beispielsweise durch Destillation in flüssigem oder gasförmigem Zustand, oder als wäßrige Lösung wieder zurückgeführt und zur Herstellung des Ammoniumsalzes der Carbonsäure verwendet werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung der Verbindungen der Formel III ist die Umsetzung einer Carbonsäure R3COOH mit dem Phosphortrihalogenid in Gegenwart eines Amins. Als Amin verwendet man insbesondere aliphatische oder cycloaliphatische Di- oder Triamine, wie Triethylamin, Tributylamin, Dimethylethylamin oder Dimethylcyclohexylamin, sowie Pyridin. Im allgemeinen arbeitet man bei einem derartigen Verfahren in einem organischen Lösungs- mittel. Geeignete Lösungsmittel sind oben im Zusammenhang mit der ersten Herstellungsmöglichkeit angegeben. Bevorzugt behandelt man die Aminhydrochloride mit einer starken Base, beispielsweise mit
wäßriger Natronlauge, so werden die Amine aus dem Hydrochlorid freigesetzt. Flüchtige Amine kann man dann durch Destillation oder Extraktion zurückgewinnen. Nicht flüchtige Amine kann man durch Extraktion oder, wenn bei der Aminfreisetzung ein Zweipha- sengemisch erhalten wird, durch Phasentrennung zurückgewinnen. Feste Amine können durch Abfiltrieren zurückgewonnen werden. Die zurückgewonnenen Amine kann man, gegebenenfalls nach Trocknung, wieder in das Verfahren zurückführen.
Eine weitere Möglichkeit der Herstellung der Verbindungen der Formel III ist die Umsetzung der Carbonsäure R3COOH mit einem Phosphortrihalogenid, insbesondere Phosphortrichlorid, ohne Zusatz einer Base. Bei dieser Umsetzung ist es erforderlich, den sich bildenden Halogenwasserstoff aus dem Reaktionsgemisch zu entfernen. Dies kann in üblicher Weise erfolgen, beispielsweise durch Durchleiten eines inerten Gases, wie Stickstoff. Der freigesetzte Halogenwasserstoff kann dann in Form einer wäßrigen Lösung zur Hydrolyse in Schritt (b) verwendet werden.
Bei den oben genannten Verfahren werden jeweils Triacylphosphite gebildet. Phosphite mit einer oder zwei Acylgruppen können aus (R30)2PC1 oder R30PC12 analog hergestellt werden.
Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann mit oder ohne Lösungsmittel, beispielsweise in der Schmelze, durchgeführt werden. Vorzugsweise verwendet man jedoch ein inertes organisches Lösungsmittel, beispielsweise einen Kohlenwasserstoff, wie Toluol oder Xylol, einen Ether, wie Tetrahydrofuran, Dioxan oder Dibuty- lether, Nitrobenzol etc. Besonders bevorzugt arbeitet man in ein- em halogenierten Lösungsmittel, insbesondere einem chlorierten, vorzugsweise einem chlorierten und/oder fluorierten aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Dichlormethan, 1, 2-Dichlorethan, 1,2-Dich- lorpropan, 1, 1, 1-Trichlorethan, 1, 1,2-Trichlorethan, 1,1,2,2-Te- trachlorethan, Chlorbenzol oder 1,2-Dichlorbenzol. Die Reaktions- partner werden zweckmäßigerweise in im wesentlichen stöchiometri- schen Mengen eingesetzt. Man kann jedoch auch einen Überschuß von beispielsweise bis zu 10 % des einen oder des anderen Reaktionspartners verwenden. Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen im Bereich von -10°C bis 140°C, vorzugsweise im Bereich von Raum- temperatur bis 100°C. Unter diesen Bedingungen sind nur kurze Reaktionszeiten erforderlich, im allgemeinen ist die Reaktion nach 10 bis 30 min im wesentlichen vollständig.
Die gemäß Schritt (a) erhaltenen Produkte werden zu den α-Amino- phosphonsauren weiterverarbeitet. Zu diesem Zweck werden die Produkte einer Hydrolyse unterworfen. Diese kann sauer oder alkalisch erfolgen, vorzugsweise hydrolysiert man im Sauren. Als Sau-
ren verwendet man insbesondere anorganische Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure. Die alkalische Hydrolyse erfolgt im allgemeinen unter Verwendung eines Alkali- oder Erdal- kalimetallhydroxids, insbesondere unter Verwendung von Natrium- oder Kaliumhydroxid.
Die Hydrolyse erfolgt zweckmäßigerweise mit einer wäßrigen Säure oder Base. Dabei wird die wäßrige Säure oder Base im allgemeinen zu dem aus Schritt (a) erhaltenen Reaktionsgemisch gegeben. Die Hydrolyse kann ohne Lösungsmittel oder in Anwesenheit eines mit Wasser mischbaren, teilweise mischbaren oder nicht-mischbaren, inerten, organischen Lösungsmittels erfolgen, vorzugsweise wird das in Schritt (a) eingesetzte Lösungsmittel verwendet. Bei Verwendung eines Lösungsmittels in Schritt (a) wird zweckmäßiger- weise das aus Schritt (a) erhaltene Reaktionsgemisch, gegebenenfalls nach Entfernen, z.B. durch Abdestillieren, eines Teils des Lösungsmittels, direkt eingesetzt. Alternativ wird das in Schritt (a) verwendete Lösungsmittel vollständig entfernt und der Rückstand der Hydrolyse unterworfen. Das aus dem Reaktionsgemisch zurückgewonnene Lösungsmittel kann wieder bei der Herstellung der Verbindungen der Formel III oder in Schritt (a) verwendet werden.
