Die Erfindung betrifft einen Speicher für ein flüssiges Medium nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Im Automotivebereich sind Kolben- und Membranspeicher im Einsatz,
die zwei durch einen Kolben oder eine Membran getrennte, variable
Volumen besitzen. Der Speicher dient als Reservoir für ein flüssiges
Medium, meist Öl, das sich in einer der Kammern befindet und durch
ein Gas in der zweiten Kammer unter Druck gehalten wird. Die Speicher
können durch Variation von Baugröße und Vorspanndruck des
Gases an unterschiedliche Einsatzbedingungen angepaßt werden.
Abhängig von Temperatur und Druckbereich sind der Kolben sowie
auch die Membran leckagebehaftet, d.h. vom Gasraum entweicht Gas
über die Kolbendichtung bzw. durch Diffusion über die Membran. Besonders
Membranspeicher sind sehr anfällig gegen Diffusion. Durch
Mehrschichtmembranen kann die Diffusion zwar reduziert werden, ist
aber nicht vollständig vermeidbar. Dadurch geht über die Lebensdauer
des Speichers der Gasdruck bei beiden Systemen immer mehr verloren,
was zu einer Einschränkung des nutzbaren Druckbereiches
und einer Verringerung des nutzbaren Speichervolumens führt. Große
Temperaturdifferenzen im Betrieb mit großen Kolben- oder Membranbewegungen
erhöhen den Gasverlust. Zusätzlich ist die Membran
anfällig gegen Bruch bei großen Verformungen bei tiefen Temperaturen.
Gebräuchliche Vollgase sind zum Beispiel N2 oder CF4
sowie eine Mischung aus diesen Gasen. Das zu verwendende Gas
wird abhängig vom Einsatztemperaturbereich sowie der zulässigen
Diffusion bzw. dem über die Lebensdauer zulässigen Gasverlust gewählt.
Die Werkstoffe der Kolbendichtung und der Membran müssen
auf die verwendeten Medien abgestimmt werden. Je nach Medium ist
sonst ein Quellen der Dichtung oder ein Versagen der Membran die
Folge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen
Speicher so auszubilden, daß ein zuverlässiger Betrieb über die
Einsatzdauer des Speichers sichergestellt ist.
Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Speicher erfindungsgemäß
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Speicher werden der Aufnahmeraum für
das flüssige Medium und die Kammern für das Gas durch einen
dehnbaren Balg voneinander getrennt. Die Volumenänderung dieses
Balges erfolgt durch eine Geometrieänderung der Balgwellen. Der
Balg läßt sich an seinen Verbindungsstellen zu anderen Bauteilen in
einfacher Weise druckdicht verschweißen. Der Balg selbst ist einwandfrei
dicht, so daß das Gas weder durch den Balg noch an den
Dichtungsstellen entweichen kann.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
Die Erfindung wird anhand einiger in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- in einem Schnitt einen erfindungsgemäßen Speicher bei
maximalem Systemdruck,
- Fig. 2
- den Speicher gemäß Fig. 1 bei minimalem Systemdruck,
- Fig. 3
und
Fig. 4
- in Darstellungen entsprechend Fig. 1 eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Speichers,
- Fig. 5
und
Fig. 6
- in Darstellungen entsprechend den Fig. 1 und 2 eine dritte
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Speichers,
- Fig. 7
und
Fig. 8
- in Darstellungen entsprechend den Fig. 1 und 2 eine vierte
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Speichers,
- Fig. 9
und
Fig. 10
- in Darstellungen entsprechend den Fig. 1 und 2 eine fünfte
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Speichers,
- Fig. 11
und
Fig. 12
- in Darstellungen entsprechend den Fig. 1 und 2 eine
sechste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Speichers,
- Fig. 13
und
Fig. 14
- in Darstellungen entsprechend den Fig. 1 und 2 eine
siebte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Speichers,
- Fig. 15
- in einem Schnitt eine achte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Speichers,
- Fig. 16
- teilweise in Ansicht und teilweise im Schnitt eine Steuereinrichtung
für Getriebe von Fahrzeugen mit dem Speicher
gemäß Fig. 15,
- Fig. 17
- in Explosivdarstellung eine achte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Speichers.
Die im folgenden beschriebenen Speicher dienen als Reservoir für
ein flüssiges Medium, meist Öl, und werden im Automotivebereich
eingesetzt. Beispielsweise können solche Speicher, wie beispielhaft
anhand von Fig. 16 näher beschrieben werden wird, in einer elektronisch-hydraulischen
Steuereinrichtung für Getriebe von Kraftfahrzeugen
eingesetzt werden. Mit diesen Steuereinrichtungen können bei
einem automatisierten Schaltgetriebe die Gassen ausgewählt und die
gewünschten Gänge des Schaltgetriebes eingelegt werden.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 hat der Speicher ein
napfförmiges Gehäuse 1 mit einem zylindrischen Mantel 2 und einem
Boden 3. Im Boden 3 befindet sich wenigstens eine Öffnung 4, über
die das Gehäuseinnere mit einem Hydrauliksystem in Verbindung
steht. Auf die Stirnseite des Gehäusemantels 2 ist ein Deckel 5 aufgesetzt,
der wenigstens eine Befüllöffnung 6 für ein Druckmedium,
vorzugsweise Gas, aufweist. Die Befüllöffnung 6 ist durch ein Verschlußstück
7 druckdicht verschlossen. Die Befüllöffnung 6 kann beispielsweise
zugeschweißt sein. Auch ist es möglich, die Befüllöffnung
6 mit einem Rückschlagventil zu versehen, das einen druckdichten
Verschluß gewährleistet.
Die Befüllöffnung 6 mündet in eine Kammer 8, die von einem Teil des
Deckels 5, einem Balg 9 und einem Boden 10 begrenzt ist. Der Seitenbalg
9 bildet die Seitenwand der Kammer 8, die druckdicht an die
Innenseite des Deckels 5 angeschlossen ist. Auch der Boden 10 ist
druckdicht an das andere Ende des Balges 9 angeschlossen. Der
Balg 9 besteht vorteilhaft aus Edelstahl.
Der scheibenförmige Deckel 5 ist längs seines Randes druckdicht mit
dem Gehäusemantel 2 verbunden, wie verschweißt oder verklebt.
Der Gehäusemantel 2 umgibt den Balg 9 mit Abstand. Dadurch kann
das im Gehäuseraum 11 befindliche Medium, wie Öl oder eine andere
Flüssigkeit, zwischen dem Gehäusemantel 2 und dem Balg 9 bis
zum Gehäusedeckel 5 gelangen. Das im Gehäuseraum 11 befindliche
Medium steht unter dem jeweiligen Systemdruck ps, während das in
der Kammer 8 befindliche Gas unter dem jeweiligen Gasdruck pg
steht. Der Balg 9 ist dicht, so daß das von ihm umschlossene Gas
nicht in den Gehäuseraum 11 entweichen kann. Zum Befüllen der
Kammer 8 kann jedes geeignete Gas verwendet werden, insbesondere
N2 oder CF4.
Fig. 1 zeigt den Fall, daß das im Gehäuseraum 11 befindliche Medium
unter dem maximalen Systemdruck pmax steht. Dies hat zur Folge,
daß das Balgelement 9, 10 durch elastische Verformung des Balges
9 zusammengedrückt wird, bis der Druck pg des in der Kammer 8 befindlichen
Gases dem Maximaldruck pmax des im Gehäuseraum 11
befindlichen Mediums entspricht. Der Druck pg des in der Kammer 8
befindlichen Gases bestimmt sich zu
pg = psystem - Balghub · Federrate des Balges 9.