Besonders bevorzugt erfolgt die Hydrolyse in einem Zweiphasensystem (wäßrige Phase/organische Phase). Dabei wird ein mit Wasser teilweise oder nicht mischbares organisches Lösungsmittel verwendet, vorzugsweise ein Kohlenwasserstoff, wie Toluol oder Xylol, ein Ether, wie Dibutylether und insbesondere ein halogenierter Kohlenwasserstoff wie oben als Lösungsmittel für Schritt (a) aufgeführt. Die Hydrolyse erfolgt unter intensivem Vermischen der beiden Phasen unter Verwendung üblicher Vorrichtungen, z.B. Rührreaktoren, Umlaufreaktoren oder vorzugsweise statischer Mischer. Nach beendeter Hydrolyse werden die Phasen getrennt und wie unten beschrieben aufgearbeitet.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist ein Verfahren, bei dem man Schritt (a) in einem halogenierten Lösungsmittel durchführt, das Lösungsmittel gegebenenfalls teilweise entfernt, und die erhaltene Verbindung der Formel IV der Hydrolyse unterwirft, indem man das aus Stufe (a) erhaltene Reaktionsgemisch mit einer wäßrigen Säure oder Base behandelt.
Alternativ kann die Hydrolyse der Verbindung der Formel IV auch enzymatisch erfolgen, z.B. mit einer Esterase oder einer Nitri- lase.
Die Säure oder Base verwenαet man in zumindest äquivalenten Mengen, vorzugsweise jedoch im Überschuß, insbesondere in einer Menge von > 2 Äquivalenten.
Die Temperatur, bei welcher die Hydrolyse durchgeführt wird, liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 10°C bis 180°C, vorzugsweise 20°C bis 150°C.
Die in Schritt (a) erhaltene Phosphonoverbindung IV kann auch vor der Hydrolyse in eine wäßrige Phase extrahiert werden. Dies hat den Vorteil, daß das kostenintensive teilweise oder vollständige Abdestillieren des in Schritt (a) verwendeten Lösungsmittels entfällt. Außerdem können schärfere Hydrolysebedingungen gewählt werden, als dies bei Anwesenheit eines organischen Lösungsitteis möglich ist, da keine Zersetzung des organischen Lösungsmittels zu befürchten ist.
Die Hydrolyse gemäß Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt bei dieser Hydrolyse-Variante in folgenden Teilschritten:
(bl)Das Reaktionsprodukt aus Schritt (a) wird mit Wasser oder einer wäßrigen Lösung einer Säure oder Base aus dem Reaktionsgemisch des Schritts (a) extrahiert, wobei gegebenenfalls bereits teilweise Verseifung auftritt. Anschließend kann ge- wünschtenfalls durch Zugabe einer Base alkalisch gestellt werden.
(b2)Die wäßrige und die organische Phase werden getrennt.
(b3)Die in der Wasserphase enthaltenen Verbindungen werden weiter umgesetzt, d.h. das noch nicht hydrolysierte Produkt aus Schritt (a) wird hydrolysiert.
Die Hydrolyse kann, wie erwähnt, sauer, neutral oder alkalisch erfolgen. Die pH-Bedingungen können dabei den gewünschten Bedingungen bei der nachfolgenden Verseifung entsprechen, man kann aber auch in einem anderen pH-Bereich extrahieren, als in dem in dem nachfolgend verseift wird. Beispielsweise kann man im sauren oder neutralen Bereich extrahieren, dann eine Base zugeben und im alkalischen Bereich verseifen.
Die Extraktion wird bevorzugt bei einer Temperatur von Raumtemperatur bis zur Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches durchgeführt, besonders bevorzugt bei mindestens 50 °C. Der Phasenüber- gang der Phosphonoverbindung in die Wasserphase verläuft sehr schnell.
Im Allgemeinen sind, je nach Temperatur, Extraktionszeiten von wenigen Minuten, z.B. ab 5 min ausreichend. Bevorzugt beträgt die Extraktionszeit mindestens 10 Minuten, besonders bevorzugt mindestens 1 Stunde. Insbesondere bei Extraktion bei tiefen Temperatu- 5 ren kann eine längere Extraktionszeit erforderlich sein, z.B. mindestens 2 Stunden.
Während der Extraktion wird zumindest ein Teil der Phosphonoverbindung in der Regel bereits partiell verseift. Unter partieller 10 Verseifung ist zu verstehen, daß nur ein Teil der im Produkt der Stufe a) enthaltenen R3- bzw. R3a-Reste abgespalten wird. Das Ausmaß der Verseifung ist abhängig von der Phosphonoverbindung selbst und den gewählten Extraktionsbedingungen.
15 Als Säuren verwendet man bei der Extraktion insbesondere anorganische Säuren wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure. Die alkalische Extraktion erfolgt im Allgemeinen unter Verwendung eines Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxids, insbesondere unter Verwendung von Natrium- oder Kaliumhydroxid.
20
Eine Zersetzung des in Schritt (a) verwendeten Lösungsmittels findet bei der Extraktion im Wesentlichen nicht statt, auch dann nicht wenn es sich dabei um einen besonders zersetzungsempfindlichen chlorierten Kohlenwasserstoff, wie 1,2-Dichlorethan, han-
25 delt.