Fig. 2 zeigt den Fall, daß der Systemdruck minimal ist. Der Balg 9
wird durch den Druck pg des Gases in der Kammer 8 gedehnt. Im
Beispielsfall wird der Balg 9 so weit gedehnt, daß der Boden 10 am
Gehäuseboden 3 anliegt. Der Druck pg des Gases in der Kammer 8
entspricht somit dem Minimaldruck des Gases pmin. Das Volumen Vg
des Gases in der Kammer 8 entspricht dem maximalen Volumen
Vmax.
Bei maximaler Dehnung des Balges 9 verschließt der Boden 10 die
Öffnung 4, so daß kein Medium des Hydrauliksystems in den Gehäuseraum
11 gelangen kann. Dies hat zur Folge, daß der Druck p0 des
Mediums, das sich im Bereich zwischen dem Balg 9 und dem Gehäusemantel
2 befindet, dem Druck pg des Gases in der Kammer 8 entspricht.
Der Balgspeicher 9, 10 besteht aus Stahl und kann darum in einem
sehr großen Einsatztemperaturbereich verwendet werden. Es ist
möglich, diesen Balgspeicher in der Luft- und Raumfahrt einzusetzen,
wo mit sehr großen Temperaturschwankungen zu rechnen ist. Als
Füllgas kann jedes geeignete Gas herangezogen werden, da es
durch den Balg 9 nicht aus der Kammer 8 diffundieren kann. Dadurch
tritt ein Gasverlust nicht auf, und es kann stets das günstigste verfügbare
Füllgas verwendet werden. Als hydraulisches Medium, das
über die Öffnung 4 in den Gehäuseraum 11 gelangt, ist nahezu jede
Flüssigkeit geeignet, da der vorteilhaft aus Edelstahl bestehende
Balg 9 unempfindlich gegen die meisten Flüssigkeiten und gegen
Korrosion ist. Bei Bedarf bestehen auch das Gehäuse 1 und der Dekkel
5 aus Edelstahl.
Das Balgelement 9, 10 ist je nach Ausführung und Geometrie bis zum
einem bestimmten Differenzdruck zwischen der Innen- und der Außenseite
befüllbar. Ist ein höherer Gasvorspanndruck im Balgelement
9, 10 erforderlich, kann durch entsprechenden Gegendruck von der
Systemseite her (Gehäuseinnenraum 11) der Differenzdruck unterhalb
der zulässigen Grenze gehalten werden. Hierzu wird der Innenraum
11 mit so viel Öl befüllt, daß keine Luft mehr im Gehäuseraum
11 vorhanden ist und der Balg 9 mit dem Boden 10 gerade die Öffnungen
4 dicht verschließt. Anschließend kann der Fülldruck des
Balgspeichers 9, 10 fast beliebig erhöht werden, da durch das als
inkompressibel zu betrachtende Medium im Gehäuseraum 11 auf der
Außenseite des Balges 9 der Druck ohne Verformung des Balgelementes
steigt und darum eine Schädigung nicht auftreten kann. Damit
auch nach der Gasbefüllung der Kammer 8 der Balg 9 bei einem
Absinken des Druckes im Hydrauliksystem unterhalb des Gasvorspanndruckes
keinen Schaden nimmt, wird durch Verschließen der
Bohrung 4 auf der Ölseite der Gegendruck auf dem Vorspanndruckniveau
gehalten. Dies kann durch den Balg 9 selbst bzw. den Boden
10 erreicht werden, der bei maximalem Balghub am Boden 3 des Gehäuses
1 anliegt und die Öffnung 4 verschließt. Durch eine entsprechende
Ausbildung der Öffnung 4 an der Innenseite des Gehäuses 1
kann die Dichtheit dieses Verschlusses gesichert werden. Steigt während
des Betriebes der Druck im Gehäuseraum 11 über den eingestellten
Vorspanndruck in der Kammer 8, so wird der Boden 10 des
Balges 9 zurückgeschoben und damit die Öffnung 4 wieder freigegeben.