Anschließend werden die wassrige und die organische Phase voneinander getrennt. Man erhält eine organische Phase, die gegebenenfalls darin lösliche Verunreinigungen enthält, welche somit auf
30 einfache Weise vom Wertprodukt abgetrennt werden. Die wassrige Phase enthält das Produkt der Stufe a) und gegebenenfalls dessen partiell verseiftes Produkt. Die Phasentrennung erfolgt in üblicher, dem Fachmann bekannter Weise. Die sich in der Wasserphase befindende Phosphonoverbindung bzw. das partiell verseifte Pro-
35 dukt wird dann hydrolysiert. Zu der Wasserphase kann, je nach gewünschten Verseifungsbedingungen, Säure oder Base zugegeben werden. Wegen des hohen erforderlichen Säureüberschusses bei saurer Verseifung ist die Verseifung unter neutralen oder alkalischen Bedingungen bevorzugt.
40
Die Verseifung wird, um die gewünschten Reaktionstemperaturen zu erzielen, unter erhöhtem Druck durchgeführt. Vorzugsweise ist die Reaktionstemperatur bei der Verseifung höher als bei der Extraktion. Im Allgemeinen ist die Reaktionstemperatur um mindestens
45 20 °C, insbesondere mindestens 30 °C höher als bei der Extraktion. Bevorzugte Reaktionstemperaturen liegen im Bereich zwischen 100 und 180 °C, besonders bevorzugt zwischen 130 und 150 °C. Die Reak-
tionszeit beträgt bevorzugt zwischen etwa 5 Minuten und 4 Stunden, besonders bevorzugt 10 Minuten bis 2 Stunden, ganz besonders bevorzugt etwa 20 Minuten.
Bei der Verseifung werden neutrale oder basische Bedingungen bevorzugt. Bei Verwendung einer Base verwendet man besonders bevorzugt im Wesentlichen äquivalente Mengen.
Als Säuren und Basen für die Verseifung verwendet man im Allge- meinen die oben im Zusammenhang mit der Extraktion angegebenen Säuren oder Basen.
Auf milde Verseifungsbedingungen braucht nicht geachtet zu werden, da kein organisches Lösungsmittel, das zersetzt werden könnte, anwesend ist.
Anschließend kann die α-Aminophosphonsäure aus der wäßrigen Phase abgetrennt werden ( Schritt b4 ) .
Bevorzugt werden außerdem nach Schritt (b4) rückführbare und/oder verwertbare Bestandteile abgetrennt und in das Verfahren zurückgeführt.
Die bei der Hydrolyse erhaltene α-Aminophosphonsäure befindet sich nun in der wäßrigen Phase gelöst. Die Carbonsäure R3COOH bzw. R3aCOOH bildet sich bei Hydrolyse mit einem Überschuß an Säure direkt oder bei Basenhydrolyse nach Ansäuren mit einer starken Säure, vorzugsweise auf einen pH-Wert < 2,0. Die Abtrennung der Carbonsäure erfolgt dann in üblicher Weise, beispielsweise durch Abfiltrieren der in fester Form ausgefallenen Carbonsäure, Destillation oder Extraktion mit einem mit der wäßrigen Phase nicht mischbaren organischen Lösungsmittel. Bei zweiphasiger Hydrolyse liegt die Carbonsäure gegebenenfalls in der organischen Phase gelöst vor. Die Carbonsäure wird dann durch Abtrennen der organi- sehen Phase entfernt und kann daraus gewünschtenfalls in üblicher Weise zurückgewonnen werden. Sie fällt in hoher Reinheit an und kann problemlos wieder zur Herstellung der Verbindung der Formel III eingesetzt werden.
Wenn durch die Hydrolyse der Phosphonoverbindungen IV zusätzlich Alkohole freigesetzt werden, liegen diese bevorzugt in der wäss- rigen Phase gelöst vor und können daraus z.B. durch Destillation zurückgewonnen werden. Gegebenenfalls kann man sie anschließend wieder dem Verfahren zuführen.
Das die organische Phase biiαenαe Lösungsmittel kann zurückgeführt und wieder bei der Herstellung der Verbindung der Formel III oder in Schritt (a) verwendet werden. Zuvor wird das Lösungsmittel im allgemeinen jedoch einer Destillation, Extraktion, Filtration und/oder Strippung unterworfen, um Verunreinigungen, wie wasserlösliche oder nicht wasserlösliche Alkohole, Phenole, Ammoniumsalze und/oder Carbonsäuren, zu entfernen.
Die α-Aminophosphonsäure kann durch Einstellen der wäßrigen Phase auf einen pH-Wert, der dem isoelektrischen Punkt der α-Aminophosphonsäure nahekommt oder entspricht, z.B. durch Zugabe einer Säure oder Base, z.B. HC1, H2S0 oder NaOH, KOH, Ca(0H)2 und gegebenenfalls durch Einengen der wäßrigen Phase und/oder durch Zugabe eines Fällungshilfsmittels ausgefällt und in üblicher Weise gewonnen werden, beispielsweise durch Filtration. Die isoelektrischen Punkte von α-Aminophosphonsäuren liegen im allgemeinen bei pH-Werten im Bereich von 0,5 bis 7,0. Als Fällungshilfsmittel verwendet man vorzugsweise ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel, wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, Aceton etc. Die Lösungs- mittel können aus der Mutterlauge destillativ zurückgewonnen und wieder verwendet werden.
Bei der Verseifung entstandener Ammoniak oder entstandenes Ammoniumchlorid kann dem Verfahren wieder zugeführt werden, indem ge- gebenenfalls alkalisch gestellt und der Ammoniak durch Ausstrippen zurückgewonnen wird.
Falls erforderlich, kann die erhaltene α-Aminophosphonsäure in üblicher Weise entfärbt werden. Dies kann beispielsweise durch Behandlung mit geringen Mengen eines Entfärbungsmittels, z.B. Oxidationsmittel, wie Perborate oder H202, oder Adsorbentien, wie Aktivkohle, erfolgen. Die Menge an Entfärbungsmittel richtet sich nach dem Grad der Verfärbung und kann vom Fachmann in einfacher Weise bestimmt werden. Die Behandlung mit dem Entfärbungsmittel kann an beliebiger Stelle nach der Hydrolyse und in üblicher
Weise erfolgen. Zweckmäßigerweise gibt man das Entfärbungsmittel vor Ausfällen der α-Aminophosphonsäure zu.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. jede Stufe für sich genommen, kann kontinuierlich, diskontinuierlich oder als Semi-Batch-Ver- fahren durchgeführt werden. Es werden für solche Zwecke übliche Reaktionsbehälter verwendet, wie Rührkessel oder Rohrreaktoren, Extraktionskolonnen, Mixer-Settler oder Phasentrenner, gegebenenfalls mit vorgeschalteten Mischvorrichtungen oder in den Rohr- reaktor eingebauten Mischelementen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich somit durch einfache Prozeßführung und billige Einsatzstoffe aus. Es fällt lediglich ein anorganisches Chlorid als Abfall an und die Schutzgruppen, nämlich die Reste des Triorganylphosphits der Formel III, können in einfacher weise recycliert werden. Das Verfahren ergibt α-Aminophosphonsäuren in sehr kurzen Reaktionszeiten und hohen Ausbeuten von > 90 %, ausgehend von dem Hexahydrotriazin der Formel II.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu begrenzen.
Beispiel 1
0,2 mol Na-Benzoat werden unter Feuchtigkeitsausschluß bei Zim- mertemperatur in 50 ml 1,4-Dioxan vorgelegt. Dazu werden 0,0667 mol Phosphortrichlorid getropft und der Ansatz wird 20 min bei 85°C nachgerührt (farblose Suspension). Es werden 0,0222 mol des Hexahydrotriazins 6 zugesetzt und der Ansatz wird weitere 20 min bei 85-90°C gerührt (dünne Suspension, gut rührbar) . Anschließend wird das Dioxan bei 40°C im Vakuum abdestilliert. Zum Rückstand gibt man 100 ml konzentrierte Salzsäure und refluxiert 4 h. Nach dem Abkühlen wird die Benzoesäure abfiltriert, gewaschen (wenig kaltes Wasser) und getrocknet.
Die vereinigten Filtrate werden zur Trockne eingedampft. Zur Isolierung des Phosphonomethylglycins wird in wenig Wasser aufgenommen und in der Kälte durch Zugabe von NaOH bis pH=l,5 gefällt. Vollständige Fällung wird durch Zugabe von etwas Methanol erreicht. Das Phosphonomethylglycin wird abfiltriert und getrock- net.
Ausbeute: 10,3 g Phosphonomethylglycin (Reinheit 95,3 % nach HPLC), entsprechend 91 % Ausbeute, bezogen auf PC13. In der Mutterlauge der Kristallisation sind noch 1,8 Gew.-% Phosphonome- thylglycin enthalten.
Beispiel 2
0,2 mol Na-Benzoat werden unter Feuchtigkeitsausschluß bei Zim- mertemperatur in 50 ml 1,4-Dioxan vorgelegt. Dazu werden 0,0667 mol Phosphortrichlorid getropft und der Ansatz wird 20 min bei 85°C nachgerührt (farblose Suspension). Man filtriert unter Feuchtigkeitsausschluß und wäscht den Rückstand mit etwas Dioxan nach. Zum Filtrat werden weiterin unter Feuchtigkeitsausschluß 0,0222 mol des Hexahydrotriazins 6 zugesetzt und der Ansatz wird weitere 20 min bei 85°C bis 90°C gerührt. Anschließend wird das Dioxan bei 40°C im Vakuum abdestilliert. Zum Rückstand gibt man
100 ml konzentrierte Salzsäure und refluxiert 4 h. Nach dem Abkühlen wird die ausgefallene Benzoesäure abfiltriert, gewaschen (wenig kaltes Wasser) und getrocknet.
Die vereinigten Filtrate werden zur Trockne eingedampft. Zur Isolierung des Phosphonomethylglycins wird in wenig Wasser aufgenommen und in der Kälte durch Zugabe von NaOH bis pH=l,5 gefällt. Vollständige Fällung wird durch Zugabe von etwas Methanol erreicht. Das Phosphonomethylglycin wird abfiltriert und getrock- net.
Ausbeute: 10,5 g Phosphonomethylglycin (Reinheit 94,1 % nach HPLC), entsprechend 93 % Ausbeute, bezogen auf PC13. In der Mutterlauge der Kristallisation sind noch 1,9 Gew.-% Phosphonome- thylglycin enthalten.