Der Speicher kann dann seine Funktion erfüllen. Das Gasvolumen
in der Kammer 8 kann über das Verschlußstück 7 oder über ein
inkompressibles, nicht mit dem Füllgas mischbares Medium, zum
Beispiel Öl, verkleinert werden. Auf diese Weise kann die Druck-Füllvolumen-Kennlinie
des Balgspeichers an den maximal zulässigen
Balghub angepaßt werden.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 befindet sich in der
Kammer 8 des Balgelementes 9, 10 nicht nur ein Gas 12, sondern
auch ein inkompressibles Medium 13 in Form einer Flüssigkeit, beispielsweise
Öl. Das Gas 12 und das Medium 13 mischen sich nicht.
Das Gasvolumen ist im Vergleich zur vorigen Ausführungsform durch
die Verwendung der Flüssigkeit 13 verkleinert. Durch die Flüssigkeit
13 kann die Druck-Füllvolumen-Kennlinie in ihrer Steigung eingestellt
werden. Im Vergleich zu einer reinen Gasfüllung der Kammer 8 (Fig.
1 und 2) wird die Druck-Füllvolumen-Kennlinie steiler, wenn noch das
inkompressible Medium 13 in der Kammer 8 verwendet wird. Durch
das Mischungsverhältnis von Gas 12 und Flüssigkeit 13 kann somit
der Druckanstieg über den Hub optimal eingestellt werden.
Der Speicher gemäß den Fig. 3 und 4 ist im übrigen gleich ausgebildet
wie das vorige Ausführungsbeispiel. Fig. 3 zeigt den Fall, daß der
Systemdruck im Gehäuseraum 11 pmax entspricht. Dementsprechend
ist durch Verformung des Balges 9 der Boden 10 so weit zurückgedrängt,
daß er Abstand vom Gehäuseboden 3 hat.
Fig. 4 zeigt wieder den Fall, daß der Systemdruck minimal ist. Der
Balg 9 hat sich dementsprechend so weit gedehnt, daß der Boden 10
an der Innenseite des Gehäusebodens 3 anliegt und die Öffnung 4
verschließt. Das Volumen des in der Kammer 8 befindlichen Gases
13 beträgt in diesem Fall Vmax, während das Volumen der Flüssigkeit
13 unverändert geblieben ist. Das Gasvolumen V in der Kammer 8
beträgt bei maximalen Systemdruck Vmin. Somit gilt die Beziehung
pmin pmax = Vmax Vmin
Die Fig. 5 und 6 zeigen einen Speicher mit dem Balgelement 9, 10, in
deren Kammer 8 sich das Gas 12 befindet. Ähnlich wie bei der Ausführungsform
nach den Fig. 3 und 4 ist das Gasvolumen im Vergleich
zu der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 reduziert. Im Unterschied
zur Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 wird zur Volumenreduzierung
des Gases 12 ein Festkörper 14 verwendet, der an der
Innenseite des Deckels 5 befestigt wird. Er hat wenigstens eine
Durchgangsöffnung 15, die die Befüllöffnung mit der Kammer 8 verbindet.
Der Festkörper 14 ist ein Füllstück, dessen Größe sich nach
der gewünschten Volumenreduzierung des Gases 12 richtet. Der
Balg 9 umgibt den Festkörper 14 mit Abstand.
Im übrigen ist der Speicher gemäß den Fig. 5 und 6 gleich ausgebildet
wie die Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2. Bei der Darstellung
gemäß Fig. 5 herrscht im Gehäuseraum 11 der maximale Systemdruck
pmax. Der Boden 10 hat dadurch Abstand vom Gehäuseboden
3. Das Balgelement 9, 10 ist so ausgebildet, daß der Boden 10
bei maximalem Systemdruck Abstand vom Festkörper 14 hat.
Fig. 6 zeigt die Verhältnisse, wenn der Systemdruck minimal ist
(pmin). Wie bei den vorherigen Ausführungsformen liegt der Boden 10
des Balgspeichers an der Innenseite des Gehäusebodens 3 an und
verschließt die Öffnung 4 im Gehäuseboden 3.