Beispiel 3
Zu einer Lösung von 0,04 mol des Hexahydrotriazins 6 in 80 ml Dioxan gibt man bei Zimmertemperatur eine Lösung von 0,12 mol Triacetylphosphit in 50 ml Dioxan. Die Lösung wird 2 h bei 100°C nachgerührt. Anschließend wird das Lösungsmittel bei 40°C zunächst bei Normaldruck, später im Vakuum abdestilliert. Zum Rückstand gibt man 100 ml konzentrierte Salzsäure und refluxiert 4 h. Die Reaktionsmischung wird zur Trockne eingedampft. Zur Isolierung des Phosphonomethylglycins wird in wenig Wasser aufgenommen und in der Kälte durch Zugabe von NaOH bis pH=l,5 gefällt. Vollständige Fällung wird durch Zugabe von etwas Methanol erreicht.Das Phosphonomethylglycin wird abfiltriert und getrocknet.
Ausbeute: 15,4 g Phosphonomethylglycin (Reinheit 98,7 % nach HPLC), entsprechend 76 % Ausbeute, bezogen auf PC13. In der Mutterlauge der Kristallisation sind noch 1,6 Gew.-% Phosphonome- thylgylcin enthalten.
Beispiel 4
In einem 2 1-Rührkolben mit Teflonblattrührer und Rückflußkühler werden 284 g Ammoniumbenzoat in 1000 ml 1,2-Dichlorethan vorge- legt und unter Stickstoffatmosphare werden im Verlauf von 30 min 91,5 g Phosphortrichlorid zugetropft. Die Temperatur steigt dabei auf maximal 36°C. Anschließend wird noch 30 min bei 25 bis 36°C nachgerührt. Der Ansatz wird über eine Drucknutsche filtriert und der Filterkuchen wird unter Stickstoff noch zweimal mit je 500 g Dichlorethan nachgewaschen (2054 g Filtrat).
In einem 2 1-Rührkolben mit Teflonblattrührer und Rückflußkühler wird das Filtrat bei Raumtemperatur vorgelegt und das Hexahydro- triazin 6 (45,54 g) wird zugegeben. Unter Rühren wird in 30 min auf 80°C erhitzt und 30 min bei 80°C nachgerührt. Man läßt die Lö- sung erkalten und hydrolysiert direkt im Anschluß daran.
Dazu werden die Einsatzstoffe in einen Rohrreaktor (Volumen ca. 600 ml) mit vorgeschaltetem statischem Mischer bei 130°C und 8 bar dosiert (1265 g/h der Dichlorethan-Lösung aus der vorangegangenen Stufe, 207 g/h 20%ige HCl). Die Verweilzeit beträgt 30 min. Ein Vorlauf wird verworfen. Zur Weiterverarbeitung wird das erhaltene Zweiphasengemisch während 60 min aufgefangen. Die Phasen werden bei 60°C getrennt und die Wasserphase wird zweimal mit je 100 g Dichlorethan extrahiert.
In einem Rundkolben mit Teflonblattrührer wird zunächst das in der Wasserphase noch enthaltene Dichlorethan durch einstündiges Einleiten von Stickstoff bei 60°C gestrippt. Dann wird innerhalb von 15 min der pH-Wert mit 50%iger Natronlauge bei 40 bis 60°C auf pH=l,0 eingestellt. Man rührt die entstandene Suspension noch 3 h bei 40°C nach, läßt auf Raumtemperatur abkühlen, saugt das ausgefallene Produkt ab und wäscht anschließend mit 150 g Eiswasser nach. Der erhaltene Feststoff wird bei 70°C und 50 mbar während 16 h getrocknet.
Ausbeute: 54,6 g Phosphonomethylglycin (Reinheit 96,2 % nach HPLC), entsprechend 80 % Ausbeute, bezogen auf PC13. In der Mutterlauge der Kristallisation sind noch 2,1 Gew.-% Phosphonomethylglycin enthalten.
Beispiel 5
Aus dem Ammoniumchlorid-Rückstand der Tribenzoylphosphit-Synthese gemäß Beispiel 4 wird eine gesättigte Lösung in Wasser herge- stellt. Diese wird mit der Mutterlauge aus der Kristallisation des Phosphonomethylglycins gemäß Beispiel 4 vereinigt und mit überschüssiger Natronlauge auf pH 14 eingestellt. Anschließend wird Ammoniak mit Stickstoff aus der Reaktionsmischung gestrippt und zur Gasanalyse durch GC aufgefangen (Reinheit 99 %). Die ver- einigten Dichlorethanphasen aus der Verseifung werden durch Abde- stillieren des Azeotrops Dichlorethan/Wasser getrocknet. In das Dichlorethan wird trockener Ammoniak bis zum vollständigen Umsatz der Benzoesäure zu Ammoniumbenzoat eingeleitet, und die entstandene Suspension von Ammoniumbenzoat in 1,2-Dichlorethan wird er- neut in der Synthese eingesetzt.
Ausbeute (erste Recyclierung) : 54,0 g Phosphonomethylglycin
(Reinheit 97,0 % nach HPLC) entspricht 79 % Ausbeute bezogen auf
PC13.
Ausbeute (zweite Recyclierung): 55,1 g Phosphonomethylglycin (Reinheit 95,5 % nach HPLC) entspricht 81 % Ausbeute bezogen auf PC13.
Beispiel 6
Die Reaktion wird durchgeführt wie in Beispiel 4 beschrieben. Statt des Lösungsmittels 1,2-Dichlorethan wird jedoch Nitrobenzol verwendet .
Ausbeute: 56,2 g Phosphonomethylglycin (Reinheit 97,4 % nach
HPLC), entsprechend 82 % Ausbeute, bezogen auf PC13. In der Mutterlauge der Kristallisation sind noch 2,0 Gew.-% Phosphonomethylglycin enthalten.
Beispiel 7
Die Reaktion wird durchgeführt wie in Beispiel 4 beschrieben. Statt des Lösungsmittels 1,2-Dichlorethan wird jedoch 1,2-Dich- lorpropan verwendet.
Ausbeute : 54 , 0 g Phosphonomethylglycin (Reinheit 96 , 92 % nach HPLC ) , entsprechend 79 % Ausbeute , bezogen auf PC13. In der Mutterlauge der Kristallisation sind noch 2 , 1 Gew. -% Phosphonomethylglycin enthalten.
Beispiel 8
Die Reaktion wird durchgeführt wie in Beispiel 1 beschrieben, jedoch wird 1,2-Dichlorethan statt Dioxan als Lösungsmittel verwen- det. Man erhält 75 % Ausbeute an Phosphonomethylglycin.
Beispiel 9
Die Reaktion wird durchgeführt wie in Beispiel 1 beschrieben, je- doch wird Toluol statt Dioxan als Lösungsmittel verwendet. Man erhält 68 % Ausbeute an Phosphonomethylglycin.
Beispiel 10: Herstellung des Phosphits aus Carbonsäure, Amin und PC13
0,05 mol Phosphortrichlorid in 15 ml Toluol werden bei 0°C zu einer Lösung von 0,15 mol Benzoesäure und 0,15 mol Dimethylcyclohe-
xylamin in 90 ml Toluol getropft. Man rührt 15 min bei 0°C nach und läßt anschließend auf Zimmertemperatur erwärmen. Das ausgefallene Hydrochlorid wird unter Feuchtigkeitsausschluß über eine Drucknutsche abfiltriert. Über eine Analyse des Filtrats durch 1H- NMR und 31P-NMR wird das Tribenzoylphosphit charakterisiert (Ausbeute: 99 %). Gibt man den Rückstand in 0,15 mol 10%ige NaOH, so kann man Dimethylcyclohexylamin durch Phasentrennung und anschließende Extraktion mit Toluol quantitativ zurückgewinnen. Anschließend wird die Lösung durch Auskreisen des Wassers getrock- net und kann wieder verwendet werden.
Beispiel 11
0,2 mol Na-Benzoat werden unter Feuchtigkeitsausschluß bei Zim- mertemperatur in 50 ml 1,4-Dioxan vorgelegt. Dazu werden
0,0667 mol Phosphortrichlorid getropft und der Ansatz 20 min bei 85°C nachgerührt (farblose Suspension). Es werden 0,0222 mol des Hexahydrotriazins 6 (X=CN) zugesetzt und der Ansatz wird weitere 20 min bei 85 bis 90°C nachgerührt (dünne Suspension, gut rühr- bar). Anschließend wird das Dioxan bei 40°C im Vakuum abdestilliert. Zum Rückstand gibt man 100 ml konzentrierte Salzsäure und refluxiert 4 h. Nach dem Abkühlen wird die Benzoesäure abfiltriert und gewaschen (wenig kaltes Wasser) . Die vereinigten Filtrate werden zweimal mit je 30 ml Toluol extrahiert, zur Trockne einrotiert und zum Entfernen überschüssiger Salzsäure noch dreimal mit Ethanol abrotiert. Die Toluolphase wird eingeengt und der Rückstand wird mit der zurückgewonnenen Benzoesäure vereinigt.
Zur Isolierung des Phosphonomethylglycins aus dem Rückstand der wäßrigen Phase kann man nun in wenig Wasser aufnehmen und in der Kälte bei pH 1,0 (Zugabe von NaOH) fällen. Vollständige Fällung wird durch Zugabe von etwas Methanol erreicht, das aus der Mutterlauge durch Destillation zurückgewonnen wird. Ausbeute: 91 %.
Die zurückgewonnene Benzoesäure (0,2 mol, Reinheit >99 % nach
HPLC) wird in 0,2 mol 5%iger NaOH gelöst und das Wasser anschließend abdestilliert und der Rückstand getrocknet. Das so erhaltene Natriumbenzoat wird zusammen mit dem zurückgewonnenen Dioxan wieder in die Synthese eingesetzt.
Ausbeute (erste Recyclierung): 90 % Ausbeute (zweite Recyclierung): 84 % Ausbeute (dritte Recyclierung): 88 %.
Beispiel 12: Synthese von Phosphonomethylglycin
142 g Ammoniumbenzoat wurden unter Feuchtigkeitsausschluß bei
Zimmertemperatur in 500 ml 1,2-Dιchlorethan vorgelegt. Dazu wurden 45,8 g Phosphortrichlorid getropft und der Ansatz bei niedriger Rührerdrehzahl 30 min bei Raumtemperatur nachgerührt. Man filtrierte unter Feuchtigkeitsausschluß durch eine Drucknutsche und wusch den Rückstand mit zweimal je 100 ml 1,2-Dichlorethan nach. Auswage: 845 g Lösung. Die Lösung wurde durch quantitative HPLC auf Benzoesäure analysiert. Ausbeute: 0,296 mol Tribenzoylphosphit (88 %).