Durch entsprechende Größe des Festkörpers 14 läßt sich die Druck-Füllvolumen-Kennlinie
des Balgspeichers optimal einstellen.
Die Fig. 7 und 8 zeigen einen Balgspeicher, der grundsätzlich gleich
ausgebildet ist wie die Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 2. Der
Unterschied besteht lediglich in der besonderen Formgestaltung des
Gehäuses 1 und des Bodens 10 des Balgspeichers 9, 10. Der Gehäuseboden
3 ist kalottenförmig ausgebildet und weist zentrisch die
Öffnung 4 auf, die den Gehäuseraum 11 mit dem Hydrauliksystem
verbindet. Die Öffnung 4 befindet sich in einem nach innen und nach
außen ragenden Ansatz 16 des Gehäusebodens 3.
Der Boden 10 des Balgelementes 9, 10 hat zentrisch eine zylindrische
Ausbuchtung 17, die sich in Richtung auf den Ansatz 16 des
Gehäuses 1 erstreckt und einen ebenen Bodenteil 18 aufweist. Am
Rand des Bodens 10 ist der Balg 9 entsprechend den vorigen Ausführungsformen
befestigt. Innerhalb des Balgelementes 9, 10 befindet
sich das Gas 12, das die Kammer 8 vollständig ausfüllt.
Fig. 7 zeigt die Verhältnisse beim maximalen Systemdruck pmax. Der
Bodenteil 18 des Bodens 10 hat Abstand vom Gehäuseansatz 16.
Das Gas 12 hat das minimale Volumen Vmin.
Fig. 8 zeigt die Verhältnisse bei minimalem Systemdruck pmin. Aufgrund
des minimalen Systemdruckes, der kleiner ist als der Gasdruck
in der Kammer 8, wird der Balg 9 gedehnt, bis der Bodenteil 18 des
Bodens 10 an der ebenen Stirnseite 19 des in den Gehäuseraum 11
ragenden Teiles des Ansatzes 16 anliegt und die Öffnung 4 verschließt.
Das Gas 12 in der Kammer 8 hat damit das maximale Volumen
Vmax.
Die Ausführungsform nach den Fig. 9 und 10 entspricht im wesentlichen
dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8. In der Kammer
8 des Balgelementes 9, 10 befindet sich entsprechend der Ausführungsform
nach den Fig. 3 und 4 außer dem Gas 12 das imkompressible
Medium 13, das beispielhaft Öl ist. Das imkompressible Medium
13 verringert das Gasvolumen im Balgspeicher 9, wie anhand der
Fig. 3 und 4 erläutert worden ist.
Fig. 9 zeigt die Lage des Balges 9, wenn der Systemdruck im Gehäuseraum
10 maximal ist. Dann ist der Balg 9 so weit zusammengedrückt,
bis der Innendruck in der Kammer 8 dem von außen wirkenden
Systemdruck entspricht. Der Bodenteil 18 hat Abstand vom Gehäuseansatz
16, so daß der Gehäuseraum 10 mit dem Hydrauliksystem
über die Öffnung 4 verbunden ist.
Fig. 10 zeigt den Fall, daß der Druck im Gehäuseraum 10 minimal ist.
Der Bodenteil 18 liegt dann an der ebenen Stirnseite 19 des Ansatzes
4 an und verschließt die Öffnung 4. Wie bei den vorigen Ausführungsformen
umgibt der Gehäusemantel 2 den Balg 9 mit Abstand,
so daß das im Gehäuseraum 10 befindliche Medium auch in den Bereichen
zwischen dem Gehäusemantel 2 und dem Balg 9 gelangen
kann.
Die Ausführungsform gemäß den Fig. 11 und 12 entspricht im wesentlichen
dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8. Der einzige
Unterschied besteht darin, daß in der Kammer 8 des Balgspeichers
9, 10 entsprechend dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 5
und 6 außer dem Gas 12 der Festkörper 14 vorgesehen ist. Je nach
dessen Größe ist das Gasvolumen in der Kammer 8 unterschiedlich.
Der Körper 14 ist gleich ausgebildet und am Deckel 5 befestigt wie
beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6.
Fig. 11 zeigt wiederum den Fall, daß der Systemdruck im Gehäuseraum
11 pmax ist, so daß der Bodenteil 18 Abstand vom Ansatz 16
des Gehäuses 1 hat.
Fig. 12 zeigt die Situation, daß der Systemdruck im Gehäuseraum 11
pmin ist. Der Balg 9 ist so weit gedehnt, daß der Bodenteil 18 an der
Stirnseite 19 des Ansatzes 16 anliegt und die Öffnung 4 verschließt.
Die Fig. 13 und 14 zeigen einen Balgspeicher, der in eine Steuereinrichtung
für automatisierte Schaltgetriebe von Fahrzeugen eingebaut
ist. Die Steuereinrichtung wird anhand von Fig. 16 näher erläutert
werden. Sie hat das Gehäuse 1, das einen Aufnahmeraum 20 für den
Balgspeicher 9, 10 aufweist. In den Aufnahmeraum 20 mündet eine
Druckbohrung 21, über die das Medium mit dem Systemdruck dem
Aufnahmeraum 20 zugeführt wird. Im Balgspeicher 9, 10 ist das Gas
12 untergebracht. An dem dem Boden 10 gegenüberliegenden Ende
ist der Balgspeicher 9, 10 mit einem plattenförmigen Befestigungsteil
22 versehen, der die Kammer 8 des Balgspeichers schließt und mit
dem er an einem Verschluß 23 des Aufnahmeraumes 20 anliegt. Er
ist abgedichtet in den Aufnahmeraum 20 eingesetzt und verschließt
den Aufnahmeraum 20 dicht.
Gemäß Fig. 13 beträgt der Systemdruck pmin, so daß der Balg 9 sich
so weit gedehnt hat, daß der Boden 10 des Balgspeichers 9, 10 an
der der Druckbohrung 21 benachbarten Wandung 24 des Aufnahmeraumes
20 anliegt. Der Balg 9 ist so im Aufnahmeraum 20 untergebracht,
daß das über die Druckbohrung 21 zugeführte Medium zwischen
die Bohrungswandung und dem Balg 9 bis zum Verschluß 23
gelangen kann.
Ist der Systemdruck pmax (Fig. 14), wird der Balgspeicher 9, 10 zusammengedrückt,
bis der Druck des Gases 12 in der Kammer 8 dem
maximalen Systemdruck pmax entspricht.
Der Balgspeicher gemäß den Fig. 13 und 14 kann entsprechend den
Ausführungsformen nach den Fig. 3 und 4 sowie 5 und 6 zusätzlich
zum Gas 12 mit dem inkompressiblen Medium 13 oder dem Festkörper
14 versehen sein, um die Druck-Füllvolumen-Kennlinie an den
jeweiligen Einsatzfall anzupassen.
Die Fig. 15 und 16 zeigen einen Balgspeicher, der in eine elektronisch-hydraulische
Steuereinrichtung für automatisierte Schaltgetriebe
von Kraftfahrzeugen eingebaut ist. Die Steuereinrichtung kann allgemein
für Getriebe eingesetzt werden, so auch beispielsweise für
Doppelkupplungsgetriebe. Die Steuereinrichtung hat ein Magnetgehäuse
25, in dem (nicht dargestellte) Magnetventile untergebracht
sind. Das Magnetgehäuse 25 liegt mit einem Flansch 26 auf einem
(nicht dargestellten) Getriebegehäuse auf und ist an ihm abgedichtet
befestigt. Mit den im Magnetgehäuse 25 untergebrachten Magnetventilen
können eine oder mehrere Kupplungen betätigt, Gänge des
Schaltgetriebes eingelegt und Gassen des Getriebes ausgewählt
werden. Durch eine Einbauöffnung des Getriebegehäuses ragt die
Steuereinrichtung mit einem Hydraulikgehäuse 27, das mit dem außerhalb
des Getriebegehäuses befindlichen Magnetgehäuse 25 abgedichtet
verbunden ist. Auf das Magnetgehäuse 25 ist ein Deckel 28
aufgesetzt, der darunter befindliche Elektronikbauteile abdeckt.