Zum Filtrat wurden weiterhin unter Feuchtigkeitsausschluß 20,1 g des Hexahydrotriazins 2 (R2=CH2CN) zugesetzt und der Ansatz weitere 30 min bei 80°C bis 85°C nachgerührt. Auswage: 861 g Lösung.
600 g dieser Lösung gab man zusammen mit 115 g 20 % HCl in einen Druckautoklaven und kontrollierte unter starkem Rühren die Temperatur gemäß dem unten angegebenen Temperaturprofil.
Zeit( in) i
Nachdem der Ansatz auf < 70°C abgekühlt war, füllte man die Reaktionsmischung aus dem Reaktor aus, trennte bei 65°C die Phasen und bestimmte das in der Wasserphase enthaltene Phosphonomethylglycin durch quantitative HPLC und quantitative 1H-NMR-Analayse .
Rohausbeute: 72 %.
Die Wasserphase wurde bei 40°C mit Natronlauge auf pH=l,0 eingestellt und bei dieser Temperatur 3 h nachgerührt. Das ausgefal- lene Phosphonomethylglycin wurde abgesaugt, mit wenig Wasser nachgewaschen und getrocknet.
Isolierte Ausbeute: 70 %.
Beispiel 13: Synthese von Phosphonomethylglycin
Die Synthese wurde wie in Beispiel 12 durchgeführt. Die Temperatur wurde abweichend 10 min bei 130°C gehalten.
Rohausbeute: 74 %
Isolierte Ausbeute: 72 %
Beispiel 14: Synthese von Phosphonomethylglycin
Die Synthese wurde wie in Beispiel 12 durchgeführt. Die Temperatur wurde abweichend 20 min bei 130°C gehalten.
Rohausbeute: 73 % Isolierte Ausbeute: 70 %
Beispiel 15: Synthese von N-Ethyl-aminomethylphosphonsäure
Die Synthese wurde wie in Beispiel 13 durchgeführt. Abweichend wurde das Hexahydrotriazin II (R2=Ethyl) verwendet. Zur Isolierung des Produktes wurde mit Natronlauge auf pH=2,0 eingestellt, die Wasserphase zur Trockne einrotiert und mit wenig Wasser gewaschen.
Rohausbeute: 69 % Isolierte Ausbeute: 53 %
Beispiel 16: Synthese von N-Allyl-aminomethylphosphonsäure
Die Synthese wurde wie in Beispiel 15 durchgeführt. Abweichend wurde das Hexahydrotriazin II (R2=Allyl) verwendet.
Rohausbeute: 11 % (70 % Ausbeute an Bis-Phosphonomethyl-allyla- min)
Beispiel 17: Synthese von Aminomethylphosphonsäure
Die Synthese wurde wie in Beispiel 15 durchgeführt. Abweichend wurde das Hexahydrotrianzin II (R2=Benzoyl) verwendet.
Rohausbeute: 80 % Isolierte Ausbeute: 72 %
Beispiel 18: Synthese von N-Stearyl-Aminomethylphosphonsäure
Die Synthese wurde wie in Beispiel 15 durchgeführt. Abweichend wurde das Hexahydrotriazin II (R2=Cι8H37) verwendet. Zur Isolierung des Produktes wurde die Reaktionsmischung mit Hexan extrahiert und die Hexanphase eingeengt. Der Rückstand wurde dreimal mit Acetonitril aufgekocht und anschließend filtriert, bis er frei von Benzoesäure war.
Ausbeute: 67 % einer Mischung, die im wesentlichen N-Stearyl-Ami- nomethylphosphonsäure neben Stearylamin und dem zweifach phospho- nomethylierten Produkt enthält.
Beispiel 19: Synthese von N-Dodecyl-Aminomethylphosphonsäure
Die Synthese wurde wie in Beispiel 18 durchgeführt. Abweichend wurde das Hexahydrotriazin II (R2=Cι2H25) verwendet. Zur Isolierung des Produktes wurde die Reaktionsmischung mit Hexan extrahiert und die Hexanphase eingeengt. Der Rückstand wurde dreimal mit Acetonitril aufgekocht und anschließend filtriert, bis er frei von Benzoesäure war.
Ausbeute: 78 % einer Mischung, die im Wesentlichen N-Dodecyl-Ami- nomethylphosphonsäure neben Dodecylamin und dem zweifach phospho- nomethylierten Produkt enthält.
Beispiel 20: Synthese von N-Polyisobutyl-Aminomethylphosphonsäure
Die Synthese wurde wie in Beispiel 18 durchgeführt. Abweichend wurde das Hexahydrotriazin II (R2=Polyisobutyl, M=1000) verwendet. Zur Isolierung des Produktes wurde die Reaktionsmischung mit He- xan extrahiert und die Hexanphase eingeengt. Der Rückstand wurde dreimal mit Acetonitril aufgekocht und anschließend filtriert, bis er frei von Benzoesäure war.
Ausbeute: 73 % einer Mischung, die im Wesentlichen N-Polyisobu- tyl-Aminomethylphosphonsäure neben Polyisobutylamin und dem zweifach phosphonomethylierten Produkt enthält.
Beispiel 21: Synthese von N-Ethyl-aminomethylphosphonsäure
Die Synthese wurde wie in Beispiel 15 durchgeführt. Abweichend wurde 2-Furancarbonsäure-Ammoniumsalz statt Ammoniumbenzoat ver- wendet.