Das Hydraulikmedium, das durch die im Magnetgehäuse 25 befindlichen
Magnetventile gesteuert wird, wird mittels einer Pumpe gefördert,
die an der Unterseite eines Motors 29 angeordnet ist. Die Pumpe
liegt innerhalb des Getriebegehäuses, während der Motor 29 nach
außen ragt. Der größte Teil des Motors 29 liegt außerhalb des Getriebegehäuses.
An die Pumpe ist eine Leitung 30 angeschlossen,
über die das Hydraulikmedium in bekannter Weise angesaugt wird.
Als Hydraulikmedium wird vorteilhaft das Getriebeöl verwendet, das
sich im Getriebegehäuse befindet.
Das Hydraulikgehäuse 27 hat einen seitlichen Ansatz 31, der innerhalb
des Getriebegehäuses liegt und an dessen Unterseite die Pumpe
und an dessen Oberseite der Motor 29 befestigt sind. Das von der
Pumpe geförderte Druckmedium gelangt über wenigstens eine (nicht
dargestellte) Leitung zu den Magnetventilen im Hydraulikgehäuse 27.
In die Steuereinrichtung ist der Balgspeicher 9, 10 integriert. Er ist in
einem Aufnahmeraum 32 des Magnetgehäuses 25 untergebracht. In
den Aufnahmeraum 32 mündet eine Druckbohrung 33 für das Druckmedium.
Der Balg 9 ist am Boden 34 des Aufnahmeraumes 32 befestigt.
Je nach dem Druck, unter dem das Hydraulikmedium im Aufnahmeraum
32 steht, wird der Balg 9 mehr oder weniger zusammengedrückt.
Das Hydraulikgehäuse 27 hat einen Aufnahmeraum 35 für eine einen
Gangsteller bildende Betätigungseinrichtung 36, mit der die Gassen
des Schaltgetriebes ausgewählt und die Gänge eingelegt werden
können. Die Betätigungseinrichtung 36 hat ein im Aufnahmeraum 35
liegendes, U-förmiges Stellelement 37, das mit (nicht dargestellten)
Betätigungselementen quer zur Zeichenebene bewegt werden kann.
Diese Betätigungselemente können Kolben-Zylinder-Einheiten sein,
deren Kolbenstangen an den Schenkeln des Stellelementes 37 angreifen.
Zwischen den Schenkeln des Stellelementes 37 liegt ein kalottenförmiges
Ende eines zweiarmigen Schalthebels 38, der auf einer
Achse 39 gelagert ist, die den Aufnahmeraum 35 senkrecht zum
Schalthebel 38 durchquert und mit ihren beiden Enden im Hydraulikgehäuse
27 gelagert ist. Die Achse 39 erstreckt sich parallel zur
Längsachse des Stellelementes 37.
Das nach unten aus dem Aufnahmeraum 35 ragende Ende des
Schalthebels 38 trägt ein Kupplungsstück 40, mit dem der Schalthebel
38 mit Schaltfingern 41 in Eingriff gebracht werden kann, die auf
parallel zueinander liegenden Schaltwellen 42 des Schaltgetriebes
drehfest sitzen. In Fig. 16 ist nur eine der Schaltwellen 42 erkennbar.