Rohausbeute: 64 % Isolierte Ausbeute: 61 %
Beispiel 22: Synthese von N-Ethyl-aminomethylphosphonsäure
Die Synthese wurde wie in Beispiel 15 durchgeführt. Abweichend wurde 4-Pyridincarbonsäure-Natriumsalz statt Ammoniumbenzoat verwendet.
Rohausbeute: 73 % Isolierte Ausbeute: 49 %
Beispiel 23: Synthese von N-Ethyl-aminomethylphosphonsäure, über Verbindung 12
Die Synthese wurde wie in Beispiel 15 durchgeführt. Abweichend wurden Diethylchlorphospit statt PC1 und nur 50 g Ammoniumbenzoat verwendet .
Rohausbeute : 71 % Isolierte Ausbeute: 56 %
Beispiel 24: Synthese von N-Ethyl-aminomethylphosphonsäure, über Verbindung 13
Die Synthese wurde wie in Beispiel 15 durchgeführt. Abweichend wurden 2-Chlor-l,3-dioxa-2-phospholan statt PC13 und nur 50 g Ammoniumbenzoat verwendet.
Rohausbeute: 63 %
Beispiel 25: Synthese von 2-Acetyl-l,3-doxa-2-phospholan als Lösung in Diethylether, über Verbindung 13 mit Acetyl- statt Ben- zoyl-Rest
16,4 g Natriumacetat wurden in 100 ml wasserfreiem Diethylether vorgelegt und bei Raumtemperatur eine Lösung von 25,3 g 2-Chlor-l,3-dioxa-2-phospholan in 50 ml Diethylether zugetropft. Die Mischung wurde unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit über Nacht gerührt und anschließend unter Luftausschluß filtriert.
Nach quantitativer NMR-Analyse enthält das Filtrat eine Lösung von 1 mol Phospholan pro 224 g Lösung.
Beispiel 26: Synthese von 2-Acetyl-l,3-dioxa-2-phospholan als Lö- sung in Dioxan, über Verbindung 13 mit Acetyl- statt Benzoyl-Rest
54,1 g Natriumacetat wurdenin 300 ml wasserfreiem Dioxan vorgelegt und bei Raumtemperatur eine Lösung von 75,9 g 2-Chlor- l,3-dioxa-2-phospholan in 100 ml Dioxan zugetropft. Die Mischung wurde unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit über Nacht gerührt und anschließend unter Luftausschluß filtriert. Nach quantitativer NMR-Analyse enthält das Filtrat eine Lösung von 1 mol Phospholan pro 926 g Lösung.
Beispiel 27: Synthese von Acetoxy-diethoxy-phosphit als Lösung in Diethylether, über Verbindung 12 mit Acetyl- statt Benzoyl-Rest
12,3 g Natriumacetat wurden in 100 ml wasserfreiem Diethylether vorgelegt und bei Raumtemperatur eine Lösung von 23,5 g Die- thylchlorphosphit in 50 ml Diethylether zugetropft. Die Mischung wurde unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit über Nacht gerührt und anschließend unter Luftausschluß filtriert. Nach quantitativer NMR-Analyse enthält das Filtrat eine Lösung von 1 mol Phosphit pro 254 g Lösung.
Beispiel 28: Synthese von N-Phosphonomethylglycin
8,2 g (0,04 mol) des Hexahydrotrianzins II (R2=CH2CN) wurden beim Raumtemperatur in 80 ml wasserfreiem Dioxan unter Luftausschluß vorgelegt und mit einer Lösung von 111,1 g (0,12 mol) 2-Ace- tyl-l,3-dioxa-2-phospholan in Diethylether versetzt. Nach anfänglicher schwach exothermer Reaktion wurde für 60 min auf 50°C und 90 min auf 100°C erwärmt. Die flüchtigen Anteile wurden entfernt und der Rückstand mit 150 ml konzentrierter Salzsäure versetzt, 4 h am Rückfluß nachgerührt und zur Trockne eingeengt. Quantitative Analyse des Rückstandes ergab eine Rohausbeute von 58 % N-Phosphonomethylglycin.
Beispiel 29: Synthese von N-Phosphonomethylglycin
Die Synthese wurde durchgeführt wie in Beispiel 28 unter Verwendung einer Lösung des Phosphits in Dioxan.
Die Rohausbeute betrug 67 %.
Beispiel 30: Synthese von N-Phosphonomethylglycin
4,1 g (0,02 mol) des Hexahydrotriazins II (R2=CH2CN) wurden bei 5°C in 100 ml wasserfreiem Dioxan unter Luftausschluß vorgelegt und mit einer Lösung von 15,2 g (0,06 mol) Acetyl-diethylphosphit in Diethylether versetzt. Nach anfänglicher schwach exothermer Reaktion wurde für 60 min auf 50°C und 60 min auf 90°C erwärmt. Die flüchtigen Anteile wurden entfernt und der Rückstand mit 100 ml konzentrierter Salzsäure versetzt, 4 h am Rückfluß nachge- rührt und zur Trockne eingeengt.
Quantitative Analyse des Rückstandes ergab eine Rohausbeute von 52 % N-Phosphonomethylglycin.
Beispiel 31: Synthese von N-Hydroxyaminomethylphosphonsäure
Die Synthese wurde wie in Beispiel 15 durchgeführt. Abweichend wurde eine Suspension von Formaldoxim-trimer-hydrochlorid (II mit R2=OH) mit einem Äquivalent Triethylamin in Dichlormethan verwen- det.
Rohausbeute: 43 %.