Der Schalthebel 38 sitzt mit einer Buchse 43 axial verschiebbar auf
der Achse 39. Zum Verschieben sind zwei (nicht dargestellte) Stellglieder,
vorzugsweise druckbeaufschlagte Kolben, vorgesehen, die
an den in Fig. 16 rechten und linken Stirnseiten des Stellelementes
37 angreifen. Je nach Beaufschlagung dieser Stellglieder wird das
Stellelement 37 und damit auch der Schalthebel 38 auf der Achse 39
in der gewünschten Richtung verschoben. Da das Kupplungsstück 40
des Schalthebels 38 in den ausgewählten Schaltfinger 40 der entsprechenden
Schaltwelle 42 eingreift, wird hierbei auch die Schaltwelle
42 in der gewünschten Richtung verschoben.
Zunächst wird das U-förmige Stellelement 37 um die Achse 39 geschwenkt,
wodurch das Kupplungsstück 40 in die entsprechende
Kupplungsaufnahme 44 des Schaltfingers 41 der entsprechenden
Schaltwelle 42 eingreift. Durch Schwenken des Schalthebels 38 um
die Achse 39 wird somit die für die jeweilige Gasse des Schaltgetriebes
vorgesehene Schaltwelle 42 über das Kupplungsstück 40 mit
dem Schalthebel 38 gekuppelt. Sobald die Gasse des Schaltgetriebes
ausgewählt ist, wird das Stellelement 37 durch die (nicht dargestellten)
Stellglieder verschoben, so daß durch Verschieben der ausgewählten
Schaltwelle 42 der in der ausgewählten Gasse befindliche
Gang eingelegt wird.
Um den erforderlichen Schwenkweg des Schalthebels 38 bei der
Auswahl der Gassen und den erforderlichen Verschiebeweg des
Schalthebels 38 zum Einlegen des gewünschten Ganges zu erfassen,
ist der Achse 39 mindestens ein entsprechender Sensor 45, vorzugsweise
ein PLCD-Sensor, zugeordnet, der im Hydraulikgehäuse
27 untergebracht ist.
Da der Balgspeicher 9, 10 innerhalb der Steuereinrichtung untergebracht
ist, ergibt sich eine kompakte Ausbildung.
Fig. 15 zeigt den Balgspeicher 9, 10 im Aufnahmeraum 32. Er ist mit
dem Hydraulikmedium gefüllt, das unter dem jeweiligen Systemdruck
steht. Fig. 15 zeigt den Fall, daß das Hydraulikmedium im Aufnahmeraum
32 unter dem maximalen Systemdruck pmax steht. Sinkt der Systemdruck
auf pmin, dehnt sich der Balgspeicher 9, 10 so weit aus,
daß der Boden 10 die Bohrung 33 verschließt.
Der Balgspeicher 9, 10 gemäß den Fig. 15 und 16 kann gleich ausgebildet
sein wie bei den vorigen Ausführungsbeispielen. Insbesondere
kann der Balgspeicher nicht nur das Gas 12, sondern auch das
inkompressible Medium 13 oder den Festkörper 14 zusätzlich enthalten.
Fig. 17 zeigt in Explosivdarstellung einen Balgspeicher mit dem Balg
9, der an einem Ende mit dem Boden 10 verschlossen und mit dem
anderen Ende am Deckel 5 druckdicht befestigt ist. Der Deckel 5 mit
dem Balg 9 und dem Boden 10 begrenzen die Kammer, in der sich
das Gas, gegebenenfalls zusammen mit dem inkompressiblen Medium
13 und dem Festkörper 14, befindet. Dieser Balgspeicher wird in
das Gehäuse 1 als vormontierte Einheit eingesetzt, die den Boden 3
mit dem Ansatz 16 aufweist, in dem die Öffnung 4 vorgesehen ist, mit
der das Druckmedium in den Innenraum 11 des Gehäuses 1 gelangen
kann. Der Mantel 2 des Gehäuses 1 wird mit seiner Stirnseite 46
druckdicht mit dem Deckel 5 verbunden, der vorzugsweise gleichen
Umriß hat wie der Gehäusemantel 2.